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Schwert trifft Übel!

Boris

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Die Grand Line war ein toller Ort, überall waren die Leute so furchtbar nett. Nur weil man jemanden ein Lunchpaket und etwas Geld vorbeigebracht hat, bekommt man gleich eine Parade geschmissen, wenn Boris daran dachte, wie es damals auf Banana-Split war, wo die Leute ihm aktiv aus dem Weg gegangen ist, so ist es um ein vielfaches besser hier.
Man sollte erwähnen, dass Kabbeleien, Prügeleien und richtige Kämpfe bei Boris mit zum guten Ton gehörten, weswegen die vorherigen Auseinandersetzungen mit Daitobi und Heroe eher sein gutes Bild der Insel unterstützten.
Yatta war sogar so nett und lud ihn und Heroe mit nach Hause ein. „Quiek.“ Ah, Puc hatte Boris gerade an etwas Wichtiges erinnert. Der Kleine war wirklich immer voll konzentriert bei der Sache, weswegen Boris sich immer auf ihn verlassen konnte.
„Yatta.“ Boris saß Yatta gegenüber, nur einige wenige Meter wurde gerade Heroe von einem Arzt untersucht, weswegen aber auch sie genau hinhören konnte. „BORIS ist mit etwas wirklich Wichtigen hier und da Yatta so beliebt ist, möchte BORIS, dass Yatta dabei hilft.“
„Natürlich. Worum geht es.“ Yatta schien entspannt zu sein, aber auch er merkte, wie wichtig Boris es war.
„Puc. Erkläre Yatta bitte, was genau los ist. BORIS vergisst immer die Details.“
Puc räusperte sich, und begann dann mit ausladenden Gesten die Geschichte zu erklären: „Quiek, quiek. Ququiek, quiek. Quiekkkuquiekue. Quiek.“
„Hmm...“ Yatta nickte ernst bei jedem Wort: „Es scheint wirklich wichtig zu sein... eine Gefahr? Was du nicht sagst.“ Ob er als Theaterkenner Pucs Gesten richtig deutete oder simpel alles interpretierte, das war die Frage. Aber scheinbar konnte er Puc verstehen? „Tut mir Leid, Pucs Dialekt ist etwas schwer zu verstehen, könntest du es bitte nochmal wiederholen, Boris?“ Oder er war ein Genie darin, seine Unkenntnis zu verbergen.
„Also...“ Boris grübelte. „Es gibt da diese Piraten-“ „Quiek.“ „Piratenmafia, die Estella Muerte. Sie wird von einem Don Reed angeführt. Sie kommen bald hierher mit... mit...“ „Quiek.“ „...ihrem großen Schiff, Lost Hope. Sie werden bald Kyoko angreifen und versuchen Gefangene zu machen, das sind echt viele, viele Leute, eine kleine...“ „Quiek.“ „...Arme.“ „Quiek!!!“ „...öhm, Armee!“ „...quiek.“
„Estella Muerte? Von denen habe ich gehört, sie gewinnen stark an Einfluss. Also haben sie ein Auge auf Kyoko geworfen...“ In seiner raspelnden Stimme war Ernst zu erkennen. „Das könnte schlimm werden.“
„BORIS will das Schiff angreifen, da Nakama von BORIS drin sein können. Doch wenn Kyoko angegriffen wird, würde BORIS sich nicht wohl fühlen, da die Estella Muerta böse Typen sind und einige von denen sehr stark.“ Boris erinnere sich nur zu gut daran, wie sein Kampf mit Ba Chao abgelaufen ist und dieser hatte nicht mal voll ernst gemacht.
„Stimmen.“
„Ich bin hier.“
„Ich bin anwesend.“
„Ich höre.“
„Ich esse.“
„Iss schnell auf, ihr werdet sofort aufbrechen. Diesen Abend will ich alle Anführer der Hifumi versammelt wissen, dazu Worthington. Bittet Toga, droht Satso, überzeugt Kirei und bestecht Worthington.“
„Aber Yamamoto-dono hasst Worthington.“
„Das ist größer als wir alle.“
„Aber wir haben nicht einmal Zahlen.“
„Wenn Boris, unser Paragon, uns warnt, dann muss es ernst sein.“
„Worthington wird nicht so einfach sich mit den Anführern der Hifumi treffen.“
„Wir bezahlen ihn aus gutem Grund und auch er will diese Insel sicher wissen.“
„Ich habe in einer Viertelstunde Feierabend.“
„Diese Überstunden bezahle ich doppelt.“
Mit diesen Worten flitzten die Stimmen von Yatta Yomegai aus dem Zimmer. „BORIS weiß nicht, was gerade passiert ist.“
„Ich hole Hilfe. Doch ein Ort ist besonders ungeschützt, Gakuga. Die Leute werden nur ihre eigenen Städte beschützen und auch ich muss unser Erbe hier vor denen bewahren, die die Städte überwinden mögen... Oder gar schon auf der Insel sind.“ Yatta stand auf und packte Boris beide Hände auf die Schultern: „Boris, es gibt da jemanden, dessen Hilfe wertvoll ist.“ Damit warf er einen langen Blick auf Heroe...
 

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Auf dem Hinweg war alles schneller gegangen. Sie hatte zwar das Glück gehabt, von einem Händler nach Yaryu mitgenommen worden zu sein, aber ihr Zustand hatte den Unterschied gemacht. Der Arzt Yomegais hatte erstaunliche Arbeit geleistet, es änderte jedoch nichts daran, dass sie sich noch immer angeschlagen fühlte.
Der Gedanke an die Gefahr, die Kyoko drohte, betäubte ihren schmerzenden Rumpf effektiv.
Fast hatte Hero bei ihrem und Boris' überhasteten Aufbruch ihren Rucksack mit den Besorgungen für ihren Vater vergessen. Und dann war da noch dieses merkwürdige Gefühl in ihrer Magengegend.

Die Sonne stand hoch am Himmel, Hero stand jedoch im Schatten. Sie warf einen Seitenblick auf ihren Wegbegleiter, genau genommen auf dessen Oberschenkel.
Der bisherige Weg war schweigsam verlaufen, abgesehen von einem gelegentlichen Austausch zwischen Mann und Hamster, dem Hero mit einem Ohr zu folgen versuchte.
»Was verbirgt sich hinter der Estella Muerte? Was weißt du über sie und Don Reed?«, sprach sie das vor ihnen liegende Problem ohne Umschweife an, während sie die letzten Siedlungsausläufer um Yaryu verließen. Früher oder später würden sie womöglich Glück haben und jemanden finden, der sie mitnahm. Sie hatte erwartet, sich besser zu fühlen, je weiter sie sich von Yaryu in Richtung Gakuga entfernte, aber das Gegenteil war der Fall. Unruhig blickte Hero umher. Sie fühlte sich beobachtet und fragte sich, ob der von Boris angekündigte Angriff früher erfolgen würde als erwartet, oder ob das mulmige Gefühl ihrer Anspannung geschuldet war.
 

Boris

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„Ähm...“ Mit einem etwas leeren Blick schaute Boris herunter auf Heroe, welche ihm gerade eine Frage gestellt hatte. „Das sind schlechte Typen. Sie haben Waylander und Kassia und Rin gemannnapt, Joe hat BORIS gesagt, dass das Gefängnis hierherschwimmt, da es auch ein Schiff ist. Das muss ein großes Schiff sein.“ Boris setzte Puc auf die Glatze, damit er die Arme verschränken konnte. „BORIS traf auf sie auch in Modaha. Da sind einige schwache Typen dabei,“ Damit meinte Boris Kathy und Bruce, die er in einem merkwürdigen Ausbruch kalten Zorns recht schnell bezwungen hatte, ein Zorn der sich entlud, da sie Kaja zugerichtet haben: „und da war ein echt starker dabei. Ba Chao, BORIS...“, es war schwer in Worte zu fassen, vielleicht weil Boris es schwer fiel, sich eine Niederlage einzugestehen: „...er war stärker als BORIS damals, aber nun wird BORIS viel stärker als er sein!“
Dass Boris und Ba Chao sich erst vor Kurzem begegnet sind, ist dabei irrelevant. Boris wollte Piratenkönig werden, also musste er sich gegen jeden Feind behaupten können und Ba Chao war eine Prüfung gewesen, die er nicht bestanden hat. Da aber Boris in der Schule regen Gebrauch von Wiederholungsprüfungen gemacht hat, war ihm das Konzept der 'einzigen Chance' fremd. Wie so oft, würde er simpel wiederholen und wenn es wieder nicht klappt, wiederholt er es ein weiteres Mal, und wenn das auch nicht klappt, dann wiederholte er das Wiederholen, bis es klappte.
„Was Don Reed angeht... keine Ahnung. Don. Mafia. Große Organplantation, ähm... Teufelseinheit als Elite... Puc, hilf BORIS mal.“ Puc schaute zu den großen Mann hinab und seufzte sichtlich.
„Quiek. Quiek, quiek. Qwuieek.“
„Ah, es ist eine große Firma mit vielen Abteilungen, welche Piraten als Mitarbeiter hat! Und die Teufelseinheit bekommt Sonderaufträge, da sie Spezialisten sind. In was sind sie Spezialisten?“
Puc benutzte Boris' Wissen um das Sharewood-Unternehmen, um ihm mal wirklich und wahrhaftig es zu erklären. „Quiek.“
„Teufelsfrüchte? Was ist das? Ah, Ba Chao hat auch davon geredet... Die geben besondere Fähigkeiten? Verstehe... Es ist so, als würde man sich den Finger brechen und ihn danach in alle Richtungen bewegen, auch wenn es etwas zwickt, nicht wahr?“ Puc sah so aus, als ob ihm der Gedanke daran schon Unbehagen bereitete. „Und Lost Hope ist nun eine Abteilung? Buahaha! BORIS hat es richtig hinbekommen! Aber was macht Estella Muerta als Firma?“
„Quiek.“
„Piraterie, Erpressung, Schwarzhandel, Schutzgeldgeschäfte und... Puc, nicht so viel auf einmal... Heroe, das ist die Estella Muerta und Don Reed ist der Boss, also muss er sehr stark sein! Die Firma hatte mal einen Sitz im East Blue, hat aber den in die Grand Line gelegt, das ist praktisch auf den Weg von BORIS!“ Ja, das war eine schlüssige Erklärung.
Aber da zeichnete sich etwas ab, eine Silhouette, die im Lichte der Sonne stand. Ein großer Mann, welcher mit einem viel zu großen, verformten Kopf ausgestattet war. Warte, das waren die Haare. Und dieser Mann, dieser Mann: „Wer is da?“ Boris spannte die Muskeln an, aufgrund des Lichts, war er leicht geblendet, dazu lag das Gesicht des anderen im Schatten. Vielleicht war es einer von Don Reeds Männern!
 
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„YOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!! Wir haben es geschafft!“ Sprach Hoshi singend, während er einen anmutigen und mystischen Siegestanz aufführte. Passend dazu spielten andere Mitglieder der Hoshi-Familie eine feierliche Musik, das ganze zusammentreffen wirkte ausgelassen und glich einer riesigen Siegesfeier. „Boss? Was machst du da?“ Sprach eines der Familienmitglieder, welches Schweißüberströmt zu den anderen dazu stieß. „Na was denn wohl mein Freund, wir feiern unseren Zwischensieg, schließlich hat unser Plan zum Teil funktioniert und da heben wir uns doch noch sicherlich eine Pause verdient. Der 2. Akt ist beendet, der dramatische Höhepunkt ist fast erreicht. Das Publikum bekommt nun eine kurze Pause um sich zu erleichtern und mit Softdrinks zu versorgen.“ Sprach der Kabuki in einem entzückten Ton und wartete auf manischen Beifall. „Ähhhm aber Boss.“ Verdammt der Meister des Kabuki hatte vergessen, dass dies keines seiner Stücke war, sondern todernste Realität. Oh wie sehr er es hasste wenn Hoshi sich in solchen Moment in seine eigene Realität flüchtete. Doch er wusste ja Gott sei Dank, wie er ihn in solch einen Moment packen musste.“ Aber Hoshi, hast du das Glöckchen nicht gehört, wir haben nur noch wenige Minuten bis zum dritten Akt, also schnell in das neue Kostüm und dann musst du mit Bô zurück zur neuen Bühne.“ „Mhh du hast Recht, wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Sprach der Künstler ernst und berührte sein Gesicht. Und mit der Macht des Mondlichtes verwandelte sich Hoshi in ein neues Ich. Dort wo gerade noch der unglaublich schöne Hoshi stand, stand nun eine Gestalt, die fast genauso aussah wie Hoshi, jedoch besaß sie einen unglaublichen Afro. „Hey Boss, du siehst ja aus wie immer, nur mit Afro!“ Sprach sein Kumpan vollkommen entsetzt. „Ich dachte du hast es geschafft den Afro-Hamster-Typen zu berühren?“ „Ja hab ich auch, da bin ich mir zu 100 % sicher.“ „Aber warum siehst du nicht aus wie er?“ „Nun ja.“ Begann Afro-Hoshi und kratzte sich am Kopf. „Um mich in eine Kopie zu verwandeln, muss ich sie mir auch geistig vorstellen und ich … nun ja… sie hatte langes blondes Haar, einen tollen Körper und vor allem ihre… du weißt schon.. aber er, er hatte nur einen riesigen Afro, achja und ein riesiger Popel hing ihn in der Nase, ich weiß nicht warum aber ich konnte mich nur auf den Afro und den Popel konzentrieren. Verflucht, ich weiß einfach nicht mehr, wie er aussah.“

Auch nach intensivsten überlegen schaffte es Hoshi nicht sich an das Aussehen des Mikas zu erinnern weshalb sie den Plan auch so durchziehen mussten. Jetzt lag es an Hoshi, Boris zu täuschen. Es dauerte nicht lange und Afro-Kabuki hatte den Kapitän der Hamsterpiraten endlich erreicht. Nun war es Zeit für die erste Phase des ultimativen Plans, welcher zum epischen Kampf führen würde. Sie waren nicht mehr allzu weit von Gakuga, sodass die anderen Hoshi-Family-Mitglieder sich mit den Vorbereitungen beeilen mussten. Nun musste er nur noch den Glatzkopf überzeigen mit ihm zu kommen. Wenige Schritte vor Boris blieb er stehen und blickte auf dem Boden, sodass der Kapitän sein Hoshi-Gesicht nicht sehen konnte. „ Yooo Bro..“ Verdammt er hatte echt seinen Namen vergessen. „Wir müssen uns beeilen.“ Sprach er während er einen kurzen Blick in das Gesicht von Boris seiner Begleitung warf. Sofort entwichen Afro-Hoshi alle Gesichtszüge und er ähnelte vom Gesichtsausdruck einem Pferd das Versuchte einen Rauchring zu blasen. Er kannte dieses Mädchen, das neben Boris stand. Es war eines der Waisenkinder, Hero die ewige Jung(e)frau, das Mädchen das seit 100 Jahren nicht alterte. Hoshi hoffte nur das Sie ihn nicht erkannte, jedoch war er sich dabei eigentlich ziemlich sicher. Schließlich hatte er nun einen Afro und Hoshi trug sonst nie einen Afro. „Schnell! Wir müssen uns beeilen! Sie haben Rei!!“ Schrie er Boris mit Afros Stimme ins Gesicht und rannte so schnell er mit einem Afro rennen konnte nach Gakuga. Nachdem er die Stadt erreicht hatte, verschwand er in einer der vielen Menschenmengen, wobei schon Bô mit einer Afroperücke auf ihn wartete, um Boris in die Irre zu treiben. Der Kabuki hingegen nutzte die Chance und verwandelte sich zurück. Flink wie ein Kapuzineräffchen kletterte Hoshi auf die Dächer der Stadt um den perfekten Platz für seinen großen Auftritt zu erreichen.
Bo hingegen, der unglaublich flink war, schaffte es den Piratenkapitän dazu zu bringen ihn zu folgen und nach einer kurzen Tour durch ein paar Gassen und Winkel, hatten Sie endlich ihr Ziel erreicht.

Sobald Boris den Platz erreicht hatte, erklang eine heldenhafte und heroische Musik. Ein Lied, das einfach nur Coolness und Heldenepos ausstrahlte. Ein Feuerwerk erstrahlte direkt auf dem Gebäude vor Boris. Es knallte und blitzte, sodass man gar keine Chance hatte woanders hinzuschauen. Das Feuerwerk endete mit einer Nebelwand, die das Dach umspielte und vollkommen Umschloss. Als der Nebel verschwand, stand der Kabuki in voller Montur, in der heldenhaftesten Pose die er kannte auf dem Dach und blickte Boris direkt in die Augen. „YOOOOOOOOOOOOOOOOOO!“ brüllte er und richtete seinen Stab auf Boris. „Bum Bum Boris der Schlächter! Endlich hab ich dich gefunden. Du dachtest wohl du kannst auch Kyoko ins Chaos stürzen. Es zu einer weiteren Bastion deiner Schreckensherrschaft verwandeln, doch leider hast du deine Rechnung ohne mich gemacht. Ich bin der Schutzgeist dieser Insel. Der Kieselstein in deinem Schuh, denn du nicht rausbekommst. Der Rotweinfleck auf deinem besten Hemd, denn du nie wieder raus bekommst. Ich bin HOSHI NO KABUKI! Und im Namen von Kyoko werde ich dich bestrafen!“
 

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Boris eilte der pompösen Haarfrisur hinterher und Hero folgte ihnen. Während ihre Augen nur gesehen hatten, was der meisterliche Schauspieler sie hatte sehen lassen wollen, hatten ihre Ohren sich nicht trügen lassen. Sie kannte die Stimme und etwas anderes erinnerte sie sehr an jemanden. Nur wen?
Die Gruppe erreichte Gakuga und Hero konnte sie nicht erinnern, die Strecke jemals so schnell zurückgelegt zu haben. Der Afro wippte zwischen den Köpfen der Dorfbewohner und bald schon verlor Hero ihn aus den Augen.
Was immer mit der Person namens Rei geschehen war, es passe zu dem Bild, welches Boris mit Pucs Hilfe von der Organisation gezeichnet hatte, die über die Insel herfallen würde.
Ein ohrenbetäubendes Knallen über den Dächern ertönte, Rauch legte sich über die Gassen und ein lautes Brüllen erklang. Es war erneut dieselbe Stimme, stellte Hero fest, als sie mit zusammengekniffenen dem Schatten in der Sonne entgegen blinzelte.
Diese Stimme hatte sie bereits in allen Variationen gehört und als sich der Nebel verzogen hatte und sie genauer hinsah, schien es ihr unerklärlich, wie sie die Augenbrauen hatte übersehen können. Sogar von hier unten waren sie unverkennbar.
Ihre Familie hatte ihn in allen seinen Rollen geliebt. Viele Waisenkinder waren mit seinen Geschichten aufgewachsen und hatten, kaum dass er das Waisenhaus verlassen hatte, den nächsten Besuch herbeigesehnt. Sie alle hatten Mifune verehrt und es gab kein Abenteuer, dass sie nicht nachgespielt und weitergesponnen hätten.
Hero hatte es nie jemandem verraten und es würde bestimmt auch niemand erraten, doch hatte sie immer eine andere Rolle dem großen Held und Samurai Mifune vorgezogen.

Das schien ein Leben lang her zu sein. Kogoro war irgendwann nicht mehr zu ihnen gekommen und Hero hatte ihn dafür verabscheut. Erst, als sie selbst erwachsen war, machte Hoshi no Kabuki sich einen Namen. Als sie ihn dann einem mit eigenen Augen zu sehen bekam, musste sie feststellen, dass sie den Anführer der Hoshi-Family eigentlich schon lange vorher gekannt hatte.

Aus diesem Grund kletterte sie wieder von den Fässern des Weinhändlers herab, auf welchen sie sich positioniert hatte, um besser gesehen zu werden. Sie hatte zuerst Hoshi erklären wollen, dass die Umstände mit hoher Wahrscheinlichkeit anders lagen, als er vermutete. Dann hatte sie sich eines vermeintlich Besseren besonnen und hatte sich an Boris wenden wollen.
Vor ihrem inneren Auge waren beide Konversationen abgelaufen und basierend auf Erfahrungssätzen zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Wort der Vernunft in beiden Fällen nicht auf fruchtbaren Boden fallen würde. Die taktische Analyse ergab folglich, dass sie selbst ihren Vater aufsuchen würde, während die vermeintlichen Kontrahenten die Situation im Rahmen einer gepflegten Unterhaltung in ihrer eigenen Sprache erörterten.
»Boris, ich -« Hero war geübt darin zu bemerken, wann sie jemandes Aufmerksamkeit hatte und wann nicht. Drei Stockwerke weiter oben achtete man auf alles, aber nicht auf sie. Hero stieß einen Seufzer der Frustration aus und erklomm erneut das Fass neben ihr, lehnte sich vor und sprach Boris direkt seitlich ins Gesicht.
»Boris, Yatta sprach von jemandem, der helfen könnte. Ich gehe vor und finde ihn. Erklärst du inzwischen ihm da oben, dass er auch helfen kann? Er ist.. - auch ein Mann!«, stellte Hero das zwar Offenkundige fest, ahmte aber die Betonung und Mimik nach, die Boris zuvor verwendet hatte, als er dieses für ihn scheinbar sehr bedeutungsvolle Wort zuletzt ausgesprochen hatte. Zusätzlich warf sie sich in die Brust, um die Bedeutung bestmöglich zu unterstreichen und hoffe, bei Boris auf Verständnis getroffen zu sein.
 
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Es war ein groß gewachsener Mann mit einem Afro und einem Bart. Dazu sprach er Boris mit Bro an, weswegen Boris simpel davon ausging, dass es Afro war, der wahrscheinlich schon wieder einmal durch ein Fenster in eine staubige Wohnung geflogen ist und deswegen gerade etwas schwerer zu erkennen war. Typisch Afro, der Kerl kann es einfach nicht lassen. Diesmal hat er sich sogar ein bisschen eingedrückt, er war kleiner als sonst.
Warte mal, Rei ist in Gefahr? Schnell folgte Boris Afro und merkte nach einen kleinen Seitenblick nach unten, dass auch Heroe dabei war: „Gut, dich an der Seite von BORIS zu wissen, jetzt werden Ärsche getreten! Puc, mach dich auch bereit!“ Zwei Leuten, denen er vertrauen konnte, damit hätte keiner eine Chance gegen den Piraten!
Sie folgten Afro durch die Menschenmengen, durch Gassen und Winkel und kamen am Ende auf einen Platz an. Er war auch voller Menschen, aber tiefer in der Stadt, weswegen hier so gut wie alle echte Gakugarer waren.
Eine Musik klang, Trommeln schlugen einen schnellen Takt und fast wie eine Fanfare kamen weitere Instrumente dazu, auch wenn kein einziges Blechblasinstrument benutzt wurde, war dies wie ein Epos. Feuerwerk und Nebel kam auf einem Dach auf und als dieser sich lichtete, stand da ein Mann mit roter Mähne und weißen Gesicht, welches rote Linien besaß. Er trug die hiesige Kleidung, aber sie war gerade zu schrill in den Farben und er wirbelte einen langen Stock herum: „Bumm-Bumm Boris, der Schlächter! Endlich hab ich dich gefunden. Du dachtest wohl du kannst auch Kyoko ins Chaos stürzen. Es zu einer weiteren Bastion deiner Schreckensherrschaft verwandeln, doch leider hast du deine Rechnung ohne mich gemacht. Ich bin der Schutzgeist dieser Insel. Der Kieselstein in deinem Schuh, denn du nicht rausbekommst. Der Rotweinfleck auf deinem besten Hemd, denn du nie wieder raus bekommst. Ich bin HOSHI NO KABUKI! Und im Namen von Kyoko werde ich dich bestrafen!“ Die Menge hielt den Atem an und schaute zwischen Boris und Hoshi no Kabuki hin und her.
Er starrte auf Boris hinab, aber auch Boris starrte auf ihn herab, selbst wenn er physikalisch tiefer lag. „Wenn du BORIS gesucht hast, dann hast du BORIS gefunden. Doch wenn du BORIS findest, findest du vielleicht mehr, als du vertragen kannst!“
„Ich kann viel ertragen, doch was ich nicht ertragen kann, ist wie eine Seuche wie du meine Insel heimsucht. Jeder Atemzug, den du hier tust, ist Luft die verschwendet wurde!“
„Auch du verschwendest Luft, deine Worte sind leer und hohl, so leer und hohl wie dein Rückgrat! Komm herunter und stelle dich!“
„Stellen werde ich mich, denn mein Rückgrat hat mehr Mark, als auf deinen Kopf ausgesetzt sind! Doch was erwarte ich von einem Wilden, der nicht einmal die Grundzüge des richtigen Auftretens und der Manier versteht!“
„Du versteckst dich hinter Wörtern, die BORIS nicht kennt, aber was BORIS kennt, ist der Geruch eines Feiglings, der sich in die Hosen macht! Und wie BORIS sieht, trägst du keine!“
„Grrr...!“
„Mmkrr...!“

Die ersten der Zuschauer begannen nun laut sich zu fragen, ob dies ein Theaterstück sei, aber dem war nicht so. Auch wenn sie beide aus verschiedenen Kulturen kommen, wurde eine alte Tradition bewahrt. Wenn das Gute und das Böse aufeinandertrafen, dann mussten sie sich zuerst mehrere Minuten mit Beleidigungen beschießen, um die richtige Stimmung aufzubauen. Wenn man nur dreißig Jahre zurückgeht, dann findet man das überall!
Die wirkliche Frage, die sich aber stellte, war: Wer von den beiden ist nun wer? Auf der einen Seite haben wir Hoshi, der für den Schutz seiner Insel kämpfte, gegen den offensichtlichen Verbrecher Boris, dessen Untaten von der Welt als solche anerkannt werden. Auf der anderen Seite ist Boris, der sein Bestes gibt, Kyoko vor der richtigen Bedrohung zu warnen, der vielleicht ein Pirat war, aber ein Herz aus Gold und Eier aus Stahl hatte.
Dummerweise sind aber beide Leute, die sich leicht provozieren lassen und im Versuch Gutes zu vollbringen oftmals mehr Ärger verursachten. Im Grunde könnte man sagen, dass beide der lebende Beweis sind, das gute Absichten selbst wenig Aussagekraft haben!
„Boris, ich -“ Es war Hero, die das böse Starren der beiden mit Worten unterbrach: „Boris, Yatta sprach von jemandem, der helfen könnte. Ich gehe vor und finde ihn. Erklärst du inzwischen ihm da oben, dass er auch helfen kann? Er ist.. - auch ein Mann!“
Boris sah Hero an und nickte: „Gut, BORIS wird schon einmal loslegen! Pass aber wegen Verstärkung auf, Feiglinge wie er haben kämpfen nie alleine!“ Damit wandelte sich der Arm von Boris in eine Spitzhacke, die er in den Boden rammte: BORIS Steinschubser!!! Ein Teil des Steinbodens wurde hochgerissen und mit einem Schubs zu einem Geschoss, was auf Hoshi zuraste.
„Hey warte!“ Dieser sprang mit einem gewaltigen Hechtsprung zur Seite und sah auf die Stelle des Dachs, die gerade vom Stein eingerissen wurde. Etwas Überraschungsschweiß, war auf seinem Gesicht zu sehen: „Das... das war hinterhältig!“ Er richtete sich wieder auf und begann nun seinen Zorn zu kanalysieren und wirbelte den Stab über den Kopf: „Und hör auf, meine Insel zu zerstören! YOOOOOOOOOO!
Er sprang vom Dach auf Boris zu, den Stab erhoben. Boris stemmte die Beine in den Boden, aber Hoshis Stab traf auf die nun entblößte Erde direkt vor ihm und der Schlag war stark genug, um eine Staubwolke zu erschaffen.
Boris hielt den Arm vor die Augen, um sie zu schützen, aber dann spürte er etwas in der Brustgegend. Der Kerl stieß tatsächlich seinen Stab wie einen Queue, aber Boris war zu hart, als dass... Man hörte es knacken und brechen. Das war, weil Boris gerade in ein Haus geschossen wurde, wie eine Billardkugel.
Er richtete sich auf und schaute zu der Staubwolke, die sich gerade wieder legte, dort ging Hoshi gerade wieder in Angriffspose über. „Yoo! Ich werde dich besiegen, damit du unsere Städte nicht in Kleinholz verwandeln wirst!“
Aber Boris wäre nicht Boris, wenn er nicht einen Angriff mit einem stärkeren Angriff begegnen würde: BORIS Sturm!!! Mit einer Mistgabel als Arm und der zweiten Hand als Unterstützung, stürmte Boris seinerseits nach vorne.
 
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Schnell wirbelte der Kampfstab um den Körper des Kabuki, während sich auf den Angriff des blutrünstigen Seeräubers vorbereitete. „Es war wirklich geschickt von dir das Haus zu nutzen um deinen Aufprall abzufedern. Eigentlich wollte ich dich direkt gegen den Rivers Mountain schleudert, aber wie es schein verstehst du was vom Kämpfen, doch glaube nicht, dass ich so leicht aufgebe. Ich habe noch etwas, dass du nicht hast.“ Sprach Hoshi, wobei er diabolisch zu grinsen begann. „MERCHANDISE. “ Brüllte der Held und zog eine kleine Hoshi no Kabuki Puppe hervor, die er mit ganzer Kraft auf Boris warf. Die Puppe sollte eigentlich Boris direkt am Kopf treffen und ihn somit ausknocken. Doch leider war Hoshi nicht ganz so wurfsicher, sodass er die mittlere Spitze der Heugabel traf, welche das arme Püppchen ohne große Umschweife aufspießte. „Verdammt.“ Fluchte der tapfere Krieger. Für einen Normalsterblichen sah es so aus, als hätte Hoshi nicht richtig gezielt, doch für einen Meister der Kampfkunst, der schon seit tausenden Jahren trainiert und selbst von einer Löwenschildkröte unterrichtet wurde, sah die ganze Geschichte schon anders aus. Im letzten Moment war Boris filigran ausgewichen, in dem er sein Gewicht leicht verlagerte und hatte mithilfe seines selbst erzeugten Windstoßes seine Waffe richtig positionieren können. Doch nun musste Hoshi agieren und er hatte schon einen genialen Plan. Er würde einfach schräg nach unten ausweichen und Boris dann die Waffe mit seiner freien Hand entreißen, mit dem Stab würde er dann gleichzeitig gegen die Weiche Stelle zwischen Hals und Unterkiefer drücken, sodass er das Gleichgewicht verlieren und nach hinten fallen würde. 2 präzise Schläge gegen den Kopf würden ihn dann Kampfunfähig machen, sodass Hoshi ihn dann fesseln und von der Insel verbannen würde. Sobald Boris dann endlich die Insel verlassen hatte, würde auch der Fluch der Hamster gebrochen werden. Die Crewmitglieder könnten wieder normale Menschen werden, und wären Hoshi unendlich dankbar. Ohh ja, es würde einen riesiges Fest werden und alle Hamster würden ein Teil der Hoshi Family werden, Mika könnte sogar ein Handlanger werden. Ja, das wird richtig cool. Der Künstler war so in seinem Tagtraum gestrickt, dass er nicht mehr auf Boris und seinen Angriff achtete. Fast zu spät kehrte der Kyokokrieger zurück in die Realität. Im letzten Moment konnte er Angriff ausweichen, dachte er jedenfalls. Ein stechender und grausamer Schmerz durchriss sein Gesicht, während er einen warmen Rinnsal aus Blut spüren konnte. Doch noch bevor er die klaffende Wunde in seinem Gesicht berühren konnte, merkte er auch schon wie er sich durch die Luft bewegte. Die Wucht des Angriffes schleuderte ihn mit ganzer Kraft in das oberste Stockwerk des Hauses, welches sich hinter ihm befand. Wie eine Kanonenkugel durchschlug er die Hauswand und landete in einem Gott sei Dank leeren Raum.
Der Schmerz in seinem Gesicht schien unerträglich und Hoshi konnte spüren, dass ihm mindestens ein Viertel seines Gesichtes fehlte. Sicherlich war er nun für immer, entstellt musste sich eine Maske kaufen um sein schreckliches Antlitz zu verstecken. Er würde in den Katakomben der Insel leben und dürfte nur noch Orgel spielen. Doch Hoshi musste tapfer sein, auch wenn er nun ein Monster war, musste er Kyoto beschützen. Mutig fasste er sich an seine Wunde und er wusste, dass er Recht hatte. Ein mindestens 2cm langer Riss, der schon fast blutete… eigentlich war es gar nicht so tragisch, aber es schmerzte höllisch. Das würde Boris ihn büßen, dieses geniale teuflische Genie. Er konnte sich schon vorstellen, wie er draußen auf dem Platz stand, seinen gezwirbelten Schnurrbart zwirbelte und Pfeife rauchte, den Zylinder auf der Glatze und das Monokel auf dem linken Auge, genauso kannte man Bum Bum Boris. Doch nun würde Ihn das Lachen vergehen. Hoshi zog sein kleines Shamisen vor und begann auf ihr zu spielen. Er spielte das Lied der Mystik, einen Song der dafür sorgen würde, das Boris von einer mystischen Aura erfasst wurde, es würde ihn ein gewisses Unwohlsein einflössen und dafür sorgen, dass Hoshis auftreten nur noch heroischer werden würde. Ungefähr 2 Minuten spielte er das Lied, bevor er sich wieder seinen Gegner zeigte. Er stand oben in dem Loch, dass sein Körper gerissen hatte und blickte Boris mit ernstem Blick an. „ Es wird Zeit diesen Kampf ein für alle Mal zu beenden. Du hast das Glück eine Technik wie diese sehen zu dürfen. Diese Technik habe ich über ein Tausend Jahre lang perfektioniert. Sie wird deine Seele von allen Bösen reinigen. Denn auch wenn du ein Feind bist, erkenne ich einen wahren Krieger in dir. Und selbst der schurkenhafteste Krieger soll die Chance bekommen nach Walhalla, den Ort der wahren Krieger einkehren zu dürfen.“ Sprach Hoshi in einen epischen und heroischen Ton, sodass er selbst von seiner Rede ergriffen eine einzelne Träne vergoss. „Kenjiro, der einbeinige Kranich“ rief Hoshi, während er in die Luft sprang. Doch anstatt auf seinen Füßen, landete er auf der Spitze seines Stabs. „Yooooooo“ erklang sein Kriegsschrei während er sich schnell hüpfend auf Boris zubewegte.
 

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Boris würde sich um Hoshi kümmern und mit ihm und seinen Verbündeten hätten sie weitere wertvolle Mitstreiter zu verzeichnen. Die Vorstellung einer unbekannten Bedrohung, für deren Existenz sie sich allein auf Boris' Aussage verlassen musste, verlieh ihr noch immer ein angespanntes Gefühl im Bauch, trieb die Schritte ihrer kleinen Beine aber auch schneller voran.
Ein geräuschvolles Krachen ertönte hinter ihr. Es klang, als würde der Steinboden selbst auseinandergerissen werden. Hero schüttelte den Kopf und lief weiter. Es war zu erwarten, dass die beiden Kontrahenten nicht ohne weiteres zu einer Einigung kamen. Eben aus diesem Grund war sie vorangegangen. Ein markerschütterndes Krachen und erschrockene Aufschreie durchzogen den kleinen Ort. Hero blickte über die Schulter und konnte selbst von ihrer Entfernung aus eine Staubwolke erkennen. Sie zog die Augenbrauen zu einem finsteren Starren zusammen. Ihre Aufgaben rissen sie entzwei, aber diese spezielle Bedrohung war unmittelbarer und hing zu sehr mit der noch bevorstehenden Gefahr der Piraten zusammen. Hero rannte zurück.
Ein Strom von Menschen kam ihr entgegen. Sie flüchteten die Straße hinab, der kleinen Samurai entgegen und zwangen sie, ihnen wieder und wieder auszuweichen. Sie erkannte Herr Ho, einen Händler, der mit seiner Frau und seinem Sohn im Begriff war, sein Haus an der Straßenecke zu verlassen, welches über zwei Stockwerke gleichzeitig Geschäft und Wohnaus war. Von weitem konnte Hero nun auch Boris ausmachen, der die Konversation mit Hoshi auf eine andere Weise als erhofft gesucht hatte. Er holte aus, schlug zu und katapultierte seinen Gegner in das Haus an der Ecke zu Heros Linken. Schutt und Geröll regneten herunter. Der Sohn von Herrn Ho begann zu weinen und sein Vater starrte schockiert das beschädigte Haus an. Ein Vorhang wehte aus dem Loch in der Hauswand heraus und aus seinem Wohnzimmer erklang nun eine Melodie, die Hero die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
»Geh, Emi.« sagte Hero zu Frau Ho, die ihren Sohn fest in die Arme genommen hatte. Das Gebäude an der gegenüberliegenden Ecke sowie der Straßenboden legten stummes Zeugnis darüber ab, worin das berstende Donnern seinen Ursprung gehabt hatte.
»Es kommt wieder in Ordnung, ich verspreche es. Und ich kenne jemanden, der perfekt dafür geeignet ist.« Hero lächelte aufmunternd.
Frau Ho wusste, dass das kleine Mädchen von Keiji Tomae keine gute Schauspielerin war, aber - meine Güte - sie hatte das Kind noch nie so wütend gesehen. Im Gefühl, ihr bliebe nichts anderes übrig, nickte sie.
Hoshi erschien vor dem Loch, das sein Körper in die Hauswand geschlagen hatte und kündigte Boris den Untergang an. Kurz ergriffen von der unzweifelhaften Kunst des Kabuki starrte Hero nach oben, bis Hoshi zum Angriff ansetzte und den Bann brach. Sein Schrei gellte durch die Straße, als er aus dem Obergeschoß sprang und schon bewegte er sich rasend schnell auf Boris zu. Inzwischen hatten fast alle Umstehenden das Weite gesucht, stellte Hero erleichtert fest. Sie konnte sich darauf beschränken, den übrigen Schaden zu begrenzen.
'Haburi.' Hero rannte seitlich auf die Route des Angreifers zu und ein gewaltiger Sprung trug sie in einem Bogen von präzise kalkulierter Höhe über ihn hinweg. Eine rasche Drehung ihres Körpers über die eigene Querachse und sie hatte sich vor ihm in Position gebracht - noch im Fall erfolgte ein gezielter Schlag gegen Hoshi, nicht um ihm zu schaden, aber um ihn zum Abbruch des Angriffs oder zumindest zum Ausweichen zu zwingen.
'Habt ihr den Verstand verloren?', brüllten ihre Gedanken. »Würdet ihr das Dorf außen vor lassen - bitte?«, formulierte sie indes, das erhobene Schwert in der Hand.
 

Boris

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Dies lief nicht gut. Boris konnte Hoshi no Kabuki nicht mehr sehen, aber ein Unwohlsein sickerte langsam in die Knochen hinein, wahrscheinlich das Gefühl, dass es nicht vorbei ist. Das konnte nur eine Lösung haben: „Zeit ihn zu suchen und den Schädel einzuschlagen!“
„Quiek?!“ Puc meldete sich aus einer Tasche des Kimonos, den Boris sich geliehen hatte, und kritisierte die Vorgehensweise, mit starken, mächtigen Worten, die man nicht einfach so schnell zur Seite schieben konnte. „Quiek.“
„Puc hat Recht“, gab der Glatzkopf zu: „aber es ist nicht die Zeit, lange zu zögern. Der Typ sieht nicht nach viel aus, benimmt sich nicht nach viel und ist am Ende nicht viel, aber BORIS erkennt an, dass es etwas schwer wird, diesen Arsch zu treten! Bestimmt hat er Eisenunterwäsche, aber BORIS trägt Stahlkappen, weswegen BORIS am Ende obsiegen wird!“
Pucs Gesicht, welches tausend verschiedene Ausdrücke tragen konnte, blieb uncharakterlicherweise ausdruckslos, während er mit einer Kralle auf Boris' Füße zeigte. „Quiek.“
„*Gan*“ Mit diesen wohlüberlegten, aber sehr direkten Worten begriff Boris, dass er ja diesmal in lokaler Mode herumlief, weswegen er anstatt seiner normalen Arbeitsstiefel mit Stahlkappe Holzsandalen mit dicken Socken trug. Vielleicht sollte er zu seinem Bündel und die Stiefel herausholen...„Ah! Ein Handicap! Das erscheint fair, gemessen daran, dass der Gegner nur ein Junge ist, der sich das Gesicht bepinselt und mit Stöckern spielt!“
Das war dann auch ungefähr der Zeitpunkt, wo sich Hoshi wieder zeigte. „Es wird Zeit diesen Kampf ein für alle Mal zu beenden. Du hast das Glück eine Technik wie diese sehen zu dürfen. Diese Technik habe ich über ein Tausend Jahre lang perfektioniert. Sie wird deine Seele von allen Bösen reinigen. Denn auch wenn du ein Feind bist, erkenne ich einen wahren Krieger in dir. Und selbst der schurkenhafteste Krieger soll die Chance bekommen nach Walhalla, den Ort der wahren Krieger einkehren zu dürfen.“ Damit begann er eine merkwürdige Technik auszuführen, mit der er sich hüpfend auf Boris zubewegte. Boris machte sich seinerseits bereit, dem Kampf ein schnelles Ende zu bereiten, aber es gab noch jemand, der sich hier einmischte.
Mit einer unglaublich schnellen Bewegung und einem sehr beeindruckenden Sprung mischte sich ein Schemen ein, der nicht nur Hoshi no Kabuki von seinem Angriff abhielt, sondern auch noch zwischen die beiden Kontrahenten stellte. „Würdet ihr das Dorf außen vor lassen – bitte?“
„Quiek!“ Nachdem Puc selbst begriff, wie viel schon zu Bruch gegangen ist, krabbelte er schnell an Boris' Bein herunter und stellte sich zu Hero, wie um ihre Worte zu unterstützen.
Boris und Hoshi warfen sich über die beiden Kleinen einen Blick zu und nickten ihren gemeinsamen Gedanken ab: „Zeit die Art des Kampfes zu verschieben.“

„Schere, Stein, Papier, Ha!!!“ Mit schneller Bewegung zeigten die beiden ihr Ergebnis. Boris war Stein, Hoshi Papier.
„Papier umhüllt Stein, gibst du auf?“
„Ha, Stein zerknüllt Papier!“ Mit einem Schlag schlug Boris auf Hoshis Papierhand, um zu beweisen, dass sein Stein stärker ist, als das Papier des anderen.
„Quiek!“, tadelte Puc Boris. Da Boris die Regeln des Spiels nicht verstand, auch wenn er es häufig gespielt hat, musste Puc ihn daran erinnern, was genau was schlug.
„Oh. Tut mir Leid. Tu dein Schlimmstes!“ Damit stellte sich Boris breitbeinig hin und wartete.
Auch Hoshi stellte sich breitbeinig hin, aber seitlich. Er legte die linke Hand über die Rechte, ging etwas in die Knie und begann seinen gesammten Körper zu spannen: „Yoooooooooooooooooooooooooo... HO! Mit einem Kampfschrei entlud er die Energie in die Faust und von dort in Boris hinein, der sich mit den Holzsandalen gegen den Boden stemmte, aber immer noch weit nach hinten geschleudert wurde, Unter den Sohlen begann das Pflaster sich zu lösen und Stein wie Sand wurden in die Luft geschleudert, die gesamte Strecke, die Boris nach hinten geschleudert wurde, konnte nun als zwei Streifen losgelösten Pflasters am Boden nachempfunden werden.
Das war die Lösung: "Stein, Schere, Papier" und der vrlierer einer Runde musste für einen Schlag des Gewinners stillhalten. Heroe betrachtete das Schauspiel und die darauf folgende Zerstörung mit unbewegter Miene, verschränkten Armen und Puc auf der Schulter. „Jetzt wo ich es sehe: Abgelehnt. Sucht eine andere Methode!“
 
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Eine unglaublich mächtige Aura umgab Hoshi, eine Aura mit der er Dimensionen spalten konnte, eine Aura, die Boris von einen in den nächsten Moment von dieser Welt verschwinden lassen würde und jede noch nur so kleine Erinnerung an den Piraten in die Vergessenheit katapultieren würde. Sicherlich wahrscheinlich konnte niemand anderes diese Aura sehen, vielleicht war dies alles ein wenig übertrieben und es war sogar ziemlich wahrscheinlich, dass diese Aura nicht einmal existierte, doch Hoshi glaubte fest daran und dies sollte reichen um Boris zu vernichten. Auch sein Gegner, der Schlächterpirat Boris sammelte seine Energie für einen epischen Angriff. Die ganze restliche Welt schien aufzuhören zu existieren. Sie waren nicht mehr auf Kyoko, sie waren nicht mal mehr auf der Grandline oder diesem Planeten. Sie befanden sich in der Zwischenwelt, die Ebene, die jeder Krieger betrat, kurz bevor er nach Walhalla einkehrte. Die Welt aus der jeder wahre Krieger egal wie rein oder finster sein Herz war, seine Kraft bezog. Hoshi konnte sie sehen, die Energieschwaden, die die beiden heroischen Helden umgaben, von der sie sich nährten und die sie stärkte. Doch kurz bevor die Kontrahenten sich trafen kam ein Schwall purer Energie auf Hoshi zu und vernichtete seinen Angriff. Hoshi schaffte es mit einem komplizierten Manöver, welches so kompliziert war, dass es unmöglich war dies zu beschreiben seinen Angriff und landete mit seinem Knie direkt auf dem harten Steinboden. „AAAARGHHH.“ Schrie er, während er sein Knie festhielt. „Verdammt, was war dies für ein hinterlistiger Trick…Ich dachte wir kämpfen fair.“ Sprach er unter Tränen, während er sich das Knie rieb. Während der mächtige Kabuki sich sammelte, schaute er sich um und erkannte den Übeltäter. Es war ein kleines Mädchen. Binnen eines Augenschlages, stand der Kabuki in gewohnter Heldenpose, hatte sich die Tränen vom Gesicht gewischt und auch sein Make Up wieder aufgefrischt. „Yoooohohoho.“ Sprach Hoshi und zeigte das Piece Symbol zu Hero. „Ein kleiner Fan, was sagt man denn dazu. Natürlich gebe ich dir gern ein handsigniertes super seltenes Hoshi-Autogramm, doch beim nächsten mal sei vorsichtiger. Die Attacke, die ich Gott sei Dank noch abwenden konnte, war ein mega-mächtiger Angriff mit dem hätte ich dich ausversehend pulverisieren können. Sei froh, dass ich dich vorher noch gesehen hab und dadurch diese Technik abbrechen konnte.“ Log der Kabuki vollkommen überzeugt.

Aufmerksam lauschte der Held von Kyoko den Worten des zuckersüßen Mädchens, wobei er sich viel mehr auf ihre großen Kulleraugen konzentrierte, die ihn bewundert und liebbittend anblickten. So war es unmöglich den Worten des Mädchen zu lauschen, sodass Hoshi sich selbst ein paar mehr als logische Worte überlegen musste. ~“ Duu Onkel Hoshi ? Ich weiß, dass du mega cooler Held bist der Kyoko nur für den pösen pösen Boris schützen möchte, aber kannst du dabei das Dorf ganz lassen? Bitte bitte, ich werde auch immer artig sein.“~ Ja genau das müssen die Worte von Hero gewesen sein, wobei sie das Wort böse mit Absicht falsch aussprach um noch niedlicher zu sein. Gott war die kleine Goldig, am liebsten hätte er sie in ihre Wange gekniffen, doch er musste sich nun auf den Kampf konzentrieren.
Leider war die erste Idee mit Schere, Stein und Papier nicht ganz so fruchtbar, weshalb Hoshi sich etwas Besseres überlegen musste. Kurz rieb er sich an der Nase um ein wenig besser nachzudenken und dann, als er endlich eine Idee hatte, schnipste er mit dem Fingern und kleine Sterne erschienen um sein Gesicht. Nun gut, dass mit den Sternen ist vielleicht nicht wirklich passiert, aber aus ästhetischen Gründen, passierte es in seiner Vorstellungskraft. „Wir machen einen Anstarr-Wettbewerb, doch spielen wir nach echten Männerregeln, das heißt, dass man nicht nur nicht blinzeln darf, sondern seinen Gegner auch mit voller Kraft ins Gesicht schlägt und wer blinzelt hat verloren.“ Erklärte Hoshi die Regeln einleuchtend. Als wahrer Gentleman lies er Boris natürlich den ersten Schlag. Eins musste man Boris echt lassen, er hatte eine ziemlich vernünftige Rechte drauf. So schaffte der Pirat es wirklich so hart zuzuhauen, dass sich die ganze Erde zu drehen schien. Immer und Immer wieder schien sich die ganze Umgebung im Kreis zu drehen, es war wirklich merkwürdig. Es dauerte wirklich einen kleinen Moment, bis Hoshi bemerkte, dass es nicht die Erde war, die sich drehte, sondern Hoshi, der wie ein Ninjawurfstern durch die Luft wirbelte. Aber hey, er schaffte es immerhin seine Augen offen zu halten und das auch, als er mit voller Wucht in einen kleinen Marktstand knallte. Leider war Hero auch von dieser Idee nicht wirklich überzeugt. Wenn es nach dem kleinen Mädchen ging würden sie bestimmt so einen Schwachsinn machen müssen, wie zum Beispiel um die Wette häkeln oder gar einfach nur diskutieren…
 

Boris

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Der nächste Wettbewerb würde einer sein, der so grausam und von der Wurzel her böse ist, dass er nur als allerletztes Mittel benutzt wurde, wenn ansonsten nie eine Einigung erzielt werden könnte. Es war ein Piratenspiel, aber nur wenige Piraten hatten den Mumm und den nötigen Drang zur Selbstkasteiung, um dieses Spiel auch nur vorzuschlagen. Es war das ultimative Spiel, 'ultimativ' weil einer der Kontrahenten danach nie wieder irgendetwas spielen mag und selbst der Gewinner nur mit Grauen sich daran erinnern würde und deswegen die erste Partie auch gleichzeitig seine letzte sein wird. Es alleine zu erwähnen würde bei jedem Menschen mit gesunden Menschenverstand ein Entgleiten der Gesichtszüge auslösen.
Und Boris sprach es aus, ohne mit der Wimper zu zucken: „Als nächstes messen wir uns in Piratentwister! Ja, Piratentwister. Piratentwister ist eines der unverzeihlichsten Spiele, die es überhaupt gibt. Man malte vier Reihen farbiger Kreise auf den Boden und bestimmte durch einen Würfel oder einen Dritten welche Hand oder welcher Fuß auf welche Farbe soll. Zwei Spieler, vier Farben, keine Gnade.
Eine Untersuchung des Piratenspielkomitees hat ergeben, dass die meisten chronischen Verletzungen eines Piraten durch Piratentwister kommen. Man bricht sich Arme, Hände, Füße, Rippen und in ganz unrühmlicher Manier auch mal den Hals. Die häufigste Ursache für jene Knochenbrüche rühren daher, dass man versucht sich an einen besonders fülligen Piraten vorbeizustrecken, weswegen im besten Fall der Streckende und im schlimmsten Fall der füllige Pirat das Gleichgewicht verliert und dann kommt einer unglücklich auf: Entweder man selbst auf den Boden oder Herr Fettsack auf dir.
Aber auch mit normalen Körperumfängen ist Piratentwister gefährlich. Man wird gezwungen, Ergonomie verachtende Positionen einzunehmen und zu halten, zusätzlich muss man immer befürchten, dass Finger und Füße von den Sohlen des Gegners malträtiert werden und wenn man das Unglück hat, das Gesicht vor die Arschbacken des Kontrahenten zu platzieren, wird dieser ohne Gnade und Erbarmen einem gehörig ins Gesicht pupsen.
Diese und andere Aspekte haben dafür gesorgt, dass bei der Auswahl der offiziellen Davy Back Fight Spiele anstatt Piratentwister der Elefantenlauf gewählt worden ist, wo die Spieler sich auf den Boden legen und sich von einem Elefanten übertrampeln lassen, da das Verletzungsrisiko und die zu erwartende Schwere geringer ist, als beim Piratentwister. Es wurde auf ewig von jedem Davy Back Fight verbannt, aufgrund seiner unmoralischen und barbarischen Natur.
Und jetzt hat Boris genau dieses Spiel vorgeschlagen, da er einmal davon gehört hat und sich dachte, dass es mal toll wäre, es zu spielen, aber bisher konnte er keinen anderen für die Idee begeistern. Doch die versammelte Menge, die mit Staunen die anderen Wettkämpfe betrachtet haben, schauten nun mit terrorverzerrten Gesichter und lautlosen Nein-Geschrei. „BORIS fordert dich heraus, Hoshi no Kabuki!“
 

Heroe

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»Ha hohoho, ha hohoho!«
Die linke Hand auf dem Rücken verschränkt, den Rücken gerade nach vorne gebeugt, drehte sich der Mann im Kreis. Dann richtete er sich auf, lachte erneut leise vor sich hin und wiederholte den Vorgang. In der Hand führte er Kreide in vier verschiedenen Farben und jonglierte sie wie Münzen zwischen den Fingern, je nachdem, wie er sie benötigte. Wieder beugte er sich vor, drehte sich mit kleinen Schritten und zeichnete einen Kreis auf den Boden.
Schaulustige traten instinktiv einen Schritt zurück, sodass sich um den Zeichner herum ein Kreis bildete.
»Ha hohoho, ha hoho ha hoho!«, erklang wieder das leise, belustige Lachen.
Der ältere Mann brachte seinen Oberkörper wieder in die Senkrechte, überstreckte den Rücken kurz, strich über seinen eine Hand breiten Bart und verschränkte dann beide Arme hinter dem Rücken.
»Piratentwister! Tora, wie lange ist es her, seit ich zuletzt einem Früchtchen den Kopf zurechtgerückt habe?«
»Heute Morgen!«
»Bo hat sein Butterbrot auf deinen Stuhl gelegt.«, wusste Toyo hinzuzufügen.
»Mhihihi!«
»Richtig. Da wir nicht wollen, dass ich das wiederholen muss: Tori, Toyo spielt ihr mit euer Schwester eine Runde Piratentwister?«
Die Drillinge plapperten aufgeregt durcheinander, dass sie das Wort nicht einmal kannten, tat ihrer Aufregung keinen Abbruch. Es hatte mit einem Spiel zu tun, deshalb sprang Tori auf und ab, Tora versuchte am lautesten zu reden und zu kreischen und Toyo bettelte wieder und wieder darum anfangen zu dürfen.
»Bo, du bist der Würfel. Streng dich an!«, der Junge nickte, schob die Hände in seine Hosentaschen und fügte sich mürrisch seiner Rolle.
»Keiji.« Der Name entfuhr Hero wie ein erleichtertes Seufzen.
»Bumm Bumm Boris. 50 Millionen.« Keiji musterte ihn von oben bis unten.
»Willkommen in Gakuga.«
 
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„Bumm Bumm Boris. 50 Millionen. Willkommen in Gakuga.“ Der merkwürdige alte Onkel musterte Boris von oben bis unten, aber leider musste ihn Boris enttäuschen.
„BORIS ist der Bumm Bumm BORIS mit... Puc, wie viel haben wir noch einmal auf Boldman?“
„Quiek.“
„Achtmillionenneunhundertsechzigtausendachthundertfünfundzwanzig Berry!“
„Ich meinte dein Kopfgeld.“
„Das waren...“ Schnell begann Boris an den Fingern zu zählen, wurde aber dann von Puc unterbrochen, der ihm die Zahl fehlerfrei aufsagen konnte: „Zölfmillionen... Zwölf! Zwölfmelonen... Zwölfmillionen!“
„Seit Neustem nicht mehr.“ Der Mann zeigte Boris einen Steckbrief, wo unmissverständlich dessen Visage zu sehen war. Und die schön große Zahl von 50 Millionen war darauf vermerkt.
„Schau mal Puc! BORIS ist nun achtmal stärker!“ Selbst der ewige Begleiter Boris' schien darauf keine Antwort zu finden, wenn man den wilden, ungläubigen Gestiken und Grunzern entnehmen konnte, welche dann mit nach oben geworfenen Händen dann es aufgab.
„Du bist eine Nummer für sich.“, grinste ihn der Mann an und mit einer sachten Bewegung ging er zur Seite, um etwas auszuweichen, was an ihm vorbeigeschossen kam. Es war ein unglückliches Opfer eines Versuchs von Piratentwister, welches nicht den Sicherheitsabstand eingehalten hatte, auch bekannt als Hoshi no Kabuki, der Aufgrund dieses Unfalls so gar nichts zum Thema sagen konnte.
Auch Tori und Toyo lagen am Boden, dabei waren sie mit der ersten Runde nicht einmal zu Ende. Wären sie erwachsen gewesen und hätten die Regeln gekannt, dann hätte es ganz Gakuga in Stücke reißen können, aber so wurden Kindern gezeigt, warum dieses Spiel nie gespielt werden durfte.
Davon vollkommen unbeeindruckt fuhr der Mann fort: „ich bin Keiji Tomae und so etwas wie ein Aufpasser von Gakuga und Heroes Vater.“
„BORIS ist BORIS und BORIS soll mit dir sprechen! BORIS ist gekommen, um die Leute vor einen Angriff vor... vor... Dingens zu warnen und... Puc, jetzt hilf BORIS mal!“
„Quiek...“, seufzte der Kleine und wollte gerade anfangen, sich zu erklären, als dann aber doch Keiji noch einmal ihm ins Wort fiel.
„Warte, ich glaube, dass wir es gleich mit allen machen können. Oder sind das da nicht deine Crewmitglieder?“

Oh Gott, die Hamster kommen!!!
 
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Oh Gott, die Hamster kommen!!!

Seufzend akzeptierte Kakuga, dass sie den Weg zum Waisenhaus umsonst auf sich genommen hatten. Dass das kleine Mädchen nicht mal ein paar Minütchen hatte warten können! Wie ungeduldig konnte man denn sein, dass man nicht einmal auf seine eigenen Verbündeten wartete? Es konnte sicher nicht daran liegen, dass die Hakai selbst irgendetwas falsch gemacht hätte, oder daran, dass sie sich etwas mehr Zeit gelassen hatte, als sie eigentlich sollte... nein, es war doch wohl zu erwarten, dass man ein wenig mehr Rücksicht aufeinander nahm! Abgesehen von Kuga selbst, natürlich...
Unter dem sanften Gewicht des roten Mantels leicht in sich zusammensinkend trottete die Hakai neben Kaja her. Nachtragend gegenüber der Samurai zu sein gab sie schnell auf; das machte sie nur hungrig. So wie gestern. Merkte das Blumenmädchen denn überhaupt nicht, was für eine Verschwendung es war, köstliches Essen liegen zu lassen? Der Ärztin wären fast die Tränen gekommen! Selbst jetzt, wo sie nur darüber nachdachte, sich erinnerte, fühlte sie sich, als würde sie Zwiebeln schneiden... Nein, nein, sie konnte sich nicht auf solch negative Gefühle konzentrieren! Am besten wäre es, sich von Kaja ablenken zu lassen... „Äh... h-hey, Kaja!“, meinte sie also und sprach vor sich hin: „Was hältst du eigentlich von den ganzen Leuten hier? Ich meine, denk mal darüber nach...“ Nachdenklich legte sie einen Finger an ihr Kinn, leicht nach oben blickend. Den Blick in eine unsichtbare Ferne gerichtet, rief sie sich die Samurai vor Augen, wie sie in einem blutigen Kampf um Hoffnung und Heimat einer übermächtigen Gewalt entgegenstanden. „Das Wichtigste für Samurai ist Ehre, nicht? Das heißt, diese kultivierten Leute da oben verteidigen ihre Ehre, indem sie für ihre Geliebten und ihr geliebtes Heimatland kämpfen, bereit, ihr Leben zu geben, nur damit das, was ihnen wichtig ist, sicher ist...“ Sie grinste. „Ist das nicht unglaublich romantisch? Hast du schon mal so eine romantische Geschichte gehört, Kaja? So viele Menschen auf einmal, die sich ihrer Liebe ergeben und bereit sind, alles dafür aufs Spiel zu setzen!“ Mit strahlenden Augen hob sie ihre geballten Fäuste vor ihre Brust, gefangen in Begeisterung und fasziniert von der Geschichte, die sich vor ihrem inneren Auge bildete. Mit tiefer, rauchiger Stimme ahmte sie den Kämpfer aus ihren Gedanken nach: Mein Leben ist ein kleiner Preis dafür, euch in Sicherheit zu wissen, meine Prinzessin, meine ungeschämte Blüte... Klingt das nicht einfach unglaublich? Haach...“ Man konnte praktisch die Herzchen sehen, die aus der jungen Ärztin herausströmten. Diese Leute zu verteidigen war keine Option... es war eine unabwendbare Aufgabe, der aus dem Weg zu gehen nicht in Frage stand! Wie konnte sie derart imposante Leute im Stich lassen?

„S-sind wir spät dran?“ Die lauten Glocken, die über den Köpfen der Anwesenden tönten, implizierten, dass bereits etwas geschehen war. Waren die feindlichen Truppen bereits da? Waren sie nur gesichtet worden? Als Kaja und Kuga den Untergrund der Stadt betreten hatten, war noch alles ruhig gewesen... so schnell konnte doch nichts Schlimmes passiert sein! „Wo sollten wir nochmal hin? Osten?“, fragte Kakuga unsicher, während sie Seite an Seite mit der rothaarigen Köchin durch die Straßen rannte, gestresst durch die Warnglocken. Erst, als eine Gruppe von Kämpfern in den Blick kam, die kampfbereit diese Straße blockierten, machten sie eine Vollbremsung. „Sollte die Kleine nicht hier sein...?, murmelte das Schwarzhaar und durchsuchte den angespannten Haufen, bis sie den zierlichen Körper der jungen Heldin entdeckte. Ihre Augenbrauen hoben sich, ließen ihre Augen groß werden, und ihre rechte Hand folgte, hastig winkend, hoch in die Luft. „Hero-Mädel!“, rief sie laut, um auch ja die Aufmerksamkeit der Kleinen auf sich zu ziehen. „He-ey! Wir sind hier! Du musst dir keine Sorgen mehr machen, ja? Du hast ja jetzt die beste Ärztin der Grand Line auf deiner Seite!“ Stolz zeigte die Hakai ein breites Grinsen und nahm ihren Arm herunter, um beide vor ihrer Brust zu verschränken. „Wenn irgendwer Probleme hat, weiter zu kämpfen, kümmer' ich mich drum! Wenn Zivilisten in den Kampf gezogen werden, stelle ich ihre Sicherheit sicher! Denk du nur daran, keine Feinde durchzulassen, dann sorg' ich dafür, dass es allen gut geht! Deal?“ Natürlich Deal! Die Frage war selbstverständlich rhetorisch. Kakuga hatte bereits entschieden, dass sie die zweite Reihe genießen und die erste Reihe medizinisch unterstützen würde. Hach ja, Heroe hatte wirklich Glück, dass sie die Ärztin in der Nähe hatte...
 

Kaja

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Auf der Suche nach der kleinen Frau überraschte die Ärztin Kaja mit ihren Gedankensprüngen. Eigentlich waren es nicht einmal richtige Gedankensprünge, sondern viel mehr normale logische Schlussfolgerungen: Ortsansässige – Samurai – Ehre – Liebe – Aufopferung. Doch dies waren genau die richtigen Stichpunkte, welche bei der Köchin einige Räder der Vergangenheit in Bewegung setzen ließen. „Ist das nicht unglaublich romantisch? Hast du schon mal so eine romantische Geschichte gehört, Kaja? So viele Menschen auf einmal, die sich ihrer Liebe ergeben und bereit sind, alles aufs Spiel zu setzen!“ Irgendwie reichte dieses kurze Statement für die Rothaarige aus, dass sie für eine kurze Zeit geistig gar nicht mehr bei ihrer jetzigen Nakama war, sondern weit weit weg. In ferner Erinnerung flackerten Bilder auf, wie sie auf einem Piratenschiff war in Mitten einer großen Familie, welche sie trotz ihrer jungen Jahren schätzte und liebte. Und dann gab es einen Rotschopf, den Kapitän, welcher sie liebevoll anstrahlte. Dieses Gefühl der Wärme und Geborgenheit, das sie tief in ihrem Inneren verschlossen hielt um es aufzubewahren, um es zu schützen, wurde schlagartig durch ein weiteres Bild ersetzt. Es war eine Szene wie aus einem Alptraum. Alles schien wie in einem schwarz-weiß-Film abzulaufen. Ein Schwert, das ihr in die Hände gedrückt wurde, und dann ihr Vater, welcher sie wegschickte. Die Erinnerung an das kühle Meereswasser und dann die Erinnerung an den Zeitungsartikel: Vollständige Tetsukage Piraten Crew hingerichtet! Ihr Tattoo fühlte sich an, als ob es pulsieren würde. Mit einem kurzen „Ja.“ riss sich Kaja aus diesen qualvollen Erinnerungen wieder heraus und hoffte, dass Kakuga nichts von ihrer geistigen Abwesenheit mitbekommen hatte. Sie würde es der Crew noch erzählen, ganz bestimmt. Vielleicht sogar nach dieser Insel, wenn sie wieder auf See sind.. Vielleicht – vielleicht würden sie es verstehen, hoffte die Schiffsköchin und musste sich eingestehen, dass sie seit langem wirklich sich wieder an eine Bande gebunden hatte.

Es dauerte noch eine Weile, bis die zwei Hamsterpiraten die kleine Samurai entdeckt hatten. Bei Kakugas Engagement zu helfen und Heroe den Kampfakt zu überlassen musste die Rothaarige schmunzeln. „Ich werde bei der Verteidigung der Bewohner helfen.“, mit einer kleinen, kaum merkbaren, Handbewegung deutete sie an das Schwert, welches sie bei sich trug. „Wie können wir sonst noch helfen? Sind alle in Sicherheit?“
 
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Kakuga

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Breit lächelnd genoss Kakuga es, im Hintergrund zu stehen und das kleine Heer zu betrachten, das für sie zu kämpfen bereit war. Männer, die zu erfahren wirkten, die sicher wussten, wie man zu kämpfen hatte. Alle standen sie da, als zusätzliche Mauer zwischen Kakuga und jeder Gefahr, die sich anbahnen konnte. Ihre Aufgabe war es lediglich, diese Mauer aufrecht zu erhalten... kein Problem! Das war eben der Kampfstil einer Ärztin! Nicht jeder konnte ein brutaler Angreifer sein, der alles in seinem Weg zu Boden brachte. Für einen Arzt war es nur logisch, einen Schild zu benutzen, den man immer und immer wieder regenerieren konnte... und solange dieser Schild stark war, war man unbesiegbar! Und selbst, wenn sich diese Männer und das kleine Mädchen als Schwächlinge herausstellen sollten, war da immer noch Kaja. Kaja und Kuga, Ärztin und Köchin, die Versorger der Crew... eine Kombination, der niemand etwas entgegensetzen konnte! Diese dämlichen Piraten würden es noch bereuen, sich mit den Hamsterpiraten angelegt zu haben!
Das selbstsichere Grinsen der Ärztin hielt sich aufrecht, bis die ersten Feinde tatsächlich in Sicht kamen. Dann verschwand es recht schnell. Was ihrem Lächeln einen Strich durch die Rechnung machte, war ein eiskaltes Gefühl, das sich in der Luft ausbreitete und Schauer den Rücken der Schwarzhaarigen herunterlaufen ließ. „W-was ist das...?“, murmelte sie atemlos, zitternd. Das war keine Angst, sie kannte Angst. Außerdem würde keiner dieser Samurai Angst verspüren – und dennoch erkannte sie, wenn auch wesentlich schwächer, Reaktionen auf dieses Gefühl, ein Anerkennen, dass es die Luft erfüllte. Im Gegensatz zu der Ärztin, die instinktiv ihre Deckung vernachlässigte, schien jeder der erfahrenen Kämpfer nur umso mehr Fokus und Bereitschaft zu zeigen.
Die Feinde, die vor ihnen standen, bewegten sich schnell auf sie zu, ohne Plan, ohne Zurückhaltung. Im Gegensatz zu den Trupps, die direkt in den Hafen angriffen, mussten diese hier keine komplexen Manöver als Team durchführen wie das Kapern von Schiffen, sie konnten jedoch auch nicht direkt aus ihren Schiffen hüpfen und kämpfen. Um so einen Angriff zu wagen, musste man möglichst nahe anlegen und von dort aus ein Stück Landweg zurücklegen, ehe man versuchen konnte, die Barrikaden einzubrechen, die den letzten Weg in die Stadt versperrten. In diesem Fall: Kakugas Verteidigertrupp! Um diese Art Ziel zu erreichen, brauchte man eine Gruppe, die geschlossen und flink eine Wegstrecke zurücklegen konnte; meist war das eine kleine Gruppe, die mit einem einzelnen Anführer arbeitete, unabhängig von der Hauptflotte agierend. Es musste eine übersichtliche Menge an Mitgliedern sein, und es konnte niemand mitgenommen werden, dessen Kondition nicht ausreichend war, immerhin durfte man seine Energie nicht schon verbraucht haben, ehe man überhaupt auf Hindernisse traf. Außerdem brauchten sie die nötige Durchschlagskraft, besagte Hindernisse aus dem Weg zu räumen, also waren Individuen mit fehlender Macht eher im Weg, solange sie nicht Ressourcen oder Waffen transportierten. Wie es aussah, hatte das Team, das im Moment auf sie zukam, auf diese Art Unterstützer komplett verzichtet: Männer, deren Größe die der Samurai bei einem ganzen Stück überbot, pure Muskelberge, deren Arme und Beine zu nichts anderem gemacht zu sein schienen als Schwerstarbeit. Ihre Waffen hoch erhoben, stürmten sie auf die Männer von Kyoko zu, zeigten dabei genau, was für eine Art Kämpfer sie waren. Alles, was man zu sehen bekam, waren breite Kriegshämmer und verschiedene Größen von Äxten. Ein paar dieser Kämpfer nutzten ihre baren Fäuste, aber niemand zeigte ein Schwert, eine Schusswaffe, einen Speer oder Ähnliches. Das hier waren alles brutale Kämpfer, rohe Kraftpakete, ohne jede Raffinesse und jeden Stil, bereit, alles dem Erdboden gleich zu machen, das ihnen in den Weg kam.

Je näher der Feind kam, desto stärker wurde das Gefühl, das Kuga nicht hatte abschütteln können. Was auch immer das war, es ging definitiv von diesen brutalen Monstern ab, die ihre Waffen in die Menge der Samurai schlagen ließen. Für einen Moment lang war Kakuga besorgt, doch es stellte sich heraus, dass das unbegründet war: So viel Macht auch hinter den Bewegungen dieser Monster stecken mochte, sie waren langsam und nahmen viel Schwung. So ein vorhersehbarer Gegner konnte den geschickten Kämpfern Kyokos nicht einmal eine Schramme zufügen! Schnell wurden Schwerter gezogen, Schnitte geschahen so schnell, dass sie nicht einmal gesehen werden konnten. Die drei großen Männer, die sich an die Front gewagt hatten, spritzten Blut, einer von ihnen stürzte zu Boden. Die anderen Kämpfer – zwischen denen Kakuga auf zweiten Blick tatsächlich auch die ein oder andere Frau erblickte, wenngleich diese nicht weniger mönströs aussahen – rückten nach, zeigten die gleichen brutalen Taktiken wie ihre Vorgänger und trafen damit natürlich ebenso wenig ins Schwarze. Es sah ganz danach aus, als würde das ein einfacher Sieg von Seiten Kyokos!
Warum also fühlte Kakuga sich immer noch so angespannt? Was war dieses seltsame Gefühl...?
 
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Kaja

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Gemeinsam mit den Samurai und Heroe war Kaja bei der Verteidigungsfront an vorderster Stelle. “Monster..“, die Rothaarige wusste nicht warum, aber dies war ihr erster Gedanke, als sie die gegnerische Front erblickte. Hinter ihr stand eine weitere Verteidigungsfront und dahinter waren weitere Leute inkludiert der Ärztin. Langsam, träge und dennoch mit einer gewissen Wucht rollten die Gegner auf die im Vergleich kindlich wirkende Verteidigung, aber die Schwertträgerin wusste, dass es nicht nur um Muskeln bei einem Kampf ging. Ein kurzes Nicken zu Heroe, welche das Signal dann zum Abmarsch gab. Schnell, flink und mit gezielten Hieben waren die Gegner zu Boden gebracht worden. All jene, welche sich doch durchgemogelt hatten, fielen der Tetsukage zum Opfer. Allerdings ohne es zu wissen, teilte sie ab dem ersten Schlag dasselbe komische Gefühl wie die Ärztin und die kleine Samurai. Es war einfach so ein komisches Gefühl. Man traf die Gegner. Man spürte, dass man sie traf und dennoch fühlte es sich falsch an. So, als ob der Schlag nicht richtig ankam, als ob da so eine Art leere war. “Irgendetwas ist falsch… irgendetwas stimmt nicht…“ Dieser Gedanke wollte einfach nicht aufhören. Zwar konzentrierte sich Kaja auf ihr Gegenüber und es waren viele Gegenüber! Aber der Gedanke hielt sie irgendwie zurück. Die Samurai rückten immer weiter vor und die Tricksterin hörte auf ihr Gefühl und fühlte sich plötzlich wie eine schreckhafte Katze. “Was soll schon falsch sein?.. Haben wir sie zu sehr überschätzt?“

Ein kurzer Schrei von der zweiten Front der Samurai. Ein kalter Schauer, welcher der Köchin über den Rücken lief. In diesem Moment duckte sie sich und machte eine 180° Drehung während ihr Bein ausgezogen über den Boden wanderte. Kaum umgedreht, merkte sie was so falsch an der ganzen Situation war. Die Gegner. Sie bluteten, hatten Schrammen und Wunden, lagen auf dem Boden und standen dennoch wieder auf als ob nichts wäre. “Wie.. “Zombies!!“, rief die Tetsukage laut aus, was wohl nicht nur die Samurai sondern auch die Feinde für einen Bruchteil der Sekunde irritierte. Dieser Bruchteil reichte der Rothaarigen aus um mit dem Schwert, welches sie bisher noch nicht aus dessen Scheide herausgezogen hatte, einen – diesmal um einiges stärkeren – Schlag gegen das Kinn eines dieser ‚Untoten‘ zu verpassen. Der Mann fiel auf seinen Rücken, doch er schien nicht vollständig ausgeknockt zu sein. Auch die Front der Samurai hatte mit den Steh-auf-Männchen zu kämpfen und Heroe gab Befehl zusammen zu bleiben, einander den Rücken zu decken. Es kam was kommen musste, einer der Samurai wurde getroffen und er flog förmlich an Kaja vorbei bis zu der zweiten Front. “Verflucht! Passt auf!“ Zu spät. Der nächste Lag am Boden. Schnell, stürzte die Schwertträgerin zu ihm und schaffte es gerade noch rechtzeitig den Riesen davon abzuhalten dem Samurai den Kopf platt zu drücken. Ein anderer Kamerad schien die Not in dieser Situation erkannt zu haben und zog den Verwundeten zu Ärztin.
 

Kakuga

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Zitternd blickte Kakuga auf das Schauspiel, das sich vor ihren Augen ausbreitete. Auch wenn es gut lief, hatte sie eine gewisse Vorahnung nicht abschütteln können, aber die Samurai ließen sich nicht aufhalten. Sie wichen aus, attackierten, zeigten ihre überlegene Geschwindigkeit und ihr erstaunliches Geschick. Es dauerte nicht lange, jeden einzelnen Gegner zu Boden zu bringen, also war es nur eine Frage der Zeit, bis sie alle besiegt worden waren!
Moment... es dauerte wirklich nicht lange. Ein paar Minuten in den Kampf hinein, hatte Kakuga das Gefühl, dass schon gut fünfzig der Piraten gefallen waren, aber... sie hätte schwören können, dass die Truppe gar nicht aus mehr als fünfundzwanzig, vielleicht dreißig Leuten bestanden hatte. Besorgt blickte sich die Ärztin um, entdeckte eine Bank, auf die sie schnell hüpfte, um einen höheren Blickpunkt zu haben, über die Samurai hinweg und in die Lücken zwischen ihnen. Wie viele gegnerische Waffenträger waren besiegt worden? Sicher wesentlich mehr als zwei. Und dennoch lagen nur zwei Hämmer unterschiedlicher Größe herum. Selbst wenn andere Waffen aufgehoben worden waren, kämpften hier viel zu viele Gegner ohne Waffen, um alles aufgesammelt zu haben. Auch Körper lagen nicht so viele herum, wie Kakuga hatte niedergehen sehen. Dank der Größe der Feinde waren sie gut zu beobachten, über die Samurai hinweg, aber sobald sie zu Boden gingen, waren sie aus dem Sichtfeld der Hakai verschwunden. Aber von dieser Position aus sah das ganze schon anders aus. Die Zahlen logen nicht: Bisher war noch niemand besiegt worden! Kyokos Kämpfer waren überhaupt nicht im Vorteil; der Kampf war komplett ausgeglichen!

„Zombies!!“, rief Kaja aus, die Schwarzhaarige erschreckend, doch diese schüttelte schnell den Kopf, um ihn wieder frei zu kriegen. „Untote? Nein... unmöglich!“ Untote gab es nicht! Selbst in der Welt der Todesfrüchte bezweifelte Kakuga, dass es eine Macht stark genug gab, den Tod zu überwinden. Toten Menschen Seelen einzusetzen, sich selbst wiederzubeleben, unsterbliches Leben zu schaffen... solche Grenzen konnten unmöglich überwunden werden! Ihre Augen scannten die Körper ihrer Feinde nach eindeutigen Lebenszeichen. Das Blut, das aus einigen von ihnen strömte... leichte Hautzuckungen, die einen Puls andeuteten... Atmung... Ja, diese Menschen lebten noch! „Aber... wieso stehen sie dann noch?“ Ein kurzer Moment des Zweifels schlich sich in der Ärztin ein. Sie spürte noch immer dieses unwohle Gefühl, das sie umströmte. War das die Energie des Todes? Deutete es darauf hin, dass das hier Zombies waren...?
„Oaargh!“
Ein lauter Schrei zog den Blick Kugas auf sich, während einer der Samurai durch die Luft geschleudert wurde und unsanft auf dem Boden aufkam. Von Kaja gerade so davor gerettet, zerquetscht zu werden, ließ er sich von einem Kameraden nach hinten tragen. Schnell hüpfte die Hakai von der Bank herab und lief auf die beiden zu. „Oh Gott... danke fürs Tragen! Ich übernehm ihn von hier!“, meinte sie aufgeregt und half dabei, den Mann zu Boden zu regen, wo sie auch schon damit begann, vorsichtig seinen Körper abzutasten. „Sag mir, wenn es wehtut“, meinte sie, darauf achten, seinen Körper nur sacht zu berühren. Sie wusste nicht, wo er getroffen worden war – er hatte keine offenen Wunden – aber diese Waffen richteten mit Sicherheit großen Schaden im Inneren des Körpers an.
„Ngh... genau da!“, stöhnte der Samurai unter den Berührungen der jungen Frau. Anscheinend war sein linker Arm erwischt worden... „Erstaunlich, dass nicht mehr passiert ist...“, murmelte Kakuga vor sich hin. Ihr Patient antwortete unter Schmerzen: „Er hat mich nicht... richtig erwischt... das war die Seite einer Axt...“ Schock breitete sich auf dem Gesicht der Frau aus. Dieser Mann war in die Luft geflogen! Und das durch einen Streiftreffer? Sein Arm schien auch in schlechtem Zustand zu sein... Über Abtasten allein war es schwer zu sagen, aber eine Stauchung schien er schon erhalten zu haben. Auch seine Schulter war ausgekugelt. Die Zähne zusammenbeißend, realisierte Kakuga, dass sie in keiner Situation war, ihn richtig zu behandeln. Das hier war ein Kampf auf Leben und Tod! Und dieser Mann war ein Soldat, der weiterkämpfen musste, und das in Kürze! Auch eine ordentliche Betäubung würde dem im Weg stehen, also musste sie sehen, wie sie damit umging... „Okay! Halt still, ja? Du bist gleich wieder in Ordnung!“ Er nickte kurz und regte sich nicht, während Kuga aus ihrem Mantel hervor einige ihrer Akupunkturnadeln zog und diese schnell und gezielt in seinen Arm tauchte. Seinem Gesicht sah man an, dass es schmerzte, doch nach einigen Momenten löste sich das wieder – die Taubheit setzte ein. Erleichtert brachte die Ärztin Verbandszeug hervor und brachte an zwei Stellen, an denen er sehr stark auf ihre Finger reagiert hatte, einen besonders starken Druckverband an, damit die Knochen nicht brechen oder sich verschieben konnten. Unter anderen Umständen hätte sie ihn geschient, doch er brauchte den Arm. Einige weitere Handgriffe an seiner Schulter drückten diese wieder zurück in ihre eigentliche Position. Er stöhnte auf, doch er ertrug es. Die kleine Box von heute Morgen, in der sich hunderte winziger, grün-brauner Kügelchen befanden, kam hervor, wurde kurz geöffnet und wieder geschlossen und eine der Pillen fand ihren Weg in den Mund des Patienten. „Kauen, dann schlucken“, wies die Ärztin ihn an. Er folgte, und ein Zucken ging durch seinen Körper. „A-ahh... w-was... was ist das?“, stöhnte er, setzte sich ruckartig auf und griff sich ans Herz. Dann blinzelte er. Bewegte vorsichtig seinen linken Arm. „Der... der Schmerz ist weg...“, meinte er erstaunt und richtete sich auf. Kakuga sagte gar nichts, sondern senkte nur den Kopf. „Das sollte reichen“, meinte sie kühl. „Steh wieder auf. Dein Heim braucht dich.“ Er gehorchte, sprang auf und stürzte sich auch schon wieder ins Gefecht. Kuga blickte weiter auf den Boden. Zweieinhalb Minuten. Solche Verletzungen konnte man unmöglich so schnell behandeln. Man konnte auch nicht so einfach Schmerz verschwinden lassen. Aber die Ärztin hatte sich längst damit abfinden müssen, was hier passierte. Jetzt, wo es wirklich geschah, wo sie in einer Situation war, die sie so noch nie erlebt hatte und in der ihre Entscheidungen eingesetzt werden mussten, fühlte sie sich mies. Aber sie durfte nicht zögern. Es ging hier um wesentlich mehr als ihre Moralvorstellungen...

„Ärztin! Hilfe!“ Überrascht wandte sie sich um und blickte auf einen zweiten Verletzten, wieder von einem anderen gestützt. Dieser hier schien tatsächlich am Bein erwischt worden zu sein, aber wieder sah es nicht zu schlimm aus. Die Samurai ließen sich zwar treffen, aber man konnte sie wohl noch immer nicht direkt erwischen... Das war gut. Das machte ihren Job einfacher. „Ich kümmere mich um ihn“, meinte sie. „Leg ihn vorsichtig hier ab.“ Sie kniete sich hin, untersuchte ihren Patienten wieder, so schnell sie konnte, begann mit der Behandlung. Dann kam der nächste Aufschrei. Wieder wurde jemand zu ihr gebracht. „Ich... ich kümmere mich um ihn! Ich muss das hier noch schnell fertig machen! Leg ihn dahin, vorsichtig!“ Wieder wandte sie sich ihrem aktuellen Patienten zu, brachte seine Bandagen an und holte ihre Box hervor, als schon der nächste Aufschrei kam. Sie erstarrte. Die Abstände verkürzten sich, und die Verletzungen würden nur schwerer werden. Bis jetzt hatte sie Glück gehabt.
Sie schluckte. Dann steckte sie eine Kugel in den Mund des Samurai. „Kauen, dann schlucken“, meinte sie schnell, ehe sie auch schon aufstand und sich dem nächsten zuwandte. Sie musste schneller arbeiten...
 

Kaja

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“Der Zweite, Dritte… Vierte.. Mist, es darf nicht so weitergehen!“ Verzweifelt schaute sich Kaja um. Jeder der kämpfenden Samurai’s versuchte sein Bestes zu geben. Und auch Heroe tat ihr Bestes. Die kleine Samuraifrau schien echt etwas drauf zu haben. Zuerst hat sich Kaja etwas unsicher gefühlt, die kleine Lady an der Front zu sehen. Doch schnell hat sich herausgestellt, dass sie flink und in einem Duellkampf eine ebenbürtige Gegnerin wäre. Ein Schmunzeln zog sich über das Gesicht der Köchin. Irgendetwas hat sich in ihr entflammt. Ja, sie wusste zwar nicht warum, aber nachdem das alles vorbei war, wünschte sie sich mit dieser kleinen Person sich zu duellieren. “Wäre sie nun auch noch eine Navigatorin, hätte sie wahrhaft fast schon einen Flair von Vergil an sich! Aber das wäre mehr als Schicksal – “ Erneut konterte die Schwertträgerin einen Angriff der Gegner und stieß ihn mit einem gezielten Bauchtritt nach hinten auf einen seiner Kameraden. Langsam wurde es nervig. Pro Treffer der Angreifer blieb mehr Arbeit für die übriggebliebenen Verteidiger, was die Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden extrem erhöhte. “Was macht die Ärztin da bloß so lange!“ Es machte die Leute nervös. Zum Glück schien Heroe eine gute Organisation zu besitzen, denn sofort als ihr das Dilemma auffiel, hat sie einige der flinken Samurais dazu aufgefordert die Ausgeknockten zu der Ärztin zu befördern. Es sah echt nicht gut für die Bewohner von Gakuga aus. “WHAAAAA!“ Ein kurzer Blick über die Schulter und die zuvor Ausgeknockten kehrten auf das Kampffeld zurück. “Auf sie mit Gebrüll?“ Zuerst füllten sich die Reihen der Samurais nur zaghaft, doch dann schien pro ausgeknockten Samurai ein Frischer zurückzukehren. “Das ist auch keine Lösung auf Dauer…“ “Ist das alles was du kannst Hakai?!“, versuchte die Köchin die Ärztin zu deren Höchstleistung herauszufordern. Würde es klappen? Sie wusste es nicht, aber viel schlimmer konnte es nicht mehr werden. Noch schienen die Leute die nicht ausgeknockt worden waren, inkludiert Heroe und Kaja, ausreichend Kraft zu haben, doch nicht alle hatten solche Kraftreserven wie die Beiden.

Parallel dazu bei der Ärztin: Die Verletzungen häuften sich, und sie wurden schlimmer. Die Gegner begannen, richtige Treffer zu landen – Hämmer zerstörten, nein, pulverisierten Knochen und Äxte sorgten für tiefe, schwere Schnitte. Und doch mussten all diese Personen irgendwie wieder aufstehen. Auf Kakugas Stirn brannte bereits der Schweiß, und die Pillendosis pro Patient hatte sich von einer auf drei erhöht. An der Frontlinie sah es auch nicht anders aus. Kajas Zurufe setzten die nahezu panische Ärztin nur noch weiter unter Druck, und ein hastiges „Ist in Arbeit! Einen Moment!“ entwich ihr. In Gedanken arbeitete sie daran, schneller zu werden. „An dieser Stelle kann ich drei Sekunden sparen... wenn ich gleichzeitig das Desinfektionsmittel auftrage, kann ich den Verband zwei Sekunden schneller anlegen...“, schoss es ihr durch den Kopf, ihren Patienten im Auge. Gleichzeitig ließ sie sich die übrigen wartenden Samurai durch den Kopf gehen, versuchte jetzt schon theoretisch festzustellen, wo all ihre Verletzungen lagen und wie sie sie behandeln sollte. Wie viel schneller konnte sie werden...?

Die Antwort auf beide Fragen, sowohl der der Köchin, wie auch der Ärztin wurde mit einem Ja beantwortet. Schrittweise kehrten immer mehr Krieger auf das Schlachtfeld zurück. Die Monster schienen langsam an ihre Grenzen gelangt zu sein. Die Schläge schienen ihnen schwerer zu fallen und die Bewohner der Insel konnten leichter ausweichen, was wiederum dazu führte, dass weniger Samurai ausgeknockt wurden und die Last, welche zeitweise fast überwiegend an Heroe, Kaja und einigen vereinzelnden Samurais lag, weniger wurde. Es war Zeit, dass nun die Erschöpften kurz der Ärztin einen Besuch abstatteten – also ungefähr drei Samurais, welche relativ schnell wieder in voller Stärke zurückkehrten. Langsam aber sicher wurden die Piraten zurückgedrängt. Die Leute fassten erneut Hoffnung, welche ihnen neue Stärke gab. Erstaunlich, was Hoffnung alles erzeugen kann und das einfach so aus dem Nichts.
 

Kakuga

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Kakuga Hakai war komplett auf die Patienten fokussiert, die um sie herum lagen. Inzwischen ließ sie die Verletzten so hinlegen, dass sie ein Dreieck um sie herum bildeten, sodass sie blitzschnell zwischen drei verschiedenen Opfern hin und her wechseln konnte. Teilweise standen Leute mit schweren Verletzungen schon nach weniger als einer Minute wieder auf den Beinen und stürzten sich zurück in den Kampf. Das hier war eine Materialschlacht; es ging einzig und allein darum, wer länger durchhalten würde. Und auch, wenn es so wirken mochte, als hätte sie sich nur in der zweiten Reihe verkrochen, um sicher und ungestört zu sein: In der Situation, so, wie sie sich entwickelte, war Kakuga der Dreh- und Angelpunkt dieser Schlacht. Sie konnte es sich nicht leisten, ihre Konzentration auch nur für einen Moment zu verlieren...

An der Frontlinie war es allerdings nicht weniger hektisch als im Hintergrund. Hätten die Samurai da vorne nicht dauerhaft so einen Kampf aufrecht erhalten, hätte auch die Verstärkung durch die junge Heilerin wenig gebracht – sie konnte einzelne Ziegel einer Mauer wieder einsetzen, aber keine Ruine von Grund aufbauen. Natürlich half es sehr, dass Kaja und Heroe in einer komplett anderen Liga spielten als jeder Einzelne ihrer Gegner. Diese Fußsoldaten, so stark sie auch sein mochten, schafften es nicht, die beiden auch nur zu berühren. Der Kampf sähe vermutlich wesentlich besser aus, wenn sie alleine antreten würden – wenn das hier eine Arena wäre, in der es um einen Kampf bis zu Sieg und Niederlage ginge. Das Wichtigste, das hier zu bedenken war, war die Tatsache, dass die Stadt riesigen Schaden nehmen würde, wenn auch nur eines dieser Monster die Barriere durchbrechen könnte, und um das zu verhindern reichten zwei Personen einfach nicht. Es war die Masse an Kämpfern, die den Gegnern Einhalt gebot – und es war die Masse an Kämpfern, die dafür sorgte, dass die Piraten eine ausreichend große Angriffsfläche hatten, um ordentlich zu treffen.
Aber diese ungleiche Kampfsituation schaffte langsam, aber sicher einen Ausgleich. Während die Samurai mit behandelten Verletzungen und voller Kraft von der Ärztin zurückkehrten, wurden die Piraten schwächer, je öfter sie wieder auferstanden. Heroe und Kaja waren wohl die ersten, die es merkten, doch auch die übrigen Kämpfer bekamen langsam aber sicher mit, dass sich die Situation zu ihren Gunsten drehte. „Für Gakuga! Für Kyoko!“, rief einer von ihnen, woraufhin der Rest patriotisch einstimmte, ehe eine Kugel ihn das Leben kostete.

Moment... was?

Ein Moment der Ungläubigkeit stellte sich ein, ein Bruchteil einer Sekunde des Zögerns, der beinahe einen enormen Rückschlag bedeutet hätte, hätte Heroe nicht gerade rechtzeitig einen Schnitt durch die Körper zweier Gegner gezogen, die mit ihren Hämmern zum Angriff angesetzt hatten. Doch nicht nur die Verteidiger mussten einen Moment innehalten; auch einige der Piraten selbst warfen einen Blick über die Schulter, wo ein zweiter Trupp eingetroffen war. Eine Verstärkung. Auf den Rücken kleingewachsener Kraftpakete waren eine ganze Reihe an Schützen hergetragen worden, die nun in einer Reihe hinter den brutalen Berserkern standen und auf die Samurai zielten. Die Zwerge hielten sich natürlich ebenfalls nicht zurück: Dank ihrer Größe unter der Schusslinie, stürzten sie sich sofort in die Reihen ihrer verletzten Kollegen, frisch und voll Energie.
Das war eine wirklich schlechte Situation. Diese Schlacht basierte auf der Annahme, dass das Gefolge des Dons in einer einzigen, kraftvollen Welle aufschlug, ein Tsunami, der mit einem Schlag alles wegspülte. Dass diesem Tsunami eine Nachwelle folgen würde, die das, was die Mutterwelle geschwächt hatte, endgültig zerschmettern konnte... damit konnte man nicht gerechnet haben! Und dass diese Piraten, die bisher nur mit ihrer puren Kraft hatten Punkte erzielen können, jetzt auch noch den Vorteil der Reichweite auf ihre Seite zogen... es war schockierend!

Schockierend... aber nicht das Schlimmste.
Während sich die neuen Teilnehmer bereits heiter in den Kampf stürzten, zeigten die alten eine leichte Zurückhaltung. Ein Murmeln ging durch ihre Reihen. Die sind schon da. Das geht nicht. Wir liegen hinten!, konnte man deutlich hören. Das bedeutet... Nein! Das kann nicht sein! Aber wenn er davon erfährt... Man wird uns schlimmer Foltern als je zuvor! Ich halte das nicht mehr aus! Das können wir nicht zulassen! Wenn die hier sind, dann kommt er auch gleich...! All diese Worte fielen durcheinander, arbeiteten sich hoch zu einem lauten Murmeln, das schwer zu überhören war. Und in diesem Gemurmel tauchte ein Name immer wieder auf, der Name einer Person, die hier gleichzeitig als Monster und als Gott bezeichnet wurde: Asimov!
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kakuga, fokussiert auf ihre Patienten, nichts davon mitbekommen, was zwischen den Kämpfern geschehen waren. Doch in diesem Moment, in der die Erkenntnis durch ihre Gegner streifte, dass dieser Asimov nicht weit war... in diesem Moment spürte sie es erneut! Dieses Gefühl, das die Gegner in ihr ausgelöst hatten! Nur war es auf einmal viel, viel stärker...
Wir werden nicht verlieren! Die erste Welle stand wieder stolz, mit ausgestreckter Brust. Wir lassen nicht zu, dass wir bestraft werden! Wir verdienen das nicht! Die, die noch Waffen hatten, ließen sie fallen. Einige von ihnen begannen, Hiebe auf die Samurai abzulassen, die zielsicherer und kraftvoller waren als jeder ihrer Hammerschläge. Andere rannten wie Footballspieler in die Reihen der Verteidiger mit dem Ziel, so viele Samurai zu Boden zu bringen wie möglich. Wir werden jeden einzelnen dieser Würmer zerquetschen! RAAAAH!
Dieses Gefühl... es war stärker entbrannt als je zuvor.
Die ungezügelte Absicht, den Gegner in den Boden zu stampfen... nein...
Die Absicht, sie alle zu töten.

Doch Kakuga konnte es sich nicht leisten, nachzusehen, wo dieses Gefühl herkam. Sie erstarrte für einige Sekunden – wertvolle Zeit, die zu verlieren sie sich nicht leisten konnten. Doch noch ehe sie sich davon erholen konnte, wurde die nächste Person vor ihr abgelegt, mit einer Verletzung, wie sie sie noch nie gesehen hatte: Tief in der Brust dieses jungen Mannes hatte sich eine Pistolenkugel eingenistet! Der Schmerz auf seinem Gesicht schockierte die Ärztin, die zwar wieder und wieder Körper auseinander genommen hatte, aber so wenig Erfahrung damit hatte, echte Menschen leiden zu sehen. Er klang so erbärmlich, als seine schwächliche Stimme erklang:
„Hi-... Hil-... fe...“
 
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