Haydee
Kopfgeldjäger
Mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck hörte Haydee zu, als Edward ihr erklärte, warum er sie nicht mithilfe seiner Teufelskräfte aus der Zelle befreite. Obwohl sie angestrengt zuzuhören versuchte, schweifte sie gedanklich schon nach ein paar Sekunden ab. Das was Edward ihr da erläuterte, war einfach zu kompliziert für sie. Zum Glück hatte sie keine Teufelskräfte. Damit wäre sie ja so was von überfordert, vor allem wenn es so eine knifflige war, wie die des Waffenmeisters. Das Edward so problemlos mit seinen Kräften umgehen konnte, war etwas für das die junge Köchin einfach kein Verständnis hatte. Aber das hatte sie ja ohnehin für vieles, was den Tüftler anging nicht. Wahrscheinlich war Edward einer der klügsten Menschen der Welt und da war es auch keine Schande, nicht alles zu begreifen, was er tat. Wie er wohl so intelligent geworden war? Bestimmt indem er über große Probleme nachgedacht hat. Vielleicht würde sie ja auch schlauer werden, wenn sie über so was nachdachte. Das größte Problem war im Moment ja, dass sie in dieser Zelle saßen ... Vielleicht könnte sie Hühnchen so abrichten, dass es den Schlüssel ... Mit einem intensiven Kopfschütteln scheuchte die diese Idee wieder aus ihrem Schädel. Nein, denken lies sie lieber. Dass war zu anstrengend und überhaupt eher etwas für solche Menschen wie Edward oder Agwe. Na gut, vielleicht nicht unbedingt für Agwe ... Auf jeden fall sollte sie sich keine sorgen mehr darüber machen, wie sie und ihre Kameraden aus dieser Zelle heraus kamen. Irgendwer anders würde dieses Problem schon lösen.
Eine Zeit lang saß sie einfach nur still zwischen Edward und Püppchen auf dem Boden und begnügte sich damit, Hühnchen zu streicheln und dabei den Streithälsen Momo und Zwergi zuzusehen, wie sie sich prügelten. Wieso sie dies taten, war ihr nicht wirklich klar, aber wer hätte auch etwas anderes gedacht? Auf jeden fall schien Momo keine Hilfe zu brauchen, also musste Haydee auch nicht einschreiten. Für solche Schlägereien war sie nicht gemacht. Da stand sie doch lieber hinter dem sicheren Tresen und schleuderte Störenfrieden, die es auf sie abgesehen hatten, eine Flasche gegen den Schädel. Gab es hier Flaschen? Nein, leider nicht. Also war sie unbewaffnet, von ihrem Traumfänger einmal abgesehen. Nicht die beste Vorraussetzung für sie. Aber ohnehin schien Agwe langsam der Meinung zu sein, dass es genug war. Natürlich horchte Haydee sofort auf, als er etwas sagte und war im nu auf den Beinen. Dabei lies sie die aufgeschreckte Glucke fallen und steckte sich Püppchen wieder hinter ihren Gürtel. Leider waren die anderen nicht ganz so aufmerksam, wie die gehorsame Träumerin, was ihren Kapitän zu drastischeren Maßnahmen zwang. An für sich war Haydee ja dafür, dass wer nicht hören wollte fühlen musste, wo sie selbst schließlich so aufgezogen worden war. Was ihr allerdings nicht unbedingt daran gefiel, dass der Loa-Priester seine Hybridform annahm war, dass der große, schwarze Schlangenkörper den grossteil ihrer Arrestzelle in beschlag nahm ...und sie platt gegen die nächste Wand drückte. In dem Moment, da dies geschah, gab sie ein erschrockenes Quieken von sich, dass einem Meerschweinchen alle Ehre gemacht hätte und wahrscheinlich auch eher TickTack zugeschrieben wurde, als ihr.
Zum Glück sorgte dieser Ausbruch des Voodoopriesters dafür, dass ihm alle Aufmerksamkeit zukam und so verwandelte er sich schnell wieder zurück. Haydee fiel durch das plötzliche Verschwinden des Drucks von hinten auf den Boden und ein sehr zerzaustes Hühnchen flatterte böse schimpfend um sie herum, sich anscheinend darüber beschwärend, dass die Köchin es nicht besser beschützt hatte. Sofort hüpfte die junge Frau wieder auf die Beine und klopfte sich den Staub von Kleid und Jacke. Zu allem Überfluss bemerkte sie dabei, dass der raue Stein der Wände, auf Bauchhöhe ein neues Loch in ihr Kleid gerissen hatte. Das müsste sie dringend wieder flicken, wenn sie zurück auf der Pollo Diablo war. Vielleicht sollte sie versuchen Hühnchen dass nähen beizubringen. Aber dazu war später Zeit, jetzt hörte sie lieber zu, was ihr Kapitän zu sagen hatte. Als sie hörte, dass es dabei um Momo und ihre Teufelskraft ging, eilte sie sofort ganz nah an die glatzköpfige Frau heran. Sie fand diese Kräfte ja schon sehr interessant, auch wenn sie froh darüber war, selber keine zu besitzen. Also wollte sie auch sehen, was ihre Freundin nun konnte. Die schien von der Idee des Priesters, in die Gitterstäbe zu beißen, ganz und gar nicht begeistert.
Schließlich wandte sie sich doch den Eisenstäben zu und wollte in diese hinein beißen, doch im letzten Augenblick hielt sie inne und sah über ihre Schulter und nach unten in Richtung ihres Pos. Dort hatten sich nämlich zwei Zahnreihen hinein gebohrt, die zu einer gewissen Köchin ohne Verständnis für Sarkasmus gehörten. Beiß mir doch in meinen süßen Hintern. Das waren Momos Worte gewesen. Warum die Glatzköpfige sie jetzt so böse anfunkelte, begriff sie daher gar nicht wirklich. Erst nach ein paar Sekunden löste sie den leichten Biss und richtete sich wieder auf. ”… Haydee böse …?” fragte sie verständnislos und sah ihre Kameradin dabei mit großen Kuhaugen an. „Haydee nervt!“ gab Momo gereizt zurück. ”… Haydee nervt …” wiederholte die Köchin bedröppelt und machte einen Schritt zurück. Irgendwie hatte sie das Gefühl, sie würde heute noch ärger bekommen. Und mit dieser Gewissheit war sie gar nicht mehr so sehr daran interessiert, zu sehen was Momo machen konnte. Dabei war das echt spannend, als sie tatsächlich Teile aus dem Eisen biss und dieser sogar wieder aus ihrem Magen raus kam. Bestimmt musste sie jetzt den Speiseplan ihrer Mitstreiterin umstellen. Ob man Eisen wohl kochen konnte? Auf jeden fall hatte die Glatzköpfige es nach einigen Minuten geschafft, einen passierbaren Durchgang zwischen den Gittern freizulegen. Ein korpulenterer Mensch hätte gewiss Probleme gehabt, dort durch zu kommen, aber Haydee würde nicht einmal den Bauch einziehen müssen, um ganz locker hindurch schlüpfen zu können. Allerdings war sie einfach nicht dafür geschaffen, als erstes irgendwo raus zu gehen. Dass überlies sie lieber anderen.
Eine Zeit lang saß sie einfach nur still zwischen Edward und Püppchen auf dem Boden und begnügte sich damit, Hühnchen zu streicheln und dabei den Streithälsen Momo und Zwergi zuzusehen, wie sie sich prügelten. Wieso sie dies taten, war ihr nicht wirklich klar, aber wer hätte auch etwas anderes gedacht? Auf jeden fall schien Momo keine Hilfe zu brauchen, also musste Haydee auch nicht einschreiten. Für solche Schlägereien war sie nicht gemacht. Da stand sie doch lieber hinter dem sicheren Tresen und schleuderte Störenfrieden, die es auf sie abgesehen hatten, eine Flasche gegen den Schädel. Gab es hier Flaschen? Nein, leider nicht. Also war sie unbewaffnet, von ihrem Traumfänger einmal abgesehen. Nicht die beste Vorraussetzung für sie. Aber ohnehin schien Agwe langsam der Meinung zu sein, dass es genug war. Natürlich horchte Haydee sofort auf, als er etwas sagte und war im nu auf den Beinen. Dabei lies sie die aufgeschreckte Glucke fallen und steckte sich Püppchen wieder hinter ihren Gürtel. Leider waren die anderen nicht ganz so aufmerksam, wie die gehorsame Träumerin, was ihren Kapitän zu drastischeren Maßnahmen zwang. An für sich war Haydee ja dafür, dass wer nicht hören wollte fühlen musste, wo sie selbst schließlich so aufgezogen worden war. Was ihr allerdings nicht unbedingt daran gefiel, dass der Loa-Priester seine Hybridform annahm war, dass der große, schwarze Schlangenkörper den grossteil ihrer Arrestzelle in beschlag nahm ...und sie platt gegen die nächste Wand drückte. In dem Moment, da dies geschah, gab sie ein erschrockenes Quieken von sich, dass einem Meerschweinchen alle Ehre gemacht hätte und wahrscheinlich auch eher TickTack zugeschrieben wurde, als ihr.
Zum Glück sorgte dieser Ausbruch des Voodoopriesters dafür, dass ihm alle Aufmerksamkeit zukam und so verwandelte er sich schnell wieder zurück. Haydee fiel durch das plötzliche Verschwinden des Drucks von hinten auf den Boden und ein sehr zerzaustes Hühnchen flatterte böse schimpfend um sie herum, sich anscheinend darüber beschwärend, dass die Köchin es nicht besser beschützt hatte. Sofort hüpfte die junge Frau wieder auf die Beine und klopfte sich den Staub von Kleid und Jacke. Zu allem Überfluss bemerkte sie dabei, dass der raue Stein der Wände, auf Bauchhöhe ein neues Loch in ihr Kleid gerissen hatte. Das müsste sie dringend wieder flicken, wenn sie zurück auf der Pollo Diablo war. Vielleicht sollte sie versuchen Hühnchen dass nähen beizubringen. Aber dazu war später Zeit, jetzt hörte sie lieber zu, was ihr Kapitän zu sagen hatte. Als sie hörte, dass es dabei um Momo und ihre Teufelskraft ging, eilte sie sofort ganz nah an die glatzköpfige Frau heran. Sie fand diese Kräfte ja schon sehr interessant, auch wenn sie froh darüber war, selber keine zu besitzen. Also wollte sie auch sehen, was ihre Freundin nun konnte. Die schien von der Idee des Priesters, in die Gitterstäbe zu beißen, ganz und gar nicht begeistert.
Schließlich wandte sie sich doch den Eisenstäben zu und wollte in diese hinein beißen, doch im letzten Augenblick hielt sie inne und sah über ihre Schulter und nach unten in Richtung ihres Pos. Dort hatten sich nämlich zwei Zahnreihen hinein gebohrt, die zu einer gewissen Köchin ohne Verständnis für Sarkasmus gehörten. Beiß mir doch in meinen süßen Hintern. Das waren Momos Worte gewesen. Warum die Glatzköpfige sie jetzt so böse anfunkelte, begriff sie daher gar nicht wirklich. Erst nach ein paar Sekunden löste sie den leichten Biss und richtete sich wieder auf. ”… Haydee böse …?” fragte sie verständnislos und sah ihre Kameradin dabei mit großen Kuhaugen an. „Haydee nervt!“ gab Momo gereizt zurück. ”… Haydee nervt …” wiederholte die Köchin bedröppelt und machte einen Schritt zurück. Irgendwie hatte sie das Gefühl, sie würde heute noch ärger bekommen. Und mit dieser Gewissheit war sie gar nicht mehr so sehr daran interessiert, zu sehen was Momo machen konnte. Dabei war das echt spannend, als sie tatsächlich Teile aus dem Eisen biss und dieser sogar wieder aus ihrem Magen raus kam. Bestimmt musste sie jetzt den Speiseplan ihrer Mitstreiterin umstellen. Ob man Eisen wohl kochen konnte? Auf jeden fall hatte die Glatzköpfige es nach einigen Minuten geschafft, einen passierbaren Durchgang zwischen den Gittern freizulegen. Ein korpulenterer Mensch hätte gewiss Probleme gehabt, dort durch zu kommen, aber Haydee würde nicht einmal den Bauch einziehen müssen, um ganz locker hindurch schlüpfen zu können. Allerdings war sie einfach nicht dafür geschaffen, als erstes irgendwo raus zu gehen. Dass überlies sie lieber anderen.