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II. Die Glocken von Noträdamm

Akataja

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Richter Frollo hatte sich, so schnell er konnte, wieder angezogen und ging mit seiner Leibwache direkt zur Kirche. Als er dort ankam war dort auch schon der größte Teil der ganzen Stadtwache, sie hatten das Gebäude umstellt. Sie machten dem Richter Platz so, dass dieser verärgert zu den Kirchtoren gehen konnte. Bruder Alphonso erwartete ihn dort schon „Was geht hier vor? Um diese Zeit sollten die Glocken gar nicht geschlagen werden und schon gar nicht so laut!“ „das tut mir leid“ meinte der Ordensbruder ruhig „die Gestohlenen Glocken sind auf einmal wieder aufgetaucht… und die jüngeren Ordensbrüder waren darüber so froh und erleichtert, dass sie die Glocken gleich wieder angebracht haben und sie sofort so laut es ging erklingen lassen wollten. Das ist der Übermut der Jugend.“ Alphonso sah sich um, als er zufrieden feststellte, dass so gut wie jede Stadtwachen die ihm bekannt war, hier stand fügte er noch hinzu „aber ich werde sie dazu auffordern jetzt ruhig zu sein… kann ich sonst etwas für sie tun, Cloud?“ Dabei konnte er sich ein leichtes selbstgefälliges Lächeln nicht verkneifen, in Gedanken wünschte er dabei dem jungen Ordensbruder Ark alles Gute.

Ark war zu dieser Zeit im Salzwasser des Hafens von Noträdamm und schwamm so gut er konnte gegen die Wellen an. Das zusätzliche Gewicht von Beubo half ihm wohl nicht gerade beim Schwimmen und auch die geringe Sicht schien zuerst sehr nachteilig für ihn. Es zeigte sich jedoch sehr schnell, dass es eine gute Seite hatte, dank der Dunkelheit und dem hellen Fackelschein hatte Vengard nichts von Arks Rettungsaktion mitbekommen.

Vengard war schon auf dem Weg zur Kirche, als er doch noch einmal anhielt. Vielleicht lag es an den Schmerzmitteln oder dem hohen Blutverlust, oder es war seine lange Erfahrung die er mit Piraten und anderen Kriminellen hatte, aber irgendwas sagte ihm, das die Kirche nur eine Ablenkung war. „Würde Verbrecher wirklich laut die Glocken schlagen? Diese verdammten Mönche unterstützen dieses Pack doch immer wieder.“ Murmelte er vor sich hin „aber… wo sind sie dann? Wenn sie fliehen wollen… bräuchten sie ein Schiff und… der Hafen ist gut bewacht, von sehr vielen Stadtwachen… die jetzt alle zur Kirche gehen! er schlug erzürnt auf den Boden ein, hatte er so sehr nachgelassen? Er ging so schnell er konnte zum Hafen, unterwegs schnappte er sich noch alle Wachen die er kriegen konnte. Zufälliger Weise, und zu Vengards Zufriedenheit, waren diese sechs Männer Mitglieder der Elite-Leibgarde des Richters, schwer bewaffnet und gerüstet.

Akataja konnte solange Soldat sein wie er wollte, aber der Anblick einer durchnässten jungen Frau rief bei ihm die selbe Reaktion hervor, wie bei den meisten anderen Männern wohl auch. /Verdammt! Konzentriere dich Aka!/ „Scheiß Männlein-Weiblein-Kiste, was?“ diese Worte von Beubo sprachen in etwa aus, wie es Akataja in diesem Augenblick ging. /Aber vielleicht kann ich es mir erlauben? Alle Stadtwachen sind abgelenkt und wir sind gleich weg. Vielleicht brauch ich mal nicht so wachsam zu sein?... Nein Aka, du musst dich konzentrieren! Es ist niemals vorbei!/
Er dachte an etwas anderes, Beubo hatte eindeutig Teufelskräfte und auch wenn es das erste Mal war, das Aka so etwas selbst gesehen hatte, so kannte er genug Geschichten und wusste auch einiges von seinem Vater. Beubo schien diese Kräfte noch nicht lange zu haben, ansonsten hätte er sich nicht ins Wasser gestürzt /ich sollte mich später mit ihm unterhalten./
Es fühlte sich gut an wieder auf einem Schiff zu stehen. Akataja genoss es, auch wenn seine Feinde ihm im Genick sitzen konnten. Er bekam deswegen wohl nicht mit was zuerst geschah. Vengard, der sich für seine Masse erstaunlich leise bewegen konnte, hatte sich angeschlichen und Beubo gepackt. Mit erstaunlicher Kraft schleuderte er den Sprungfedermenschen ins Meer. Erst durch das „PLATSCH“ wurde Akatajas Aufmerksamkeit darauf gezogen. Instinktiv wollte er schon den Mantel abwerfen und aus den Stiefeln schlüpfen um hinterher zu springen, auch wenn er gesehen hatte das Ark schon ins Meer gesprungen war.
Als dann aber die ersten Schüsse ertönten ließ er sich instinktiv auf den Boden fallen. Das war ein lang antrainierter Reflex, den er seiner Zeit als Soldat zu verdanken hatte. Wenn Schüsse fielen brachte es herzlich wenig weg zu rennen. Weil die meisten Schützen höher zielten, auf den Oberkörper oder den Kopf des Ziels und kaum einer nach unten schoss, war es immer das Beste sich hin zu legen.
Tanith schien diese Erfahrung auch gemacht zu haben, in seinem Augenwinkel konnte Akataja sehen wie der Schütze sich und Yukiko herunter zog. Die Handwerkerin machte zuerst den Eindruck als ob sie Tanith beschimpfen und schlagen wollte.
Die Rehling gab einen einigermaßen guten Kugelschutz ab, darum waren die drei auf dem Schiff auch vor der zweiten Kugelsalve sicher. Akataja konnte einen kurzen Blick riskieren und sah sechs Soldaten, sie hatten sich in zwei Dreiertruppen aufgeteilt, drei zielten und schossen und die anderen drei luden durch. Vengard hatte sich mit den Ölflaschen zum Schiff aufgemacht. Sein Plan war einfach, aber er musste ihn dennoch vor sich her murmeln „solange die Ratten auf dem Schiff gefangen sind… ist es einfach sie zu verbrennen… sie brennen… zusammen mit dem Schiff… soll doch der ganze Hafen abfackeln…“ /Die Soldaten sind eindeutig geübt… erfahrener als die anderen… und dann ist da noch der Große mit dem Öl./ dann musste er sich schon wieder wegbücken. /Das werden bestimmt noch mehr… ich hoffe der Junge hat Beubo gerettet…/ sein Blick glitt herüber zu Tanith, der sein Gewehr schon in der Hand hatte, aber nicht zum schießen kam /dabei wären diese Typen in der Nacht mit ihren Fackeln tolle Ziele für jeden Schützen/. Aka hatte nicht viel Zeit einen Plan zu fassen, er rief Tanith zu „Freelanzer! Ich verlasse mich auf eure Fähigkeiten!“ dabei steckte er seine Masamune zusammen und stürmte los. Die erste Salve ging weit daneben, keiner der Schützen hatte damit gerechnet dass eines ihrer Ziele so einfach hochkommt und gleich losstürmt. Akataja machte sich nur Sorgen wegen der Planke, da war er ein offenes Ziel /aber ein gewisses Risiko gehört ja immer dazu... Konzentration!“
Akataja hatte sein Ziel mit den Augen fixiert, er musste die Schützen ausschalten.
Die folgenden Sekunden liefen für ihn wie in Zeitlupe ab. Er sah wie die drei, die gerade geladen hatten, auf ihn zielten, auf der kurzen Entfernung würden sie garantiert treffen. Als dann der erste Schuss ertönte sah Aka sein ganzes Leben an seinem Auge vorbei rinnen. Vor allem sah er seinen Vater und er sah die Mutter, die er niemals gesehen hatte. Aber er war nicht bereit, ins Nichts zu schwinden und die Dunkelheit zu empfangen /Ich kann nicht sterben, jetzt noch nicht!/ er rannte weiter.
Der erste Schuss kam von Tanith, er traf den mittleren Soldaten, der herum gewirbelt wurde und die anderen beiden soweit ablenkte, dass ihre Schüsse nicht trafen. Als Aka bei den Soldaten war griff er sein Schwert fest, seine Sinne waren geschärft /Flügelkreuzen!/ Er spürte die Bewegungen seines Körpers und den Wiederstand. Die drei Schützen standen dicht zusammen, die Attacke hatte sie getroffen und auch wenn die Rüstung sie vor dem schlimmsten Schaden geschützt hatte, waren sie erstmal am Boden. Die drei anderen hatten ihre Gewehre fallen gelassen und ergriffen ihre Schwerter. Die schweren Rüstungen und Waffen würden sie langsam machen, zumindest verließ sich Akataja darauf.
 
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Unmittelbar nachdem Tanith seine Idee die Segel der schnellen Schiffe in brand zu stecken verkündet hatte fing er sich einen gehörigen Anschiss ein. Yukiko war ganz offensichtlich alles andere als begeistert von seinem Einfall und argumentierte direkt ziemlich energisch, beinahe schon ein wenig panisch, dagegen. Sie hatte zwar durchaus recht dass eine gewisse Wahrscheinlichkeit bestand dass einige der Schiffe komplett in Flammen aufgingen, aber wie das Feuer auf die Häuser, von denen keines näher als 10 Meter am Hafenbecken stand, übergreifen sollte verstand er nicht. Die Tatsache dass das Feuer Aufmerksamkeit auf den Hafen lenken würde war dem Schützen selbst auch klar gewesen, aber er war der Meinung es würde direkt so viel Aufmerksamkeit erregen dass ihre Flucht nicht weiter auffallen würde. Aber trotz allem wollte er das jetzt nicht ausdiskutieren, vor allem als sie verkündete dass sie sich darum kümmern würde dass ihnen keines der schnellen Schiffe folgen konnte. Wichtig war nicht die Art wie sondern nur der Erfolg oder in diesem Fall die unbehelligte Flucht.
Als sie zurück bei den anderen Waren schnappte die Zimmerfrau sich ein paar stabile Eisenstangen und machte einen unangekündigten Kopfsprungs ins Wasser. In Taniths Kopf flimmerten sofort Bilder von den Dingen die normalerweise in ein Hafenbecken geleitet wurden und ein kurzes würgendes Geräusch machte ziemlich deutlich was er gerade dachte. Beubo reagierte allerdings ziemlich unangemessen, er glaubte sofort dass die Frau ins Wasser gefallen war und wollte sie retten und das obwohl er nur wenige Augenblicke vorher erklärt hatte dass er von einer Teufelsfrucht gegessen hatte. Normalerweise wäre hier ein derber Anschiss fällig gewesen, das erledigte aber diesmal Akataja, also konnte der Schütze schweigend daneben stehen und sich fragen wie sein Begleiter lebendig durch die Pubertät gekommen war.
Als Yukiko wieder an Board ihres neuen Schiffes war beruhigte sich Beauregard schnell wieder, Tanith hatte von Yukiko bereits die Stumme Anweisung erhalten das Schiff los zu machen und genau das wollte er auch direkt erledigen. Nachdem die einzige Frau, beinahe schon in einem militärischen Ton, einen Befehl vom Deck herunter bellte rappelten sich die anderen Männer auf und kamen um dem Schützen zu helfen. Der wiederum hatte bereits begonnen eins Der dicken Taue mit seinem Jagdmesser durchzuschneiden, natürlich nicht aus purer Zerstörungswut sondern einfach weil er sich nicht im geringsten mit den von Seemännern und Hafenarbeitern verwendeten Knoten auskannte. Entsprechend hätte es ohne den Einsatz des robusten und ziemlich scharfen Helfers vermutlich noch eine gute halbe Stunde gedauert bis Tanith auch nur einen Knoten offen gehabt hätte.
Während die vier Männer also dabei waren das Schiff los zu machen erklärte Tanith Beubo und den anderen dass die ganze Aktion des Spiralmenschen völlig sinnlos gewesen war und dass es bei Yukikos Tauchgang nur den Zweck hatte die schnelleren Schiffe unschädlich zu machen. Als der Strubbelkopf sie daraufhin lobte schaute der Schütze in zweifelnd an un überlegte ernsthaft ob er dazu etwas sagen sollte, nach einigen Augenblicken zeigte sich jedoch schon dass er es unmöglich für sich behalten konnte. "Und das ist dein Glück. Alleine wärst du vermutlich schon längst vor die Hunde gegangen." Er seufzte kurz. "Aber da du es ja nur gut meinst ist es nur fair wenn irgendwer deinen Spiralhals immer wieder aus der Schlinge zieht." Sein Blick wanderte zu Akataja und Ark und kurz, kaum länger als einen Augenblick, grinste der Schütze. "Wenigstens bin ich in Zukunft nicht mehr der Einzige an dem das hängen bleibt."
Warum Ark an der Außenseite des Schiffes hochkletterte war für den Schützen völlig unverständlich, es gab doch nicht umsonst eine Planke über die man auf das Schiff kam. Genau diese benutzten Akataja und Tanith dann auch um weniger spektakulär, aber dafür auch entspannter, an Board zu kommen. Beubo wollte anscheinend springen und warf seinen Seesack schon mal voraus, da er aber das Gewicht des Geschosses nicht kannte sah Tanith ganz entspannt zu wie der Sack ungebremst auf das Deck knallte. Da es kein schepperndes oder metallisches Geräusch gab und der Sacke nicht aufplatze wie eine Wurst war vermutlich vorrangig Kleidung darin.
Plötzlich wurde es jedoch unangenehm, eine raue unbekannte Stimme war in der Stille der Nacht zu hören, die genauen Worte verstand Tanith nicht, aber er wusste sofort das Vengard da unten bei Beubo war. Das folgende Platschen deutete darauf hin dass ein schweres Objekt im Wasser gelandet war, es war nicht schwer zu erraten dass es sich dabei um wen es sich dabei gehandelt haben musste, immerhin fehlte nur noch einer von ihnen. Ark schaltete Schnell und sprang hinterher, das war also schon mal geregelt.
Plötzlich knallten Schüsse und über viele Jahre antrainierte Reflexe und Verhaltensweisen ersetzten das bewusste Nachdenken des ehemaligen Freelancers. Er packte die Shinen welche gerade so in Armreichweite stand und nur einen Wimpernschlag nach dem ersten Pulverknall hechteten der Schütze und die durchgeweichte Zimmerfrau zur Seite und waren binnen eines kaum messbaren Augenblicks hinter der massiven Reling des Schiffes verschwunden. Adrenalin schoss durch seinen Kreislauf und er hielt Yukikos Arm fest gepackt. Als die erste Salve vorbei war schaute er sie ernst an. "Bei Beschuss sofort Position und Bewegungsrichtung wechseln, am besten schnell und ohne nachzudenken, nachdenken verlangsamt die Reflexe und macht vorhersehbar. Ducken ist nur Sinnvoll wenn man sich damit hinter einem massiven Hindernis in Sicherheit bringt, eine Hechtrolle zur Seite ist am besten geeignet. Kopf einziehen ist ebenfalls sinnlos, Schützen werden darauf gedrillt auf Brust und Bauch zu schießen, wegen der großen Trefferfläche. Nur echte Scharfschützen schießen auf den Kopf." Ob sie ihn jetzt beschimpfte oder nicht war Tanith im Moment ziemlich egal, er ging davon aus dass sie vermutlich im Kugelhagel gestorben wäre. Welcher Handwerker wusste schon wie er sich unter massivem Beschuss durch eine Schützengruppe verhalten musste.
Eine Zweite Kugelsalve donnerte über sie hinweg, aber die Rehling war offensichtlich Stabil genug um den Waffen der Wachen stand zu halten. Als der Donner der zweiten Salve verhallt war lies Tanith Yukikos Arm los und deutete auf die andere Seite des Schiffes. "Schau nach wo Ark wieder hochkommt und hilf im Beubo an Board zu bringen. Ich knall inzwischen ein paar von den Arschlöchern ab. Ich hab die Nase voll für heute." Tanith lies die last Sound von seiner Schulter gleiten und machte sich bereit. Er wollte zwar eigentlich auf die kurze Feuerpause zwischen zwei Salven warten, aber plötzlich stürmte der weißhaarige Schwertkämpfer los und rief dass er sich auf seine Fähigkeiten verlassen würde. Als die erste Salve das neue und unerwartete Ziel verfehlte stand Tanith auf, wirbelte herum und zielte. Unmittelbar bevor der Schuss brach brüllte er Akataja hinterher. "Dafür schuldest du mir ne Flasche!" Die nachladende Schützengruppe war uninteressant, sie brauchten noch wenigstens zwölf Sekunden bis sie wieder feuerbereit waren, die anderen, die bereits anlegten musste unterbrochen werde.
Der Schuss brach, die Kugel traf genau den Kopf des mittleren Schützen und sein Kopf zerplatzte regelrecht. Die anderen beiden Schützen gerieten in Panik als jeder von ihnen ein paar ordentlich Spritzer abbekam und genau wie geplant feuerten sie ihre Waffen planlos in die Luft ab. Tanith hatte inzwischen bereit in seine Jackentasche gegriffen und eine weitere Papierpatrone in den Lauf der last Sound gestopft. Er zog den Ladestock blitzschnell aus der Waffe, rammte ihn zwei mal mit aller Kraft tief in den Lauf und lies ihn neben sich zu Boden fallen, jede Sekunde war wertvoll. Die zweite Schützengruppe hatte ihre Gewehre weggeworfen und beschlossen Akataja als gefährlicheren Gegner aufzufassen. Ein Fehler den ein Scharfschütze der von der Insel der Schützen stammte nicht verzeihen würde. Tanith zielte genau, drückte den Abzug und schaute zu wie die Kugel den Lauf verlies. Der Soldat der dem weißhaarigen Schwertkämpfer am nächsten Stand sackte zusammen und war bereits tot bevor er auf dem Boden ankam. Im Geiste zitierte er einen Leitsatz den er auf jeder Jagd beherzigt hatte. "Wenn du tötest dann töte schnell und präzise. So minimierst du das Leid deiner Beute."
Noch während dieser Gedanke seinen Verstand beschäftigte griff seine hand nach einer weiteren Papierpatrone und stopfte sie mit automatisierten Bewegungen in den lauf seiner Waffe. Als das Gewehr wieder Schussbereit war presste er es an die Schulter, richtete es auf Vengard und zielt auf eine der Ölflaschen die der Hüne trug. Er nahm sich beim zielen so viel Zeit wie nötig, denn der Schuss musste genau sitzen.
 

Yukiko

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Als Yuki von ihrem Tauchgang zurück kam, war es zwar ein kurzer peinlicher Moment, aber dann ging es Gott sei dank weiter. Einer nach dem anderen betrat das Schiff und es fehlte nur noch Beubo, doch bevor dieser überhaupt dazu kam, kamen Vengard und seine Männer. Nur ein paar Augenblicke später flog der Spiralschädel durch die Luft und ein lautes Platschen erfüllte die Luft. Das hatte ja schief gehen müssen, es wäre sonst zu einfach geworden. Ark sprang Beubo sofort hinterher, also musste sich Yukiko darum nicht mehr kümmern. Als dann jedoch ein Feuerhagel eröffnet wurde, war Yuki absolut nicht vorbereitet und wurde zum Glück von Tanith am Arm gepackt und zu Boden mitgerissen. Der Schütze erklärte ihr schnell wie sie sich unter Beschuss zu verhalten hatte und er blickte tot ernst, während er sprach. Da ihn die Zimmerfrau nicht unterbrechen wollte nickte sie nur bestätigend, um zu zeigen, dass sie es verstanden hatte. Außerdem folgte noch die Anmerkung sie solle schauen wo Ark und Beubo hoch kamen und ihnen an Board helfen, er würde sich um die vor dem Schiff kümmern und da Yuki nicht sonderlich scharf darauf war, unbedingt in den Feuerhagel zu kommen war sie auch recht schnell mit der Aufteilung einverstanden. "Alles klar!" und dann sprang Akataja schon vom Schiff runter und sie rannte nach hinten an das Schiff um sicher über die Reling beugen zu können und die anderen zwei suchen zu können im Wasser.
Es dauerte zwar ein paar Sekunden aber dann brachen die Köpfe der zwei aus dem Wasser nach oben. Wie sollte sie ihnen nur am besten nach oben helfen? Sie drehte sich einmal im Kreis hier musste doch irgendetwas nutzbares herum liegen..... und nach einer kurzen Suche entdeckte sie ein Seil, das müsste halten. Sie band das eine Ende Fest und das andere warf sie runter ins Wasser bevor sie Pfiff "Ark! Klettert am Seil hier hoch"
Sie hoffte, dass das beide schaffen würden, Beubo sah soweit sie das beurteilen konnte noch nicht ganz bei Sinnen aus.... war der etwa Bewusstlos? das würde jetzt ja gerade noch fehlen. "Wenn nicht kann ich euch auch einzeln hoch ziehen wenn ihr das Seil um euch bindet"fügte sie eben wegen dem Anblick von Beubo noch hinzu, was hinter ihr in der Zeit von statten ging wusste sie nicht sie hörte zwar am Rande ihres Bewusstseins Schüsse, aber hatte noch keine Zeit sich danach um zu sehen und irgendwie wollte sie auch nicht zwingend wissen, was da genau von statten ging. Solange sie nicht die Zielscheibe der Schüsse war, war alles in Ordnung.
 
B

Beubo

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Beubo kam nur ganz ganz langsam wieder wirklich zu sich. Und es dauerte noch einmal eine gefühlte kleine Ewigkeit, biss der von Vengard brutal überrumpelte Teufelsfruchtnutzer überhaupt begriff, was der kleine Ark ihm hastig und japsend erklärte. Irgendwann zwischen “ins Wasser gefallen” und “gerade noch so erwischt” erinnerte sich Beauregard daran, dass er schon einmal fast ertrunken war, als er damals von einem Piraten angegriffen und von der Reling eines Schiffes gefallen war - es war die Begegnung gewesen, bei welcher Beubo die Spiralfrucht notgedrungener Weise verspeist hatte. Ark plapperte noch ein Bisschen weiter aber Beubo verstand eh nur die Hälfte, denn die Schüsse der Musketen ganz in ihrer Nähe krachten mittlerweile viel zu laut, als dass man mehr als nur jedes zweite Wort verstehen konnte, selbst, wenn man wollte…
“Ark! Danke,” sagte Beubo daher mehr als nur erleichtert, dass er nicht umgekommen war und tätschelte dem jungen Mönch brüderlich die triefnasse Schulter, “Aber die Kacke scheint ja mal wieder voll am dampfen zu sein, wenn ich dass mal so sagen darf!” Beubo grinste unsicher, wahrscheinlich weil er überrascht war, dass er trotz des Schocks in der Lage war, einen Spruch zu klopfen. “Ist dir auch so kalt wie mir, hoffentlich haben wir uns nun nichts eingefangen - lass uns schnell von hier verduften, ich habe keine große Lust, mich schon wieder verhauen zu lassen.” Ark stimmte Beubos Meinung mit einem kurzen, aber dafür um so eingängigeren Nicken zu. Vorsichtig sondierten die beiden klitschnassen Kumpane daher die Lage, indem sie hinter einen Stapel Kisten hervor lukten. Die Schüsse hatten inzwischen aufgehört und waren dem klimpernden Klirren von Stahl auf Stahl gewichen - jeder, der zumindest schon einmal in einer Schlosserei oder ähnlichem gearbeitet hatte, erkannte dieses Geräusch sofort! So auch Beubo und Ark, obwohl letzterer sicherlich eher in seiner jahrelangen Ausbildung mit solcherlei Waffen zu tun bekommen hatte. Beubo kniff angespannt und vor Kälte mit den Zähnen klappernd seine Augen zusammen, doch bis auf das immer einmal wieder blitzartige Aufblitzen der aufeinander prallenden Schwerter, konnte er in der abgeschiedenen Dunkelheit des Piers nicht viel erkennen. “Gott, ich sehe überhaupt nichts, kannst du etwas erkennen?”, flüsterte Beubo nervös aber auch Ark schien ein Bisschen ratlos zu sein. “Nein warte, guck da!” Beubo hatte Vengard ausgemacht, er stand nahe bei dem Schiff der Zimmermannsleute, mit dem er, Beubo, und seine Kumpane eigentlich hatten fliehen wollen. Beauregard konnte den kräftigen und bedrohlich ausschauenden Mann nur erkennen, weil… “A-ach du Donner!”
Der Verhörmeister zündelte gerade an irgendetwas herum, ironischer Weise nutze er dafür ausgerechnet die Fackeln, welche Tanith zuvor ohne das Wissen der Gruppe vorbereitet hatte! Ohne Frage wollte der bösartige Vengard Yukikos Schiff gnadenlos anzünden! Ohne großartig darüber nachzudenken, dass er angeschossen werden und dabei sogar draufgehen könnte, beförderte sich Beubo sofort wie ein Turner übers Hallenpferd über die Kisten und rannte wie irre und blöd dorthin, wo Vengard seinen heimtückischen Plan in die Tat umsetzen wollte. Er ignorierte dabei völlig, dass Ark ihm zurief, sie sollten doch Yukikos Seil benutzen und nach nur wenigen Tapsern hatten sich Beubos Schienbeine auch schon wieder zu den großen, metallenen Sprungfedern verwandelt und er lief nicht mehr, sondern sprang mit riesigen Schritten auf den Verhörmeister zu! “Das Schiiiiiiiiiffff!?!”, schrie der Spiralenmann aus vollen Halse und rämpelte bei seinem inzwischen regelrechten Sturmlauf einen der Soldaten um, welche mit Akataja kämpften. “Sorry!”, brüllte Beubo und man wusste nicht ganz, ob er den Soldaten meinte, oder Vengard, auf den er nun mit beiden Beinen voran zugesprungen war. Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschah, als der völlig durchnässte Junge sich auf den muskulösen Wanzt des Verhörmeisters stemmte. Mit einem in den Ohren klingelnden Geräusch stauchten sich Beubos Schienbeinspiralen dabei, da sein eigenes Gewicht seit der Landung auf diese zu drücken begonnen hatte und schließlich… Pauw! Vengard wurde ohne große Umschweife in den Bug des Schiffes neben dem Yukikos gepfeffert! Beubo indes machte einen Rückwertssalto und landete wieder auf den Beinen - er ging sofort erneut tief in die Hocke und nutzte seinen Schwung, um noch einmal auf Verngard zu schnellen, denn der starke Mann hatte sich in seiner Rage schon längst wieder aus dem Plankenhaufen des Nachbarschiffes herausgekämpft. “Ihr Verbrecher!", brüllte er in die Nacht, “Widerliches Gesindel!” Das brachte das Fass zum Überlaufen, Beubo streckte seine Arme voraus und flog wie Supermann direkt und von neuem genau in den Bauch von Vengard: Du nennst uns Verbrecher!?” Der Schlag zeigte seine Wirkung und Vengard viel beinahe erneut hinten über, doch trotz seiner Beinverletzung schaffte es der erfahrene Kämpfer auf den Beinen zu bleiben - wahrscheinlich stachelte ihn sein Zorn und Ärger inzwischen so sehr an, dass Vengard über das normale Schmerzempfinden hinaus war…
Der Mann packte Beubo an der Hüfte und hob ihn über seinen Kopf, als sei der Spiralenmensch ein Püppchen. “Ich mach dich Platt! Ein für alle Mal, du Missgeburt!” Vengard holte aus und wollte Beubo scheinbar rücksichtslos und ungebremst in den Boden rammen. Leider vergaß der Verhörmeister, dass sie sich nicht auf Steinboden sondern auf Pierplanken befanden und er setzte so viel Schwung und Kraft in seinen geplanten Wurf, dass Vengard wohl sein eines Bein zu schwer belastete - Krack! Sein Fuß brach durch das hölzerne, vom Meerwasser geschwächte Holz! Nichts desto Trotz wurde Beubo zu Boden Geschleudert und ein zweites Knacken kündigte an, dass auch er durch die Planken gebrochen war! Jetzt zappelten nur noch Beauregards Beine wie wild in der Höhe, da er mit den Schultern voran im Piergestell feststeckte! “Aua! Scheiße!? Hilfe!?!”
Zum Glück lag der Steg einige Meter über den Meeresspiegel, so dass Beubos Oberkörper nicht unter Wasser verharren musste! Kaum Hatte er also seinen Hilfeschrei abgesetzt, wickelte sich etwas festes stramm um eines seiner Fußgelenke und zog sich ruckartig zu - Yukiko hatte ihr Rettungsseil kurzerhand zu einem Lasso umfunktioniert und zerrte die Schlaufe stramm! Die Zimmermannsfrau stieß einen stöhnenden Schrei der Anstrengung und Wut aus, als sie ihren Kameraden aus seinem Verhängnis befreite. Yukiko wurde lediglich von Beubos eigenen überraschten Aufschrei übertönt, während er schnurstraks und im hohen Bogen wie an einer Angel auf des Deck des Fluchsschiffes getrudelt kam...
 
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Ark

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Anstatt dass sich Beubo erst einmal sicher am Schiff das Seil hochziehen lassen wollte, stürmte er wieder mitten in das Kampfgetümmel, sodass Ark seine Bemühungen Beubo am Leben zu erhalten in Gefahr sah. Wäre er eine Person, die über akute Fähigkeiten verfügen würde, dann wäre Ark leichter ums Herz, aber schaut ihn euch doch mal an: „Das Schiiiiiiiiiffff!?!” Wie er da schrie, durch die Gegend wankte (nun gut, teils waren die Sprungfedern Schuld, aber mit einem so unsicheren Lauf machte man sich zur Zielscheibe), das Gesicht… war das etwa Zorn auf seinem Gesicht? Wenn ja, dann machte er damit niemanden Angst, so viel stand fest. Im Großen und Ganzen sah Beubo gerade wie ein weinerlicher Sack aus, welcher einen Verzweiflungsangriff machte und nur die Tatsache, dass er von der Flanke kam und dementsprechend er niemanden hatte, der direkt auf ihm zielte, machte diesen Angriff überhaupt möglich…
Ark währenddessen... „Teihyaaa!“, blockte kurz eine Hellebarde, die Beubo von hinten erwischt hätte mit dem Schaft, drehte die Stange der Hellebarde zur Seite und schlug mit dem stumpfen Ende des Speers zu. Dann wirbelte er seine Waffe mehrfach, um sich zu lösen und wieder näher an Beubo zu kommen.
Jener wechselte jedoch das Schlachtfeld... mit einem Sproing war er schon weg, während Arks Kommentar etwas einsam war: „Ähm… ist das eine gute Idee gleich wieder ans Wasser zu gehen?“ Bestimmt nicht. „…Akataja!“, rief er dem Großen zu: „Ich gebe dir meinen Rücken!“ Damit sprintete der Goldhaarige los und kümmerte sich nur noch um das, was vor ihm lag… Aber hier war keine Zeit zum Zögern, er lief zum Steg und kam dann an, als gerade Beubo sich in einer misslichen Kopfüberlage befand.
Sein Gegner unterdessen hievte sich stöhnend heraus, sein eines Bein war eingebrochen… Während Ark auf ihn zu rannte, knarschte seine nasse Kleidung, insbesondere die Schuhe. Er war nun deutlich schwerer als normal, aber zumindest kannte er diese Schwere… Er benutzte dann seinen Speer als Sprungstange: „Donnertritt!“ und schleuderte den Fremden ein wenig zurück, während überall Wassertropfen sich verteilten, die aus seiner Kleidung spritzten.
„Grr…“ Irgendwie hätte der Tritt mehr tun sollen… „Und so schließt es sich also. Du und ich, um meinen rechtmäßigen Platz einzunehmen… Nachdem ich dich aus dem Weg geräumt habe…“
„Ähm… Entschuldige bitte, aber… kennen wir uns?“ Einen solch bulligen Mann hätte Ark bestimmt nicht vergessen, aber er hatte das Gefühl, diese Person heute zum ersten Mal gesehen zu haben und sie sprach so, als hätte sie ihn schon die ganze Zeit bekannt, was irgendwie für ein schlechtes Gewissen sorgte.
„… Ich bin’s Vengard! Ich bin der Verhörmeister von Richter Frollo!“ Er schien sehr stolz auf seinen Titel zu sein, weswegen das schlechte Gewissen noch mehr wurde: Ark wusste nicht, was ein Verhörmeister war.
„Ah!“, versuchte er sein Unwissen zu überspielen: „Ich bin Ark aus dem Terrakloster, freut mich deine Bekanntschaft zu machen.“ Er verbeugte sich kurz vor Vengard und fuhr fort: „Ich habe auch für Frollo gearbeitet, ich war… ich habe dies und das gemacht.“ Gab es überhaupt einen Sammelbegriff für Leibwächter, Bote und Aufseher? „Aber wenn du schon da bist, kannst du Frollo etwas ausrichten: Es tut mir sehr Leid, dass ich so einfach verschwinde und auch, dass ich einigen Leuten unter Verdacht helfe, aber ich denke, es ist richtig und zumindest sie hier sind unschuldig.“ Damit meinte er Beubo, Tanith, Yukiko und Akataja: „Also braucht er sich keine Sorgen um mich zu machen, mir geht’s gut und ich muss das hier wirklich tun, doch wenn er etwas über Eru herausgefunden hat, soll er mir bitte eine Möwe schicken.“
„Du weißt wirklich nicht, wer ich bin?“ Irgendwie schien Vengard deswegen… verletzt zu sein. Er schaute etwas leer drein, dann aber begann etwas sich in seinem Gesicht zu bewegen… Halt, eher trat etwas hervor, nämlich Wutadern, welche sein Blut in Klößen transportierte. Ich bin zwar kein Arzt, aber das sieht echt ungesund aus! Besonders als er diese rote Hautfarbe bekam… Und dann zog er aus seinem Gürtel eine kleine Axt und begann dann direkt auf Ark zuzustürmen: „Haaaaaaaaaaa!“
Normalerweise wäre die „Flucht nach Vorne“ auf die Außenseite die Devise, aber so rücksichtslos wie der Mann namens Vengard angriff, würde er alleine mit seiner Masse Ark einfach umwerfen, wenn er zu nahe kam, also sprang er schnell nach hinten und nach Innen, damit er besser Vengard im Auge behalten können würde und dessen Organe leichter mit dem Speer anvisieren könnte. Aber Vengard war ein „Draufgänger“, er kam immer näher heran, sodass Ark wegen der Reichweite nicht so angreifen konnte, wie er selbst es wollte. Gegen jemanden mit Vengards Maßen wäre ein zu naher Kampf eher gefährlich, wie Beubo es schon merken durfte.
Also wollte der Mönch auf Reichweite spielen, anstatt durch einen harten Angriff einen präzisen Stoß gewinnen, doch… „Ha! Ha! Ha! Ha!“ Drängte sich der Gegner immer weiter nach vorn. Was hatte Ark ihm bloß angetan, dass er so außer sich war?!
Holzsplitter folgen, als die Axt zum wiederholten Male in die Stegplanken reinschlug und ohne Finesse wieder herausgezogen wurde… und langsam mischte sich außer den Geräuschen von Arks Kleidung noch ein Knarren hinzu… Und Knack, Krach fiel der Verhörmeister durch die Planken ins Wasser…
„Gut, dass ich so leicht bin…“, seufzte der Junge erleichtert. „Hm… er kommt nicht hoch…“ Man sah einiges an Schaum und Blasen, aber scheinbar hatte Vengard Probleme mit dem Schwimmen. Ohne zu Zögern warf Ark seinen Speer nach hinten, damit er nicht aus Versehen ins Wasser geriet, und sprang hinterher. Das wäre heute schon die zweite Person, die er aus dem Wasser ziehen würde…
Der salzige Geruch des Meeres kitzelte seine Nase, während er die Luft anhielt und nun nach Verhörmeistern fischte… Da sah man, wie er, vollkommen anders als Beubo, wild herumruderte, aber nicht wirklich hochkam. Ark ergriff seinen Arm und wollte ihn daran hochziehen, doch…
Plötzlich umgriff Vengards Hand das Handgelenk des Goldhaarigen und riss ihn zu sich, während er sich den deutlich leichter gebauten Jungen an sich presste, sodass Ark die Luft aus den Lungen gepresst wurde: „Brrrrrblll…“ Und auch wenn Ark gerade kaum etwas sehen konnte, war er sich sicher, ein Lächeln auf den Zügen Vengards zu sehen… ein eiskaltes und wahnsinniges Lächeln.
 

Akataja

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Alles war so gelaufen wie Akataja es sich erhofft hatte. Nachdem er losgerannt war gab Tanith ihm Rückendeckung und räumte gezielt die Wachen aus dem Weg, die ihm hätten gefährlich werden können. Auch wenn der Scharfschütze den Männern nicht gerade Kopfschüsse hätte geben müsse /es ist schade um sie… aber sie kannten das Risiko, als sie sich für die Rüstung und das Schwert entschieden haben./
Kurz nachdem Akataja richtig im Kampf war , konnte er am Rande seiner Wahrnehmung noch mitbekommen wie sich Beubo wieder in den Kampf stürzte. Er konnte sich gut gegen Vengard behaupten, steckte am Ende jedoch wieder in Schwierigkeiten. Dafür sprang nun der junge Ark ein und beförderte Vengard ins Wasser.
Akataja schlug gerade eine der letzten beiden Wachen von sich und wollte dem Jungen zurufen /er sollte wissen das er gut gekämpft hat/ aber da sah Aka auch schon, das Ark tatsächlich dem Verhörmeister hinterher sprang. /Der Junge wird doch nicht… nein! Wenn er diesen Typen retten will geht er ein unnötiges Risiko ein, dazu ist der Kerl viel zu schwer und würde Ark eher noch mit sich ziehen./
Akataja vergas die letzte Stadtwache ganz, er lief zum Hafenbecken, etwa dorthin wo er den Jungen zum letzten mal gesehen hatte, dabei warf der Schwertkämpfer seinen Mantel ab und schlüpfte aus den Stiefeln.
Akataja bemerkte die Stadtwache, die gleich hinter ihm war und zuschlagen wollte, aber ihm fehlte die Zeit. Ein Knall und ein kurzer Aufschrei verrieten ihm jedoch das Tanith sich auch um diese Wache gekümmert hatte.
Es polterte als Aka über den Steg lief und dann mit einem eleganten Kopfsprung ins Meerwasser sprang. Soldaten der Marine konnten meistens gut schwimmen und Akataja war da keine Ausnahme, auch wenn er kein ausgebildetere Rettungsschwimmer war, sollte es reichen um Ark zu helfen.
Im Wasser konnte Akataja kaum etwas sehen, das Licht des Mondes und der Sterne drang nicht sehr tief. Aber trotzdem konnte Aka noch die massige Gestallt von Vengard sehen und auch Ark /er hält ihn fest… verdammt! Sowas ähnliches hatte ich schon befürchtet./

Oh ja, Vengard war geladen. Es war eine einfach furchtbare Nacht, alles ging schief, er hatte nicht mal diesen Teufelsbengel erledigen können und als er kurz davor war, das Schiff der Schurken nieder zu brennen, wurde er schon wieder von diesem Kerl angegriffen. Die Mischung aus endloser Rage, hohen Blutverlust und starken Schmerzmitteln ließen den Verhörmeister trotz schwerer Treffer immer noch weiter kämpfen. Der Sieg war wieder zum greifen nahe, als der Spiraljunge fest saß, aber da kam schon der Nächste und beförderte ihn ins Hafenbecken.
Vengard, mit seiner Axt und der Lederrüstung, hätte schon im Normalfall schlecht schwimmen können, aber kaum das er im kalten Wasser war, wurde sein Bein völlig steif und er konnte es kaum bewegen. Das kalte Salzwasser und die vielen Anstrengungen hatten ihm wohl endgültig den Rest gegeben, das Gelenk war völlig steif und der Schmerz würde wohl jeden anderen in eine Ohnmacht bringen.
Vengard hatte noch nicht mit dem Leben abgeschlossen, er strampelte und versuchte nach oben zu kommen und schöpfte neue Hoffnung als ihn plötzlich jemand packte.
Als er erkannte, wer ihn retten wollte, gab die Wut ihm wieder neue Kraft. Dieser Bengel, nicht nur das er ihn ins Wasser befördert hatte, dieser Junge war auch noch ein Verräter und der kleine Mistkäfer, der ihn um seine Stelle bringen wollte.
Vengard packte fest zu, er griff sich den Jungen, er wollte ihn mit sich nehmen in die Hölle. Ab einer bestimmten Tiefe wären beide verloren, aber das war für Vengard in Ordnung, seine Rache hatte Priorität.
Der Verhörmeister des Richters fühlte sich schon als Sieger, als er plötzlich einen starken Schmerz in der Schulter und im ganzen Arm spürte. Dieser silberhaarige Teufel, der seine Leute vor dem Justizpalast angegriffen hatte, war plötzlich auch hier und hatte sein überlanges Schwert an dem Jungen vorbei und in Vengards Schulter gestoßen. Vengard wollte aufschreien, er wollte diesen beiden entgegen brüllen, dass er nicht aufgibt, aber es kamen nur Blubberblasen hervor.

Vengard spürte keinen Schmerz, nur Kälte und Zorn. Sein Griff lockerte sich nicht, er wurde sogar fester. /Ich habe keine Zeit für sowas./ Akataja packte das Schwert mit beiden Händen und drehte es mit einem Ruck herum, damit riss er ein großes Loch in die Schulter des Mannes. Das Wasser um sie herum färbte sich rot und der Griff von Vengard lockerte sich, weil die Klinge des Schwertkämpfers eine Sehne stark verletzt hatte.
Als der Verhörmeister spürte, wie der Junge seinem schwachen Griff entglitt wurde langsam alles Schwarz um ihn, die Kälte wurde immer stärker. Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, wurde ihm klar, was er falsch gemacht hatte.
Er hätte diese Typen töten sollen, als er die Gelegenheit dazu hatte.

Ark tauchte als erster wieder auf und reflexmäßig füllte er gleich seine Lungen mit Luft. Sein Blick glitt zurück ins Wasser, Akataja hatte ihn zu verstehen gegeben sofort auf zu tauchen, war aber noch nicht hinterher gekommen. Eine gefühlte Ewigkeit später kam auch Akataja hoch, er holte gleich tief Luft als er sich mit dem Arm auf den Steg zog, in dessen Hand er sein Schwert hielt. Nach dem zweiten Atemzug zog er seine andere Hand hinterher, mit der er den bewusstlosen Verhörmeister auf den Steg hob.
Tanith war dann der erste, der etwas dazu sagte „Warum hast du den denn gerettet? Es wäre sicherer gewesen ihn ertrinken zu lassen.“
Aka wollte nicht sagen, dass er Ark einen Gefallen tun wollte, oder dass er immer noch nicht entscheiden wollte und konnte wann jemand sterben sollte. Er sah einfach nur auf, sah dem Freelancer direkt in die Augen und sprach „Einen Mann wie ihn… spuckt sogar die Hölle wieder aus.“
 
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Aus dem was anfänglich kaum mehr als ein Scharmützel gewesen war und das für die Wachen, nach ihrem glauben, ein einfacher Sieg hätte werden sollen verwandelte sich binnen weniger Augenblicke in eine kleine Schlacht. Akataja wütete mit seinem unverhältnismäßig langen Schwert wie ein Derwisch, schien aber bewusst keine tödlichen Hiebe zu verteilen. Tanith nahm unterdessen alles unter Feuer was er ins Visier bekam, war aber nicht so rücksichtsvoll mit seinen Gegnern, allerdings hatten Kugeln auch keine stumpfen Rückseiten mit denen man den Feind bewusstlos schießen konnte.
Gerade als der Schütze Vengard ins Visier nahm und die Ölflaschen zerstören wollte kam Beubo angerast und kracht wuchtig in den Verhörmeister. Der Schütze knirschte wütend mit den Zähnen, nur den Bruchteil einer Sekunde später und der strubbelhaarige Kerl wäre ihm direkt in die Schusslinie geraten. Unterm strich zählte zwar nur dass das Schiff nicht brannte, aber gefährlich war die Aktion trotzdem gewesen. Während Beubo und später auch Ark und Akataja sich Vengard zuwandten beschloss Tanith die restlichen Wachen weiterhin zu beschäftigen, andernfalls könnten sie schnell zum Problem werden. Die Meisten der Soldaten hatten bereits gelernt dass es eine dämliche Idee war bei einem Scharfschützen wie ihrem aktuellen Gegner den Kopf aus der Deckung zu stecken und so konnte Tanith sich darauf beschränken gelegentlich einen Warnschuss abzugeben und die Männer so zwingen in Deckung zu bleiben.
Als ihr Vorgesetzter aber ins Hafenbecken befördert wurde wollten einige der Wächter ihm zu Hilfe eilen und Akataja angreifen, was sich aber schnell als schlechte Idee herausstellte. Es brauchte nur einen Schuss, gefolgt von einem kurzen Aufschrei, um den Männern klar zu machen dass sie sich noch immer im Schussfeld befanden und sich selbst auf dem Silbertablett servierten wenn sie ihre Deckung verließen. Entsprechend duckten sie sich auch augenblicklich wieder ab, einige der Männer traten sogar die offene Flucht an. Wenn es darum gegangen wäre so viele wie möglich von ihnen unschädlich zu machen wären an diesem Punkt sicher einige Schüsse gefallen, aber darum ging es ja gar nicht, es ging nur um eine Flucht. Und als die verbleibenden Soldaten merkten dass niemand auf ihre flüchtenden Kameraden schoss wartete auch sie nicht lange sondern machten sich sofort an den Rückzug.
Tanith stand hinter der Rehling und beobachtete das Schauspiel, schließlich senkte er sein Gewehr und grinste zufrieden. "Wenn du Soldaten in die Enge treibst und sie keine Chance zu Flucht haben werden sie mit dem Mut der Verzweiflung kämpfen, wie ein verwundetes Tier. Sehen sie aber einen Fluchtweg der ihr Leben retten kann werden sie ihn nutzen anstatt bis zum Tode zu kämpfen."
Yukiko hatte inzwischen Beubo irgendwie auf das Schiff gebracht, wie genau war dem Schützen aber entgangen, allerdings sah der Teufelsmensch nicht so aus als wäre er sanft auf das Deck getragen worden. Genau genommen sah er eher aus als hätte man ihn aus einer Kanone auf das Deck geschossen. Aber Die Zimmerfrau war vermutlich auch nicht gerade der Typ Mensch der besonders zimperlich mit anderen umging, da der ehemalige Freelancer den Dickschädel des Strubbelkopfes aber genau kannte wusste er dass es nicht lange dauern würde bis er sich wieder aufrappeln und allen den letzten Nerv rauben würde.
Wenig später tauchten Ark und Akataja wieder auf, mit Vengard im Schlepptau. Der Schütze schaute den bewusstlosen Fleischberg skeptisch an und erwartete irgendwie dass er gleich die Augen aufschlug und versucht einen von ihnen mit bloßen Händen zu blutigem Brei zu schlagen. Er schaute kurz zu dem Schwertkämpfer und stellte sein Gewehr neben sich an die Rehling. "Warum hast du den denn gerettet? Es wäre sicherer gewesen ihn ertrinken zu lassen." Akataja schaute ihn nur an und meinte dass wohl selbst die Hölle den Kerl nicht haben wollte. Ein kurzes verächtliches Schnauben später winkte Tanith einfach ab. "Ich hätte es ja auf einen Versuch ankommen lassen, aber jetzt hast du ihn schon rausgezerrt."
Es war ein langer Tag gewesen und entsprechend war es ein gutes Gefühl für Tanith als er sich endlich hinsetzen und gegen die Rehling des Schiffes lehnen konnte. Er schloss kurz die Augen, atmete tief durch und schaute dann zu Yukiko. "Lebt Beubo noch und können wir uns jetzt verpissen?" Am liebsten wäre er jetzt augenblicklich eingeschlafen, die ständige Konzentration beim zielen und schießen strengte mehr an als viele glaubten und noch dazu war es einfach nur verflucht spät. Wenn es also nach dem ehemaligen Freelancer ging konnten sie endlich einen Strich unter diesen Tag ziehen. Außerdem würden Frollo und Vengard es garantiert so einfädeln dass sie bald gesuchte Verbrecher waren und wenn man bedachte was er und Beubo in Korallendorf abgezogen hatten war es schon verwunderlich dass es nicht bereits längst so war.
 

Yukiko

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Ark und Beubo hatten es wieder auf das Schiff geschafft. Doch lange blieben die zwei nicht am gleichen Fleck stehen, Beubo entdeckte irgendetwas das ihn in Rage versetzte und plötzlich fluchte er und war schon wieder auf dem Weg das Schiff zu verlassen, so würden sie hier nie weg kommen wenn immer wieder alle sich vom Schiff verabschiedeten.
Yuki wollte aus irgendeinem Grund unbedingt wissen, was den Spiralmenschen angespornt hatte sich wieder ins Getümmel zu mischen, weswegen sie sich wieder an die Reling begab und über diese gerade noch blickte um zu sehen wie Beubo den Verhörmeister in das nebenliegende Schiff katapultierte. Ein Wortgefecht später krachte das Bein des Verhörmeisters in die Planke und Beubo kurz darauf mit dem Oberkörper auch.
„Mit dem wird es einem ja nie langweilig!“ fluchte die Shinin vor sich her als er um Hilfe rief, das sollte beim besten willen kein kompliment sein, und holte sich schnell das Seil welches eigentlich davor dafür gedacht war, die zwei Jungs aus dem Wasser zu ziehen. Nach ein paar Handgriffen war das Ganze dann auch schon zu einem Lasso umfunktioniert, hoffentlich würde sie auch treffen….. ihre Zielsicherheit ließ nämlich zu wünschen übrig …..Doch zum Glück für Beubo, landete sie gleich beim ersten Versuch ein Glückstreffer und zog die Schlaufe gleich zusammen bevor er es noch schaffte sie wieder von seinem Bein abzuschütteln.
Dann zog sie an dem Seil, doch im ersten Augenblick rührte sich noch nichts und ein stöhnen entwich ihren Lippen. Sie legte das Seil noch einmal um ihre Hand um einen Besseren Halt zu haben und stemmte sich dann mit ihren Füßen gegen die Reling um noch einmal mit aller Kraft die sie aufbringen konnte Beubo wieder an Deck zu bekommen und aufeinmal setzte sich der Körper von Beubo in Bewegung und flog im Bogen auf das Schiff zu während Yuki durch den plötzlich fehlenden Wiederstand nach hinten umkippte.
Der Schrei von Beubo kam immer näher und wurde schließlich von dem Aufschlag unterbrochen, als er ein Paar Meter von der Frau entfernt auf dem Schiff aufschlug. „Entweder bist du echt blöd festgehangen oder du bist doch schwerer als man vermuten würde……“ beschwerte sich die Frau und richtete sich dann langsam wieder auf um nach zu sehen wie es dem Rest denn ginge.
Was sie dann sah war wie die Stadtwache hinter Akataja nach einem lauten Knall zusammen brach und Akataja ins Wassersprang, Ark war nirgendwo zu sehen ebenso wenig wie Vengard. “und dabei war eine einfache und simple Flucht geplant“ dachte sich die Zimmerfrau während sie mit den Augen rollte. Nach wenigen Augenblicken tauchten Ark, Akataja und Vengard wieder auf. Bevor sie auch nur etwas blödes sagen konnte fragte Tanith schon warum der auch gerettet wurde und wandte sich dann an sie ob Beubo noch leben würde und ob sich die Gruppe jetzt endlich mal verpissen könnte.
Yuki schaute kurz zu Beubo und musste zugeben er sah schonmal besser aus, ob sie wohl ein wenig zu grob war? Dann wandte sie ihren Blick aber wieder zu Tanith und antwortete. „ich hoffe es …. Naja solange du nicht auch noch eine Runde schwimmen gehen willst können wir los, sobald sich mal alle anwesend parallel auf dem Schiff befinden“ das sollte eigentlich ein Wink mit dem Zaunpfahl werden, dass Ark und Akataja jetzt ihre Hintern in Bewegung setzten sollten, doch das klappte erst als die schwarzhaarige noch einen genervten Blick in ihre Richtung warf und meinte „wird’s bald!“ und tatsächlich waren sie kurz darauf alle auf dem Schiff.
Jetzt konnte sie die Planke einholen und das Schiff los binden und während sie das tat drehte sie den Kopf zu Aktaja „du weißt wo wir hin müssen oder?“ der nickte daraufhin nur und begab sich auch schon in die Richtung vom Steuer.
 
B

Beubo

Guest
Ohne ein Wort zu sagen starrte Richter Frollo auf das Meer hinaus - seit der fromme Mann am Pier des Hafens eingetroffen war, an welchem der letzten Endes alles entscheidende Kampf zwischen Vengard und den Entflohenen von statten ging, tat Claude nichts anders. Inzwischen war sogar schon die Sonne aufgegangen, bzw. schickte sich gerade an, hinter dem scheinbar endlosem dunklen Meer hervorzuklettern. Wie so oft in den letzten Stunden erinnerte sich Frollo beklommen daran, was alles mit dem Topsy Turvy in welcher Reihenfolge passiert und, noch viel entscheidender, was alles schief gegangen war. So entsetzlich schief und falsch und überhaupt, dass es einer Bande von unbekannten gelungen war, in nicht einmal einem Tag und einer Nacht ein Volksfest zu ruinieren, die Kirche zu bestehlen, sein, Frollos, Leben zu bedrohen, den Kerker des Gerichtsgebäudes zu demolieren, die richterlichen Truppen in die Irre zu führen, einem geheimen Übergriff zu entkommen und schließlich nicht nur die fähigsten Kämpfer der Garde Noträdamms im Kampf zu besiegen, ja, zu töten … sondern dazu auch noch mit gänzlich ungeschorener Haut davon zu kommen.
Frollo atmete tief die kühle Morgenluft ein und stieß sie dann sofort wieder zischend aus. Endlich wandte er seinen starren, müden Blick von dem langsam am Horizont verschwindenden und inzwischen viel zu weit entfernten Schiff ab, das die Kriminellen zur Flucht genutzt hatten. Mürrisch und mit großen Sorgenfalten auf der Stirn registrierte Richter Frollo, was für eine Verwüstung die Gruppe am Hafen angerichtet hatte: Seeuntauglich gemachte Schiffe - eines tatsächlich gänzlich unbrauchbar gemacht, denn es wurde ein großes Loch in die Kielplanken gestoßen! - und verwundete, sogar getötete Soldaten waren alles, was die Feinde der Gerechtigkeit zurückgelassen hatten. Schrecklich. Ohne Frage. Dieses Pack schien doch weitaus … gefährlicher und gewaltbereiter zu sein, als es sich Frollo zu Anfang hatte ausgemalt.
“Uuuhhhhrrrrrrrr….”
Vengards uriges Stöhnen lenkte die Aufmerksamkeit des Richters auf seinen Untergebenen - Herr Gott, nicht einmal er vermochte es, die Übeltäter mit Gewalt aufzuhalten. Letzten Endes erwies sich Vengard in der Tat nicht viel hilfreicher als Ark oder Gringoire. Letzterer war noch immer verschwunden und es blieb anzunehmen, dass er im Eifer des Gefechts, mit eingezogenen Schwanz das Schlachtfeld verlassen hatte. Soldaten hatten Frollo zwar berichtet, dass man den Barden noch eine Stunden vor Sonnenaufgang in der Stadt gesehen hatte, doch das bedeutete jetzt auch nichts mehr. Gringoire wusste, dass ihm eine Strafe blühte, wenn er jetzt oder irgendwann zurückkehrte - die Quittung für sein Versagen auf der ganzen Linie…
Frollo seufzte und Blickte doch noch einmal hinaus aufs Meer. Um Ark tat es dem Richter fast schon ehrlich Leid. Der alte Mann hatte sich sehr gewünscht, den naiven Jungen ganz nach seinen Vorstellungen zu formen und mit ihm einen treuen Gehilfen auszubilden. Frollo konnte sich nicht vorstellen, dass Ark entführt worden war, denn die niedergeschossenen Männer zu seinen Füßen bewiesen, dass diese Kriminellen scheinbar rücksichtslos jeden töteten, der ihnen im Weg war. Nein, wahrscheinlich haben die Feinde den dummen Jungen einfach umgarnt mit Geschichten von Abenteuern und noch anderem romantischem, sinnlosen Quatsch. Was immer es auch gewesen sein mochte, den überlebenden Soldaten zufolge kämpfte der kleine blonde Mönch offenkundig auf der Seite der Verbrecher und allein das unterschrieb praktisch schon Arks Verurteilung… so oder so.
Erneut stöhnte Vengard unter den prüfenden Griffen nid Behandlungen der Sanitäter auf. Der verwundete Mann murmelte unentwegt Flüche und anderer bösartige Schwüre gegen seine Bezwinger, jedoch schien es auch so, als täte er das nur, um Frollo zu zeigen, dass er, Vengard, seinen Kampfeswillen trotz der Niederlage nicht aufgegeben hat. “Herr, ich versichere, das nächste Mal werde ich nicht versagen!”, flehte Vengard, wenn auch mit zorniger Stimme, seinen Vorgesetzten an. Dieser schüttelte beschwichtigend den Kopf, verzog jedoch nicht auch nur eine einzige Mime. Frollo legte Vengard lediglich die knochige Hand auf die Schulter und strafte seinen ehemaligen Untergebenen Nummer eins mit schweigen - der große Verhörmeister zucke mehr vor Ehrfurcht als Schmerz zusammen. Dann machte sich Frollo langsam spazierend auf den Weg zum Justizpalast. Sein Verstand arbeite bereits daran, wie er den Vorfall vor der Bevölkerung Noträdamms geheim halten würde - ganz zu schweigen, wie er eben jene schrecklichen Ereignisse vor der Weltregierung verheimlichen könnte! Wenn bekannt werden würde, dass Frollo all diese Verbrechen in nicht einmal zwei Tagen hat ungestraft und außerdem auch noch unbemerkt geschehen lassen … nun, das wäre mit Sicherhit das Ende seiner richterlichen Laufbahn. Er muss sicherlich bald für das verpatzte Tupsy Turvy Stellung nehmen, doch das wird er schon auf die Reihe kriegen. Zum Glück geschah der größte Teil der feindlichen und vor allem destruktiven Aktionen der Verbrecher im verborgenen und oder im Justizpalast selbst. Die normale Bevölkerung bekam davon also folglich wenig, bzw. überhaupt nichts mit. Alle involvierten Personen würde Frollo persönlich einweisen, dass sie wissen, wem ihre Loyalität gehöre und den Familien der verstorbenen Soldaten müsste er einfach nur eine Geschichte auftischen, an dessen Ende ihre Ehemänner und Söhne eben in der Schlacht gefallen waren. Punkt.
Die Glocken von Noträdamm läuteten zur Morgenstunde und eröffneten praktisch einen neuen, arbeitreichen Tag auf der Insel. Außerdem erinnerten sie Frollo daran, dass er den Mönchen des Klosters nichts nachweisen konnte, wo sie doch so offensichtlich etwas vor ihm verheimlichten? Und selbst wenn er es könnte: Es handelte sich bei den Apten um heilige Männer des Inselglaubens, es würde ohnehin sehr schwer bis unmöglich sein, ihnen etwas anzuhängen...
Richter Frollo beschloss nun also, dass niemals etwas von dem, was tatsächlich in der vergangenen Nacht geschehen war, ans Licht kommen dürfe und wünschte den Entkommenen mit einem sarkastischen Grinsen auf den Lippen viel Glück auf ihrer weiteren Flucht. Er wusste, dass sie, solange sie Akataja Mojo bei sich hatten, noch lange nicht aus dem Schneider waren…

Nachdem er sich ausgiebig bei dem Mönch bedankt hatte, dass er ihm das Leben rettete, deckte Beubo den jungen Kerl mit einer Story nach der anderen ein.
“Und da war ich nun, alleine gegen den schlimmsten aller Inselfeinde und es hieß er oder ich. Natürlich entfachte ein mächtiger Kampf, aber ehe man sich versehen konnte, habe ich den Gegner mit all meiner Kampfkunst zum Teufel gejagt! Diesem einzigartigen wahren Kampfgeschick war das Monster der Insel hilflos ausgeliefert und es brüllte “Noooiiiin!“!? Jetzt sind wir wieder, draußen auf hoher See, der drohenden Gefahr entkommen und um ein Abenteuer reicher, das wir später unseren Kindern vorm zu Bett gehen erzählen können - habe ich dir eigentlich erzählt, dass ich schon einmal zur See gefahren bin, Ark? Alles was ich bei mir hatte, waren nur mein treuer Seefahrergepäcksrucksack und ich wurde begleitet von meinem mindestens ebenso zuverlässigen wie grimmigen Kampfkameraden Tani- !?”, Yukiko schleuderte Beubo trockene Klamotten an den Kopf. Er hatte sich in eine Art Kapitänspose, wie man sie aus Bilderbüchern her kennt, gestellt und auf das durch den Sonnenaufgang immer heller werdende Meer hinausgeblickt, während Ark aufmerksam seiner Erzählung lauschte. Als Beubo dann aber die Klamotten ins Gesicht klatschten, verlor der Junge das Gleichgewicht und rutschte mit seinem nassen Stiefel von dem Trinkwasserfass ab, auf welches er eines seiner Beine angewinkelt hatte. Durch die mehrmaligen unfreiwilligen Bäder im Kanalwasser waren er und auch Ark von Kopf bis Fuß durchnässt. Und soweit das Beubo bei der Abfahrt beurteilen konnte, ging es Akataja und Yukiko selbst da auch nicht anders. Ark bedankte sich artig bei Yukiko für die Wechselsachen und begann dann auch sofort, sich umzuziehen. Nebenbei bewunderte er Beubos Geschichte, bezweifelte jedoch, dass man sein unkoordiniertes Rumgezappel vom Pier als wahres Kampfgeschick, geschweige denn überhaupt als irgendetwas vergleichbares bezeichnen könnte. “Da hast du’s.”, gab Tanith bestätigend zum Besten und machte sich nützlich, indem er eine Art Wäscheleine aufknüpfte. Beubo gab keine Antwort zum Thema, stattdessen brabbelte er schmollend: “Isch habe meine oigenen Sachen, donkee!” Aber Yukiko war wahrscheinlich schon in ihrer Kabine unter Deck verschwunden um sich dort ebenfalls rasch trockene Klamotten anzuziehen, denn an Deck war sie nicht mehr auszumachen…
Also kramte Beubo in seinem Seesack herum und nach einigem kurzem Gewühle förderte er eine Hose und ein Shirt aus der Tasche, die praktisch identisch mit seinem aktuellen Outfit waren: Hose blau, T-Shirt grün-orange gestreift. Er wechselte flink die Kleidung und klammerte dann zusammen mit Ark seine nasse Kleidung an die vorbereitete Wäscheleine. “Huch!”, zischte Beubo plötzlich, als Taniths Knoten unter der Last der durch das Wasser schwer gewordenen Klamotten aufgingen. Jetzt konterte Beubo:Ich bin vielleicht kein trainierter Kämpfer, aber ich kann richtige Knoten knüpfen.” Gesagt getan. Beubo erneuerte die Leine und kaum dass er damit fertig war, lobte ihn die zurückgekehrte Yukio: “Hätte ich nicht besser machen können. Bist du also doch zu was gut.” Die Zimmerfrau sah nach dem Kleiderwechsel genauso aus wie Ark, bzw. wie auch schon zuvor, abgesehen davon, dass ihrer beider Sachen nun trocken waren: Rotes Top (& Kopftuch), eine dunkle zweckmäßige Hose. “Oh, äh, ja.”, stotterte Beubo und wurde rot - er konnte nicht so gut mit Frauen, schon gar nicht, wenn sie hübsch aussahen. Und nun, da der ganze Stress von wegen Flucht und Kampf überstanden war, wurde sich der Spiralenmann erst wirklich bewusst, dass Yukiko ja im Prinzip auch ein Mädchen war. Deshalb wand er sich auch schnell wieder an Ark: “Komm, wir laufen barfuss, bis unsere Schuhe wieder trocken sind, dass trainiert doch bestimmt irgendetwas? Akataja braucht sicherlich auch andere Klamotten! Ich bringe sie ihm!” Beubo schnappte sich die Wechselsachen, die ursprünglich für ihn gedacht waren. Er hastete ein Paar Schritte, morphte aber schließlich doch seine Schienbeine zu Spiralen, ging kurz in die Knie und federte sich dann vom Fleck weg, ohne vorher wie wild herumzuzappeln, hinauf zu dem erhöhten Punkt des Schiffes, an dem sich das Steuerrad befand. Akataja hatte, seid dem sie abgelegt hatten, das Steuer übernommen und navigierte außerdem auch gleichzeitig noch ihren Kurs. “Hey, wohin soll denn die Reise gehen? Weit weg von Noträdamm, hoffe ich… Hier, ich habe trockene Sachen für dich - von Yukiko!”, riss Beubo den Schwertkämpfer aus seinen Gedanken. Er grinste Akataja breit an und freute sich darüber, dass ihn sein plötzliches Erscheinen ein Bisschen überrascht zu haben schien. Für einen Moment trat Stille ein… dann drang endlich das entfernte Klingen der Glocken von Noträdamm an ihre Ohren: “Schade, ich mochte die Stadt!” Ein einfaches "Ja" war alles, was Akataja daruf zu antworten wusste, so schien es zumindest - er starrte verträumt zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Hinter dem Horizont verschwanden die mächtigen Glockentürme schließlich ganz und alles was von der Insel blieb, was das sanfte Dröhnen der angeschlagenen Glocken.
BAM! PLATSCH!
Unweit neben dem Schiff klatschte eine Kanonenkugel ins Wasser! Beubo erschreckte sich tierisch und verlohr erneut fast das Gleichgewicht von den Schlagenen Wellen, die gegen den Schiffsrumpf drückten. "Ein Schiff!", schrie Ark, der wohl wieder schnurstraks in den Ausguck geklettert war. Allerdings schien er weniger geschockt als erfreut. Beubo spähte an Akataja vorbei und erkannte ein Piratenschiff, dass um noch einiges größer war, als Yukikos... es war das Schiff, dass sie auch zuvor schon einmal im Hafen der Wunder hatten anliegen sehen, das Schiff der Harlekinpiraten! Die ganze Mannschaft samt Harlekinkapitän winkten den Rettern der roten Lala zu - sie verbeugten sich in einem stummen Chor, als Ausdruck ihres Dankes. Und mitten unter ihnen... Gringoire!
 
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Ark

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Wie gebannt hörte Ark den Seefahrergeschichten Beubos zu, auch wenn dessen Gegner ein echter Nichtkönner gewesen sein musste… oder war Beubo nur heute so… so… Schlecht? Es gab keinen besseren Begriff dafür, da alles andere viel zu viele Worte gebraucht hätte, um es zu umschreiben.
Selbst eine Ladung Klamotten brachten ihn aus dem Gleichgewicht, aber nach all den Bädern war Ark mehr als dankbar dafür und schnappte sich einen Satz, nachdem er sich mit einem breit grinsenden „Dankeschön!“ vor Yukiko verbeugte.
Er ordnete die Kleidung, während er sich nackig machte, er öffnete die Schnallen am Panzer, sodass er zu Boden viel, öffnete die Schärpe und den Hosenbund, danach das Hemd, während ein nackter Fuß durch die neue Kleidung wühlte. Also… ein rotes Hemd, eine schwarze Arbeiterhose und… was ist das? Er hob das unbekannte Kleidungsstück mit beiden Händen hoch und betrachtete es mit fragendem Blick… es war blauweißgestreift, hatte ein großes Loch und ging schnell in zwei „Arme“ über, die in kleineren Löchern endeten… es war nichts für oben, da war keine Kopföffnung… Halt, das Denken ist naiv… Er warf einen Blick auf Yukiko und sah dann ihr Kopftuch! Aha! Er zog sich den Lendenschurz aus, wrang ihn über der Reling aus, zog ihn sich wieder an, darüber die Hose, dann das Hemd und anschließend nahm er den Stirnreif ab, sodass seine Haare kraftlos nach unten fielen… dann warf er die Haare zurück und stülpte sich das unbekannte Kleidungsstück über diese… es musste eine Art Kopfbedeckung sein.
Simpel ausgedrückt trug Ark eine Boxershorts auf dem Kopf. Da er sich nur mit Lendenschürzen auskannte, hatte er das Kleidungsstück nicht erkannt und wegen Yukikos Kopftuch dessen Funktion missverstanden.
Dann machte er sich daran, seine Kleidung auf eine Wäscheleine zu packen, zusammen mit einem äußerst amüsierten Beubo, der aber nicht sagen wollte, was los war. Dann ließ sie nach und Beubo gab ein Kommentar an Tanith, was aber irgendwie… war das ein Scherz? Ein großes Fragezeichen war über Arks Kopf zu erkennen.
Es erschien Yukiko und während Beubo sich benahm, als würde es sich bei ihr um eine… wie sagte man es am besten… Ark konnte recht gut mit Yukiko, denn sie war anders als die Frauen die er bisher außerhalb des Klosters kennen gelernt hatte. Lag an ihrer direkten Ader und ihrem Verhalten, sie unterschied sich kaum von Ark in der Beziehung, auch wenn sie doch etwas gröber war als er.
„Komm, wir laufen barfuss, bis unsere Schuhe wieder trocken sind, dass trainiert doch bestimmt irgendetwas? Akataja braucht sicherlich auch andere Klamotten! Ich bringe sie ihm!”
„Tu das, aber barfuß trainiert so nicht wirklich, etwas mehr Hornhaut, ist im Sand viel effektiver, da es da auch...“ Da war Beubo schon weg… wenn man sich seine Füße besah… da fehlte eindeutig Hornhaut… Ark hatte welche an der gesamten Sohle, an den Seiten und zwischen den Zehen, aber es war besser barfuß als mit nassen Schuhen: Da lief man sich nur einen Wolf. „Ich gehe wieder zum Ausguck, will noch einmal zurückschauen!“ Das war also sein Abschied aus der Stadt… und nun hatte er keinerlei Ahnung, wo Eru ist… und dem stärksten Gericht ist er auch keinen Schritt näher gekommen, aber dennoch blieb er zuversichtlich. Irgendwie wird es hier schon werden.
Er schaute auf die Lichter und hörte den Glocken zu. Irgendwie wird es schon. Dann sah er etwas, ein Aufblitzen, hörte den Knall und die Kugel die im Wasser landete. Und zwar ganz schön nahe… Er schaute in die Ferne und sah eine Piratenflagge… Piraten? Hier?! „Ein Schiff!“, schrie er nach unten. Was machten Piraten hier?!
Warte mal, kannte er nicht ein paar Gesichter auf dem Deck? Er kletterte runter und stürmte zur Reling, stützte sich dort ab, während er den Oberkörper weit nach vorn gebeugt hatte… es waren die Harlekinpiraten, der Kapitän mit dem Ziegenbart und der Maske, da sah er Lala und dort… was machte Gringoire hier?
Das Schiff kam näher und schien sie passieren zu wollen. Zwei äußerst muskulöse Piraten hatten einen Seesack, den sie anfingen zu schwingen… erst langsam und dann schnell… „Deine Sachen!“, grinste ihn Gringoire an… Der Mönch hatte sie vergessen! Aber sie waren so nett gewesen, sie zu holen!
Der Schwungmoment erreichte den Höhepunkt und sie ließen los… Beubo haben Klamotten umgehauen, aber ich bin besser im Training, ich sollte… Er öffnete die Beine, machte den Rücken gerade und hielt die Hände nach vorn, um den Seesack zu fangen…
Hätte Ark kurz überlegt, hätte er wissen können, dass in dem Seesack größtenteils sich Töpfe und Pfannen befanden… „Urgh…“ Natürlich warf es ihn scheppernd von den Füßen, da seine 50kg dem nicht gewachsen waren, der schwere Sack lag auf ihm und drohte ihn zu zerdrücken.
„Dank Lala dafür!“ Hätte Ark Sarkasmus gekannt, wäre wahrscheinlich ein schnippisches „Danke Lala.“ gekommen, doch einmal kannte er ihn nicht und andererseits war er gerade damit beschäftigt, das schwere Teil von sich runterzurollen. „Lies die Notiz!“
Tatsächlich war am Sack ein Notizzettel eingeklemmt:

Mein lieber Freund,
die Winde des Wandels ziehen an mir, so schön der Klang doch war, so vergänglich ist er auch, kaum ist er ausgeklungen, bleibt ein Nichts zurück, so leer und begierig erneut gefüllt zu werden, das Kitzeln-


„Ich verstehe kein Wort!“
, rief der Junge über das Meer zum anderen Schiff, er hatte sich aufgerappelt und hielt ratlos den Brief in Händen.
„Ich verreise, sehe die Welt und werde eine Ballade darüber schreiben! Ich habe hier etwas gefunden, etwas Unersetzbares und auch wenn man mich Pirat schimpfen wird, auch wenn mich die Leute hassen werden… für jeden gibt es etwas, weswegen man bereit ist alles aufzugeben! Etwas was vielleicht niemand außer dir selbst verstehen wird, aber es ist so wichtig, dass alles andere dir egal ist. Such danach, suche das was dir bisher fehlt! Ich habe es gefunden!“ Damit streichelte er über den Rücken einer Ziege, es war eine sehr behutsame und samtfühlende Geste.
Ark hingegen war verwirrt und das Einzige, was er dazu sagen konnte war… „…Ziege?“

***

Die Harlekinpiraten drehten ab und waren bald zu weit weg, um ihnen etwas nachzurufen. Ark hob mühsam den Sack hoch und wankte damit Yukiko: „Wo ist hier die Kombüse?“, fragte er und nachdem er eine Antwort hatte, watschelte er in die Richtung: „Nach all dem Ärger heute solltet ihr alle hungrig sein, ich mache euch etwas mit…“
Angekommen legte er den Sack ab und schaute erst einmal, was überhaupt alles an Proviant dar war. „Hm…“ Scheinbar war zwar etwas da, aber auch nicht gerade viel. Wahrscheinlich wäre morgen alles aufgefrischt worden, nach dem Tupsy Turvy. Aber für mehrere Tage sollte es reichen, wenn man die Orangenkiste mit einbezog.
Damit holte er seine „No Chiq“-Schürze heraus und… er brauchte sich wegen dieser tollen Kopfbedeckung nicht die Haare mit einem herkömmlichen Kopftuch abzudecken. Das war unheimlich praktisch, die Haarsträhnen fügten sich fast widerstandslos in die beiden Röhren, wer sich das ausgedacht hatte, musste ein Genie sein! Durch den Gummibund am großen Loch, war auch etwas Spannung am Kopf, sodass sie nicht verrutschen würde!
Fröhlich begann er seinen Seesack zu leeren und Töpfe und Pfannen herauszuholen. Dazu sein Messerset, er prüfte die Klingen… keine Scharten aufgrund des Transports. Stabil, aber leicht flexibel, abgesehen von den Keramikmessern. Wunderbar.
Er suchte sich ein Hackbrett und holte Lauch hervor… etwas nicht zu Deftiges, aber Füllendes… Er wusch die Lauchstangen und ein paar Pilze, während er das Hack schon hervorholte, damit es antaun konnte. Dann legte er zwei Lauchstangen nebeneinander und nahm ein Messer… *RaRaRaRaRaRaRaRatter* Die Bewegung des Messers war so schnell, dass es leicht verschwomm und das eine Geräusch nicht abklingen konnte, bevor das nächste kam, jeder der jetzt im Essensraum sitzen würde, würde das Gefühl haben, als würden mehrere Köche auf einmal arbeiten. Währenddessen wurde der Lauch zu Ringen dezimiert und nachgeschoben…
Er sammelte ihn in einer Schüssel und holte die hier stehende Gemüsebrühe hervor, nahm einen Löffel und schmeckte daran… zu fad. Aber selbst welche zu machen würde zu lange dauern, weswegen er diese hier nachbehandeln musste… einmal eine Orange zum nachsäuern, dazu ein paar Gewürze… das würde die Balance wieder herstellen…
Dann wurde sie in einem Topf auf die erste Herdplatte gesetzt, auf einer anderen wurde die Pfanne vorbereitet, um Hack und Zwiebeln leicht anzubraten. Es waren alles präzise Handgriffe, wie ein klein wenig Magie und Ark war ganz entspannt, während die einzelnen Schritte unternahm. Das war einfach, anders als die Sachen die heute auf den Straßen passiert waren…
Er rieb Käse und mischte ihn unter die Suppe, welche immer rahmiger wurde. Dann noch ein paar Pilze und Voilá! Insgesamt hatte es nicht mehr als eine Viertelstunde gebraucht, obwohl er noch einige Sachen vorher tun musste… Und beim Testschmecken konnte man nicht merken, dass die Gemüsebrühe nicht ideal war, zumindest schmeckte er es selbst nicht mehr, was bedeutete, dass die Balance gefunden wurde.
Der kleine Tisch wurde gedeckt und er rief diejenigen herbei, die noch draußen waren: „Essen fertig!“ Dann präsentierte er ihnen die Lauchcremesuppe, die er auf die Schnelle gemacht hatte: „Ich habe zwar noch viel zu lernen, aber dennoch etwas Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten.“ Das was bei den Harlekins serviert wurde, würde dagegen verblassen.
Als Ark sich (immer noch in Schürze) hinsetzte, wackelte seine Kopfbedeckung etwas, aber er schob sie kurz wieder zurecht und sagte dann: „Guten Appetit!“, nahm den Löffel und tunkte ihn ins Essen.
 

Akataja

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/Haben wir es wirklich geschafft?/ Akataja hatte Vengard auf dem Steg zurück gelassen und das Schiff betreten. Bevor er Auf das Schiff der Handwerker ging nahm er seine Stiefel, den Mantel und seinen Koffer natürlich mit.
Er ging direkt zum Steuerrat, dabei streift er sein nasses Shirt von seinem Körper und warf es neben seinen Mantel, Stiefel und Koffer beim Steuerrat zu Boden. Auch wenn ihm kalt war, schließlich war er nass und es war Nacht, mussten sie da weg, darum steuerte er das Schiff mit nackten, vom Soldatenleben geformten Oberkörper.
Zum Glück war es eine ruhige Nacht und die See war nicht aufgewühlt. Zuerst einmal wollten sie nur zu diesem Versteck, der Kurs war einfach zu berechnen und während der Fahrt brauchte er nur auf den Kompass zu achten.
Die anderen hingen die nassen Klamotten zu trocknen auf und Yukiko brachte Beubo und Ark trockene Sachen, nachdem sie sich unter Deck selbst umgezogen hatte. /Natürlich, sie ist eine Frau, warum sollte sie sich so wie die andere hier oben Umziehen? Das wäre doch…/ er tappte sich selbst bei diesem Gedanken und schüttelte kurz den Kopf. Yukiko schien den anderen Wechselsachen mitgebracht zu haben, vielleicht Diebesbeute, die vorher den Handwerkern gehört hatte. /Eine Frau die einem trockene saubere Kleidung bringt?/ Akataja musste darüber nachdenken, er hatte eine Zeit lang auch mal darüber nachgedacht ob sowas nicht das Beste wäre, Frau, Kinder, Häusschen und so weiter, aber er hatte etwas anderes zu tun, seine Aufgabe war es, die Welt zu verändern. Sein Blick glitt kurz wieder zu Yukiko, bei dem Gedanken, dass gerade diese Frau seine Wäsche machen sollte, hätte er beinahe anfangen müssen zu lachen. Unwillkürlich hatte er das Gefühl, dass Yukiko ihm einen Hammer über den Kopf ziehen würde, wenn er sie fragen würde, seine Kleidung zu waschen, mangeln und zu bügeln /nein… eher ein großer Vorschlaghammer statt dem Bügeleisen./
Beubo riss ihn aus diesen Gedanken, als er plötzlich vor ihn gesprungen war. Er sprach über die trocknen Sachen und Noträdamm /ja… ich höre die Glocken noch. Es ist viel geschehen dort. Der Richter, die Diebe… unsere Haftstrafe. Vielleicht hätte ich wirklich lieber in dieser Zelle bleiben sollen… es gibt viel worüber ich noch nachdenken muss, meine Vergangenheit, meine Zukunft. Es geht nicht nur darum wohin ich dieses Schiff fahre, sondern auch wohin ich selbst fahre, nicht wahr? Hast du auch solche Sorgen Beubo? Denkst du über so etwas nach? Vielleicht ja, vielleicht nein, du machst keinen nachdenklich Eindruck… vielleicht ist das ja die richtige Einstellung, aber vermutlich muss ich einfach meinen eigenen Weg finden./ ihm gingen viele solcher Gedanken durch den Kopf, er sprach jedoch nur eines aus „ja.“ zum Glück hatte er noch genug Wechselsachen in seinem Koffer, er würde sich bei passender Gelegenheit schon umziehen.
Auf seinem Rücken, auf den flügelartigen bizzaren Narben, spürte Aka mittlerweile die wärmenden ersten Sonnenstrahlen, die Nacht war schon wieder vorbei. Er wollte gerade die anderen in Kenntnis setzen, wo es nun hinging, als ein Kanonenschuss ertönte und schon schaltete er wieder um. Die Gedanken, an die sich umziehende Yukiko, saubere Kleidung und Noträdamm waren plötzlich in unendlicher weite entfernt. Die Kugel schlug kurz neben ihnen im Wasser ein /verdammt! Wir sind schon in Reichweite ihrer Kanonen, da bleibt nicht viel, was wir machen können./ er wollte das Steuerrat herum reißen und die Befehle bellen, die er von seinem Leutnant, Oberleutnant und Kapitän gewöhnt war /alle an die Waffen! Das Schiff achtern bringen! Kanonen laden! Enterhaken bereit machen!/ Wenn man schon in der Reichweite der feindlichen Kanonen war, blieb es nur noch das Schiff so schnell wie möglich zu wenden und den Feind so schnell es ging selber zu beschießen. Akatajas Herzschlag beschleunigte so schnell, das ihm vor Müdigkeit und Hunger beinahe schwindelig wurde.
Als Aka jedoch das „feindliche“ Schiff sah, beruhigte er sich wieder. /Die sind das/ die Harlekinpiraten hatten sie mit ihrem Schiff verfolgt. Sie hatten Ark seinen Seesackgebracht und eine Nachricht. Akataja fragte sich nur kurz von wem die genau sei. Das Schiff kam langsam näher, es war schneller als das Handwerkerschiff „Rift die Seegel! Wir kommen rüber!“ rief die rote lala aus. Sie hatte bereits ein gutes Seil mit einem Enterhaken in der Hand.
Sie schien geschult in sowas zu sein, sie warf den Enterhaken gezielt, bevor sie dann zusammen mit dem Kapitän der Harlekinpiraten herüber schwang, sprach sie noch mit Gringoire „Willst du nun mitkommen?“ „ich will lieber nicht abrutschen und sterben.“ Dabei umklammerte er mit einem Arm seine wertvolle Harfe, mit der anderen die Ziege von Carmin. Hinter ihm stand Carmin, sie schmunzelte und legte eine Hand auf seine Schulter und flüsterte ihm was zu, was seinen Griff etwas lockerte.
Lala und der Kapitän kamen herüber geschwungen. Dabei konnte man mit Leichtigkeit unter Lalas Rock sehen, das machte ihr aber anscheinen nichts aus. Man kontne dabei sehen das sie um ihre Schenkel gebunden zwei Halfter mit Handfeuerwaffen darin trug. So wie auch um ihre Hüfte und über ihre Brust, so dass sie wieder ihre sechs Kanonen zusammenhatte.
Als die beiden auf dem Schiff landeten konnte man sehen dass der Kapitän noch etwas humpelte, wegen dem Sternstoß von Akataja, den er abbekommen hatte.
Lala sah zuerst zu Ark herüber „Hey Kid.“ Meinte sie in einem freundliches und leicht amüsierten Ton „ich wollte mich noch entschuldigen… dass ich versucht habe dich und die Silberlocke ab zu knallen.“ Dabei schmunzelte sie, sie grinste sogar und zeigte dabei etwas die Zähne. „Und was noch?“ fragte Tanith gleich misstrauisch, eine Hand hatte er noch an seiner Waffe /typischer Reflex für Menschen, die schon oft gekämpft haben/ Akataja selber hatte sein Schwert auch erst vor kurzem losgelassen. „Ihr kommt doch nicht nur aus Spaß hierher.“ „Eigentlich schon… es geht um Spaß, es geht immer um Spaß.“ Sagte nun der Kapitän und trat vor.
Lala neigte sich dabei zu Ark vor, soweit, das sie sein Ohr genauso gut hätte küssen können und seine Schulter ihre Brust berührte, sie flüsterte ihm etwas zu, was ihn auf lauschen ließ.
Der Kapitän machte derweil eine Drehung, schwang mit seiner Hand einen großen Bogen und holte tief Luft „Hört hört! Eine Nachricht für alle, die es interessiert!“ er lachte kurz auf, Lala gab ihm einen Stoß in die Seite, so dass er ächzte und ihm die Luft ausging „Mach keine Show.“ Meinte sie leicht genervt „ich wollte euch sagen, dass mein Neffe und meine Schwester in Sicherheit sind. Sie werden sich erst Mal eine Weile verstecken… Patrick sagte irgendwas von großen Aufruhr gegen den Richter und vielen Untergrundaktionen… ich denke dafür werden sie meine Hilfe brauchen, aber zuerst mach ich eine Runde mit den Jungs hier, eine kleine Schiffsfahrt, versteht ihr?“ „Lass mir nicht einfach die Luft raus.“ Murrte der Kapitän leise und sah dann wieder auf, er sah zu Yukiko „übrigens tolle Sache mit den Schiffen des Richters, als sie ablegen wollten sind sie in ein großes Handelsschiff gekracht, dürfte ihm ein bisschen Ärger bringen. Wenn du willst, kann ich mich auch kurz um deine Handwerker Freunde kümmern, sie werden ein neues Schiff brauchen denke ich.“ Danach sah er zu Tanith „Ich habe alles über eure Aktion am Hafen gehört, einen tollen Scharfschützen wie dich könnten wir gebrauchen… wir haben auch noch ein Kostüm in deiner Größe… mit tollen Glöckchen daran!“ der eiskalte Blick aus den roten Augen von Tanith sprach wohl für sich, auch die Tatsache das er den Hahn seiner Waffe zurückzog „ist... ist ja in Ordnung, nur ein Scherz… weiß ja, das du schon ne tolle Crew hast.“ Dabei lachte er, es klang gewaltig aufgesetzt und entlockte Lala ein echtes erfreutes Lachen. Dann sah der Kapitän zu Beubo „und du… du und deine Leute, ihr habt in meinem Hafen der Wunder ziemliches Chaos angerichtet "ihr habt die ganze Stadt in Aufruhr versetzt und hättet uns beinahe unseren Streifzug auf dem Festival verdorben!“ eine kurze Pause „Kein schlechter Anfang für eine Piratencrew! Dazu habt ihr auch schon ein Schiff geklaut und euch massiv und erfolgreich gegen das Gesetz aufgelehnt… auch wenn der gute Frollo das nie zugeben wird.“ Er lachte wieder auf „Irgendwie habe ich das Gefühl… ich schulde euch was.“ Meinte er dann mit ernster Stimme „Patrick hat euch gesagt wie ihr zu unserer alten Schmugglerbucht kommt? Ihr findet darin etwas Ausrüstung und Vorräte, die euch bestimmt weiter helfen, bedient euch ruhig.“ „was soll die Großzügigkeit?“ fragte nun Aka misstrauisch, schließlich hatte er diesen Mann angegriffen und eher mit einer Ohrfeige gerechnet.
Der Kapitän setzte sich daraufhin einfach auf den Boden und seufzte „er hat gelächelt.“ Erklärte er „als der Junge mir die Pläne zeigte, die ihr geklaut habt und erklärte, wie er den Richter aufmischen will, hat er gelächelt.“ Dabei musste er selber lächeln „Wisst ihr… seiner Familie gehörte mal ein großes Wirtshaus. Als ich noch jünger war… kam ich in Schwierigkeiten, die Anfänge dieses Piraten waren schwieriger als ihr denken würdet. Ich wurde stark verletzt und blutend in Noträdamm angeschwemmt und der Vater des jungen zog mich aus dem Wasser und seine Mutter und ihre“ er schmunzelte und sah kurz zu Lala „jüngere… sexy… Schwester… pflegten mich gesund. Irgendwie hatte der Richter erfahren, dass ich dort war und wollte mich holen. Aber… der Vater von Patrick ließ das nicht zu, sie versteckten mich, obwohl der Richter mit Anklage und Hinrichtung drohte. Sein Vater ließ das nicht zu, er verhalf mir zur Flucht und… wurde eine Woche später dafür hingerichtet, zudem wurde ihr Wirtshaus niedergebrannt. Ich war an dem Tag, dem Tag der Hinrichtung, anwesend, konnte aber nichts tun. Ich sah… wie sein Vater starb und… ich sah das Gesicht des Jungen, ein Kind in diesem Alter sollte nicht diesem Ausdruck aus Trauer und tiefen Hass haben. Er verlor an diesem Tag sein Lächeln, wegen mir." wieder eine kurze Pause "Also… zog ich mir bunte Klamotten mit Glöckchen an, schminkte mich und begann damit Faxen zu machen und Witze zu erzählen… Das kam irgendwie gut, mein neuer Stiel fand schnell Anhänger und ihr seht ja wozu es geführt hatte.“ Er deutete auf das Schiff hinter ihm „leider hatte ich es nie geschafft den kleinen zum Lachen zu bringen… oder wenigstens ein Lächeln… aber ihr… ihr habt das geschafft.“ Er sah zum Fahnenmast auf, wo im Moment keine Fahne wehte „wisst ihr… manchmal ist ein Lächeln, das wertvollste was man hat, zugleich nichts und Alles.“ Dabei lachte er selber kurz, sah zu Beubo auf und stand ächzend wieder auf, sein Bein schmerzte sehr. „Naja… das solltet ihr vielleicht wissen. Wirklich gute Piraten sollten immer zusammen halten. Viel Glück dann auf eurer Reise….“
Lala und der Kapitän kehrten wieder zurück auf ihr Schiff und fuhren davon.
Akataja hielt den Kurs auf das Versteck zu. Die See war ruhig und als alle zum Essen gingen brauchte er nur noch einmal den Kompass zu kontrollieren und dann dass Steuerrat zu versperren, so dass sie erst mal auf Kurs blieben.
Das Essen, dass der kleine Koch zurecht gemacht hatte, schmeckte Aka wirklich toll /lange her das ich sowas gutes gegessen habe./ er sah zu Ark „wirklich gutes Essen Junge, du hast da ein großes Talent.“ Dann machte er eine kurze Pause. Es waren alle hier und aßen. Aka sah auf „Ihr solltet etwas wissen“ sprach er dann ruhig „wenn wir unsere Vorräte aufgestockt haben, werde ich Kurs auf Lohen nehmen.“ Er wollte eigentlich erst die Reaktion der anderen abwarten /wissen sie von der Marine dort? Waren sie schon mal dort?/ sprach dann aber doch nach Kurzem weiter „Ich muss dort noch was erledigen. Im Hafen von Sankt Karin findet ihr bestimmt einen Navigator der euch weiter bringen kann, vielleicht auch ein gutes versteck. Unsere Wege werden sich dort wohl trennen… ich habe gerne an eurer Seite gekämpft und habe die Reise mit euch, so kurz sie auch war, genossen.“
 
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Als Yukiko meinte dass sie eigentlich los konnten, es sei denn er selbst wollte noch eine Runde schwimmen, klang das wie Musik in Taniths Ohren. Er schaute die kratzbürstige Frau an und schüttelte leicht den Kopf. "Nein danke, nach Schwimmen steht mir grad absolut nicht der Sinn. Du musst bedenken ich bin eigentlich Scharfschütze. Das heißt ich sitze am liebsten in einem wohl temperierten Zimmer, mit etwas zu trinken und ein paar Snacks in Griffreichweite und schieße aus mehreren Hundert Metern Entfernung auf arme Schweine die nicht wissen wo ich sitze und wie gut es mir dort geht." Er legte sein Gewehr neben sich und stand langsam auf. "Schwimmen ist da, vor allem mitten in der Nacht, nicht erste Wahl."
Beubo war bereits dabei Ark mit Geschichten zu beschäftigen die man beim besten Willen nicht glauben konnte, vor allem da der Strubbelkopf seinen eigenen Part dabei deutlich erweiterte und ausschmückte. Außerdem verschwieg er dass sie, bevor sie da lebend rausgekommen waren eigentlich ordentlich Prügel bezogen hatten und ohne diesen seltsamen Professor oder was immer er gewesen war, vermutlich nicht lebend davon gekommen wären. Aber Tanith sah keinen Sinn darin den Beiden den Spaß zu verderben und schwieg daher. Gerade als der Name des Schützen in die Geschichte eingebaut werden sollte unterbrach Yukiko den Erzähler allerdings mit einem gut gezielten Stapel trockener Kleidung.
Da alle anderen Klatschnass waren und jetzt begannen sich trockene Sachen anzuziehen mussten die durchgeweichten Sachen getrocknet werden, also musste eine Wäscheleine her. Tanith machte sich, eher widerwillig, daran das zu erledigen. Leider musste er schnell feststellen dass seine Kenntnisse zum Knüpfen von Knoten bestenfalls zweitklassig waren, denn sobald die ersten Stücke der mit Wasser vollgesogenen Kleidung auf der Leine hingen gab den Knoten nach und alles klatsche aufs Deck. Als Beubo daraufhin einen sarkastischen Kommentar machte schaute der Schütze ihn mit ruhigem Blick an. "Dafür bin ich nicht ins Wasser geschmissen worden und fast ersoffen, bin nicht durch den Pier gebrochen, habe nicht völlig Hilflos mit dem Fuß festgesteckt und gedroht das zweite Mal ins Wasser zu klatschen und wurde nicht an einem Seil auf das Schiffsdeck geschleudert wie eine kleine Puppe." Tanith verschränkte die Arme und schaute den ehemaligen Instrumentenbauer ernst an, dann grinste er plötzlich ein klein wenig und versetzte Beubo einen Klaps auf die Schulter. "Aber wie heißt es so schön: Dummheit schafft Freizeit. Da du das besser kannst als ich überlasse ich diese Aufgabe gern dir."
Das Donnern von Kanonefeuer und das charakteristische Platschen der Kugel im Wasser entlockten Tanith ein genervtes seufzen. War dieser dämliche Fleischberg denn noch immer hinter ihnen her? Konnte der nicht einfach Ruhe geben und sich verziehen? Augenblicklich stand für den Freelancer fest dass er die Vengard das nächste Mal einfach abknallen würde, mit 100 Kugeln wenn nötig, selbst wenn das die ganze Nacht dauern würde, er wollte jetzt langsam einfach seine Ruhe haben.
Als er aber zu der Quelle des Geräusches blickte war das nicht Vengard sondern das Schiff dieser kostümierten Piraten. Sie waren alle samt Idioten, das erkannte man schon an ihrer aufmachen, aber wenigstens waren sie nicht gefährlich, sie hatten sich nur einen Spaß gemacht.
Nachdem sie sich also die Aufmerksamkeit der Flüchtlinge gesichert hatten näherten sie sich, fuhren achtern neben ihnen her und schienen Ark seine Sachen geben zu wollen. Der kleine Mönch hatte sich kurz zuvor, sehr schnell, in den Ausguck verkrümelt und kam nun ebenso schnell wie er verschwunden war wieder herunter auf Deck. Tanith fiel auf dass der Junge etwas auf dem Kopf trug was da eindeutig nicht hingehört, allerdings war es zu amüsant um das jetzt schon aufzuklären.
Aber damit war das unterhalterische Potential des jungen Mönches noch längst nicht ausgeschöpft, als die Harlekins seine Sachen rüber warfen versuchte er sich zu fangen. Da Tanith mit dem Flug diverser Objekte vertraut war erkannte er an der Flugbahn des Seesack dass da einerseits etwas ziemlich schweres drin war und dass das Gewicht ungleichmäßig verteilt war. Ärgerlicherweise hatte Ark sich bereits so aufgestellt dass er den Sack fangen würde. Der Schütze machte nur einen Schritt zurück und schaute sich das Schauspiel an. Der Schwere Seesack wurde durch den Widerstand des Jungen kaum gebremst und schlug beinahe ungebremst auf, allerdings eben auf Ark und nicht auf Deck. Tanith ging zu dem armen Kerl, schaute auf ihn herunter und vergrub die Hände in den Hosentaschen. "Nett, du hast dich schützen zwischen das Schiff und deinen Seesack geworfen. Yukiko wird dir sicher dankbar sein dass sie die Planken nicht direkt ausbessern muss." Natürlich troff diese ganze Aussage regelrecht vor Ironie, daran dass der kleine Weltfremde Mönch dies vermutlich nicht bemerken würde dachte Tanith gerade allerdings nicht im geringsten.
Kurz nachdem Ark sich wieder aufgerafft hatte verschwand er auch schon in die Kombüse, offensichtlich hatte er vor zu kochen und wenn man bedachte dass zumindest für Tanith die letzte Mahlzeit mehr als 12 Stunden zurück lag war es gut dass einer sich freiwillig daran machte zu kochen.
Kurz darauf kamen noch Lala und der Kapitän der Harlekin Piraten auf ihr neues Schiff und begannen eine kleine Unterhaltung, bei der Tanith, einfach nur Sicherheitshalber, eine Hand an einer seiner Pistolen behielt. Auf das Angebot bei den Piraten anzuheuern und sich in so ein Kostüm zu zwängen überlegte der Schütze kurz ernsthaft ob auf diese Typen vielleicht ein Kopfgeld ausgesetzt war und es sich lohnte einen Versuch zu starten sie zu überwältigen. Natürlich war dies mehr ein spontaner Impuls denn ein echter Plan und der Harlekin verstand auch das subtile Zeichen des Freelancers dass er eben nicht anheuern wollte.
Aus der Restlichen Unterhaltung hielt er sich raus, es war viel zu viel was ihn nicht interessierte und die Tatsache dass sie direkt als Piratencrew betrachtet wurden gefiel dem Schützen auch nicht sonderlich. Er hatte zwar keinerlei Wunsch danach das Schoßhündchen der Marine zu spielen, aber deswegen gleich Schwerverbrecher werden war dann doch etwas übertrieben.
Als Ark zum Essen rief ließ Tanith nicht lange auf sich warten. Zwar hatte er irgendwie auf etwas Handfesteres als eine Lauchcremesuppe gehofft, aber es schmeckte und war deutlich besser als Hunger zu haben. Wortlos aß der Schütze auf, nahm sich einmal selbstständig Nachschlag und leerte auch die zweite Portion still und zügig. Schließlich lehnte er sich zurück, schaute Ark an und nickte ihm zu. "Ziemlich gut."
Bisher hatte niemand Ark gesagt dass er eine Unterhose als Kopftuch trug, anscheinend hatte also nicht nur er seinen Spaß daran. Trotzdem musste man dem Jungen irgend wann mal erklären was er falsch machte. "Trägst du eigentlich zum kochen immer eine Unterhose als Mütze?" Ausnahmsweise gestattete Tanith sich ein breites grinsen und schaute dann langsam in die Runde. "Und? Was haben wir als nächstes vor?" Zuerst schaute Yukiko an. "Gehen wir alle unserer Wege sobald wir die nächste Insel erreicht haben?" Akataja war der nächste den er fokussierte. "Reisen wir noch eine Weile zusammen?" Als drittes blickte er zu Ark. "Versuchen wir unseren Ruf wieder hinzubiegen?" Und zum Schluss blieb sein Blick an Beubo hängen. "Oder suchen wir das One Piece und stiften Chaos wo immer wir auftauchen?"
 
B

Beubo

Guest
“One-Piece?” wollte Ark wissen und Beubo nutzte die Gelegenheit, um Taniths Frage auszuweichen und erklärte dem jungen Mönch stattdessen, was e mit One-Piece auf sich hatte: “Reichtum, Macht und Rum… Der Mann der sich dies alles Erkämpft hatte, war Gold Roger - der König der Piraten! Als er hingerichtet wurde…” Beubo sprang vom Tisch auf, schnappte sich Akatajas heftig großen Mantel und warf sich das schwere Teil wie eine Kapitänsjacke über die Schultern, “…waren seine letzten Worte: Ihr wollt meinen Schatz, den Könnt ihr haben! Sucht ihn doch! Irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt!” Beubo streckte den Arm aus während er sprach und deutete mit dem Zeigefinger energisch zum Kombüsenfenster hinaus. Außerdem verstellte er seine Stimme, als Beubo Roger zitierte. “Damit brach das große Piratenzeitalter an! Immer den Wolken hinter her und einer Legende auf der Spur brechen seit dem unentwegt Typen aus allen Blues auf um als Piraten die Grandline zu besegeln und das One-Piece zu finden. Denn derjenige welche würde zum neuen König der Piraten werden!” “Piraten gab es auch schon vorher. Jetzt eben nur noch mehr. Und nicht alle, wenn nicht sogar die wenigsten, sind … nette Typen wie diese Clowns. Viele von ihnen sind nur auf Macht aus.” Beubo setzte sich nach Taniths trockener Bemerkung zurück neben Ark und streife auch Akatajas Mantel wieder ab. “Wenn man die Geschichte so erzählt wie ich, hört’s sich romantischer an…”
Kurz trat Stille in der Runde ein dann erklärte Akataja, was er auf Lohen vorhatte, bzw. wie es mit ihm weiter gehen würde. “Also geht’s für uns nach Lohen. Mit anderen Worten, bis dahin sitzen wir noch zusammen in einem Boot. Lasst uns also auf Lohen entscheiden, wie’s weiter geht. … das heißt, wenn’s dir keine Umstände macht, Yuki?” Die Schiffzimmerfrau hatte die ganze Zeit schon abwehrend die Arme vor der Brust verschränkt gehabt doch als Beubo sie ansprach kniff sie außerdem auch noch gereizt die Augen zusammen, furchte die Stirn und zog die Mundwinkel nach unten. “Äh! Ich meine, Yukiko. YukiKO!”, entschuldigte sich Beubo rasch und fuhr dann eingeschüchtert fort. “Äh, wir sind dir sehr dankbar, dass du uns dein Schiff zur Verfügung gestellt hast, ohne dich wären wir so oder so aufgeschmissen gewesen. Ist doch klar! Auf Lohen tun wir dann auch irgendwas für dich, eine Hand wäscht die andere, du weißt schon.” Beubo lachte verlegen und wuschelte sich durch sein Haar. Yukiko schien soweit einverstanden mit diesem Vorschlag und nickte besiegelnd.
“Ark? Tanith und ich werden auf jeden Fall noch eine Weile zusammen Reisen.”, sagte Beauregard zu dem Mönch und als der Scharfschütze nichts weiter einwarf oder widersprach fuhr Beubo fort, “Wenn du möchtest, kannst du uns gerne noch begleiten!” Ark willigte ohne zu zögern ein und grinste zufrieden. “Aber dann musst du auch immer für uns Kochen” Beubo lachte, “Und du darfst keine Unterhosen mehr auf dem Kopf tragen, das ist einfach zu komisch!”

Später am Abend, es war eigentlich schon dunkle Nacht, stattete Beubo Akataja einen Besuch ab. Der Schwertkämpfer nahm seine Aufgabe sehr genau und steuerte seit dem Abendessen ununterbrochen und behielt den Kurs im Auge. “Machst du denn gar keine Pause? Segel raffen oder so?” Akataja erkärte kurz, dass es für sie alle das beste Sei, wenn sie so schnell wie möglich in Lohen ankämen - da wären keine Pausen drinnen. “Ich verstehe… … … ich denke, mein Smily würde zwinkern.” Akataja verstand nicht, worauf Beubo hinaus wollte doch dieser klärte den weißhaarigen sofort auf: “Naja, mein Symbol, der Smily auf meiner Piratenflagge, wenn ich denn eine hätte! Ein grinsender Smily, so wie auf deinem Shirt neulich. Das sagt dann aus: Hay, ich bin ein Pirat aber kein böser. Oder so.” Beubo lachte und wunderte sich, dass Akataja sich noch nie über so was Gedanken gemacht hatte. “Stell dir doch nur mal vor, was wohl sein wird, wenn in der Öffentlichkeit bekannt wird, was wir auf Noträdamm getrieben haben. Dann hat behält Tanith tatsächlich so was wie Recht und wir zählen als Piraten - du weißt schon, Verbrecher auf See… … … ich denke, ich muss morgen mal im Badezimmer vorbeischauen, ich rieche nach lange nicht im Badezimmer vorbeigeschaut!” Akataja wunderte sich über Beubos Gesprächigkeit und erkundigte sich zum ersten mal überhaupt danach, wie alt Beubo eigentlich war. “Ich? Ich bin 22 Jahre alt. Tanith denke ich auch, keine Ahnung, ich kann so was nicht gut schätzen.” Diesmal lachte Akataja und Beubo staunte nicht schlecht, als dieser ihm sein Alter preis gab - Mojo sah sehr jung aus für sein Alter. “Nicht schlecht, irgendwann musst du mir den Geheimnis verraten!”
Bei dem Wörtchen Geheimnis verkrampfte sich Akatajas Magen doch Beubo bekam davon nicht mit. Er spähte hinaus in die Nacht und versuchte etwas im dunkeln zu sehen, bzw. überhaupt irgendetwas zu sehen.
Akataja hatte seinen Weggefährte nämlich nicht alles und schon gar nicht alles wichtige seiner Geschichte und was ihn mit Lohenverband erzählt, geschweige denn, ihnen von seiner kleinen Unterhaltung mit Frollo berichtet… und er hoffte wirklich, dass sie Lohen genauso schnell und umstandslos verlassen können würden, wie er sich das vorstellte…

ENDE
 
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