J
Jennifer Black
Guest
Danke, Jen, dass du diesen Eindringling gefasst hast. Danke, dass du mal wieder im richtigen Augenblick verschwunden bist - wofür du übrigens ein Talent zu haben scheinst... Das alles wären Worte gewesen, die Jenny akzeptiert hätte. Allerdings machte sich ihr Kapitän nicht gerade einen Kopf darum, seiner Navigatorin in irgendeiner Weise Dank zu zollen. Stattdessen schickte er sie Türsteher und Kindermädchen spielen. Innerlich schnaubend aber äußerlich ruhig stand Jen auf, hielt aber mit einem Fuß die Hände des Verdächtigen auf dem Rücken fest. "Er gehört euch, Captain", sagte sie und ließ das Wort Captain wie ein Schimpfwort klingen. Denn mittlerweile zweifelte sie stark an seinen Führungsqualitäten. Als die junge Black den beiden den Rücken zuwandte und ihren Fuß vom Rücken des Fremden nahm sah sie gerade noch aus dem Augenwinkel, wie Shien sein Schwer zückte. Etwas in ihr sagte ihr, dass sie umdrehen und ihn aufhalten sollte, doch er war der Kapitän. Nicht, dass er wüsste, was er tat, aber solang Jenny sich das einredete, trug sie wenigstens keine Schuld. Wieso musste er immer derart übertreiben? Schauspieler hin oder her, ein bisschen Normalität hätte ihrem Captain kein bisschen geschadet. Vor allem in solchen Situationen... Innerlich seufzend stolzierte Jenny ohne das gewohnte Klackern ihrer Stiefel barfuß zurück unter Deck.
Sie betrat Sonas (und im übrigen die Kabine der gesamten, männlichen Besatzung) Kabine genau in dem Moment, in dem Noa den Verband um Sonas Hintern band. Angewidert wandte die junge Black sich ab. "Es gibt Dinge, die möchte frau einfach nicht sehen", murmelte sie leise und wartete ab, bis Sona nicht mehr ganz so viel Haut zeigte. Mit lässig in die Hosentaschen gesteckten Händen beobachtete Jen wie nach und nach alle in Richtung Deck verschwanden oder aber mit verbundenem Hinterteil auf ihrem Bett lagen. Die junge Black beschloss Sona allein zu lassen und verschwand. Die Tür schloss sie von selbst und kein noch so leises Tapsen verriet, wohin ihre blanken Füße die junge Black trugen...
"Treffen im Esszimmer, und beeilt euch! Ach ja, und wenn ihr Takeo heißt: Bringt Essen mit!!"
Es gab einige Dinge, die die junge Black beschäftigten. Ob sie hier bleiben sollte, ob sie zurück zur Black Wing gehen sollte, die in wenigen Wochen auf der Sonneninsel anlegen würde, insofern ihr Vater seine Route nicht geändert hatte, oder ob sie überhaupt für dieses Leben geschaffen war. Letzteres konnte sie sich selbst beantworten, ja, sie war es. Sie konnte nicht lange an Land sein, ohne dass sie sich übergeben musst, sie gehörte auf See. Und wenn es ihr Schicksal sein sollte, die Dragon zu steuern und ein Schiff zu navigieren, dem sie sich nicht verbunden fühlte... dann sei es so. Sie fühlte sich nicht zuhause, für sie war diese Crew eine Gruppe Fremder, zu denen sie keine Beziehung hatte, außer die, dass sie gemeinsam durch die Welt segelten. Sie vermisste die Black Wing, das Schiff mit den schwarzen Segeln, mit den Masten, die bis in den Himmel ragten... mit den donnernden Kanonen und einer Wendigkeit, um die die Dragon sie beneidet hätte... Mit den Menschen, die sie ihre Familie nannte. Mit ihrer Mutter und ihrem Vater... Der Vater, der sie gelehrt hatte ein Schiff zu navigieren und der Vater, der ihr immer wieder gesagt hatte, dass die Black Wing nicht auf ewig ihr zu Hause sein konnte. Er hatte keinen Nachfolger. Er wollte keinen Nachfolger. Wenn der alte Black sterben würde, dann würde die Black Wing mit ihm untergehen. Niemand konnte ihn ersetzen. Die einzige Person, die seine Crew annähernd so leiten konnte wie er, die sein Schiff steuern und seine Befehle erteilen konnte - saß auf dem Aussichtspunkt des Mastes eines Schiffes, das sie steuern sollte. Mit einem Traum, der ihr zu klein war und einem Leben, das ihr nicht gefiel...
Jenny traf als letzte im Esszimmer ein, jedoch vor ihrem Kapitän. Sie war nach wie vor unsichtbar und man erkannte nur, dass sie da war, weil die Tür offen stand. Sie lehnte im Türrahmen und starrte mit glasigem, leeren Blick auf den Tisch mit den Köstlichkeiten. Sie gehörte hier nicht her, merkte niemand das? Jenny schloss die Augen, um die Realität ein wenig auszusperren und in ihrer eigenen, kleinen Welt leben zu können. In ihrer Welt war sie halb so alt wie jetzt und stand gemeinsam mit ihrem Vater am Steuer der Black Wing...
Sie betrat Sonas (und im übrigen die Kabine der gesamten, männlichen Besatzung) Kabine genau in dem Moment, in dem Noa den Verband um Sonas Hintern band. Angewidert wandte die junge Black sich ab. "Es gibt Dinge, die möchte frau einfach nicht sehen", murmelte sie leise und wartete ab, bis Sona nicht mehr ganz so viel Haut zeigte. Mit lässig in die Hosentaschen gesteckten Händen beobachtete Jen wie nach und nach alle in Richtung Deck verschwanden oder aber mit verbundenem Hinterteil auf ihrem Bett lagen. Die junge Black beschloss Sona allein zu lassen und verschwand. Die Tür schloss sie von selbst und kein noch so leises Tapsen verriet, wohin ihre blanken Füße die junge Black trugen...
"Treffen im Esszimmer, und beeilt euch! Ach ja, und wenn ihr Takeo heißt: Bringt Essen mit!!"
Es gab einige Dinge, die die junge Black beschäftigten. Ob sie hier bleiben sollte, ob sie zurück zur Black Wing gehen sollte, die in wenigen Wochen auf der Sonneninsel anlegen würde, insofern ihr Vater seine Route nicht geändert hatte, oder ob sie überhaupt für dieses Leben geschaffen war. Letzteres konnte sie sich selbst beantworten, ja, sie war es. Sie konnte nicht lange an Land sein, ohne dass sie sich übergeben musst, sie gehörte auf See. Und wenn es ihr Schicksal sein sollte, die Dragon zu steuern und ein Schiff zu navigieren, dem sie sich nicht verbunden fühlte... dann sei es so. Sie fühlte sich nicht zuhause, für sie war diese Crew eine Gruppe Fremder, zu denen sie keine Beziehung hatte, außer die, dass sie gemeinsam durch die Welt segelten. Sie vermisste die Black Wing, das Schiff mit den schwarzen Segeln, mit den Masten, die bis in den Himmel ragten... mit den donnernden Kanonen und einer Wendigkeit, um die die Dragon sie beneidet hätte... Mit den Menschen, die sie ihre Familie nannte. Mit ihrer Mutter und ihrem Vater... Der Vater, der sie gelehrt hatte ein Schiff zu navigieren und der Vater, der ihr immer wieder gesagt hatte, dass die Black Wing nicht auf ewig ihr zu Hause sein konnte. Er hatte keinen Nachfolger. Er wollte keinen Nachfolger. Wenn der alte Black sterben würde, dann würde die Black Wing mit ihm untergehen. Niemand konnte ihn ersetzen. Die einzige Person, die seine Crew annähernd so leiten konnte wie er, die sein Schiff steuern und seine Befehle erteilen konnte - saß auf dem Aussichtspunkt des Mastes eines Schiffes, das sie steuern sollte. Mit einem Traum, der ihr zu klein war und einem Leben, das ihr nicht gefiel...
Jenny traf als letzte im Esszimmer ein, jedoch vor ihrem Kapitän. Sie war nach wie vor unsichtbar und man erkannte nur, dass sie da war, weil die Tür offen stand. Sie lehnte im Türrahmen und starrte mit glasigem, leeren Blick auf den Tisch mit den Köstlichkeiten. Sie gehörte hier nicht her, merkte niemand das? Jenny schloss die Augen, um die Realität ein wenig auszusperren und in ihrer eigenen, kleinen Welt leben zu können. In ihrer Welt war sie halb so alt wie jetzt und stand gemeinsam mit ihrem Vater am Steuer der Black Wing...