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Schwert trifft Übel!

Kaja

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Hoffnung ist ein erstaunliches Phänomen, doch weitaus erschreckender ist was Angst mit Menschen anstellen kann. Diesmal waren diese Menschen nicht irgendwelche Menschen, sondern gefährliche Piraten, die wer weiß wie lange hinter Gittern waren und eindeutig Angst vor jemandem hatten. Soviel war klar. Soviel wusste nicht nur Kaja, sondern auch Kakuga, wie auch Heroe. Und auch viele der Samurai war dies bewusst. Desto heftiger war der Ansturm der Gegner. “Als ob die Schützen alleine nicht ein Problem für sich wären, haben diese Monster nun auch nochmal neue Kraft erhalten…“ Neue Kraft zu töten, war ein weiterer Gedanke im Unterbewusstsein der Köchin. Zwar widerstrebte es der Tetsukage andere zu töten oder unnötig zu verletzen, doch langsam überkamen sie Zweifel. Zweifel, ob das wirklich ok war. Diese Gegner wollten nicht nur sie töten, sondern auch all die anderen die hier sind. Unschuldige Leute, Eltern, Kinder, egal ob alt oder jung, ob stark oder schwach. Sie wollten einfach ihre Aufgabe erledigen damit sie nicht bestraft werden. “Kehr zurück, das ist keine Welt für dich.“, Ajane’s Stimme kroch wieder mit den Zweifeln hoch. “Hatte sie vielleicht doch recht?“ Wie in Trance sprang die Tricksterin zurück und schaute sich das Schlachtfeld an. Die Samurai taten ihr Bestes um zu siegen. Schläge, Wunden, Schüsse. Ein Blick zurück und sie sah wie Kakuga ihr Bestes tat um die verwundeten so gut und vor allem so schnell wie möglich zu heilen. “Und dennoch kehren sie immer wieder zu ihr zurück.. Wie sich das wohl anfühlt?“ Ein Blick nach vorne und da tat Heroe ihr Bestes. Einerseits koordiierte sie ihre Leute auf dem Schlachtfeld, damit die Chancen besser wurden. Andererseits versuchte sie so viele Gegner wie möglich auszuschalten. Und dann waren da noch die Schützen. “Vergebens.. alles vergebens..“ Es schien auswegslos zu sein. Als ob alles von oben herab geplant gewesen wäre. Als ob es berechnet worden wäre, dass sie hier wären und dass sie die Leute mobilisieren würden zu kämpfen. “Ich hab es dir doch gesagt – Die Grandline ist nichts für dich.“ Erneut hat sich Ajane’s Stimme zu Wort erhoben. Verzweifelt schaute die Rothaarige auf den Boden. “Hatte sie recht?“ Ein Reflex, oder war es doch Intuition, riss sie aus ihrer Trance hervor. “Ich habe keine Ahnung was mit dir ist, aber reiß dich zusammen!“ Erstaunt und zugleich erschrocken starrte die Köchin auf den kleinen Rücken der vor ihr stehenden Samurai, welche gerade einen Gegner pariert hatte, der dabei war sie – die Schwertträgerin – zu schlagen. Alle Gedanken, alle Zweifel, alles wurde beiseitegeschoben. Ein unsichtbarer Schalter wurde umgelegt und ein lautloses Klick betätigt. Ein unscheibares Grinsen erschien auf dem Gesicht der Kämpferin. Sachte legte sie die Hand auf den Rücken ihrer Kampfkompanin. “Bringt alles was ihr an Schusswaffen oder Schießpulverartigem habt zur Kakuga und richtet ihr aus, dass ich sie hiermit erneut herausfordere, wie in Modaha.“ Sie wusste, dass Heroe dies nicht verstehen würde, noch nicht, doch auch noch ehe sie etwas dazu sagen konnte folgte ein definitiver Abschlusssatz: “Überlass denn Rest mir.“ Klar, warum sollte die Schwarzhaarige der Fremden vertrauen? Gab es irgendeinen besonderen Grund dazu? Noch dazu nach diesem Vorfall? Doch in ihrer Stimme klang etwas wider das wohl jeden vernünftigen Menschen dazu bewegen würde ihr den Weg zu räumen. Und dann kam noch die Kleinigkeit dazu, dass sie – kaum nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte – auf den Gegner wie eine flinke Katze sprang, ihn mit beiden Händen an seinen Schultern packte, ihre Finger ja fast schon wie Krallen in ihn hineinrammte, dass er aufschrie, und ihn mit einem Schwung über sich hinweg auf ein anderes Monster warf. Flickflack-Hieb! Die Schwerekraft tat ihre restliche Arbeit. Kurzfristig galt nun nur ihr die gesamte Aufmerksamkeit der Umgebung. “Gut, dann lasst uns mal beginnen.“, sprach die erweckte Kriegerin nun eher zu sich selbst, als zu jemand anderem, und zog langsam ihr Schwert. Ein wunderschönes Katana, welches aussah als ob es aus reinem Nebel bestünde. “Lasst uns mal kennenlernen Kudoikiri..

Die Piraten brauchten keine sonderbare Einladung und stürmten somit ganz freiwillig auf die Köchin zu. Doch statt sie nur auszuknocken, kamen diesmal richtiges Schwertkämpfen ins Spiel und schon nach wenigen Wunden, welche sie den Gegnern zugefügt hatte, verwandelte sich der Nebel in einen blutroten – fast schon blutrünstigen – Hauch um. Die Gegner wurden nicht weniger, doch es dauerte nun um einiges länger bis sie sich vom Boden wieder aufkratzten nachdem sie von Kaja getroffen wurde. Ihr war bewusst, dass sie so nur Zeit verschaffte. Sie selbst weigerte bis aufs äußerste jemanden zu töten. Vielleicht mochte die Marine sie mit dem Biest verwechseln, vielleicht war sie ja sogar ein Biest – doch bestimmt keins das über Leichen ging.
 

Kakuga

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Schusswunden...!
In Modaha hatte es so gut wie nie Schusswunden gegeben. Nur ganz selten musste Kimamono einem Marinesoldaten helfen, der irgendwie angeschossen worden war, und da solche Operationen viel Konzentration erforderten, hatte auch Kuga sich mehr auf ihre Rolle als Assistentin fokussiert als auf die exakten Handgriffe des Arztes. Glücklicherweise hatte der es für sehr wichtig gehalten, ihr anhand von theoretischen Übungen an Tierkörpern zu zeigen, wie man so eine Operation vornehmen und worauf man dabei achten musste. Eines Tages würde sie es brauchen, ob sie nun in die See stach oder nicht; es gehörte zu den Dingen, die ein guter Chirurg auf der Grand Line einfach können musste!
So konnte Kuga also, obwohl sie so schockiert war, mit der Situation umgehen, fasste sich ein Herz. Auch, wenn sie die Operation hier auf dem Boden verrichten musste, wo es unglaublich unhygienisch sein würde, jemanden tatsächlich zu öffnen. Und noch immer konnte sie sich keine volle Betäubung leisten, da auch dieser Mann in den Kampf zurück musste... „Ich... d-du darfst dich nicht bewegen! Ich will dir nicht mehr Schmerzen verursachen als nötig, also halt absolut still! Verstanden?“, wies sie ihn an, während die Akupunkturnadeln positioniert wurden. Dann nahm sie das Skalpell aus ihrer Tasche, wischte es kurz mit einem entsprechenden Tuch aus ihrer Tasche ab und begann damit, ihn zu öffnen – direkt hinter dem Kampffeld, wo das Geschrei wundervoll zu hören war...

Schweigend fokussierte Kakuga sich auf den kleinen Körper vor ihr, zog die Augenbrauen zusammen. Absolut fokussiert öffnete sie das Säugetier, biss leicht auf ihre zitternde Unterlippe, während sie mit ihrem Werkzeug leicht eine der Lebern anhob, um darunter zu kommen. Ihre Konzentration war absolut, in der Welt existierten nur sie und das tote Tier... bis Kimamono eine vierte Wäscheklammer an ihr Ohr heftete. „Auu!“, schrie die junge Assistentin auf, Tränen in den Augen. „Kimooo! Hör auf damit! Das ist so fies!“ Sich heftig schüttelnd, stieß sie ihn weg und trat einen Schritt zurück. „Meine Konzentration steigern? Von wegen! Du willst mich doch nur dafür quälen, dass ich deine Snacks aufgefuttert hab, du Fiesling!“ Sie riss die Klammern ab und warf sie zu Boden. Ihr linker Fuß stampfte kurz auf dem Boden der Praxis auf; sie war wirklich zornig! „Den Tisch zu bewegen... Lärm zu machen... mich unter Schmerz zu setzen... während ich arbeite...! Niemand kann operieren, während sowas passiert!“ „Ach nein? Du meinst, niemand kann auf einem Schiff operieren?“ Kühl betrachtete der junge Arzt seinen Lehrling, starrte sie in den Boden. „Du willst deinen Kameraden also sagen, dass sie bis zum nächsten Hafen warten müssen, bevor du ihr Leben retten kannst, weil das Schiff zu sehr wackelt? Und wenn du dir den Zeh gestoßen hast, muss der Schmerz auch erst weggehen? Willst du mir sagen, dass sie so lange einfach am Leben bleiben sollen, bis du ihnen helfen kannst?“ Seine kühlen Worte trafen mitten in ihr jugendliches Herz, und ihr Blick richtete sich gen Boden. „D-das ist doch... nicht das Gleiche...“, murmelte sie, doch er stoppte sie: „Das ist exakt das Gleiche. Als Arzt für Seefahrer musst du auch bei rauem Seegang operieren können. Und die Grand Line ist ein gefährlicher Ort. Es kann gut sein, dass du irgendwann mitten auf einem Schlachtfeld operieren musst, wenn Meter weit von dir gekämpft wird. Davon kannst du dich nicht stören lassen.“ Er trat auf sie zu, hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansah. Dann hielt er ihr die Hand mit den Wäscheklammern hin. „Also, wie viele?“

Mit vollem Fokus behandelte Kakuga ihren Patienten, achtete darauf, nicht einen einzigen unnötigen Schnitt zu machen, um ja keine Infektion zu riskieren. Eine Kugel aus seinem Körper zu holen dauerte länger als ein paar Schnitte zu behandeln, doch sie war inzwischen in einem Modus, in dem sie die komplette restliche Welt ignorieren und ihre Handgriffe so schnell und gezielt wie noch nie ausführen konnte. Es half, dass diese Samurai unglaublich gut darin waren, die Schmerzen, die sie spürten, zu ertragen; der Mann hier hielt sehr, sehr still. Er konnte nicht jedes Zittern unterdrücken, was selbstverständlich war, aber auch mit leichten Bewegungen kam die Hakai klar. Alles in allem konnte sie extrem effizient vorgehen und ihn schnell wieder auf seinen Weg schicken, ehe sie sich auch schon wieder dem nächsten Patienten zuwandte.
Noch immer beeilte sie sich, so gut sie es konnte, wurde immer schneller, immer genauer. Jetzt musste sie sogar zwischen zwei Arten von Verletzten wechseln: Leuten mit Stoßwunden und Brüchen, und Leuten mit Schusswunden. Ihr Geschick, ihre Geschwindigkeit, selbst ihre Willenskraft und ihr Fokus wurden an ihre Grenzen gepresst durch die schiere Menge an Opfern mit teils tödlichen Verletzungen. Die Tatsache, dass Kaja ihre Zurückhaltung ablegte und auch Heroe noch einmal zulegte, half dabei, die Menge an Verlusten und damit die Arbeit der Ärztin zu senken, dennoch dauerte es eine ganze Weile, bis ihr letzter Patient aufstand. Routinemäßig schwenkte sie nach rechts, wollte zum nächsten Verletzten, doch dort lag niemand. Sie überprüfte die anderen beiden Positionen, war einen Moment lang irritiert, ehe sie realisieren konnte, dass es vorbei war. Dass da niemand lag. Erst dann löste sich die Welt um sie herum auf, und das Kampfgeschehen existierte wieder. Das Geschrei, die Schläge, die Schwerthiebe. Erschöpft atmete Kakuga auf, holte mehrmals tief Luft. Ihre Hände taten weh. Ihr Herz schlug heftig. Ihre Knie hatte sie auf dem unebenen Boden leicht aufgekratzt. Aber dafür kämpfte jetzt jeder einzelne der Samurai wieder, mit voller Kraft und voller Energie. Die erste Welle ihrer Arbeit hatte die Schwarzhaarige erfolgreich überstanden, nun musste sie sich erholen, um weiterzumachen, sobald es notwendig wurde...

So dachte sie, als plötzlich ein ganzer Haufen Feuerwerkskörper vor ihr auf den Boden gelegt wurden. „H-huh? Was ist das...?“, meinte sie überrascht, als drei Samurai ihr überbrachten, dass 'die Rothaarige' alles an Schwarzpulver zu ihr bestellt und sie herausgefordert hatte, wie auf Modaha. „Modaha...?“, murmelte die Ärztin leise. Dort hatten sie und Kaja sich das erste Mal getroffen, vor nicht allzu langer Zeit. Sie hatte ihr köstliches Essen genossen und vor ihr angegeben mit ihren Fähigkeiten... Sie hatte die Köchin verarztet und sich mit ihr zusammengetan... Gemeinsam hatten sie nicht nur ein köstliches, seltenes Tier gefangen, sondern waren auch dem gruseligsten Marinesoldaten entkommen, dem Kuga je über den Weg gekommen waren... Und natürlich hatte die Ärztin ihre Mitversorgerin darin besiegt, Wassertanks mit Kanonen zu erschießen! Und darum ging es jetzt wieder, ja? Mit dem Unterschied, dass das hier Feuerwerke waren und keine Kanonen... Das Gehirn der jungen Frau ratterte, bis ihr ein Licht aufging. Ein weiterer verletzter Kämpfer wurde ihr zugeliefert, während sie ihren Plan erklärte, weshalb sie die Samurai dann ihren Anweisungen überließ und sich um die nächste Person kümmerte. Die drei waren allerdings durchaus fähig, ihr zu folgen...

Von den kämpfenden Fronten unbemerkt, flogen kleine, brennende Säckchen über ihre Köpfe hinweg, knapp hinter das tatsächliche Kampfgebiet, um die Füße der brutalen Gefängnisinsassen herum verstreut. Die Schützen entdeckten das, unterbrachen allesamt kurz das Feuer, um die Überraschung zu überblicken. Was diese Päckchen sein mochten, das war die Frage, die für einige Momente durch ihre Köpfe ging – es sah aus, als hätten die Samurai einfach Stücke aus ihrer Kleidung gerissen und etwas darin eingewickelt, um es dann anzuzünden und zu werfen...
Die Explosionen überraschten jeden. Freund wie Feind konnte nicht anders, als kurz einzuhalten, als die kleinen Pakete mit lautem Knall in die Luft gingen. Das Ablenkungsmanöver hatte funktioniert! „Aus dem Weg!“, riefen die drei Samurai in Unisono ihren Kameraden zu, und eine Schneise öffnete sich, als sie auch schon die Mülltonne losließen, die sie vom Straßenrand aufgesammelt hatten.. Die Unmengen an dicken und dünnen Raketen, die die Öffnung der Tonne verstopften, ließen sie nach vorne verschießen, mitten in die Gruppe verdutzter Gegner, die natürlich keinen Platz gemacht hatten und unerwartet von dem großen Geschoss zurückgestoßen wurden, näher an die Schützenreihe. Dann explodierten die Raketen, füllten das Innere der Tonne mit bunten Lichtern und heißen Funken.

Funken, die das übrige Schwarzpulver entzündeten, das den Rest des Abfalleimers befüllte...
 

Heroe

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[Falls sich jemand die etwas aus dem Ruder gelaufene Zusammenfassung der Ereignisse aus Heros Sicht sparen und nur die neu hinzugekommene Handlung lesen möchte: ab dem * geht dieser Teil los :) ]

Auf der hochgelegenen Ebene der östlichen Straße war es ruhig. Die versammelten Schwertkämpfer waren wortkarg geworden und richteten den Blick gebannt in Richtung Hafen, wo sie aus der Ferne die Schiffe der Estella Muerta landen sahen.
Der salzige Küstenwind blies Hero ins Gesicht, stummer Vorbote dessen, was kommen würde. Sie blinzelte ihm entgegen. Ihr Herzschlag war beschleunigt und ihre Atmung ging flacher und schneller. Trotz des kalten Windes fror sie nicht, doch bedurfte es einer steinernen Fassade, um über den nervösen Bewegungsdrang hinwegzutäuschen, der sie überkam. Zugleich war sie fokussiert auf die Küste der Insel, an der sich langsam Gruppen abzeichneten, die Kyoko betraten. Hero konstatierte aufgrund der Summe dieser Symptome, dass sie Angst hatte. 'Gut.' Dieser Umstand war so befriedigend wie notwendig.
Hinter ihr durchbrach jemand mit einer miserablen Abwandlung ihres Namens die Stille und Hero wunderte sich, ob sie jemals zuvor von jemandem 'Hero-Mädel' genannt worden war. Noch als sie überlegte, ob sie sich daraufhin überhaupt umwenden sollte, trat die Ärztin der Hamster-Piraten in ihr Sichtfeld. 'Kakuga.', versorgte ihr Gedächtnis sie mit dem Namen der euphorisch grinsenden Frau.
Diese erklärte, dass sie sich um die Verletzten kümmern würde und die hinzugekommene Kaja versprach, bei der Verteidigung zu helfen. Heros Blick fiel auf das Schwert, auf das die Köchin dezent gewiesen hatte. Erst jetzt merkte sie, dass sie sich bis eben trotz der Unterstützung ihrer Freunde und Bekannten allein auf der Oststraße gefühlt hatte. Die unverhoffte Hilfe dieser Fremden würde es ihr vielleicht erlauben, ihre Bürde auf zwei weitere Schultern verteilen zu können.
»Ich danke euch.«, antwortete sie steif auf den Vorschlag der selbsternannten besten Ärztin der Grand Line. Und in dem Versuch, einen Schritt auf die beiden Hamster-Piraten zuzugehen, fügte sie, die Wortwahl Kakugas entlehnend, hinzu: »Deal.«
Ein Raunen ging durch die kleine Gruppierung und als Hero sich umwandte, konnte sie beobachten, wie die Piraten und ihre instrumentalisierten Gefangenen sich auf den Weg machten. Es bedurfte keiner Worte, um ihre Mitstreiter eine Formation einnehmen zulassen, die unter Berücksichtigung ihrer einzelnen Fähigkeit die größtmögliche Effizienz versprach.
Einige der Angreifer fielen bereits beim Herannahen den Bogenschützen Gakugas zum Opfer und mit nüchterner Distanz beobachtete Hero, wie die Getroffenen zurückgelassene Hinterlassenschaften des Angriffstrupps bildeten.
Der Wind trug grollendes Brüllen und wütendes Geschrei an sie heran. Hero konnte inzwischen die muskulöse Statur und grobschlächtige Bewaffnung der herannahenden Piraten ausmachen. Ihr Blick wanderte zielgerichtet über die übergroßen Hämmer und Äxten hinweg und blieb kurzzeitig an grausig bespickten Kolben hängen. Längst hatte sie die Zahl der Angreifer überblickt.
Die lauten Rufe drangen nun auch ohne den Wind an ihr Ohr heran. Dann konnte sie das dumpfe Trampeln der Schritte hören. Sie blickte den Kämpfer an, der ihr am nächsten war, sah seinen im Brüllen aufgerissenen Mund und die weit geöffneten Nasenflügel. Hero legte die Hände an ihren Schwertgriff und nahm Haltung ein, indem sie den linken Fuß zurückweichen ließ und leicht in die Knie ging.
»Zehntausend Jahre« rief sie entschlossen und in den Worten lag mehr Leidenschaft als in jedem anderen Wort, das sie für gewöhnlich sprach. Um sie herum wurden der traditionelle, der Insel eigene Schlachtruf mannigfach wiederholt und steigerte sich zu einem lauten Sprechchor. Zehntausend Jahre Blütezeit, Glück und Wohlstand für Kyoko, jetzt, seit Anbeginn und auf ewig.
Dann konnte sie das Weiße im Auge ihres Gegners sehen, das Signal für sie alle. Hero schnellte nach vorn und der vorderste Mann ging durch ihre in Bruchteilen eines Augenblicks gezogene Klinge mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden. Hinter ihm duckte sie sich unter einem ausholenden Hieb weg, spürte den Luftzug einer Axt und platziere einen weiteren präzisen Hieb, der den nächsten Angreifer niederstreckte.
Das vage Gefühl von Furcht war zur Quelle für Entschlossenheit und Kraft geworden. Für Mut, den es ohne Angst nicht geben konnte. Hero fand ihren Rhythmus und hielt ihn, während um sie herum der einer Schlacht immanente Wahnsinn losbrach.

Der Kampf war in vollem Gange. »Kauen, dann schlucken, ich weiß..«, hörte sie Souta hinter sich mit einem schwachen Lächeln in der Stimme sagen, als sie gerade einem Gegner den entscheidenden Schlag versetzte. Hero sprang zurück, als der Pirat fiel und gestattete sich einen kurzen Blick auf Souta, neben dem Kakuga konzentriert arbeitete. Mehr als diesen Moment hatte sie nicht, bevor sie sich wieder ihren Weg zurück an die vorderste Verteidigungslinie bahnte. Es grenzte bisher an ein Wunder, dass sie so lange durchhalten konnten, obwohl die Bewohner von Gakuga zahlenmäßig so unterlegen waren. Dass Kaja, deren Rotschopf Hero gelegentlich aufblitzen sah, einen Löwenanteil der Gegner übernahm, war ihr nicht entgangen. Und die Geschwindigkeit, mit der Kakuga auf fast unnatürliche Weise verwundete Kämpfer zurück auf das Feld zu schicken vermochte, übertraf Heros kühnste Vorstellungen.
Neuerliche Achtung für die Gruppe, die sich scheinbar diminutiv Hamster-Piraten nannten, keimte in ihr auf und wurde von dem sicheren Gefühl überlagert, sich auch auf die anderen Mitglieder verlassen zu können. Solange auch sie an der Oststraße ihren Soll erfüllten, konnte Gakuga womöglich tatsächlich siegen. Hero wischte sich mit dem Handrücken über das linke Auge, um den Schweiß wegzuwischen, der ihr über das Lid lief. Beiläufig registrierte sie, dass sich ihr Handrücken dabei rot färbte. Es war keine Zeit, sich zu fragen, ob es ihr eigenes Blut oder das eines Fremden war.
Hero sah den nächsten Gegner auf sich zukommen und fast hätte ihre Überraschung den Automatismus ihres Angriffs unterbrochen. So blickte sie leeren Augen entgegen, als der Mann seitlich wegkippte. In seinem Brustkorb hatten schon zuvor zwei Pfeile gesteckt. Wie konnte es sein, dass der Mann überhaupt wieder auf die Beine gekommen war? Sobald die Angreifer vor dem Aufeinandertreffen der beiden Seiten nah genug herangekommen waren, hatten die Schützen ihr Feuer eingestellt. Seitdem war kein einziger Pfeil niedergegangen, sodass die Verwundung nicht frisch sein konnte.
"Zombies!" hörte sie Kaja außer Sichtweite rufen. Hero blickte sich hastig um, während sie gegen sie gerichteten Angriffen auswich, diese parierte oder eine Deckungslücke ausnutze. Sie sah mehr als einen Pirat, der abgebrochene oder noch ganze Pfeile in seinem Körper herumtrug und zahlreiche weitere Gegner, die fatale Stich- und Schnittwunden aufwiesen. Einer ihrer Kameraden neben ihr wurde von einem Schlag weggeschleudert und Hero zuckte wegen des entstandenen Luftzugs zusammen. Nicht nur standen ihre Gegner trotz tödlicher Verletzungen nach kurzer Zeit wieder auf, sie verfügten auch über ungeahnte Kräfte.
'Welche Art von Feind bekämpfen wir hier?' Es gab keine Zeit, um diese Frage zu beantworten, ermahnte sie sich und zertrümmerte die Kniescheibe eines hünenhaften Gegners, dem sie gerade bis zur Hüfte reichte. Später würden sie das und mehr in Erfahrung bringen können. Der Mann bewegte sich weiter, als wäre nichts geschehen. Erst ein Hieb, der seine Sehnen entzweite, brachte ihn zum Fallen. Hero war nicht mehr sicher, wie sie die Gegner am besten aufhalten sollten.

Um sie herum entbrannte ein neuerliches Feuer der Entschlossenheit, Rufe, für ihre Heimat zu kämpfen, breiteten sich über ihre Gruppe aus. Doch es bedurfte nur des Knallen eines Schusses, um das Blatt zu wenden.
Der Geruch von Blut und Schweiß wurde von dem beißenden Rauch von Schießpulver überlagert. Erst, als sich eine Lücke bildete, konnte auch Hero die auf den Rücken einer Verstärkungseinheit sitzenden Schützen sehen. Zugleich vernahm sie die angstvollen Stimmen ihrer Gegner, die Bestrafung und Folter fürchteten und allem voran einen einzigen Namen wieder und wieder flüsterten. Die Furcht stachelte die Männer dazu an, übermenschliche Kraft zu mobilisieren - lieber starben sie hier, als in die Hände des Menschen mit dem Namen Asimov zu fallen.

Und Hero sah ihre Landsleute sterben. Für einen, den sie retten konnte, wurde ein anderer zu Boden geworfen und ein nächster fiel einer Axt zum Opfer. Die Schreie blendete sie aus und verwandte erneut ihre eigene Furcht und Verzweiflung als Katalysator, auf dass sie ihr Stärke verliehen, bevor sie sie lähmen konnten.
Ihre eigenen Reihen lichteten sich unaufhaltsam und Hero merkte nicht einmal, dass eine Kugel ihren Arm streifte. Ein halber Treffer war kein richtiger und damit ihrer Aufmerksamkeit nicht bedürftig. Sie fand sich neben der Köchin der Hamster-Piraten wieder und in vollem Vertrauen darauf, dass sie einander den Rücken deckten, brachte Hero sich in Position, als ein Hammer in ihre Richtung geschwungen wurde. Kaja rührte sich nicht und blickte weiter zu Boden. Es blieb Hero nur ein Herzschlag, um vor sie zu treten und den Hieb zu parieren. Sie setze nach, duckte sich unter der halbherzigen Deckung hindurch und durchbohrte den Gegner zielsicher. Ihr Atem ging schwer. Wohin war der unbändige Kampfgeist der Köchin verschwunden?
»Ich habe keine Ahnung was mit dir ist, aber reiß' dich zusammen!« rief sie ihr zu. Kurz darauf schienen Kajas Lebensgeister wieder zu erwachen, mehr noch, sie war wie elektrisiert von einer neuen Idee. Obgleich Hero sich über ihre Anweisung wunderte, hatte sie längst beschlossen, ihr und ihren Mitstreitern zu vertrauen. Sie hinterfragte daher keines der Worte, sondern bemühte sich stattdessen darum, dass der Forderung der Hamsterin umgehend nachgekommen wurde.
Kaja zog daraufhin ihr Schwert und Heros Augen weiteten sich beim Anblick der nebelhaften Klinge, die bald darauf einen gefährlichen Schleier um die Köchin und alle Gegner zog, auf die sie traf. Dann geriet sie selbst in Bedrängnis, als drei Gegner zugleich auf sie zuhielten. Erst viele Augenblicke später, Hero hatte Kajas Auftrag schon fast vergessen, schrien drei ihrer Kameraden, sie sollten Platz machen. Hero gehorche unwillkürlich, in solchen Situationen war es besser, später Fragen zu stellen als vorher die Konsequenzen zu tragen. Und tatsächlich zahlte sich die schnelle Reaktion der im Kampf aufeinander abgestimmten Schwertkämpfer aus: Aus der Richtung der Ärztin schoss Raketenfeuer - 'aus einer Tonne?!', hatte Hero gerade genug Zeit, sich zu wundern, als die ersten Geschosse schon bei den Gegnern einschlugen. Die Tonne bahnte sich daraufhin den Weg in die Mitte der auseinanderströmenden Gegner, wo das übrige Zündpulver entflammt wurde und in einer einzigen, gewaltigen Explosion verging. Hero fühlte das Dröhnen durch ihren Körper vibrieren und kurz darauf breiteten sich Rauch und der Geruch verbrannten Holzes und Fleisches aus.

*​

Weder Verteidiger noch Angreifer hatten Zeit, sich von dem Schlag zu erholen, da die drei jungen Schwertkämpfer, die Kakuga bei ihrer Arbeit unterstützt hatten, inzwischen eine weitere Tonne gefüllt hatten und auch diese auf die Gegner richteten.
Auf der gegenüberliegenden Seite entbrannte das Chaos, als die protzigen Kämpfer, die die Gewehrschützen trugen, ihre Mitstreiter von sich warfen, um sich in Sicherheit zu bringen. Andere der Schützen feuerten verbissen weiter und machten nun keinen Unterschied mehr, ob sie ihre eigenen Leute oder wirkliche Gegner trafen.
Die nächste Tonne rollte in Richtung der Feinde und wurde mit wutentbrannten wie ängstlichen Schreien in Empfang genommen. Hero beobachtete, wie die Piraten erneut die Flucht ergriffen, teilweise übereinander stolperten und zur Seite gestoßen wurden. Sie sah genauer hin und konnte durch den Rauch kaum etwas erkennen. Doch es schien tatsächlich so, als stieße in der Mitte jemand die Piraten wie störende Grashalme nach links und rechts zur Seite. Die schemenhafte, von Rauch umgebene Gestalt kam zum Stehen und bückte sich, um die Feuerwerk versprühende Tonne aufzuheben. Hero rechnete damit, dass er sie in ihre Richtung werfen würde und wollte gerade ihre Kameraden zur Vorsicht aufrufen, als der Hüne die Tonne wie einen Pappkarton zwischen seinen Händen zusammenpresste, woraufhin diese in von farbenfrohen Funken durchzogen explodierte.
Der Knall war merkerschütternd.
»Asimov. Asimov. Asimov.« Das Flüstern war zuerst nur ein zugleich ängstliches wie furchterregendes Rascheln, dass schnell zu einem Chor anschwoll und bald darauf zu ohrenbetäubenden Rufen wurde, die die Luft erfüllten.
»Asimov! Asimov! Asimov!«
Der Küstenwind wehte den Rauch der Explosionen fort und legte den Blick frei auf den, den sie Asimov nannten. Er verharrte weiterhin breitbeinig in seiner letzten Position, die Hände vor dem Körper zusammengeführt. Langsam löste er die Handflächen voneinander und letzte Holz- und Aschereste rieselten zu Boden.
Die Rufe waren nun zu einem einzigen Grölen verschmolzen. Es klang schief, doch Hero konnte nicht genau bezeichnen, wo die Ursache dafür lag. Sie blickte in die Gesichter der ekstatischen Piraten. Freude, Erleichterung, Schadenfreude, Rachsucht und Angst konnte sie sehen. Angst stand ihnen allen in den Augen. 'Das ist der Grund.. Sie klingen hysterisch.'
Einige der zu Boden gegangenen stellten sich wieder auf die Beine. Auf dem Schlachtfeld hatten sich die Gruppen inzwischen voneinander getrennt und Hero und ihre Mitstreiter hatten die Zeit genutzt, um ihre Verwundeten aus dem Schussfeld zu schaffen. Ihre Gegner schienen es plötzlich nicht mehr eilig zu haben, ihnen eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Auch auf Seiten der Estella Muerta versuchten sich die Verwundeten zurück in ihre Reihen zu schleppen, konnten aber auf keine Mithilfe hoffen.
Die riesenhafte Gestalt trat vor und im Umkreis einiger Armlängen wichen die Piraten zurück, als umgäbe Asimov eine unsichtbare Aura, deren Kreis niemand zu betreten wagte.
Er hob einen seiner muskulösen Arme und Hero sah deutlich, wie die Muskeln an seinem Oberarm und seiner Schulter hervortraten.
»Du. Du. Und du.« Die Rufe waren verstummt, sobald er den Mund geöffnet hatte. Asimovs fleischige Zeigefinger wies nacheinander auf die Piraten, die sich teils humpelnd und teils ihre verletzten Gliedmaßen umfassend zurück zu ihren Mitstreitern schleppten. Der tiefe, warme Bariton Asimovs klang geduldig und er sprach ohne Hast.
»Und ihr beide. Du auch. Und du.« Als ging von seinem Fingerzeig eine unsichtbare Kraft aus, erstarrten die ausgewählten Personen sofort.
Ein freundliches Lächeln entblößte gerade Zahnreihen, über die sich die schmalen Lippen des kantigen Gesichts legten. Der zuvorkommende Ausdruck erreichte nicht die grauen Augen des Mannes. Sein Gesicht und sein Oberkörper waren leicht verrußt und verliehen ihm ein geisterhaftes Äußeres. Ansonsten schien die Explosion jedoch keine sichtbaren Spuren hinterlassen zu haben.
»Ihr seid nichts.« In seiner Stimme lag keine Verachtung und keine Wertung. Er hätte ebenso feststellen können, dass die Sonne schien.
»Wir sind nichts.« wiederholten die Angesprochenen tonlos.
»Dann beendet eure wertlose Existenz. Bitte.« Ein Schütze legte sich seine Waffe an den Kopf. Einer der Axtträger schwang seine Waffe in Richtung seines Oberkörpers. Ein Mann sah sich hektisch um, ihm fehlte der Unterarm und er trug keine Waffe. Plötzlich eilte er in die Mitte des Schlachtfeldes, hob ein verloren gegangenes Katana auf und stürzte sich in die Waffe. Hero wollte aufschreien und die Männer daran hindern, doch handelten sie ohne jedes Zögern und so effizient, dass sie kaum den Mund geöffnet und einen Schritt getan hatte, als es schon vorüber war.
Das Entsetzen war mit Händen greifbar.

»Ah, Asimov. Was machst du wieder?« erklang eine Stimme hinter dem Hünen. Killmaster - Asimov erinnerte sich nicht mehr an seinen richtigen Namen, trat neben ihn. Mit dem kleinen Finger schob er seine Sonnenbrille über den krummen Buckel seiner Nase zurück. »Die Jungs gehören doch zu uns. Du solltest unsere Ressourcen nicht so vor die Hunde gehen lassen.« Er schnalzte verächtlich mit der Zunge.
»Gehören sie zu dir, bist du auch ein Nichts.« Asimovs Laune hatte sich schlagartig verändert, als nun auch ein weiteres Mitglied des Hektorcorps-Trios hervortrat. Asimov hätte Killmaster längst an seinem Vollbart gepackt und mit Litas Haarmähne erwürgt - gleich nachdem er die Frau erledigt hätte - nur um Guardian anschließend mit seiner Faust einen besseren Sitz seiner Sonnenbrille zu verpassen. Allein der Gedanke bereitete ihm Genugtuung. Es war fast schade, dass Lita ihre Schoßhunde nicht begleitet hatte. Vielleicht hätte ihm das Gefecht eine Möglichkeit geschenkt, sich des Trios zu entledigen.

Das Hektorcorps kam ihm nicht zum ersten Mal in die Quere und in ihrem Namen steckte sein Problem: Gegen Hektor kam er nicht an. Noch nicht.
Killmaster schmunzelte und warf ihm über die Ränder seiner schmalen Brillengläser einen feixenden Blick zu. »Sei' nicht schlecht gelaunt. Tob' dich aus. Das ist dein Spielfeld. An Resten haben wir wie immer kein Interesse.« Er verengte die Augen zu Schlitzen und blickte angestrengt auf die gegenüberliegende Anhöhe.
»Unser Ziel ist exotischer. Sieh' an..« Er stieß Guardian den Ellbogen in die Seite und nickte mehrmals abgehackt in Richtung der gegnerischen Seite. Dieser pfiff zwischen zwei schiefen Schneidezähen, als er sah, worauf Killmaster ihn aufmerksam gemacht hatte.
»Wie fellegran sie ist! Für die würde ich auch immer wieder anstehen..«
»Aufstehen.« soufflierte Harron "Killmaster" so nebensächlich, dass es auf lange Gewohnheit schließen ließ.
»Aufstehen, richtig.«
Der riesenhafte Pirat schien beschlossen zu haben, die Neuankömmlinge zu ignorieren.
»Genug rumgestanden! Nehmt euch die Inselratten vor! Die Schwachen erschlagen, erstechen, erwürgen, zertrampeln! Den Rest gefangen nehmen. Das sind eure neuen Brüder und Schwestern! Seid ihr nicht alle eine große Familie?« Die letzten Worte dehnte Asimov bis sie lächerlich genug klangen und spuckte auf den Boden.
Aus purer Furcht, aber auch mit neuem Kampfeswillen angesichts der Ankunft ihrer Offiziere packten die Piraten ihre Waffen wieder fester und die Schützen richteten ihre Pistolenläufe wieder auf die verbleibenden Verteidiger aus Gakuga.
Guardian ließ sich von seinem Umfeld nicht beeinflussen und beobachtete weiterhin Kakuga. Dann legte er die Hände in Form eines O um seinen Mund und rief über das Feld:
»Doktor! Sie sind eine Snehens- eine Sehenswürdigkeit! Leider müssen wir Sie flachlegen!«
»Umlegen.« Guardian starrte ihn ungläubig an: »Willst du sie etwa umbringen?«
»Was hast du denn sonst - bist du irre?«
»Sie soll nur keinen Mucks mehr machen!«
»Murks! - was?! So oder so, das Ergebnis ist dasselbe!«
»Dann eben so! Hörst du nicht zu? Ich will sie nur flachhalten
»Man kann nur "den Ball flachhalten", Hackfresse. Das ist 'ne Redensart.« bemerkte Asimov, während er das Kampfgeschehen beobachtete und die Gegenwart von Zweidritteln Hektorcorps zu ertragen versuchte. Sie hatten es offensichtlich auf die Ärztin abgesehen. Er hatte ihnen die Beute streitig machen wollen, schließlich war er zuerst hier gewesen und Einmischungen duldete er nicht. Nun aber würde er ein Bauernopfer auf sich nehmen, nur um Guardian und Killmaster aus seiner Nähe zu wissen.
»Halt's Maul du Gremmatik-Nazisst!« blaffte Guardian zurück.

'Grammatik.' dachte Hero unwillkürlich. Mit Asimovs Schlachtruf hatte sie dem Austausch eigentlich keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt: eine Horde Angreifer bewegte sich auf die ausgemergelte Verteidigungslinie Gagukas zu. Dennoch war der lautstarke Streit nicht zu überhören.
Aufzugeben war keine Option. Doch rational gedacht - und Heros analytische Disposition ließ keine andere Einschätzung der Situation zu - waren sie der Übermacht nicht gewachsen. Sie warf einen respektvollen Blick auf Kaja und Kakuga und wollte ihnen dankend zunicken, denn sie brauchten auf diesem Feld nicht ihr Leben zu lassen. Doch die stählerne Entschlossenheit, die gelassen zu ihr zurückblickte, ließ sie bereuen, dass sie überhaupt in Erwägung gezogen hatte, dass die Hamster-Piraten den Kampf verlassen könnten. Zudem hatte ihr Feind nun auch einen Blick auf die Ärztin geworfen.
Hero nickte ihnen zu und griff sich daraufhin den Holzdeckel, der von einer der Tonnen abgetrennt worden war. Er war teilweise mit Metall verstärkt und Hero konnte zwischen zwei nicht passgenau miteinander verbundenen Holzbretter Halt finden, um den provisorischen Schild aufrecht zu tragen. Achtzehn Schützen verblieben, die ihr erstes Ziel sein mussten. Eine erste Kugel schlug im Holz ein und durchschlug es fast. Hero hockte sich hin und blickte durch eine millimeterbreite Lücke hindurch. Die Nahkämpfer der Estella Muerta kamen auf sie zu und hatten nicht die Absicht, sie einen Meter weiter kommen zu lassen. Hero wagte es nicht, den Schild fallen zu lassen und versuchte, mit dem Hindernis in der Hand zu kämpfen, während die Körper der Angreifer sie wirksam von den weiter hinten postierten Schützen abschirmten.
Wasser gleich wogte die kleine Frau mit ihren Bewegungen vor und zurück, brachte sich in Sicherheit und preschte wieder vor, sobald sich zwischen den Gegnern eine Lücke auftat. 'Kouhyou', echoten ihre Gedanken, während sie sich in die Defensive fallen ließ, um ihre Gegner auszumanövrieren und zu den Schützen zu gelangen. Ein Hammerschlag traf knapp auf ihre Klinge, sodass Hero dem Hieb weder ausweichen, noch ihn ableiten konnte. Der Aufprall fuhr ihr durch den Arm und ihren Rücken und sie wich beinahe ungelenk zurück, um sich der Situation zu entziehen. Vor allem durfte sie ihren Schild nicht riskieren. Reiner Instinkt ließ sie herumwirbeln und mit einem blitzschnellen Stich einen weiteren, noch im Fallen diebisch grinsenden Gegner abwehren. Kaum wandte sie sich um, sah sie den Hammer erneut auf sich zurasen und es blieb ihr nichts, als sich hinter ihrem Schild zu verbergen. Der wuchtige Schlag trieb sie mehrere Schritte weit zurück und ihre Arme und Schultern schrien vor Schmerz auf. Der Schild vor ihren Unterarmen zerbarst, wodurch ihr Blick wieder freigegeben wurde und sie den hammerschwingenden Piraten mit großen Schritten und weit ausholend auf sich zukommen sah. Der Schlag war auf Höhe ihres Oberkörpers geführt. Bei ihrer Größe bedeutete das kaum mehr als einen Meter, eine Höhe, die sie mit einem abgepassten Sprung überwand, während der Hammer unter ihr hinwegfegte. Ein Ausfallschritt entgegen der Richtung des Hammerschlages positionierte sie neben ihrem Gegner und dann hinter ihn, wohin er niemals einen Feind gelangen lassen sollte. Als der Pirat unter einem Aufstöhnen zu Boden ging, folgte ihm kein weiterer nach. Das einzige, was Hero zwei Dutzend Schritte entfernt vor ihr sah, waren die Schützen der Estella Muerta. Wie in Zeitlupe sah sie zwei von ihnen anlegen und in ihre Richtung zielen. Sie hatte vermutet, in einem solchen Moment ein großen Gedanken zu haben, vielleicht eine bezeichnende Erinnerung - schließlich würde es ihre letzte sein - doch da war nichts. Erst erschien ein schwarzer Fleck auf der Stirn des einen Schützen und einen Sekundenbruchteil später ein weiterer auf der des anderen. Sie sackten schlaff in sich zusammen.

»Heröschen, Mädchen. Ich würde fragen, ob du alt geworden bist, aber wenn ich dich so ansehe, bist du ja noch nicht einmal erwachsen - das stellt mich vor ein Dilemma!« Weitere Schüsse erklangen hinter ihr und lichteten die gegnerischen Reihen weiter. Als sie sich umsah, erblickte sie Gota. In Gedanken archivierte sie seine Worte und legte sie an einem Ort ab, an dem sie sie nicht vergessen würde: direkt in den unspezifischen Bereich zwischen den gedanklichen Abschnitten 'Nachtragsetat' und 'Rachebedarf'. Erst dann schenkte sie ihm einen einzelnen dankbaren Blick und erhielt zur Antwort ein grimmiges, zahnlosen Lächeln. Er hatte Wort gehalten.
Während sich hinter ihr alle Verbündeten der Unterwelt über das Schlachtfeld ergossen, die Gota hatte gewinnen und an diesen Schauplatz führen können, begab sich Hero im Feuerschutz der im Schatten lebenden Bewohner Gakugas auf direktem Weg zu den feindlichen Linien.
Zwei kräftige Piraten empfingen sie. Die Variation einer Häftlingskluft, die sie trugen, hing teilweise nur noch in Fetzen an ihren Körpern. Einer von ihnen war glatzköpfig und hatte sich am Schädel eine Schnittwunde zugezogen, die ihn jedoch nicht davon abhielt, mit seiner Axt wuchtig auszuholen. Hero atmete mühevoll und versuchte sich beim Ausweichen möglichst kräfteschonend zu bewegen. Der andere Muerta schloss zu ihr auf und versuchte sie zu greifen. Solchermaßen einer neuen Angriffstaktik gegenübergestellt wäre Hero fast instinktiv ausgewichen, bis sie begriff, dass ihr Gegner sie unterschätzte. Sie streckte ihm in einer flüssigen Bewegung die Schwerklinge entgegen und drehte sich noch mit demselben Schwung herum. Während der Pirat hinter ihr vor Schmerz stöhnte, kam der axtschwingende Glatzkopf wieder auf sie zu. Erneut sprang sie in den leeren Raum hinter sich zurück - und prallte gegen etwas Hartes, sodass ihr die Luft aus der Brust gepresst wurde und sie sich den Kopf anschlug. Reflexartig stürmte sie nach vorn und drehte sich um, während ihre Gedanken zu erklären versuchten, warum plötzlich dort etwas aufgetaucht war, wo einen Lidschlag vorher noch Luft gewesen war. Hero klammerte sich an ihr Schwert und versuchte japsend zu Atem zu kommen. Während ihre Atemwege krampfhaft um Beherrschung rangen, bemerkte sie, dass ein Schatten auf sie fiel. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um bis an das Ende des Hindernisses zu blicken.
»Eine Mücke.« sagte Asimov, gegen dessen linkes Bein sie geprallt war. Er besaß beinahe ihre doppelte Körpergröße und hatte beide Arme in die Hüfte gestemmt, während er sich über sie beugte. Dann wedelte er langsam mit einer Hand, um den glatzköpfigen Piraten wegzuscheuchen.
»Eine lästige Mücke.« Das freundschaftliche Lächeln passte nicht zu seinen Worten, doch Asimov wusste sich anzupassen.
»Ich werde dich selbst zerquetschen.«
 
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Glücklicherweise war Kakugas Plan erfolgreich darin, eine Schneise in die Gegner zu reißen und diese in eine weniger angenehme Position zu bringen. Das mochte zwar nicht den Sieg bringen, aber es verschaffte den Samurai Zeit. Zeit, sich zu sammeln und die Verletzten in die hinteren Reihen zu bringen. Selbst von Kakugas Position aus war deutlich zu sehen, wie organisiert und schnell die Verteidiger die Situation realisierten und handelten, mit Sicherheit deutlich effizienter als die kopflosen feindlichen Truppen. Sie selbst konnte sich nicht zu lange davon ablenken lassen, musste sich schnell darauf konzentrieren, wieder nach ihren eigenen Patienten zu sehen – vor Allem, da sie wusste, dass sie bald noch mehr davon vor sich haben würde. Hoffentlich kam das Ganze bald zu einem Ende... Die Ärztin sah keinen Grund dafür, so viele Menschen so zugerichtet zu sehen. Was wollten diese Piraten erreichen? Und warum war die Marine nicht hier zu finden, um etwas dagegen zu tun? Diese Insel war den egoistischen Zielen brutaler Krimineller gegenüber nicht mehr als ein Opfer, dessen einziger Schutz ihre eigene dunkle Seite und die Hamster waren! Für einen Arzt konnte es keinen traurigeren Anblick geben...
Einige Momente lang wurde es im Kampfgebiet lauter, dann mit einem Knall plötzlich ganz still. Ein weiteres Geschoss, nahm die Hakai an. Sie ahnte nicht, was Heroe und Kaja sahen, oder was für Gestalten soeben aufgetaucht waren. Ihr Fokus lag einzig auf dem Mann, der vor ihr lag.

Während die Kämpfer sich wieder gegenüber standen und der Lärm des Kampfes erneut erschallte, blickte Killmaster unter seiner übergroßen Sonnenbrille ruhig in das Geschehen und schüttelte den Kopf. »Planlose Affen«, meinte er kühl. »Verschwenden all ihre Energie damit, ein paar Kinder mit spitzen Stöcken zu erledigen.« »Total indezent«, antwortete Guardian nickend. »Ineffizient«, stimmte Killmaster zu. »Zeit, denen zu zeigen, wie ein Profi killt.«
Darauf reagierte sein Partner nur mit einem breiten Grinsen, bei dem aus seinen Zahnlücken ein heller, süßlich duftender Dunst strömte und sich dünn über den Boden ausbreitete. Nachdem er ein paar übertriebene Gesten mit seinen Armen ausgeführt hatte, traten die beiden vor, inmitten der kämpfenden Menge. Einige Samurai bemerkten die zwei Feinde, die in aller Ruhe an ihnen vorbei schritten, doch jedes Mal, wenn einer der Verteidiger Gakugas zum Schnitt ansetzte, waren sie schon längst an ihm vorbei. Problemlos das Schlachtfeld hinter sich lassend, hielten die beiden ihr Ziel im Blick: Die Ärztin, die sich ahnungslos über einen verletzten Körper beugte. Ein wehrloses Opfer, das komplett ungeschützt auf dem Boden kniete. Schwer zu glauben, dass sie die Geheimwaffe der Samurai war, als die Lita sie ausgemacht hatte, angeblich der Grund dafür, dass die Resistenz gegen die Piraten des Don hier so lange gehalten habe, doch schlussendlich war es Killmaster egal. Seine Aufgabe war es, sich ihr zu entledigen, also würde er das so schnell und effizient wie möglich erledigen. Dieser Entscheidung folgend streckte er die Hände nach ihrem freien Hinterkopf aus, um von hinten ihren Schädel zu umfassen...

„Was glaubst du, was du da machst?“

Regungslos starrte Harron auf die spitze, silberne Nadel, die aus seiner Hand herausragte und in Richtung seines Gesichtes zeigte. Dann hob sich sein Kopf, sodass seine Sonnenbrille die Ärztin fokussierte, die diese Nadel vor wenigen Momenten in selbige Hand gestochen hatte. Sofort danach hatte sie sich distanziert, blickte aus einem knappen Meter Distanz auf ihn zurück, die untere Hälfte ihres Gesichts bedeckt von einer weißen Maske, die außerhalb einer Operation nichts zu suchen hatte. »Guardian«, sagte er, während er die Nadel aus seiner Hand zog. »Sie bewegt sich zu scharf. Du hast Mist gebaut, Mann!« »Ich baue nie Mist, Mann«, antwortete sein Partner und schob seine eigenen runden Augengläser zurecht. »Ernsthaft. Hab ich mir je einen Fuchs-Pass geleistet?«
„Fauxpas“, korrigierte Kakuga instinktiv, ihre Augen nicht vom Feind lassend. „Denkt ihr ernsthaft, dass die beste Ärztin der Grand Line nicht merkt, wenn man ihr Drogen unterjubeln will? Es gibt kein Beruhigungsmittel, das ich nicht kenne!“ Der Duft, der sich eben in der Gegend verbreitet hatte, war... sehr eindeutig zu erkennen gewesen, und basierend auf den verzögerten Attacken der Samurai, als diese beiden an ihnen vorbeigelaufen waren, konnte Kakuga einen einfachen Rückschluss ziehen: Ihre Reaktionszeit war verlängert wegen der Dunst-Technik, die diese beiden eingesetzt hatten! Immerhin sah es nicht so aus, als hätten die zwei dabei auf ihre Kameraden geachtet – diese hatten offensichtlich keinen Vorteil daraus gewonnen, da ihre Reaktionen genauso verlangsamt waren wie die ihrer Gegner. Anscheinend interessierten sich die Sonnenbrillenträger nicht für das Match zwischen Barbaren und Samurai, das nun genauso ausgeglichen verlief wie zuvor. Teamgeist war wohl nicht die Stärke dieser Truppe...

„Haltet euch... von der Frau... fern...“, schnitt plötzlich eine vierte Stimme mit ein, als der Verwundete, den Kuga bis eben behandelte, sich aufstemmte. Trotz seiner deutlich sichtbaren Wunden und seinem unsicheren Stand zog er sein Schwert und nahm den Platz zwischen Ärztin und Hektorcorps ein. Für einen Moment blickten die drei anderen ihn an, ehe Harron auch schon seine Hände ausstreckte, sorglos an der Waffe vorbei greifend, um Kopf und Hals des Mannes zu betatschen. In dem Moment, in dem seine Fingerspitzen Kontakt mit der Haut des Samurai fanden, ertönte ein lautes Knacken. »Schlafe«, sagte der Killmaster nur, ehe der Körper seines Gegenübers zusammensackte und wieder zu Boden fiel. »Ich hasse es, Energie zu verschwenden mit Abfall. Ich bin für die Ärztin hier.« Sein Blick fiel zurück auf die Schwarzhaarige, die sich inzwischen noch ein paar Schritte zurückgezogen hatte. Die Selbstsicherheit, die sie ihm Sekunden zuvor vorgespielt hatte, war von ihrem Gesicht verschwunden, hatte einen Ausdruck purer Nervosität hinterlassen. Sie hatte überhaupt keine Bewegung gesehen – nach der Berührung war alles andere einfach passiert. Eine Panik breitete sich in ihr aus, von der sie geglaubt hatte, sie inzwischen überwunden zu haben.
Anders als sie wirkten weder der dumm grinsende Guardian, noch der ernst in ihre Richtung starrende Killmaster in irgendeiner Weise berührt von dem, was passiert war. »Überrascht?«, fragte der bekiffte Guardian, während sein Partner seine Hände zurückzog. Ein Bein vor das andere stellend, beugte er seine Ellbogen beide auf exakt neunzig Grad, zog einen Arm weit nach hinten, während die andere Hand direkt vor seinem Gesicht zu einer geraden Linie gestreckt wurde. »Ist die Spezialität von meinem Bro hier. Sein Kampfstil ist Eko-Anemisch!«
»Ökonomisch«, korrigierte Killmaster. »Das Ziel: Der Tod. Der Aufwand: Minimal. Ich verschwende keine einzige Bewegung. Das ist der Hintergrund dieses New-Age-Assassin-Kampfstils!«
»Darum kämmt und rasiert er sich auch nicht richtig«, warf Guardian noch hinterher und stupste grinsend die schwarz überwucherte Wange seines Partners an. Die Antwort war kurz und deutlich: »Halt's Maul!« Nach einem kurzen Blick in Richtung Guardian, bei dem die Augenbrauen über seiner Sonnenbrille implizierten, dass es ein böser Blick war, fokussierten die beiden sich wieder auf die Ärztin... die inzwischen nochmal ein ganzes Stück weiter weg war als vorher. Mit einem Finger zog sie ihr unteres rechtes Augenlied nach unten, und hätte sie keine Maske getragen, hätte sie bestimmt auch ihre Zunge rausgestreckt. „Interessiert mich doch nicht, wie du das machst!“, rief sie ihnen entgegen. „Du kannst mich eh nicht fangen, also kann es mir völlig egal sein!“ Provokation war wichtig in dieser Situation. Diese beiden Clowns hatten sehr eindeutig gezeigt, wo ihr Interesse lag: Sie wollten Kakuga jagen, ohne sich dabei um die Samurai zu scheren. Sie versuchten auch überhaupt nicht, die brutaleren Piraten zu unterstützen, also konnte die Ärztin davon ausgehen, dass sie als perfekte Ablenkung dienen konnte. Solange die beiden sie noch nicht hatten, würden sie die Samurai in Ruhe lassen... Auch wenn die Hakai spürte, wie ihre Knie zitterten.
Die beiden sahen allerdings nicht zu besorgt aus, Killmaster warf seinem Partner einfach einen kurzen Blick zu, woraufhin dieser eine dünne, weiße Rolle hervorzog, anzündete und zwischen die eigenen Lippen steckte. Nach einem tiefen Atemzug blies er eine Wolke desselben weißen Dunstes aus, der bereits den Boden der Umgebung bedeckte, bis er komplett dahinter verschwunden war. Kakugas Augen zogen sich nervös zusammen, während sie erneut zurück trat, unsicher, was für eine Technik der Mann gegen sie entfesseln wollte. Nach ihrem zweiten Schritt zurück sah sie, wie sich die Wolke lichtete, Guardian nirgends zu sehen. Während ihrem dritten Schritt spürte sie, wie sie mit dem Rücken gegen einen Menschen stieß. Panisch wollte sie herumwirbeln, als sich auch schon zwei kräftige Arme um die ihren legten und ihre Bewegungen versiegelten. Gleich darauf spürte sie ein kratziges Kinn an ihrer Wange, während eine Mischung aus süßem Duft und furchtbarem Mundgeruch an ihre Nase drang und sie die Stimme Guardians viel zu dicht an sich hörte: »Naa, Doktor? Wer kann Sie nicht fangen? Sie hängen im Kraken, hey!« »Am Haken«, korrigierte Killmaster, während er gemächlich zu ihr herüber spazierte. Ohnmächtig zog und zerrte Kakuga, wand sich in dem Griff, der sie umfasste, doch sie konnte nicht mit der Kraft konkurrieren, während der Mann, der sie erlegen wollte, näher und näher kam, ohne jede Sorge. »Vergiss nicht, kein flachlegen! Wir wollen sie mit zum Boss nehmen! Wird ein schönes, kleines Geschenk«, meinte Guardian entschlossen, während er sie leicht nach oben zog, sodass ihre Füße nicht einmal mehr den Boden berührten. »Klar«, antwortete sein zerzauster Partner nur, während er wieder seine Kampfhaltung einnahm, sein Fokus diesmal nicht auf ihren Kopf, sondern auf ihren Brustbereich gelegt. Auch, wenn sie seine Augen nicht sehen konnte, war sein Kopf genau so ausgerichtet, dass sein Blick dorthin gehen musste. Hieß das, er musste auf den Solarplexus zielen, wenn er sie nicht töten wollte? In dem Fall... wenn sein erster Angriff auf ihren Kopf gehen sollte... „Du wolltest mich echt killen, du Mistkerl!“ Zornig stieß Kuga diese Worte aus, kämpfte vor Entrüstung mit aller Macht gegen ihr menschliches Gefängnis, bis sein kalter Blick wieder zu ihren Augen zurückkehrte. »Willste, dass ich das jetzt auch mache?«

„Als ob!“

Mit lautem Schrei zog ein roter Haarschopf an dem Sonnenbrillenträger vorbei, einen tiefen Schwertschnitt in seiner Seite hinterlassend. Ein zweiter Schwertstreich folgte, dem Killmaster mit einem Sprung zurück entwich, während er eine Hand über seine Wunde streichen ließ. »Ein Kratzer... heute läuft echt nichts rund...«, murmelte er, während er schon seinen Gegenangriff startete, flink Kaja entgegen huschte, mit einem Arm ihre Schwerthand zur Seite schiebend, während der andere in Richtung ihres Halses schnellte. Ein flinker Schritt nach rechts brachte die Köchin aus seiner Reichweite und ließ ihn mit einem dämlichen Blick in Richtung seiner leeren Hand stehen. »Sie ist... ausgewichen...«, presste er hervor, ehe sein Kopf sich in Richtung seines Partners drehte. Zum ersten Mal klangen seine Worte ernsthaft wütend: »Barpow, du Idiot! Deine Wolkige Welt bringt heute gar nix!«
Gerade wollte Guardian Harron dafür tadeln, tatsächlich seinen Namen zu sagen, als er die Köchin bemerkte, die schon wieder zum Angriff ansetzte. Killmaster selbst realisierte es erst, als er ihre Hände an seinen Schultern spürte, und als er guckte, machte sie bereits einen Handstand auf ihm, kam auf der anderen Seite wieder herunter, um ihn mit vollem Schwung vom Boden zu heben und über den Platz hinweg gegen eine der Bänke zu werden, an eine Stelle, an der vor Kurzem noch eine Mülltonne gestanden hatte. Kaum war sie damit fertig, hatte sie auch schon wieder ihr von rotem Nebel durchzogenes Schwert zwischen den Fingern und raste auf Guardian zu. „Lass. Sie. Los!“, zischte sie ausdrücklich, bereit zum Angriff, doch sie stoppte in dem Moment, als der Grinsende die Ärztin zwischen sich und das Schwert hielt. »Ich glaub nicht, dass das ne gute Idee wär«, meinte er kopfschüttelnd, während er sich geschickt so bewegte, dass seine Geisel zu jeder Zeit im Weg der Klinge war. Währenddessen versuchte er, sich die Augen der Köchin anzusehen. »Heh... ich kenn den Blick. Sie sind voll bekifft, nicht, Lady? Sind Sie echt so viel schneller als Killmaster? Nicht übel!« Trotz diesem Lob wirkte er nicht, als würde er sich große Sorgen machen. Im Gegenteil, er pustete der Köchin einfach eine kleine Dunstwolke entgegen und grinste, ohne seinen Tanz um sie herum zu unterbrechen. Erst nachdem er schon ein paar Attacken ausgewichen war, verschwand sein Lächeln plötzlich. Seine rechte Hand löste sich von Kakuga, zog mit einem Mal einen Dolch hervor, der irgendwo unter seiner Kleidung gesteckt hatte, und blockte hinter seinem Rücken ein Schwert, während er vor sich Kaja mit der Ärztin verdeckte. »Wo kommt der her?«, rief er überrascht aus, doch Kakuga wollte diesen Moment nicht verschwenden, nur um zu sehen, um wen es ging. Stattdessen packte sie mit ihrem jetzt freien Arm die Hand, die sie noch festhielt, und schwang sich daran hoch, um einen ihrer Absätze mitten gegen die Stirn Barpows zu rammen. Wie erwartet lockerte sich sein Griff und sie konnte sich endlich losreißen, um an Kaja vorbei in Sicherheit zu hüpfen. Während der Rotschopf sofort den Gegenangriff startete, blickte die Ärztin zurück, sah, wie Guardian mit jetzt zwei Dolchen nicht nur Kajas Schwert ableitete, sondern auch das des Samurai, der zuvor Killmasters Opfer geworden war.
»Ich hab noch keins seiner Ziele wieder aufstehen sehen...«, grummelte Guardian unzufrieden. Die Situation schnell realisierend, setzte Kakuga ein falsches Grinsen auf. „Hört ihr nicht zu? Ich hab doch gesagt, ich bin die beste Ärztin der Grand Line!“, rief sie aus, Zorn und Überzeugung in ihrer Stimme hängend. „Mir stirbt keiner meiner Patienten weg, kapiert? Solange ich hier bin, stehen sie alle wieder auf!“

Diese Aussage war nicht ganz korrekt... Im Gegenteil, gerade kämpfte Kuga mit dem Wissen, dass einige ihrer heutigen Patienten definitiv nicht wieder aufstehen würden. Sie mochte es von hier aus nicht sehen, aber ihr war klar, dass viele der Samurai an der Front bereits Blut spucken mussten. Die ersten, die ihre 'Medizin' eingenommen hatten, lagen mit Sicherheit schon ohnmächtig am Boden, umgekippt ohne dass sich ihre Partner erklären konnten warum. Viele andere würden folgen, und einige davon würden nie wieder aufstehen. Viele würden dauerhafte Folgen davontragen, wie auch der Samurai, der gerade für sie kämpfte und dessen Kopf die ganze Zeit unnatürlich zur Seite gelehnt war. Die Realität sah so aus: Schwerwiegende bis tödliche Verletzungen, die hastig behandelt worden waren, heilten nicht plötzlich von einem Moment auf den nächsten, und es gab keine mystische Medizin, die jemanden sofort wieder auf die Beine brachte, ohne irgendwelche Folgen mit sich zu ziehen. Was diese Männer genommen hatten, war das stärkste Aufputschmittel, das Kakuga zubereiten konnte. Ihre Adern waren geweitet und ihr Blut raste hindurch. Ihre Sehnen waren geschwollen und holten den letzten Rest an Kraft heraus. Ihr Nervensystem war deutlich überladen, schoss Signale hin und her, um ja zu vermeiden, dass sie komplett das Bewusstsein verloren. Vermutlich hatte Killmaster deswegen versagt; jemanden mit der kleinsten Bewegung zu töten verlangte exaktes Wissen über den menschlichen Körper. Wenn dieser auch nur minimal anders funktionierte, als man es gewohnt war, war dieses Wissen nutzlos. Gut, dass er die Pille bereits geschluckt hatte.
Das änderte allerdings nichts daran, dass er und die anderen Verletzten in sich zusammensacken würden, sobald der Effekt sich auflöste, und das vermutlich für mehrere Stunden, vielleicht Tage. Nicht nur hielt der Körper so eine Überbelastung nur kurzzeitig aus, er würde danach auch eine Ewigkeit brauchen, um sich davon zu erholen. Eine Zeit, in der die eigentlichen Wunden noch langsamer heilen würden als sonst. Und in einem solch lebhaften Kampf würden die sicherlich wieder aufgehen, schlimmer werden, neue dazukommen.
Nein, nicht alle ihrer heutigen Patienten würden wieder aufstehen...

Diese Gedanken abschüttelnd, fokussierte sich Kakuga weiterhin auf den Gegner vor ihr. Zusammen mit Kaja und einem der Samurai waren sie in der Überzahl, hatten also den klaren Vorteil. „Also dann, Lust aufzugeben? Es steht drei gegen eins, und keiner von uns wird hier untergehen!“, rief sie aus, entschlossen, einen ernsthaften Kampf so gut wie möglich zu vermeiden. Wenn sie ihren Vorteil nutzen konnten, um die beiden in Schach zu halten, war es nur eine Frage der Zeit, bis Heroe und die Begleiter von ihr, die noch standen, ihnen zur Hilfe eilen konnten. An dem Punkt hatten sie gewonnen, keine Frage. Guardian zog sich flink ein paar Schritte zurück und Kakuga dachte schon, dass ihr Plan aufging, ehe er auch schon wieder sein dummes Grinsen aufsetzte.
»Nee, denke nicht«, meinte er ohne jede Sorge in der Stimme. »Viele Gegner aufzuhalten ist meine Expartisse, damit Killmaster euch einen nach dem anderen einschalten kann.« Er spielte ein wenig mit den langen Dolchen, die er hielt, ehe er sie in eine Hand legte und in seiner Jackentasche wühlte. »Ich glaub aber, ich sollte stärkeren Stoff nehmen. Sie sind nicht übel, Doktor.« Während er sich eine dickere Rolle anzündete, machte Kakuga sich mehr Sorgen um den anderen Namen, den er erwähnt hatte. Stand der Killer etwa noch? Ein Blick in seine Richtung zeigte, wie er sich langsam aufrichtete und dann in Richtung der Gruppe rannte. »Ich hasse es, aufzustehen... das kostet die meiste Energie...«, murrte er, bevor er Kaja fixierte. Seine linke Hand sauste nach oben, packte seine Sonnenbrille und warf sie zu Boden. Rot glühende Augen kamen darunter hervor. »Elendes Miststück! Du ruinierst alles! Ich mach dich fertig!« Seine vorherige Ruhe war komplett verschwunden. Jetzt schrie er die Rothaarige an, ohne einen Blick an die Ärztin oder den Samurai zu verschwenden. Seine Bewegungen waren nicht mehr so kurz und zielstrebig wie zuvor, sondern umfassend und kraftvoll. Seine Kampfhaltung hatte sich nicht nur verändert, sondern wechselte immer noch alle paar Sekunden, offenbar unentschlossen, welcher Tod für die Frau, die ihn gedemütigt und zu Boden gebracht hatte, der angemessene war.
»Der Aufwand: Unendlich! Das Ziel: Maximale Brutalität!«, schrie er ihr entgegen. »Ich tue alles, um dir einen schnellen und schmerzvollen Tod zu verschaffen! So läuft dieser Old-Age-Berserker-Kampfstil, der meinen ganzen Zorn aufs Spiel setzt, um meine Ehre zu retten!«
„Pass auf, dass er dich nicht berührt“, zischte Kuga Kaja zu. Auf der anderen Seite der beiden stand einerseits der Samurai, der offenbar kaum wusste, was er tat, und sie mit seinem letzten bisschen Bewusstsein beschützen wollte, und andererseits Guardian, der inzwischen schon ein paar Mal an seiner neuen Droge gezogen hatte und inzwischen dunkelgrünen Rauch atmete. Zwischen ihm und dem vor Zorn glühenden Killmaster fanden sie sich nicht gerade in der besten Situation...
 

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»Oh, wie originell. Glaubst du, das hätte ich noch nicht gehört?« keuchte sie, als sie wieder genug Luft zum Atmen hatte. »Mücke. Mäuschen. Zwerg. Floh..« Sie musste husten und ihre Augenbrauen zogen sich einem Gewitter gleich zusammen. »'Glaub mir, es wird nicht besser, egal, wie viel du mit den Wachsmalstiften malst. Du trinkst gerne? Vielleicht wäre Winzer was für dich? Man sagt ja, dass jeder Mensch mal klein anfängt, aber manche-'« Der Tritt traf sie quer in die Seite und während sie meterweit durch die Luft katapultiert wurde, folgte ihr das abgehackte Lachen des Riesen, der ihr mit langsamen Schritten gemächlich folgte.
»Erzähl' mir mehr!«, rief er mit gedehnter Stimme in Richtung des Baumwipfels, in dem Hero niedergegangen war. Asimov kam dort zum Stehen und blickte mit in die Seiten gestemmten Armen hinauf.
»Höhenangst? Haah - ha - ha - haah!«
'Bei den Blues.' Schwer atmend und ihre schmerzende Hüfte und Rippen ignorierend, versuchte Hero einen Sinn für oben und unten zu gewinnen. Das Bein über diesen Ast - besser, so musste der Arm nicht mehr das gesamte Gewicht tragen. Ein paar Blätter in ihren Haaren, in ihrer Kleidung. Etwas in ihrem Gesicht. Sie pustete. 'Das hast du davon.' Sie hatte sich wieder in Rage geredet, war wieder in diese selbstgestellte Falle getappt. Der Baum begann zu wackeln und Hero klammerte sich mit der einen Hand instinktiv am nächsten Ast fest und fing mit der anderes das Katana, welches sich aus einer Astgabelung zu lösen begann.
»Vorsicht, Fallobst!« erscholl es gut gelaunt von unten und Asimov rüttelte noch stärker an dem Baum, der ihn mit einem Schauer bunter Blätter bedachte. Hero war sich sicher, ein Knacken zu hören und rechnete damit, dass der Baum jeden Moment von seinen Wurzeln getrennt wurde. Endlich lösten sich auch einige unreife Birnen von dem Baum und einige trafen direkt auf den Schädel des Hünen. Dieser schnaubte, umschloss eine der Früchte mit gewaltigen Pranken und stopfte sie sich in einem Stück in den Mund. Mit einem Krachen zersprang das rohe Fruchtfleisch und der Saft lief aus einem der Mundwinkel, den Asimov mit dem Handrücken achtlos fortwischte.
»'s gut!« teilte er Hero mit.
»Die sind jetzt schon köstlich. Gut, dass wir hergekommen sind.« Hero blickte hinüber in Richtung des Schlachtfeldes. Guardian und Killmaster hatten sich inzwischen zu Kakuga vorgearbeitet und etwas schien merkwürdig, obgleich Hero nicht genau sagen konnte, weshalb sie diesen Eindruck hatte. Anspannung durchfuhr sie, kurz bevor Kaja der Ärztin zur Hilfe kam. Sie hatte keine Zeit, diesem Koloss dabei zuzusehen, wie er Birnen verspeiste.

Mit beiden Händen umschloss sie den Griff ihres Schwertes und ließ sich lautlos herabfallen, gerade auf Asimov zu, der ihrem Blick in Richtung seiner Kollegen gefolgt war.
Leichtfüßig landete sie in dem weichen Gras und ihre Klinge schnitt durch bloße Luft. Instinktiv duckte sie sich und sprang in einer Rolle zur Seite, als sie geradewegs dem stählernen Griff ihres Gegners entging. Ihre Augen wurden schmal. Der Koloss war nicht nur riesig und stark, er war auch weder dumm, noch langsam. Sie musste zugeben, auf diesen Vorteil gehofft zu haben, der ihr schon häufig zuteil geworden war.
»Oh, wie originell. Glaubst du, das hätte ich noch gesehen?« gab er zurück und seine in wildem Grinsen verzogenen Lippen gaben gefletschte Zähne preis. Langsam griff er in die weiten Taschen seiner Hosen und zog ein paar metallener Handschuhe heraus, die einem breit geschnittenen Schlagring ähnelten, die gesamte Fingerlänge und den Handrücken schützten. Er schlug sie vor dem Oberkörper zusammen.
»Ah. Ich mag dieses Geräusch. Und ich habe Spaß an dir. Mach' nur weiter. Du machst dir Sorgen um deine Freunde? Guardian und Killmaster sind Idioten, aber sie machen ihre Arbeit. Und davon dürfen wir sie nicht abhalten, sonst sind sie zu gar nichts mehr nütze. Also, hast du noch einen Witz? Nein? Hm. Dann fuchtel ein bisschen weiter herum, der Zerstreuung halber.«
Hero atmete noch immer schwer. 'Was ist bitte los.. Reiß' dich ein bisschen zusammen.' Natürlich hatte sie etwas einstecken müssen und nicht zu wenig. Dennoch war es bisher noch nie ihre Ausdauer gewesen, die sie im Stich gelassen hatte. Zwischen zwei Atemzügen presste sie hervor:
»Ich habe vor allem keine Zeit.«
 
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Die Situation, in der Kaja und Kakuga gefangen waren, war nicht gerade vorteilhaft. Die Köchin schaffte es in ihrem benebelten Zustand nur knapp, des Killmasters nicht zu schnellen, aber extrem kraftvollen Attacken auszuweichen. Dessen Fingerspitzen schossen wieder und wieder an ihr vorbei und brachten die Pflastersteine zum Splittern, wann immer sie knapp auf dem Boden aufkamen – eine Berührung dürfte extrem schmerzhaft enden. Gleichzeitig konnte sie aber keinen einzigen Gegenangriff starten, den Guardian nicht im Keim erstickte, immer zur Stelle, um mit seinen Dolchen die Klinge des Rotschopfes ins Nichts abzuleiten. Kakuga, an der Killmaster überhaupt kein Interesse zeigte, war bei dem Kampf ein wenig außen vor – Guardian schien von sich aus keine Angriffe zu starten und wie sie groß eingreifen konnte, wusste sie nicht. Gleichzeitig war ihr aber natürlich klar, dass sie nicht die ganze Zeit über nur herumstehen konnte; nein, sie musste Kaja beistehen! Die Frage war nur, wie sie das anstellen sollte...

»Bleib endlich steeeheeen!«, schrie der ungekämmte Pirat, während er zum erneuten Schlag gegen Kaja ansetzte, seine linke Hand seinen rechten Arm haltend, während dessen Hand sich zu einer flachen Linie streckte. »Berserker... Kliiinge!« Die rothaarige Köchin der Hamster musste erst einmal blinzeln, als sie ihn hörte. Irgendwie klang alles um sie herum so dumpf, als wäre sie durch eine Glasscheibe davon getrennt. Sowieso fühlte sie sich eigentlich viel zu gut, um groß zu kämpfen... Ihr Körper wollte sich einfach nur glücklich auf einen gemütlichen Bohnensack legen und vielleicht ein Stück Kuchen essen. Dagegen, sich zu bewegen, sträubte er sich sehr...
In letzter Sekunde schaffte sie es gerade noch, weg zu springen, über die Klinge hinweg an die nächste Hauswand, von der schon wieder kleine Splitter abflogen. Sich von der Mauer abstoßend sprang sie über ihren Gegner hinweg, landete etwas holprig, schaffte es nach einer schnellen Rolle aber doch wieder auf die Beine. Das war viel zu knapp gewesen... tatsächlich hatte sie mehr und mehr das Gefühl, dass er immer schneller wurde. Jede seiner Attacken kam näher als die letzte, und es war, als würde sie ihn gar nicht mehr richtig kommen sehen... Und was war überhaupt mit diesem Nebel, der hier überall in der Luft hing? Eine dunkelgrüne Mischung aus süßen und stechenden Düften, der nicht zu entkommen war und die ihr das Gefühl gab, langsam aber sicher von der Atmosphäre erdrückt zu werden. Ein paar Meter Sichtweite war alles, was ihr blieb, und sie hatte das Gefühl, komplett allein zu sein, obwohl sie sich sicher war, dass vor Kurzem noch jemand an ihrer Seite gewesen war. Wer war das noch gleich gewesen...? Nicht Boris, nicht Mika, nicht Rei... Uff, es war so schwer, sich zu erinnern. Es war schon schwer, überhaupt zu denken. Vielleicht sollte sie einfach damit aufhören...
»Berserker... Hinterhaaalt!«, hörte Kaja plötzlich eine laute Stimme hinter sich und wirbelte herum, schwang ihr Schwert in Richtung des Gegners, während sie sich zur Seite lehnte, um seinem Angriff zu entgehen. Wow, der Typ hatte es echt nicht drauf, weit offen, wie seine Verteidigung war! Erst, als ihre Klinge mit einem metallischen Klang abgewehrt wurde, erinnerte sie sich an den zweiten Gegner und sie musste sich mit einem Fluchtmanöver zur Seite retten, um dem breiten Schwung des Killmasters zu entgehen, der die Luft geradezu in zwei zu teilen schien. Sie spürte richtig die Druckwelle, geriet ins Stolpern, als sie realisierte, wie viel schlechter ihr Gleichgewichtssinn war, als sie es gewohnt war. Gerade so hielt sie sich auf den Beinen, wirbelte einmal um sich selbst, das Schwert ausgestreckt, ehe sie ihren Gegner fokussierte und auf ihn zulief. Sie sah schon, wie er zum Gegenangriff ansetzte, und kaum hatte er gestartet, sprang sie auch schon über ihn, trat einmal auf seinem Kopf auf, ehe sie im Flug nach unten herumwirbelte, um ihn mit ihrem Schwert zu erwischen. Leider war alles, was sie erwischte, die Messerklinge, die ihre Sicht auf das dämliche Grinsen Guardians in zwei teilte. »Ey, Mädel. Willste nicht langsam mal anhören? Ich seh doch, dass Sie nich mehr ganz auf'm Rammbock sind«, meinte er eloquent, ehe er sie auch schon zurückstieß und sich vor ihren Augen wieder in Rauch aufzulösen schien, sodass Killmaster mit seinem »Berserker... Kiiick!« freie Schussbahn hatte. Sie taumelte zurück, raus aus seiner Reichweite, aber nicht weit genug, um nicht von dem Gestein getroffen zu werden, dass er aus dem Boden getreten hatte. Ein dicker Brocken traf die Rothaarige direkt in die Magengrube und warf sie zurück, sodass sie mit dem Rücken auf dem Boden aufkam und noch einen halben Meter weit rutschte, ehe sie zum Liegen kam. Vermutlich hätte sie aufstehen können, aber ein Teil von ihr fragte sich, warum überhaupt. Es war doch so viel angenehmer, einfach liegen zu bleiben und in die grünen Wolken zu starren, die mehr und mehr wie leckeres Essen aussahen...
Vielleicht wäre die Tetsukage tatsächlich liegen geblieben, wäre nicht plötzlich ein vom lauten Schrei »Berserker... Aaaxt!« begleiteter Fuß über ihr aufgetaucht. Instinktiv rollte sie zur Seite, stützte sich mit einer Hand auf, um schnell wieder auf die Beine zu kommen, während Killmaster seinen rechten Fuß im Pflaster vergrub. Sich mit dem rechten Fuß vom Boden abstoßend, holte Kaja weit aus, um den Griff ihrer Klinge mit voller Wucht in das Gesicht Harrons zu hämmern. Selbstverständlich wurde ihre Hand im letzten Moment abgefangen und für einen Moment fühlte sie sich, als würde jemand ihr Handgelenk verdrehen, ehe sie sich auch schon losriss und wieder den Rückzug antrat, mitten in eine Wand aus Nebel. In diesem Fall bedeutete Wand nicht nur, dass der grüne Dunst dichter und dunkler wirkte als überall sonst, sondern tatsächlich, dass sie einen festen Widerstand in ihrem Rücken spürte, ehe sich auch schon etwas um ihre Arme schlang und sie davon abhielt, zu flüchten. Es half nicht, dass Killmaster schon wieder auf sie zukam, zwei Finger der rechten Hand nach ihr ausgestreckt mit dem lauten Ausruf: »Berserker... Pfeiii-!«

Für eine Sekunde schien die Welt stehen zu bleiben, als der grüne Dunst dichter wurde und Guardian vor der Köchin erschien, mit einer Hand den Kopf seines Partners nach hinten drückend, sodass dessen Angriff zu einem zwanghaften Ende kam, und mit der anderen irgendetwas aus der Luft fischend. Waren das... silberne Nadeln? »Uff... Sei mal etwas frohsichtiger, Killmaster«, murrte der Sonnenbrillenträger, ausnahmsweise ohne Grinsen, und zog damit den Zorn des Anderen auf sich. »Ich hab keine Zeit für deine dämlichen Sprachstörungen!«, schrie Killmaster aufgebracht. »Was hältst du mich auf, Barpow? Ich hatte sie, verdammt nochmal!«
»Fünf Stück...«, meinte Guardian, als er die Nadeln in seiner Hand gezählt hatte. Seinen Partner ignorierte er völlig. »Drei davon hätten echt vitaminale Stellen erwischt... du wärst im Boden, bevor du das Mädel erreicht hättest.« »Wen interessiert's?« Killmaster schien zu sehr in seinem Zorn aufzugehen, um zu realisieren, wie selten Guardian so einen besorgten Ton anschlug. Er entriss sich dem Griff des Anderen und schlug mit geschlossener Faust in Richtung der Gegnerin, die er vernichten wollte. Kaltes Metall entgegnete ihm, eine alte Schwertklinge schnitt in seine Hand, ehe sie unter der Wucht seines Angriffes zerbarst, doch diese Waffe war es nicht, die ihm Einhalt gebot. Nein, er erstarrte, als er eine dünne Spitze an seinem Hals spürte, in letzter Sekunde aufgehalten vom inzwischen recht nervösen Guardian, der ihn schnell zurück in den grünen Nebel zog.
Während der verwirrte Samurai nicht wirklich wusste, was er mit seinem frisch zerbrochenen Schwert anfangen sollte, grinste Kakuga unter ihrer Maske darüber, die beiden Gegner zumindest vorerst in die Flucht geschlagen zu haben, ehe sie sich an Kaja wandte. „Kaja?“, fragte sie besorgt und blickte in die mehr oder weniger anwesenden Augen ihrer Kameradin. „Entschuldige, ich habe einen Moment gebraucht... aber du hast es ja geschafft! Hier, ich habe die Lösung entwickelt!“ Kuga zeigte dem Rotschopf eine orange Kugel und zwang sie in den Mund der jungen Frau, die sie hungrig zerkaute und schluckte. „Das ist der Kakuga Heal Drop, Version 2.61! Ausführung Rasenmäher – hilft gegen allerlei Gräser und Unkraut!“
Es hatte ein wenig gedauert, einen Weg zu finden, der... Substanz in der Luft entgegen zu wirken, vor Allem, da Kuga natürlich nicht all ihre Utensilien hier hatte, aber nun war es soweit: Kajas Wahrnehmung, Reaktions- und Denkfähigkeit sollten wieder ihren normalen Stand erreichen, womit sich die Kampfsituation auf der Seite der Hamster deutlich verbessern würde! Nach mehrmaligem Blinzeln waren die Augen der Köchin schon deutlich klarer, und eine grinsende Kakuga blickte ihr entgegen. „Da bist du ja wieder!“, meinte sie, leise lachend. „Okay, hier ist der Plan...“

Die beiden Killer ließen ihrer Beute nicht allzu viel Zeit; schnell hatten sie ihre Strategie an das Auftauchen der Ärztin angepasst und starteten den nächsten Angriff. Ein lauter Knall lenkte die Aufmerksamkeit der beiden Damen in die Richtung, in der sich der grüne Nebel langsam lichtete und Killmaster mit atemberaubender Geschwindigkeit auf sie zuraste, seine Füße nicht einmal ansatzweise den Boden berührend. »Berserker... Wurfspeeer!«, rief er laut aus, während die beiden Frauen zur Seite schritten, und riss den verdattert dastehenden Samurai mit sich in die nächste Wand, die mit lautem Krachen in sich zusammenbrach, über den Köpfen der beiden Männer. Nachdem einen Moment lang Ruhe unter dem Schutt herrschte, bewegte sich eine riesige Steinplatte, erhob sich über dem Skalp Harrons, dessen Muskeln zum Bersten gespannt waren, und flog einen Moment später inmitten des Kampfgebietes, begleitet vom lauten Gebrüll des Mannes: »Berserker... Steeein!« Erneut wichen Kaja und Kuga zur Seite, entgingen dem Gestein, das kraftvoll auf dem Boden aufschlug und in viele kleine Brocken zersprang, die ihrerseits vom grünen Nebel verschlungen wurden.
Es war in diesem Moment, dass die Köchin der Hamster den ersten Treffer einsteckte: ein kleines Stück Gestein flog ihr aus dem Dunst entgegen, traf ungesehen und mit Schwung ihren Rücken. Weitere folgten schnell, flogen aus allen Richtungen auf Ärztin und Köchin zu, die sich große Mühe gaben, jedem einzelnen zu entkommen. Gleichzeitig sammelte sich Killmaster wieder, stürmte in die Mitte des Kampffeldes. Kuga sah so viele Brocken auf sich zukommen, denen sie nicht entkommen konnte, doch Kaja wehrte jeden einzelnen davon mit ihrem Schwert ab, selbst wenn sie selbst dabei von einem anderen getroffen wurde. Es war Zeit, dass auch sie ihren Teil zu diesem Kampf beitrug...
Dem auf sie zu rennenden Harron ein paar Nadeln entgegen werfend, war die Hakai nicht überrascht, als Guardian erschien, um sie abzufangen. Wie abgesprochen stürzte sich Kaja auf den Beschützer, kaum dass dieser sich zeigte, und schnitt ihm im wahrsten Sinne des Weges mit ihrer Klinge den Weg ab, als er sich im Nebel verziehen wollte. Nun, da sie alles richtig wahrnahm, schien er nicht länger zu verschwinden – nein, stattdessen sauste er einfach nur in den Dunst, während er selbst neuen ausstieß, sodass die Bewegung für jemanden, der selbst benebelt war, aussah, als würde er sich auflösen. In welche Richtung er auch flüchten mochte, sie schnitt ihm den Weg ab, sodass Kakuga an ihm vorbei konnte, um Killmaster auszuweichen und hinter seinem Rücken ihre Nadeln zu zücken. Schneller als dass er sich auch nur zu ihr umdrehen konnte pflanzte sie vier davon in seinen Körper, ehe Guardian es schaffte, aus seinem Kampf auszubrechen, indem er Kaja mitten in die Augen hauchte und sich sofort in Richtung seines Partners riss – doch es war bereits zu spät. Die ausschweifenden Bewegungen, die Killmaster mit seinen Armen gemacht hatte, waren ihm nicht mehr möglich. Und selbst, wenn er versuchte, wieder auf seine kleinen, effizienten Bewegungen zurückzugehen, berührte er Kaja nicht ein einziges Mal, konnte nichts dagegen tun, dass sie um ihn herum tänzelte und ihn wieder und wieder mit ihrem Schwert streifte, wenn Guardian es nicht schaffte, mit ihr mitzuhalten. »Mann, das ist übel. Wenn das so weiter geht, werden wir denen noch was unterlegen...«, knurrte der Mann mit der Sonnenbrille, ehe er den Kopf schüttelte. »Sieht aus, als müssteste den letzten Tritt machen, Bro...«
»Hah... mag sein, dass ich keine Wahl hab...«, stöhnte Killmaster, stoppte seine fruchtlosen Angriffe auf die Tetsukage und wich zurück. Beide Hände über seinen Kopf hebend, schloss er die Augen. »Haah... die größte Technik der Berserker... der Moment, in dem mein gesamter Körper zu einem mannsgroßen Schwert wird, das alles um mich herum vernichtet... Berserker... Drachenschlächter!« Mit einem flinken Sprung über seinen Partner schnappte sich Guardian die ausgestreckten Hände, und kaum war er auf dem Boden gelandet, schwang er Killmaster herum, als hätte dieser überhaupt kein Gewicht. Als er beim Schwung holen den Boden streifte, zersprang das Pflaster und mitten im Angriff riss er einen tieffliegenden Vogel aus dem Himmel, von dessen Körper sämtliche Federn abexplodierten. Wenngleich Kaja es schaffte, dem Hieb auszuweichen, spürte sie, wie die Fußspitze des 'Schwertes' leicht an ihren roten Rock streifte und dieser mit einem Mal riss, ehe das Kleidungsstück mit voller Kraft in die entgegengesetzte Richtung fliegen wollte und sie mit sich zog. Lediglich von der auf den Rock übertragenen Kraft mitgerissen flog sie zurück, kam auf dem Boden auf und schliff zurück, bis ihr Kopf gegen eine Bank stieß. Sofort setzte Guardian nach, um ihr mit dem Drachenschlächter den letzten Stoß zu verpassen, doch sie stieß sich vom Boden ab, katapultierte sich in die Luft über der Waffe, um mitten im Salto seinen Rücken mit dem Schwert zu erwischen. Überrascht lösten sich seine Hände, Killmaster fiel zu Boden und Kakugas Stimme erschallte:

„Jetzt!“

Bevor Guardian reagieren konnte, hatte Kaja seinen Nacken mit einer Hand gepackt und stopfte mit der anderen das Leckerchen in seinen Mund, das sie jedem in der Gruppe vorbereitet hatte. Gleichzeitig zwang Kakuga das ihre in den Mund Harrons, dessen Gesicht sich im nächsten Moment unangenehm verfärbte, Mund und Augen zogen sich zusammen und er keuchte, bis die Ohnmacht über ihn hereinbrach.
Guardian dagegen nahm das Ganze wesentlich gelassener, kaute ein wenig darauf herum, schluckte und rülpste. »Aah... gibt keinen Stoff, der zu stark für mich ist, Lady«, meinte er, als er sich grinsend Kaja zudrehte. »Magste jetzt auf die Knie gehen oder soll ich erst deine Freundin auf die Matte bringen?« Unbeeindruckt legte Kaja ihre Hände auf seine Schultern und starrte ihm in die Augen. „Berserker... Nussknacker!“, rief sie ihm entgegen, ehe ihr Knie hochschnellte und ihr Gegner in die Knie ging.

Anders als die beiden Damen hatten sich die Samurai so lange leider nicht halten können, nicht zuletzt aufgrund der Spätfolgen ihrer Medizin. Sich gegenseitig anfeuernd und auf die Schultern klopfend kamen sie endlich in das Dorf hinein, blickten vor... und sahen zwei Frauen über den schlaffen Körpern des Hektorcorps stehen. Unsicher traten sie zurück, und als Kakuga mit fiesem Grinsen ihre Knöchel knacken ließ und die Köchin ihr Schwert anhob, sahen sie keinen anderen Weg: All die großen Männer drehten sich um und rannten um ihr Leben. Vermutlich wollten sie zurück zu Asimov, dessen Kampf von hier aus nicht zu sehen war, aber Kuga vertraute darauf, dass Heroe sich dort gut machte. „Wir sollten vermutlich hinterher... wer weiß, ob das Mädel nicht ein bisschen medizinische Expertenhilfe braucht!“, meinte Kakuga und Kaja nickte, folgte ihr, um nach dem Mädchen zu sehen.

„Ufufu... das passiert, wenn man seine Untergebenen nur mit Angst trainiert!“, lachte Lita vor sich hin, während Guardian mit Killmaster auf dem Arm wieder neben ihr auftauchte. »Freut dich immer, Asimovs Leute versengen zu sehen, nich'?«, fragte er kopfschüttelnd, woraufhin sie ihm nur zulächelte und leise „Du meinst versagen“ flötete. „Das habt ihr zwei übrigens auch gerade gemacht... Wie ich Harron kenne, braucht er nach dem Kampf erstmal seine Ruhe. Berserker tut ihm nicht gut.“ »Jap... die Ladies war'n grusliger, als ich gedacht hätte«, antwortete Barpow und erschauderte leicht. »Mir geht’s selbst nich' toll, wenn ich echtlich bin...« „Ehrlich“, korrigierte Lita, und das Lächeln auf ihrem jungen Gesicht zog sich weiter auseinander in die grinsende Fratze einer alten Hexe. „Aber das reicht schon. Ich habe viiiel Info über all diese Hamster sammeln können. Man lernt so viel, wenn man jemanden kämpfen sieht...“ Einen kleinen Handfächer hervorziehend, öffnete Lita ihn, versteckte kurz ihr Gesicht dahinter, und war in dem Moment, in dem sie ihn zufaltete, wieder die schöne junge Dame, die sich zuvor gezeigt hatte. „Sie sind besser, als ich gedacht hätte... aber sie haben keine Chance gegen uns.“
 

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»Ich habe schon die eine oder andere Ausrede gehört, bevor einer kneift, aber keine Zeit? Aber ich bin flexibel.« Fast nachdenklich schlugen die geschmiedeten Eisenfäuste mit einem hörbaren Klink und Klonk aufeinander. »Zehn Sekunden? Zwei Minuten?«
»Nein.. nein.« Hero klang geistesabwesend, während sie versuchte, an Asimovs Oberschenkeln, die breiter waren, als ihre eignen Schultern, vorbei einen Blick auf das Geschehen in der Ferne zu erhaschen.
Der Hüne hob ein markantes Paar Augenbrauen und in seinem Gesicht stand deutlich die Frage geschrieben, weshalb er sich darum bemühte, sich mit dem Mädchen zu unterhalten, sie sogar herauszufordern. Er hätte sie für auf dem Schlachtfeld fehlplatziert gehalten und doch war sie insbesondere zusammen mit den beiden, die nun Guardian und Killmaster am Hals hatten, herausgestochen. Womöglich hatte sie sein Interesse geweckt, gerade weil sie nicht dem üblichen Typ Gegner entsprach, dem er für gewöhnlich gegenüberstand – den großkalibrigen, im bildlichen Sinne des Wortes. Er schüttelte den Kopf. »Hübsches Blumenkind, sag‘ Bescheid, wenn du es dir anders überlegst, aber mir wäre es lieber, wenn du so ansehnlich bleibst, wie du es bist.« Er drehte sich um und ging davon, zurück zum Kampfplatz, die kurzzeitige Faszination gebrochen.
»He! ..He!« Sogar ihre Stimme klang wie die eines Kindes. Zumindest beinahe. Und kurz darauf sprang sie zurück in sein Sichtfeld.
»Du kannst nicht zurück.« teilte sie ihm mit. Asimov grinste und sah auf eigentümliche Weise wie ein freundlicher Onkel aus. »Klar. Ich bin schon auf dem Weg. Eben hattest du es doch auch eilig?« Sie sah wütend aus, stellte er fest und es tat ihm fast leid, dass er sie plötzlich nur noch weniger ernst nehmen konnte.
»Pass‘ auf, es wird hier übel für euch enden. Für die Jungs dort oben, deine Freunde, deine Familie – und für dich. Das übliche Programm. Mach‘ es dir nicht unnötig schwer, alles klar?« Der Satz klang so, als hätte er ihn inzwischen zu häufig aufgesagt und nahm sich vor, bei der nächsten Gelegenheit etwas zu variieren.
Plötzlich sah sie nicht mehr verärgert aus, die schmalen Augenbrauen entspannten sich und das wütende Funkeln in ihren Augen wurde fortgewischt. Auch das Schwert in ihrer Rechten steckte sie nun weg und Asimov nickte zufrieden. Ein gesundes Maß Furcht stand auch den Besten gut.
»So ist es besser. Vielleicht bringst du es bei uns sogar zu etwas.« Vielleicht war das eher gelogen. Beinahe musste er den Drang unterdrücken, ihr den Kopf zu tätscheln, als er an ihr vorbei ging.
Seine Hände bewegten sich nur aufgrund eines Instinktes und innere Alarmglocken schrillten in dringendem Ton, denn er war sich sicher, den Hieb nicht gesehen zu haben. Ungläubig blickte er auf die Schwertspitze, die zwischen dem minimal in Vibration versetzen Metall um seine prankenhaften Hände hervorschaute und direkt auf seine Brust wies. Und die Augen des Mädchens blickten ihn genauso gleichmütig entgegen wie vor einem Moment, bevor es in einem Sekundenbruchteil den Abstand zwischen ihnen überwunden, sein Schwert gezogen und ihn – das wusste er in seinem tiefen Inneren – ins Grab gebracht hätte, wenn nicht die vorherige Zurschaustellung seiner Fähigkeiten dafür gesorgte hatte, dass er nicht völlig achtlos gewesen war, als er an der kleinen Schwertkämpferin vorbeigehen wollte.

»Nimm‘ es nicht zu schwer, ich sollte es gewohnt sein, unterschätzt zu werden. Nicht gewohnt bin ich aber, dass Ryusosen gefangen wird.« Mit einem kräftigen Ruck riss sie die Klinge unter dem Aufkreischen beider Metalle zurück.
Asimov bleckte die Zähne in einem Grinsen, das den freundlichen Onkel widernatürlich erscheinen ließ. Der kaum messbare Hauch des Todes, den er soeben erfahren hatte, blies die Hülle fort, unter der sein Naturell verborgen lag. Er konnte sich recht fehlerfrei ausdrücken, im Unterschied zu den meisten Höherrangigen der Estella Muerta und schmückte sich selbst gern damit, vorgeblich ein gewisses Niveau innezuhaben. Aber er hatte ebenso wenig Skrupel, einen erwachsenen, gestandenen Krieger zu töten, wie das Mädchen vor ihm.
»Die Gelegenheit wirst du auch nicht mehr bekommen!« Sie würde ihrem Zweck dienen oder vorher vergangen sein.
Hero sprang zurück, als ein erster Fausthieb in ihre Richtung schwang und wich auch dem zweiten aus.
»Was du tust hat keine Ehre. Dein Geist hat einen Mut. Du hast deine Pflicht vergessen, Asimov der Estella Muerta.« Und es gab keine Reue für seine Vergehen.
Hero war es gelungen, ihren verletzten Stolz zu begraben unter dem einzigen, das ihr wertvoller war. Ihrer Heimat galt ihre Schuldigkeit und sie würde wahrhaftig zwischen ihr und jeder Bedrohung stehen. Schlug sie den Gegner vor sich, würde es auch ihre durch ihn verrufene Ehre wiederherstellten, gleiches galt, sollte sie in Ausübung ihrer Pflicht durch ihn fallen. Der Gedanke verhalf ihr zu Gelassenheit, sie hatte nichts zu befürchten.
Mit der Klinge ihres Schwertes lenkte sie einen Schlag gerade soweit ab, dass er um wenige Finger breit an ihr vorbeiging. Sie tauchte darunter ab und schwang das Katana wuchtig und präzise nach vorn, traf jedoch nur Luft und gab im selben Moment die eigene Position auf, als Asimov, zunächst behände ausgewichen, die Situation zu seinem Vorteil nutzen wollte.
»Große Worte für ein kleines Ding, und hohl dazu. Ehre und Mut haben noch keinen Gegner unterworfen und kein Land gerettet. Diese Waffe hier ist Sühne.« Ein Hieb mit der Rechten, dann einer mit der Linken. »Und das ist Vergeltung. Beide gepaart mit Kraft und Schrecken können alles erreichen. Sie brechen Menschen. Wenn du es eben nicht gesehen hast, zeige ich es dir, mein Mädchen.« Er holte zu einem geraden Schlag aus und Hero wich zurück. Die metallene Faust traf sie mit ganzer Wucht gegen die Brust und warf sie von den Beinen, bevor sie viele Meter weiter hinten auf dem Rücken landete und ihr alle Luft aus den Lungen gepresst wurde. Adrenalin ließ sie sich aufrichten und aus einem Auge in Richtung des Hünen blicken. Zwischen ihnen lag auf halber Strecke die rechte seiner Metallfäuste, die nun durch eine Kette mit der Hand ihres Eigentümers verbunden war. Blass konnte Hero die Abdrücke um die gewaltigen Pranken erkennen, um die das Verbindungsglied zuvor gewickelt gewesen sein musste – effektiv verborgen von den klobigen Eisenfäusten.
»Ich halte unsere Minderlinge an der Leine.« erklärte Asimov bereitwillig wie beiläufig, als er kräftig an der Kette riss, die unter vielgliedrigem Klirren straff gezogen wurde. Er ließ das klotzige Endstück in schräger Kreisbahn um seinen Körper rotieren, woraufhin es schlangenartig in Heros Richtung geschleudert wurde, die sich hektisch zur Seite rollte und aus dieser Bewegung wacklig zurück auf die Beine kam. Das Atmen machte ihr Schwierigkeiten und sie hoffte, dass ihre Rippen wenn überhaupt nur angebrochen waren. Der Hieb hätte sie nicht treffen dürfen, ihr Ausweichen war halbherzig gewesen, denn erneut hatte er sie zu provozieren gewusst – sogar ohne es wirklich zu bemerken.
Das Metall begann wieder zu rotieren, eine Bewegung, die zu schlicht war, um große Überraschungen zu bieten. Sie sprang über die plötzlich geänderte Höhe der Kette hinweg, duckte sich unter der von der linken Hand, nun nicht mehr überraschend hervorschnellenden, zweiten Faust hinweg, flüssig, wie das Meer ein Riff umspielt. Ihr Schwertstreich war wohlplatziert, doch Asimov wich im letzten Moment zurück, riss seinen linken Arm nach hinten und beförderte die Metallfaust geradewegs in Heros ungedeckten Rücken. Bloßer, durch Erfahrung geschärfter Instinkt ließ sie zu Boden fallen, sodass das Geschoss über sie hinweg und an Asimov vorbeiflog, wo es mit einem dumpfen Aufschlag eine Kerbe in den Boden riss.
Den Stiefel, der ihren Kopf zertrümmert hätte, wehrte sie mit nach oben gerissener Klinge ab und sprang wieder auf die Füße. Neben ihrem Ohr zischte die rechte Kette entlang, an der Asimov seine Faust zurückgerufen hatte. Er trug sie nun wieder an der Hand, während die Kette in einem Bogen herabhing.
Erneut rotierte dieses Mal die linke Faust samt Kette, fast gelassen. Ihr Gegner schien Freude an dem Spiel gefunden zu haben, in dem er im wörtlichen Sinne die Fäden zog. Mit dem zweiten Mal war es ein alter Trick geworden. Hero fand ihren Angriffsweg, ließ die rechte Faust an sich vorbeizischen, war auf den Rückholweg der linken, dann der rechten eingestellt und setzte Asimov nach, der beide der Fäuste gefangen hatte, mit der einen ihre Klinge ablenkte und mit der anderen die herabhängende Kette in ihren Rücken schleuderte. Die Wucht ließ sie geradewegs in die seitlich herangeführte Faust fallen. Ihre Sicht wollte schwarz werden und sie konnte fühlen, wie ihr das Blut über die linke Gesichtshälfte von der Stelle herablief, die marternde Impulse durch ihren Schädel sandte.
Aus den Augenwinkeln sah sie die andere Faust herankommen und verbissen umklammerte sie mit beiden Händen ihr Schwert und fing den Hieb, der sie bis ins Mark erschütterte. Mit einem Knirschen trennten sich beide Waffen, woraufhin Hero sah, wie Asimov erneut die ruckartige Bewegung vollführte, auf die bald das Surren folgen würde, dass die rotierende Eisenfaust begleitete. Stolpernd brachte sie sich außer Reichweite, bevor das Metallstück oder sogar die Kette sie endgültig von den Füßen riss. Die Faust schlug ein, wo sie eben gestanden hatte, gerade, als die zweite zu rotieren begann.
»..keinen dritten Versuch?« vernahm sie lediglich das Ende des Satzes, den Asimov ihr zurief. Etwas bloß zu versuchen war ein so zweifelbehaftetes Unterfangen, als sei eine Niederlage bereits einkalkuliert.
Sie nahm ihr Schwert rückhändig, in einem rudimentären Stil, der ihrem eigenen fern war und verfolgte das Rotieren der Kette. Neben ihr donnerte eine der Metallfäuste in den Boden. Sie zwang sich, über die Schmerzen in ihrer Brust hinweg ruhig zu atmen und konnte nicht sagen, ob es ihr gelang. Keine Zeit.
Die zweite Kette begann zu rotieren und Hero schnellte nach vorn. Sie riss ihre Klinge hoch und stieß sie nieder, geradewegs durch eines der Kettenglieder hindurch hinein in den Boden. Die um die Hälfte verkürzte Kette änderte abrupt ihren Winkel und schlug in den Rücken ihres Führers ein, der gerade darin begriffen war, seine zweite Waffe zurückzuholen. Aus der Hocke hinaus sprang Hero nach vorn, riss ihre Klinge aus dem Boden und entlud mit einem blitzartig aufwärts geführten Schlag alle Kraft, die sie noch in sich trug. Ryososen, eine wenig elegante Variation des Originals, fand dennoch fatalem Donner gleich sein Ziel. Asimov ging einen Schritt zurück, griff sich an den Oberkörper und fiel auf ein Knie.
»Nicht.. so einfach.. so schnell. Diese Muskeln, dieser Körper.. hält mehr aus.« Und Hero war tatsächlich geneigt zu glauben, dass Asimovs Körperbau, womöglich zusammen mit seiner Kleidung, die die schlimmste Wucht des Schlages abgefangen haben mochte, ihrem Schwertstreich hatte standhalten können, doch sie hatte nicht die Muße, die abenteuerliche Theorie auf die Probe zu stellen. In Erinnerung an ein zuvor erhaltenes Geschenk griff sie in ihre Tasche und stopfte Asimov den offenstehenden Mund mit dem dubiosen Nahrungsmittel, das sie zuvor von der Köchin der Hamster erhalten hatte. Unmittelbar darauf folgte ein präziser Schlag mit dem Griff ihres Schwertes gegen die Schläfe des Mannes, der sie auch auf einem Knie noch überragte. Als hätte der Treffer keinen Effekt, starrte er sie an, schloss mit einem Klacken den Mund und gerade, als Hero dachte, Asimov sei nicht den Schwächen gewöhnlicher Sterblicher erlegen, rollten seine Augäpfel in Zeitlupe nach oben. Mit einem dumpfen Aufschlag, ähnlich dem seiner Eisenfäuste, traf der massige Körper auf dem Boden auf.
Unschlüssig lehnte, halb setzte sich Hero nach einem Moment auf den Rücken des Mannes und erprobte einige vorsichtige Atemzüge, während das Adrenalin ihre Blutbahn verließ. An dem Stoff der Hose ihres Gegners säuberte sie gründlich ihre Klinge, bevor sie das Schwert ehrerbietig in seine Scheide zurücksteckte.
Sie sollte zu ihren Mitstreitern zurückkehren, dachte sie bei sich, Zeit hatte sie genug verloren.
 

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So ruhig die Stadt war, als die Hamsterpiraten hier auf dieser Insel ankamen, umso leerer schien sie jetzt zu sein. Leerer – also nicht ruhiger. Leerer waren die Gassen, Straßen sowie Häuser. Die Menschen waren wie weggefegt, was zum Teil daran liegen mochte, dass sie es auch wirklich waren. Aber die Samurais kümmerten sich um die Ihresgleichen und versuchten den Toten – nach der Schlacht – ihren gebürtigen Respekt zu erweisen, sowie die Verletzten zu versorgen. Auch Kaja befand sich mit ihren Nakama auf solch einem Schlachtfeld, oder besser Ausgedrückt: Sie waren auf dem Weg um neue Kraft zu sammeln und vielleicht – auch wenn es keiner wirklich zugeben wollen würde – einen Tapetenwechsel zu bekommen. Noch auf dem Schlachtfeld, welches vorzeitig beendet wurde, aber auf dem Weg um jenes vorrübergehend zu verlassen. Ihre Schwerter bereits wieder in der Scheide bzw. Nadeln in die Taschen zurückgesteckt, ging so das Frauentrio an einen Ort zurück, der ihnen das zuvor erwähnte anbot: das Waisenhaus.

Die erste Welle sei besiegt worden und die Rothaarige war sich sicher, dass auch ihr Käp’ten, sowie die anderen nicht anwesenden Nakama ihren Kampf gewonnen hatten. Sie wusste nicht recht woher diese Sicherheit herkam, aber sie war da. Und als ob der Himmel eben diese Sicherheit bestätigen wollen würde, kam es der Piratin so vor, als ob einzelne Sonnenstrahlen stärker auf sie herabfielen. Auf sie, die ihren Kampf beendet hatten, und auf jene, die vorzeitig aus dem Kampf genommen wurden und auf dem Boden lagen.

Stillschweigend schritt die Größte von dem Trio in der Mitte bis zum besagten Haus. Selbst wenn man ihr Fragen stellte, wurden jene mit einem Blick oder einer entsprechenden Kopfbewegung beantwortet. Ja, Blicke konnten bei der Köchin teilweise mehr als tausend Worte aussagen. Doch so feurig ihr Blick im Verlauf des Kampfes war, so erschöpft wirkte er jetzt. Ausgepowert oder anders ausgedrückt: hungrig. Apropos Hunger, diesen hatten die Anderen bestimmt auch, und so überlegte sich die Schiffsköchin, wie viele ausgehungerte Mäuler sie wohl demnächst füllen müsste. Bei Heroe schätzte sie das Magenfassungsvermögen auf ein ähnliches Niveau wie das Ihrige bzw. jenes von Rei. Kakuga verglich sie eher mit dem Käp’ten und dem Afromann, wobei sie sich da noch nicht ganz sicher war, ob die gute Ärztin, nicht einen zweiten Magen in ihrem Körperbau versteckt hatte.. So viel wie jene verschlingen konnte, war nicht leicht nach zu machen! Und dann noch etliche Leute, die kommen könnten, aber nicht mussten. Einfach mehr kochen.. was Fleisch anbelangt, werden es die Jungs wegbekommen und was übrigbleibt, schafft schon unser persönlicher Müllschlucker weg. Amüsiert über diesen Gedanken, sprang ein fieses Lächeln auf die Lippen der Frau, während sie sich zu dem besagten Müllschlucker hinschaute. Ja, so aufgedreht und verrückt diese Ärztin auch sein mochte, die Rothaarige hatte sie lieb gewonnen. Ja, sie konnte anstrengend sein und ja, sie konnte auch sehr anstrengend sein. Und natürlich schaffte sie es auch teilweise extrem anstrengend zu sein. Dennoch konnte man ihr nicht allzu lange böse sein. Ob das daran lag, dass sie trotz ihrer Brillianz sich wie ein Kleinkind benahm? Nein, Kleinkind ist nicht wirklich passend, eher Hund. Aber wenn schon ein Hund, dann ein treuer auf den man sich verlassen kann. Immer.

tbc: Oh Gott, die Hamster kommen!
 
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