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2. Kings Game

Victor

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Es lief alles so gut. Viel zu gut, das war sich der junge Inquisitor gar nicht gewohnt, so gut konnte es gar nicht laufen, da musste noch etwas kommen. So war es zumindest in seinen Gedanken, als er die restlichen Gegner wie ein Raubtier umrundete. Hätte er gewusst wie wahr seine Zweifel waren, wäre er wohl kaum an der Stelle geblieben. Denn nur kurz darauf kamen die Banditen von Tria's Hälfte zurück. Hatte sie etwa verloren? Das Problem war jedoch, dass sie ihn gesehen hatte und er sich jetzt schnell einen Ausweg überlegen musste. Doch viel weiter kam er gar nicht, denn kurz nach ihnen folgte auch schon ein recht eindrücklicher Baumstamm. Dieser gehörte zu der Sorte die eigentlich nicht ohne fremde Hilfe ins Rollen kamen und meistens an dem Ort liegen blieben an welchem sie gefällt wurden. Weshalb das bei diesem allerdings etwas anderes war, dass war die grosse Frage. Kurz darauf konnte er den fehlenden Faktor aber sehr gut erkennen. Denn Tria war dafür allem Anschein nach verantwortlich. Wie hätte es auch anders sein können. Laut und echt sauer schrie er: „Triane!? Wiesoooo!?“ Ohne gross darauf zu achten was neben ihm passierte gab er seine Deckung auf und begann zu rennen, nur kurz flogen ein paar Kugeln in seine Richtung, bevor die Schützen es ebenfalls einsahen, dass rennen die bessere Wahl wäre. Er sollte sie eigentlich so schnell wie möglich umbringen, nein am besten noch irgendwo auf dem Grund der Meere versenken. Mölglichste weit weg wo sie keinen Schaden anrichten konnte. Davon würde er vermutlich keines von beidem machen. Doch was zu hören würde sie definitiv bekommen, und die Predigt würde sich gewaschen haben. Doch das konnte sich gedulden, jetzt musste er zuerst einmal von dem Ding weggkommen. Schon zu beginn war er leicht nach links gerannt immer ein wenig schräg, und wenn er es nicht falsch im Kopf hatte, dann würde er bald an dem Punkt angekommen sein, an dem er ausserhalb der Rollbahn sein müsste. Zur Sicherheit rannte er aber noch ein wenig weiter um nicht doch noch erwischt zu werden. Mit einem Hechtsprung konnte er sich dann als der Baum an ihm vorbeirollte ganz in sicherheit bringen. Auch wenn die Schreie und das Knacken und die anderen Geräusche, welche die Räuber von sich gaben, als sie von dem Baum überrollt wurden, nicht zu seinen Lieblingsgeräuschen gehörte, so musste er leider zugeben, dass er schon schlimmeres gehört hatte. Wenigstens waren danach alle Waffen leise und auch wenn ein paar dieser Typen überlebt hatten, so würden sie sich zumindest einen anderen Job suchen müssen. Aber das waren nicht seine Probleme, da erklang auch schon wieder die Klänge des Kommentators oder was er auch immer war: "Damit hätte wohl keiner gerechnet, so haben zwei der Helden des Silberschwans doch gemeinsam eine Gruppe von Banditen erledigt. So hat der junge de Vivar die eine Hälfte ungesehen kaltblütig niedergestreckt während seine Partnerin, und unter Umständen vielleicht auch geliebte, den Rest einfach ohne Rücksicht auf Verluste mit einem Baumstamm zerquetscht hat. Wer hätte das schon erwartet? Doch dafür sehen wir alle die Spiele, denn genau diese Dinge halten die Spannung hoch. Wer wird wohl das nächste Opfer sein, das der Dämon als Botschafter des Teufels hingerichtet oder die sadistischen Hexe zum Opferaltar führt? Hier werden sie es live erleben ghahahaha."

Nachdem sich Victor gesammelt hatte machte er sich wieder auf den Weg zu Tria, während er nach bestem Willen versuchte seine Wut zu unterdrücken, so war es nicht umsonst eine der 7 Todsünden. Und auch wenn er nicht perfekt war, so versuchte er doch immer wieder seine eigenen drei zu bekämpfen oder unter kontrolle zu halten. Denn nicht umsonst waren es diese, die ihm als Prüfung aufgelegt wurden um ihn zu testen. Wrath, bei der Tria scheinbar ein seehr grosse Rolle zu spielen schien, was durch die Satanisten noch verstärkt wurde. Pride als die linke Hand Gottes hatte man da eh schon viel zu viel und als Mitglied der Inquisition noch viel mehr. Zu guter Letzt war da auch noch lust, envy und greed. Die sich je nach laune den letzten Platz teilten. Von diesen war er nicht sehr stark beeinflusst, dennoch brauchte er ab und zu eine weibliche Beute, wollte mehr als die Bescheidenheit ihm gebieten wollte, oder wollte etwas, dass jemand anderem gehörte. Oben auf dem Hügel bei ihr angekommen, wollte er ihr schon eine wirkliche Predigt halten, doch in diesem Moment hörte er etwas aus dem Gebüsch und liess sich selbst ein wenig abseits in diesem so geräuschloss wie möglich verschwinden. Gleichzeitig wies er Tria mit einem Fingerzeichen an, dass sie ruhig sein sollte. Und kurz darauf stiess auch schon Tria's Wolf aus der Richtung heraus doch war sie nicht alleine. Victor sah zwei Beine, und schnappte sich eines, worauf ein dumpfer aufprall zu hören war, das könnte wehgetan haben. Er selber spührte, dass das Anhalten ein wenig zu schnell war, so hatte es auch in seinem Arm ein Schmerz ausgelöst, als seine Hand das Bein umgriffen hatte. Schnell nach dem Fall liess er es los und sprang aus dem Busch, nur um seinen Degen zielsicher an den Hals zu setzen, bereit diesen aufzuschneiden. Doch dann erkannte er, dass er die Person unter sich kannte, sie war auch im Zimmer gewesen beim Umfall, weshalb er mitten in der Bewegung anhielt und sie nur leicht verwirrt ansprach: "Was zur Hölle machst du hier?" Die Erklärung musste jetzt wirklich gut sein, denn das waren schon fast zu viele Zufälle.
 

Odi

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„Mach endlich die verdammte Tür auf!“ brüllte Odi seinen Gastgeber an, der sich immer noch vehement weigerte, sein Haus abermals zurückzulassen. Die Diskussion zog sich inzwischen schon gut eine Viertelstunde hin und der Alte blieb stur. Dabei hatte man bisher immer den Eindruck, der Hüne sei von den Beiden der Sturere. „Hier bleiben, Beppo wird. Nicht mehr von weitem zusehen, wie seine Heimat zerstört wird, Beppo will.“ So langsam war der Braunhaarige es leid, die gleiche Leier immer wieder durchkauen zu müssen. Gestresst, wie ein im Käfig gefangenes wildes Tier ging der Krieger auf und ab und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Brandgeruch wurde von Minute zu Minute stärker und auch etwas anderes, das er nicht kannte, lag darin. Wenn man die Herkunft des Zimmermanns kennt, liegt es nicht allzu fern, dass ihm der Geruch von brennendem Gummi zu diesem Zeitpunkt noch neu war. Mit einem Mal kam dem Bärtigen ins Gedächtnis, wie sein Gastgeber die Tür geschlossen hatte. Man musste nur an dem Hebel ziehen, welcher neben der Tür aus dem Boden ragte und schon würde sich die aus Schrott gebaute Luke öffnen. „Ich brauche die Karte.“ dachte der Bjarnisunder für den Bruchteil einer Sekunde, entschied dann aber, dass er auch sonst eine Karte zu dieser Brücke finden könne. Mit einem Mal umschloss er den dünnen Hebel mit beiden Händen und zog so kräftig daran, dass das spröde Holz beinahe augenblicklich zerbrach.

Ziellos streifte Erik durch die menschenleeren Straßen der Stadt Goa und versuchte, seine aufgestaute Wut abzubauen. Dieser Bürokrat konnte wirklich glücklich sein, dass er trotz dieser Unverschämtheiten ohne Blessuren davongekommen ist. Wäre der Krieger nur zwanzig Jahre jünger, hätte er dem Kerl einhändig den Kopf abgerissen. Das lag natürlich nicht daran, dass der Grauhaarige im Alter schwächer geworden wäre. Viel mehr war dieser über die Jahre ruhiger geworden und hatte die Fähigkeit des Augen-zu-drückens erlangt. Während der Zimmermannsmeister so durch die Straßen ging, Kreuzte eine Frau mitsamt Kind im Schlepptau - oder sollte man sagen ein Kind mitsamt Mutter im Schlepptau? - seinen Weg und der Mann konnte mit anhören, wie der Junge, an der Hand seiner Mutter zerrend, sagte: „Komm doch Mama! Es hat schon angefangen!“ Da der Bjarnisunder eh nichts Besseres mit seiner Zeit anzufangen wusste, entschied er sich, den beiden Unbekannten zu folgen.

Fassungslos hockte Odi da und starrte auf den abgebrochenen Hebel in seinen Händen, während Beppo gemächlich an ihm vorbeischritt und sich das abgebrochene Stück Holz anschaute. „Das nicht mehr reparieren Beppo kann. Hier sterben, wir nun beide werden.“ Einen Augenblick lang blitzte Verzweiflung in den Augen des Hünen auf. Dann allerdings wich diese einem Entschluss, woraufhin der Krieger ein paar Mal gegen die aus Schrott geschaffene Tür trat. Es bereitete ihm so gut wie keine Mühe, das Bauwerk einzureißen. Gerade wollte sich der Grünäugige durch das frische Loch davonmachen, da regte sich sein Gewissen und er drehte sich um. „Komm mit, Beppo.“ sagte der Zimmermann mit einigem Nachdruck in der Stimme, woraufhin der Greis abermals antwortete: „Hier bleiben, Beppo wird!“ Der Braunhaarige schüttelte nur mit dem Kopf, dachte „Beim Starrsinn der Alten...“ und lud sich den Zwerg mit einem Ruck auf die rechte Schulter, der dieser nicht widerstehen konnte. Es war immer wieder erstaunlich, wie wenig Gewicht ein Mann haben konnte. Es bereitete ihm über überhaupt keine Mühe, dieses lebendige Skelett mit Haut und Haaren zwischen den ganzen brennenden Schrotthaufen hindurch zu schleppen. Dass der Kauz nebenbei die ganze Zeit auf dem Rücken des Muskelberges herumtrommelte sowie seinem Retter mit einem ständig wiederholenden „Hier bleiben, Beppo wird!“ in den Ohren lag war auch nicht gerade eine Erleichterung. Gut, die Schläge spürte der Bjarnisunder nicht einmal. Dennoch nervte es gewaltig. Der ganze Rauch und die Hitze behinderten den Bärtigen dazu enorm. Mehr als einmal stolperte er, oder stieß sich den Kopf an etwas, dass der Nordmann aufgrund des Rauches sowie der gereizten Augen nicht sehen konnte. Es war schwer einzuschätzen, wie lange es dauerte. Aber schließlich brach der Mann mitsamt Gepäck durch das Flammenmeer und erreichte den äußeren Rand des Grey Terminals.

Erschöpft ging Odi auf die Knie und hustete den überschüssigen Rußanteil der Luft aus seinen Lungen, während er versuchte, die Welt mit ein paarmal Blinzeln daran zu hindern, sich weiter zu drehen. Im Zuge dessen schwang sich das zusätzliche Gewicht von den Schultern des Hünen und kam überraschend laut fluchend auf dem grasigen Boden auf, bevor es gleich wieder mit der altbekannten Leier anfing: „Hier bleiben, Beppo wird! Ruß in den Ohren, Du hast!?“ Nachdem der Krieger sein Husten einigermaßen unter Kontrolle gekriegt hatte, richtete er sich wieder zu voller Größe auf und blickte auf den alten Mann hinab. „Halt endlich den Rand! Ich hab Dir gerade das Leben gerettet! Ist es das, was man bei euch in dieser Zivilisation Dankbarkeit ne...?“ Weiter kam der Zimmermann nicht, da in diesem Moment eine Stimme aus dem Himmel über ihm zu sprechen begann: „Da hat es der gute Beppo doch tatsächlich geschafft, sein riesiges Reittier aus dem Inferno zu lenken. Aber wie es der Zufall will sind sie genau da ins Freie gelangt, wo sich gerade auch der Dämon und die sadistische Hexe mit der bogenschießenden Amazone sowie deren Schoßhündchen begegnet sind. Wird es da nun zu einem weiteren kleinen Kampf kommen? Ich halte Sie weiter auf dem Laufenden, meine Damen und Herren. gyahahaha!“ Kaum hatte der Bärtige die Worte des Kommentators vernommen und verstanden, da griff er gleich nach seiner Streitaxt und suchte die Umgebung nach den besagten Kämpfern. Diese erblickte der Braunhaarige auch gleich und blaffte sie an: „Wer seid ihr? Dämon? Sadistische Hexe? In was für einem Wahnsinn bin ich hier gelandet!?“ Man sah dem Mann möglicherweise an, dass er aktuell mit den Nerven dezent am Ende war. Die anstrengende Tour durch das brennende Grey Terminal hatte ihn geistig wieder nach Bjarnisund zurückversetzt und das nagte stark an seiner seelischen Verfassung.
 
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Es brannte und dies war das schlimmste was dem Gray Terminal passieren konnte. Schließlich waren Behausungen und anderen Gebäude hier aus Holz und anderen entflammbaren Gegenständen zusammengebaut. Doch dies schien den rothaarigen Teufel nicht davon abzuhalten den Brand noch weiter anzufachen. Dies musste ein Ende finden, dachten sich einige der verbliebenen Einwohner sowie der offiziellen Kämpfer der Königsspiele und griffen den Mann im schwarzen Mantel an. Sie bemerkten jedoch zu spät, das sie keine Chance im Kampf gegen den Brandstifter hatte. Er trieb sie mit seinen Tritten vor sich her und erledigte einen nach dem andren. Dabei schrie er immer wieder einen Namen „Ben wo bist du, ich finde dich. Ich mach dich fertig“ Ein Mädchen mit pinken Haaren stolperte hinter dem Feuerteufel her und versuchte ihn zu beruhigen. Doch der Rothaarige beruhigte sich erst nachdem er seine Gegner ins Reich der Träume geschickt hatte. Da hier ein Feuer tobte, konnte dies für Sie auch eine Reise in das Reich der Engel bedeuten. Dies scherte den Firebug wenig, er hatte hier aufgeräumt von Ben war hier nichts zu sehen.


In der Nähe der Tribünen hatte sich ein Trupp aus Gardisten bestehend aus fünf Mann niedergelassen um auf die Gegner zu warten, die den Weg zum Hauptkampfplatz finden würden. Dies war einfach und sparte ihre Kräfte. Lange Zeit hatten sie auch nichts zu tun und ein Duo hatte sich hingesetzt und spielte Karten. Die anderen verspeisten gerade ihr Mittagessen und der letzte hielt Wache um den Trupp rechtzeitig warnen zu können. Endlich nach langer Zeit kam ein Gruppe grimmig aussehender Arenakämpfer in die Nähe des Hauptplatzes. Die Gardisten liesen sie herankommen um den Zuschauern auf den Tribünen einen ordentlichen Kampf zu zeigen. Das Volk jubelte, als die beiden Gruppen aufeinander trafen, endlich konnten sie Kämpfe sehen. Die Entourage des Königs langweilte der Kampf nur. Es waren in beiden Gruppen keine der bisher herausragenden Kämpfer der Königsspiele zu finden. Man wartete immer noch auf die sadistische Hexe, den Dämon, die Amazone mit ihrem Haustier, sowie dem Feuerteufel und den Schweinereiter. „Endlich haben die Kämpfe den Platz vor den Tribünen erreicht. Ihr habt euch viel Zeit gelassen. Gyhahha. Hauptsache ihr schlachtet euch gegenseitig ab Gyhahahaha.“ Das Volk jubelte über diesen Kommentar währenddessen sich die Zahl der Kämpfer vor der Tribüne reduzierte.


Mittlerweile hatte es auch Emiliano nicht mehr weit zum Platz vor den Tribünen. Doch die Schar seiner Männer war gesunken in begleiteten nur noch seine zwei besten Männer. Die letzte Gruppe hatte sich von ihnen getrennt als Sie von anderen Bergräubern angegriffen worden waren. Er musste eine Pause machen, schließlich wollte er vor den König treten und dazu brauchte er alle seine verfügbare Kraft. Schließlich hatte noch keiner der Herausforderer es geschafft, sich am Ende gegen die königlichen Truppen durchzusetzen. Dies wollte er heute ändern und er würde es heute ändern, das hatte er sich geschworen. „Emiliano seit ihr bereit, wir sollten so langsam mal zum Platz kommen. Emiliano nickte kurz „Beenden wir es heute“ Die Dreiergruppe machte sich wieder auf den weg nur noch wenige hundert Meter von ihrem Ziel entfernt.


Ein großer Glatzkopf wütete in einen anderen Teil des Gray Terminals vor sich hin. Er verpasste eine Schelle links und eine Schelle rechts. Man kam sich fast wie in einer Kneipenschlägerei vor. Hier begann eine natürliche Auslese von schwachen Kämpfern, die einfach nur an schnellen Gold interessiert gewesen waren. Sie stellten sich für den Hünen als Fallobst heraus. Erst als ein bekannter Gladiator der Pulverdampf-Arena die Szenerie betrat hatte der Glatzkopf einen würdigen Gegner gefunden. Sie verpassten sich gegenseitig heftige Schläger und ihre Gesichter waren bald nicht mehr als Gesichter zu erkennen. Sie schlugen sich durch ein komplettes selbstgebautes Schrotthaus, nahmen Bretter, Rohre und andern Schrott zur Hand um ihren Gegenüber zu besiegen. Schlussendlich landete eine krachende Rechte an die Schläfe des Gladiators und dieser ging bewusstlos zu Boden. Der Mann mit der Glatze brummte ihm anerkennend zu und ging dann weiter „Lzzy wo bist du nur.“
 

Brody

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Je näher er dem Ende des Waldes kam, desto übler war der Geruch der ihm entgegenkam. Es roch noch Müll, fast wie brennender Müll. Und dies war mit einer fiesesten Gerüche neben faulen Eiern oder einem verstorbenen Tier das drei Tage in der Sonne gelegen hatte. Als er den Wald verließ, sah er den Grund dafür. Er stand am Rande eines gigantischen Müllplatzes, der Brandgeruch kam aus dem südlichen Teil des Platzes und breitete sich nach Norden hin aus. Das konnte übel werden, wenn man da nicht rechtzeitig rauskam. Balthasar musste aber nach Nordwesten, fürs erste war das der sicherste Weg dem Feuer aus dem Weg zu gehen, es war nur die Frage wie lange konnte er dem Feuer aus dem Weg gehen. Auf dem Weg in Richtung seines Ziels kam er an Barracken, tatsächlich sogar kleinen Häusern aus Müll vorbei. Hier lebten doch tatsächlich Menschen, was für arme Schlucker mussten die sein, dass Sie hier auf einer Müllhalde lebten. Doch momentan sah er keine einzige Menschenseele, noch nicht einmal weitere Gegner die sich ihm in den Weg stellten. Er sah noch einmal nach Süden, das Feuer tobte dort und von hier aus war das faszinierender Anblick, das Orangerot der Flammen die auf dem Müll tanzten und diesen verzerrten, der schwarze Rauch der gen Himmel zog. Ihm kam nur eine Person in den Sinn, welche so wahnsinnig war irgendetwas so abzufackeln. Er kannte Aaron zwar noch nicht lange, doch dieser hatte auf der Silberschwan die Bar angezündet. Welcher normal denkenden Mensch machte so etwas, ein Schiff anzuzünden auf dem man selbst unterwegs ist. Wollte er diesen Kerl auf seinem Schiff haben, wenn ja dann musste man ihn von allen Brandbeschleunigern sowie irgendwelchen Streichhölzern oder Feuerzeugen weg halten.

Während der junge Piratenkapitän so sinnierte, bemerkte wie drei kleine Gestalten von Süden in seine Richtung kamen, sie liefen alle auf vier Beinen. Er konnte sie als Ratten identifizieren, doch dennoch waren dies keine gewöhnlichen Ratten. Ihr Fell war auf jeden Fall anders, als er es bei den Ratten in Loguetown gewöhnt war. Diese hier hatten ein struppiges bräunliches Fell, das metallisch glänzte. Balthasar glaubte sich versehen zu haben, doch auch sein zweiter Blick teilte die Meinung, dass das Fell dieser Viecher metallisch glänzte. Da er heute schon unschöne Überraschungen mit einem Tier gehabt, hatte wollte er diesen Ratten nicht über den Weg laufen und änderte seine Richtung geringfügig so dass er aus dem geschätzten Laufweg der Ratten draußen war. Er sprang auf eine erhöhte Position und ließ die Tiere passieren und diese interessierten sich auch nicht für den Mann der sie gerade beobachtete. Anscheinend flohen Sie vor dem Feuer im Süden, die meisten Tiere hatten bei so etwas einen Fluchtreflex, dies hatte er zumindest im Internat gelernt. „Clever von dir den Viechern auszuweichen, sind sonst sehr aggresive kleine Mistviecher.“ Überrascht von der Stimme drehte sich Brody um. Vor ihm stand ein relativ muskulöser Mann, in abgewetzter Kleidung. In seinem Mund fehlten schon mehrerer Zähne und auch der Rest von ihm sah nicht sonderlich gepflegt aus. „Und jetzt komm von meinem Haus runter, bevor ich dich runter holen muss.“ Der Mann knackte mit seinen Händen und setzte ein unschönes Grinsen auf. „Warum glaube ich dir nicht das ich auf DEINEM Haus stehe?“ erwiderte der junge Brody und legte ebenfalls ein Grinsen auf. „Jetzt komm darunter, bevor ich hochkommen muss.“ „Falls du überhaupt hier hoch kommst, meinst du wohl.“ Das Grinsen war aus dem Gesicht seines Gegenübers hinausgewischt, es war nur noch die pure Wut zu erkennen. Er stapfte in Richtung der Erhebung und versuchte diese hoch zu klettern, rutschte jedoch mehrfach ab und fiel auf dem Boden. Balthasar sah sich das Trauerspiel eine zeitlang an, jedoch wurde es ihm auf die Dauer langweilig und er wollte sich wieder auf dem Weg machen. Die Ratten waren nirgends zu sehen, der Weg war also frei. Er sprang von dem Gebilde hinunter, zwei Meter hinter den Mann der es gerade wieder versuchte die Wand zu erklettern. Der junge Brody drehte sich um und sah den Mann erneut herunter rutschen. „Also gut hier bin ich.“ Erschrocken drehte sich der Mann herum, sein Gesicht war von den Anstrengungen schweißbedeckt. Balthasar machte zwei schnelle Schritte auf ihn zu, der Mann versuchte noch panisch seine Arme als Deckung hochzunehmen. Doch es war zu spät, zwei Schläge später sackte er zusammen und blieb liegen. „Man sollte immer darauf acht geben, was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen.“

Er setzte seinen Weg fort und es dauerte nur noch eine halbe Stunde bis das er die Tribüne mit der jubelnden Menschenmenge sah. Fünf Minuten später war er am Rand des Kampfplatzes angekommen. Auf dem Platz beharkten sich gerade zwei Gruppen von Kämpfern. Da er keine Lust hatte sich gegen so viele behaupten zu müssen, suchte er sich etwas, wo er sich anlehnen konnte und wartete. Er nahm einen Schluck aus einem kleinen Flachmann, den er einstecken hatte und genoss das Spektakel das er hier geboten bekam. Doch seine Pause sollte nicht ewig dauern, der Typ auf seinem Vogel verdarb ihm diese. Die beiden Gruppen hatten sich auf jeweils eine Person dezimiert als der komische Kerl mal wieder zu sprechen anfing. „Ganz schön clever vom Schweinereiter abzuwarten, bis sich beide Gruppen ausgepowert haben, ganz schön clever, gyhahaha.“ Auf dieses Stichwort drehten sich der Stadtgardist sowie der verbliebene Gladiator um und sie sahen Balthasar und anscheinend verbrüderten sie sich gegen ihn. In diesem Moment verfluchte der junge Brody, das er nicht gelernt hatte mit Fernkampfwaffen umzugehen. Denn jetzt verspürte er die große Lust, den Typ von seinem Flugtier herunter zu holen und ihm dann jede Menge Backpfeifen und Schellen geben zu können. Doch jetzt hatte er ein anderes Problem, die beiden Kämpfer rannten in seine Richtung.
 

Triane

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Alles schien wieder gut zu sein, Victor war nur mäßig wütend -Naja, also zumindest hätte Tria mit schlimmeren gerechnet- Lydia war wieder da und Izumi war wieder da! Triane war wieder glücklich und drückte sowohl Lydia als auch Izumi. Izumi war diese Umarmungsattacken bereits gewöhnt und wusste wie sie sich verhalten musste. Leider hatte niemand Lydia darauf vorbereitet und so purzelten alle drei zu Boden. Triane lachte dabei fröhlich und kugelte sich mit Izumi über die Wiese, Lydia wirkte nicht so begeistert, aber vielleicht war es auch nur schwierig ihre Mimik in dieser Situation zu lesen.

Victor unterbrach diesen Moment des Wiedersehens mit einer einfachen Frage: "Was zur Hölle machst du hier?"

„Was soll denn diese Frage?“ fragte nun Tria zurück „Wir sind doch hier um sie zu finden.“ Tria stand wieder auf „Jetzt haben wir sie gefunden und müssen wieder weg, ich glaube es geht da lang.“ Triane wollte einfach losgehen ohne weiter darüber nach zu denken. Aber Lydia hielt sie fest und schüttelte energisch den Kopf, es gab da anscheinend noch etwas zu tun. Ja richtig! Balthazar musste auch hier sein, er war auch auf diesem merkwürdigen Bankett gewesen, aber wie sollte sie das den beiden hier sagen? Sie musste es mit Zeichensprache versuchen „ouh! Ouh! Scharade! Darin bin ich gut!“ Sie führte ihre Hände um ihren Kopf um eine Mütze zu symbolisieren und vorne etwas länger, damit es wie eine Schirmmütze aussah. „Das ist leicht! Ein Junge Namens Timmi ist in den Brunnen gefallen und braucht unsere Hilfe!“ Lydia schüttelte empört den Kopf „Oh! Naja... also bei Izumi funktioniert es besser.“

Victor seufzte hart und fasste sich an die Stirn „Das soll ein Hut sein, so einen wie Balthazar Brody in trägt, also ist er auch hier und wurde in diese Miesere gezogen.“

„Dann ist Mütze also in den Brunnen gefallen?“

„Quatsch, niemand ist in irgend einen Brunnen gefallen... oder!?“

Lydia seufzte und verdrehte die Augen. Izumi konnte sie gut verstehen.

Wuff, Wuff, Bell, Wuff

„mhm?“

Bell, Bell, Wuff

„Achso?“

Wuff, Wuff

„Was? Ihr habt Mütze auch aus den Augen verloren und habt ihn selber gesucht?“ Lydia und Victor sahen sie mit offenem Mund und überraschten Augen an. „Was? Ich und Izumi haben nun mal nen guten Draht. Na schön, dann suchen wir erst noch Mütze, kann nicht so schwierig sein. Izumi du kannst seine Spur finden, oder?“

Wuff

„Oh weh, also nicht? Und wir haben auch nichts von ihm bei uns.“

Wimmer

Izumi schnüffelte um sich und drehte sich ein paar mal im Kreis bevor sie in eine Richtung blickte

Bell

„Oh? Also gut, da hinten ist anscheinend irgend jemand, vielleicht kann der uns weiter helfen.“

„Oder es sind wieder irgend welche Banditen oder andere Leute die uns überfallen und töten wollen?“

„Super! Also, auf geht’s!“ Triane grinste und folgte Izumi.

Nun, zumindest war es diesmal Izumi die sie führte und nicht Triane, vielleicht folgten Lydia und Victor ja deswegen, immerhin hatte Izumi ein gutes Gespür und ein feines Näschen bewiesen und sie war ein kuschelweiches Bündel Freude, zumindest wenn sie wollte.
Der beißende Geruch von brennenden Müll schwängerte die Luft immer mehr, doch Izumi ging immer weiter ihrer Nase lang. Man spürte bereits Hitze und sah helles flackerndes Licht zwischen den Baumstämmen und dann sahen sie es, ein riesiges brennendes Müllfeld. So etwas hatte Triane noch nie gesehen, der Müll im Kloster war immer wiederverwertbar, wenigstens für den Kompost. Wie konnte man nur so viel Müll produzieren und wie viele Menschen brauchte man um so viel Müll zu produzieren? Irgendwie war das schon beeindruckend, aber auch widerlich, hauptsächlich widerlich, irgendwie nur widerlich, vor allem wegen dem Geruch. Ihre Gedanken wurden unterbrochen als diese fliegende Nervensäge wieder auftauchte.

„Da hat es der gute Beppo doch tatsächlich geschafft, sein riesiges Reittier aus dem Inferno zu lenken. Aber wie es der Zufall will sind sie genau da ins Freie gelangt, wo sich gerade auch der Dämon und die sadistische Hexe mit der bogenschießenden Amazone sowie deren Schoßhündchen begegnet sind. Wird es da nun zu einem weiteren kleinen Kampf kommen? Ich halte Sie weiter auf dem Laufenden, meine Damen und Herren. gyahahaha!“

„Hey!“ rief Triane herauf „Izumi is ein Wolf! Ein Wolf! dann sah sie sich um „und wer oder was ist ein Beppo?“ Triane blickte nach vorne und sah dort einen großen Mann und einen kleineren Mann „Ist das ein Beppo?“

Bell Wuff

„Was? Ein wildes Beppo!?“

Victor seufzte erneut und konnte nur den Kopf schütteln, genauso wie Lydia und Izumi.
Der große Mann zog da so etwas wie eine Axt mit seinen beiden großen plumpen Händen hervor und versteckte den kleineren Mann hinter sich.

„Na also, was hab ich gesagt?“ Victor zog seinen Degen von der Hüfte. War es denn wirklich schon wieder Zeit zu kämpfen? Ein großer starker Mann gegen Lydia, Victor, Triane und Izumi?

Wuff! Bell!

„Was?“

Wuff

„aber ich wollte doch...“

WUFF

„Ja gut... Izumi sagt wir sollten es erst mal mit reden versuchen, der da riecht nicht wie ein Bandit.“

„Das wars, ich glaube dir nicht, dass dein Wolf so komplexe Sätze formulieren kann und so viele Informationen mit so kurzen Lauten vermitteln kann!“

„Naja, ein wenig improvisieren muss man schon... also...“ Triane atmete tief ein und winkte dem großen bedrohlichen Mann zu während sie auf ihm zulief. Die Taktik hieß verhandeln und kommunizieren, Kommunikation war die kunst mit Worten um zu gehen und mit Worten konnte Triane umgehen. Sie hatte vielleicht keine guten Worte aber dafür viele und das war doch auch schon was, oder? „Haaaaallooo! Duuuuu? Bist du ein gefährlicher Axtmörder oder ein wildes Beppo? Oder beides? Tragen alle Beppos Äxte und wollen Leute ermorden? Oder machst nur du das? Ist das Wort Beppo ein uraltes vergessen Wort für Axt? Sind Äxte nicht viel besser zum Bäume Fällen als zum Leute töten? Oder bist du einfach ein Holzfäller? Ist Holz besser zum Heizen als Kohle? Ist Kohle nicht viel zu teuer für die meisten Leute hier? Ist das hinter euch ein Kohlefeuer? Ist der alte Mann so was wie dein Proviant? Du solltest die Leute die du mit der Axt tötest nicht auch noch essen, nicht wenn es leckere Sachen gibt, so wie Hühnchen! Oder Kuh! Oder Reißbällchen! Oder Torte! Oh ich liebe Torte. Wilde Beppos essen auch Torte, oder? Wenn du oder der alte Mann eine Torte habt, würdet ihr sie teilen oder? Ach bitte, sei nicht so! Bitte Bitte teile deine Torte mit Triane! Ach ja, mein Name ist Triane, aber du kannst auch Tria sagen! “ Sie war mit ihrem unzusammenhängenden geplappert so nahe gekommen, dass sie die Hände hätten schütteln können, der große Nordmann war von dem Schwall an Wörtern so überrascht, dass er ganz vergessen hatte auf der Hut zu bleiben.
 

Lydia

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Hatte er das gerade wirklich gewagt? War es denn nicht schlimm genug, dass Victor Lydia zu fall bringen musste? Nein er hatte ihr auch noch die Klinge an die Kehle gesetzt und zwar genau dort wo ihre Narbe war. Er schien sie irgendetwas zu fragen, doch Lydia nahm es nicht war. In diesem Moment war sie ganz wo anders. Wieder sah sie wie ihr Bruder vor ihr zusammen brach. Hilflos stand sie dar und in diesem Moment packte die Rothaarige eine so unglaubliche Wut. Mit einem unglaublich tiefen Knurren packte Lydia mitten in die Klinge und drückte sie weg, dabei entstand ein leichter Schnitt und das er nicht schwerer war, war wohl der Tatsache zu verdanken, dass Victor dem Druck sofort nach gab. Als sich die Musikerin wieder erhob, leuchtete in ihren Augen ein Feuer und blanker Hass brannte für einen Moment in ihnen, ehe er sich wieder legte und einer unglaublichen Trauer wich die wohl mit nichts zu vergleichen war. Dann deutete sie mit der Hand in Richtung der Wölfin während ein Tropfen ihres Blutes zu Boden rann. Fast schon verächtlich musterte die Schützin die Spur die sie hinter sich ließ damit. Dann riss sie eine Ecke ihre Kleidung ab und verband den Schnitt damit. Die blauen Flecke, die sie sich von dem Sturz geholt haben würde, wären nur eine nette Draufgabe.

Und im nächsten Moment überfiel sie dann auch schon die Weißhaarige und kugelte sich mit Lydia am Boden. Urghs das war ihr eindeutig zu viel liebe, das durfte ja noch nicht einmal ihre Familie mit ihr tun. Wobei ihre Familie durfte allgemein nicht so viel, seitdem sie ihren Bruder verloren hatte, aber das war wieder ein anderes Thema. Jedoch kam dann Lydia nicht darum herum ziemlich fasziniert das Zwiegespräch zwischen Mensch und Wolf zu beobachten, sie verstand sich zwar auch gut mit Izumi, aber so gut wie die beiden mit einander kommunizierten konnte das Musikerin mit überhaupt keinem Tier. Wobei doch, früher hatte sie zu den Vögeln einen ganz guten Draht gehabt, aber das war nun schon wieder solange her, dass sich die Rothaarige gar nicht mehr daran erinnern konnte wie es sich denn angefühlt hatte. Hingegen das Gefühl zu sprechen hatte Lydia niemals vergessen, wie könnte sie auch? War es doch das wonach sie sich auf dieser Welt am meisten sehnte und das nicht gerade erst seit gestern. Als Victor dann noch die Kommunikation der beiden anzweifelte warf die Schützin dem Mann einen wohl ziemlich tödlichen blick zu während sie noch dazu einen Finger an die Lippen legte um ihm klar zu machen, dass er seine Klappe halten sollte, wenn er nicht etwas positiveres beizutragen haben würde.

Als Tirane aber irgendwann zu ihrem Monolog ansetzte um sich den Neuankömmlingen zu vorzustellen konnte die Kriegerin nur genervt die Augen verdrehen, dass ging doch auf keine Kuhhaut mehr. Sanft mit einem langsam hoch und runter bewegen der Hand versuchte sie es der anderen klar zu machen, aber als keine Reaktion kam und die Weißhaarige lieber ihren Monolog in aller Ruhe beendete, griff sich Lydia lieber einmal ihren Ärmel und zog daran solange, bis die andere sie vorstellte: „Und das ist Lydia, sie ist stumm, aber scheint gerade ganz dringend irgendetwas zu wollen?“ Vollkommen genervt gab die Schützin ein leises Seufzten von sich das kaum zu vernehmen war. Konnten die denn nicht einfach weiter tun? Lydia wollte doch nur weg von hier, raus aus diesem Zirkus und weg von dem ungehobelten Klotz namens Victor. Okay, ja gut. Eigentlich waren der Musikerin in diesem Moment alle Menschen um sie herum egal. Durch die Tat des Mannes waren alte Wunden im Inneren der Schützin aufgerissen und jene wollte sie in Ruhe lecken. Dazu mussten sie aber erst einmal hier raus und am besten noch weg von der Insel. Etwas theatralisch scharbte sie mit einem Fuß über den Boden um eile zu signalisieren, mal sehen ob das funktionieren würde...
 
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Odi

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Odi wusste nicht mehr, was er denken sollte. Da war dieser offensichtlich wahnsinnige Typ, der am Himmel auf einem riesigen und ausgesprochen hässlichen Vogel sitzend irgendwelche Kommentare von sich gab. Dann war da diese Gruppe von Leuten, die allesamt von der erstgenannten Person eigensinnige Rufnamen zugeteilt bekam. Und nicht zuletzt war da diese Frau, welche der Hüne zuerst nur im Augenwinkel, in Form gebrochenen Lichts auf roten Haaren, wahrgenommen hatte. Ab diesem Moment hatte er in keiner Weise mehr irgendwas von dem wahrgenommen, was die weißhaarige Fremde die ganze Zeit auf ihn einprasseln ließ, ganz zu schweigen, dass er in dem winzigen Moment, in welchem der Zimmermann ernsthaft versucht hatte, diese unzusammenhängende Flut von Nonsens auch nur ansatzweise zu verstehen, rein gar nichts kapierte. Seine ganze Aufmerksamkeit galt nur noch dem Mädchen mit den langen roten Haaren. Dem Wesen, welches den Krieger so ungemein an seine entführte Ehefrau erinnerte. Es dauerte eine ganze Weile, in der er Lydia unentwegt mit weit aufgerissenen Augen fixierte, bis der Bärtige endlich bemerkte, dass die Violettäugige viel zu jung ist, um Ysolda sein zu können. Die ganze Verzweiflung der letzten Wochen brach über den sonst emotional so gefestigten Mann ein und er ließ seine Waffe zuerst langsam sinken, bevor seine Hand dieses Werkzeug des Todes schließlich vollständig losließ und sich selbst in eine aufrecht sitzende Position brachte.. Sämtliche Eindrücke der Umwelt, seien es Wind, Gerüche, oder Geräusche, nahm der Grünäugige nun nicht mehr war.

„Izumi, hol Riechsalz!“ hörte Odi die Stimme der Frau, welche bis zuletzt auf ihn eingeredet hatte. „Izumi... wer ist Izumi?“ dachte der Krieger, bevor eine Hand unsanft gegen sein haariges Gesicht klatschen spürte. Es brauchte jedoch ganze drei dieser Schläge, bis er bereit war, die grünen Augen zu öffnen und in die goldgelben Augen der Wolfsflüsterin zu blicken, während diese bereits zum vierten Mal die Hand zum Schlag erhob. [Hör auf, Du verrückte...!] brüllte der Hüne, während er versuchte, sich aufzurichten. In dem Moment kam die Fähe zwischen zwei nahgelegenen Bäumen angerannt, mit einem Zweig in der Schnauze, die dieses einer Flasche mit Riechsalz nicht auch nur annähernd ähnlich sehende Objekt neben ihrem Frauchen auf die Erde fallen ließ. Die darauffolgende Reaktion der Ärztin ignorierte der Nordmann geflissentlich, da er gerade definitiv andere Probleme hatte. Durch die vorherige Situation mit Lydia war dem Zimmermann eine Sache wieder mehr in den Vordergrund gerückt. „Ich muss sie finden.“ Daher stemmte er sich auf die Beine, griff nach seiner Axt und ließ den Blick über die anwesenden Menschen schweifen. Neben der weißhaarigen Frau und ihrem Wolf waren auch noch die rothaarige Bogenschützin und ein Mann vor Ort, welchen er als den Mann mit den schwarzen Augen identifizierte, welchem der Bärtige zuvor bereits begegnet war. Auch Beppo stand in der Nähe, starrte aber nur unentwegt auf das Grey Terminal, seine bisherige Heimat, die nun vollkommen zerstört war. „Wer wird wohl den nächsten Kampf gewinnen? Der Schweinereiter mit seiner karierten Schirmmütze, oder die beiden ehrenwerten Vertreter unserer Stadtwache? Wir werden es gleich erfahren, gyahahaha!“ Die Durchsage dieses nervigen Kommentators verursachte eine gewisse Unruhe in den Reihen der fremden Leute, was auch dem weltfremden Bjarnisunder alles andere als unbemerkt blieb. Offenbar kannten sie den Typen, der gerade gegen diese Stadtwachen kämpfte. Kurzerhand fasste er einen Entschluss und sprach, ohne sich an jemand speziellen aus der Gruppe zu wenden: „Ihr kennt wohl diesen Schweinereiter.“ Einen kurzen Moment sortierte der Braunhaarige noch seine Worte, sagte dann aber schließlich an Triane gewandt: „Ihr wollt diesem Mann helfen, oder? Ich will hier weg. Wenn ihr mir helft, hier wegzukommen, helfe ich euch, ihm zu helfen.“ Hoffentlich würde die Gruppe zustimmen. Ohne Hilfe konnte er bestimmt nicht entkommen.
 

Victor

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Heute war definitiv nicht Victors Tag, denn die Person, die er da gerade zu Boden geworfen hatte war doch wirklich Lydia. Entweder hatte eine höhere Autorität einen seeehr lustigen Tag oder sonst etwas konnte nicht stimmen. Das waren doch eindeutig viel zu viele Zufälle die heute passierten. Als sich die Rothaarige aufrichtete zog er sich augenblicklich zurück, sonst hätte er ihr ein neues Loch zum Atmen verschafft, was jetzt nicht gerade seine Absicht war. Der Blick in ihren Augen war dennoch unmissverständlich. So sehr wie sie ihn in diesem Moment gerade zu hassen schien war schon nicht mehr natürlich. Was der Auslöser dafür war, blieb allerdings ein Rätsel, weshalb er lediglich leicht mit den Schultern zuckte und es ignorierte. Viel mehr konnt er eh nicht machen. Als ob die Rate mit der er Wahnsinnig wurde nicht schon schlimm genug wäre, begann auch noch Tria mit Izumi zu sprechen was nicht wirklich sinn ergeben sollte, wenn er mal die Aussage die er von Lydia aufgefasst hatte interpretierte. Dennoch wurden seine eher scharfen bemerkungen mit einem strafenden Blick von der Rothaarigen gestraft. Sodass er sich langsam echt fragte, was sie gegen ihn hatte.

Langsam wurde es dem Inquisitor echt zu bunt, als auch noch jemand anderes dazu kam, der wie ein Nordmann oder sowas aussah, von Triane zu Tode ausgefragt wurde und dann auch noch zusammenklappte. Das war ohne Witz der bescheidenste Auftritt den er heute gesehen hatte. Und es war sicherlich nicht der erste den er heute gesehen hatte. Der wollte an diesem Spiel hier teilnehmen und dann kam sowas. Zugegeben die Axt sah nicht so aus, als ob er dagegen mit seinem Degen was machen konnte. Dennoch gerade auf die Knie zu gehen. Hatte der denn kein bisschen Willen zu überleben? Doch die Verrückte wie er sie treffenderweise nannte, weckte ihn recht schnell wieder auf. Dennoch konnte er nicht anders als einfach zu lachen. Wenigstens war er nicht der einzige der das Gefühl hatte Tria nicht alle Tassen im Schrank hatte. In seiner guten Laune wurde er aber wieder von dem Nervigen Kommentator unterbrochen. Sollte er den Typen in die Finger bekommen würde er ihm alles mögliche Abschneiden, das er garantiert nicht mehr auf die Idee kommen würde irgendetwas dämliches oder sonst vollkommen nervenraubendes von sich zu geben. Am besten gar nichts. Leider war der Typ aber noch zu weit oben. Was es recht schwer machte diesen Plan jetzt in Tat umzusetzen.

Vielleicht würde sich das sogar bald in Tat umsetzen lassen. Denn mit einem Ohr hörte er wie Brody scheinbar am Ort der Hauptveranstaltung angekommen war. Mit dem anderen hörte er, dass der Schreckhafte Holzfäller gerade seine Hilfe anbot Brody mit der Gruppe zu helfen. In dem Moment war es zu viel: "Ganz ehrlich, du glaubst ich gehöre zu denen? Ich meine schau dir die "Gruppe" mal an, eine Verrückte die absolut null Auffassungsgabe hat, eine Stumme, die mich scheinbar wegen irgendwas hasst und dann auch noch ein Wolf." Wenn mal aussprach was man dachte, wurde vieles gerade sehr viel befreiender. Wobei er mit dem Blick auf Izumi gewandt noch anfügte, "Mit der man zugegebenermassen noch recht gut zusammenarbeiten kann." Weil von Izumi hatte er noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Das wäre ihr gegenüber nicht wirklich fair. "Und dann ich, ein Inquisitor der Kirche, auf der Suche nach Satanisten und einem gehiligten Kreuzzug um die Welt zu reinigen und zu erlösen. Wie soll das bitte eine Gruppe werden?" Gut vielleicht war das ein wenig zu hart, denn auch wenn er seeeehr grosse Mühen mit der Entscheidungsfindung von Tria hatte war sie doch eigentlich ganz in Ordnung, und bis vorhin hatte er eigentlich ein recht gutes Verhältnis mit Lydia gehabt. Mal abgesehen, dass er das Gefühl hatte sie würde nächstens versuchen ihn umzubringen. Doch der Ganze Stress des heutigen Tages musste er mal loswerden. Dennoch hatte er eine Wette mit Brody am laufen und wenn dieser nicht mehr dabei wäre, dann konnte er nicht sagen er hätte gewonnen. "Kommt es jetzt endlich zum Showdown von 4 der berühmtesten Newcommer des diesjährigen Spektakels oder lassen sie lieber die Zuschauer noch länger warten? Manche Menschen wissen echt nicht wann sie die klappe halten sollten und weniger reden und mehr Taten folgen lassen sollten. Aber was erwartet man schon von so einem Haufen unzivilisierten Menschen ohne Gefühl was sich gehört und was nicht." Der Kommentator konnte es wohl echt nicht lassen Victor's Hass auf sich zu ziehen. Es stimmte schon, das er mit der Gruppe nicht gerade sehr zufrieden war, dennoch der Hass gegen den Typen war wesentlich stärker. Dementsprechend warf er genervt seine Hände in die Luft über seinem Kopf und fügte dann noch zu seiner Rede an: "Aber was solls, vieleicht ist das ja auch einfach nur eine weitere Prüfung, also lasst uns die bewältigen und den verdammten Kommentator zu seiner dringend Nötigen ruhe verhelfen. Wenn wir das zu den Zielen dazunehmen können dann bin ich sowas von dabei. Wenn jemand mitkommen will, ich glaube es geht in diese Richtung und er begann loszulauffen. Je schneller er bei dem Typen war und ihm und seinem Vogel den Schnabel zubinden konnte desto besser." Wenn das so weitergehen würde, dann könnte es echt noch sein, dass er ausrasten würde. Und was dann passieren würde, wusste er selbst noch nicht. Jedenfalls wollte er dann nicht das Tria in der Nähe war, denn auch wenn er es nie zugeben würde, und sie eigentlich eine verdammte Nervensäge war, nichts Sinnvoll machen konnte, ständig Kurzschlussreaktionen hatte, nie über die Situation nachdachte bevor sie etwas machte, kein gefühl für die Atmosphäre oder die Situation hatte oder auch nur ansatzweise irgendetwas brauchbares im Kopf was Taktik anbelangte. So mochte er sie eigentlich dennoch irgendwie.
 

Brody

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In seinen Gedanken hätte es ein sehr schöner Tag werden können. Nach einem schönen Essen, wäre er mit einer schönen Frau auf sein Hotelzimmer gegangen und sie hätten sich die Nacht dort vergnügt. Am nächsten Morgen hätte man eventuell noch zusammen gefrühstückt und jeder wäre danach seiner Wege gegangen. Vielleicht wäre es auch die stumme Rothaarige die Glückliche gewesen, die er gestern kennen gelernt hatte. Als sie auf der Suche nach Hilfe für Triane gewesen war.

Nein das Schicksal war mal wieder ein mieser Verräter gewesen und er war vor ein paar Stunden im Wald aufgewacht und musste an Kampfspielen zur Ehre des Königs mitmachen. Niemand nahm ihm seine Freiheit weg, das war sein höchstes Gut. Jeder der es tat oder auch nur versuchte musste mit Ärger rechnen. Der König hatte sich somit auf den obersten Platz der Liste der Feinde von Balthasar katapultiert. Als erstes musste er jedoch die beiden Typen fertig machen, die gerade mit erhobenen Waffen in seine Richtung rannten. Sein Plan war so einfach wie genial gewesen, abwarten bis die Gegner sich gegenseitig fertig machen und dann den Rest erledigen. Doch der fliegende Idiot hatte diesen Plan grandios zerstört. Er musste den Kampf schnell hinter sich bringen um genug Kraft für den König zu haben. Ein Aufstieg auf die aufgestellte Tribüne, war für einen geübten Parcour-Läufer ein Klacks. Balthasar versuchte normalerweise Kämpfe zu vermeiden wo es ging, doch jetzt musste er wohl ran. Anstatt nach seinem Säbel zu greifen ging er runter in die Knie, wie es Läufer machten, die gleich ein Rennen bestreiten wollten und nur noch auf den Startschuss warteten. Als seine Gegner nah genug für ihn heran waren, sprintete er los. Der Gladiator war dank seiner leichten Rüstung schneller als die Stadtwache. Dem Schwertschlag von diesem wich er mit einer geschickten Rolle aus und überraschte somit die Stadtwache mit ihrer Hellbarde. Diese konnte sie nicht rechtzeitig senken, da sie mit einem Frontalangriff von Balthasar gerechnet hatte. Er war jedoch so nahe, dass er seinem Gegner einen Schlag in die Weichteile verpassen konnte. Wie ein Taschenmesser klappte die Wache um und blieb wimmernd liegen. Der Pirat schnappte sich die Hellbarde seines Gegners und blickte sich nach dem Gladiator um. Dieser hatte sich zu ihm umgedreht. Mit der rechten Hand hielt der junge Brody die Hellebarde und mit der linken Hand winkte er seinem Gegenüber zu, dass dieser zu ihm kommen solle. Kaum war dieser wieder losgelaufen, lief auch Balthasar los wirbelte die Hellebarde und rammt den Stil in den Bauch des Gladiators. Eine lange Waffe hatte seine Vorteile. Sein Gegner ging in die Knie, doch ohnmächtig wurde er nicht. „Harter Kerl was ?“ fragte Balthasar bevor er ihn KO schlug. Ein Raunen ging durch die Arena, das jemand so schnell zwei Kämpfer ausschalte sah man hier selten. Der Piratenkapitän warf die Hellebarde weg, für seinen nächsten Schritt war sie nicht mehr erforderlich. Er lief in Richtung der Tribüne als vom Waldrand ein Ruf ertönte. „Halt junger Freund!“ Normalerweise gab er nicht viel auf Befehle von Anderen. Doch hier blieb er tatsächlich stehen. Aus dem Wald traten ein junger Mann mit einem Schwert an seiner Seite und ein älterer Mann der ebenfalls ein Schwert mit sich trug. „Wenn ich dem Kommentator richtig zugehört habe und dabei richtig gezählt habe dürften wir drei und die Gruppe mit der Hexe, mit die letzten Kämpfer ihm Turnier sein.“ Dann trat er näher an den Balthasar heran und flüsterte ins Ohr. „Auch ich will den König eine Abreibung verpassen, aber im Moment heißt es Geduld haben, bis die andere Gruppe sich hierher gearbeitet hat. Die letzten Zehn werden hier gebraucht.“ Das Publikum begann an zu murren da sich die drei nicht bekämpften. Balthasar flüsterte dem jungen Mann ebenfalls etwas zu „Einverstanden, wir warten. Bin mal gespannt wer Hexe und Teufel sind.“ Beide gaben sich die Hände, der Pakt war besiegelt.
 

Triane

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Triane versuchte schon lange aus Izumi ihre Krankenschwester zu machen und sie wurde tatsächlich immer besser... das hieß... ja und nein... also mehr nein... eigentlich nur nein... nein. Aber was soll's? Dann brachte Izumi ihr eben kein Riechsalz sondern ein Stöckchen? Wen interessiert es wenn sie dabei so süß und verspielt aussah? Sie versuchte ihr das Stöckchen ab zu nehmen um es zu werfen, aber Izumi ließ nicht los /Zeit zum Spielen!/
Die beiden kullerten etwas gemeinsam über die Wiese, während die anderen redeten, Triane bekam nicht ganz mit was geschah, aber ihr Patient war wieder bei Bewusstsein und mehr zählte erst mal nicht. Triane schaffte es nach einigem Zerren und Drehen das Stöckchen zu bekommen und warf es weg, Izumi sprintete gleich hinterher und Triane sah grinsend zu den anderen „Hm? Was denn?“

„Genug gespielt? Weißt du eigentlich dass wir in einer ernsthaften Situation sind?“

„Nein? Aber ich weiß jetzt wo ich noch einen Stock für Izumi herkriege.“ Tria grinste

„Was soll das heiß-“

„Du hast n Stock im Arsch.“

„Was!?“

Triae grinste nur und knuffte Victors Arm „Ach komm schon, ein bisschen Spaß muss sein. Du bist immer so grimmig Vicky.“

Victor schien etwas sagen zu wollen, verkniff es sich aber lieber. Izumi kam in der Zwischenzeit wieder, sie sah das Triane sich unterhielt, darum brachte sie das Stöckchen zu Lydia, sie mochte Lydia und das rothaarige Menschlein wirkte so als ob sie etwas Aufmunterung gebrauchen könnte. Lydia schien zuerst nicht so richtig zu wollen, doch dann kam das Wimmern und die Geheimwaffe – der Welpenblick! Niemand in den Blue-Meeren hatten genügen Willenskraft um dem zu widerstehen! Also warf Lydia den Stock ein paar mal und Izumi brachte ihn immer wieder zurück, freudig mit dem Schwanz wedelnd und hechelnd. Lydia konnte das Stöckchen viel besser werfen als Tria, selbst wenn es voll mit Wolfssabber war.

„Wir müssen jetzt los, so wie es aussieht steckt Brody in Schwierigkeiten.“ Erklärte Victor noch einmal.

„Wir müssen also Mütze retten? Kein Problem!“ Triane war voller Tatendrang, immerhin war sie ausgeschlafen, voll mit Dörrfleisch und hatte schon ein paar Banditen verkloppen können! Aber da war doch noch was? Was war das nochmal?

Daraufhin brabbelte der große neue irgendwas, in einer Sprache, die Triane nicht verstand /hummm... Mönch Nakamura könnte das bestimmt übersetzen.../ Nach einigen fragenden Blicken sprach dann der Nordmann allgemein verständlich „Mein Name ist Odi, Odi av hús Úlvur.“

„Gesundheit. Also meinen Namen kennst du ja schon, da drüben ist meine Schwester Izumi, daneben ist Lydia, der bleiche hier ist Vicky und wir wollen Mütze retten.“

„Außergewöhnliche Namen ihr tragt.“ Meinte der kleine Beppo nun.

„Das Beppo spricht!“

Der alte Mann, der einiges und Erfahrung und Weisheit sammeln konnte in seinem Leben, wusste dass ihm nicht mehr genug Zeit blieb um dieses Mädchen zu belehren – weder Zeit im hier und jetzt noch Lebenszeit, das würde einfach zu lange dauern. „Und Auf meine Worte hören ihr solltet.“ Er nahm Izumi gekonnt ihr Stöckchen ab und stampfte damit auf, glücklicherweise hatte es die exakte größe für einen Gehstock für Beppo. Izumi wimmerte etwas traurig, aber sie wollte dem alten Beppo nicht böse sein. „Wenn ihr euren Freund retten wollt, dann beeilen ihr euch müsst und wenn der Kommentator wahr spricht, dann zum Kampfplatz eure Wege führen.“ Beppo sah sich um zeigte mit seinem neuen „Gehstock der Wolfssabber +5“ auf einen Pfad „Dies euer Weg wird sein. Doch groß die Gefahren sind derer ihr euch erwehren müsst! Gefährlich eure Feinde sind! Doch begleiten euch, ich kann nicht!“

Einen Fußmarsch später war die Truppe aus Odi, Victor, Lydia, Izumi und Triane bei dem Kollosseum angekommen, es war vergleichsweise klein und leicht einsehbar. Über ihnen flog der Kommentator auf seinem MegaSpatz und rief in sein Megaphon „Endlich sind die anderen angekommen! Den Zuschauern wird sich ein beeindruckender Kampf bieten, seid bereit für den Bleichen Teufel mit den Dämonenaugen! Dem Axt schwingenden Reittier des Beppo! Die Blutrünstige Amazone und die Baumrollende Hexe mit ihrem Höllenhund!!“

„Also wie läuft das?“ fragte Victor stirnrunzelnd „Wir besiegen alle in der Arena, ziehen das Schwert aus dem Stein und werden König dieser Insel?“ Er versuchte es wohl wie Triane mit einem kleinen Scherz zu halten.

„Nein, nein, dann werden wir alle abgeknallt.“ meinte Triane wie nebenbei „Ah! Das war es! Ich hab doch diesen einen Kerl verprü- Vernommen und er sagte mir, dass immer wenn die Leute des Königs in echte Gefahr geraten zu verlieren, sie von Scharfschützen im Publikum unauffällig abgeschossen werden.“ Odi sprach wieder in der Sprache, die Triane nicht versteht. Und weil sie sie nicht verstand, reimte sie sich einfach den Inhalt selber zusammen.„Sie haben ja auch keine Gewehre... sondern solche... humm... wie hießen die nochmal...? So Dinger wie Pfeil und Bogen, aber das ist gar kein Bogen und die schießen auch keine Pfeile und sehen viel mehr wie Gewehre aus... wisst ihr was ich meine?“

Lydia schien die Antwort sofort zu wissen, konnte sie aber nicht sagen, aus eindeutigen Gründen, Victgor kam aber auch auf die Antwort „Du meinst eine Armbrust.“

„Genau, die Typen haben Armbrusten.“

„Das heißt Brüste, Armbrüste.“

Triane lachte „Pffffahahaha! Du hast Brüste gesagt!“

Während Tria lachte, sah Odi zu Victor herüber „Und sie ist wirklich eine zuverlässige Mitstreiterin?“

„Ich... fange wirklich an daran zu zweifeln... Hör auf Witze zu machen, wir gehen jetzt da rein und beenden das.“ Victor zog seinen Degen auf -wie Triane fand- besonders theatralische Weise.

„Aber das war kein Witz! Da sind wirklich Scharfschützen! Angeheuerte Killer, verkleidet als Zivilisten, die ungesehen und ungehört töten und verschwinden, bevor einer was mitbekommt.“

„Okay... selbst wenn das stimmen sollte und ein verprügelter Bandit eine souveräne Informationsquelle wäre, was sollten wir tun?“

„Ich und Izumi suchen die Schützen und schalten sie aus.“

"Gute Idee! Du weißt ja zum Glück haargenau wie sie aussehen also verprügelst du einfach jeden der aussieht wie ein Zivilist!" Victors Augen weiteten sich als er Trias Grinsen sah "Nein! Nein! Triane! Das war ein Scherz! Aus!"

"Aber-"

"Nein! Egal was sich gerade in deinem Kopf für eine Idee bildet, vergiss es wieder!"

"Gemein! Ich hatte einen Plan und der war suuuuuper! Izumi spürt die Typen mit ihrer Nase auf! Die ist nämlich unschlagbar."

"Und Iumi weiß wie die riechen weil...?"

"Naja..."

Da fiel die Aufmerksamkeit auf Lydia, die ein kleines Fläschen hervor zog, mit einer schwarzen schmierigen Flüssigkeit darin, an der Izumi witterte.

"Tinte?"

"Schmiere!" Stieß Victor aus "Armbrüste"

"Pfffff, er hat's schon wieder gesagt."

"Haben einige mechanische Teile, die müssen geschmiert werden um astrein zu funktionieren... warum hast du sowas dabei?"

Lydia machte ein Gesicht, dass ganz ohne Vorwissen ganz klar sagte "hast du jetzt wirklich so eine dumme Frage gestellt? Und wartest auf eine Antwort?"

"Ja ist schon gut... Trotzdem wissen wir nicht wieviel da wirklich drann ist, wir sollten erstmal zusammen bleiben Triane... Triane?"

Aber Tria hatte sich schon das Gefäß mit der Schmiere und Izumi geschnappt und lief in die andere Richtung "ich such einen anderen Eingang, ihr geht rein und macht richtig Rabbatz!"

"WAS IST DENN DASS!?" Rief der Kommentator vom Megaspatz aus "Das sieht ja ganz so aus als ob die Hexe und ihre Bestie fliehen würden!?!? Was sind das denn für Feiglinge!? SKANDALL! Ich sage Skandal! Wie können sie es nur wagen unsere herrlichen Traditionen mit Füßen zu treten!? Ich bin empört wie ein... wie ein... wie ein Empörter Papagai!!" Triane musste hoffen, dass die Show in der Arena den Moderator soweit ablenkt, dass er sie aus den Augen verliert, der Plan würde nicht funktionieren, wenn jemand sieht und kommentiert, wie sie sich unters Publikum schleicht.
 
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Odi

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In was war Odi nur wieder hineingeraten? War es vielleicht möglich, dass alle Nicht-Bjarnisunder so unverständliches Zeug brabbeln? Bei Captain Murdock und einem Großteil der Crew der Seewoge hatte der Braunhaarige eigentlich nicht den Eindruck, aber seit sie hier auf Dawn waren, verstand er nicht mehr als die Spur von dem, was ihm irgendwer verständlich machen wollte. Das war bei seinen neuen Kameraden nicht anders. Wahrscheinlicher wäre es, zu betonen, dass es bei ihnen sogar noch um einiges schlimmer war. Da war dieser Typ mit den schwarzen Augäpfeln, der in einem Moment völlig normal wirkte und im nächsten Augenblick schwatzte er irgendwas von einer Inquisition der Kirche und dass er der Inquisitor wäre- Nichts von alledem war dem Hünen geläufig und so langsam glaubte er, dass es nicht an seinem Unwissen legen konnte, sondern daran, dass er hier in einem Irrenhaus gelandet war. Das Verhalten der weißhaarigen Begleitung des Kerls bestätigte diesen Verdacht nur. Nichts an ihr schien auch nur ein Mindestmaß an geistiger Gesundheit zu besitzen. Die Einzigen, die neben dem Bärtigen noch normal wirkten, waren die Rothaarige und ... der Wolf. Wobei der Wolf sich für einen solchen auch nicht sonderlich normal verhielt. Eher wie einer dieser Hinde, wie sie in der Stadt und auch in Dark, auf der Mondinsel vorkamen. Wenigstens vier wichtige Informationen hatte der Krieger aus den Unterhaltungen der ihn umgebenden Menschen mitnehmen können. Er wusste jetzt, mit wem er es zu tun hatte. Zumindest namentlich. Ebenso war ihm nun bekannt, wo der Bjarnisunder hinmusste und dass er dort mit hinterhältigen Angriffen aus dem Publikum rechnen musste. Die letzte und in seinen Augen um Längen wichtigere Information hallte aber seit der Grünäugige sie vernahm immer wieder in seinem Kopf, in einer Weise, als hätte sein ehemaliger Meister ihm diese Lehre jahrelang eingetrichtert: „Pass bloß auf, dass Du dich nicht zu lange mit diesen Verrückten umgibst, Odi. Du weißt nicht, ob es ansteckend ist.“

Mit diesen Worten im Kopf herumschwirrend folgte Odi der Gruppe in die Richtung, welche Beppo ihnen gedeutet hatte und rüstete sich nebenbei noch aus. Tote brauchen kein Eigentum. So viel war klar. Daher nahm er sich von einer Leiche einen hölzernen Rundschild mit stählerner Umrandung und ledernem Griff auf der Rückseite. Des Weiteren tauschte der Bärtige seine stumpfe Holzfälleraxt gegen einen schweren, aber gut in einer Hand nutzbaren, Holzhammer aus, der herrenlos auf der Straße neben einer brennenden Schrotthütte lag. Die Streitaxt verstaute der Braunhaarige vorübergehend in der Halterung auf seinem Rücken und den Hammer steckte er in die Schlaufe in seinem Gürtel, wo zuvor die Holzfälleraxt gehangen hatte. Derart ausgestattet sollte der nächste Kampf, welcher unbestreitbar recht bald stattfinden würde, sicher leichter werden.
 

Victor

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Worauf hatte er sich da wieder eingelassen? Diese Frage stellte sich Victor allgemein viel zu oft und ebenso auch wieder in diesem Moment. So waren sie unterdessen am Kampfplatz angekommen und Tria hatte eine Information aufgeschnappt, wenn man es so nennen wollte, die wenn sie wahr war eine echte Gefahr darstellte und nicht zu vernachlässigen war. Gerade da er nicht wirklich Lust hatte von einem Pfeil im Rücken erschossen zu werden. Das kannte er viel zu gut von Dark und den Schlachtfeldern auf denen er sich in der Vergangenheit bewegt hatte. Das machte natürlich die Planung schwer. Doch so wie er die Blonde bisher erlebt hatte konnte er alles was die Planung anbelangte eh in die Tonne treten. Dennoch wollte er nicht einfach so in die Menge schreiten und auf gut Glück was machen. Zudem musste er in diesem Fall noch für eine Ablenkung sorgen. Das wird mühsam werden und er hatte echt keine Lust darauf. Doch leider führte kein Weg daran vorbei, ach er hasste seinen Job jetzt schon.

Also mit absolut überschäumender Motivation drehte er sich zu den anderen um, und sprach diese an: „Wie es scheint bleibt es mal wieder an uns hängen. Wir machen das so, da ich eh nicht damit rechne, dass dort alles mit rechten Dingen zugehen wird machen wir das folgendermassen. Lydia,“ er sah die rothaarige kurz an wobei er ihre Mordlust wieder richtig schön zu spüren bekam. Wenn er nur wüsste was er falsch gemacht hatte. Gut vielleicht war sie auch einfach eine Sirene wie es sonst immer so schön in den Seemansgeschichten war. Das würde so einiges erklären und hey wenn es einen Wolf gab, der sich mit Tria verständigen konnte und das noch ohne Worte, dann war das sicher auch möglich. „Ich möchte das du dich nach Möglichkeiten aus dem Nahkampf raushältst, und lass dich von Odi wie auch immer…. Beschützen.“ Er konnte beim besten Willen den Namen einfach nicht aussprechen, vielleicht würde er irgendwann noch auf eine brauchbare Abkürzung kommen momentan musste Odi reichen. Und an genau diesen wandte er sich jetzt: „Also Odi du wirst die Frontlinie bilden wenn es zu einem Zusammenprall kommt ich denke eher weniger das du auf Distanz was gross bringen könntest. Ich denke da wäre der Nahkampf eher deines. Ich werde flexibel agieren, ich kann recht gut auf mich aufpassen. Zudem habe ich noch ein paar Spielzeuge.“ Wobei er kurz lächeln musste. Die Freude war sehr gross gewesen, als er bei einem der weniger glücklichen Teilnehmer unterwegs als er ein paar improvisierte Sprengsätze fand. Keine grossen Meisterwerke aber sie reichten um einen guten Auftritt zu gewährleisten. Geschweige denn um jemandem das Gesicht weg zu sprengen. Wahre multifunktions-Werkzeuge wenn man so wollte. Und genau diese plante er auch einzusetzen. Von dem her hatte er nicht mehr zu sagen und präparierte die Sprengsätze. Diese waren recht einfach konzipiert und man musste nur einen Knopf drücken und schätzungsweise zehn Sekunden später sollte man sich weit genug davon entfernt haben. Sonst würde man selbst was davon abbekommen. Die Zeit konnte gut und gerne das doppelte sein, aber auch nur die Hälfte, so genau wusste er das nicht, das würde er dann schon sehen. Irgendwie machte das ja auch zu einem Teil den Reiz aus.

„Endlich haben sich die restlichen Teilnehmer auch noch entschieden die Arena zu betreten, ich wäre ja beinahe von hier oben runtergefallen weil ich fast eingeschlafen wäre so lange wie die gebraucht haben. Ich hoffe sie bieten jetzt dann wenigstens ein wenig mehr Unterhaltung und wollen uns nicht alle ausrauben wenn wir eingeschlafen sind.“ Krächzte der Kommentator von oben, als die Gruppe angeführt von Victor die Arena betrat. Theatralisch steckte er seinen Degen wieder in die Halterung an seinem Gürtel, während er über beide Wangen ein Grinsen hatte, das einem Wahnsinnigen oder einem Dämon gehören könnte. So sehr freute er sich darauf dem verdammten Kommentator das Maul stopfen zu können. Viel zu lange war er ruhig geblieben, jetzt musste er seine Wut wieder einmal ablassen. Und Tria war nicht hier, das hiess er hatte nichts das ihn wirklich gestört hätte. Nicht dass sie ihn stören würde eher hätte er sich dann zurück gehalten. Denn auch wenn er es dringend nötig hatte, so war es doch nicht unbedingt die schönste Seite an ihm. „Was macht dieser Spielverderber denn da schon wieder? Er sollte doch seine Waffe nicht versorgen, er sollte sie ziehen und für uns sein Blut liegen lassen. Das geht ja jetzt mal gar nicht, wo bleibt denn da der Respekt der Tradition gegenüber. Und das noch mit so einem Lachen im Gesicht, was läuft nur falsch bei dem?“ Das war für Victor zu viel, er wollte Blutvergiessen sehen, das konnte er haben, er wollte eine Show das konnte er auch haben. Mit beiden Händen griff er nach zwei Sprengsätzen und drückte den Knopf bei einer, welche er kurz darauf in Richtung des Kommentators warf. Gerade noch rechtzeitig, denn kaum auf der Höhe explodierte die Sprengladung mit einem lauten Knall aus Schall und Rauch, während die Hitze sich durch die Luft ausbreitete. Von der Grösse der Explosion war der junge Inquisitor selbst überrascht. Er hatte schon einige gesehen in seinem Leben, aber diese war für die Grösse erstaunlich stark. Und er liebte es, als die Hitze auch über seine Haut glitt und die Druckwelle die Zuschauermenge erreichte konnte er nicht anders als zu lachen, das war Grossartig. Er liebte dieses Gefühl, man konnte sagen es war Liebe auf den ersten Blick, und er hatte sich gerade jetzt in etwas neues verliebt. Das war der Anfang einer sehr tiefen Verbindung. Kurz darauf warf er zwei weitere zur Seite, achtete aber darauf, dass sie genügend Abstand zu seinem beiden Mittstreitern hatte und auch wenn er beide gleichzeitig warf, so explodierte die eine doch knapp 5 Sekunden früher. Scheinbar war der Mechanismus doch nicht wirklich ausgefeilt. Aber für den Showeffekt reichte es sehr wohl. Mit lauter Stimme rief er nun: „So hier sind wir, was sollen wir jetzt machen? Ihr wollt eine Show, dann los ich habe hier nicht den ganzen Tag Zeit. Oder hat der Kommentator nur eine grosse Klappe und nichts dahinter. Ich will jetzt das hier etwas läuft, oder ich sprenge die gesamte Arena in die Luft.“ Was zwar nicht ernst gemeint war, aber wenn er sich die Krater so ansah, die von der Explosion hinterlassen wurden hatte er vermutlich sogar genug Sprengkraft um das echt zu machen. Auch wenn er dann ein wenig mehr auf die Stellen achten musste. Aber die restlichen vier die er noch versteckt bei sich trug würden ihr Übriges schon tun. Jetzt war er gespannt wie die Veranstalter reagierten und hoffte, dass er Odi und Lydia nicht zu sehr verschreckt hatte. Jetzt konnten die Spiele beginnen.
 
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25
Joker riss gerade so noch seinen Hyperspatz in die Höhe und entkam dadurch der Explosion die durch die in die Luft geworfenen Bomben entstanden waren. Der Spatz hatte dennoch etwas abbekommen und die Schwanzfeder qualmten ein wenig. „Der Kommentator ist nicht Teil des Kampfes, muss ich euch das den jedes Jahr sagen, ihr impertinenten Flegel. Ich verlange das dieses rotäugige Monster sofort exekutiert wird. Er wollte mich umbringen. Das lasse ich mir nicht bieten. Nächstes Jahr könnt ihr euch jemand Anderen suchen.“ So aufgebracht hatten die Zuschauer den alljährlichen Moderator der Spiele noch nie erlebt, obwohl jedes Jahr mindestens einer der Wettkämpfer versuchte den Kommentator vom Vogel zu holen. „Ruhe Narr“ Der König war aufgestanden, nicht nur der Narr verstummte auch alle anderen Gespräche und Tuscheleien versiegten.Ich beglückwünsche alle Teilnehmer, die es bis in dieses Rund geschafft haben. Ihr habt wahrlich eure Qualitäten bewiesen. Kommen wir nun zum Grande Final. Solltet ihr nun die besten Männer der Garde besiegen, so ist diese Krone euer. Dabei deutete auf seinen Kopf. Daraufhin nahm er wieder Platz und gab dem Hauptmann einen Wink. In der Bande der Tribüne öffnete sich nun eine Tür und heraus kamen 10 kräftige Männer in stabilen Metallrüstungen. Ausgerüstet mit martialischen Waffen.


Diesem Treiben konnte Emiliano nicht weiter zusehen und er beschloss dieses zu beenden. „Haltet ein. Ich habe etwas wichtiges mitzuteilen.“ Der Hauptmann sah König Francesco unschlüssig an und gab das Zeichen, dass die Gardisten einhalten sollen. Er erhob sich, seines Triumphes sehr sicher. „Nun sprecht und vergeudet nicht meine kostbare Zeit Bergräuber“ Das letzte Wort sagte er in sehr abfälliger Weise. „Ich mag wohl ein Bergräuber sein, aber ihr seid etwas weitaus schlimmeres. Ihr seid ein Thronräuber und Mörder.“ Ein Raunen ging durch das Publikum, dies waren schwere Anschuldigungen. Das Gesicht des Königs wurde zu einer zornigen Fratze. „Ihr seid ein Lügner sonst könntet ihr einen Beweis für eure niederträchtigen Beschuldigungen vorweisen.“ Jeder der nur etwas Menschenkenntnis hatte, konnte die Spannungen in der Luft spüren. „Gemäß den Chroniken der Könige, hat jeder Thronfolger ein Muttermal in Form eines Schwertes.“ Der Begleiter von Emiliano hielt ein Buch in die Luft. Emiliano zog einen Handschuh aus und schlug den Ärmel seines linken Armes zurück und reckte den Arm in die Sonne. Auf dem Arm konnte man Muttermal in der besagten Form sehen. „Mein Name ist Emiliano und ich bin der Sohn von König Leonardo VI, rechtmäßiger Erbe auf den Thron.“ Eine kurze Pause entstand, die Spannung konnte man fast schneiden. Das Gesicht des Königs hatte die Farbe von einer reifen Tomate angenommen, währenddessen der Prinz ruhig im Arenarund stand. „Des Weiteren habe ich das Schwert Giruamento in meinem Besitz, eine der Königsinsignien. Euer Muttermal ist tätowiert und eurer Schwert eine schlechte Kopie. Das werde ich dir beweisen Onkel“ Der König schrie seine Wut heraus, „Wachen tötet ihn, er ist ein gemeiner Bergräuber. Ach was tötet alle, keiner darf das überleben.“ Während der Prinz, ebenso wie sein Leibwächter sein Schwert zog, machten sich die zehn Gardisten in Richtung der Wettkämpfer auf. „Schützen mäht sie alle nieder“ Der Geifer rann dem König vom Kinn. Trotz des Befehls flogen nur vereinzelte Bolzen, nicht der erwartete Bolzenschwarm. Im Publikum gingen daher zum Glück nur wenige Personen verletzt zu Boden. Der Hauptmann zog den König von seinem Platz, da sich nun Panik auf der Tribüne ausbreitete, als die Zuschauer sahen, das nicht auf die Kämpfer geschossen wurde. Prinz Emiliano drehte sich zu den anderen Wettbewerbern um. „Der König will fliehen, wollt ihr ihm das durchgehen lassen. Ich frage euch wollt ihr mir helfen, diesem Tyrann Einhalt zu gebieten.“

Hoch oben flog noch der Kommentator, mit einem Blick auf das Geschehen rief er. „Kämpft euren Kampf ohne mich, ich bevorzuge es zu leben gyhahaha“ Damit warf er das Megafon nach unten, das vielleicht nur rein zufällig neben Victor zu Boden fiel.
 

Aaron

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"Du bist ein Spinner... ein Wahnsinniger!"
Die Haut löste sich von seinen Fingerspitzen, während er sie so gedankenverloren aneinander rieb. Dabei versuchte er das Kribbeln zu verjagen. Schon seit einigen Minuten spürte Aaron seinen rechten Arm nicht mehr. Doch dafür hatte sich nun sein Sichtfeld geklärt. Die Kopfschmerzen waren zu einem unangenehmen Druckpunkt an seinen Schläfen geschrumpft. Anscheinend haben die Drogen nun ihre Wirkung verloren... Der Aschekönig hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Hat der Rausch so lange angehalten?
"Sieh dich mal an! Schau doch - sogar deine Augenbraue ist nicht mehr da und dein schönes rotes-"
Aaron hielt die Hand fest - Stillstand in der liebevollen Geste, die seine roten Haare aus dem Gesicht streichen wollte. Ihm war es egal, wie er aussah. Wahrscheinlich war er rußverschmiert, neue sich bildende Brandblasen, fehlende Haare, rissige Lippen und einen verklärten Blick. Doch genau in diesem Zustand - nach der gefräßigen Hitze der Flammen und dem ungleichmäßigen Tanz des Feuers - fühlte er sich am stärksten. Ein vollkommener Zustand.
Lzzy schluckte und entriss sich dem Griff des Firebugs. Er lächelte.
"Danke für deine Sorgen, kleiner Vogel. Es tut mir Leid dich mit hinein gezogen zu haben. Es ist... kompliziert."
"Kompliziert? Kompliziert??? Ich wäre in dem Feuer fast drauf gegangen - von dir mal ganz abgesehen!"
"Das Feuer kann mich nicht töten. Es ist mein innerstes...."
"Verrückt bist du! Wenn ich Homesick finde, wirst du dein blaues Wunder erleben!"

Je mehr sie sich von dem Flammenmeer entfernten, desto mehr vermisste Aaron die Wärme der Flammen. Trotzdem folgte er Lzzy auf dem Fuße. Er sah ein, das die Aktion etwas leichtsinnig gewesen war und er sie damit in Gefahr gebracht hatte. Aber was würde wohl passieren, könnte er seinen Neigungen nicht freien Lauf lassen? Könnte er überhaupt seinen Drang nach Feuer unterdrücken?
Nachdenklich zog er an seiner Zigarette, zog den verkokelten Mantel
(Woher habe ich Homesicks Mantel?)
enger um sich und ließ dabei sein Zippo klickern. Lzzy aber ging alles gerade gehörig auf den Senkel. Sie wollte endlich Ben wiederfinden, irgendwo was zu essen besorgen und am besten noch ein heißes Bad nehmen. Fernab von diesen Wahnsinnigen. Sie würde wahrscheinlich monatelang keinen Alkohol mehr trinken können. Immer noch spukten diese Bilder der explodierenden Destillerie in ihrem Kopf herum. Sie beide waren wohl die einzigen die dieses Chaos heil überstanden hatten. Daher war es nur natürlich, dass Lzzy sich immer weiter von der Feuersbrunst entfernen wollte. Dabei behielt sie Aaron im Auge. Wer weiß, zu was der Kerl noch fähig war....
Eine Explosion riss die Pinkhaarige aus ihren Gedanken.
"Das kam von dort vorn", brummte Aaron und zog die Stirn kraus. Plötzlich wühlte seine Erinnerung eine Stimme aus dem Himmel hervor. Ein kurzer Fetzen - dann war es wieder weg. "Hast du vorhin etwas bemerkt? Eine Stimme aus dem Himmel oder soetwas in der Art?"
Lzzy gab ein abfälliges Lachen von sich. "Tut mir leid, ich war zu sehr beschäftigt nicht an lebendigem Leibe zu verbrennen..."
"Auch gut." Der Aschekönig schlug die Richtung ein, aus der der Lärm kam und legte dabei sogar einen Zahn zu.
"Warte! Willst du wirklich dorthin? Jetzt wo wir aus der Gefahrenzone raus sind?"
"Explosionen sind eine andere Form meiner Leidenschaft, mein Vögelchen. Und wenn Ben nicht ganz so dumm ist wie ich glaube, wird er dort hingehen, wo am meisten los ist."
Lzzy hatte wirklich keine Lust, in noch mehr Schwierigkeiten zu geraten, aber um Ben zu finden und hier heil rauszukommen war es wohl klug - oder wahnsinnig genug - bei Aaron zu bleiben. Also heftete sie sich an seine Fersen und folgten dem Geräusch der weiteren Explosionen. Bis sie eine große Lichtung erreichten, die schon mehrere Krater wie ein Schlachtfeld zierten und in der Ferne war eine Gruppe Menschen auszumachen, auf die der Firebug teuflisch grinsend zuhielt.
 

Brody

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Dass der Plan des Prinzen schnell eskaliert hatte er sich nicht träumen lassen. Den besten Plänen konnte das passieren, das wusste er aus Erfahrung. Andere waren darauf ausgelegt zu eskalieren. Aber das dies so schnell geschah, das war äußerst selten. In diesem ganzen Chaos Pfeilen, Kampfeslärm, schreienden und flüchtenden Menschen musste jetzt ein kühler Kopf her. Dies war wie so oft in einer solchen Situation der Kopf von Balthasar. Er musste ganz schnell die Informationen die auf ihn einprasselten zusammensetzen. Der König floh mit seinen engsten Beratern, während er von der Wache das Publikum sowie den Prinz und alle anderen Beteiligten in der Arena ausschalten wollten. Neben ihm waren Lydia, die hübsche Rothaarige, Lzzy, Victor, Aaron der Feuerteufel sowie der Prinz und Anhang sowie einhünenhafter älterer Mann mit zottligen Bart auf dem Kampfplatz. Irgendwer fehlte hier doch. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Na klar der alte Mann Homesick und Bunny mit ihrem Wolf fehlten. Er konnte nichts daran ändern, man konnte nur mit dem Material arbeiten, das einem zur Verfügung stand. „Mädels und Jungs, Männer“ mit einem Blick auf den hünenhaften Mann „Der olle König will uns ihr draufgehen lassen, ich denke das sollten wir ihm nicht durchgehen lassen. Wer ihm oder seinen Leuten eins draufgeben will, sollte also dem Prinzen folgen“ Dieser kämpfte gerade gegen die anrückenden zehn schwer gerüsteten Wachen, die langsam ihren Kreis um ihn und seinen Begleiter enger zogen. „Für die Atlethischen unter uns, käme als Weg die Tribüne ihn Frage, für diejenigen die es mehr mit ihrer körperlichen Kraft haben, wäre das Tor aus dem die anrückenden Wachen gekommen sind eine Alternative. Aber wir sollten uns beeilen, den wenn der König es schafft die Tore des Schlosses zu schließen, kommen wir nicht mehr. Also wer hat Bock einen König zu stürzen ?“ Sein Grinsen erstrahlte wieder in vollem Glanz und seine Augen funkelten erwartungsvoll. Die Augen der anderen weiteten sich als eine wache hinter ihm, mit seiner Hellbarde ausholte. Dank dieses Fingerzeigs konnte Balthasar noch in letzter Sekunde ausweichen. „Hat dir etwa keiner beigebracht, dass man Gespräche unter Erwachsenen nicht unterbricht? Anscheinend wohl nicht. Es folgte keine Antwort der Wache sonder nur wieder ein weit ausholender Schlag der Wache. Da er diesem jetzt kommen sah, konnte er ohne Probleme ausweichen, als er jedoch seinen Säbel ziehen wollte, den er vorhin beim Gespräch mit dem Prinzen wegsteckt hatte, hörte man einen tiefen männlichen Schrei. Aus Richtung der brennenden Müllberge kam ein völlig verrußter kräftiger Mann mit Glatze und hielt wütend schreiend auf die Wachen zu. Erst auf dem zweiten Blick erkannte der jungen Brody, den alten Homesick, der sich in den Kampf warf. „Macht das ihr hier weg kommt, ich mach das hier.“ „Aber Papa“ „Geht ich komm schon klar“ Daraufhin stützte sich Ben in das Getümmel und wütete los. Balthasars Blick in Richtung Homesick zeigte Anerkennung und Respekt vor solchem Mut, sich gleich mehreren schwer gepanzerten Kämpfern zu stellen. „Ihr habt den alten Mann gehört, los geht's“ Er lief zum Prinzen der seinen Gegner besiegt hatte, auch der Diener oder was zum Teufel der andere Mann auch war hatte ebenfalls eine der Wachen in den Staub geschickt. „Zeigt uns den Weg Prinz, heute ist ein guter Tag um einen König zu stürzen“ Dabei grinste er wieder, das konnte noch ein guter Tag werden.

Sie rannten in Richtung des Tores der Arena, da dies der kürzeste Weg war. Dabei hoffte Balthasar, das Bunny, bald zu ihnen stoßen würde. Denn erstens war sie sehr naiv und zweitens hatte er eine Wette mit Victor am Laufen. Und diese konnte er nur gewinnen, wenn die Silberhaarige den Kampf überlebte.
 

Triane

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Nachdem der Moderator auf seinem Megaspatz abgelenkt war hieß es endlich freie Bahn für Triane. Sie brauchte gar nicht lange und fand was sie suchte, einen Seiteneingang der nicht bewacht war! Die Wachen waren vermutlich schon im inneren, vielleicht wollten sie sich das Spektakel ja nicht entgehen lassen? Darüber wollte Tria nicht nachdenken, sie pfiff nach Izumi und rannte einfach hinein. Der Plan war einfach, folge Izumis Nase und diese geniale Nase führte sie schnell zu ihrem Ziel.

„Heiße Würstchen! Heiße Würstchen!“ Karl träumte früher mal davon ein eigenes Wirtshaus zu haben, in dem er Fleischspezialitäten aus aller Welt zubereitete und an königliche Gäste verkauft. Aber nun war er 34 Jahre alt und stand hier im Stadium am Grill um billiges Fleisch zu verbraten und Menschen zu verkaufen, die viel mehr Hunger auf Blut hatten, als auf gutes Fleisch... Und dieser Ausruf! Der kam schon von ganz allein, Karl konnte das nicht mal mehr kontrollieren „Heiße Würstchen! Heiße Würstchen!“

„Angenehm! Heiße Triane.“ Was zur... da war plötzlich dieses blonde Mädchen und ihr... Hund? „Aber sag mal Würstchen, was riecht hier denn so gut? Und hast du zufällig verkleidete Scharfschützen gesehen?“ Dabei griff sie sich tatsächlich einfach mal so zwei Würstchen vom Grill! Und gab eines von denen ihren... Hund!? Das war mächtig groß für einen Hund. „Ich meine die sind zwar Verkleidet aber so was fällt doch auf?“ Warte mal, blondes Mädchen mit großen Hund? Da war doch was... ewww, nicht nur dass sie sich Würstchen klaut, sie isst auch noch beim Sprechen und spuckt kleine Fleischbrocken, wie unhöflich „Mhhh... gute Wurst, aber ich muss jetzt wirklich wissen wo die Typen mit den Armbrüsten sind!“ Was für eine Hexe... hey warte mal...

„Du bist das!? Solltest du nicht da unten in der Arena sein und- hey was geht denn da ab?“ Triane drehte sich um und sah in die Arena, auf einmal waren alle in Aufruhr, Krieger in Rüstung stürmten das Kampffeld und das Publikum machte sich auf zu fliegen „Du heilige Wurst!?“

„Ach verdammt! Keine Zeit mehr.“ Triane stopfte sich den Rest der Wurst in den Mund und lief los, jetzt wo alle in Aufruhr waren musste es doch leicht sein die Scharfschützen zu finden, immerhin mussten die ja in Bereitschaft bleiben? „Los Izumi! Such!“


Vittoria Scalzone war vieles, wunderschön, begabt, gebildet, gefährlich und clever... und ja sie war eine Mätresse, eine der Frauen an der Seite des Königs. Eine Frau mit ihren Fähigkeiten hätte natürlich auch einen anderen Arbeitsplatz finden können, einen in dem sie nicht des Nachts aus ihrem Zimmer geholt wurde um Dinge zu tun, nach denen sie sich wenigstens eine Stunde waschen musste. Vittoria war jedoch gut in dem was sie tat, in allem was sie tat und sie war stolz darauf. Vor allem aber befand sie sich am Hof in genau der richtigen Position, sie konnte von den Tischen der Armen und Reichen nehmen, sie konnte Informationen sammeln und vor allem gab es jede Menge Leute die eine Scheißangst vor ihr hatten und das nicht nur weil der König Leute hinrichten ließ um Vittoria einen Gefallen zu tun. Die Mätresse des Königs konnte kämpfen, mit einem Kick konnte sie das Genick eines ausgewachsenen Mannes brechen! Ihr großvater war ein gefürchteter Pirat und hatte ihr das Kämpfen beigebracht, während ihr Vater lieber alles daran legte ihr Bildung und gutes Benehmen zukommen zu lassen, damit sie nicht als Kriminelle enden musste... Vittoria nahm sich dann einfach das beste aus beiden Welten.
Jedes Jahr wenn sie an der Seite des Königs saß und in die Arena hinunter blickte dachte sie irgendwo hinten in ihrem Kopf „Das könnte ich auch, sogar besser als die.“ Vittoria wurde von ihrem Großvater im Black Leg Kampfstil ausgebildet, aber kämpfen war so unnötig anstrengend... und schmutzig! Iiiih! Schmutz, bäh! Vittoria war eine Lady und Sauberkeit war da das wichtigste, Sauberkeit und Haltung, eine Lady musste sich immer bewegen können wie eine Lady. Also war das wichtigste Sauberkeit und Haltung... und eine gewählte Ausdrucksweise! Sauberkeit, Haltung und Sprache! Das waren die großen drei, Sauberkeit, Haltung, Sprache und das Element der Überraschung! Ihre Vier Säulen der Macht, niemand rechnete mit Vittoria Scalzone.
Eigentlich war sie ein ziemlich hinterlistiges Biest, auch wenn sie dem König im Bett dienlich war, intrigierte sie hinter seinem Rücken zu ihrem eigenem Vorteil und sah in König Francesco in erster Linie ein dickes prallgefülltes Sparschwein, dass sie ohne darüber nachzudenken Schlachten würde, wenn sie durch Schütteln und Stochern keine Münze mehr hinaus kriegen würde. Aber er vertraute ihr, sogar soweit dass er sie die Scharfschützen aussuchen ließ, die im Notfall die Gegner der königlichen Truppen geschickt und unbemerkt ausschalten sollten. Danke ihrem Vater und Großvater kannte sie da so einige geeignete Leute und Vittoria hatte sogar ein geniales System dafür entwickelt! Sie würde mit ihrem getreuen Handspiegel das Sonnenlicht in die Augen des Scharfschützen reflektieren, damit er weiß, dass er gemeint ist und dann das Licht auf das Ziel richten, das ging schnell und leise, perfekt.
Währen Vittoria also neben dem Thron des Königs saß und ihr Make-Up zum 15. mal an diesem Tag kontrollierte, kam es plötzlich zu einem Aufstand! Da war ein Bandit in der Arena der behauptete er wäre der rechtmäßige Herrscher des Landes und die Reaktion von Francesco sagte ihr eindeutig, dass er recht hatte. Vittorias erster Gedanke war klar, halte zu dem Mann der die Schlüssel zur Schatzkammer hat! Und als der Befehl vom König kam, wusste sie was zu tun war. Sie hatte die Scharfschützen gezielt platziert und würde dem nächst besten das Zeichen geben, am besten der von Sitzreihe F... aber wo war der denn? Vittoria musste ihr Fernglas - mit golden Verzierungen und in Damengröße natürlich - zur Hand nehmen und geschockt feststellen, dass der Scharfschütze über der Absperrung hing, bewusstlos und mit einer Wurst im Mund! Also gut! Dann eben der aus Reihe B... der lag auch regungslos da und blutete aus Wunden die eindeutig von einem Tier zu stammen schienen.

„Vittoria! Wo bleiben die Scharfschützen!?“ Zischte der König ungeduldig herüber, Verzögerungen oder sogar Versagen war er von ihr nicht gewöhnt.

„Keine Sorge, mein König, euer Problem wird in kürzester Zeit behoben sein.“

Ah! Dort in Reihe C! Einer der Scharfschützen und er reagierte auch gleich als Vittoria den Spiegle benutzte, aber fast im selben Augenblick wurde der Mann von der Seite attackiert! Irgend ein blonder Junge und sein Wolf hatten ihn überrumpelt und dieser dreiste Bengel prügelte solange auf den Schützen ein, bis dieser die Armbrust fallen lassen musste! Vittoria wurde so sehr von Wut übermannt dass sie kurzzeitig ihre Manieren vergaß und das Fernglas in ihren Fingern zersplitterte.

„Vittoria!“

„Ich kümmere mich persönlich darum, mein König.“ sie sah ihn dabei nicht mal an, sie konnte sich seinen Gesichtsausdruck schon denken und brauchte kein Bild dazu.

Vittoria Scalzone nahm nur kurz Anlauf und sprang einfach von der Loge des Königs herunter zu den Sitzreihen der Höflinge, von dort aus zu den reichen Kaufmännern und schlussendlich in die Reihen des Pöbels. Ihr teurer Hermelinpelz, den sie elegant um den Hals trug, flatterte dabei im Wind aber die meisten Männer versuchten nur unter ihren kurzen Rock zu gucken. Es war erstaunlich wie gut und sicher sie springen konnte, obwohl sie hochhackige Stiefel trug und es war auch erstaunlich wie gut ihr knappes Top ihre Brüste bedeckte, mit nur geringer Wackellei! Vittoria trug immerhin nur Qualität, geschneidert von den besten Schneidern und aus den besten Materialien.

Triane kam gut voran, Izumis Nase half ihr tatsächlich dabei die gesuchten Männer zu suchen und das ausschalten war leicht, keiner von denen hatte mit ihr gerechnet /Keiner rechnet mit der spa- mit Triane./ Drei hatte sie schon erledigt bevor diese auch nur einen Schuss abgeben konnten und die Armbrüste hatte sie zur Sicherheit nach unten in die Arena geworfen. Sie konnte es kaum abwarten endlich alle aus dem Weg geräumt zu haben, dann könnte sie endlich unten in der Arena mitkämpfen und die letzte Wurst essen die sie noch dabei hatte. Dieses fettige gebratene Würstchen hing ihr im Moment noch aus dem Mund und würde ihre Belohnung für eine erfolgreiche Mission sein. Und hey! Da drüben war auch schon Nummer vier! Izumi rannte direkt auf den Mann zu, der zwischen den ängstlichen davon laufenden Personen stand und tatsächlich konnte Tria bald schon den dicken Holzschaft der Armbrust sehen. Triane packte genau diesen Schaft von hinten und riss dem überraschten Schützen die Waffe aus der Hand und als dieser sich dann auch noch umdrehte, bekam er eine saftige Kopfnuss von ihr, die ihn ins Reich der Träume schickte. Mit einem stolzen Grinsen rieb Tria sich die Stirn und hielt die Armbrust mit der anderen Hand. Aber die Armbrust ging dann einfach so los und der Bolzen flog hoch in den Himmel!

"Oh nein! Ein hitnerhältiges Attentat von der Hexe des Waldes! Oh Welch derbes Schicksaal für diesen Unschuldigen Kommentator! Blut! Blut! Blut! Oh so weichen mit die Sinne! Omi bist du das? Nein, ich sagte doch diese Bilder unter meinem Bett benötige ich nur für mein Kunststudium!" Der Moderator konnte auch ohne Megaphon ordentlich schreien.

"Hey! Hör mal auf, der ging gar nicht in deine Richtung!"

"Lüge! Alles Lügen!" Rief der Narr noch, bevor er wieder höher flog.

Der Bolzen, so ganz am Rande, flog im hohen Bogen aus dem Stadium, der Wind trug ihn noch ein kleines Stück weiter, zu einem Baum unter dem gerade Beppo seinen neuen Spazierstock einen kleinen Belastungstest unterzog und er hielt wunderbar! "Haha! Vielleicht noch viel besser als mein alter Stock du bist! Froh ich bin, dass gefunden ich dich habe." Und Trianes Bolzen durchschlug den Gehstock genau in der Mitte. Dann wurde es still, Beppo blickte auf den zerbrochenen Stab, für gewiss zwei Minuten, völlige stille, nicht mal Vogelgesang... "Scheiße."

zurück im Stadion:
„Können nicht mehr viele sein Izumi und danach können wir-“ ein harter kick aus dem Nirgendwo presste Tria die Luft aus der Lunge und schickte sie zu Boden, glücklicherweise war Izumi schon da um ihren Sturz ab zu fangen.

„Du bist gleich dran Bengel!“ Zischte die zornige Frau mit den Schulterlangen Haaren als sie die Armbrust aufnahm, nachlud und in die Arena zielte. Sie brauchte länger als ein geübter Scharfschütze und Tria nutzte diese Zeit. Ihr fehlte noch die Kraft um auf zu stehen, doch mit einem einzigen Pfiff konnte sie Izumi sagen war zu tun war und der Wolf sprang los, riss der unbekannten die Waffe aus der Hand und warf sie zu den anderen in die Arena. Izumi hätte sich dafür einen Tritt gefangen, doch die zornige Frau musste zurückweichen um den Kick von Triane zu entgehen. „Du Wagst es deine schmutzige Bestie auf mich zu hetzen, Bengel!? Weißt du nicht wer ich bin? Vettoria Scalzone! Erste Mätresse des Königs! Die Begehrteste Frau im ganzen Land! Die schönste! Die klügste! Die beste!“

/Bei den sieben Göttern, fängt die gleich an zu singen?/ Triane wollte nicht bis zu ende zuhören, darum trat sie mit aller Kraft auf die Bank, vor der Vettoria stand, das Bankende schnellte hoch und versetzte ihr einen harten Kinhaken „Tach auch! Ick bin (Hoim) Triane.“ meinte sie mit einem breiten Grinsen.

Vettoria war so schnell natürlich nicht geschlagen, sie sprang wieder auf, ohne die Hände zu benutzen und wischte sich mit ihrem Handrücken über dem Mund. War das Blut!? Ihr eigenes Blut!? „Kein Mann wagt es Hand an mich zu legen, ohne dafür zu bezahlen!“ Ihr Schrei war laut und voller Zorn, dieser Straßenbengel hatte gerade sein Todesurteil unterzeichnet. Sie achtete gar nicht auf die Männer in der Nähe die gerade ihre Taschen nach Geld durchwühlten.

„Aber ich bin gar kein Junge.“

„Wie bitte was?“

„mhm.“

„wirklich?“

Als Beweis zog Tria ihr Oberteil hoch, darunter trug sie natürlich noch die Bandagen, die sie ausreichend bedeckten, aber man konnte doch eindeutig zwei wohlgeformte Erhebungen sehen, die von vielen Männern begehrt waren. „Eeyup, mit Brüsten, Eierstöcken und einer Vagina, aaaaalles was dazu gehört.“ Der Mätresse platzte fast der Kopf wegen diesem Ding hier! Fett beschmiertes Gesicht, dreckige Klamotten, zerzauste Haare, Männerkleidung! Wo hatte sie die Nacht verbracht, im tiefen Wald? Und diese Sprache! Und dieses Auftreten! „Hör zu, Ich kämpfe nur ungern gegen Schnallen wie dich, das macht keinen Spaß, also hau ab... und wo ist der Typ der mich gerade getreten hat? Dem reiß ich seinen Arsch auf!“

„Das reicht!“ Schrie Vettoria „alle sterben! Und mit dir fang ich jetzt ab!“

„ouh! Das klingt aber nicht gerade ne-“ Tria wurde unterbrochen von einem plötzlichen Knie in ihrem Gesicht und einem Drehkick gegen ihren Hals, den sie zum Glück noch abwehren konnte. Die Wucht schlug sie trotzdem zu Boden und durch die Holzbank die neben ihr Stand „Oh ouh!“ Sie konnte sich gerade so noch noch wegdrehen und entging dem nächsten Tritt, der die Überreste der Bank zersplitterte. Triane sprang beim herumdrehen auf, hätte sich aber gleich den nächsten Tritt gefangen, Wenn Izumi nicht dazwischen gesprungen wäre. Die Fähe hatte ein dickes Fell und steckte das gut weg. „Halt dich hier raus Izumi... die Schnalle schaff ich auch allein.“ Tria grinste breit und kaute noch ein Stück von der Wurst in ihrem Mund weg. Sie hielt Izumi noch einmal das Fläschchen mit der Schmiere hin und die Fähe wusste was sie zu tun war, sie nahm noch einmal Witterung auf und rannte los. „So, Izumi schnappt sich die restlichen Armbrusttypen und wir beiden können Spielen.“

Vettorias Augen weiteten sich, es waren nicht mehr viele Schützen übrig! „Verdammtes Miststück!“ Das hier musste schnell gehen, bei ihrem nächsten Kick berührte sie mit ihrem großen Zeh den versteckten Schalter in ihrem Schuh und die Klinge kam heraus, wenn auch nur für kurze Zeit.

Tria blockte ihren nächsten Kick, mit beiden Armen und festen Stand, diesmal war sie auf die Wucht des Kicks gefasst und auch wenn alles klappte, spürte sie etwas an der Wange /Ein Schnitt!?/ und warmes Blut lief hinunter. Der Schnitt hatte beinahe bis zu ihrem Auge gereicht! Triane sah zu ihrer Gegnerin, die grinsend ihr Bein zurück zog und sie konnte gerade noch sehen wie etwas glitzerndes in der Spitze ihres Schuhs verschwand. /okay... das wird vielleicht doch nicht so leicht wie ich dachte.../
 

Lydia

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Lydia sollte sich also im Hintergrund halten. Na schön. Normalerweise hielt sie ja nichts von Befehlen aber dieser klang zumindest halbwegs vernünftig. Außerdem blieb die Kriegerin eh lieber auf Distanz wo auch immer sich die Möglichkeit dazu ergab. Mit einem freundlichen Nicken segnete sie also den Plan von Victor ab und blickte zu dem Hünen. Auch ihm schenkte sie ein gar übertrieben niedliches Lächeln. Er hatte sie ja schon vorher angestarrt, als ob sie ihn an jemand erinnern würde. Und nur zu gut konnte sich die junge Frau vorstellen wie es war. Hatte sie doch auch schon geglaubt ihren geliebten Bruder vor sich zu haben und war dabei nur einer Täuschung ihrer Sinne unterlegen. Mit einer großen Geste signalisierte sie den beiden, dass sie ihren Rücken frei halten würde.

Ehe sie nach ihrem Bogen griff. Vor den dreien Stand ein Mann mit einer komischen stacheligen Frisur, die irgendwie etwas nach Seeigel aussah? Bei dem Gedanken knurrte der Magen der jungen Frau. Sie musste sich später etwas zu essen besorgen. Das hebte auch nicht gerade ihre Laune, sodass Lydia ohne lange zu überlegen oder gar zu zögern auch schon den ersten Pfeil auf den Gegner schoss, dabei achtete sie nicht wirklich ob der Rest auch schon bereit war. Es ging ihr in erster Linie darum, bald irgendwo hinzukommen wo sie etwas essen konnte. Jener Strich den Gegner auch tatsächlich, allerdings war er relativ gut ausgewichen womit Lydia nicht gerechnet hatte und sie auch etwas wurmte. IN diesem Moment flogen von oben die ersten Armbrüste runter. Das hatte Triane ja gut gemacht! Ein anerkennendes Pfeifen kam von Lydia. Ehe sie mit einem gewaltigen Sprung nach hinten und einem kurzen Sprinnt zu der ersten Armbrust eilte. Auch ihr Gegner hielt nicht still, doch war ihm zunächst Odin im Weg, sodass der Mann sich zunächst erst ihm näherte. Was hatte der denn für komische Waffen? So etwas hatte Lydia noch nie gesehen. Während Odin anscheinend starke schwere traditionelle Waffen bevorzugte. Die Rothaarige hatte schon sehr sehr lange niemanden mehr mit einer Axt kämpfen gesehen. Nur ein Reisender in ihrer Kindheit war mit dieser Waffe aufgetaucht und die meisten der Erwachsenen hatten ihn damals deswegen verspottet. Etwas, dass Lydia damals schon nicht verstehen konnte, immerhin waren diese Dinge doch praktisch immer konnte man sie sogar für die normalen Arbeiten verwenden wenn man mal nicht gerade in die Schlacht zog. Das machte sie doch viel praktischer als ein Schwert. Aber die Rothaarige hatte ja allgemein einen Tick für alte Waffen wie man an den ihren wohl nur zu genau erkennen konnte. Sie hielt doch auch nichts von Pistolen.

Dabei kam ihr ein Lied in den Kopf und die junge Frau musste Grinsen was würde sie nur ohne Musik tun?

Birds with broken wings are crying
Wind can never take them flying.


Dann würde sie einmal dem Stachelkopf die Flügel stutzen. Ruhig nahm sie die Armbrust auf und legte an, jedoch nur zum Schein, kam das er in eine verteidigten Position ging. Warf sich Lydia herum und versuchte mit einer Rolle in eine Position zu kommen wo er ungeschützt war, von dort aus gab sie erneut einen Schuss auf ihre Beute ab. Wo sie ganz gezielt auf die Beine des Mannes zielte. Sie wollte ihm den Kampf erschweren um Odin zu unterstützen, dabei passte sie peinlichst genau auf, den anderen auch ja nicht mit zu verletzen. Nach dem Schuss warf sie noch dazu die Armbrust nach ihrem Gegner. Was sollte sie auch mit einer leeren? Ihre eigenen Bolzen an dieses Ding verschwenden? Niemals.

Schon sprintete Lydia auch zu der nächsten Waffen. Man musste nutzen was die Sitution her gab und momentan konnte sie sich so ein Haufen Munition sparen und die junge Frau sollte sowieso aufpassen nicht zu viel still zu halten, immerhin konnte sie ansonsten selbst auch leicht in das Feuer des Gegners kommen, wenn es denn da irgendwo einen halbwegs brauchbaren Schützen geben würde.

Sick of the cage, that’s just the beginning
We’re a disgrace until we’re winning


Eine weitere Liedzeile schoss ihr durch den Kopf und das Grinsen der jungen Frau wurde nur breiter wie gut sie wieder aus gesucht hatte. Sie konnte es kaum erwarten aus diesem Käfig auszubrechen und jedem den Hals umzudrehen, der sie so anstarrte. Die Schützin war doch kein verdammtes Spielzeug mit dem man umgehen konnte wie man wollte! Diese Menschen würden noch ihre Lektion lernen und sie hatte endlich mal eine Situation in der sie sich beweisen konnte und der Welt zeigen konnte, dass sie nicht mehr das kleine Mädchen war dem man einfach so den Bruder neben konnte und die Stimme. Oh je länger Lydia darüber nachdachte, desto mehr steigerte sie sich in den Kampf hinein. Es tat ihr auch gut, auch wenn sie es vielleicht etwas übertrieb. So kam sie bei der nächsten Waffe an und spannte sie ehe ihr noch ein Fragment durch den Kopf schoss.

We are the hunters

(Wen der Song interessiert: ATTACK ON TITAN - Full English Opening 1 (Guren No Yumiya) Cover by Jonathan Young)
 
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Victor

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Gerechtigkeit hatte gesiegt oder wie sollte man das nennen. Auch wenn er den Kommentator leider nicht erwischte, so hatte dieser endgültig die Schnauze voll und wollte scheinbar, dass der junge Inquisitor exekutiert wurde. Irgendwie gefiel ihm die Idee das er es versuchen sollte. Leider wurde er aber dann vom König unterbrochen, welcher verkündete, dass sie wenn sie gewinnen sollten König werden würden. Eine Vorstellung die für Victor recht surreal wirkte. Was wollte er mit einer Krone? Gut er konnte damit seine Aktionen weiter unterstützen, aber nicht wirklich mehr, was würde ihm der Titel eines Königs bringen? Von dem her hatte er nicht einmal wirklich ein grosses Interesse daran, ausser halt nicht zu sterben. Doch gerade als die Wachen aus den Eingängen kamen, eröffnete sich ein neuer Akt auf dieser Bühne. Da hatte er doch gehofft mit seiner Sprengeinlage für genügend Aufmerksamkeit zu sorgen. Und jetzt stahl ihm diese einfach ein dahergelaufener Prinz sollten sie doch das Ganze untereinander ausmachen und ihn seinen Spass haben zu sehr hatte sich der Frust in ihm angestaut und dieser wollte dringend abgelassen werden. Und das am liebsten solange er sich nicht mit Triane rumschlagen musst. Sonst könnte es noch damit enden, dass sie echt noch sein Ziel dafür wurde.

In diesem Moment verliess der Kommentator gerade die Arena und suchte das Weite, die erste gute Tat die er an diesem Tag vollbrachte, und Victor genoss die Ruhe, bis ein gedämpfter Aufprall ankündigte, dass etwas neben ihm auf dem Boden gelandet war. Als er sich besann was es war musste er echt über die Ironie des Schicksals lachen, da hatte ihm einen höhere Macht das Megaphon des Kommentators beschafft, welches er wie eine Trophäe aufhob und sich somit zum Nachfolger des eben abgesetzten machte. Somit war er wohl auch so etwas wie ein Nachfolger dieses. Da konnte er auch noch weitermachen, ob er jetzt an einem Tag jemanden absetzte oder zwei Personen spielte wohl auch nicht mehr so eine Rolle. In diesem Moment hörte er auch Bordy, der zu einem ähnlichen Schluss gekommen war. Vielleicht hatten sie ja endlich mal etwas gemeinsames gefunden auf dem sich was aufbauen liesse. Mit einem Lachen im Gesicht, das nicht gerade von einer vernünftigen Denkweise zeugte, erhob er das Megaphon und begann zu rezitieren: "So, meine fehlgeleiteten Kinder Gottes. Nun ist der Tag der Entscheidung gekommen, soll dieser Sünder, welcher sich König nennt heute vor dem Herrn Buse tun und vielleicht werden ihm dann seinen Sünden vergeben." Victor wartete kurz um nicht vollkommen in Ekstase zu verfallen, er liebte das was gleich kommen würde. Denn die folgenden Stunden würden vor allem von einem geprägt sein. Blut, Verwüstung, verderben und vor allem Wahnsinn. Doch das war der Preis, welchen die Sünder dieser Welt bezahlen mussten wenn sie von ihren Sünden durch das Feuer gereinigt werden wollten. Und dafür lebte der junge Inquisitor, denn es war seine Lebensaufgabe, welche ihm anvertraut wurde. "Nun frohlocket, lasset eurer Seele freien lauf und klärt eure Sünden in dem ihr die eines Anderen läutert. Lasst die Spiele der Hölle beginnen und möge euch eure Sünden vergeben werden." Dies rief er mit so einer Überzeugung in der Stimme in die Mengen hinaus, dass man beinahe zuhören musste. Denn wer so eine Rede in der Situation hielt, musste entweder vollkommen verrückt sein oder es musste etwas wahres daran hängen. Welches davon bei Victor genau zutraf wusste er selbst gerade nicht so genau. Vermutlich eine gute Mischung von beidem. Jedenfalls war Victor jetzt in einer Art Trance und es spielte unaufhörlich eine Melodie in seinem Kopf, er hatte in den Inquisitions-Modus gewechselt und sah nun die Sünden der Menschen um ihn herum. Denn eine Person die nicht gesündigt hatte, gab es nicht und auch er selbst würde sich eines Tages für seine Taten verantworten müssen, doch das war nicht hier und nicht jetzt. Gerade in diesem Moment stürmte eine der Wachen in ihren Rüstungen auf den rechtmässige Erbe des Kommentators zu und wollte seine Reden wohl beenden. So machte sich doch langsam in den Massen der eine oder andere daran den Worten glauben zu schenken und begann damit die Sünden seiner Mitbürger anzuprangern, was zu der einen oder anderen Schlägerei führte. Wenn sich dies weiter ausbreiten würde, dann wäre es möglich, dass es in der ganzen Stadt noch zu Plünderungen und Aufständen kommen würden. Was eigentlich keine schlechte Sache war, wenn man die aktuelle Lage betrachtete. In der Zeit rief Victor weiter in sein Megaphon: "Folgt eurem Glauben ehrliche Bürger, hat euer Nachbar euch unrecht getan, dann läutert seine Seele, hat euch eure Frau betrogen, dann macht ihr den Prozess. Hat euch jemand beraubt, dann raubt euch dies zurück, wurdet ihr in der Vergangenheit gedemütigt, so lehrt euren Peiniger was es heisst dies zu durchleben. Denn vor den Augen Gottes sind alle gleich." Wer behauptete Bücher seien gefährlich wegen dem Wissen darin, oder sagte die Bibel war der Grund für Kriege, der hatte noch nie einen Inquisitor erlebt, der in den Besitz eines Megaphons gekommen war. Und genau dies wollte eine der Wachen nun verhindern. Schweren Schrittes in massiver Rüstung schritt er auf den jungen de Vivar zu und erhob seinen Streitkolben um ihm eines auf den Kopf zu verpassen und ihn mit seinen Predigten ins Reich der Träume zu schicken. Mit einer eleganten Drehung um den Schlag herum drehte sich Victor aus der Gefahrenzone und zog in der geleichen Bewegung seinen Degen, welchen er mit dem Schwung der Drehung im Genick des Angreifers versenkte und vorne unterhalb des Kopfs wieder austrat. Das Blut das aus dem sauberen Loch spritzte färbte den Sand rot und als der Inquisitor in der kurzen Zeit als der Körper noch stand eine Segnung durchführte, bewegte sich dieser langsam Richtung Boden, wo er hart mit einem metallischen Klang aufschlug und dann liegen blieb. "Möge seine Seele sich der nächsten Prüfung stellen und ein gerechtes Urteil erhalten." Der erste Sünder war an diesem Tag auf seine Reise geschickt worden. Jetzt konnte es weitergehen, denn viele würden an diesem Tag noch folgen, das hatte er im Gefühl.

Der Weg durch das Tor sollte es also sein, Brody nach, oder in Victor's Augen momentan eher an der Stelle, wo die meisten Sünder waren, denen er sich annehmen konnte. Das Megaphon in der einen Hand, in der anderen Uriel's Licht, rannte er auf die Menge zu sprang bei voller Geschwindigkeit in die Höhe, segelte ein paar Meter durch die Lüfte und verpasste einer der Wachen, die mit einem grossen Zweihänder bewaffnet war mit den Worten "DROPKICK" eine ordentlichen Schlag auf die Brust, was diesen an die nächste Wand beförderte. Auch wenn diese lediglich ein paar Meter weiter hinten war und seinen Rückstoss unsanft auffing. Vermutlich hatte er sich dabei den Kopf angeschlagen, denn dort sackte er der Wand entlang zu Boden und
blieb liegen. Eine Metallrüstung war eben doch nicht gerade immer vorteilhaft. Kaum war Victor allerdings wieder auf dem Boden sah er vor sich wie die Menge der flüchtenden Bewohner teilten, wobei sich ein unschönes Gefühl in dem jungen Inquisitor breit machte. Er hatte schon eine Vorahnung wer da kommen würde, und leider lag er mit dieser schlechten Vorahnung richtiger als ihm lieb war. Durch die Menge schritt der Kanzler in Person, schon in der Zelle hatte er gerne auf diese Begegnung verzichtet, aber hier ohne alle das hätte er noch lieber darauf verzichtet. Aber das war nun wohl seine Prüfung die er auf seinem heiligen Weg beschreiten musste.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, schritt er durch die Menge, welche sich vor ihm teilte wie einst irgendein Heiliger das Meer hatte er einst gelesen. Auch wenn das völliger Schwachsinn sein musste. Dennoch wusste er was er wollte und dieses Exemplar, welches er freigelassen hatte bewies sich als äusserst würdig. So hatte er damals als er die Freilassung beantragte noch nicht damit gerechnet, das er sich so gut schlagen würde. Aber immer wieder war er von seinem Talent Leute einzuschätzen richtig überrascht. So erhob der Kanzler seine Hände, und klatschte zwei Mal in die Hände, was durch die Menge schnitt wie kaltes Eis und jedem der sich gerade daneben befand stellten sich die Haare im Nacken auf. Hier war er nun eine der wichtigsten Personen im gesamten Königreich bereit sich dem Dämon der Menge zu stellen. Nicht hatte dieser die Spiele bisher überlebt, sondern auch schon zwei der besten Wachen besiegt auf die eine oder andere Art. Davon hatte er sich selbst überzeugt, als er von seinem Platz auf der Tribüne das Geschehen beobachtet hatte. Vorzüglich, da konnte er endlich einmal wieder seine Kampfkünste an jemandem geniessen, der würdig schien. Als er den jungen Perversling erreicht hatte, begann er mit ruhiger Stimme zu sprechen, wobei bei jedem Wort ein leichtes zucken der Mundwinkel an den Tag legte: "Bravo, ich gratuliere das du es so weit geschafft hast, aber hier ist endgültig Schluss. Ich bin der Kanzler dieser Insel, wobei das jedoch nur ein Titel ist, mein Name ist Baron Jacopo di Vilencano." Wobei er eine kurze Verbeugung andeutete. Damit war die Vorstellung abgeschlossen und er zog mit einem eleganten Schwung seinen Stockdegen aus der Scheide, bevor er mit einem lachen, dass nicht genauer definierbar war ob es jetzt sarkastisch oder ernst gemeint war, Victor's Worte wiederholte: "Mögen die Spiele beginnen."


Der Typ war Victor schon damals in seiner Zelle komisch vorgekommen. Doch scheinbar gab es keinen Weg um ihn herum, und so wie er ihn sah hätte es auch keine Möglichkeit gegeben, den gigantischen Sündenberg, welcher auf dem Rücken dieser armen Seele lastete zu ignorieren. Schon lange hatte er keinen so grossen Sünder mehr gesehen. Und dieser musste dringend geläutert werden. Mit einem lächeln auf den Lippen sah er der Herausforderung entgegen, jedoch hatte der Kanzler doch immerhin verdient den Namen zu wissen, welcher ihn in die nächste Welt schicken würde. "Victor de Vivar, Sohn des erster Inquisitor der Mondinsel, Anführer der dritten Abteilung der Inquisition und linke Hand Gottes. Dämon der Königsspiele und rechtmässiger Erbe des heiligen Kommunikators." Wenn der Baron schon angeben wollte dann konnte das der junge de Vivar auch. Immerhin hatte er auch schon ein paar Titel in seinem Leben errungen. Und da konnte ihm der Kanzler oder Baron, mit seinem beiden Titeln nicht wirklich das Wasser reichen. Ohne gross zu warten, überbrückte er die Distanz zum Kanzler mit ein paar kurzen Schritten, und zielte mit seinem Degen auf die linke Hand seines Gegners. Es war lediglich ein austesten wo waren die Grenzen des Gegners und wie vorsichtig er sein musste. Wie sich herausstellte war der Test eine sehr gute Entscheidung gewesen, so parierte der Kanzler dessen weisse Haut sich schon fast mit dem Weissen Sand anlegen konnte, diesen Schlag mit Leichtigkeit und ging selbst zu Angriff über. Wilde Bewegungen und sehr viel schnellere Degen flogen durch die Luft, wurden pariert, abgelenkt und sofort wieder in einen Angriff umgewandelt. Sehr viel schneller als mit gewöhnlichen Schwertern nahm der Kamp seinen Lauf, Metall klirrte als es aufeinanderprallte, funken stoben durch die Luft und ein hitziges Fechtduell, wie es die Arena noch selten gesehen hatte nahm seinen Lauf.
Der Kanzler hatte nicht erwartet, dass dieser Inquisitor wie er sich selbst nannte so ein Talent hatte, so war es ihm möglich die meisten der Hiebe, welche in der Regel ihr Ziel hätten treffen müssen wurden abgelenkt oder in eine andere Richtung pariert, während er selbst aufpassen musste nicht selbst Ziel der vereinzelten Konter und Gegenangriffe zu werden. Hier und da traten Schnitte in der Kleidung auf, doch keine der beiden Seiten war wirklich in der Lage einen Vorteil aus dem ganzen zu ziehen. So hielt der Baron kurz seinen Hut mit der einen Hand fest und legte eine Pause ein, indem er ein paar Schritte zurücksprang. "Ein Vorzügliches Talent haben Sie da Mr. de Vivar und wie sie vorhin die Massen manipuliert haben, einfach nur Zauberhaft." Wobei man, wenn man genau hinsah, ein Anzeichen eines ehrlichen Lachens auf den Lippen des Kanzlers sehen konnte. Denn so sehr er seine Position auch schätzte, die ihm der aktuelle König verschafft hatte, so sehr vermisste er auch die amüsierende Ablenkung und Abwechslung. Schon viel zu lange war es immer genau das gleiche das alle den Weg frei machten und nie etwas gegen ihn intrigierten. Wo blieb denn da der Spass in einer Machtposition zu sein, wenn man diese nicht einmal zum Zeitvertreib benutzen konnte? Ungewollt hatte sein Herz höher geschlagen, als er gesehen hatte wie die Massen manipuliert wurden, wie aus Freunden Feinde wurden und wie wieder einmal etwas neues passierte. So ein Talent wollte gefördert werden. Weshalb also nicht versuchen den Rohdiamanten auf die eigenen Seite zu bringen? Der König konnte gar nicht verlieren. Dementsprechend gut gelaunt sprach er sein Nachwuchstalent an: "Wollen sie nicht die Seiten wechseln und auf der Gewinnerseite stehen? Ich denke mit ihrem Talent könnten wir beide sehr gute Freunde werden, und viel bewirken." In welche Richtung das bewirken gehen sollte hatte er bewusste noch nicht gesagt, das musste der Perversling ja noch nicht wissen. "Also was sagen Sie?"

Das Angebot überraschte den jungen Inquisitor, auch wenn er sich nicht schlecht hielt, so war ihm doch der eine oder andere Fehler bei den vielen Schlagabtäuschen unterlaufen, weshalb er jetzt an mehreren Stellen leichte Wunden hatte. Diese waren zwar lediglich oberflächlich, aber sie verletzten seinen Stolz. Und das konnte er gar nicht haben. Wie konnte er sich die linke Hand Gottes nennen, wenn er schon mit so einem Gegner mühe hatte? Nach einer kurzen Denkpause ging er auf das Angebot ein: "Ich passe, meine Bestimmung ist nicht hier in diesem gottlosen Loch, ich werde an anderen Orten gebraucht." Worauf er sich wieder in Kampfstellung begab und abwartete. Er brauchte einen Plan, und zwar schnell. Sonst würde der Baron noch gewinnen und das wollte er unter keinen Umständen sein Weg konnte nicht in diesem Drecksloch enden.

Bedauern breitete sich im Kanzler aus, war dieser Idiot nicht in der Lage das grosse Ganze zu sehen? Hatte er sich etwa getäuscht? Dies war eine herbe Enttäuschung und als solche musste sie aus der Welt getilgt werden. Mit einer Stimme, welcher man zum erstaunen aller die zuhörten, einmal eine Emotion entnehmen konnte, fügte er lediglich an: "Schade, Sie hätten das Potential gehabt." Ohne Unterbrechung bei der letzten Silbe preschte er nach vorne und stiess mit seinem Degen zu, wobei er diesen dabei durch den rechten Oberschenkel bohrte. Ein Ziel mit dem Victor nicht gerechnet hatte und von dem aus sich der Schmerz ausbreitete, als das scharfe Schwert sein Fleisch wieder verliess. Scharf zog er die Luft ein und fing sich auf als sein Bein die Kraft verliess. Damit hatte er nicht gerechnet und ob er jetzt überhaupt noch eine Chance hatte stand in den Sternen. Einige Augenblicke später kam der Baron auch schon zum nächsten Schlagabtausch, den Victor irgendwie noch zu parieren schafften. Doch im Verstand des jungen Inquisitor spielte sich etwas ab, das er noch nicht erlebt hatte. Wenn nicht bald etwas geschah, dann würde er hier sterben. Geistesabwesend fühlte er wie sein linker Arm oberhalb der Schulter erwischt wurde und wie sich die Klinge durch das Fleisch zog, aber zum Glück lediglich eine Fleischwunde verursachte. So fühlte es sich also an zu verlieren. Das konnte es nicht sein. Das würde er nicht zulassen.
Mit einem lachen begann er wie in Trance zu rezittieren: "In Nomine Veritas, In nomine filii et patris, In Nomine Veritas et sanctus. Amen and Attack." So oft hatte er in seiner Kindheit den Kampfspruch der Inquisition gehört, und jedes Mal aufs neue wenn er diesen Spruch aufsagte fühlte er wie er sich sofort sicherer fühlte. Sein Weg war vorbestimmt und er hatte den Tod nicht zu fürchten, denn er verrichtete Gottes Werk und dies war nicht die Zeit in der er sterben würde. In seinen zuvor noch leeren Augen spielte nun erneut eine Flamme. Er spürte wie in ihm etwas aufloderte. Der Kanzler setzte gerade zum entscheidenden Angriff an, während der junge Inquisitor wieder zu rezitieren begann: "In Nomine Veritas, In nomine filii et patris, In Nomine Veritas et sanctus," die Klinge des Barons raste auf Victor's Kopf zu als dieser mit der anderen Hand das Megaphon hochhob und aus nächster Nähe in dieses hineinschrie "Amen and Attack!!" Völlig überrascht von dieser Aktion, musste sich der Baron mit beiden Händen die Ohren zuhalten, wobei er vergass das er seinen Degen in der Hand hatte und diesen aus Reflex fallen liess. Das war die Chance auf die der junge Inquisitor gewartet hatte. So gut es ging, schoss er mit seinem gesunden Bein nach oben, damit er in Reichweite war und liess seinen Degen mit einem sauberen Schnitt durch die Kehle des Kanzlers gleiten, welche so offen Präsentiert, durch den Schmerz im Trommelfell, ein leichtes Ziel war. Als der Baron realisierte was passierte, hatte das Blut bereits begonnen aus seinem Hals zu spritzen und den umliegenden Sand in einem rötlichen Blutnebel einzufärben. Das Blut rann zwischen seinen Fingern, mit welchen er versuchte den Blutfluss zu stoppen, hindurch und tropfte in den weissen Sand der Arena, wo es verklumpte und in der Erde versickerte. Damit war wohl ein weiterer Sünder auf seinen Weg geschickt worden. Doch diesen Weg würde der Inquisitor bald auch nehmen wenn er nicht seine Wunden verschlossen bekam. Nach der Segnung des Körpers bewegte er sich humpelnd weg von dem verblutenden den Kanzler und riss sich, nachdem er seinen Degen als Trophäe mitgenommen und beide an der Kleidung des Barons gesäubert hatte, von seinem Hemd zwei Streifen ab, mit welchen er seine beiden Wunden notdürftig verband. Die Schulter würde kein Problem sein, aber wenn er den Durchstich an seinem Bein nicht in den Griff bekam konnte er es mit weitermachen vergessen. Aus diesem Grund versuchte er so gut es ging Gegendruck zu leisten, dass nicht so viel Blut aus der Wunde austrat. Wo war nur Triane wenn man sie einmal brauchte?
 

Odi

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Die ganze Welt um Odi herum schien erneut in Flammen aufzugehen und das mit einer Reihe ohrenbetäubender Explosionen, die noch Stunden später in seinen Ohren nachhallen würden. Blut und Eiter rannen zuerst in vereinzelten Tropfen und schließlich in schmalen Rinnsalen von den Ohrmuscheln des Hünen hinab und ein stechender Schmerz durchzuckte diese, nur, um bereits einen Moment später wieder vollkommen schmerzbefreit zu wirken. Überrumpelt von diesen Eindrücken und der Tatsache, dass alles, was er zu hören vermochte von einem unangenehmen Pfeifton überlagert wurde, stand der Bärtige nur da und versuchte, wieder die Kontrolle über seine Sinne zu gewinnen. Es war ihm durchaus bewusst, dass der Typ mit der Mütze mit ihm sprach und dass die Rothaarige, welche ihn zuvor so sehr an seine entführte Ehefrau erinnerte, ihm ein übertriebenes Lächeln schenkte. Der Grünäugige konnte aber keinerlei Bezug zu irgendwelchen Aussagen erkennen, was ihm einen fragenden Ausdruck ins Gesicht und vorübergehend tief ausgeprägte Denkerfalten auf der Stirn einbrachte.

Neugier und eine Horde sensationsgeifernder Adliger in Vorfreude führten Erik av hús Úlvur zu den Tribünen des Kampfplatzes, wo er sich eigentlich gar nicht allzu lange aufhalten wollte, da seines Wissens nach Odi noch immer beim Gefängnis auf seine Abholung durch den Grauhaarigen wartete. Dennoch hatte er so ein Gefühl, als sollte er besser wissen, was es mit diesem Menschenauflauf zu tun hat und so war es auch. Fassungslos stand der Gelbäugige dort oben und lag fast quer über der Barrikade, als sein ehemaliger Schüler dort unten auftauchte und scheinbar mit einigen Unbekannten zusammen gegen die Leute dieses sogenannten Königs kämpfen wollte. „Was machst Du da, Du verdammter Idiot!?“ dachte er schockiert. Nicht, weil der Zimmermannsmeister an dessen Fähigkeiten zweifelte, sondern, weil er keine Lust darauf hatte, sich eine ganze Insel zum Feind zu machen. Einige Augenblicke beobachtete der erfahrene Krieger das Treiben unter sich, bemerkte dann aber einige Personen, welche sich durch das Publikum drängten und Gegenstände zückten, welche der Zweiundsiebzigjährige als Waffen zu erkennen glaubte, wenngleich diese sich bemühten, ihre tödlichen Werkzeuge vor neugierigen Blicken zu verbergen.​

Um festzustellen, dass der Kampf beginnt, bedarf es aber keinen Gehörsinn. Man musste sich bloß in seiner näheren Umgebung umsehen und gegebenenfalls die merkwürdigen Gegenstände beachten, welche ohne Vorwarnung auf einen geworfen werden. In diesem Fall handelte es sich um eine zu einem Ring gebogene Klinge. Das rotierende Geschoss wurde so geworfen, dass es Odi beinahe enthauptet hätte, wenn er sich nicht gerade noch rechtzeitig nach vorne gebeugt hätte. So aber sauste die Waffe, ein surrendes Geräusch von sich gebend, über den Kopf des Hünen hinweg und war scheinbar keine Gefahr mehr. Also stürmte er auf den Angreifer zu, um diesem mit einem Hieb seiner neuen Nahkampfwaffe, dem Hammer, welchen er auf seinem Weg in die Arena aufgelesen hatte, die Lichter auszuknipsen. Der Mann mit dem orientalisch anmutenden Hauttyp sprang aber geschmeidig nach hinten, so dass der Schlag ins Leere ging und der Bärtige nach vorne torkelte. Er drohte der Länge nach zu Boden zu gehen, fing sich dann aber mit der rechten Hand ab, wobei sein Hammer zu Boden fiel. Gerade als der Braunhaarige den Hammer aufheben und erneut auf sein Ziel losgehen wollte, spürte er einen Luftzug im Nacken und eine Erschütterung der Luft direkt dahinter. Sich wundernd, was da gerade passiert war, drehte sich der Grünäugige herum und erblickte sowohl einen Armbrustbolzen, der in entgegengesetzter Richtung zu ihm davonflog und das Chakram von zuvor steckte unmittelbar hinter ihm im Boden. „Wie kommt das denn da hin? Das Ding sollte doch irgendwo da hinten liegen.“ dachte er sich irritiert und griff nach dem Werkzeug. Anschließend wollte der Bjarnisunder endlich weiterkämpfen, aber da flog schon wieder ein Chakram auf ihn zu. Dieses wehrte er mit einem Schlag seines Schildes ab und sprang so schnell es ihm seine Masse erlaubt auf die Füße. Das Chakram fiel neben das andere, das noch immer im Boden steckte. Der Stachelkopf, welcher sich unterdessen damit befasst hatte, ein paar Armbrustbolzen von Lydia auszuweichen, blickte den Nordmann nun direkt an und sagte, nachdem er mit einem genervten Seufzen seinen Gemütszustand mitgeteilt hatte: „Ich habe wirklich keine Lust auf das hier. Lass es uns schnell hinter uns bringen.“ Schließlich sprintete der auf den Zimmermann zu und warf sich kurz vor ihm aus dem vollen Spurt heraus auf den Boden, so dass er zwischen den breit auseinanderstehenden Beinen des Neununddreißigjährigen hindurchrutschte. Noch aus dem Rutschen heraus machte er eine Rolle und sammelte geschmeidig beide Chakrams ein, von denen er gleich eines in Richtung der Rothaarigen warf.

Kaum hatte Erik realisiert, dass die Armbrustschützen im Begriff waren, die Zuschauertribünen unter Beschuss zu nehmen, griff er nach seiner auf dem Rücken festgegurteten Streitaxt und stürmte los, um die Zivilisten zu schützen. Die beiden Seesäcke ließ der Ergraute dabei einfach zurück, ungeachtet dessen, dass eventuell jemand den In halt plündern könnte. War vielleicht auch eher unwahrscheinlich, da die meisten anwesenden Menschen gerade andere Probleme hatten, als ihren Reichtum an den Habseligkeiten eines einfachen Seemannes zu vergrößern. Es war sein Plan, die Schützen bei der Ehrentribüne zu erschlagen und dann gegen diesen vermeintlich falschen König vorzugehen. Es war ihm gleich, ob der junge Mann dort unten Recht hatte. Politik war sicher nicht die größte Stärke des Grauhaarigen. Aber einen Anschlag auf seine eigenen Leute zu verüben war das allerletzte, was ein Anführer auch nur in Betracht ziehen könnte. Das würde der Bärtige sicher nicht gutheißen. Dann erschienen aber ein weißhaariger Bursche und ein Wolf auf dem Schlachtfeld und verprügelten die Soldaten, die er sich gerade selbst vorknöpfen wollte. Somit drehte der Gelbäugige grinsend um und kümmerte sich stattdessen um die Schützen auf der gegenüberliegenden Seite der Tribüne.​
 

Brody

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Nach einem kurzen Sprint waren sie beim Tor der Arena angekommen. Brody wartete darauf, dass der Hüne mit seiner Axt das Tor aufbrechen würde. Aber der bärtige Hüne kam. Als er sich herumdreht um zu sehen wo dieser blieb, musste feststellen, dass außer ihm nur der Prinz und der rothaarige Brandstifter zum Tor gekommen waren. Die Anderen hatten sich in Kämpfe verwickeln lassen. Das konnte doch nicht wahr sein, wofür entwickelte er Pläne, wenn diese dann nicht eingehalten wurden. Jetzt blieb doch nur der Weg über die Tribüne der Arena, denn sein Säbel war nicht dafür gemacht Tore aufzubrechen, Aaron hatte keine Waffen bei sich und das Schwert des Prinzen hatte sicherlich, die gleichen Probleme wie sein Säbel. Er ging also ein paar Schritte zurück um Anlauf zu nehmen und sprintete los, sprang kurz vor der Tribüne ab und griff nach einem Überhang den er entdeckt hatte. Zog sich an diesem schnell, nach oben und schwang sich gekonnt über das Geländer. „Ihr solltet den gleichen Weg nehmen wie ich, wenn wir den König erreichen wollen. Er sah die Treppen nach untern, die zu den Zuschauerein- beziehungsweise ausgängen führten, sein weg führte in jedoch nach oben, da er von dort ein bessere Aussicht auf alles hatte. Am oberen Punkt der Tribüne, versuchte einer der letzten verbliebenen Armbrustschützen einen Bolzen aus seinem Köcher zu fischen. Dies konnte Balthasar nicht zulassen, er stürmte die Treppe nach oben immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Der Schütze war noch mit dem Nachladen seiner Waffe beschäftigt, als ihm ein Stoß von Balthasar, das Gleichgewicht raubte und er rücklings über die oberste Brüstung fiel. Als der junge Piratenkapitän keinen Aufschlag hörte blickte er über die Brüstung, schließlich war die Tribüne nicht unbedingt hoch. Was er erblickte erstaunte ihn ein wenig, zeigte ihm aber auch gleichzeitig einen schnellen Weg von der Tribüne herunter. Der Soldat hing, dank seiner verhedderten Armbrust an einem Seil das die Tribüne hielt und ihr Standfestigkeit. Als er in die Ferne blickte, sah er den Mantel des Königs flattern, der in Richtung des großen Stadttores unterwegs war. Und die Stadtmauern, versprachen einen langen und schwierigen Aufstieg, wenn das Tor geschlossen war. Es war also Eile angesagt. Ohne darauf zu achten ob der Prinz und Aaron es ebenfalls auf die Tribüne geschafft hatten. Kletterte auf Brüstung, dann sprang er in Richtung des Halteseils und hielt sich daran fest. Durch diese plötzliche Schwingung des Seil, löste sich die Armbrust aus ihrer Verhedderung und der Schütze fiel, mit seinen Armen wedeln nach unten auf den Boden, wo er regungslos liegen blieb. So schnell er konnte hangelte er sich an dem Seil nach unten, ein paar Meter über den Boden lies er sich fallen und landete auf dem Boden. In der Zwischenzeit hatten der Prinz und Aaron die Treppe genommen. Brody rief ihnen als er sie sah zu „Der König will durch das Stadttor, wir müssen uns etwas beeilen !“ Also rannten sie weiter, da der König anscheinend kein guter Läufer war holten sie langsam Meter um Meter auf. Dies schienen auch die restlichen Begleiter des König bemerkt zu haben. Diese liesen sich nämlich zurückfallen, um auf ihre Verfolger zu warten. Bei den letzten Beschützern des Königs handelte es sich um den Hauptmann der Wache, sowie um zwei Ehrengardisten. Kurz bevor die beiden Dreiergruppen aufeinander stießen, blieben Balthasar und seine beiden Begleiter stehen. „Ihr kommt hier nicht vorbei, der König wünscht von euch nicht gestört zu werden.“ Dafür hatte der junge Brody keine Zeit, er wollte zum König. Doch er musst an dem Muskelberg und den beiden Schießbudenfiguren vorbei um zum König zu kommen. „Hey Rotschopf, hat dir die gestrige Abreibung nicht gelangt oder bist du masochistisch veranlagt.“ „Weißt du was es ist mir egal, ob du Aaron schon eimal begegnet bist. Ich habe etwas Besseres zu tun.“ Er ließ sein Säbel mit der Spitze auf dem Boden schleifen und holte dann aus. „Soil Blow“ Der Hauptmann riss die Hände vor sein Gesicht, jedoch traf ihn nichts. Balthasar hatte auf die Ehrengarde rechts neben dem Hauptmann gezielt, diese war nun geblendet und der junge Piratenkapitän nutzte die Verwirrung um an ihr vorbeizuschlüpfen. Bei m passieren der Wache gab er ihr noch einen Ellenbogenstoß mit. Beim Weiterlaufen rief er in Richtung Aaron „Den schaffst du doch, oder ?“ Denn auch der Prinz hatte die linke wache im Handumdrehen ausgeschaltet und war auch auf dem Weg in Richtung des Stadttores. Durch diese kleine Störung hatte sich der Abstand zum König auch wieder vergrößert und dieser passierte gerade das Tor.
 
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