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Der Hafen von Sunny

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Der Hafen von Sunny ist schon von weitem als solcher zu erkennen: Unzählige Masten ragen in den azurblauen Himmel hinauf und wirken wie die Nähte, die Firmament und Meer zusammenhalten. Wer an diesem freundlichen, geschäftigen Ort anlegt, fühlt sich sofort als Teil einer riesigen, abenteuerlustigen Gesselschaft. Die Gerüche weit entfernter Inseln mischen sich mit dem salzigen Duft des nördlichen Blues, Stimmen, aus allen Richtung zugleich kommend, brüllen sich Geschichten und Märchen über Piraten und Marine zu, und die überwältigende Farbenvielfalt, zu der Gebäude wie Menschen ihren Teil beitragen, beglückt das Auge bei jedem neuen Blick.

Es dauert eine Weile, bis neue Besucher die kleinen Details erkennen, die unter der heiteren Oberfläche des großen Hafens der Sonneninsel liegen: Bewaffnete Männer und Frauen, für den Krieg gerüstete und Schiffe, und notdürftig reparierte Schäden singen das Lied einer Stadt, die im Schatten der ständigen Bedrohung durch die benachbarte Mondinsel lebt...

Von: Das North Blue Meer > On the road... eeh, sea again
 
J

Jennifer Black

Guest
Schon klar, nur nicht zu freundlich“, murmelte Jenny leise ihrem Kapitän hinterher und verengte die Augen zu Schlitzen, während sie den Horizont vor sich fixierte und ab und an auf ihre Kompassnadel sah. Recht gelangweilt schipperte sie über den ebenso unspektakulären Ozean und hörte nur wie Shien draußen Befehle vor sich hin brüllte. Mit einem Fußkick schloss sie daher die Tür hinter sich – auf einen unausgeschlafenen Kapitän hatte sie keine Lust und vor allem nicht auf einen, der mies gelaunt war und patzige Antworten gab. Unfreundlichkeit akzeptierte Jenny generell nicht, auch nicht bei ihrem Kapitän. Sie war kurz davor gewesen einfach mal den Anker zu werfen, aber Gott das hatte ihr Kapitän wirklich nicht verdient. Also setzte die junge Navigatorin Kurs. Ihr Magengefühl war nicht gerade das Beste, ja, es war sehr... flau. Ihr war nicht wohl bei dem, was sie über die beiden Inseln gehört hatte. Krieg. Das war eigentlich alles, was sie gehört hatte. Ihr Vater war ein einziges Mal mit ihr und der Blackwing dorthin geschippert. Sie hatten im Hafen von Sunny angelegt – damals war Jenny zwei Jahre alt gewesen. Als Kind des Meeres hatte sie vermutlich jede Insel des North Blue schon einmal gesehen – zumindest jede große – aber erinnern konnte sie sich nur an wenige davon. In Sunny gab es für eine Piratenmannschaft nichts zu holen, wenn sie auf reines Gold aus war – und ihr Vater Mr. Black war da eher praktisch veranlagt.
Bei dem Gedanken an die schwarzen Segel ihres alten Schiffes musste Jenny wehmütig lächeln. In Gedanken versunken hatte sie nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war, als plötzlich am Horizont, wo die Sonne bald ihren Höchststand erreicht haben würde, die endlosen Masten im Hafen der Sonneninsel erblickte. Und für den kurzen Moment hatte Jen das Gefühl, dass sie diese Masten bereits einmal gesehen hatte. Doch nur für einen Moment. Danach konzentrierte sie sich darauf den Hafen anzusteuern... Seufzend dachte sie: „Na dann, auf ins neue Abenteuer, Kabukis!“.

Holt die Segel ein!“, brüllte Jenny nach einer Weile nach draußen und verschwand dann wieder im Inneren der Kabine. Nahezu sanft schipperte die Dragon in den Hafen von Sunny ein. Es wunderte sie, dass nicht direkt irgendein Trupp auf sie zugelaufen kam, aber offenbar waren die Verteidigungsmaßnahmen hier nicht ganz so extrem, wie sie gedacht hatte. Stattdessen rannte lediglich ein merkwürdiger, rundlicher Mann auf sie zu, während Jenny an Deck ging. Sie hatte das Steuer festgemacht und seilte sich nun an einem der vielen Taue vom Bord der Dragon hinab auf den Steg. „Sie müssen Hafengebühr bezahlen!“, grunzte der Mann unfreundlich. Angewidert sah Jenny ihn an – vielmehr sah sie auf ihn hinab und tippte ihm dann gegen die Stirn. „Sie müssen Hafengebühr bezahlen!“, beschwerte sich der Kerl und patschte mit seinen klobigen Händen ungeschickt nach Jennys flinken Fingern, die ihm immer wieder gegen die Stirn tippten. Doch dann ließ sie abrupt von ihm ab, drehte sich um und begutachtete das Äußere der Dragon. Perfekt. Nichts abgekriegt. Kein Kratzer. Keine Beule. „Sie müssen Hafengebühr bezahlen!“. Kein bisschen. Keine Macke. Überhaupt nichts, kein Schaden. Die Dragon sah nahezu perfekt – ah... „Verdammt!“, fluchte Jenny. „Sie müssen Hafengebühr bezahlen!“, wiederholte der dicke, hässliche, pickelige Mann, der ihr hinterher watschelte, als Jenny angenervt auf eine Delle zuging, die vermutlich dank ihrer unsauberen, letzten 180° Wendung im Rumpf der Dragon zu finden war. „Sie müssen Hafengebühr bezahlen!“.
Nachdenklich begutachtete Jenny die Delle, während sie den Kerl einfach ignorierte, der mit seinen Papieren neben ihrem Gesicht herum fuchtelte und darauf wartete, dass der Rest ihrer Crew sich dazu herablassen würde von Deck zu kommen.
 
D

Dwain Kusaka

Guest
Lustig. Ja, irgendwie fand Dwain die Frage seines Kameraden lustig. Er grinste diesen ruhig und freundlich an, bevor er letztendlich began zu antworten. "Ja, das hat durchaus mit mir zu tun und ja, das sind...." doch bevor der Kusaka seine Antwort noch beenden konnte, wurde er von einer lauten Stimme unterbrochen. Diese Stimme war laut, ziemlich laut sogar und krackelte über das ganze Deck. Diese Stimme gehörte definitiv zu Shien.
Karottenkopf, Sona und Eol, ihr kümmert euch um die Segel; stellt sicher, dass wir den Wind so gut es geht ausnutzen! Und wehe ich sehe nur einen von euch tratschen! Mister Itamae, bereitet Vorräte für uns alle vor! Die Kabukis gehen auf ihre nächste Mission!"

Ein noch größeres Lächeln machte sich in demGesicht des jungen Orangschopf breit. "Karottenkopf?...Damit werde ich wohl gemeint sein. Naja, dann müssen wir unser Gespräch wohl wann anders führen." Mit einem kurzen Schnipsen verschwanden auch die letzten kleinen Blümchen, kurz darauf erhob sich der Kusaka auch schon und ging mit gemütlichen Gang gen Segel. Vollkommen in seiner Arbeit vertieft, bekam er gar nicht mit, wie schnell die Zeit verging. Als auch Dwain am Horizont die Umrisse der, als Ziel bestimmten, Insel erblickte, lies er sofort erstmals alles stehen und liegen und starrte mit weit geöffneten Augen und einem zufriedenen Lächeln zu genau diesen Umrissen. Als er den nächsten Befehl hörte, aber diesmal von der Navigatorin, zuckte er einen kurzen Augenblick vor Schreck zusammen. "Hmm..." Immernoch auf die Umrisse starrend erledigte er den, von Mrs. Black erteilten, Auftrag. Nach einiger Zeit wurden aus den Umrissen ein netter, ansehnlicher Hafen in den die Dragon auch nahezu problemlos einlief.

Nachdem Dwain mitansah, wie die Navigatorin als erste das Deck mithilfe eines der vielen Taue verliess, folgte er dieser nach einigen Augenblicken mit einem netten Grinsen im Gesicht.
„Sie müssen Hafengebühr bezahlen!“
Dwain musste laut lachen, als er den Besitzer dieser Stimme sah. Es war ein kleiner dicker, hässlicher Mann. Kurzum: Eine Witzfigur in den Augen des Orangehaarigen. Dwain sah mit an wie dieser dicke Mann, Jen permanent mit dieser Frage bewarf und diese ihn durchgehend ignortierte. Gemächlich mit den Händen in der Hosentasche lief er grinsend auf diesen Mann zu. "Guten Tag. Wer sind sie denn und wie viel sollen diese Gebühren den kosten?"


 
E

Eol P. Anglachel

Guest
"Miss Black! Ihr wass was ihr zu tun habt - Setzt den Kurs in Richtung jener beiden Inseln! Karottenkopf, Sona und Eol, ihr kümmert euch um die Segel; stellt sicher, dass wir den Wind so gut es geht ausnutzen! Und wehe ich sehe nur einen von euch tratschen! Mister Itamae, bereitet Vorräte für uns alle vor! Die Kabukis gehen auf ihre nächste Mission!".

Obwohl Anglachel es sich eigentlich vorgenommen hatte, wurde er plötzlich während dem durchlesen seines Buches von Shien aufgeweckt. Er sah sich auf dem Deck um und bemerkte wie Dwain zusammen mit Sona nur wenige Meter von ihm entfernt saßen beziehungsweise standen. Jennifer schien wohl am Steuer des Schiffes zu sein und der Kapitän war unglaublich gut gelaunt, trotz des nassen Erwachens."Was ist denn jetzt los?", fragte sich Anglachel und stand auf. Dabei warf er nochmals einen Blick zu den anderen beiden gerufenen und bemerkte erst jetzt beim zweiten mal hinsehen, dass das Deck, welches vorhin so schön poliert wurde, plötzlich mit Blumen bewachsen war. "Was zur....", leicht misstrauisch betrachtete Anglachel die Blumenpracht, bis sie von Dwain mit einem Schnipsen weggezaubert wurden. Langsam ging Anglachel auf die gegenüberliegende Seite des Segels. Während seiner Arbeit kamen immer wieder die Bilder der Blumen und Dwain in Anglachels Kopf zum vorschein. Als kleiner Junge hatte er mal Geschichten über mysteriöse Vorfälle gehört. Über Menschen die nach dem Verzehr irgendwelcher Nahrungsmittel sonderbare Kräfte bekamen. "Ob dies wohl so eine Kraft ist.", überlegte er während er die Segel vernünftig positionierte. Früher fand er diese Geschichten immer sehr schön doch mit zunehmendem Alter hatte er sie als Märchen abgestempelt. Aber nun hatte er diese Märchen vor seinen eigenen Augen gesehen. "Also war doch alles war, was die Seefahrer gesehen haben.", sagte sich Anglachel und kletterte zurück aufs Deck. Dort angekommen nahm er seine Sachen und verstaute sie wieder im inneren der Dragon.

Als Anglachel wieder an Deck kam, sah er eine große Insel vor sich. "Dies ist wohl unser neues Ziel.", murmelte Anglachel. Je näher sie der Insel kamen, des so mehr bekam er das Gefühl, dass er diese Küstenregion und den Hafen bereits einmal gesehen hat. Mit einem schaudern fiel es ihm wieder ein. Zügig schritt er zu Shien und sagte: "Käpt'n sie wissen aber um die momentane politische Lage zwischen der Sonnen- und der Mondinsel oder? Meinen sie wirklich es wäre gut hier jetzt zu halten?". Neugierig betrachtete er Shien un dhoffte aus seiner Gestik oder seiner Mimik etwas zu entnehmen, zu verstehen warum sie ausgerechnet hier einen Zwischenstopp einlegen mussten.
 
S

Sona

Guest
Das Gespräch mit dem Orangehaarigen verlief sich schnell im Sand, da Shien den neuen Kurs diktierte. Anscheinend ist das nächste Ziel bereits vor seiner Nase. Teufelskräfte hin oder her, jetzt wird der gute Sona erst einmal wieder gebraucht.
So gut es auch nur ging, packte Sona abwechselnd mal bei Dwain, dann wieder bei Anglachel mit an, um nicht unnötig im Weg herum zu stehen, oder faul zu wirken. Entgegen seiner bisherigen Erfahrungen bezüglich eigener Entscheidungen über seine Verantwortung in der Crew passierte nichts erheblich Schlimmeres, als dass er hin und wieder vom Hauptmast abrutschte und mit einem plumpen Geräusch auf seinem Pöter landete. Je öfter er nur wieder erneut sitzend und bangend der eigenen Schmerzen in den Himmel starrte, desto fester und verkrampfter musste seine Körperhaltung auf dem Mast ausgesehen haben. Nicht, dass dies irgendetwas bezweckt hätte.
Nach getaner Arbeit an den Segeln und einigen Ausrutschern mehr, war Sona recht zufrieden als er wieder auf dem glatten Deck ankam und sich dachte: Diesmal bin nur ich in Mitleidenschaft gezogen wurden – das ist doch schon mal ein Anfang. Doch nicht viel später, kam die Revision, da Land in Sicht kam. Unter ähnlichen Anstrengungen vollführte Sona sein bestes. Sein Hinterteil musste mittlerweile sogar den Himmel in seiner Bläue locker übertreffen, weshalb sich der unsportliche Musiker dazu entschied, auf dem Mast zu bleiben, solange es nur ging – beim Herabsteigen wollte er nicht riskieren, erneut und mit einem finalen Fall des Orchesters das Sitzfleisch unnatürlich zu färben.
Von hier oben konnte Sona bereits viele Schiffe an den Anlegeplätzen der neuen Insel entdecken und nicht wenige von ihnen, vermittelten eher das Gefühl, dass Wohlstand und Friede und Freude und Eierkuchen das Leben dieser neuen Welt bestimmten. Das wäre jedoch kein Platz für unseren Shien, den Dichter, den Schreiber. Hier lauert Neues, Unerwartetes, Unterschwelliges. Ein nur leicht immer lauter werdendes Vibrato unter der Arie der harmonisch sauberen Geige. Wenn man ihn in diesem Moment genau angesehen hätte, dann hätte man unweigerlich festgestellt, dass die Speicheldrüsen des Neugierigen begannen zu arbeiten. Dies war eine neue Insel, neues Land, ein neuer Satz in der Sinfonie der Kabukis.
So faszinierend jene Vorstellung für Sona auch war, das Unvermeidliche nennt sich aus gutem Grund derart. Im Hafen gerade angelegt, vollführte die Dragon einen kleinen Freudensprung, der zur Folge hatte, dass der wirklich unsportliche Musiker seinen Halt verlor und unter einem langsam verzerrten Gesicht und der mehr als erfreulichen Aussicht auf ein noch tieferes Blau seines auch so schon unter Geschwülsten aufgeplusterten Hinterteils immer schneller, immer tiefer gelangte, um letzten Endes jenes zu erleben, was die Dragon als Freudensprung, sein Pöter als weitere Aufpolsterung und Sona selbst als die schönste und vor allem schnellste Art und Weise, dem Hafen von seinem Standpunkt aus näher zu kommen, interpretieren würde. Nicht zuletzt konnte man Sonas ausgiebige Freude an seiner Erfahrung als von den Grenzen der Erde Losgelöster an seinem Ruf an die Welt (AU! VERDAMMTE SCHEIßE NOCHMAL!) festmachen. Der Beginn eines wahren Abenteuers...
 
N

Noa

Guest
Knapp 5 Stunden zuvor war das Handelsschiff, mit welchem sie ihre Reise angetreten hatte, aus Sumera hier in Sunny angekommen. Man hatte ihr gesagt sie würden hier nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen, ja klar. Dieses riesen Schiff lag nun schon 5 Stunden hier vor Anker. Ausgeladen hatte man bereits was raus musste. Nur leider hatte die Crew sich in irgendeine Spelunke zurückgezogen und die Sache mit dem kurzen Zwischenstopp hatte sich somit auch gleich wieder erledigt. Sie hatte man dazu gezwungen von Board zu gehen. Es sah momentan ganz so aus als würde sie vor Morgen früh nicht hier wegkommen. Ungeduldig ließ sie ihre Münze durch die Finger wandern, dabei lehnte sie an der Hafenmauer und blickte auf unzählige Schiffe herab, die genau vor ihrer Nase lagen. Gerade eben hatte erst ein, in ihren Augen wirklich schönes Schiff im Hafen angelegt. Übrigens ebenfalls sehr weit in ihrer Nähe. Sie hatte einen guten Blick auf die Truppe.
Sie gingen von Board und der kleine, dicke Mann belästigte auch sie. Ein verhaltenes Lächeln trat ihr auf die Lippen während die Lamour weiter mit der Münze spielte.
Noa konnte es kaum erwarten ihre Reise endlich fortzusetzen. Wo genau sie hinwollte war ungewiss, aber sie wollte ihr Arztstudium weiterfrühen und so würde sie erst einmal auf eine Insel müssen die sich Ren nannte. Soweit sie wusste, lag da noch ein ganzes Stück vor ihnen, aber es würde sich lohnen wie es aussah.
Dennoch hätte sie sich einen besseren Ort für einen Zwischenstopp vorstellen können als Sunny. In den vergangenen Stunden hatten sie die Namen „Amaterasu“ und „Tsukuyomi“ mehr als oft gehört. Die Lamour fragte sich was es damit auf sich hatte. Ihre Neugierde wurde allerdings von ihrer Faulheit im Keim erstickt, also keine Chance, das Interesse war einfach nicht groß genug.
Gelangweilt schob sie die Münze in ihre Hosentasche zurück gleiten, legte die Arme auf die Hafenmauer und schaute zu ihren Füßen auf ihr Gepäck. Dort lagen ihr Rucksack mit ihrer ganzen ärztlichen Ausrüstung usw., ihr Bogen, und die dazugehörigen Pfeile. Ihr Bogen, ja das war schon so eine Sache mit diesem Teil. Soweit sie weiß ist er seit dem Tod des Vaters im Besitz der Familie Lamour, vor 14 Jahren ging er dann in ihren Besitz über. Immer wieder wenn die den Bogen ansah begann sich leicht zu lächeln. Sie hatte mit ihm schon so einiges erlebt und ihm auch eine Menge zu verdanken. Allein die Freundschaft mit Pierre ging auf sein Konto. Noa sah nun wieder auf und wandte ihren Blick auf die Crew des wunderschönen Schiffes.
 

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Wie ein Messer durch warme Butter glitt die Dragon in den größten Hafen der Sonneninsel ein. Mit großen Augen stand Shien vorn am Bug der Dragon, die Arme vor der Brust verschränkt, und ließ seinen Blick von einem Schif zum nächsten wandern. Hier in Sunny, der Hauptstadt der Sonneninsel, legten Tag für Tag mit Sicherheit hunderte fremde Menschen aus der ganzen Welt an - wenn die Kabukis hier nicht ihren letzten Mitstreiter finden konnten, wo dann? Abgesehen davon musste es in dieser wahnsinnigen Masse von leuten auch solche geben, die das Talent des Schwarzen angemessen zu würdigen wussten, und die begierig darauf waren, von den Abenteuern der bald erfolgreichsten Crew der Welt zu hören.
In Gedanken an jubelnde Menschenmassen vertieft musterte Shien eindringlich die Umgebung. An den Anlegestellen waren kleine Schiffe, große Schiffe, Handelsschiffe, Kriegsschiffe, schwarze Schiffe, weiß-blaue Schiffe und sogar grüne Schiffe festgemacht, und überall gingen hafenarbeiter und Matrosen ihren Aufgaben nach. Shien entdeckte eine kleine Meute junger Wasserratten, die vergeblich versuchten, eine gewaltige Kiste in Richtung eines großen Frachters zu zerren. In der Nähe stoplertern leicht angeheiterte Seeleute aus einer nicht einmal annährend so heruntergekommen wirkenden Bar, wie das Wild Cherry es gewesen ist, und versuchten vergebens an einander Halt zu finden. In diesem Durcheinander erspähten die Argsaugen des Kapitäns auch immer wieder gut gekleidete Damen, die mit den muskelbepackten Männern tuschelten und lachten.
Shiens Lippen verformten sich zu einem Grinsen. *Hier schlägt wahrlich der Puls des Lebens! Eine Bühne, die einem ersten Akt angemessen ist!*

Während die Dragon nach einem Anlegeplatz suchte und Shien noch immer am Bug stand, trat Eol an ihn heran. Mit deutlichem Zweifel in der Stimme sagte er:
"Käpt'n sie wissen aber um die momentane politische Lage zwischen der Sonnen- und der Mondinsel oder? Meinen sie wirklich es wäre gut hier jetzt zu halten?"
Der Kopf des schwarzen drehte sich kaum merklich zur Seite, kurz bevor Shien schwungvoll herumwirbelte und seinen Zimmermann von oben herab ansah.
"Politische Lage? Mister Anglachel, wir sind wilde Piraten! Sollen wir uns tatsächlich vor irgendwelchen Verwaltern und Bürokraten fürchten, die ihre Grenzen nicht gezogen und ihre Steuern nicht eingetrieben kriegen?" Ein holes Lachen kroch aus Shiens Kehle. "Glaubt mir, das hier ist er. Er, der Ort unseres nächsten Abenteuers." Shiens Blick löste sich vom rundlichen Gesicht seines Zimmermanns, dann nickte er kurz in Richtung der Segel, bevor er sich schließlich wieder nach vorne umdrhete. "Kümmert euch um unser Schiff und greift der verehrten Miss Black etwas unter die Arme, ja?"

Gemütlichen Schrittes nahm Shien die Treppen nach unten, als die Dragon mit einem Ruck zum Stehen kam. Jennifer hatte einen Anlegeplatz gefunden und das Schiff sicher in den Hafen geleitet. Die grünhaarige Frau schien wirklich ein Geschenk des Schicksals gewesen zu sein, mit ihr würden die Kabukis mit Sicherheit auch den heftogsten Sturm überstehen können. Mit ihr, und natürlich mit der Muskelkraft der restlichen Besatzung.
An Deck angekommen schaute Shien kurz über das Deck, bevor er sich seiner Navigatorin zuwandt, die mit prüfendem Blick bereits an Land stand und den Rumpf der Dragon musterte. Er trat zur Reling, beugte sich hinüber und sagte:
"Gute Arbeit, Miss Black, das muss man euch lassen. Was haltet ihr davon wenn ihr uns später erzähltet wo ihr gelernt habt, ein Schiff so vorzüglich zu steuern?"
Shien blinzelte ihr zu, bevor seine Aufmerksamkeit von einer rundlichen Gestalt an der Seite der zierlichen Navigatorin geweckt wurde. Der Schwarze inspizierte den Fremden von unten bis oben mit zusammengekniffenen Augen und ansonsten neutraler Miene. Die schwrazen Lederstiefel waren auf Hochglanz poliert, die marineblaue Hose erstrahlte in frischgewaschener Pracht. Wo ein Gürtel gewesen sein könnte hing ein blütenreines weißes Hemd über dem Hosenbund, dessen silberne Knöpfe im Sonnenlicht glitzerten. Der feine Stoff hing über einem ausladenden Bauch der jeden Versuch, das Hemd in die Hose zu stecken, zum Scheitern verurteilte. Zum Glück lenkten die Knöpfe und einige Symbole auf der Brust und den Schultern des Mannes etwas von dem großen, weißen Ballon ab, der seinen Torso darstellte. Auch ohne Vorwissen erkannte Shien, mit wem sie es hier zu tun haben mussten, auch wenn sein Mantra "Sie müssen Hafengebür bezahlen!" beim Erraten seiner Funktion im Hafen natürlich half. Diese Worte stoben immer wieder aus dem von dicken Lippen umrandeten Mund hervor, der inmitten eines kreisrunden, aufgedunsenen, aber gebräunten Gesichtes gemeinsam mit einer flachen Nase und wässrigen, kleinen Augen lag. Gekrönt wurde das Antlitz des Hafenarbeiters von einer Brille, deren Gläser mindestens ein, zwei Zentimeter Dicke zählten. Doch selbst hinter diesen Glasklötzen wirkten die farblosen Augen im vergleich zum Rest des Gesichtes winzig.
Shien seufzte. *Das ist der erste der Schurken? Ich hoffe, das wird in den nächsten Akten besser...* In seinem Kopf spielte Shien bereits die Performance ab, die er gleich abliefern würde: Geschickt würde er über die Reling der Dragon springen, auf einem Bein landen, seine Pose einnehmen und mit selbstsicherer Stimme seinen Namen verkünden. Aus irgendienem Grund jedoch konnte sich der Kapitän der Kabukis nicht dazu aufraffen, diesen Plan auch in die tat umzusetzen. Shiens Glieder fühlten sich taub an, und sein Kopf ruhte schwer auf der Hand, mit der er ihn abstützte. Beinahe reglos beobachtete er, wie der Karottenkopf namens Dwain zu den rundlichen Verwalter trat und ihn in ein Gespräch verwickelte.
Shien schüttelte den Kopf, während seine eigene Stimme in seinen Ohren viel lebhafter klang als er sich selbst fühlte. *Was ist denn los mit dir? Das dort ist deine Aufgabe! Der Fetti will die Hafengebühren kassieren, und du klemmst hier schlaff an der Reling und lässt den Neuen die Sache regeln? Erinnerst du dich nicht mehr was das letzte Mal passiert ist, als du diene Crew mit den Hafengebühren allein gelassen hast? Kümmer dich gefälligst drum, oder du sitzt was deine Crew anbelagt bald wieder auf dem Trockenen!*
Mit langsamen Bewegungen löste sich Shien von der Reling. Ein Seufzer kroch zwischen sienen Lippen hervor, als er sich auf die Reling schwang und zu voller Größe aufbaute. Mit dem Blick vor sich nach unten gerichtet ließ er seine Stimme zuerst in Richtung Dwain erschallen. Wobei "Erschallen" eigentlich zu viel gesagt wäre: Die Worte kamen dem Kapitän nur leise und widerwillig über die Zunge.
"Mister Kusaka, das Geld das ihr braucht ist in einer Truhe im... im Rumpf der Dragon. Nun zu euch." Shien fixierte den Hafenarbeiter. "Wie hoch..." Aus dem rundlichen Körper des Fremden lösten sich plötzlich mehrere wabernde Schatten, die um dessen langsam zerfließende Gestalt tanzten. *Was ist denn..?* Seine Beine durchjagte plötzlich ein unangenehmes Zittern. Beides ignorierend versuchte Shien fortzufahren: "Die Hafengebühren, wie... wie hoch sind die... die Gebühren..."
Als seine Beine unter ihm nachgaben und sein schlaffer Körper vornüber in Richtung des schmalen Stegs fiel, auf dem noch immer Jennifer, Dwain und der Hafenarbeiter standen, verblasste die Welt in den Augen des Kapitäns der Dancing Dragon bereits und wich einer drängenden Dunkelheit.
 
J

Jennifer Black

Guest
Jenny verharrte nicht lange an der Delle im Rumpf der Dragon, doch den stark untersetzten Hafengebühreneintreiber blendete sie mit gekonnter Ignoranz aus. In der Zwischenzeit kümmerte sich ihr Karottenkopf persönlich um die Angelegenheit und der Herr mit den Papieren in der Hand watschelte mit wackelndem Kopf auf ihn zu. Erschrocken fuhr sie jedoch herum, als sie Sona sah, der recht ungelenk von Deck geklettert war. Hastig rannte die junge Black zu ihm und musterte ihn mit grünen Augen. „Alles in Ordnung, Sona?“, fragte sie misstrauisch und beäugte ihn, als suche sie nach einem Grund für seinen Aufschrei. In der Zwischenzeit hatten sich einige Menschen versammelt, denn die Dragon war beim besten Willen kein kleines Schiff und ihre Crew war beim besten Willen alles andere als gewöhnlich. Reserviert betrachtete Jenny das Dutzend Menschen, das sie beäugte. Die meisten von ihnen sahen langweilig aus, gewöhnliche Bewohner, die auf der Jagd nach Neuigkeiten und dramatischen Geschichten waren. Eine junge Frau jedoch stieß ihr besonders ins Auge. Sie saß auf der Hafenmauer, schien abzuwarten und hatte eine Menge Gepäck dabei – und außerdem einen Bogen, wie Jen ihn noch nie gesehen hatte. Die Black verengte die Augen zu Schlitzen und hatte nun beinahe katzenartige Augen.
"Gute Arbeit, Miss Black, das muss man euch lassen. Was haltet ihr davon wenn ihr uns später erzähltet wo ihr gelernt habt, ein Schiff so vorzüglich zu steuern?"

Eher dumpf vernahm Jenny die Stimme ihres Kapitäns. „Ja... klar...“, murmelte sie leise, hatte aber eigentlich nicht vor irgendjemandem von der Black Wing zu erzählen. Stattdessen begutachtete sie aus einiger Entfernung die junge Frau. Ausgiebig. Lange. Ja, irgendetwas an ihr reizte Jenny, sie hatte ein Gespür für solche Dinge. So konzentriert bekam sie nicht mit, dass ihr Kapitän umkippte und selbst wenn sie es mitbekommen hätte, so hätte sie es geflissentlich ignoriert, denn der männliche Teil der Crew hatte ihm schon einmal kaltes Wasser ins Gesicht schütten müssen am heutigen Tag, ergo würden sie es auch ein zweites Mal tun. Und der Hafenarbeiter? Nun, um den konnte sich Dwain ja kümmern. “Hafengebühr, Hafengebühr... 1000 Berry, Hafengebühr, Hafengebühr!“, stammelte der Fettsack und watschelte nun auf Dwain zu. Im unaufhaltsamen Pinguintempo, aufzuhalten lediglich durch die gefragte Summe Geld.
Unterdessen war Jenny spurlos verschwunden. Im sicheren Schutz des Schattens der Dragon hatte sie sich in Luft aufgelöst und war einfach spurlos verschwunden. Von einer Sekunde auf die andere. Es hatte keinen blauen Sternenregen gegeben und kein lautes Geräusch, sie war einfach weg.

Es dauerte eine halbe Minute, dann saß die Black neben der Lamour auf der Hafenmauer. Die Beine übereinander geschlagen, die Hände an den nackten Knien. Gut einen Meter neben der sonderbaren Erscheinung saß Jen also nun und ließ sich die Sonne aufs Gesicht scheinen. Sie saß einfach nur da, ungeachtet der Tatsache, dass sie aus dem Nichts erschienen war. Und so schwieg sie, etwa zwei bis drei Minuten lang und ließ sich lediglich die Sonne aufs Gesicht scheinen. Die beiden sahen so grundverschieden aus, wie zwei Menschen es nur sein konnten. Oder zumindest annähernd. Helles Haar, dunkles Haar, helle Augen, dunkle Augen. Einzig und allein die Anzahl der Gaffer stimmte überein. Irgendwann reichte Jenny ihr die Hand und meinte: „Jennifer Black“. Ihr Lächeln war nicht schüchtern oder zurückhaltend, sondern zweckmäßig und freundlich. Erst jetzt sah Jenny, dass ihr Kapitän umgekippt auf dem Steg lag. „Oh“, machte sie teilnahmslos. Dann fügte sie lachend hinzu: „Ihr versteht nicht zufällig irgendwas von Medizin? Unser Kapitän kippt in letzter Zeit häufiger um“. Die Frage war scherzhaft gemeint und ihre dunklen, grünen Augen blitzten zu der Lamour auf. In Wahrheit war es vermutlich lediglich die Schlaflosigkeit, an der Shien litt. „Darf ich fragen, wer ihr seid?“, fügte sie dann abschließend hinzu und ließ den Blick über das hübsche Gesicht der jungen Frau wandern.



 
E

Eol P. Anglachel

Guest
Nur für einen kurzen Moment sah Anglachel seinen Kapitän aus einer Perspektive, wie er es nie für möglich gehalten hatte. Stolz stand er aif der Dancing Dragon, seine weiße Haarmähne flatterte im Wind der See und seine Mimik war wie jene die man auf alten ehrwürdigen Steinskulpturen von Königen aus früheren Zeiten. Ja sogar ein leichter Lichtschimmer schien von ihm auszugehen. Doch als Shien auch seinen zweiten Satz aussprach, stutzte Anglachel für einen kurzen Augenblick. Die Worte "Verwalter" und "Steuern" riefen irgendeine Erinnerung in ihm hervor. Anglachel versuchte sich zu erinnern, aber es gelang ihm nicht sofort auf anhieb. Nach einigen Sekunden des Überlegens, fiel es ihm wieder ein. Shien hatte bereits damals auf Lvneel vergessen die Hafengebühren zu bezahlen und hatte damit seine ehemalige Besatzung in ganz schöne Schwierigkeiten gebracht. Und nun sprach er davon diese freiwillig nicht einzuhalten? "Ausserdem scheint es so, als ob er wirklich keine Ahnung über die momentane Situation zwischen der Mond- und der Sonneninsel kennt.", dachte sich Anglachel und seufzte.
Langsam schlurfte der Schiffszimmermann von seinem Kapitän weg und tat, was ihm aufgetragen wurde. Er richtete die Segel immer wieder neu aus, je nachdem es die Anordnungen der Navigatorin entsprach. Langsam schipperte die Dancing Dragon in den Hafen von Sunny ein, der Hauptstadt der Sonneninsel.

Als Anglachel die Segel einzog und dann vom Mast kletterte um den Anker ins Wasser zu lassen, machten sich die anderen bereits auf den Weg die ersten Schritte in der Stadt zu machen. Während Anglachel neben der Ankerkette stand und ihr zusah wie sie auf den Grund ging, kam bereits der erste Bürokrat an, der wohl verzweifelt versuchen würde Shien die Hafengebühr abzuknöpfen.“Hafengebühr, Hafengebühr... 1000 Berry, Hafengebühr, Hafengebühr!“. Leise und stammelnd sprach der Steuerneintreiber nachdem sich Shien seiner angenommen hatte. Leicht schmunzelnd sah Anglachel der Situation zu. Nicht nur der Kapitän schien sich in diesem Gespräch unwohl zufühlen. Anglachel warf vorne und hinten an der Seite der Dragon zwei Taue herab auf den Steg, sprang hinter her und befestigte das hintere. Als er auf Stand und sich gerade zum anderen Ende begeben wollte, sah er wie der Kapitän anfing zu schwanken und in der Luft nach halt suchte. Im nächsten Moment lag der Schwarze auch schon bereits auf dem Boden und würde wohl nicht mehr so schnell aufstehen. Langsam kam Anglachel zum Hafenangestellten und den am Boden liegenden Shien und musterte den ohnmächtigen genauer. "Hatte wohl immer noch nicht genug Schlaf der Arme.", murmelte Anglachel und betrachtete seinen Kapitän genauer. Ausser ein paar Schrammen schien es ihm gut zu gehen. Langsam blickte sich Anglachel um und erspähte Jennifer schließlich etwas abseits der Menschenmenge auf einer Mauer sitzen, neben einer andern jungen Frau. "Eine alte Bekannte?", überlegte Anglachel kurz und musterte diese,"Naja erstmal den hier ins Bett bringen.". Vorsichtig hob er Shien auf und legte sich den schlaffen Körper über die Schulter. "Bitte warten sie einen Moment mein Herr, Sie bekommen gleich die Hafengebühr. Der Herr mit den orangenen Haaren wird es ihnen gleich auszahlen.", sprach Anglachel den vor Schreck zurück gesprungenen Steuerneintreiber an und machte sich auf den Weg an Deck der Dragon.

Auf der Dragon brachte Anglachel Shien in seine Kabine und ließ ihn dann aufs Bett fallen. "Was sollen wir bloss mit so einem Kapitän anfangen.", stöhnte Anglachel und besah sich seinen Kapitän etwas näher. Merkwürdig kam ihm die ganze Sache schon irgendwie vor. Das erstemal war es noch nicht so auffällig gewesen, aber jetzt mitten im Gespräch einzunicken. "Wer weiß vielleicht leidet er ja unter Narkolepsie.", grummelte Anglachel und verlies die Kabine. Er hatte eine ziemlich schlechte Laune bekommen, als er Shien aufgehoben hat. Die Dragon ist wohl doch nicht unbeschadet davon gekommen. Eine Delle hatte sich bemerkbar gemacht und das nur weil Shien darauf bestanden hat die Passagiere der Twinkling Star zu retten. Und wegen solchen eingebildeten Schnösseln musste Anglachel nun an diesem Wunderwerk von Schiff Reperaturen durchführen.
 
D

Dwain Kusaka

Guest
Dwain bekam schon vom vermeindlichen Zusammenbruch des Kapitäns schon gar nicht mehr mit. Denn während Shien wohl wieder ungewollt ins Land der Träume befördert wurde, war der Kusaka schon unterdessen auf dem Weg zur gesuchten Truhe im Rumpf des Schiffes, um die gesuchte Truhe, gefüllt mit Berry ausfindig zu machen. Doch dies war wohl leichter gesagt als getan. Doch es beanspruchte ein wenig mehr Zeit als der junge, orangehaarige vermutet hatte. Doch änderte dies natürlich nichts an seinem selbsticheren und nette Grinsen im Gesicht. Er war eben eine Frohnatur und daran würde ein bisschen Sucherei natürlich auch nichts ändern. "Endlich..." entwich nach einigen Minuten des Suchens dem immer noch grinsenden Jungen, als er endlich die besagte Truhe mit Berry als Inhalt fand. Sie sah schon etwas älter aus und ein wenig Staub hatte sich auch schon abgesetzt. "Wann die wohl zuletzt geöffnet wurde." dachte sich Dwain, während er die Truhe mit einem beherzten Ruck, begleitet von einem kurzen Quietschen, aufriss. Mit schnellen Fingern befanden sich auch schon einige Scheinchen in den Händen des Jungen, dessen Summe genau 1000 ergaben. Mit einem kurzen Tritt war die Truhe auch schon wieder geschlossen und in windeseile war der Junge auch schon verschwunden und befand sich nach wenigen Augenblicken auch schon wieder auf dem Deck. Ein leises Häscheln war nun zu hören, doch hinderte dies dem Kusaka natürlich in keinster Weise mit einem guten Satz vom Schiff abzuspringen um mit einem lauten Knall wieder auf dem Steg zu landen.

Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, lächelte er dem Eintreiber selbstsicher an und streckte ihm häschelnd die Scheinchen entgegen. Dessen Hände rasten mit solch einem Tempo den Scheinen entgegen, wie man es von solch einem "Dickmann" wohl niemals erwartet hätte. Mit ernstem Blick hielt er sie in das Sonnenlicht, wahrscheinlich um diese auf ihre Echtheit zu prüfen und begann kurz darauf auch schon diese flink durchzuzählen. "Endlich. Hatte ja auch lang genug...." Mehr vernahm der Kusaka von diesem Typen schon nicht mehr, da er diesem nun auch schon keine Aufmerksamkeit schenkte, sondern viel mehr mit etwas anderem beschäftigt war. "Wo sind denn alle hin?" Mit suchendem und zugleich auch fragendem Blick durchsuchte er mit seinen Blicken die nähere Umgebung, doch keine Spur vom Kapitän oder anderen Mitgliedern der Crew. Den einzigen den er noch sah, war der junge Mann, der ihn doch zuvor noch wegen seinen Teufelskräften angesprochen hatte. Er war nur wenige Meter von Dwain entfernt, weshalb diese direkt auf diesen zuging. "Weißt du wo alle hin sind?" Kaum war man mal fünf Minuten weg, schon war die ganze Crew verschwunden. So was aber auch.
 
N

Noa

Guest
„Was die wohl hier suchen?“ Diese Frage hätte man wohl zu jedem Schiff in diesem Hafen stellen können und jede Geschichte wäre mit Sicherheit interessant, wenn auch nicht in dem Umfang wie sie es von der Dancing Dragon vermutete. Als erstes stach ihr der Orangehaarige ins Auge. Sie sah ihn zwar nur aus relativ weiter Entfernung, aber was sie sah wirkte recht ordentlich und freundlich - ja auf diese Entfernung. Sein breites Grinsen war unverkennbar, und diese grünen Augen erst…
Als nächstes fasste sie eine junge Dame ins Auge. Schätzungsweise ihr Alter. Kurzes schwarzes Haar und…ebenfalls grüne Augen? Sie stutzte kurz. „Interessant.“ Was hatte eine Frau wie diese an Bord eines so prachtvollen Schiffes zu suchen? Noa tippte auf Köchin, Ärztin oder Navigatorin, oder doch Putze? Wobei es schon verdächtig war wie sie das Schiff beäugte.
Als nächstes wanderte ihr Blick zu 2 jungen Männern. An ihnen schien im Gegensatz zum Rest nichts außerordentlich besonderes. Mal davon abgesehen, dass der eine recht groß und der andere sehr, sehr schlank war.
Zu guter Letzt erblickte sie den augenscheinlichen Kapitän der Dragon. Er war…speziell. Ja in den Augen der Lamour sogar äußerst speziell. Irgendwie fehlte es ihm auch am nötigen respekteinflößenden Auftreten. Vielleicht lag es auch schlichtweg daran das er soeben einfach umgekippt war. Mit dem einstellen des Helfersyndroms durchfuhr sie ein kurzes Zucken in seine Richtung, nichts weiter als ein Reflex, unwichtig, übertrieben und wenn man Arzt war vermutlich auch vollkommen normal. Eine Reaktion die einsetze bevor man überhaupt zu denken bereit war. Sie schüttelte nur knapp den Kopf. Jedes organisierte Schiff hatte mindestens einen gut ausgebildeten Arzt an Bord, was sollte sie als „Anfänger“ dann da. Noa seufzte leicht und schaute dem Treiben weiter zu. Nur irgendwie tat sich nichts. Als sie das nächste Mal genauer hinschaute sah sie, dass die Hälfte der Crew plötzlich fehlte, wobei eine Person neben ihr auf der Mauer saß. Ihre vollkommene Irritation versteckte sie hinter einem Interessierten Blick noch immer auf den Kapitän gerichtet. Letzten Endes wandte sie sich dann doch zu ihr um, innerlich natürlich etwas gefasster. Dann wurde ihr auch schon eine Hand entgegen gestreckt, mit den Worten „Jennifer Black“ begleitet. Einen Moment dachte sie nach ehe sie die Hand ergriff und „freut mich“ selbstbewusst entgegenwarf. Als die Fremde dann etwas sagte und in die Richtung ihrer Crew warf folgte sie ihrem Blick. Wie es aussah hatte sie das nicht bemerkt als sie verschwunden war. „Warum zum Teufel sitzt die eigentlich neben mir? Neben…MIR! Hier gibt es noch hunderttausend andere…“ Aber als hätte sie den Braten gerochen fragte sie - wenn auch scherzhaft- ob sie sich wohl mit Medizin auskannte. Leider voll ins Schwarze, das roch nach Arbeit. Damit viel die Option sie = Arzt aber weg. Doch eine Putze?!
Der Kapitän wurde bereits unter Deck geschleppt als Noa sich ihre Sachen raffte und nur „Noa“ flüchtig einwarf. Dann war sie auch schon unterwegs. Auch wenn das wohl Arbeit bedeutete, so war es dennoch die oberste Pflicht eines jeden Arztes zu helfen wo er nur konnte. Und das würde sie nun tun, denn das was die junge Frau ihr geschildert hatte schmeckte ihr irgendwie nicht. Nicht das es etwas Ernsthaftes wäre, ein Tag ins Bett gepfropft und dem Mann ging es wieder gut, sie wollte vielmehr erfahren wo die werten Herren hin wollten und was sie hier wollten. Zeit hatte sie ja so wie so noch. Gepäck und ihren Borgen bereits auf dem Rücken, ein Büchlein in der Hand in welchem sie blätterte und mit der anderen Hand in ihrer Tasche um etwas zu suchen, so lief sie andächtig richtung Dragon.
Die Black hatte sie einfach sitzen lassen, aber Noa ging davon aus das sie schon folgen würde. Mit der Nase komplett in das Buch versunken und ab und an aufgeregt blätternd trat sie an das prachtvolle Schiff. Kurz ließ sie von dem Buch ab um es einmal aus der Nähe zu mustern, dann versteckte sie sich aber wieder hinter ihrem Buch und betrat es. Ihr Gepäck stellte sie in der nächst besten Ecke ab. Rein instinktiv wanderte sie durch den Bauch des Schiffes um irgendwann zufällig in der Kabine des Kapitäns anzukommen. Der andere Mann der gerade wieder verschwinden wollte wurde beiläufig am Ärmel gepackt und wieder in die Kabine geschleift (ohne aufzusehen!). Mit der Nase immer noch im Buch zückte sie nun einen Bleistift und kritzelte etwas. Wer lesen konnte würde das „Allgemeinmedizin“ auf der Vorderseite des Buches leicht entziffern können, wenn nicht sollte man dringend den Augenarzt aufsuchen, denn größer hätte man das nun wirklich nicht schreiben können. Ob das für blinde Klischee-Ärzte war im Falle des Verlegens der Brille? Die Schrift im Buch hingegen war winzig, also nicht für blinde Ärzte die ihre Brille verlegt haben. Optisch war es aber nicht schön, also warum dann? Es war geschmacklos. Mode vielleicht? Es gab immerhin nichts geschmackloseres als das was man Mode nannte.
Bevor die Lamour weiter über dieses Thema philosophierte kümmerte sie sich erst einmal um den Kapitän. Zum ersten mal ließ sie sie das Buch sinken seit sie auf dem Schiff war und offenbarte den freien Blick auf ihre zarten Gesichtszüge. Jene zeigten momentan aber nichts weiter als Nachdenklichkeit. Fix kitzelte sie wieder etwas in das Buch ehe sie dieses zur Seite legte. Prüfend legte sie dem Kapitän ihre Hand auf die Stirn. Auf jener hatten sich bereits kleinere Schweißperlen gebildet. Als nächstes prüfte sie den Puls am Handgelenk. Natürlich prüfte sie nebenher mehr als es den Anschein hatte. Im Kopf ging sie ihre Checkliste durch. Als nächstes öffnete sie das Auge des Mannes. „Viel Schlaf.“ Sie zückte ein kleines Gasflaschen mit pinken Pulver hervor. „Und das. Morgens und Abends etwas in den Tee, dass stärkt das Immunsystem und verhindert ein weiteres verschlimmern der Grippe.“ Sie fixierte nun den Mann den sie mit in die Kabine geschleift hatte, mit einem stechenden Blick. „Achten sie darauf, dass er in Zukunft mehr schläft, auf die Dauer ist das ungesund, er muss seinen geregelten Biorhythmus wiederfinden. Das heißt, kein Rum mehr nach 22 Uhr. Alkohol allgemein für die nächsten 4 Wochen Tabu!“ Noas Urteil war gefällt, manches war natürlich in jeder Hinsicht übertrieben, aber es wirkte immer gut wenn man sowas als Arzt sagte, die anderen konnten ja nicht wissen das es völliger Nonsens war und das Pulver nur ein bisschen eingefärbtes Pflanzenpulverchen war, von einer absolut unwirksamen Pflanze. Aber hey, das einzige was der Kapitän hatte war Schlafmangel und tatsächlich eine Grippe im Anfangsstadium. Nichts was man mit einem Nachmittag im Bett auskurieren konnte. Mit immer noch ernster Miene streckte Noa die Hand aus. „Das macht 15.000 Berry.“, sprach sie trocken als sei es das normalste der Welt. Als Arzt tat man natürlich wie gesagt was man konnte, man wollte den Menschen helfen, ihnen die Brieftasche zu erleichtern war daher sehr human und wahnsinnig freundlich von ihr, wie sie immer wieder aufs neue feststellen musste.
 

Livy

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Es war wundervoll. Wie immer. Jubelnde Fans wohin man blickte, Plakate, die in großen Buchstaben den Namen des größten Kapitäns, seinen Namen, lobpriesen. Von überall her dröhnte es "Shien, Shien!", und kein Mann und vor allem keine Frau, die am Ufer des kleinen Flusses jubelte, auf dem die Dragon gemächlich dahin floss, schien in diesem Moment etwas anderes im Kopf zu haben als diesen SSSSSSSSS-Klasse-Prominenten, der sich tatsächlich herabließ, um das einfache Volk zu begrüßen.
Wie stets mit einem gewinnenden Grinsen auf den Lippen stand Shien am Bug, schaute sich um und frohlockte. Um nichts auf der Welt wäre dem kapitän der Kabuki-Piraten in diesem Moment eingefallen, dass genau jener Traum nur selten etwas gutes bedeutete: Er hatte etwas ähnliches, als sein Körper kurze Zeit durch das schwarze Wasser vor Lvneel trieb, und er hatte ihn, als er an Deck der Dragon zusammengebrochen war. Ob das etwas bedeutete? Ob dieser Traum ein zeichen sein sollte, geschickt von irgendeinem Gott oder dem Schicksal persönlich?
Doch wen zur Hölle kümmerte das?
Shien war umringt von Fans, die ihm zujubelten, und das auf seinem Schiff, an einem wunderschönen Tag. Was wollte er bitteschön mehr?

Eine ganze Weile trieb er auf diese Weise durch die traumhafte Welt, als sich eine einzige glockenähnliche Stimme über das Tosen des Jubels erhob.
"Mein Schaf..."
Die sanfte Stimme ertönte direkt hinter ihm. Shien wirbelte herum, doch was er sah war... nichts. Nun, es war nicht nichts, aber es war recht wenig: Ein schimmernder, weißer Schleier waberte nebelgleich vor ihm. So groß wie eine Person schien das Leuchten etwas - oder besser: jemanden - zu verhüllen. Seine Augen mochte dies beeindrucken, nicht jedoch Shiens Ohren, in denen die fremde Stimme noch immer wiederhallte. Der zarte Klang, die zwei lieblichen Worte (die irgendwie wenig Sinn ergaben, aber was in einem Traum gab schon Sinn)...
Angestrengt spähte Shien in den schimmernden Nebel hinein, die Welt um sich herum plötzlich vergessend. Mit einem Mal wollte er nichts anderes als herauszufinden, wer oder was sich hinter dem Schleier vergab, das zu einer so zauberhaften Stimme fähig war. Vorsichtig, als ob jedes Wort die himmlische Wesenheit vertreiben könnte, fragte Shien ins Nichts hinein:
"Ha-... Hallo..? Ist da... ist da jemand..?"
Das formlose Weiß zuckte kurz, dann mischte sich in die glitzernde Farblosigkeit ein sanfter, rosaner Farbton. Wie luftig-fluffige Zuckerwatte hing das Etwas nun vor ihm.
„Achte darauf, dass du in Zukunft mehr sägst... auf die Dauer ist das unbunt... musst einen geflügelten Rio-Hypnos wieder schinden..."
Verwirrt blickte Shien ins Nichts.
"Rio-Hypnos..? Ist das... ein Vogel? Fremde Stimme? Hallo?"
"Das heißt, ein Rum mehr nach 22 Uhr. Alkohol allgemein für die nächsten 4 Knochen im Schuh..."
Ohne auf die Worte zu achten konzentrierte sich Shien ganz und gar auf den honigsüßen Klang der Stimme. Je mehr er sich anstrengte, desto eher schien die Wolke vor ihm an Konturen zu gewinnen. Das Ufer und die Dragon am Rande seines Blickfelds verblassten, die Wolke dagegen wurde langsam deutlicher. Dann, ganz plötzlich, fielen Schatten über das Licht her wie hungrige Hunde über einen weggeworfenen Knochen.
"Nein..!"
Das Rosa schien sich zu sträuben, verdunkelte sich jedoch trotzdem zusehends. Die zarte Wolke wich einem dunklen Schemen, der wie der Nebel zuvor direkt vor Shien waberte.
"Fremde Stimme! Wo bist du!?"


"Das macht 15.000 Berry."
Shien schlug die Augen auf. Kaum einen Meter von seiner Nasenspitze entfernt schwebte ein feingeschnittenes Frauengesicht, umrahmt von im Kerzenlicht schimmernden Haaren, die im Schein der tanzenden Flammen selbst zu brennen schienen. Heftig blinzelte der Kapitän, vertrieb die Müdigkeit aus seinem schwächelnden Körper und griff meinen Sinnen nach dem wunderschönen Engel über ihm. Zu fassen bekamen jedoch nur seine Augen etwas - seine Nase sog den salzigen Geruch des Meeres gepaart mit dem süßlich-dreckigen Duft nach nassem Holz ein, seine Ohren beherrschte der Ton gegen Holz schlagender Wellen, über seine Zunge rollte ein undefinierbarer, bitterer Geschmack und sein Finger ertasteten den weichen Stoff seiner Schlafstätte, auf die man ihn gebettet hatte.
Jenen Eindrücken ungeachtet rollte Shien blitzschnell aus seinem Bett, kniete sich vor jene fleischgewordene Sonne und schnappte nach einer ihrer zarten Hände. Mit großen Augen, leicht zitternden Knochen und mehr als einer weißen Strähne im Gesicht ließ der oberste Kabuki verlauten:
"Oh du meine fremde Stimme... das seid ihr doch, oder? Ach, ihr müsst es einfach sein! Bitte, sagt noch einmal etwas! Noch ein einziges Mal möchte ich den himmlich-süßen Klang jener goldenen Saiten hören, die ihr eure Stimmbänder zu nennen scheint! Gesegnet mit diesem Geschenk könnte ich glücklicher Sterben, als es je ein Mann vor mir in der Lage zu tun gewesen war!"
 
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Noa

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Noa beschlich das ungute Gefühl das dieser Preis unangemessen war. Denn wenn sie ehrlich war, 15.000 Berry für eine Lüge wie diese war schon etwas unlogisch. Ja, diese Lüge war locker 25.000 Berry wert gewesen und sie hätte sich förmlich in den Arsch beißen können, dies nicht auch genau so gesagt zu haben. Während sie so ihre Hand gestreckt hielt und den jungen Mann mit demselben ernsten Blick fest im Auge.
Sie sah sich momentan als diejenige die die Situation vollkommen unter Kontrolle hatte. Der Kapitän war im Land der Träume und fungierte gleichzeitig als sichere Geldquelle. Der Mann ihr gegenüber würde eben das Geld an sie bezahlen, naja wenn nicht würde sie ihn entweder böse anschauen oder gleich eins mit dem Bogen über die Rübe ziehen und sich ihren Anteil, plus Beschaffungskosten aneignen. Was das betraf war die Lamour durchaus großzügig zu sich. Wie auch immer, sie glaubte sie hätte alles unter Kontrolle, die Wirklichkeit sah aber anders aus. Der eben noch halbtot geglaubte Kapitän erwachte plötzlich und vollkommen unbegründet von den Toden, nur um - man siehe und staune - die Hände der jungen Frau zu ergreifen und ihr irgendwelche Komplimente um die Ohren zu hauen. Noas Augenbrauen schossen augenblicklich in die Höhe und ihre Augen erfassten den Kapitän erstaunt.
Schmeichelnd waren die Worte in jeder Hinsicht, doch hätte sie ihre Spitznamen verdient wenn sie darauf rein viel? Nein, sie wollte Geld und jetzt war die perfekte Möglichkeit den Preis noch etwas in die Höhe zu drücken. Vollkommen unberührt zog sie ihre Hand lächelnd aus seiner Umklammerung und streckte ihm dieselbe wieder entgegen. „Ich würde ihnen raten im Bett zu bleiben, wie auch immer, der Mann dahinten zahlt mir die 25.000 Berry nicht. Dann bleibt das wohl an ihnen hängen.“
Wenn das mal nicht gut war. Wäre der andere Mann schlau so würde er den Mund halten und darauf hoffen, dass sein Geldbeutel heute verschont blieb. Es gab immer eine Möglichkeit jemand anderen noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen...
 
S

Sona

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Der Schmerz, der unvermittelt durch Sonas kompletten Körper schoss, war unerträglicher Natur. Derart grausame Nervenüberlastung kannte Sona nur von Sumera her und selbst da nur vom Sehen. Er war einmal die Marktgasse entlang geschlurft und dachte sich nichts böses, als er voller Inbrunst die Geige zum Klingen brachte. Unglücklicherweise durchschlug sein hin und her tanzender Ellenbogen einen morschen Holzmast, der Teil eines noch größeren Gerüstes war, auf welchem ein Handwerker eifrig darum kämpfte, das baufällige Haus doch noch aus dem Schlund der Verwahrlosung hinauszuheben. Anscheinend ist es so etwas wie ein Echo, eine nachhallende Rache des guten Laubenschroch. Ich werde wohl bald erfahren, wie er sich im Nachhinein mit dem gebrochenen Steiß durch das Leben kämpfen musste. Ihn erfasste ein grausig, erschütterndes Gefühl. Sein Steiß konnte gebrochen sein.
Alles in Ordnung, Sona? Ja, na ja. Was könnte besser sein, als eine kostenlose Besichtigung der Umgebung mit unerwartetem Finale? Auch wenn der Angeschlagene tapfer grinste, war er leicht enttäuscht, als die Aufmerksamkeit der guten Black ohne weitere Worte des Mitgefühls entgegen des neuen Abenteuers verschwand. Die geübte Geigenhand schien ruhig genug zu sein, um sich darauf abzustützen. Unter seinem unerwartet hohen Eigengewicht (Man bedenke seine schwachen Muskeln.) brach der Versuch des Aufstehens jedoch sofort wieder ab. Zu schlaff war der von den Kräfte zerrenden Mastarbeiten überbeanspruchte Körper.
Als Shien in den Augenwinkeln Sonas über die Rehling ins Nichts ja nahezu tollpatschig plumpste, konnte sich der Schlanke es nicht verkneifen, wenn auch mit leichtem Schuldbewusstsein zu grinsen. Ich hätte ihn seinen Rausch ausschlafen lassen sollen. Dem Guten scheint die Belastung für Sinn und Verstand angesichts des Neuen, des Unbekannten, des Freude erregenden zu viel. Er plumpst ins Traumland und ich knall aufs Deck. Debussy und Strawinsky, nur einige Meter entfernt. Ein göttliches Schauspiel.
Weißt du wo alle hin sind? Hm? Neben ihm war Dwain aufgetaucht. Seine Frage war berechtigt, denn auch dem Musiker schien es so, als seien mit einem Mal alle verschwunden. Er hatte durch die Schmerzen und seine Gedanken, wie es für ihn typisch ist, nicht einmal mitbekommen, wie Eol den Käpt’n bereits aufgelesen und wahrscheinlich in seine Kabine zurückgebracht hat. Nein. Ich muss mich doch auch gerade wundern. Anscheinend sind sie alle schon hinaus in die Welt, die vor ihnen liegt. Wir sollten nicht länger zögern, junger Freund. Mmf… (Er versuchte erneut aufzustehen, fast als habe er vergessen, dass er allein nicht wieder auf die Beine kommen kann, geschweige denn länger als eine halbe Minute stehen könnte.) Bist du vorher so lieb, ewig lächelnder Dwain, mir auf die Beine und in meine Kajüte zu helfen? Ich muss noch einige Sachen zusammensuchen, bevor wir den anderen auf die Insel folgen können. Schmerzlich durch seine eigenen Worte daran erinnert, dass er seine Geige für die bevorstehende Zukunft opfern musste, wurde sein Blick schlagartig besessen von einer Mischung aus Trauer, Wut und Belustigung über sich selbst. Weißt du, wofür ein Dirigent da ist? Er leitet die Musiker des Orchesters, führt sie auf den richtigen Weg, das richtige Gefühl. Freund, was macht ein Dirigent, wenn seine Musiker die Instrumente verloren, also die Handwerkszeuge, mit denen sie dem Dirigenten folgen? Er kann sie nicht mehr leiten, da sie nicht folgen können – er muss sich von den Musikern leiten lassen, selbst folgen. Mmmmpf… (Ein erneuter Versuch. Wie er das nur immer schafft – auszublenden, was er vor nicht einmal zwei Minuten bemerkt hatte.) Wie dem auch sei, junger Freund, ich denke, du musst mir auch was das Laufen angeht unter die Arme greifen. Der Sturz dürfte wohl einige Saiten über dem Klangkörper zerrissen haben. Dass er Dwain praktisch von oben bis unten mit den Gedankengängen bepflasterte, die er sonst nur mit sich selbst teilt, schien ihn selbst recht wenig zu interessieren. Dauerhafte Schmerzen machen nun einmal sentimental. Musste ich dich wirklich opfern? Gerade dich? … Nun sind wir beide zerrissen, im Geiste doch wieder vereint, oder?
 
E

Eol P. Anglachel

Guest
Wütend ratterten die Räder in Anglachels Kopf als er daran dachte die Pracht dieses wunderschönen Schiffs bereits so früh auf ihrer Reise einen kleinen Schönheitsschlag verabreichen zu müssen. Er hatte stark gehofft das die unglaubliche Dragon wesentlich länger unbeschadet blieb und nicht bereits an der ersten Insel an der die Kabukis halten Ausbesserungen bedarf. Eins wurde für den Schiffszimmermann der Crew in diesen Momenten klar, sollte er jemals wieder einen Piraten aus der Crew von der Crippled Widow treffen, so würde sein Hass wie ein Hammer der Götter auf ihn niederregnen. Doch seine größte Sorge war nun das ausbessern der betroffenen Stelle ohne die Eleganz, die Präzision des Schliffes und die Erhaltung des Luftwiderstandes nicht zu beeinträchtigen durch das Ausbessern der Stelle. "Was hatte immer mein Meister gesagt,", überlegte Anglachel,"Beim ausbessern von Dellen muss man zuerst die betroffene Stelle gründlich schleifen um Risse oder Frakturen am Holz ausfindig zu machen. Danach kann ein ausgesägtes un dfertig präpariertes Holz gleicher Baumart angebracht werden und mit Teer verklebt werden.".

Gerade als Anglachel noch ein paar Schritte weg gehen wollte von der Kajüte des Kapitäns spürte er einen Windzug der ihn ergriff und zurück brachte in die Kajüte. Seine Beine wurden plötzlich schwach und kalter Schweiß lief seinen Rücken herunter. Ohne zu gucken wusste er schon was ihn da ergriffen hatte, seine Körpersprache hatte ihn bereits verraten was für ein Wesen ihn da gepackt hatte. Und tatsächlich, fand er sich als er die Kabine des Kapitäns wieder betreten hatte, in der Nähe einer hübschen jungen Dame wieder. Sie hatte lange wellige Haare, welches sich um ihr blasses Gesicht strickelten und schließlcih über die Schulter fielen. Anglachel wurde immer unruhiger als er die junge Frau dabei beobachtete ein Buch auf dem irgendetwas mit Medizin stand las. Schließlich bemerkte Anglachel auch noch einen grün-schwarzen Schopf an seiner Seite, was ihn schließlich den Rest gab. "Das wars das ist mein Tod.", dachte er sich verzweifelt wie er da zwischen den beiden Frauen stand und seine Kniee drohten nachzugeben. Das weitere geschehen bekam Anglachel nur noch in einer Art Schleier mit. Die worte und auch die Bewegungen, die gesamte Szene um ihn herum schien von einem ihm weit entferntem Ort zu kommen und sickerte nur sehr knapp zu ihn durch. Auch als die Fraus ihn pötzlich Ansprach und sich sehr selbstsicher vor ihn hinstellte war er nicht in der Lage auch nur einen Ton hervor zu bringen. "Das ist einfach zu viel für mich allein.", sagten die Worte in seinem Kopf. Bilder von vergangenen Abenden drangen zurück in sein Gedächtnis. Abende an denen er versagt hatte ein Mädchen auch nur anzusprechen und er dafür immer wieder aufgezogen wurde.

Er wusste nicht wie lange er in diesem Status gewesen ist, doch als langsam die Realität um ihn wieder schärfer wurde, hörte er die Stimme der Frau in einem Gespräch mit einer anderen Stimme. Für einen kurzen Moment, so schien es Anglachel, ist er tatsächlich bewusstlos gewesen. Noch immer stand er direkt vor der vermutlichen Ärztin die sich um seinen Kapitän bemüht hatte, doch vor ihr und mitten im Gespräch mit ihr, war gerade dieser Kapitän. Shien kniete vor der jungen Dame und hielt ihre Hand, als ob er ihr einen Heiratsantrag machen wollte. Anglachel stockte der Atem und er trat einen Schritt zurück nur um völlig verblüfft auszurufen: "Was zur Hölle habe ich verpasst?".
 
J

Jennifer Black

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Diese Frau war durchaus interessant, das spürte Jennifer, sodass sie die Person neben sich unauffällig musterte. Für gewöhnlich hielt sie sich aus allen Angelegenheiten raus und hielt sich bei jeder Kleinigkeit im Hintergrund, aber diese Person hatte nun mal sofort ihren Blick auf sich gezogen und einem solchen Trieb, so hatte Jenny gelernt, sollte man umstandslos nachgehen. Als sie sich gegenseitig die Hände schüttelten, musste die junge Black feststellen, dass die Hände dieser jungen Frau nie in ihrem Leben einen Kampf mit bloßen Fäusten geführt hatten. Auch ihr Gepäck sprach dagegen, denn der merkwürdige Bogen schien sich perfekt für die junge Frau geeignet zu sein. Nach ihrer scherzhaft gemeinten Ansprache musste Jennifer irritiert feststellen, wie die junge Frau ihre Sachen packte und ging – einen Moment lang glaubte die junge Black sie habe sie verscheucht, doch im nächsten Moment wurde ihr klar, dass sie mal wieder schlauer gehandelt hatte, als sie eigentlich vorgehabt hatte. Auch ohne unsichtbar zu sein hatte Jenny die Aura einer Ameise, wenn sie es wollte, und stand somit plötzlich genau hinter Noa. „Noa“, wiederholte sie in Gedanken und fragte sich, ob das eine Abkürzung für einen Namen war, den sie nicht tragen wollte. Oder konnte… wie auch immer. Ob der jungen Frau bewusst war, dass sie Piraten half? Ein wenig Sorgen bereiteten Jenny in diesem Augenblick lediglich zwei Dinge. Zunächst war da die Tatsache, dass keiner von ihnen Ahnung von ärztlichen Diagnosen hatte und somit nicht würde überprüfen können, was die junge Frau von sich geben würde und ob der Preis, den sie nannte, angemessen war – und zum anderen… ja, zum anderen war da dieses komische Buch, in das Jen zwar einen Blick hineinzuwerfen versuchte, es ihr jedoch misslang. Stattdessen folgte sie der Lamour an Deck und schließlich in den Bauch des Schiffes. Sie hätte ihr gesagt, wo sie hinmusste, doch sie fand die Kabine des Kapitäns von ganz alleine.
Während sie durch die Dragon liefen beäugte Jen, die leider ein wenig kleiner war als Noa, den Einband des kleinen Buches und sie musste grinsen. Soso, eine Ärztin die sich also auf absolutes Fachwissen bezog? Und dann – schlussendlich – gelangten sie bei Shien an. Jennifer machte sich absolut keine Sorgen um ihren Kapitän, obwohl das vielleicht angebracht gewesen wäre, aber der würde so ne Kleinigkeit schon überstehen. Die junge Black tippte lediglich auf Schlafmangel, das war alles. Und offenbar tat Noa das auch, allerdings schmückte sie aus, was sie sagte. Zugegeben, es war gut möglich, dass der Kerl ne Alkoholvergiftung oder so hatte, aber ihre Augen, die die ganze Zeit auf den Händen und Gesichtszügen der Lamour gelegen hatten, strotzten nur so von Zweifel an ihrer Aussage. Dann nannte sie ihren Preis und Jenny begann zu kichern… Und sie hörte nicht auf, denn ihr Kapitän sorgte natürlich wieder für den gewünschten Showeffekt!

„WTF?“, dachte Jenny und blinzelte irritiert, als der völlig verwahrlost aussehende Shien die Fremde bat erneut zu – sprechen?! Hätte sie die Geldsumme gesungen, hätte sie das verstanden, aber… nun gut, ihr Kapitän war schon immer ein arg komischer Kauz gewesen… Als Noa dann riet, er solle im Bett bleiben, hatte Jenny das ungute Gefühl, Shien könne an die Decke springen vor Erquickung. Ein Glück, dass er es nicht zu tun in der Lage war. Jenny wandte sich derweil an Noa persönlich: „Es bringt nichts, den Preis immer weiter in die Höhe zu treiben, sie bekommen 15.000 Berry“, meinte Jenny und lächelte sie vorsichtig an, ehe sie sich umdrehte und aus dem Raum ging. Zumindest hatte sie das vor…

„Eol?“, fragte sie überrascht und sah den Zimmermann zitternd dastehen. Der Schweiß rann auch seine Stirn hinab und Jenny sah ihn besorgt an. "Was zur Hölle habe ich verpasst?". Sie verstand natürlich, dass die weibliche Anwesenheit ihn in diesen Schockzustand versetzt hatte, ansonsten hätte sie eventuell die Kabine verlassen. Stattdessen beantwortete sie seine Frage. „Nein, sie heiraten nicht, noch nicht, aber Shien möchte ihre Stimme heiraten. Dabei würde ich ihr angesichts der 25.000 Berry, die sie verlangt, eher ein Pflaster auf den Mund kleben, aber gut. Jedem seine Vorlieben“, meinte sie und zuckte mit den Schultern. Hätte sie gewusst, woher Eols Schweißausbruch und seine halbe Ohnmacht rührte, hätte sie ihn auch nicht vorsichtig angelächelt, aber der Kerl sagte ja nichts.
Aus Angst die drei alleine in der kleinen Kabine zu lassen, blieb sie lieber gleich da (auch um sich um Eol zu kümmern, falls DER umkippen sollte). Für Shien war ja gesorgt – die beiden würden wohl gut aufeinander aufpassen.
 

Livy

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"Ich würde ihnen raten im Bett zu bleiben, wie auch immer, der Mann dahinten zahlt mir die 25.000 Berry nicht. Dann bleibt das wohl an ihnen hängen."

Die Schönheit der Stimme jenes fleischgewordenen Engels ließ Shien beinahe direkt wieder in seinem Traum versinken. Realität und Einbildung vermischten sich, als das feine Gesicht vor den Augen des Kapitäns der Kabukis von einer leuchtenden Aureole eingefasst wurde. Die Schatten, die sich dem Licht bemächtigt hatten, waren vergessen und kreuchten schwach und geschlagen in den Ecken von Shiens geräumiger Kajüte.
Mit einem leicht dümmlichen Grinsen bemerkte Shien dabei nicht, dass seine Hand zurckgeschlagen worden war. Stattdessen waren seine Augen voll und ganz auf die Lippen seiner Lebensretterin gerichtet, während seine Ohren jedes ihrer Worte genüsslich aufsogen.
*Diese Stimme ist einfach... hmmmmmmmmmm... Wie soll ich nur je wieder ohne den Klang dieser goldensten aller Glocken Freude am Leben finden? Wobei... muss ich das überhaupt? Wir könnten sie doch auch eigentlich...*
Als Shien bemerkte, dass sich der Mund seiner Gesprächspartnerin bereits wieder geschlossen hatte, schluckte der Kapitän instinktiv, als ihm folgendes wie Schuppen von den Augen fiel:
*Was hat sie gerade gesagt? Verdammt! Du verquerer Narr hast dich so auf die Stimme konzentriert, dass du gar nicht darauf gehört hast, was sie gesagt hat!*
Wie eine himmlische Fügung half just in diesem Moment jedoch das zweite weibliche Wesen der Dragon dem kapitän des Schiffes auf die Sprünge. Jen, die die ganze Zeit in der Nähe gewesen war, sagte unvrmittelt in den Raum hinein:
"Es bringt nichts, den Preis immer weiter in die Höhe zu treiben, sie bekommen 15.000 Berry"
Verdutzt schaute Shien seine Navigatorin an. *Preis? Was für ein Preis?* Erneut blickte er zu der schönen Frau vor sich. *Für was verlangt sie einen Preis? Für meine... Behandlung? Ja, das muss es sein! Sie ist Ärztin!* Erneut zeichnete sich ein Grinsen auf Shiens Lipen ab, als seine Augen gen Decke wanderten und er sich mit seinen recht eingeschränkten zeichnerischen Fähigkeiten in Gedanken ausmalte, was dies bedeutete: *Äztin plus wunderhübsche Stimme plus Kabukis ohne Ärztin gleich... ein überblücklicher Kapitän! Hehehehehehehehehe...*
Ruckartig stand Shien plötzlich auf und schnappte noch in der Bewegung erneut die Hand einer zukünftigen Ärztin. Mit festen Blick schaute er ihr in die Augen, bevor er schließlich mit unerschütterlicher Stimme sagte:
"Geld? Geld?! Ein himmlisches Wesen wie ihr will sich wirklich mit schnödem Mammon allein abgeben? Nein, nein, nein, nicht auf meinem Schiff! Ich könnte mich nie wieder mit reinem Gewissen Kapitän der Kabuki-Piraten nennen, wenn ich der göttlichen Stimme eines Engels nichts anderes entgegenzubringen hätte als klingende Münze allein!" Ohne eine Widerrede zu erlauben zog Shien die junge Frau auf die Beine und schleppte sie mehr oder weniger hinter sich her, als er zum Ausgang seiner Kajüte eilte.
Seine Navigatorin und den verwirrt dreinblickenden Eol bedachte er dabei nur mit einem kurzen "Ihr kommt auch mit", ansonsten schrie er nur immer wieder einen Namen, während er durch den Rumpf der Dragon eilte:
"Takeo? Takeo?! TAKEO!?"

Als Shien mit der Ärztin im Gepäck oben im stilvoll eingerichteten Esszimmer der Kabukis angekommen waren warf er einen raschen Blick nach draußen, schrie dem Karottenkopf und Sona vor der Tür zu, sie sollen hereinkommen, und drehte sich dann suchend nach seinem Koch mindestens zehnmal im Kreis.
"Wo zur Hölle steckt nur dieser verfluchte... Oh, Moment."
Entschuldigend verbeugte sich Shien schnell vor seinem unfreiwilligen Gast. "Ich, ähm... es tut mir leid, eure Ohren mit solch schmutzigem Wort befleckt zu haben. Aber ich brauche nunmal wirklich dringend..."
Plötzlich wurde eine Tür geöffnet, und ein weißhaariger Mann betrat den Raum mit zwei Körben dampfenden Brotes.
"Tut mir Leid, Kapitän, aber das hier war noch nicht ganz fertig, und ich..."
Zwei große Schritte, und Shien baute sich wütend vor seinem Smutje auf. Mit strengem Blick schaute er auf ihn herab und sagte:
"Wenn interessieren schon ein paar Laibe Brot? Wor haben einen Engel an Board, und ihr kümmert euch um BROT? Vergesst das sofort wieder! Ich will, dass ihr euch sofort an das beste Frühstück... nein, dafür ist es zu spät. Das beste Mittagessen! Nein... Genau! Ich will, dass ihr uns sofort den besten Brunch aller Zeiten auftischt! Nehmt euch aus den Vorräten, was ihr braucht, auf deiser Insel werden wir genug Nachschub finden, da bin ich sicher. Und beeilt euch!" Geschwind beugte sich Shien noch vor zum Ohr seines Kochs. Ein leises Tuscheln erklang, dann trottete Takeo mit einem lockeren "Von mir aus" auch schon wieder davon.
Mit einer eleganten, ausladenden Bewegung wandte sich der Piratenkönig in spé wieder seinem gast zu. Schnell tappste er zu ihr, nahm sie bei der Hand und führte sie zu einemd er Tische. "Warum sitzt ihr denn noch nicht, meine Beste? Bitte, hier, nehmt Platz, nehmt Platz." Ein Stuhl war schnell zurückgezogen, doch anstatt ihr höflich den Weg zu weisen, zerrte Shien seinen Gast hinüber und giff nach ihren Schultern, um sie auf die weich gepolsterte Sitzfläche zu drücken. Bevor die Ärztin auch schon wieder aufstehen hätte können sauste Shien auf die andere Seite des Tisches, setzte sich und sagte:
"Nur einen kleinen Moment Geduld, bitte. Takeo wird euch ein hevorragendes Mahl zu bereiten, doch braucht selbst der größte Meister seine Zeit. Wie wäre es, wenn ihr mir solage etwas von euch erzählt... Bitte?"
 
D

Dwain Kusaka

Guest
Der orangehaarige junge Mann war ziemlich verwirrt über diese Dinge die der Musiker, namentlich Sona, da sprach. Dirigent? Klangkörper? Saiten? So genau verstand der junge Kusaka nicht wovon sein Kamerad da sprach, doch gab es eine Sache, die selbst er deutlich bemerkte und auch verstand. Sona brauchte allem Anschein nach ein wenig Unterstützung beim Aufstehen und Laufen. "Kein Problem." So war er doch eine so hilfsbereite und freundliche Persönlichkeit, als dass er diese Hilfe hätte ablehnen können. Während Sona so vor sich hin brabbelte, über Musiker, Instrumente und andere Dinge, die der Kusaka nicht verstand, nahm er nebenbei alles nickend mit einem Grinsen hin. Er wollte ihn schließlich nicht unterbrechen oder während seinen Ausführungen stören.

Nachdem er dem verletzten Musiker wieder aufgeholfen hatte und sie schon wieder einige Schritte hinter sich hatten, natürlich wurde Sona dabei von Dwain gestützt, man wollte ja schließlich nicht das er wieder auf seinem Allerwertesten landen müsste und sich noch mehr verletzen würde. "In die weite Welt hinaus huh?" flüsterte er leise in sich hinaus, während sein Gesicht sich langsam zu einer nachdenklichen Miene formte. Er war nicht bedrückt oder traurig, er war sogar sehr erfreut darüber, endlich mal wieder an Land zu sein. So dachte er doch nur unterdessen darüber nach, was er alles auf der Insel so machen könnte, vielleicht würde er ja sogar die eine oder andere neue und für ihn unbekannte Pflanze entdecken. Wahrlich hervorragende Aussichten. Jedoch blieb es dem Jungen verwährt allzulange über seine künftigen Vergnügungen nachzudenken, da seine Gedankengänge ja sehr früh von der lauten Stimme des Käptns unterbrochen wurde. Was sollten sie reinkommen, aufs Schiff? Das traf sich ja gut. Die Beiden waren ja schon so gut wie auf dem Schiff, nur noch einige Meter trennten sie von ihrem Ziel. "Wie es ausschaut, sind alle noch an Bord." Ein Lächeln zierte langsam wieder das Gesicht des Orangeschopf, während seinBlick auf seinen Kumpanen, den er stützte, gerichtet war. "Was der Käptn wohl wieder will?"
Noch wusste er es nicht, aber diese Frage würden sich wohl sehr bald erübrigt haben. "Dann werden wir deine Sachen wohl erst nachher zusammensuchen." Sein Blick schweifte von Sona ab und war nun wieder auf das Deck der Dragon gerichtet, auf dem sie sich jetzt auch befanden. An der Tür zur Küche angekommen, in dem sich der Ursprung der Aufforderung befand, nämlich Shien selbst, legte Dwain seine Hand auf die Klinke ehe er diese herunterdrückte und mit einem leichten Stoß diese aufriss. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht entrann auch schon die erste Frage aus seinem Mund. "Was ist los, Käptn?"

 
N

Noa

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Noa warf Jenny nur einen eiskalten Seitenblick zu und knurrte dann etwas von wegen „Unfaire, geizige Welt.“ Sie hatte nicht mal ihren Bogen dabei um dieser Meute eins überzubraten. Im Land der Träume gefangen konnten sie nämlich nichts tun, wenn sie sich denn ihren Anteil selbst nahm. Ja, gar keine schlechte Idee. Morgen Früh wäre sie eh aus der Stadt und merken würde das keiner. Verdient hätte es dieses geizige Pack auf jeden fall.
Der werte Kuroi holte sie dann aber sogleich aus ihren Gedanken zurück in das Hier und Jetzt. Wieder schnappte er sich ihre Hand und schaute ihr so tief in die Augen das Noa das Gefühl hatte gleich einen Heiratsantrag um die Ohren geschlagen zu bekommen. Innerlich stimmte sie sich schon auf ein knochentrockenes „Nein“ ein, nur sollte das diesmal nicht zur Aussprache kommen. Was er sagte hätte von einem guten Dichter stammen können, ja es wirkte sogar fasst wie das geschwollene Gerede wie man es nur in einem Theater finden konnte…und Noa war echt beeindruckt. Wenn man bedachte, dass sie total auf alte Bücher stand, nichts lieber tat als den lieben langen Tag zu träumen und Theater so wie so schon immer wundervoll fand. Sie liebte es Geschichten zu schreiben, sie zu lesen und je älter umso besser. Ja, Miss Nora-Lauréane Lamour war beeindruckt!
Ehe sie sich versah schleifte der Mann sie einfach mit. Was er wohl vor hatte?! Sie selbst grinste nur vor sich hin. Sie hatte doch echt immer Glück, egal was sie machte, das Glück stand immer direkt neben ihr und machte alles noch besser als es so wie so schon war. Der Kapitän war echt etwas ganz besonders.
Während die Lamour so durch den Bauch des Schiffes geschliffen wurde (und es war wirklich ein prachtvolles Schiffchen!), musterte sie jede Ecke und jeden Winkel 2 Mal um sich der ganzen Schönheit vollkommen bewusst zu werden. Es war amüsant zuzusehen was er für einen Aufwand betrieb, für seinen sogenannten Engel. Aber wie kam es überhaupt dazu, dass er so angetan war von ihr? Ihre Stimme? Schon wieder? Sie war sich sehr wohl ihrer Stimme bewusst, aber das sie so eine Wirkung haben konnte ohne, dass sie überhaupt…sang?! Das war ihr vollkommen neu. Wurde ihre Stimme nicht durch ihre oft miserabel gewählten Worte entstellt? Vielleicht war das Ganze auch nur ein Irrtum und der Kapitän versuchte mit aller Macht die 25.000 Berry nicht zahlen zu müssen. „Nichts da werter Herr…“
"Warum sitzt ihr denn noch nicht, meine Beste? Bitte, hier, nehmt Platz, nehmt Platz." Noa schüttelte innerlich den Kopf während sie auf einen Stuhl gepresst wurde und ihr jegliche Fluchtwege genommen wurden. Sie ließ seine Frage vollkommen außeracht und präsentierte stattdessen ihr Gesprächsthema, den geschäftlichen Teil. Natürlich hätte sie es als Nachkomme einer stolzen Handelsfamilie besser wissen müssen und damit erst bis zum direkten essen abwarten müssen, doch sie vermutete bis sie in seinem Kopf angelangt war würde das noch etwas dauern. „Stellen sie Fragen, mich würde aber eher interessieren was sie statt der 25.000 Berry geplant haben?“, sie lächelte ihm zuckersüß ins Gesicht. Vielleicht war es doch ihr Aussehen welches ihn das alles angetan hatte?!
Die restlichen Personen in dem Raum wurden vollkommen ignoriert. Die Lamour war eine knallharte Verhandlungspartnerin. Und wenn es nur 5.000 Berry mehr waren, so war sie dennoch bereit alles zu geben. Noa schlug die Beine übereinander und faltete die Hände auf dem Tisch.
 
S

Sona

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Dann werden wir deine Sachen wohl erst nachher zusammensuchen. Dem pflichtete Sona schwermütig mit einem Nicken bei. Das Aufstehen hatte arge Probleme mit seinem Kreislauf verursacht, weshalb seine vorerst erschütternde Offenheit gegenüber Dwain wieder verstummte. Dennoch war der Musiker in gewissem Maße über das eifrige und freudige Grinsen des Orangehaarigen entzückt – schließlich gab er im Moment vollkommener Sensibilität preis, was ihn tatsächlich beschäftigte, war angreifbar ehrlich. Auch wenn ich die Takte seiner Sinfonie erst jetzt und nur in Bruchteilen zu hören bekomme, so muss ich dennoch sagen, dass sein Stück eines der schönsten sein muss.
Zwei Schwindelanfälle später kam das äußerlich doch ungleiche Duo (Endlich!) vor dem Esszimmer der guten Dragon zum Stehen. Wo hängt denn jetzt das Paukenfell? - Was ist los, Käptn?
Mit einem schwachmütigen Danke! zu Dwain löste sich der Musiker von selbigem und humpelte unter größten Anstrengungen in das Esszimmer hinein, um sich auf einen Stuhl setzen zu können. An einem potenziellen Sitzgerät angekommen, griff er mit beiden Händen danach, zog es zu sich – dabei verzog sich sein Gesicht zu einer Mischung aus „Hey, schaut mal, was ich kann!“ und „Hey, das tut scheiße weh!“ – und verfrachtete sich ähnlich Laubenschrochs in seinen Tagen nach dem Unfall in Sitzposition. Kaum hatte er sich hingesetzt, so schmerzte auch schon sein Steiß, weshalb Sona ruckartig nach oben schoss und wieder stand. Klar, wenn ich sitze, dann kann ich meine Schmerzen am Steiß vergessen. Ein brillianter Einfall, Herr Dirigent. Er überlegte noch kurz, wie er sich am besten ausruhend positionieren könnte und schritt sobald zur Tat. Neben dem Esstisch war noch eine Menge Platz. Der Geigenstab mit gerissener Sehne humpelte in jene Richtung, ließ sich mit vollem Enthusiasmus auf die Knie fallen (Au, verdammt!) und legte seinen Oberkörper langsam und behände mit dem Bauch nach unten Richtung Boden. Einem erleichterten Stöhnen folgte: Aaaah, fo iff fiel beffer. Jeftzt erfähl fohn, Fiehn, waf iff lohf?
 
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