Baratié->
Das Baratié und das Marineschiff wurden immer kleiner bis sie schließlich am Horizont verschwunden waren. Immer noch am Deck hatte sich Edward, nachdem die Gefahr vorbei war, auf die Rehling gelehnt. Sein langes Haar wehte im Wind, eine angenehme Meeresbrise wehte den typischen Salzgeruch in die Nase des Großen.
„Wie friedlich irgendwie alles geworden ist.“ Sich immer mehr entspannend sah der Blonde aufs Meer hinaus. Die Wellen schlugen gegen den Bug des Schiffes. Die Sonne schien hoch am Himmel und nur vereinzelten kleinen Wolken gaben ihr Gesellschaft. Gerade wollte er seinen Kopf auf die Hände legen, da erschien Javier hinter ihm. Der Grünhaarige wirkte irgendwie enttäuscht. Doch bevor Edward ihn fragend konnte warum, bekam er schon eine Aufgabe von Cashoo übermittelt. Er solle sich um die Küche kümmern. Dazu erhielt er die Information, dass heute Abend eine Feier gehalten werden sollte.
Daraufhin machte sich der Waffenmeister sofort auf den Weg zum aufgeforderten Raum. Im ersten Moment musste er überlegen, warum er sich die Küche ansehen sollte. Es dauerte aber nicht lange um den Grund dafür heraus zu finden. Kaum hatte er die Tür zur Küche geöffnet, kam ihm auch schon ein rauchiger Geruch entgegen. In diesem Moment viel ihm wieder alles ein. Er hatte schon bevor sie sich zum essen im Baratié begeben hatten gemerkt das anscheinend ein Brand in der Küche stattgefunden hatte.
„Wieso habe ich nicht mehr daran gedacht?“ Mit einem leisen Seufzer machte er sich erst mal daran alle Fenster zu öffnen damit der unangenehme Geruch entweichen konnte. Als nächstes verschwand der Blonde erst mal aus der Küche. Wenn er sich um das Holz kümmern musste brauchte er erstmal Werkzeug und seines befand sich in dem Schlafraum. Es dauerte nicht lange da hatte der Große auch schon seine Umhängetasche mit den Werkzeugen gefunden. Als er sich wieder auf dem Rückweg zur Küche machte, konnte er noch ein paar Explosionen hören, die vom Deck zu kommen schienen.
„Was versucht den Javier jetzt schon wieder? Zuletzt hatte er doch schon ein Radau veranstaltet. Er hat auch nur seine Bücher und Experimente im Kopf.“ Etwas den Kopf schütteln war Edward auch schon in der Küche angekommen. Der verkohlte Geruch war schon nicht mehr so stark, wie bei seinem ersten eintreten und der Restgeruch würde im Laufe des Tages auch noch verschwinden, da war er sich sicher. Seine nächste Sorge war jetzt das Mobiliar. Erst einmal musste der ganze überflüssige Ruß verschwinden. Mit einem feuchten Lappen machte er sich an die Arbeit. Nachdem endlich der ganze Ruß verschwunden war und 5 Lappen ihre Originalfarbe mit einem tiefen Schwarz ausgetauscht hatte, konnte sich der Waffenmeister endlich daran machen die Schäden am Holz zu untersuchen.
Nachdem Edward das Holz begutachtet hatte, war er angenehm überrascht. Er hätte mehr Schäden erwartet. Anscheinend hatte das Holz einen Schutzlack bekommen, der den meisten Schaden vom Holz fern gehalten hatte. Statt des Holzes war die größte Menge vom Lack verbrannt. Nur da wo anscheinend die größte Hitze geherrscht hatte ist die Verbrennung bis zum Holz vorgedrungen und einer der Schranktüren hatte sich durch die Hitze so stark verzogen das sie nicht mehr zu gebrauchen war.
Als nächstes kam feines Abschmirgeln des Holzes dran, um den letzten Rest der Verbrennung zu entfernen. Nachdem dies auch geschehen war benutze der Waffenmeister etwas Lack, leider konnte er nur normales finden, und versiegelte das Holz wider. Kurz nachdem der Lack eingezogen war wiederholte der Blonde noch mal die ganze Prozedur. Abschmirgeln, lackieren und warten bis alles getrocknet war. In der Wartezeit machte er sich auf die Suche nach nutzbarem Holz für die Schranktür. Doch leider konnte er keins finden.
„Wenn es keins gibt muss ich mir wohl was anderes ausdenken.“ Nach der fruchtlosen Suche, machte er es sich wieder in der Küche bequem und sah die ganze Zeit auf das Geschirr, was durch die fehlende Schranktür zu sehen war.
„Eigentlich sieht es gar nicht so schlecht aus. Nur dann müsste ich noch die andere Schranktür wegnehmen damit alles irgendwie wieder zusammenpasst.“ Kaum hatte der Große diesen Entschluss gefasst, machte er sich auch schon and die Arbeit. Es dauert nicht lange da war auch die zweite Schranktür verschwunden. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Zwar sah das Küchenmobiliar jetzt nicht mehr so aus wie früher. Trotzdem war nichts mehr von dem Brand darin zu sehen. Er war zufrieden. Der Lack war trocken, der Brandgeruch war verschwunden, nur ein klein wenig beißender Geruch vom frischen Lack war zu vernehmen. Erleichtert, dass die Arbeit erledigt war, machte sich der Waffenmeister wieder auf den Weg zum Deck, um die frische Meeresluft zu genießen. Dort angekommen musste er sich erst mal über sich selbst wundern. Die Sonne war schon am untergehen und hatte begonnen den Himmel zu einem angenehmen Orange zu verfärben. Er hätte nie erwartet so viel Zeit gebraucht zu haben. Für ihn kam es so vor als wäre er erst vor 2 stunden von dieser Stelle verschwunden. Die Luft war noch so angenehm wie zu der Zeit, an der er diesen Ort verlassen hatte. Wieder umspielte der Wind sein Haar und sein Halb offenes Hemd. Beides vollführte einen unbekannten Tanz durch den Wind angestachelt. Ein zufriedenes Lächeln entstand auf dem Gesicht von Edward. An einem Tag, bei dem man was zu seiner Zufriedenheit Erledigt hatte, konnte man einfach nur Glücklich sein. Wobei sich wieder eine Frage in sein Bewusstsein schlich:
„Was wird wohl noch alles passieren auf dieser Reise?“