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2. Kings Game

H

Homesick

Guest
Es war heiß, ziemlich heiß sogar. Homesick und Lzzy saßen noch immer an dem Brunnen und grübelten und schmollten zu gleichen Teilen vor sich hin.
„Leibwächter?“
„Meh.“
„Nachtwächter?“
„Doppeltes Meh.“
„Türsteher?“
„Weil das letztes mal ja soo gut lief.“
„Och menno! Mir fällt nichts mehr ein!“ rief Lzzy genervt und ließ sich einfach nach hinten in den Brunnen plumsen - Das Becken war größer als so mancher Privatpool. Um sie herum drehten sich verdutzt einige Passanten zu ihnen herum und sahen der jungen Frau zu, die sich gerade die Haare im Strahl eines Wasserspeiers wusch.
„Weisst du, ich bin mir ziemlich sicher, dass das illegal ist.“ meinte Ben und schielte zu den zwei Wächtern herüber, die auf der anderen Seite des Platzes Ausschau nach Taschendieben und zwielichtigen Gestalten hielten.
„Na und?“ meinte Lzzy gleichgültig, „Die Leute haben hier besseres zu tun, als zwei herumtollende Touristen zurechtzuweisen.“
„Einen.“ korrigierte sie Homesick, „Eine herumtollende Touristin. Nicht zwei.“
„Jetzt schon!“ rief Lzzy und sprang wie ein weisser Hai auf Homesick zu. Ehe er reagieren konnte, hatte Lzzy bereits ihre Arme von hinten um seinen Hals geschlungen und zog ihn an ihm. Er war natürlich um ein vielfaches stärker als sie, doch da die Schwerkraft nun einmal eine Schlampe war, verlor er das Gleichgewicht und kippte nach hinten um. Das nächste, was er wahrnahm, war ein kalter schock und das Kribbeln von Wasser in der Nase. Lzzy löste sich von ihm und Ben brach prustend aus dem Wasser.
„Gotcha!“ rief seine Tochter ihm zu und spritzte ihn mit Wasser an.
„He!“ rief er zurück, die Hände halb vors gehoben. „He, lass das!“
„Gotcha!“ rief sie wieder und machte lachend weiter.
„Na gut...“ Homesick richtete sich auf und hob beide Arme über den Kopf „Doppelfeige!“ rief er.
Eine Kaskade Wasser schlug Lzzy ins Gesicht, sie geriet ins torkeln und liess sich aus der Bewegung heraus wieder laut lachend ins Wasser fallen. Auch Homesick musste lächeln und sprang wieder in das kühle Nass. Einen kurzen Moment liessen sie sich so auf dem Wasser treiben, beide wie zwei Wahnsinnige am lachen; Lzzy hell und klar, Ben bellend und schief.
„Ahhhh, das hat gut getan!“
rief das Mädchen mit den rosa Haaren glücklich.
„Ja, das war toll. Ich glaube ich war nicht mehr schwimmen seit ich...“ Homesick überlegte kurz „Seit ich 23 war.“ schloss er mit leichter Melancholie.
„Ich meinte nicht das Wasser, Dad, ich meinte dich!“ sagte Lzzy und schickte dem Satz einen kleinen Spritzer Wasser hinterher.
„Wie meinst du?“
„Es ist schön dich mal wieder lächeln zu sehen. In letzter Zeit bist du richtig mies drauf weisst du? Du wirst jeden Tag schräger.“
Einen Moment schwiegen sie zusammen und blickten beide in den Himmel.
„Und es ist schön, dich lachen zu hören, Dad. Du machst das viel zu selten.“
Homesick wusste nicht wirklich, was er sagen sollte, schwieg sein unangenehmes Schweigen und konnte auf einmal nur noch daran denken, dass ihm das Wasser allmählich zu kalt wurde.
„Ich habs!“ schrie Lzzy auf einmal auf wie von der Tarantel gestochen. „Wir könnten kochen!“
„Kochen?“
„Ja genau, du bist doch Koch, oder?“
„Mehr oder weniger.“
„Na also, weniger reicht schon, du kannst ja als Aushilfe arbeiten. Und ich suche mir eine Stelle als Kellnerin oder Tellerwäscherin oder so etwas, dann haben wir im Nu unser Geld zusammen!“
Homesick überlegte. Ja, diese Idee gefiel ihm. Mühlselig, die Klamotten schwer vom Wasser, stieg er aus dem Brunnen aus und kramte in der Tasche nach seiner alten Basecap.
„Abgemacht. Komm, lass uns ein passendes Lokal suchen.“


„Sie haben schon richtig gelesen, wir brauchen sowohl einen Koch als auch eine Kellnerin, aber...“
„Aber?“ Der Kellner trat verlegen von einem Fuss auf den anderen, suchte nach Worten.
„Naja, warum sind sie so verflucht nass?“
Es war schon ein seltsames Bild, dass die beiden ungleichen, vollkommen durchnässten Gestalten da abgaben. Auf dem Fussboden bildeten sich schon eine kleine Pfütze. Die Gäste warfen ihnen neugierige bis Feindselige Blicke zu, wandten sich jedoch schon bald wieder ihrem Essen zu und lauschten der Musik.
„Ach bitteee!“ zwitscherte Lzzy so Mädchenhaft wie sie konnte und faltete die Hände hinter dem Rücken zusammen. „Bitte bitte bitte. Sie werden es nicht bereuen, versprochen!“
„Ich, äh...“ Der Ober fing an zu stottern, als er die junge Frau näher betrachtete. Sie hatte ein weisses Top an und das Wasser hatte sozusagen seinen Rest getan. Er wurde puterrot im Gesicht. „Ich rufe mal den Geschäftsführer, äh...ja...Warten sie bitte hier, ja?“ sagte er und ging rückwärts und übertrieben langsam in die Küche.
„Lzzy?“ sagte Homesick betont langsam.
„Ja, Großer?“
„Du ziehst dir was über, klar?“
Sie streckte ihm nur die Zunge raus und Homesick vergrub das Gesicht in den Händen. Eine Tochter zu haben war manchmal wirklich die Hölle.
„Moment mal.“ meinte er nach einer Weile. Ben hob den Kopf und ließ den Blick schweifen. Dieser Ort...war er hier nicht schon einmal gewesen? Ein ungutes Gefühl legte sich auf den Bauch des Glatzkopfes. Er zog die Cap etwas tiefer ins Gesicht, stand auf und ging ein wenig am Tresen entlang, so lange, bis die Sicht auf das Klavier frei wurde. Daran saß ein großgewachsener, nachdenklicher Mann mit feuerroten Haaren.
Nicht dein Ernst, oder? Ben schlug sich mit der Hand ins Gesicht
 
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In der örtlichen Marinebasis waren während der Zeit der Königsspiele die Gefangenenzellen immer gut besetzt. Die meisten Insassen waren Leute die zu viel getrunken hatten und deshalb unangenehm aufgefallen waren. Jedes Jahr mussten die Soldaten damit rumschlagen, wen sie in eine Zelle warfen und wer mit einer Ermahnung davon kam. Vor der Zelle des Exibzionisten und dem Nordmann war für den Moment nur das Murmeln der wachestehenden Marinesoldaten zu hören. „Jedes Jahr, das gleiche Schauspiel. Die Touristen können sich einfach nicht benehmen“ „Du sagst es, wenn das so weiter geht muss die Kommandantin wohl bald anbauen, damit man alle in eine Zelle werfen kann.“Die werden ja auch immer dreister, der Bleichling in der Zelle, hat sich vor einer Nonne ausgezogen. Vor einer Nonne, das muss man sich mal auf der Zunge vergehen lassen.“ „Wieso ist den der große Typ mit dem schwarzen Bart in der Zelle.“ „Glaub, der hat in einer Gaststätte rumgebrüllt, also einer der wahrscheinlich wieder gehen darf, wenn jemand reinkommt der was schlimmeres angestellt hat.“ „Weißt, du an wen der mich erinnert, der Typ“ „Ne keine Ahnung sach mal“ „Wir haben doch vor ein paar Wochen 10 Männer und Frauen, mit so ähnlichen Frisuren und Bärten zur Brücke gebracht.“Ja stimmt, aber brüll das mit der Brücke nicht so rum, ist doch Geheimsache.“


Als die beiden Soldaten, das Klappern eines Gehstockes in einiger Entfernung hörten wandten sie sich anderen nicht so heiklen Themen zu. Den dies war in Anwesenheit des Kanzlers der Insel immer besser. Der Kanzler war zwar kein Mitglied der Marine, doch übte er großen Einfluss auf die örtliche Kommandantin aus. Also redeten die Beiden über, das Wetter und die anstehenden Königsspiele. In dem Moment als der Kanzler um die Ecke trat nahmen sie Haltung an und salutierten. „Also meine Herren, ich bin doch kein Marinekapitän. Ich habe nur gehört, dass zur Zeit ein Prachtexemplar hier eingesperrt soll.“ „Ja der Nordmann, ich glaube zumindest dass es einer ist, der sieht schon sehr muskulös aus.“ Ein leichtes Kopfschütteln tadelte die Soldaten ohne Worte. „Nein, ich meinte den Nackedei, der Nonnen verschreckt.“ „Ach der ja der ist auch hier“ „Darf ich mir den Wüstling einmal ansehen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, lief der Baron wie man ihn auch nannte zur Zelle. Er wusste die Marinesoldaten hätten nicht den Mut, ihm Widerworte zu geben. Mit bedachten Schritten glitt er förmlich wie eine Raubkatze an den Gittern der Zelle entlang als er die Insassen betrachtete. Er sah den Exibzionisten, den man Gott sei Dank eine Hose verpasst hatte. Dann zwei Nordmänner, die sich unterhielten und hinten in einer Ecke einen alten Mann. „Soldaten, dürfte ich die Frage stellen, was der alte Mann, da in der Ecke verbrochen hat.“ Dienstbeflissen kam einer der beiden Soldaten ebenfalls ans Gitter geeilt. „Alter Mann, da ist doch nur der alte Nordmann“ „Schaut mal ein bißchen mehr nach rechts“Oh, Tatsache. Hey John wir haben mal wieder vergessen den alten Beppo aus der Zelle zu holen.“Ich denke es wird an der Zeit, das ihr in dort herausholt, schließlich kommt gerade eine neue Lieferung, Weiterhin solltet ihr wohl auch die beiden Nordleute rauslassen, rumbrüllen ist schließlich keine Straftat. Wegen dem Wüstling muss ich noch eimal mit der Kommandantin reden, einen schönen Tag noch die Herren“ Die Schritte des Kanzlers verschwanden wieder, dafür kamen die schweren Schritte mehrere Marinesoldaten angepolterte, die ein paar Gesetzesbrecher zur Zelle schleppten. Einer der beiden wachhabenden Soldaten schloss, die Tür auf und rief. „Beppo du darfst raus.“ Murmelnd erhob sich der alte Mann in der Ecke der Zelle. „Beppo vergessen ihr habt, mal wieder. Beppo einkaufen gehen nur wollte.“ „Keine Triaden bitte, hole deine Sachen und dann raus.“ Der alte Mann, der die Reaktionen auf das Wort Brücke bei den beiden Nordmännern gesehen hatte, flüsterte den Beiden etwas zu. „Wenn ihr wollen zu Brücke, dann nur folgen Beppo ihr müsst“ Dann verlies er vor sich hinmurmelnd die Gefängniszelle. Als nächstes winkte der Soldat die beiden Normänner zu sich, „Ihr habt den Kanzler gehört, ihr seid frei. Das nächste Mal kann der Aufenthalt länger dauern., also verhaltet euch friedlich. Eure Sachen könnt ihr euch am Ausgang abholen“ Danach war wieder genug Platz um die neuen Insassen aufzunehmen. Nachdem alle in der Zelle war, schloss der Soldat die Tür und gesellte sich zu seinem Partner um das anregende Gespräch fortzusetzen.


Mittlerweile hatte der Haushofmeister im Palast den Bericht über die Vorgänge auf der Silberschwan vorliegen Leider waren keine Fotos beigelegt, nur eine schriftliche Beschreibung der Protagonisten war vorhanden. Diese war jedoch so gut, dass man keine Bilder brauchte, Kapitän Turner hatte eine sehr gute Auffassungsgabe stelle Paolo di Mordo fest. Er zerbrach sich den Kopf wie er diesen Haufen als Teilnehmer für die Königsspiele gewinnen konnte ohne selbst große Anstrengungen vornehmen zu müssen. Dabei lief er ganz gegen seine Natur in seinem Arbeitszimmer auf und ab und redete mit sich selbst. „Ich muss das hinbekommen, welche Möglichkeiten hab ich den. Gold,... ja Gold ist immer gut.“ Nach kurzen Überlegen schüttelte er den Kopf „Gold, ich Idiot, nein Gold geht nicht. Übereden..... zu viel Arbeit. Erpressung.... Erpressung.... nein zu aufwendig. Ko-Schlagen ?..... Zu brutal. Sie wären dann bewusstlos. Nein zu brutal. Bewusstlos ? Bewusstlos = Schlaf. Ich hab's, das klappt und macht keinen Aufwand.“ Glücklich darüber eine Lösung gefunden, ging er zu seinem Tisch zurück setzte sich auf seinem Stuhl, legte die Beine auf den Tisch und machte seine Augen zu.
 

Brody

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Etwas enttäuscht noch nicht den ersten Mann für seine Mannschaft gefunden hatte, bewegte sich Brody in Richtung Ausgang des Restaurant. Seine Miene hellte sich auf als er Lzzy sah, die gerade den Raum betreten wollte. Diese wurde jedoch vom Kellner aufgehalten, da sie pitschnass war, was der angehende Piratenkapitän erst auf den zweiten Blick bemerkte. Als dann auch noch der Vater von Lzzy die Bühne des Geschehens betrat, war der kurze Moment der Freude dahin. Doch dann bemerkte er, dass dies ein großer Spaß für ihn werden könnte und auf leisen Sohlen schlich er sich näher zum Geschehen, schlängelte sich dabei an anderen Gäste vorbei, da sich das Restaurant in der Zwischenzeit etwas gefüllt hatte. Als er nah genug ran für seinen Begriff, lehnte er sich lässig an die Wand und lauschte dem Schauspiel. Auch die anderen Gäste sahen sich das Ereignis an, manche interessiert andere eher pikiert. Was Balthasar da hörte verwunderte ihn doch ein wenig, der alte Mann konnte kochen, das hatte er ihm am allerwenigsten zugetraut. Er hatte ihn eher als Schmied oder Schreiner geschätzt, solche Muskeln baute man doch nicht mit kochen auf. Obwohl als er so an sich dachte, seine Muskeln kamen auch nicht von der täglichen Arbeit bei einem Handwerksberuf, sondern vom Gewichte pumpen in seinem selbst eingerichteten Trainigsraum. Sobald er ein Schiff hatte, musste er sich wieder einen Trainigsraum zulegen. Schließlich kam sein Erfolg bei den Frauen auch nicht nur über seinen Charme. Als der Kellner schließlich verschwand um seinen Chef zu holen, löste sich Balthasar von der Wand an der er gelehnt hatte und schlenderte so lässig wie möglich auf das Vater-Tochter Gespann zu. Kaum betrat er das Sichtfeld des älteren Mannes, verfinstere sich dessen Gesicht wie die Sonne bei einer Sonnenfinsternis. Um nicht den Zorn des Vaters auf sich zu ziehen, versuchte er sich so zu benehmen wie man es ihm beim Benimmkurs auf dem Internat beigebracht hatte. Als erstes machte er eine Verbeugung vor Lzzy und musste sich ein Grinsen verkneifen, da Mr. Harlot ihm mit Argusaugen beobachtete. „Trotz der Dusche die ihr genommen habt, siehst ihr bezaubernd aus Lzzy.“ Das stimmte sogar, da das Wasser die Klamotten direkt an ihrem Körper kleben ließ, was ihren weiblichen Formen mehr Ausdruck verlieh. Vielleicht hatte der Kellner deshalb mit einer leichten Schamröte im Gesicht den Raum verlassen. Balthasars Blick blieb ein wenig länger als es schicklich war auf diesem wunderschönen Anblick liegen, bevor er sich zu Lzzys Vater umwandte nachdem dieser sich vernehmlich und eindringlich geräuspert hatte. „Es ist mir immer eine Freude euch zu sehen, Mr. Harlot“ Ein kaltes Anschweigen, war die Antwort. Doch davon ließ sich der junge Brody nicht aus dem Konzept bringen, schließlich hatte er vor eine Mannschaft zu rekrutieren und dieser mürrische Klotz stand auch auf seiner Liste, da diese nicht unbedingt lang war. „Ich habe rein zufällig ihr Gespräch mit dem Kellner mitbekommen.“ Das rein zufällig war so betont, dass eigentlich jeder verstand, das Balthasar mit voller Absicht gelauscht hatte. „Wollen sie wirklich hier als Koch anfangen. Die Hütte kommt mir etwas verstaubt und langweilig vor.“ Dabei zeigte er auf die etwas altmodische Einrichtung des Lokals. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wie wär's sie werden Smutje in meiner Crew und erleben so spannende Abenteuer“ „Smutje, in deiner Crew, vergiss es“ Da er mit einer solchen ablehnenden Haltung von Homesick gerechnet hatte, schließlich war er hinter dem Rock dessen Tochter her, schaltete er einen Gang höher. Dabei machte er ein paar Schritte an den Beiden vorbei in Richtung Tür des Restaurants. Zum einem um aus der Reichweite für eine Doppelfeige zu kommen und zum Anderen um schnell verschwinden zu können wenn er seinen Coup gelandet hatte. „Das ist aber schade, eure Tochter wir euch bestimmt sehr vermissen. Wir wollten doch heute Abend bei unserem Date im Lézard Bleu, die Details für unsere Reise abklären“ Ein dickes Grinsen erschien auf Balthasars Gesicht als er den entsetzten Blick von Homesick sah. Auch der Anblick von Lzzy war göttlich, dieser war der Unterkiefer nach unten geklappt als sie den jungen Brody fassungslos auf Grund dieser Dreistigkeit anstarrte. Bevor das Entsetzen aus dem Blick seines Gegenübers wich und sich in Wut umwandelte, verschwand Balthasar aus dem Restaurant. Seine Pointe hatte gesessen, obwohl sie nicht alle so lustig fanden wir er selbst. Außerdem hoffte er ein Saatkorn gepflanzt, das sich hoffentlich schnell entwickelte und ihn ein neues Mitglied für seine Crew einbrachte.


Etwas später, ließ er sich mit der Touristenmenge in der Stadt treiben. Stadtführer winkten mit ihren Schirmen um ihre Gruppe beisammen zu halten. Ältere Ehepaare zankten sich darum welche Sehenswürdigkeist sie als nächstes anschauen sollten. Andere hetzten wiederum von einem Ort zum Anderen ohne einmal stehen zu bleiben. Alles in allem eine typische Touristenmenge. Vor heute Abend hatte er nichts mehr vor und so sah er sich entspannt die Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Er war so entspannt, dass er das leise Räuspern eines kleines grauhaarigen Mannes in einem Dienerlivree nicht hörte und einfach an diesem vorbeiging. Der Diener ließ sich davon nicht beirren, schließlich war er solchem Kummer gewohnt. Prüfend blickt er von einem Blatt Papier noch einmal in die Richtung von Balthasar, als würde er etwas überprüfen. Als er sich absolut sicher war, dass er den richtigen Mann gefunden hatte , schlängelte er sich durch die Menschenmenge in Richtung seines Ziels. „Entschuldigen sie bitte Sir.“ Balthasar blieb etwas verdutzt stehen, noch nie hatte ihn jemand mit Sir angeredet. Und eigentlich wollte er dies auch gar nicht. Dennoch wendete er sich zu dem Herren um. „Ja, was gibt's“ „Entschuldigung, sind Sie Mister Balthasar Brody“ Man kannte schon wieder seinen Namen, das konnte eigentlich nichts gutes verheißen. Doch er blieb cool, er war sich zu hundert Prozent sicher noch nie etwas mit einem Mann gehabt zu haben. Also hatte er keine Ohrfeigen zu erwarten wie bei der letzten Begegnung mit jemanden, der seinen Namen kannte. „Ja der bin ich und weiter“ etwas genervt war er schon, schließlich verdarb der Mann ihm seine Vorfreude auf das Date mit Lzzy. „Entschuldigen Sie, ich soll ihnen etwas übergeben“ „Wenn sie sich übergeben wollen, dann sollten sie sich einen Busch suchen.“ Der Diener blickte ihn etwas verwirrt an „Entschuldigen Sie, ein Missverständnis, ich soll ihnen etwas aushändigen“Warum sagen Sie das nicht gleich. Dann händigen Sie mir das Etwas aus. Und entschuldigen sie sich nicht andauernd, das nervt“ „Entschul ... verzeihen Sie, ja natürlich“ Balthasar rollte mit den Augen als der Diener im endlich einen Umschlag gab., auf dem mit silbernen Lettern sein Name stand. „Ents ... verzeihen Sie, wissen sie wo sch ihre anderen Mitstreiter aufhalten“ „Mitstreiter, wie bitte, was willst du ?“ „Die Retter der Silberschwan“ „Retter der Silberschwan, hier verbreiten sich Neuigkeiten wohl schneller wie ein Hund kacken kann“ „Verzeih...“ „Hören Sie endlich auf mit dem Entschuldigen und Verzeihen, sonst werd ich ungemütlich“ „Verze ...“ Ein böser Blick von Balthasar brachte den Diener zur Vernuft. Da er nicht wusste wie er weitersprechen sollte half ihm der junge Brody auf die Sprünge. „Sie wollten wissen ob ich weiß, wo meine Mitstreiter sind“ „Uuund wissen sie es?“Bei zwei, weiß ich es. Die waren zuletzt in einem Restaurant, auf der Bühne stand ein Klavier. Und die haben einen Koch gesucht. Altmodische Einrichtung auf jeden Fall. Was die anderen machen kein Plan, bin ja schließlich nicht deren Babysitter“ Der Diener sah ihn fragend an. „Nee ich führ sie da nicht hin, das könnte meiner Gesundheit abträglich sein außerdem bin ich kein Fremdenführer. Ich denke sie finden das auch alleine“

Nachdem der Diener weg war suchte sich Brody einen etwas ruhigeren Platz in einem kleinen Park und öffnete den Umschlag Der Inhalt verschlug im die Sprache. Es war eine Einladung des Königs der Insel, der ihn und wohl auch die anderen Helden der Silberschwan zu einem Bankett im königlichen Park einlud. Das Bankett sollte schon heute Abend stattfinden, sein Date war dadurch erst einmal geplatzt.
 
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Triane

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Was zwischen Triane und Victor geschehen war hatte Triane emotional sehr belastet, sie konnte nicht damit umgehen, wenn jemand sich ihr auf diese Art und Weise näherte. Ihr Herz raste noch immer, sie spürte ein unangenehmes brennen auf ihren Wangen und irgendwie war ihr auch übel, sie zitterte noch immer und spürte wie Tränen in ihre Augen steigen wollten. Das einzig angenehme war das Gefühl von Izumis Fell auf ihrer Haut und ihre Zunge auf der Wange.

Im normal Fall hätte sie so den Rest des Tages verbracht, aber sie hatte ja noch immer ihre neue Freundin Lydia hier. Das rothaarige Mädchen umarmte Triane um sie aufzuheitern und wollte sie zu einem Spiel mit Messern animieren. Aber Triane wollte das Messer gar nicht erst anfassen, sie mochte keine Waffe /nein! Ich brauche keine Waffen!/ Lydia warf als erstes und sie traf sehr gut, zu gut für einen Glückstreffer, Triane konnte an ihren Bewegungen erkennen, dass dieses Mädchen so etwas nicht zum ersten mal tat. Nachdem die rothaarige das Messer wieder aus der Schranktür heraus gezogen hatte hielt sie es Triane hin.

„Was? Ehm… nein danke… so etwas ist nichts für mich…“

Doch sie hielt ihr das Messer weiterhin vors Gesicht, schweigend. Aber wie sollte sie auch etwas sagen? Wie sollte sich Tria mit ihr unterhalten?

/aber… auf der anderen Seite kann ich mich auch toll mit Izumi unterhalten… ja… Worte werden völlig überschätzt./

„Schau mich nicht mit diesen großen traurigen Augen an… du bist nicht Izumi… was? Nein ich habe keine Angst vor Messern!?... Was soll das heißen, ich krieg das sowieso nicht hin? Willst du mich herausfordern? Na warte!“

Triane nahm die Waffe von der etwas verdutzt aussehenden Lydia.

„pfff… ist doch nur ein Messer… ich kann mir ein Brot schmieren… also krieg ich auch sowas hin.“

Sie versuchte das Messer so zu halten wie Lydia es tat, sie zielte genau. Izumi wusste schon genau wo das hinführte, sie kroch schnell unter das Bett, Lydia blickte etwas verwundert auf den Wolf, der sonst kaum von Trianes Seite wich. Als Triane warf und der Griff des Messers vom Bettpfosten abprallte landete das Messer mit der Klinge voran hinter Triane in der Tür, obwohl sie vor sich geworfen hatte.

Schweigen im Raum.

„Das… das kann ich besser.“

Und als Triane das Messer erneut ergriff kroch Lydia schnell zu Izumi unter das Bett. Von dort aus konnten die beiden Mädchen hören wie Triane immer wieder warf und immer wieder fluchte, ihre Flüche steigerten sich dabei langsam immer weiter.

„Scheibenhonig!“


„Pferdeäpfel!“


„Messingnudeln!“


„verfluchte…“


„Mist!“


„Kacke!“


„so eine scheiße!!“


„WAAAAARGH!“


Dann folgte der Klang von Fäusten die auf massive Eiche treffen.

Als Lydia und Izumi langsam den Kopf heraus steckten sahen sie Triane schwer atmend zwischen den Trümmern des Schranks stehen, mit geballten Fäusten und schäumend vor Wut. Das kleine Trümmerstück mit dem schwarzen Punkt darauf hatte nach wie vor nur die eine Kerbe von Lydias Messerwurf. Jedoch überall anders im Zimmer sah man die Kerben, die das Messer nach Trianes Würfen hinterlassen hatte, jedoch war nicht eine einzige Kerbe auch nur in der Nähe des Schranks. Als Lydia sich dann umsah fand sie das Messer, es steckte im Fensterrahmen, hinter Triane, so weit wie es nur ging weg von dem eigentlichen Ziel. Triane war nun nicht mehr traurig, aber dafür wütend und mit Wut konnte sie viel besser umgehen als mit Trauer. Sie kramte aus ihrem Seesack die handgemachte Okarina von Taiki und setzte sich im Schneidersitz auf das Bett. Als sie begann zu spielen konnte Lydia als geübte Musikerin schnell merken, dass Triane zwar häufig spielte, sich aber nie wirklich darauf konzentrierte wirklich Musik zu machen. Trianes Instrument war ein Geschenk ihres Freundes Taiki, der es wiederum selbst gebaut hatte. Zwar hatte der Junge ein Buch mit genauen Anweisungen und das richtige Werkzeug, aber dennoch war er kein Handwerker und schon gar kein Spezialist für Musikinstrumente. Seine Okarina sah nach außen schick aus, aber die Töne daraus kamen immer etwas schräg, egal wie gut Triane jemals werden würde, mit diesem Instrument würde sie niemals sauber spielen, aber das war ihr auch egal. Der Klang dieses Instruments war einzigartig durch die kleinen Fehler bei der Herstellung. Sie kannte nicht sehr viele Lieder und die die sie kannte waren auch recht kurz, aber die Noten dieser Lieder waren so sehr in ihren Kopf und die Finger gedrungen, dass sie sie spielen konnte ohne darüber nach zu denken, sie konnte sich selber beim Spielen zuhören und die Töne holten sie schnell herunter. Sie hörte auf zu spielen als sie spürte wie sich das Gewicht auf der Matratze anders verteilte. Lydia war zu ihr ins Bett gestiegen, sie hatte eine Flöte bei sich, die sah viel edler aus als Trianes olle Holzokarina, Lydias Instrument war richtig lackiert, mit kleinen handgefertigten Metallteilen und so, hatte sie die schon die ganze Zeit dabei? Lag die hier irgendwo Zimmer? Tria hatte es nicht mitbekommen. Lydia sah lächelnd zu ihr, deutete ihr mit der Flöte doch weiter zu machen. Triane wusste erst nicht richtig, wie sie reagieren sollte, im Normalfall wollten die Leute nur, dass sie aufhört zu spielen, aber noch nie, dass sie weitermacht.

Also spielte Triane noch einmal die vier Notenlinien und als sie noch mal von vorne anfangen wollte stieg Lydia mit ein. Tria hatte diese Noten noch nie von einer begabten Musikerin gehört, sie klangen ganz anders als aus ihrer Okarina und dennoch war es das selbe Lied und irgendwie noch mehr. Hätte Triane es in Worte fassen müssen, so hätte sie gesagt, dass es wie Licht war. Das warme Sonnenlicht, dass durch die Kronen der Bäume bricht, unter denen man wandert und wenn man aufsieht wird man von der Schönheit geblendet, kann den Blick jedoch nicht abwenden, das war Lydias Spiel und Trianes Spiel waren nur die Schatten, die das Laub warf, auf die Sonst keiner achtete, die jetzt jedoch dank dem Licht wunderschön tanzen konnten. Lydia verstand es ihr Spiel um das von Triane auf zu bauen, sie übertönte die schiefen klänge oder wusste wie sie sie doppeln konnte, um damit ihre eigenen zu betonen. So gab sie Triane zumindest das Gefühl, dass ihre Melodie viel schöner war, als sie es gewohnt war.

Izumi, die Fähe, hatte meistens großes Mitleid mit den Menschen. Im Vergleich zu den Wölfen hatten sie kein echtes Fell, Fangzähne oder Kralle, genauso wie sie im Vergleich so gut wie keinen Geruchssinn hatten und taub waren. Es schien so als hätten sie ihre Verbindung zur Natur verloren, als würden sie sich allein durch eine Welt bewegen, von der sie kein Teil mehr sind, aber sie wollen wie einen Platz in ihr, so wandern sie allein durch die Dunkelheit und versuchen etwas zu finden, was sie verloren haben und wohl nie wiederfinden. Wie dem auch sei, es gab eine Sache, die nur die Menschen konnten, nur eine Fähigkeit um die sie die Fähe beneidete und das war die Kunst und vor allem die Musik. Natürlich, als Tier brauchte Izumi so etwas nicht, sie konnte mit dem Strom gehen und überleben, zufrieden sein, aber die Menschen taten mehr als einfach nur zufrieden zu überleben. In der Natur gab es natürlich auch Schönheit, Izumi sah sie in jedem Sonnenaufgang und Untergang und konnte sie in jeder Briese riechen. Aber das was sie hier hörte, hätte sie sonst nirgends erleben können, ein Tier konnte nur ein Zeuge solcher Schönheit werden, wenn es unter den Menschen wandelte. Dies war nur einer der Gründe, warum Izumi ihrer Schwester folgte, aber es war wohl der schönste. So konnte sie mit gespitzten Ohren zwischen den beiden Mädchen liegen und ihre Laute genießen. Das klang viel angenehmer als die Laute, die sie sonst ausstießen, eine viel schönere Art und Weise sich zu unterhalten.

Als das Lied zu Ende war schwiegen beide Mädchen. Worte waren nicht nötig. Triane überlegte angestrengt, was sie hier mit Lydia erlebt hatte war wunderschön. Vielleicht wollte Victor ja auch nur etwas so schönes mit ihr erleben, nur auf eine Art und Weise, die Triane große Angst machte. /aber woher sollte er das wissen? Ich glaube ja selber nicht, dass ich vor irgendwas Angst habe…/

„Ich glaube du hast Recht Lydia, ich war vielleicht ein wenig hart zu Vicky… vielleicht… sollte ich mich bei ihm entschuldigen? Aber wie fange ich das an?“

Lydia hatte während dessen die Sachen von Victor aus dem Badezimmer geholt und auch sein Schwert und hielt sie Triane hin.

„oh! Ja natürlich…na gut, dann suchen wir ihn erst mal.“
 

Lydia

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Lydia konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Triane schien in ihr ja schon fast so etwas wie ein Haustier zusehen. Ganz sicher war die Musikerin sich zwar noch nicht ob sie dass nun gut finden sollte, oder nicht. Doch vorerst musste sie sich folgendes eingestehen: Sie mochte die andere. Auch wenn sie komisch war und die Rothaarige mehr oder weniger als Haustier anzusehen schien, konnte sich Lydia durchaus vorstellen noch mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Etwas besseres hatte sie im Moment eh nicht zu tun. Am Anfang hatte Lydia auch nicht verstanden warum Izumi sich unter dem Bett versteckt hatte, doch innerhalb von wenigen Sekunden verstand sie und kuschelte sich auch fluchs zu dem Wolf. Sanft strich sie Trianes Haustier über den Kopf und warf dem Wolf einen fragenden Blick zu, der wohl sagen sollte: „Ist sie immer so?“ Das Tier nickte, fast so als ob es Lydia verstehen würde und jene lugte nur ganz leicht unter dem Bett hervor ehe sie sich wieder weiter zurückzog. Lieber sicher gehen, war hier wohl die Devise.

Schließlich kamen die beiden wieder hervor und was die Musikerin da erwartete hätte sie wohl auch verstummen lassen, wenn sie hätte sprechen können. Wie konnte man alleine nur ein Zimmer derart verwüsten und das nur mit einem Dolch? Okay, jetzt hatte die Schützin minimale Bedenken ob es eine gute Idee gewesen war der weißhaarigen einen Dolch zu geben und was sie sich auch instinktiv fragte, war wie es der Wolf nur bisher geschafft hatte an der Seite einer Kriegerin zu überleben die mit einer Waffe so umging, dass sie wohl alles und jeden Verletzen würde, außer ihren Gegner. Lydia musste sich unbedingt daran erinnern sollte sie jemals Seite an Seite mit der jungen Frau Feinden gegenüberstehen. Triane würde unter gar keinen Umständen eine Waffe von ihr bekommen, so schlimmen konnte die Situation nicht sein, dass man das riskieren musste.

Ruhig war die Musikerin aufgestanden und hatte das Zimmer mit geübtem Blick noch ihrem Messer abgesucht, wenn man es denn noch Messer nennen wollte. Naja schließlich fand sie es in dem Fensterbrett steckend. Sie ging darauf zu und zog kräftig am Griff, als es nicht heraus ging stemmte sie sich mit ihrem gesamten Gewicht gegen das Brett, solange bis das Holz ihre Waffe schließlich unter einem schrecklichen Knarren wieder freigab. Dabei hörte sie von hinten die Melodie die Triane anstimmte. Sie war, naja nicht gerade ein musikalisches Meisterwerk, doch sie hatte Charkater und das reizte Lydia bei weitem mehr als so manch perfektes Orchesterstück dass sie auf ihrer Reise schon vernommen hatte. Sie verlor sich in der Melodie und setze sich ohne es wirklich zu merken neben Triane. Ja nachdem sie es ein paar Mal gehört hatte machte sich Lydia daran einzusteigen, zwar zuerst zögerlich, doch mit jeder Sekunde wusste sie mehr was zu tun war damit aus den zwei Flöten eine Einheit wurde. Es klang sehr schön und ja, für Lydia war es etwas ziemlich neues zusammen zu muszieren. Aufregend war dieses Experiment und sie verließ sich auf ihr Gefühl voll und ganz.

Als sie schließlich geendet hatte verharrte Lydia einen Moment, ehe sie in das Bad ging und fast wie ein Hund Victors Zeug auf den Arm nahm und zurück brachte. Ja, in diesem Moment kam sie sich wirklich vor, als ob sie ein Welpe wäre der einen geworfenen Stock zurück trug. Dann blickte sie Triane auch noch mit einem treuherzigen Blick an, bevor jene sagte, dass sie Victor suchen sollten. Na bitte, das war doch die vernünftigste Idee des Tages. Lydia klatschte, nach außen hin musste es so wirken als wäre sie über den Vorschlag begeistert, aber eigentlich war es eher eine Geste die hieß: „Endlich hat sie es kapiert.“ Im nächsten Moment öffnete die Musikerin auch schon die Türe, sie konnte nur hoffen das niemand so schnell das verwüstete Zimmer sehen würde. Auf den Weg nach draußen überlegte Lydia wie sie Triane erklären konnte das sie Leute fragen musste. Nun auf jeden Fall als die Musikerin unten den Wirten sah, zupfte sich an der Kleidung ihrer Gefährtin und als jene nicht verstand schnappte sie sich Victors Waffe und stellte sich damit und einem aufgesetztem Dackelblick vor den Wirt.
Jener blickte die Rothaarige zuerst skeptisch an, fragte dann: „Ah, du suchst deinen Bruder?“ Bruder? Lydias Augen wurden kurz glasig. Wie kam der Kerl darauf, dass sie mit Victor verwandt wäre, so ähnlich sah man sich dann wirklich nicht aber gut. Die Schützin nickte dem Mann zu, so würden sie am ehesten etwas über den Verbleib erfahren. „Der ist nackt vor einer Nonne durch die Gegend gerannt und die Marine hat ihn dafür inhaftiert.“, erzählte der Mann und im gleichen Moment viel Lydia alles aus dem Gesicht. Sie hatte ja gewusst dass dies kein gutes Ende nehmen würde, aber das man ihn gleich ins Gefängnis gebracht hatte? Sie drehte sich zu Triane um und warf ihr einen Blick zu der eindeutig sagte, was sie dachte und was auch der Wahrheit entsprach: Du bist schuld. Dann schnappte sie sich auch schon die Hand der anderen und zog sie aus dem Haus. Nur um im nächsten Moment auf der Straße zu stehen und etwas orientierungslos herum zu blicken. Bevor sie sich in Bewegung setze, natürlich in eine vollkommen falsche Richtung so würden sie nie zu dem Stützpunkt kommen, doch nun Lydia fiel das nicht auf. Ja, sie war sogar noch stolz auf sich selbst dass sie wusste wo es lang ging. Wenn sie sich da nicht schön geirrt hatte. Aber sie würden Victor schon helfen, früher oder später. Vorher würde sie nicht aufhören Triane auf die Nerven zu fallen, das hatte die Rothaarige in diesem Moment beschlossen.
 

Victor

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Zu Beginn war es ein wenig schwer gewesen, sich ein passendes Training auszudenken. Immerhin war doch sein Schwert von elementarem Bestandteil. Doch ohne Waffe, blieb Waffentraining ausser Frage. Weshalb er sich mit unterschiedlichen körperlichen Übungen beschäftigte. Kurze Zeit später war er auch schon Schweissgebadet. Seit seiner Zeit in der Kanalisation von Dark war er wohl ein wenig eingerostet und weich geworden. Wenn er es Rückwirkend betrachtete war es dann auch kein Wunder, dass er so Probleme gegen den kleinen Zwergteufel hatte. Victor nahm sich da auch vor weiter zu trainieren, das konnte er nicht so lassen, was sollte denn ein stumpfes Schwert schon ausrichten können wenn es darum ging die Welt zu reinigen?

Gerade als er mit einer weiteren Runde Rumpfbeugen fertig war, kam leben in die Zelle, zwei doch recht stämmig gebaute Personen wurden ebenfalls in die Zelle gebracht. Wobei diese zwar gut in der Lage sein würden eine Schlägerei anzufangen, jedoch die Kleidung noch viel zu ordentlich war, von dem her konnte das nicht der Grund gewesen sein weshalb sie hier waren. Alles andere interessierte ihn eigentlich nicht. Da sie nicht so aussahen, als ob sie gleich einen Streit vom Zaun brechen würden. So konnte er ohne Probleme dem Konzept, ich lasse euch in Ruhe und ihr mich folgen. Wenn sie etwas wollen würden, dann würden sie sich schon melden. So setzte er sein Training fort und lauschte was so um ihn herum vorging, wie er es schon so oft in den Kanälen gemacht hatte, als er zum Absichern gewisser Pfade eingeteilt war. Nur war damals alles im Dunkeln gewesen, und er hatte seine Anwesenheit so gut wie möglich verborgen. Hier war das nicht einmal nötig. Die Wachen plapperten von sich aus darauf los. Am liebsten hätte er seinen Frust und die Wut an den beiden ausgelassen. Noch immer konnte er es nicht fassen was Triane da gebracht hatte. Die Zeichen waren doch eindeutig gewesen. Und ihn dann einfach so vor die Türe setzen. Gut das mit der Nonne war halt Pech gewesen. Aber das kam vor. Und nun war er hier in einer verdammt unbequemen Hose, die vermutlich normalerweise zu den Beständen er Marine gehörte. Eigentlich konnte man die armen Teufel fast bemitleiden, wenn man darauf achtete wie unkomfortabel der Stoff, aus der sie bestand, war. Dennoch brodelte in ihm eine Wut, für die er noch ein Ablassventil brauchen würde.

Doch dann wurde es interessant, man hörte aus der Ferne ein Geräusch das dann erklang wenn ein Gehstock auf die Steine des Boden traf und augenblicklich hörten die beiden Wächter auf über das Thema zu sprechen, und begannen was harmloseres zu diskutieren. Die Person musste also wichtig sein, und somit im Umkehrschluss auch interessant. Die Art wie er sprach machten auch klar, dass er etwas zu sagen hatte, auch wenn er offensichtlich den Schein wahren wollte. Gekleidet war der Typ der um die Ecke bog in einem schwarzen Mantel, und auch sonst war er mehrheitlich in der Farbe gewandet. Dagegen bildete seine weisse Haut schon fast schon ein zu starker Kontrast. Wobei diese fast schon so weiss war wie seine eigene. Was er dann aber von sich gab, verwirrte Victor zunächst. Warum sollte er ein Prachtexemplar sein? Gut er war nicht schlecht gebaut, aber gegen die beiden anderen war er doch eher schmächtig. Seinen Gang und die Art wie er sich bewegt, gefiel Victor überhaupt nicht, er war fast schon froh, dass die Gitterstäbe zwischen ihnen waren. So unbewaffnet hatte er keine Lust sich mit so jemandem anzulegen. Kurz darauf ehe er es sich versah war er aber kurz schon wieder alleine in der Zelle. Die beiden Nordmänner wurden scheinbar einfach so entlassen und der andere Typ schien eher Dauergast zu sein als wirklich eingesperrt. Doch wirklich einsam wurde es leider nicht. Sonst hätte er es sich ein wenig gemütlich gemacht. Denn kurz darauf betraten ein paar düstere Gestalten die Zelle begleitet von ein paar Soldaten. Dass diese nicht wegen etwas trivialerem hier waren konnte man recht schnell erkennen. Die drei Typen waren allesamt gezeichnet von vielen Schlägereien, dem einen fehlte ein Ohr, der zweite hatte eine ausserordentlich krumme Nase und dem dritten fehlte praktisch das ganze Gebiss. Wie er damit überhaupt noch essen konnte war ihm auch ein Rätsel. Doch dass das nicht so einfach enden würde war ja klar, vor allem als die beiden vorherigen Wachen abgelöst wurden, und sich diese recht schnell mit dem Grund verdrückten, man sei gerufen worden, und die Gefangen würden ja eh nicht weit kommen. So war es bald nur noch Victor und die drei Spassvögel, die alleine in der Zelle sassen. Die Frage wie lange das noch so ruhig sein würde hatte sich recht schnell geklärt, als einer der Typen aufstand, und dabei die unsichtbare Linie in der Mitte des Raumes überschritt, während er mit krächzender Stimme zu sprechen begann: „Mir gefällt deine Fratze nicht, ich glaube das wir dir mal eine Schönheitsoperation verpassen sollten. Nicht wahr Jungs?“ Hinter ihm erklangen zustimmende Laute. So wurde das also gespielt. Aber das Spiel konnte man auch zu zweit oder in diesem Fall zu viert spielen. Er hatte es zwar bevorzugt nicht diesen Weg zu gehen, aber ein wenig Abreagieren konnte ja nicht schaden. Dementsprechend stand er auf, und stellte sich angriffslustig den Typen mit den Worten: „Ich dachte Gott hätte alle Menschen mit Verstand gesegnet, scheinbar müsst ihr an dem Tag zu spät gekommen sein. Möge der Herr eurer Seele gnädig sein.“ Der Blick der drei war göttlich, vermutlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass er so reagieren würde oder bei ihrer Übermacht einknicken würde. Normalerweise reichte das aus. Doch Victor war das herzlich egal, und das die beiden Wachen ihren Posten verlassen hatte hiess recht sicher, dass keine Konsequenzen folgen würden. Eigentlich musste er dem Herr für seine Belohnung danken. Vielleicht hatte er sogar etwas Gutes getan, als er die Nonne versehentlich so verstört hatte.

Viel weiter kam er auch nicht, denn so wie er die Typen einschätzte hatte man einfach die erstbesten Schläger genommen die man gefunden hatte. Nichts wirklich anspruchsvolles. Dementsprechend sah der Angriff auch sehr einfältig aus, der erste stürmte einfach auf Victor zu, und wollte ihn packen, wobei er einfach zur Seite auswich, und in der Drehung ein Bein ausstreckte. Das knacken der Nase war vermutlich im gesamten Korridor zu hören, als er mit voller Wucht gegen die Wand rannte und dabei mit der Nase aufschlug. Diese konnte man nun definitiv nicht mehr retten. Eine feine rote Spur hinterlassend sackte dieser leisse wimmernd der Wand entlang nach unten. Der würde zuerst mal nicht wieder aufstehen. Blieben also noch zwei, bei denen würde der Spass hoffentlich ein wenig länger dauern. Der zweite der einen Angriff wagte, verliess sich eher auf seine Fausthiebe, vermutlich hatte er irgendwo in einer billigen Spelunke ein paar Schläge gelernt. Denn bei richtiger Ausführung hätten diese recht verehrend sein können. Wobei ihm da automatisch Triane in den Sinn kam. Bei ihr hätten die Hiebe weitaus gefährlicher sein können. Was ihn ein wenig beeindruckte, weshalb er gerade von ihr beeindruckt war und warum er gerade an sie dachte, wusste er selbst nicht genau. Was er dafür aber genau wusste, war die Tatsache, dass er gerade furchtbar sauer auf die besagte Lady war. Ohne gross zu überlegen duckte er sich unter einem der Schläge durch, und verpasste dem Typen einen Schlag in die Seite. Nicht gerade seine Stärke, aber mit Waffen wäre der Kampf vermutlich eher zu einer Folterstunde mutiert. So konnte er wenigstens nichts allzu schlimmes mit den dreien anstellen. Von dem unerwarteten Schlag überrascht, wankte der Type ein wenig zurück, womit er sich nur den nächsten Schlag einfing. Dieses Mal allerdings auf die rechte Seite, und gleich danach von der anderen Seit auch noch. Wenn er eine Schönheitsoperation wollte, dann konnte er eine haben. Auch der Typ war nicht wirklich ein Gegner und schon bald sah sein Gesicht aus, als ob es unter eine Gerölllawine geraten war. Man konnte kaum eine Stelle finden, an der er nicht getroffen worden war. Blut lief aus mehreren Öffnungen seines Körpers und nach einem weiteren Treffer ging er zu Boden. Das fühlte sich gut an, auch wenn er wusste, dass es nichts war, das er eigentlich machen sollte einfach alle Wut einmal los zu werden. Das war ein gutes Gefühl.

Jetzt war nur noch der Dritte an der Reihe. Wirklich schlau konnten sie aber wirklich nicht gewesen sein. So hatte er in Ruhe zugesehen wie sein Kumpel vermöbelt wurde. Zu seiner Überraschung schien er aber doch zu wissen was er zu tun hatte. So ging Victors erster Angriff in die Leere, und auch die darauf folgenden waren mehr ein Schlagabtausch, als wirklich eine klare Seite die für sich entscheiden konnte. Victor der noch von seinem Training recht Kraftlos war und auch vom vorherigen Kampf ausgelaugt hatte zwar nicht wirklich das Nachsehen, dennoch bekam er den einen oder anderen Treffer ab. Erfreut über das Talent seines Gegners stieg seine Laune zu einer Tageshöchstform auf. Bis jetzt war zwar noch nicht viel erfreuliches geschehen an dem Tag, dennoch beflügelte es ihn, und er sprach die Worte aus: „Ist das alles was du zu bieten hast?“ Als Antwort bekam er einen Treffer an der Schulter, kein kritischer dennoch reichte es als Antwort. Er konnte sich also austoben. Nach einem weiteren Schlag, drehte er sich schnell zur Seite, und erwischte den Schläger so, dass er zur Seite gestossen wurde, und gegen das Gitter knallte. Das musste recht schmerzen verursacht haben. Doch es war noch nicht genug, man musste das Übel ausmerzen. Hätte man seine Augen in der Situation beobachtet, dann hätte man vielleicht die brennende Flammen gesehen. Fanatismus war schon eine Sache mit unglaublicher Macht, aber auch einem sehr hohen Risiko. Doch Victor konnte nicht anders. Er war ein Inquisitor und er musste das Schlechte vernichten. Die Städten des Bösen bis auf die Grundfesten niederbrennen, und alle ins nächste Leben schicken. Bevor sich der arme Typ wehren konnte wurde er bereits wieder geschnappt, und gegen die Zellenwand gestossen. Der Aufprall war dumpf, fast so als hätte man einen Sack gegen die Wand geworfen. Victor konnte die Angst seines Gegners spüren, er hatte sich übernommen. War mit falscher Arroganz und Ignoranz in einen Kampf gestartet und jetzt wollte er nicht mehr er hatte genug. Doch für seine Verbrechen musst man büssen. So einfach würde er nicht mehr aus dem ganzen rauskommen. Er war in einer Zelle mit jemandem bei dem er nicht wusste ob er es als Menschen bezeichnen wollte oder überhaupt sollte. Was der arme Tropf nicht wusste, dass er sich lediglich einen verdammt schlechten Tag und eine verdammt schlechte Person ausgewählt hatte. Ohne gross zu warten, sprang Victor zu dem Schläger und packte ihn am Kopf, zog ihn zu sich und stiess diesen dann gegen den kalten unbarmherzigen Stein der Zelle. So lange bis eine rote Spur den Stein herunterrann. Dann drehte er ihn um, und brach ihm einen der Arme. Das sollte ihm eine Lehre sein einfach andere als Ziele zu wählen und anzugreifen. Der Bruch an sich war sauber, es würde keine grössere Komplikation geben wenn der Arm wieder zusammenwachsen würde. Eigentlich hätte er ihm gerne die Beine zertrümmert. Aber auch Victor hatte gelernt, dass er von Zeit zu Zeit Gnade vor Recht ergehen lassen musste. Und diese drei hatten ihre Lektion definitiv gelernt. Den Oberkörper mit Blut aus diversen Nasen befleckt und Schweissgebadet legte er sich auf eine der Holzbank, wobei er einen der Typen noch zur Seite schieben musste, und begann gespannt darauf zu warten was als nächstes passieren würde. Die Zelle hingegen sah verglichen mit dem Rest der Basis schon wie ein Schlachtfeld aus. An verschiedenen Wänden und auf dem Boden klebte Blut und die drei Gestalten waren quer durch den Raum verteilt.
 

Aaron

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Aaron rieb sich das Gesicht. Es war selten, dass er so müde war, aber sogar den stärksten Mann raffte die Müdigkeit irgendwann dahin. Außerdem knurrte sein Magen. Der Wein war leer - die Zigaretten halbiert. Ein leiser Applaus ertönte, als der letzte Klang des Klaviers verhallte und Aaron sich aufrichtete. Kurz streckte er seine Glieder. So wie es schien, hatte er wohl fast den ganzen Tag am Klavier verbracht, denn die Dämmerung des Tages war nicht mehr weit.
Er krallte sich die Zigaretten und machte sich auf den Weg zur Küche. Sein Gedächtnis ließ ihn nicht im Stich; hatte der Restaurantchef doch gemeint, dass noch eine Mahlzeit für ihn drin war.
Doch etwas versperrte ihm den Weg. Der Anblick seines pinken Vögelchen ließ den Rotschopf stutzen und für einige Augenblicke konnte er sich nicht von ihrem Anblick los reißen. Sie sah hinreißend aus, wie sie da so stand, gekleidet in einen schwarzen kurzen Rock, weißer Bluse und einer Schürze. Aaron runzelte die Stirn. Momentan unterhielt sich Lzzy mit ein paar Gästen, welche sehr angetan von der Frau waren und sie regelrecht anhimmelten. Dann räumte sie einige Gläser ab und schllug dieselbe Richtung wie auch er ein - die Küche.
Innerlich grinste der Firebug breit. Was für ein glücklicher Zufall...
Er setzte sich in Bewegung, natürlich mit gebührlichem Abstand zu der Dame vor ihm, um ihr Hinterteil in dem schicken Rock zu betrachten. Somit erreichte Aaron nach ihr die Küche, trat ein - und erstarrte.
Von wegen glücklicher Zufall. Das war ein Albtraum.
Natürlich hätte er daran denken müssen, dass der pinke Schwan niemals ohne ihren Bodyguard davonflog. Aarons und Bens Blicke trafen sich und prallten dabei so hart aufeinander, sodass die Hitze in der Küche nochmals anstieg. Er konnte fühlen wie die Luft vibrierte. Komisch ihn in weiß zu sehen - die Kochkluft stand ihm wahrlich nicht. Zum Glück hatten die beiden einen guten Abstand zueinander - Ben stand nämlich am Herd. Diesmal erreichte das innerliche Grinsen Aarons äußere Schale. Als hätte er gerade einen Jackpot gewonnen, grinste er den Hünen an.
Nun hatte auch Lzzy den Rotschopf erkannt. Sie stand am Pass, welcher die Küche vom Service trennte. Aaron nickte ihr zu - sie nickte verhalten zurück.
"Oh, schön das Sie da sind. Ich habe ganz vergessen, das Sie noch eine Mahlzeit bei mir gut haben." Der Chef wuselte herein und sprach nur nebenbei mit Aaron, während er mit vornehmer Eleganz die Teller von den anderen Köchen entgegennahm.
"Mr. Harlot!! Zaubern Sie etwas Leckeres für den jungen Mann hier - er hat heute wunderbar Klavier gespielt!"
"Ich hätte Lust auf Tintenfischringe - wenn Sie das im Angebot haben", flötete Aaron höflich. Guter Gott, er hatte sichtlich Spaß bei dieser Sache. Auf so eine Situation hatte er nur gewartet.
"Haben Sie das gehört, Mr. Harlot? Auch noch ein Feinschmecker!", lachte der Chef und huschte auch schon wieder aus der Küche hinaus.
Ein Knall ertönte - Ben hatte mit eiskalter Miene eine Pfanne auf den Herd geknallt und ließ dabei den Rotschopf nicht aus den Augen. Dieser war so entspannt wie noch nie und lehnte sich gegen den Pass.
"Schön, dich wieder zu sehen", sagte Aaron mit weicher Stimme und lächelte leicht in Lzzys Richtung.
"Lzzy!!" Das Vögelchen zuckte zusammen, als Ben bellte. "Hol mir die verdammten Tintenfischringe aus dem Kühlraum!"
Sie warf ihm einen giftigen Blick zu, sagte aber nichts und setzte sich in Bewegung - umrundete dabei den Pass und verschwand in den hinteren Räumlichkeiten.
"Was ist denn los, Ben? Hast du dir heute deinen Tag versalzen?" Ein dürrer Kochjüngling neben Ben fing an zu kichern. Es blieb ihm im selben Moment im Hals stecken, als der Riese ihn mit Blicken durchbohrte.
"Du hast mir heute gerade noch gefehlt...", brummte er und hantierte dabei mit zwei Pfannen gleichzeitig. Anscheinend verstand er etwas vom Kochen...
"Natürlich habe ich dir gefehlt", schoß Aaron zurück und umrundete dabei den Pass. "Bis du fertig bist, genehme ich mir einen kleinen Snack. Vielleicht finde ich ja etwas Leckeres in den Kühlräumen."
Der Aschekönig war schon um die Ecke und hatte die erste Treppe nach unten genommen, als er den Restaurantchef krähen hörte: "Wenn Sie nicht sofort an ihrem verfluchten Herd bleiben, schmeiße ich Sie und ihre Tochter in hohen Bogen raus und sehen dabei keinen einzigen Berry! Also bleiben Sie verdammt noch mal stehen!"
Aaron lauschte. Anscheinend war Ben so folgsam und blieb wo er war. Ein wölfisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und erreichte den Keller des Restaurants. Er war nicht groß. Nur einige Türen für die Vorräte und eine große, schwere Tür am Ende des Ganges. Das schien wohl der Kühlraum zu sein. Doch ehe er die Tür erreichen konnte, ertönte ein lautes Rumpeln und ein leiser Schrei.
Sofort setzte sich Aaron in Bewegung und riss mit einem Handgriff die Tür auf. Eiskalte Luft hauchte ihm entgegen und aus dem Dunkel erkannte er mehrere Gestalten - drei um genau zu sein. Doch nur eine davon war Lzzy, welche sich vehement gegen die Hände ihrer Kontrahenten wehrte. Doch zwei große Köche waren anscheinend einer zu viel. Eingefrorene Lebensmittel rieselten aus den Regalen, lagen verstreut auf dem Boden und als Lzzy einen der Köche mit einem Fußtritt gegen die Wand warf, rumpelte es abermals laut. Er riss ein weiteres Regal herunter, als er sich versuchte daran festzuhalten und stolperte letztendlich Aaron in die Arme. Verdutzt sah der Mann ihn an und erhielt seinen Lohn, sich an einer Frau vergehen zu wollen. Mit einer saftigen Kopfnuss schickte der Aschekönig ihn ins Koma und warf ihn mit einen Ruck in den langen Gang hinter ihm. Den nächsten Arsch griff er am Kragen, zog ihn mit Schwung aus dem Kühlraum und mit dem Kopf gegen die nächste Wand. Einen beherzten Tritt gegen die Schläfe und auch bei ihm gingen die Lichter aus.

"Geht es dir gut?"
Lzzy nickte. Weiße Wölkchen formierten sich in rascher Abfolge vor ihren Lippen. Aaron streckte ihr die Hand entgegen und half ihr aus dem Wust aus Gefriergut heraus. Für einen Moment berührten sich die beiden Körper und es war, als würden sich Eis und Feuer begegnen. "Danke", murmelte Lzzy verlegen und strich sich die Kleider glatt. "Aber ich wäre auch allein mit den Arschlöchern fertig geworden." Um ihrem Ärger Luft zu machen trat sie noch einmal nach und schnaubte wütend.
Es war kurz still und Aaron fummelte seine Zigaretten heraus. Verlegen sah ihm Lzzy dabei zu und rieb sich die Arme. Sie zitterte immer noch. "Krieg... krieg ich auch eine?"
Aaron nickte und hielt ihr die Schachtel hin. "Ich rauche eigentlich nicht, aber jetzt ist glaube ich ein guter Zeitpunkt dafür..." Mit einer flüssigen Bewegung förderte er sein Zippo zu Tage und zündete der Dame den Stängel an, so wie seinen auch.
"Weißt du, dein Vater kann nicht immer bei dir sein..."
"Muss er auch nicht - ich bin kein kleines Mädchen mehr."
"Das sehe ich. Du bist durch und durch Frau."
Sie hustete, als sie gierig an ihrer Zigarette zog. Mit einer verlegenen Geste strich sie ihr Haar hinter ihr Ohr. Bei dieser Anblick lief Aaron ein Schauer über den Rücken. Warum war er so vernarrt in die Kleine? Wegen der Rivalität zwischen ihrem Vater und ihm? Oder einfach nur... weil?
"Ich wollte damit sagen: Wenn du Hilfe brauchst, kannst du dich auch gerne an mich wenden."

Lzzy sah auf und ihre grünen Augen bohrten sich in Aarons Herz. Sie war so unglaublich hübsch - so eine Schönheit hatte er schon lange nicht mehr gesehen.
"Gut zu wissen..." Sie zog noch einmal an ihrer Zigarette und hüstelte. Abermals rieb sie sich die Arme. Aaron schälte sich aus seiner Jacke und legte ihr diese um die Schultern - dabei lächelte sie ihn an. Und plötzlich bemerkte Aaron wie die heißen Nadeln in seiner Bauchtrommel zum Stehen kamen. Der Druck war wie weggeblasen, als wäre die lang ersehnte Ebbe eingetreten. Lzzys grüne Augen strahlten ihn an und der Nebel in seinen Gedanken verzog sich - gleichzeitig staute sich ein so großes Bedürfnis in ihm auf, dass er jenem einfach nachgab. Er beugte sich langsam herunter und der Kuss zwischen den beiden verlor sich in einem unendlichen Moment.
 

Odi

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Erik stieß sich mit dem Handballen vor die rechte Schläfe, als Odi aufgrund seines Verhaltens gegenüber Kapitän Waters von Wachpersonal abgeführt wurde. Der Grauhaarige selbst blieb wurde allerdings nicht abgeführt. Er hatte ja schließlich nichts verbrochen und konnte nicht für das Fehlverhalten seines Begleiters bestraft werden. Wäre ja auch noch schöner. „Bitte entschuldigen Sie Kapitän Waters, wie lange wollen Sie meinen Begleiter im Kerker lassen?“, fragte der Hüne die Frau. Die Sechsunddreißigjährige blickte dem Hünen selbstbewusst in die Augen und antwortete mit einer Stimme, der man keine besonderen Emotionen entnehmen konnte: „Machen Sie sich da keine Sorgen. Wenn er da unten nicht zu viel Radau macht, kommt er morgen wieder frei. Sie sollten ihm aber klarmachen, dass er sich da auf sehr dünnem Eis bewegt. Ich weiß nicht genau, wen Ihr da sucht, aber selbst ich, als Marinekapitän, habe nicht die Befugnisse solche Informationen abzurufen. Ihr solltet lieber aufgeben. Das nächste Mal kann ich die Strafe nicht so geringhalten.“. Das ging so natürlich nicht. Dennoch gab der Grauhaarige vorerst nach und verließ die Marinebasis. Was sollte der Riese nun machen? Ohne Odi konnte sich Erik nicht darum kümmern, die nötigen Informationen einzuholen. Und seien wir mal ehrlich. Keiner von den beiden war wirklich geeignet, um geheime Informationen unauffällig zu beschaffen. Letztendlich entschied sich der Zimmermann dazu, die Straßen zu durchstreifen und nach Geschäften zu suchen, welche für ihre Reise nützliche Dinge verkaufen. Viel gab es da nicht zu begutachten. Alles war voll mit Kleidungs- und Lebensmittelgeschäften. Nichts, was den Zweiundsechzigjährigen wirklich interessierte. Auch an dem Geschäft in der Stadtmitte, welches allerlei Sachen für Kinder anbot, wäre der Gelbäugige eigentlich vorbeigegangen. Allerdings blinzte ihm etwas ins Auge, was Odi eventuell noch gute Dienste erweisen könnte. Abgesehen davon ergatterte der Krieger in einem anderen Geschäft auch noch zwei Teleschnecken, um in Zukunft leichter mit seinem ehemaligen Schüler Kontakt halten zu können, wenn sie sich mal wieder aus den Augen verlieren. Anschließend spazierte Erik wieder in das Gasthaus zurück, da die Teleschnecken sehr teuer waren und der Alte noch gerade so genügend Geld übrighatte, um ein paar Tage Essen und Obdach bezahlen zu können.

So weit war Odi nun also schon gesunken. Noch immer verharrte der Bärtige in der deprimierten Körperhaltung, in welcher er sich nach seinem Ankommen auf der Bank niedergelassen hatte. Da trifft man schon jemanden, der mit Sicherheit helfen kann, seine Familie und Freunde zu retten und dann sabotiert die einen auch noch. Man könnte glatt meinen, sie hätte persönlich etwas mit dem Überfall zu tun. Aber derartige Verdächtigungen helfen Odi hetzt auch nicht weiter. Nun muss der Krieger doch eh erstmal einen Weg finden, diese beklemmende Gruppenzelle hinter sich zu lassen. Doch wie sollte das gehen. Der Braunhaarige kann zwar Eisengitter verbiegen, allerdings nicht ausreichend, um jemandem von seiner Masse ausreichend Platz bieten zu können. Abgesehen davon gibt es keine Möglichkeit, die beiden Wachen vor der Tür zu umgehen, ohne dass diese sofort Alarm schlügen. Der Bjarnisunder musste sich wohl oder übel damit zufriedengeben, die nächste Zeit nicht ans Tageslicht zurück zu kommen. Da konnte es doch auch nicht schaden, wenn man seine Mit-Insassen etwas genauer unter die Lupe nahm. Da war beispielsweise dieser Typ, mit dem Odi in der Marinebasis ankam. Der hatte nichts Besseres zu tun, als seinen Körper zu stählen. Der Zimmermann könnte natürlich versuchen, ein Gespräch mit dem Schwarzäugigen anzufangen. Allerdings schien dieser schon bei ihrer Ankunft ziemlich mies gestimmt zu sein. Das Letzte, was Odi wollte, war ein Klischee von einer Knastschlägerei. Daher wandt er sich von dem Kerl ab und begutachtete die beiden anderen Gestalten. Beziehungsweise, einen der beiden anderen. Der vierte im Bunde saß nämlich so tief in der dunkelsten Ecke, dass es dem Grünäugigen schwerfiel, mehr als die Andeutung einer Silhouette zu erkennen. Daher begutachtete er den Typen, welcher unweit des im Schatten lauernden Zwergs an der Zellenwand lehnte. Dieses Monster von einem Kerl sah Odi gar nicht mal so unähnlich. Er schien ein wenig älter zu sein, worauf die zahlreichen grauen Stellen in Haar und Bart hindeuteten. In Größe und Statur stand der Unbekannte dem Bjarnisunder allerdings in Nichts nach. Mit so einer Person sollte man sich nicht anlegen. Besonders nicht, wenn diese Person einen schon grimmig zurück anstarrt. Wenn es doch nur so bliebe. Als der Fremde bemerkte, dass die Aufmerksamkeit des Bärtigen ihm galt, bewegte er sich beabsichtigt breitschultrig auf den Neununddreißigjährigen zu und ließ sich schwerfällig auf die hölzerne Bank fallen. „Hmm, ich finde Deine Tätowierung spannend, mein Hübscher. Sag mir doch, was sie bedeutet.“. Der Grünäugige konnte im ersten Moment vor Verwunderung keinen Ton hervorbringen. Hatte dieser Riese ihn etwa gerade versucht an zu flirten? So etwas hatte der Krieger noch nicht erlebt. Zu einer Antwort kam Odi allerdings nicht mehr. Plötzlich erregte nämlich das Gespräch der beiden Zellenwärter die Aufmerksamkeit des Hünen. Diese unterhielten sich über einen Transport von Menschen, welche ihm offenbar in Kleidung und Körperbehaarung ziemlich ähnlich sahen. Die Menschen seien zu einer Brücke gebracht worden, welche offenbar ganz sicher eine bestimmte sein musste, da die Wachen nur von DER Brücke sprachen und keinen Namen nannten. Mit einem Ruck, der so plötzlich kam, dass selbst sein koketter Sitznachbar vor Schreck hochfuhr, richtete sich der Zimmermann zu seiner vollen Größe auf und blickte ungläubig zu den Wachen. Odi hatte selbstverständlich keine Ahnung, von welcher Brücke die Rede war. In der Zeit, welche er bereits in Goa verbrachte, hatte er keine Brücke gesehen. Weiter konnte der Braunhaarige seine Gedanken allerdings nicht fokussieren, da der Fremde seine Reaktion offensichtlich falsch interpretiert hatte und sich abermals, diesmal deutlich bedrohlicher, an ihn wandte: „Hör mal, Jungchen. Ich habe die letzten acht Monate unter Kapitänin Waters auf hoher See mein Leben riskiert und wurde dafür belohnt, indem man mich für den Versuch in den erstbesten Puff rein zu kommen hinter Gittern steckt. Du wirst mir jetzt helfen, meinen Druck abzubauen. Ist das klar!“ Das war zu viel. Man konnte wirklich viel anstellen, ohne Odi aus der Ruhe zu bringen, aber sich an seinem Allerwertesten vergreifen zu wollen übertrifft auch noch die größten Frechheiten, welche sich der Bjarnisunder in seinem Leben bisher anhören durfte. Mit vor Zorn zitternder Hand hob der Krieger sein Gegenüber am Hals in die Luft und sagte mit leiser, aber aggressiver Stimme: „Hör mal zu, Du erbärmlicher Haufen Scheiße! Du gehst jetzt in die Ecke da drüben und baust Deinen Druck alleine ab, sonst ...!“ Weiter kam das Muskelpaket nicht, denn in diesem Moment erstarb die Unterhaltung der beiden Wachleute vor der Zelle und der gleichmäßige Takt eines Gehstocks erschallte im sonst so stillen Korridor. Dazu kam die flüsternde Stimme eines Mitgefangenen: „Euch lieber ruhig verhalten, Ihr solltet. Mit diesem Mann zu spaßen es nicht ist.“ Der Bärtige wusste nicht, warum. Aber aus irgendeinem Grund nahm er diesen Zwerg nicht nur ernst, sondern platzierte seinen neuen Freund sogar umgehend auf der Bank und sich selbst daneben. Es war fast so wie vor der kleinen Meinungsverschiedenheit, als der Kanzler in Sichtweite kam und zuerst eine Frage sowie anschließend instruierte, was die Wachen zu tun hatten. Die beiden sollten alle Insassen mit Ausnahme des Schwarzäugigen freilassen und eine neue Gruppe Straftäter einsperren. Was genau das sollte, sagte er nicht und es war Odi auch recht egal, solange er sich nur weit genug von diesem Perversling entfernen konnte. Gerade wolle der Grünäugige sich durch die geöffnete Zellentür davonmachen, als der kleine Greis von vorhin sich an den Hünen wandte: „Wenn ihr wollen zu Brücke, dann nur folgen Beppo ihr müsst.“ Hatte der Zwerg gerade wirklich angedeutet, dass er wüsste, wovon die Wachen sprachen? Offensichtlich ja. Odi und Beppo holten sich ihre Besitztümer aus der Asservatenkammer des Wachhauses und machten sich auf den Weg zu dem Ort, welchen der Zwerg vorgesehen hatte. Es war nicht die Brücke, wie Odi gehofft hatte, sondern das Haus vom Greis. Eigentlich war es kein Haus in diesem Sinne. Viel mehr handelte es sich um einen ausgehöhlten Haufen Schrott inmitten der Grey Terminals, welche auch nichts anderes als eine Ansammlung riesiger Müllhaufen waren. Beppo ging wie selbstverständlich in durch die kleine Tür und bedeutete seinem Gast, ihm zu folgen. Da die Tür allerdings viel zu klein war, als dass Odi auch nur ansatzweise hindurch gepasst hätte, blieb dieser lediglich stehen und rief dem Weißhaarigen hinterher: „Was willst Du eigentlich von mir!? Wenn Du mir wirklich helfen kannst mach es endlich und führ mich nicht durch die ganze Welt!
 
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Homesick

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Tintenfischringe...Tintenfischringe...Welches kranke Individuum bestellte schon verfluchte Tintenfischringe? Homesick kämpfte den Würgereiz herunter und griff sich ein Stück Fleisch, dass er sorgsam von Sehnen, Knorpel und überschüssigem Fett befreite. Sobald er fertig war nahm er sich ein Fleischerbeil, platzierte es genau in der Mitte des Fielts und schnitt es in einem einzigen, langen und konzentrierten Schnitt durch. Von aussen betrachtet sah diese Tätigkeit beinahe friedlich aus, innerlich jedoch brodelte. er. Was erlaubte sich dieser Windbeutel eigentlich? Kam hierher, schäkerte seine Tochter an und verlangte dann auch noch, dass man ihm verfluchtes Fischfutter machte!
"Ahhh!" in einer plötzlichen Explosion schrie Homesick auf und brüllte, dass kurz alle im Restaurant zusammenzuckten. Er wirbelte herum, das Fleischerbeil immer noch in der Hand und schleuderte es wütend durch die Luft, gerade in dem Moment, als ein Kellner seinen Kopf durch die Küchentüre steckte um nach der Ursache des Schreis zu suchen. Er hatte Glück im Unglück, denn das Beil traf ihn zwar, aber nur mit dem Griff, nicht mit der Klinge. Andernfalls wäre er wohl geköpft worden. So gab es nur ein hohles 'Plonk' und sie beide - das Messer und der Kellner - fielen zu Boden.
"Ups."
Einen Moment spielte der Riese mit dem Gedanken, jemanden zu rufen, aber er verwarf ihn, als er die Brust des Mannes sich heben und senken sah. Schlimmstenfalls eine Gehirnerschütterung, also nichts wirklich ernstes. Gleichgültig warf die zwei Steaks in die Pfanne und beachtete seinen Kollegen nicht weiter, er ignorierte auch das Starren der vier anderen Köche, die ihn ansahen wie einen wildgewordenen Bären.
Er ließ die Steaks nur sehr kurz anbraten, gerade so dass die Aussenseite eine geschmackvolle, dunkelbraune Färbung bekamen. Dann, als ihm der aromatische Geruch von geröstetem Rindfleisch in die Nase stieg, nahm er sie auch schon heraus und legte die Steaks auf einen seperaten Teller. Grummelnd tapste Homesick durch die Küche zu einem kleinen Schränkchen. Er riss die Tür beinahe ab, doch die Schaniere waren noch einmal gerade so gnädig und blieben verbogen und deformiert an den Bohrlöchern liegen. Ben ignorierte sie und warf einen Blick in den Schrank. Ihm schlug eine Woge aus Aromen entgegen, Wolken aus Dill, rosanem Pfeffer, Tyty-Salz, Koriander und einer Myriade anderer Gewürze. Er griff sich zielsicher vier der Ingredenzien aus dem reichen Sortiment und wollte sich schon umdrehen - da blieb er stehen. Sein Blick blieb an einem kleinen, unscheibaren Döschen aus Metall haften. Die Inschrift sagte ihm nichts, was seine Aufmerksamkeit erregte war der Totenkopf darauf. Homesick drehte sich um und warf einen Blick durch die Küche. Sein Blick blieb an einem jungen Kerl hängen, dem Unglücksraben, der eben im falschen Moment gekichert hatte.
"He!" bellte Homesick und der Junge zuckte zusammen. "Herkommen".
Der Gehilfe zögerte, er blickte unruhig zwischen dem Hünen am Gewürzschrank und etwas hin und her, das ausserhalb von Bens Sichtfeld lag. Das konnte nur die Tür sein...der Kerl mahlte sich seine Chancen auf eine Flucht aus. "Denk nicht mal dran." raunte Ben und der Junge seufzte. Mit dem Gesichtsausdruck eines Todgeweihten kam er zu ihm geschlurft und starrte beharrlich auf seine Schuhe. "Ja?" fragte er.
Ben hielt ihm die Dose direkt unter die Nase. "Was ist das?"
Der Gehilfe blickte verdutzt auf, in seinen Augen konnte Homesick sehen, dass er sich gerade eine politisch korrekte, unverfängliche Antwort ausdachte. "Ähhh...was?"
"Was steht drauf?"
"W-Was?"
"Was. Steht. Da. Drauf. Jetzt."
"W-"
"Sag noch einmal 'Was', sag noch einmal 'Was', ich warn dich, ich warn dich doppelt, du kleine Kröte! Wag es, auch nur noch ein einziges Mal 'Was' zu sagen!"
"Tollkirschen! Es sind Tollkirschen!" schrie der Küchenjunge und hielt die Arme schützend über den Kopf.
"...danke" sagte Homesick knapp und wandte sich desinteressiert von dem Knaben ab. Er war müde...er hatte heute schon mehr gesagt als sonst in einer ganzen Woche.
"Sag mal können sie nicht lesen?" hörte er den Jungen hinter isch in einem Anflug von Mut fragen. In einem Bruchteil einer Sekunde, viel schneller als man es einem Mann seiner Größe zugetraut hätte, drehte sich Homesick um und bohrte dem Jungen seinen allerwütendsten, kältesten und bösesten Blick in den Rachen. Er machte nichts sonst. Er sagte nichts. Er warf ihm einfach nur den bösen Blick zu und genoss innerlich den Anblick, wie dem Kleinen die Farbe aus dem Gesicht schwand. "Pack dich." sagte er.
Der Junge stolperte rückwärts davon. Grummelnd und brummelnd schlug er die Tür zu - was ihr den Rest gab. Die Schaniere seuzten noch einmal auf, dann hörte Homes hinter sich nur noch Holz knacken. Traurig und schief hing die Schranktür herab.
Zurück bei den zwei immer noch dampfenden Steaks blieb der Glatzkopf stehen, er betrachete kurz das Gemüse in seiner Hand, dann vertreilte er die personalisierte Gewürzmischung sorgfältig auf die zwei Scheiben Rindfleisch. Thymian, Fleur de Sel, ganze Pfefferkörner und ein wenig Salbei. Ganz zum Schluss nahm er das Döschen mit dem Totenkopf, schraubte den Deckel ab und fischte sich vier der Beeren heraus. Er wusste, was Tollkirschen mit jemandem anstellten: In höheren Dosen waren sie tödlich, in kleineren jedoch, also etwa zwei bis fünf Beeren, erzeugten sie eine ganze Palette an unangenehmen Symptomen. Schweissausbrüche, Durchfall, Herzrasen...und starke Halluzinationen.
Ben grinste grimmig in sich hinein, dann verteilte er auf jedem der Steaks zwei der Beeren.

"Hey Dad, du...WAS ZUR HÖLLE?" Lzzy blieb wie angewurzelt stehen, als sie den ohnmächtigen Kellner zu ihren Füßen sah.
"Hm?" grunzte ihr Vater scheinheilig.
"Der da. Was macht der hier? Warum, Dad?"
"Der lag schon vorher da."
"..." Lzzy stockte der Atem, doch ihr wollte patout keine Antwort einfallen. Sie drehte sich zu Aaron um, doch der zuckte nur mit den Achseln.
"He Rostkopp" rief Homesick plötzlich Aaron zu, unerwartet beherrscht. "Dein Abendessen." Dabei nickte er zu einem Teller, auf dem zwei dampfende Steaks lagen, auf den Punkt gegart. Medium Rare.
"Ich hatte Tintenfischringe etwas anders in Erinnerung." spöttelte Aaron, der bei dem Rindfleisch enttäuscht die Mundwinkel hängen ließ.
"Tja, jeder Koch macht sie anders. Und jetzt friss oder stirb." Und mit diesen Worten drehte sich Homesick um und stapfte davon. Der Aschekönig zuckte erneut mit den Schultern, dann ging er zu seinem Teller, ergriff das Besteck und begann, das Fleisch zu zerteilen.
 
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Kapitän James Turner beendete gerade die Inspektion der Marinesoldaten, die ihm von der örtlichen Marinekommandantin zur Verfügung gestellt worden waren. Die Uniformen saßen tadellos und somit in seinen Augen der einzige Pluspunkt der mit einer so gestrengen Menschenführung einherging. Freundlicherweise hatte ihm Kapitänin Cassandra Waters den jungen William Ryker zur Seite gestellt. Da dieser der ranghöchste Soldat war nach ihm selbst, hatte er ihn für diese eine kleine Mission kurzerhand zum 1. Offizier ernannt. „Soldaten, dies sollte eine Routinefahrt werden. Wir überführen Gefangene nach Tequilla Wolf, damit Sie dort ihre gerechte Strafe absitzen. Da wir die Bisquit-Piraten komplett zerschlagen haben dürfte es nicht Komplikationen kommen. Ich erwarte dennoch ihre volle Arbeitsbereitschaft. Jeder auf seinen Posten.“ „Zu Befehl, Kapitän“ Die Soldaten stoben ausseinander um alle rechtzeitig auf ihren Posten zu kommen. Kapitän Turner lief lässig zum Steuerrad um die Ausfahrt zu befehligen. Er stellte sich direkt neben den Steuermann um das Geschehen im Auge zu behalten. „Anker lichten, hisst die Segel. Leinen los. Ruder leicht Steuerbord.“ Es war ein Genuss der Mannschaft bei der Ausführung des Befehls zu zusehen. Alles ging Hand in Hand und keiner fiel aus der Reihe. So lief das Schiff ruhig aus dem Hafen von Goa aus. James Turner stand an der Reling und blickt auf die kleiner werdene Stadt zurück. Dabei hatte er es im Gefühl, dass er die Retter der Silberschwan noch einmal treffen würde. Nur wann wusste er noch nicht.



Währenddessen in der Marinebasis der Stadt Goa. Der Kanzler war auf dem Weg zu Marinekapitänin Waters um mit ihr über den blassen Zelleninsassen zu reden. Der Klang seines ehstocks machte ihm wie automatisch den Weg zum Büro der Komandantin frei. Außerdem fiel ihm auf, dass weniger Soldaten Dienst taten als gewöhnlich. Der andere Marinekapitän hatte offenbar schon den Hafen verlassen. Als er das Büro betrat erwartete Cassandra Waters ihn bereits, wie er es von ihr gewohnt war. „Kanzler, was verschlägt Sie den in die Marinebasis.“ „Ich denke Sie wissen warum ich hier bin. Da ihre Soldaten für Morgen nicht verfügbar sind, bin ich auf der Suche nach Ersatz. Sollten die Königspiel aus Teilnehmermangel abgesagt werden, wäre der König doch sehr ungehalten.“ erwiderte er kühl. „Ich denke ich habe einen Teil davon in einer ihrer Zellen gesehen.“ „Welche Person meinen Sie denn, Kanzler“So wie ich den Gesprächen der Gefängniswache entnehmen konnte ist er splitterfasernackt vor einer Nonne herumgesprungen.“ Ein gekünsteltes Lächeln war auf seinem Gesicht zu sehen. Ob ihn das Gebahren des Insassen anekelte konnte Kapitän Waters an dem recht prozelanhaften Gesicht nicht erkennen. „Ah den meinen Sie. Eigentlich sollte er morgen früh entlassen werden.“ „Er wird auch entlassen werden, zwar nicht Freiheit sondern auf das Kampffeld, der Königsspiele.“ bei diesem Satz stellte er der Kommandantin eine kleine Dose auf den Tisch. „Mischen Sie dieses Pulver einfach heute Abend in sein Essen. Den Rest erledige ich.“ Mit diesem Worten verließ der Kanzler das Büro und ging Richtung Palast. Seine Arbeit hier war für den Augenblick getan. Als er die Marinebasis verließ fiel sein Blick auf eine wasserstoffblonde und eine pinkhaarige Frau, die anscheinend auf dem Weg zur Basis waren. Nachdem der Kanzler gegangen war, entspannte sich Kapitän Waters wieder. Sie hasste diese Besuche, war ihr Gesprächspartner doch immer so kalt und unnahbar. In seiner Anwesenheit hatte sie immer das Gefühl, dass die Raumtemperatur sich senken würde. Sie blickte auf die Dose, die er ihr hinterlassen hatte. Der Einsatz des Pulvers war für sie ungefährlich, sie hatte keine Rache von dem Gefängnisinsassen zu befürchtet. Schließlich hatte bei den bisherigen Königspielen kaum ein Gegner den Kampf gegen die Palastgarde überlebt. Und dies würde sich bei diesen Spielen garantiert auch nicht geschehen. Einen solcher Festtag musste einfach mit einem Sieg der Palastgarde enden. So verließ sie ihr Büro um den Koch der Basis, das Pulver zu bringen und zu kontrollieren ob die Küche anständig sauber war.



Im Greyterminal hatte Beppo schlielich sein Haus erreicht. Der Mann der mehr über die Brücke efahren wollte war ihm den ganzen Weg lang gefolgt. Er marschierte schnurstracks in die Küche seines Hauses um einen Tee aufzusetzen. Während er die Kanne mit den Teeblättern vorbreitete packte er sehr schnelle eine Ratte an ihren Schwanz, die sich während Beppos Abwesenheit eine schöne Zeit in dessen Haus gemacht hatte. „Schlawiner du. Zeit vorbei in meinem Haus.“ Mit diesem Satz warf er sie aus seiner Haustür heraus und machte sich daran ein Feuer für das Teewasser zu entfachen. Schleißlich stellte er die Kanne mit dem Wasser auf das prasselnde Feuer und wartete darauf, dass es anfing zu kochen. Augenscheinlich hatte er die Frage des Wikinger vor seinem Haus vergessen. Doch dem war nicht so, er wusste dass der Mann eine Frage gestellt hatte. Die Stimme konnte man ja schlecht überhören. Er machte etwas Platz, damit sein Gast, sollte er sich für hinsetzen konnte. Als nach einigen Minuten der Tee schließlich fertig war und sein Zellengenosse immer noch nicht Platz genommen hatte, fragte er "Tee du willst ? Antworten du willst ? Dann hinsetzen du musst!" er zeigte auf die Kanne in seiner Hand und grinste freundlich. „Wenn du willst zu Brücke, Geduld haben du musst“ Mit diesem Satz setzte er sich seinem Gast gegenüber und goss diesem und sich eine frisch gebrühte Tasse Tee ein.



Nach etwas längerer Suche hatte der Mann im Dienerlivree den Weg zu dem Etablisement gefunden in dem Aaron und Ben heute arbeiteten. Nachdem er den Ober am Eingang gefragt hatte, wo diese zu finden seien, verwies dieser auf die Küche aus der gerade ein Heidenlärm zu hören war. Vorsichtig öfnnete der königliche Diener die Küchentür und schaute in die Runde. „Entschuldigung, ich habe Einladungen für Aaron O'Malley und Ben Harlot abzugeben. Bin ich hier richtig ?
 

Brody

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Nachdenklich blickte er immer wieder auf die Einladung in seiner Hand. Er war sich sicher das dies keine Fälschung war. Dazu war des Papier zu edel, die Tinte leuchtete in einer blauen Farbe, die sich nur reiche Leute leisten konnten. Und auch das Siegelwachs in den eine Krone thronte war von besserer Qualität, als normales herkömmliches Siegelwachs. Dies alles erkannte er nur, da sein Vater öfter als normale Menschen Einladungen von höher gestellten Personen oder Organisationen bekommen hatte. Und schließlich hatte er ein Internat besucht, dessen Gebühren sich nur reichere Familien leisten konnten. In seinen Augen machte es dennoch keinen Sinn, dass er auf ein königliches Bankett eingeladen war. Nur aus dem Grund, dass er das Kasinoschiff vor seinem Untergang gerettet hatte kam ihm zu dürftig vor. Schließlich hatte er eigentlich selbst vor gehabt, dass Schiff von seinen Reichtümern zu befreien und hatte es nur gerettet weil er nicht noch einmal auf einer Holzplanke auf dem Meer treiben wollte.


Sie standen ein paar Schritte von der Kajüte des Kapitäns entfernt. Der Sturm brachte meterhohe Wellen hervor und hatte die Segel zerfetzt. Hawkins versuchte am Steuer, das Mädchen auf Kurs zu halten. Am Boden lagen die loyalen Anhänger von Danny Bristol bewusstlos da. Sie waren kurz vor dem Ziel, nur noch der Kapitän. Plötzlich vom Bug der Ruf „Brecher von Backbord“. Es gibt einen gewaltigen Schlag, seine Kumpanen und er selbst werden von den Füßen gehoben. Er versucht noch das Sicherungsseil zu ergreifen, erreicht es jedoch nicht. Sieht wie das Schiff durch die Wucht des Treffers sich nach Steuerbord neigt und schließlich ganz kippt. Der Sturm übertönt die Schreie seiner Freunde. Er landet im Wasser, er taucht unter,Kälte zieht sich durch seinen Körper, lässt ihn Wasser schlucken. Hustend kommt er an die Oberfläche. Bloss nicht das Bewusstsein verlieren, sonst ist es zu Ende. Schwimmen, weg vom Schiff. Die Kälte hält sich hartnäckig, er sucht im sich aufbäumenden Wasser einen Halt. Nach endlosen Suchen fnden seine Hand einen Balken, mit letzter Kraft zieht er sich hinauf. Seine Arme schlingen sich um den Balken, schließlich empfängt ihn Dunkelheit.


Es musste also mehr dahinter stecken, doch er konnte sich bei besten Willen nicht vorstellen was. Balthasar löste sein Buch von seinem Gürtel und sah sich seine Notizen an, so konnte er in Ruhe nachdenken und die Bilder aus seinem Kopf vertreiben. Er kopierte die Einladung in sein Buch versuchte, die Schrift exakt zu treffen. So saß er mindestens eine Stunde auf der Bank, die er sich zum lesen der Einladung ausgesucht hatte. Auch für jemanden der den jungen Brody kannte, war dies ein seltener Anblick, da Balthasar sonst eher wie ein Kind mit ADHS wirkte. Doch benötigte er solche ruhigen Phasen genau wie jeder andere Mensch auch. 4

Trotz seines langen Nachdenkens hatte er keine Lösung auf seine Frage bekommen, neben dem Einladungstext in seinem Buch, war jetzt jedoch eine Skizze des Königspalast zu sehen. Etwas resignierend lies er das Buch zu schnappen, was ein paar Tauben aufschrecken ließ, die in seiner Nähe Körner gepickt hatten. Jetzt hatten erst einmal andere Dinge größere Priorität. Um seine Kleidung für den Abend musste er sich zwar keine Gedanken machen, schließlich hatte er extra für das Date mit Lzzy etwas gekauft. Eine andere Frage war viel wichtiger, wo würde er heute Abend schlafen. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder er suchte sich jetzt eine Unterkunft oder er verbrachte die Nacht in den Armen einer schönen Frau. Da er sich nicht entscheiden konnte, ließ er eine Münze entscheiden. Zahl gleich selbst suchen, Kopf gleich schöne Frau. Er schnippte die 100 Berry Münze in die Luft, diese wirbelte Hoch und fiel dann von der Schwerkraft gezogen zurück auf den Boden. Als sie schließlich liegen blieb lächelte Balthasar. Kopf das Schicksal meinte es gut mit ihm.


Ein paar Stunden später machte er sich auf den Weg zum Palastgarten, seinen Seesack hatte er zu einem überhöhten Preis, bei einem Hotel zur Aufbewahrung ablegen können. Dort hatte er sich auch auf der Herrentoilette frisch für den Abend machen können. Frisch gestylt fühlte er sich sichtlich wohler in seiner Haut. Ein schöner Abend mit erfolgreicher Jagd konnte beginnen.
 

Triane

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Victor wieder zu finden war leichter gesagt als getan, zwar konnte der Wirtshausbesitzer ihnen sagen, was geschehen war und dass die beiden Frauen ihren Freund in der Marinebasis finden könnten, aber keine von beiden kannte den Weg. Nach ungefähr einer halben Stunde herumsuchen hatte Tria endlich eine großartige Idee „Wir haben doch einen Experten hier, was das suchen UND finden von Personen angeht.“ Sie nahm Victors Sachen von Lydia und hielt sie Izumi hin „Also gut Izumi, ich weiß du kannst das, weil Varine dich mit der besten Nase auf dieser Welt ausgestattet hat.“ Flüsterte sie der Fähe zu. Der Wolf schien ebenfalls überzeugt und schnüffelte an den Sachen, danach schnüffelte sie in der Luft und am Boden. Es gab hier viele Gerüche, Izumi musste etwas herumlaufen bis sie einen passenden gefunden hatte, aber als sie ihn erst einmal hatte rannte sie schnell los. Die beiden Menschenkinder hatte es schwer mit zu halten und weil sich das Ziel gerade direkt um die Ecke befand krachte Triane mit voller Kraft in die beiden Wachmänner, die Victor an diesem Tag abgeführt hatten und nun wieder auf Streife waren. Als Triane in die Wache krachte kippten beide um.

„Uff! Hey!? Habt ihr keine Augen im Kopf!?“ beschwerte sich die Stadtwache mit der kernigen Stimme während sie ihren Hut richtete und den Speer wiederaufnahm.

„Tut mir leid.“ Triane drehte sich auf den Rücken, schwang ihre Beine auf und schleuderte sich mit einem Sprung zurück auf die Beine /Training, Training, überall findet man Training, wenn man nur richtig sucht!/ sie sah dann zu Izumi „Izumi? Der Da ist nicht Vicky, was soll das?“ Der Wolf sah knurrend und bellend zu der Wache.

„hey, haltet mir das Biest vom Leib.“ Beschwerte sich die Wache und hob den Speer bereits zur Abwehr.

„Das ist kein Biest, das ist Izumi!“ Triane trat entschlossen auf, bereit ihrem Gegenüber mit strenger Lieber zu zeigen, dass Izumi so viel Respekt verdiente, wie jeder Mensch. „Obwohl… ja du hast Recht Izumi, vielleicht wissen die beiden ja wo wir hinmüssen? Haben sie einen Mann mit ganz blasser Haut gesehen? Seine Augen sind schwarz… er soll in einem Kerker sein?“

„Klingt nach dem Typen, den wir wegen Exhibitionismus verknackt haben.“ Meinte die andere Wache „Die Kerker im Wachhaus sind so voll, dass wir ihn in die Marinebasis bringen mussten, hier gleich die Straße runter… was wollt ihr dort? Ist er ein Freund den ihr besuchen wollt?“

„oh ja, und wir wollen ihm das hier bringen.“ Tria zeigte auf die Sachen von Victor, die Lydia trug.

„Ist das ein Schwert?“

Lydia versuchte noch Triane aufzuhalten, doch die folgenden Worte kamen ganz von alleine aus dem Mund der silberhaarigen „Was? Oh ja, ist sein Zeug, ich wollte es ihn in seinen Kerker bringen.“

„Also wollt ihr einem gefangenen eine Waffe in die Zelle eines Regierungsgebäudes bringen?“ die Wache schien jetzt viel misstrauischer, Triane verstand das nicht.

„oh ja… er ist nicht so gut mit den Fäusten, ohne seine Waffe kann er gar nicht kämpfen... und ihr habt ja immerhin Speere.“

„warte…was!?“

„Na Typen… Typen wie ihr zwei? Mit Speeren und so, die ihn vielleicht mit Gewallt dort behalten wollen? Ich will doch meinen Freund aus seiner Zelle befreien.“ Damit meinte Triane natürlich, dass sie Victors Strafe bezahlen wollte, aber das ging im Kontext irgendwie unter noch eher Tria sich fragen konnte, ob ihre Nachricht vielleicht falsch verstanden werden könnte.

„Okay, das war es, wir müssen euch jetzt kontrollieren.“ Die Wache trat näher „Wie lautet dein Name?“

„Oh? Mein Name ist Triane.“

Die beiden Wachen sahen sich kurz an „sollten wir nicht nach einer Diebin aushalten die so heißt und ein paar der teuren Bekleidungsgeschäfte ausgeräumt haben soll?“

„Was? Nein, das bin ich nicht!“ Triane war verwirrt „Das muss eine ganz aaaandere Triane sein.“

Eine der Stadtwachen hatte ihr kurz darauf einfach so ihren Seesack abgenommen, als Triane ihn zurücknehmen wollte, ließ die Wache nicht los. Das Zerren am Sack spannte die Schnur, die den Sack verschlossen hielt, als die Schnur unter den Kräften nachgab und riss, ging der Sack auf und sein Inhalt verstreute sich. Trianes Geld, dass sie als Belohnung bekommen hatte und ihr grünes Kleid, das Cheongsam, dass Taiki ihr geschenkt hatte, fielen heraus und lagen zwischen einigen Tüchern auf der Sandstraße von Dawn. Die Stadtwachen sahen sich das an. „Hummm… teures Kleid… viel Bargeld? Ich denke wir haben die Diebin.“

„Was!? Nein!“ Als die Stadtwache Trianes Hand packte geschah alles ganz von allein. Trianes Fuß wanderte mit erhöhter Geschwindigkeit zwischen die Beine der Stadtwache und als diese mit Schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sank dreht Triane sich gleich herum um der Wache einen Tritt ins Gesicht zu geben, der sie umwarf. Die andere Wache stürzte nach vorne und stieß Triane mit dem Schaftseines Speers, Triane stolperte nach hinten und fiel auf ihren Popo. Als Izumi diese Stadtwache angreifen wollte stand die erste Stadtwache wieder auf und stieß die Fähe mit dem Speer weg, er hielt seine Waffe jedoch falsch herum und stieß Izumi nur mit der Stumpfen Seite. Die andere Wache wollte nun mit dem Speer wie mit einem Schlagstock auf Triane einschlagen, doch da steckte plötzlich ein Messer der Schulter von Trianes Feind.

/Lydia!?/

Triane sprang schnell wieder auf, mit einer geschmeidigen Bewegung zog sie das Messer aus der Schulter ihres Feindes und stieß die Stadtwache gleichzeitig gegen die Brust, der Stoß hatte genügend Wucht um die Stadtwache einen Meter durch die Luft fliegen zu lassen. Sie ließ das blutige Messer zu Boden fallen und stürzte sich auf ihren Feind, sie nahm eines der Tücher aus ihrem Seesack, die sie ansonsten als Unterwäsche trug, und drückte es auf die frische Wunde der Wache.

Die zweite Stadtwache war noch immer da, sie nahm wohl an, dass Triane seinen Kollegen erwürgen wollte oder so, also drehte sie den Speer um und wollte Triane einfach von hinten aufspießen, doch da kam Izumi wieder in den Weg, sie verbiss sich hart im Bein des Wachmannes, der seine Waffe fallen lassen musste. „WAAARGH! Scheißvieh!“ die Stadtwache wollte den Speer wiederaufnehmen, doch da kam schon das blutige Messer angeflogen und bohrte sich in seine Hand.

Triane bekam das was sich hinter ihr abspielte einigermaßen mit, als sie nach vorne die Straße heruntersah, sah sie noch mehr Stadtwachen auf sie zukommen. /oh nein… Izumi… Lydia… Lydia! Ich habe sie in Schwierigkeiten gebracht? Und Izumi?/ Triane sah zu Izumi „Los Izumi! Bring Lydia in Sicherheit!“ Die Fähe schien das nicht genau zu verstehen, sie konnte ihre Schwester doch nicht allein lassen? „Los jetzt!!“

Dem Befehl folgte Izumi schnell, sie packte die rothaarige mit ihrem Maul an den langen Ärmel und zog sie mit sich, so dass die beiden schon nicht mehr da waren als Triane von Wachen umzingelt und verhaftet wurden.
 

Lydia

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Das war ja mal ordentlich schief gegangen Lydia hatte es nur gut gemeint und nun war Triane verhaftet und sie lief alleine mit Izumi durch die Gegend die sie immer weiter wegzog obwohl sie der anderen helfen wollte. Sie mochte die Ärztin und hatte deswegen eingegriffen und nicht die Füße stillgehalten. Oh je sie würden sich unbedingt etwas einfallen lassen müssen. Die Wolfsdame zog sie weiter von ihrem Frauchen weg auch wenn sie dabei deutlich vernehmbar mit einem fiepen quittierte, dass sie eigentlich am liebsten bei der Weißhaarigen geblieben wäre. Erst als der ganze Zirkus um die Verhaftung vorbei war ließ Izumi ihren Ärmel wieder los und Lydia stolperte leicht nach vorne. Es legte sie auf die Nase und sie war sichtlich zornig, mit der Faust schlug die junge Frau auf dem Boden. Wobei sie das eher hätte lassen sollen ihre Handknöchel platzten nämlich auf und etwas Blut tropfte zu Boden. Sie blickte der Wölfin direkt in die Augen, jene fiepte noch immer und schien nach ihrem Frauchen zu suchen. Sanft legte Lydia ihr die Hand auf den Kopf und kraulte sie hinter dem Ohr. Das Tier und die Musikerin blickten sich gegenseitig in die Augen und nickten beinahe gleichzeitig. Dann standen sie auf und Izumi setze sich in Bewegung und die Schützin rannte jener hinterher. Sie verließ sich ganz und gar auf die gute Nase der Wölfin jene würde schon wissen wo sie hinmussten. Ja, Lydia hatte Triane in ihr Herz geschlossen und wollte er nun unbedingt helfen doch zuerst einmal musste sie überhaupt finden wie die Kriegerin und der komische Kerl sich denn nun befanden.

Leider stellte sich heraus das die Schützin und das Tier sich nicht hundertprozentig einig waren wo es denn zu der Marinebasis ging. Natürlich konnte Lydia auch nicht so einfach nach dem Weg fragen wie sie es gerne getan hätte. Dementsprechend suchte sie sich zuerst einen Menschen der relativ geduldig wirkte. Dabei hatte Lydia jedoch relativ wenig Glück bis sie schließlich die Nerven über Brod warf. Sie lief auf einen jungen Mann zu baute sich mit dem Wolf vor ihm auf, er sah übrigens ziemlich schick aus, und kramte ihren Block hervor. Blitzschnell und dennoch in beneidenswerter Schönschrift schrieb sie darauf: „Entschuldigen Sie mein Herr, wissen Sie wie ich zur Marinebasis gelangen kann?“ Dabei blickte sie ihn mit einem ziemlichen Dackelblick aus den violetten Augen heraus an. Izumi zog derweil weiterhin an einem Zipfel des Kimonos der jungen Frau. Bis sie plötzlich fast schon ruckartig an hielt und freudig mit dem schwanzwedelnd eben jenen an stupste. Lydia legte den Kopf schief, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet und sie blickte etwa verwirrt zwischen den beiden hin und her. Ehe sie sich nieder kniete und sich rein auf die Wölfen konzentrierte jene sah ihr tief in die Augen und leckte ihr dann einmal über die Wange, fast so als ob sie sagen wollen würde, dass doch alles gut war und der andere eine Hilfe sein konnte. Lydia legte ihren Kopf schief und blickte zu dem Mann hoch. Ihr Blick sagte was ihre Kehle nicht auszusprechen vermochte, nämlich „Wer bist du?“ Dabei begann in ihrem Kopf ein kurzer Abschnitt eines Liedes zu erklingen.
Wie lang muss ich rufen bis mich jemand hier verstehen kann? Ehe meine Stimme sie erreicht vergeht mein Atem.
Dabei sah sie aus dem Augenwinkeln eine Gestalt an sich vorbei huschen und für einen ganz kurzen Moment konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren dass es ihr Bruder war. Kurz nur schimmerten ihre Augen bei dem Gedanken feucht auf. Ja ihre Stimme würde wohl am längsten brauchen ihn zu erreichen, wenn sie es nicht einmal schaffte Menschen die sie nahe standen damit zu berühren.

(Das Lied wen es interessiert.)
 

Victor

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Kurze Zeit später hatte er bereits die Augen zu und sammelte so viel Erholung wie er nur konnte. Irgendwie wurde er das unangenehme Gefühl nicht los, dass er sehr bald wieder fit sein sollte. Als er kurz darauf wieder aufwachte war schon ein wenig Zeit vergangen, und er sah gerade noch wie die Wache wechselte. Der vorherige schien es recht eilig zu haben von der Zelle weg zu kommen und dementsprechend nicht wirklich genau darauf zu achten, wer ihn da genau ablöste. Victor hingegen kannte die Person irgendwie oder bildete er sich das vom Körperbau her nur ein? Noch ein wenig verschlafen, sah er genauer hin, und irgendwie kam ihm die Rundungen bekannt vor. In diesem Augenblick realisierte er, dass er wirklich Tria vor sich hatte, die Person, weshalb er nun hier in dieser Zelle sass. Nun wusste er auch was ihn an ihr gestört hatte, sie hatte nicht so den „Stock im Arsch“-Stil den die meisten Marinesoldaten in dieser Basis hatten. Eigentlich wenn man es genauer betrachtete stand ihr die Marineuniform sogar noch recht gut. Damit würden sich sicher eine Menge Sachen machen lassen, schoss es Victor durch den Kopf, und viele davon äusserst unterhaltsam. Doch dann kam wieder die Aktion im Gasthaus, worauf er diese Gedanken wieder aus seinem Gehirn verbannte. Dafür kam in ihm eine leichte Wut auf ohne sie wäre er nicht in diese Situation gekommen. Dementsprechend leicht genervt stand er von seiner unbequemen Liege auf, und schritt zu den Gitterstäben, bei welchen er mit leiser und leicht gepresster Stimme Triane ansprach: „Was bei allen sieben Höllen machst du hier?“ Vielleicht hatte sie ja einen Plan, wer konnte das bei ihr schon wissen? Wobei wenn Victor ehrlich war, war es für ihn ein wenig anziehend, dass er Triane nicht einschätzen konnte. Das machte sie speziell anders als die anderen Frauen, denen er bis jetzt begegnet war, sie hatte etwas von Ecaterina, und das war definitiv ein Pluspunkt.

Als ob es nicht schon offensichtlich genug wäre, flüsterte Triane noch, das sie es sei, während sie die im klassischen Marine-look die Kopfbedeckung hochhob, so dass sich Victor selbst davon überzeugen konnte. Wie auch immer sie an diese Uniform gelangt war, spielte für Victor gerade keine Rolle, auch wenn er nur davon ausgehen konnte, dass sie nicht danach gefragt hatte, oder es jedenfalls nicht dabei belassen hatte. Dennoch beantwortete sie ihm noch die Frage mit einem einfachen "na was wohl? Ich hol dich hier raus." Was schneller angegangen wurde als gedacht. Wobei er sich die Idee, welche gerade in seinem Kopf auftauchte definitiv irgendwann mal umsetzen musste. Die Idee mit der Wächterin, die den Gefangen in der Zelle untersucht hatte echt potential gut zu werden. Triane war dafür dabei eben diese Zelle aufzuschliessen. Wobei sie nebenbei noch etwas von einem Plan erzählte, der scheinbar echt genial sein sollte. Zumindest ihren Worten nach. Aber im Grundsatz ihre Sachen zurück zu bekommen hatte definitiv etwas für sich. Auch wenn Victor daran zweifelte, dass es so einfach sein würde, freiwillig von seinen Habseligkeiten wollte er sich nicht trennen. Besonders als Tria noch sagte, dass sie seine Sachen auch dabei gehabt hatte und diese folglich nicht mehr im Gasthaus waren. Warum musste sei auch alles nur komplizierter machen? Sie hätte es auch einfach im Gasthaus lassen können, morgen früh wäre Victor wieder draussen gewesen. Aber was wollte man schon machen, so wie es aussah, war diese Frau wohl ein Zeichen an ihn, nur wusste er noch nicht ob es ein gutes oder schlechtes war.

In der Zwischenzeit hatte Tria die Türe geöffnet und der junge Inquisitor konnte es gar nicht fassen, was gerade geschah, denn die sonst so aufgestellte Triana schien tatsächlich einmal ernst zu sein und es schien sie etwas zu bedrücken. Mit einem fragenden Blick, sah Victor sie an, auf den ein kurzer Moment der Stille folgte kurz bevor dann Tria zu sprechen begann: "es... tut mir leid was passiert ist... ich war nur eben sehr erschrocken." Da löste sich irgendwie die im jungen Inquisitor angestaute Wut in nichts auf, er konnte ihr plötzlich nicht mehr böse sein. So gerne er es auch war. So gerne er ihr auch so viele Dinge an den Kopf geworfen hätte, es ging einfach nicht. Das war zum einen Frustrierend, zum anderen aber au interessant. Vielleicht war sie wirklich ein Zeichen an ihn, und er sollte lernen das es mehr als nur Wut in dieser Welt gab. Aber wer war er schon sich anzumassen zu verstehen was der Herr ihm sagen wollte? Dementsprechend versuchte es auch nicht. Mit einer aufmunternden Stimme, die man von ihm nicht wirklich oft zu hören bekam antwortete er ihr: „Schon in Ordnung, ich hätte mich ja klarer ausdrücken können, mach dir keinen Kopf darüber.“ Das war so ungefähr das beste was ihm in dem Moment in den Sinn kam, denn irgendwie wollte er nicht das sich Triane die Schuld gab. Danach nahm er ihr kurz die Kappe ab, wuschelte ihr durch die Haare und fügte dann noch an: „Vergessen wir das Ganze und sehen das wir hier raus kommen.“ Damit war die Geschichte für Victor eigentlich gelaufen. Dennoch schien Tria sich nochmal entschuldigen zu wollen, und umarmte ihn noch. Auch wieder etwas, dass er nicht erwartet hätte, doch irgendwie war es auch süss. Es hätte auch so bleiben können, wenn Tria halt nicht Tria gewesen wäre, so wurde der Druck der Arme immer fester, und Victor musste sich sogar beinahe schon daraus befreien. Während er noch anfügte: "Ich würde gerne lebendig hier rauskommen, was schwer wird wenn du mich jetzt schon erdrückst." Wirklich böse konnte er ihr aber nicht sein, dafür war sie zu anziehend und auch wenn er es nie zugeben würde mochte er sie sogar auf eine spezielle Weise.

So machten sie sich auf den Weg ihre Sachen zurück zu holen. An sich nach Triane’s Aussage nicht sooo schwer, aber was zu einem Spaziergang hätte werden sollen, wurde eher zu einer Klettertour irgendwo in den Bergen. Wobei er auch nicht wirklich etwas dagegen hatte, denn so entkam er wenigstens dem Kanzler. Diesem wollte er nur ungerne noch einmal über den Weg laufen. Denn auch wenn Victor ihn nicht besser kannte, war diese Begegnung genug um zu wissen, dass dieser Mann gefährlich war, oder unter Umständen gefährlich werden konnte. Doch nun hatte er endlich seine Kleider und Waffe wieder. Gerade fühlte er sich wieder wesentlich sicherer und vorallem wieder bekleidet. Es war schon komisch, was für einen Effekt so ein Stück Metall haben konnte. Doch auch wenn er jetzt aus der Zelle raus war, so hatten sie noch immer da Problem, dass sie aus der Basis mussten. Eigentlich hatte er zuerst geplant gehabt, als Gefangenentransport oder so ähnlich sich an den Wachen vorbei zu schleichen. Der Plan wurde aber recht schnell zunichte gemacht, denn mit Triane war der Plan leider nicht wirklich machbar. Schlussendlich ging wieder einmal alles schief das schief gehen konnte. Zuerst kamen mehrere Wachen, die nach der Identifikation gefragt hatten, dann eine nähere Untersuchung, da Triane’s Uniform nicht so sauber war wie sie eigentlich sein sollte für jemanden in der Basis. Alles in allem hatte recht schnell dazu geführt das sie aufgeflogen waren und nun in voller Geschwindigkeit in der Basis auf der Flucht, ein Mob lauthals schreiender Marinesoldat im Schlepptau. Mit Triane hatte man eben schon immer Ärger am Hals, das konnte ja noch lustig werden.
 
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Aaron

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"Das ist alles deine Schuld!"
"Meine? MEINE?"
"Von wem denn sonst?"
"Wenn du mir nicht den letzten Nerv mit deinen Tintenfischringen geraubt hättest, dann wäre das alles nicht passiert!"
"Du hast mir auch keine Tintenfischringe serviert!"
Im Grunde war es die Schuld von beiden, dass sie nicht im Restaurant weiter arbeiten durften. Der Restaurantleiter hatte seinen bewusstlosen Stellvertreter entdeckt, der den gezielten Messerangriff von Homes an den Kopf bekommen hatte. Dieser war natürlich ausgerastet und hat Aaron gleich als Mittäter beschuldigt. Der Rotschopf hatte zusammen mit Ben lautstark diskutiert, bis...
"Ich kann dich einfach nicht mehr riechen. Jetzt hau ab!" Beide Kontrahenten waren sich bis auf einen Zentimeter zwischen den Nasenspitzen heran gerückt. Ihre Augen tauschten Blitze aus und die Stimmen donnerten die Straße entlang.
"Und du solltest... solltest... oh mann..."
Mit einem Schwall übergab sich der Rotschopf gänzlich unangekündigt über die halbe Garnitur des Harlot-Hünen und bekleckerte auch noch großzügig seine Stiefel. Aaron hielt sich zunächst an Ben fest, dieser war aber überrascht zurückgesprungen und somit fand sich der Aschekönig in der Hocke wieder und würgte... und würgte... und würgte... Viel war nicht mehr heraus gekommen. Die andere Hälfte hatte er schon an den Leiter des Restaurants verschwendet.
Es schüttelte ihn ein letztes Mal, er spuckte den widerlichen Geschmack aus seinem Mund und fingerte nach seinen Zigaretten.
"Und du schimpfst dich Koch", murmelte er mürrisch, als er wieder aufrecht stand.

Schweiß rann ihm die Stirn und Schläfen hinab. Das Licht blendete ihn. Und er bemerkte, wie die Farben der Welt ineinander übergingen. Sich vermischten. Leuchtende Partikel tanzten vor seinen Augen und innerlich raste ein so großer Brand seinen Magen auf und ab, sodass er glaubte, ein großes Loch war dort, wo sein Nabel eigentlich sitzen müsste. Er hatte auch schon nachgesehen - doch da war nichts!
Aaron war etwas zurück gefallen, jedoch war Bens Glatzkopf nicht zu übersehen und diente ihm als Orientierung. Natürlich hatte er schon längst vergessen, wohin es eigentlich ging und warum er den beiden - Vater und Tocher - hinterher lief. Er war zu sehr mit seinem Brandloch im Magen und den Halluzinationen beschäftigt.
"Aaron... was... was machst du da??"
"Er muss brennen... BRENNEN für seine schändlichen Taten!" Mühsam hatte sich der Firebug an Ben angeschlichen und hatte dabei sein Zippo gezückt - nur um dabei zu versuchen jenen in Flammen zu setzen. Leider ohne Erfolg. Aber das hielt ihn nicht davon ab, in gebückter Haltung hinter Ben herumzueiern und immer wieder zu versuchen, das Flämmchen heraufzubeschwören.
"Das Wasser wird untergehen und in Strudeln sich begeben, doch das Feuer.. DAS FEUEEEER! Es wird dich beglücken!" Plötzlich streckte sich der Aschekönig und wedelte dabei feuchtfröhlich mit seinen Armen umher. Dabei schien er selbst gestaltete Phrasen heraus zu schreien und er ließ sich auch nicht beirren. Nicht einmal als Ben ihm eine saftige Ohrfeige verpasste. "Hört ihr das, meine Feenfreunde? Die Musik der Göttinnen ist zurückgekeeeehrt! HÖRET DOCH!" Eigentlich war es nur ein beständiges Pfeifen in seinem Ohr, die wohl von Bens Ohrfeige herrührte. Ein dümmliches Grinsen breitete sich in dem Gesicht des Rotschopfes aus und er hüpfte auf und ab. Aaron begann sich im Kreis zu drehen, ergriff Lzzy bei der Hand und drehte mit ihr zusammen einige Runden. "Meine wunderschöne Schwanenprinzessin! Ich habe mitansehen müssen, wie mein Bruder bei lebendigem Leibe verbrannte und sich meine Mutter darauf erhängte. Aber du! Ja du erhellst all diese dunklen Tage!" Ein schrilles Lachen ertönte und wurde sofort von einem Würgen verschluckt - dabei ließ er Lzzy einfach grundlos an einem Obststand fallen. Früchte und Gemüse rollten Aaron und Ben über die Füße, während Lzzy strampelnd versuchte aus dem Fruchtsalat heraus zu kommen. Der Aschekönig jedoch war damit beschäftigt, seine Zigaretten aus der Hosentasche zu fummeln - dabei rieselten die meisten einfach aus der Tasche und nur mit Müh und viel Gefuchtel konnte er eine in die Finger kriegen. Diesmal funktionierte das Zippo, aber - ohne es natürlich zu bemerken - zündete sie der junge Mann an der falschen Stelle - am Filter - an. Er nuckelte dreimal kräftig daran und drückte sie umständlich in einer zerquetschten Orange zu seinen Füßen aus.
"Benny, Benny...", säuselte der Rotschopf, wankte zu Ben hinüber und lehnte sich ungeschickt an ihn - nein, er krallte sich regelrecht an den Hünen, als wollte er auf seine Schultern klettern.
"Ich glaube du solltest wirklich mehr auf deine Tochter aufpassen. Du hast mich vergiftet nicht wahr? Die Wahrheit, die spricht zu mir, wie die Sonne und die Sterne und beides gleich-"
Da gingen ihm schon die Lichter aus.
Mr. Harlot hatte ihm eine so saftige Kopfnuss verpasst, dass Aaron wie ein Sack Kartoffeln in sich zusammen sackte.
 
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Homesick

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"Der Kerl muss sterben"
"Dad, beruhige dich."
"Er muss sterben. Qualvoll."
"Es war nur eine Jacke. Und ein Hemd und dein Gesicht, aber das macht doch niiichts!"
"Ich sollte ihn mit einem Löffel zu Tode foltern."
"Bitte, er ist...moment, warum mit einem Löffel?"
"WEIL ES MEHR WEHTUT!"
Es war ein hässlicher, doch dafür umso amüsanterer Anblick, der sich den Passanten auf dem kleinen Vorplatz bot. Hierhin waren sie gelangt und nicht weiter - alles weitere hatte Aaron aufgehalten. Oder war es Homesick? Immerhin war er es gewesen, der dem Rotschopf die Tollkirschen ins Essen gemischt hatte.
Wenn ihn jedoch Schuld traf, so war dem Großen nichts davon bewusst. Er konzentrierte sich lieber auf die einzigen drei Ziele, die ihm im Moment sinnvoll erschienen: Hauen, Hauen, Hauen.
"Komm, ich tunke ihn ewas ins Wasser. Wir können ihn nichts so schmutzig rumliegen lassen." Schmutzig allerdings. Aarons Speikünste hatten seinen geliebten roten Boots einen interessanten Stich ins Grün-Braune verpasst, auch wenn die neue Farbe ziemlich heftig nach Galle roch.
"Warte. Ich mach das."
Lzzy überkam ein ungutes Gefühl, als ihr Vater den Mann, der sie vor weniger als einer halben Stunde geküsst hatte, wie ein totes Kaninchen am Nacken hochhob. Ben schritt mit einem Gesichtsausdruck, den man am besten mit dem Wort "Mief" hätte bezeichnen können, auf den Brunnen in der Mitte des Platzes zu. Ein Blick zu dem Brunnen, dann ein abschätzender zweiter Blick zu Aaron. Und wieder: Brunnen, Aaron, Brunnen, Aaron. Und dann schlug Homesick den Rotschopf mit dem Kopf zuerst auf die Wasseroberfläche, die bei dem Tempo hart wie Beton war.
"ICH-GE-WIN-NE-ARSCH-LOCH-ICH-GE-WIN-NE!"
Mit jeder Silbe schlug er wieder zu, riss den Kopf gleich darauf wieder heraus und fing von vorne an.
"Du bringst ihn um du Hornochse!" schrie Lzzy schrill, doch da hatte ihr Vater schon genug. Abschätzend hielt er Aarons schlaffen Körper hoch und versuchte abzuschätzen, ob der Junge noch lebte. Zur allseitigen Überraschung schlug er die Augen auf, blinzelte einmal, zweimal. Und dann bekamen seine Augen auf einmal ein Glitzern, dass Homesick ganz und gar nicht gefiel.
"Wie schööön du bist", hauchte Aaron. "Kennen wir uns, meine Schöne?"
Ben verstand die Welt nicht mehr. Wie gelähmt stand er da, in einer Schockstarre gefangen und überlegte fieberhaft, was gerade mit der Welt geschah. Wurde sie wahnsinnig? Musste wohl sein, denn anders konnte er sich nicht erklären, warum ihm Aaron plötzlich über die Glatze strich.
"Du hast ja eine uuungewöhnliche Haarpracht, Süße! So hübsch stoppelig! Aber das macht nichts, ich hab' ein Fetisch für Frauen mit Charakter." hauchte er. Lzzy hielt sich beide Rippen, so sehr musste sie sich das Lachen verkneifen. "Weisst du, ich hab' schonmal so eine wie dich getroffen. Sie hieß Mo-"
"TEUTANIERUNG!"

Zehn Minuten später war Aaron immer noch ohnmächtig. Homesick zog ihn an einem Bein hinter sich her, so dass immer ein leises klock ertönte, wenn sein Kopf über einen Kopfstein ging. Er wusste nicht wirklich wo er hin ging - aber bleiben konnten sie auf gar keinen Fall. Dazu hatte er der Boden zu viel abbekommen, nachdem Ben ihn mit dem armen Aaron malträtiert hatte. Hinter den zwei lief Lzzy her, die Mühe hatte Schritt zu halten.
"War das echt nötig?", fragte sie.
"Ja."
"Und warum?"
"Darum."
Sie seufzte. "Kannst du mir wenigstens sagen wo wir hin wollen?"
Konnte er nicht. Die Straßenschilder und Wegweiser waren für ihn ein verständnisloser Brei aus Buchstaben, deshalb ging er einfach blind.
"Komm, ich frage den Mann da vorne nach dem Weg. " Doch das musste sie nicht, denn der Mann kam schon auf sie zugelaufen.
"Entschuldigen sie, dass ich sie so mir-nichts-dir-nichts anspreche, aber sind sie Ben Harlot?" fragte der Mann völlig ausser Atem. "Ich suche sie schon seit ihrem...ahem...Spektakel auf dem Brunnenplatz."
"Wieso?" plärrte Homesick unwirsch. Er war echt nicht in der Stimmung.
"Es geht um eine jährliche Attraktion unserer Insel... man nennt sie hier die Königsspiele!"
Jetzt war es Lzzy, die ihm ins Wort fiel. "Und was haben wir damit zu tun?"
Der Mann lächelte ein verlogenes, schmieriges Bürokratenlächeln. "Nun, wir sind auf der Suche nach charismatischen und schlagkräftigen Leuten. Und da dachten wir uns: Wer wär besser dazu geeignet, als die Helden der Silberschwan?"
Bei dem letzten Teil des Satzes musste sich Ben vor lauter Schmalz ein Würgen verkneifen.
"Verpiss dich." sprach er.
"Aber-"
"Verpiss dich. Ich hatte heute schon genug Stress! Nimm den!" Mit dem Daumen deutete er hinter seinen Rücken, wo er Aaron auf dem Boden liegen gelassen hatte.
"Wen denn?" Homesick und Lzzy drehten sich beinahe synchron um und schlugen sich im selben Augenblick die Hand ins Gesicht. Aaron war verschwunden. Dort, wo er gelegen hatte, war nichts weiter als ein Haufen achtlos hingeworfener Kleider - inklusive Unterwäsche.
"Ich bin frei!" schallte es aus weiter Ferne aus irgendeiner Gasse. "So frei! Lasst euch umarmen, liebe Leut`! Ich bin der Herold des Feuers und der Liebe!"
Wenn das dein Werk ist, Großer, dachte sich Homesick und blickte in den Himmel, Dann wisse eines: Karma is für'n Arsch.
 
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Odi

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Da war Odi nun und verbrachte seine Zeit, vor einer aus Schrott gebauten Hütte sitzend damit, darauf zu warten, dass ein kleiner alter Mann mit Sprachfehler sich dazu herab - oder vielleicht doch eher herauf - ließ und ihm die so stark ersehnte Information gab. Die angebotene Tasse Tee, welche für Außenstehende im Hinblick auf Odis Größe eher einem Fingerhut gleichkam, hatte der Krieger mit einem Schluck gelehrt und anschließend wegen des widerlich bitteren Geschmacks nur mühsam ein angeekeltes Würgen unterdrücken können. Nicht auszudenken, wie der Zwerg auf eine derartige Kritik reagiert hätte. Selbst wenn sie ungewollt war. Als Beppo immer noch keine Anstalten machte, mit seinen Informationen herauszurücken, wurde es dem Zimmermann zu blöd einfach nur rumzusitzen. Er kramte sein Schnitzmesser aus dem Seesack und begann, an einem herumliegenden Stück Brennholz herum zu schnitzen. Nach einigen Stunden, so kam es dem Bärtigen vor, setzte sich sein weißhaariger „Gastgeber“ zu ihm und sagte: „Warum Du zu der Brücke willst, Du mir sagen musst. Dann entscheiden ich werde, Dir die Information zu geben.“ Einige Minuten ließ der Braunhaarige auf seine Antwort warten und sprach dann mit leiser und tatsächlich überraschend brüchiger Stimme: „Mein Dorf wurde niedergebrannt und fast alle Menschen ermordet, die ich kenne. Der Rest wurde entführt und offensichtlich zu dieser Brücke gebracht. Meine Frau und mein Sohn sind dort. Ich will sie befreien und die Entführer töten, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme.“ Wieder gaben beide eine ganze Weile keinen Ton von sich, bis Beppo dann antwortete: „Wer deine Familie entführt hat, Du weißt?“ Diesmal wartete Odi nicht. „Es war ein Mann namens Sergej Dragonow. Ich weiß weder wer er ist, noch warum er all das getan hat. Einige der Angreifer hatten Kopfbedeckungen mit einem Schriftzug drauf. Ich kann eure Schriftzeichen nicht lesen, aber es waren immer die gleichen Schriftzüge. Ich habe eine der Kopfbedeckungen mitgenommen und den Menschen in der Marinebasis gezeigt. Daraufhin hat diese Frau, Waters war ihr Name, mich in das Gefängnis werfen lassen. Den Rest kennst Du ja.“ Wieder eine kurze Pause „Der Name, Sergej Dragonow, mir nichts sagt. Erinnern Du dich kannst an den Schriftzug? An die Erde schreiben, Du sie kannst?“ Der Zimmermann tat, wie ihm geheißen und zeichnete mit dem Griff seines Messers den Schriftzug CP-X in die feuchte Erde vor seinen Füßen. Mit einem deutlichen Pfeifen sog der Einheimische Luft durch die Lücke zwischen seinen Schneidezähnen, als er die Schriftzeichen las. Leicht zögernd blickte der Greis seinem Gast in die grünen Augen und flüsterte: „Dieser CP-X Schriftzug mir nichts sagt. Dich enttäuschen zu müssen, mir sehr leid tut.“
 
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Eine kleine Nebenstraße von in der Stadt Goa. Zwei Personen standen über einen gut verschnürten männlichen Mensch, dieser hatte mehrere Beulen, als hätte jemand sie mit einem oder mehreren stumpfen Gegenständen malträtiert. Selbst seineMutter hätte ihn nicht mehr erkannt so enstellt war sein Gesicht. Einer der beiden nahm sich die Kleidung des Gefesselten, entkleidete sich ebenfalls und zog sich murrend die Kleidung des Opfers über, die Augen funkelten dabei sehr diabolisch in Richtung der anderen Gestalt. Bei der Kleidung handelte es sich um die Uniform eines örtlichen Marinesoldaten. „Bevor sie mich erneut fragen Mr. Belphegor, es ist notwendig, schließlich bekommen wir für diese Aufgabe einen Batzen Geld und wer könnte einen rauflustigen Soldaten besser verkörpern als ihr.“ „Irgendwann schlage ich dir den Schädel ein Basilo“ Das kleine Streitgespräch wurde unterbrochen als zwei weitere vermummte Gestalten die die Gasse betraten. Sie verschafften sich einen kleinen Überlick über die sich Ihnen bietende Szene. Sahen sich nocheinmal gegenseitig an, bevor der Jüngere der Beiden anfing zu sprechen. „Wie ich sehe arbeiten sie schon an der Umsetzung ihres Plans. Können wir uns auf sie verlassen ?“ „So sicher, wie Sie darauf bauen können, dass Sie anstelle ihres Onkels auf dem Thron sitzen.“ „Mehr wollte ich nicht hören.“ Die Beiden Neuankömmlinge verließen die Straße so schnell wie sie sie betreten hatten. Die beiden anderen verfrachteten den gefesselten Marinesoldaten in einen nahestehenden Müllcontainer. Dank seines Gewichtes sank er fast zum Boden des Contaierns, so dass er bei einer ersten Kontrolle nicht gleich zu sehen war. Nachdem sie sich dessen vergewissert hatten, schlossen sie den Deckel des Containers und verließen auf verschiedenen Wegen die Gasse. Jeder wusste was er zu tun hatte, nun war es Zeit den Plan weiter vorran zu bringen.


Unweit von Beppos Hütte waren die Stiefel eines ganzen Trupp Soldaten zu hören. Diese fingen an um das Greyterminal große Absperrzäune aufzurichten die unter dem ganzen Müll verborgen waren. Die Absperrgitter waren dafür gedacht den Ort der Königsspiele einzugrenzen,die am nächsten Tag stattfinden sollten. Für die Bewohner des Greyterminals war dies bereits alljährliche Routine, sie nahmen von den Soldaten wenig Notiz. Als diese Sie auffordeten, das Gebiet zu räumen, packte diese Ihre Sachen und verließen stoisch den morgigen Kampfplatz. Die gleiche Routine wie die anderen Bewohner zeigte auch Beppo. Doch er verließ seine kleine Hütte nicht. Kurz nachdem der Lärm draußen losging, stand er auf und bewegte sich zur Eingangstür und zog einen Hebel. Daraufhin glitt die Tür der Behausung zu und sah von außen einfach wie ein hier üblicher Müllberg aus. So als sei ob nichts gewesen ging der alte Mann wieder auf seinem Platz zurück und setzte sich wieder hin. Langsam goß er sich einen neuen Tee ein, schlürfte ihn andächtig bevor er weitersprach als sei nichts gewesenen. „Euer Ansinnen edel sein, ich euch Karte geben werde. Brücke verändert Leute, ihr wissen müsst. Hoffe könnt Karte ihr lesen, den Beppo euch nicht begleiten wird dorthin. Morgen ich sie euch geben werde. Schlafen am Feuer ihr könnt. Noch etwas Tee ihr wollt?“


Kaptänin Waters wollte gerade ihren allabendlichen Kontrollrundgang machen, als der Alarm in der Marinebasis ausgelöst wurde. „Diese verdammten Tölpel, was ist jetzt schon wieder passiert.“ Sie ging schnellen Schrittes in Richtung ihrer Teleschnecke um sich den Bericht des wachhabenden Soldaten abzuholen, als schon die Tür zu ihrem Büro aufflog. Ein Marinesoldat stand im Türrahmen und war außer Atem. „Gefangenenausbruch Kapitänin Waters Mam“ Die Farbe im Gesicht der Kapitänin änderte sich im Nu auf Tomatenrot. Der Marinesoldat der wusste was auf ihn zukam versteckte sich hinter der Tür. „Ihr elenden Trottel, kann man euch nicht die einfachsten Aufgaben auftragen. Wer ist ausgebrochen.“ „Der Exibizionist, Mam.“ Bevor Waters mit ihrer Triade weitermachen konnte fügte er schnell hinzu „Er hatte Hilfe, eine gelbgewandete Frau hat ihn befreit“ Da sie sich gedacht hatte, dass der Nackedei gefohen war, wählte sie notgedrungen die Nummer des Kanzlers „Das Päckchen ist entwischt.... Ich werde mich darum kümmern.... Die Hilfe wird gerne angenommen.“ Als sie den Hörer auflegte merkte man, dass der letzte Satz von ihr eine Lüge gewesen war. Ihr Blick traf den Soldaten, „Was steht ihr noch rum, hinterher aber zackig“ Sie nahm ihr Schwert mit der weißen Scheide und legte es an. Sie lief dann der Meute der Soldaten hinterher, die ihrerseits den beiden Flüchtenden hinterherliefen.

Währenddessen machte sich im Schloß der Hauptmann der Garde bereit um die Entflohenen aus der Marinebasis dingfest zu machen. Schnell hatte er seine zehn besten Männer zusammengetrommelten die mit ihm die Verfolgung aufnehmen sollten. Diese hatten sich ihre Hellebarden geschnappt ihre Rüsten anglegt und waren zu allem bereit. Auf schnellsten Wege bewegte Sie sich in die Stadt hinein um den Gesuchten ihren Weg abzuschneiden. Da die Meute der Marinesoldaten eine enorme Staubwolke aufwirbelte mussten sie nicht lange suchen. Geschickt sprangen sie über die Dächer und kamen der Staubwolke rasch näher. Der Weg der Flüchtenden führte zu einem Platz auf dem sich einige Menschen tummelten. Darunter war erneut ein Exibizionist zu finden, diesmal einer mit roten Haaren. Die Gardesoldaten schnitten den beiden Geflohenen den Weg ab in dem sie die möglichen Abgänge vom Platz absperrten. Der Hauptmann sprang von einem Hausdach, so dass man in die Sonne schauen mussten, wollte man seinen Sprung verfolgen. Er landete geräuschvoll auf dem Pflaster des Platzes, einige Pflastersteine Platz für die Masse des Hauptmanns. Als der Staub des Auftrittes sich gelegt hatte, blickte der glatzköpfige Mann über seinne schwarze Sonnenbrille hinweg sich die Szene an. „Eure Flucht ist zu Ende, es liegt an euch ob sie schmerzhaft enden wird.“ Hinter den beiden Flüchtlingen verschlossen die Marinesoldaten die restlichen Fluchtwege, an deren Spitze stand Kapitänin Waters. „Schmerzhaft enden gyhahahaha, bei Hauptmann Vigo kann alles schmerzhaft enden gyhahahaha.“ Aus einer Ecke kam ein Mensch in der typischen Hofnarrentracht angeschlendert. „Bin gespannt für was ihr euch entscheidet gyhahahaha.“
 

Brody

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Vor ein paar Jahren waren Veranstaltungen wie das Abendessen im königlichen Schlosspark recht alltäglich gewesen für Balthasar. Schließlich war sein Vater in Loguetown kein Unbekannter und machte durch seine Geschäfte schon einiges an Geld. Als Kind hatte er solche trockene Veranstaltungen gehasst, die ganze Zeit steckensteif da zu sitzen war nie seine Stärke gewesen. Als Jugendlicher mauserte er sich dagegen immer zu dem Partycrasher der er heute war und wurde deshalb nicht mehr so oft auf feine Anlässe geladen. Jetzt stand er wieder vor einem Tor, das ihn zu einer sehr wahrscheinlich drögen Gartenparty führen würde. Am Gartentor gab er dem Sicherheitsmann seine Einladung und dieser las sie sich aufmerksam durch, dann wurde die Aufmerksamkeit von Balthasar gestört. Der Hund oder Wolf von Triane, so genau kannte er sich in der Tierwelt nicht aus, stand plötzlich schwanzwedelnd vor ihm. Im Schlepptau hatte das Tier eine schöne junge rothaarige Frau die ihn etwas fragend ansah. Etwas verwirrt schaute Brody von Trianes Haustier zur Frau und zurück. Warum schickte Triane ihr Tier mit einer schönen jungen Frau zu ihm, war das so offensichtlich das er ein Frauenheld war, dass ihm das naive Häschen von der Silberschwan im Frauen zu schustern wollte. So hatte er Bunny gar nicht eingeschätzt, außerdem hatten sie sich erst auf dem Vergnügungsschiff kennen gelernt. Die Stimme des Sicherheitsmanns riss ihn aus seinen Gedanken. „Die Einladung ist in Ordnung, aber wer ist den diese Frau.“ Da sich die Frau bisher noch nicht bei ihm vorgestellt hatte konnte er die durchaus angebrachte Frage des Mannes nicht beantwortet. Geistesgegenwärtig fiel ihm eine gute Antwort ein, er hoffte nur dass die Frau im Kimono dabei mitspielte. „Dies ist meine Begleitung für heute Abend“ „Auf der Einladung steht aber nichts drauf, das eine Begleitperson mitgebracht werden darf.“ Wie er solche Korinthenkacker hasste, jetzt hieß es ihn mit seinen eigenen Waffen zu besiegen. „Es steht aber auch nicht drin, das dies nicht erlaubt ist.“ Darauf konnte der Sicherheitsmann keine Antwort mehr geben und gab stattdessen den Weg zur Party frei. Balthasar nah die Rothaarige an der Hand und führte sie durch das Tor, diese sagte immer noch nichts, schien sich jedoch hilfesuchend nach Trianes Haustier umzublicken. Izumi so hieß das Tier; fiel dem jungen Brody nun ein; folgte den Beiden auf die Party. Der Wachmann schien keine Anstalten zu machen, das Tier aufhalten zu wollen, er hatte von einem Gerücht gehört, das ein Türsteher in der Stadt verprügelt worden war, als er einen Hund nicht reinlassen wollte. Und Izumi glich der Beschreibung des Biestes haargenau.

Als das notgedrungene Paar einige Meter vom Eingang entfernt hatte, zog Balthasar seine Begleitung hinter eine kleine Mauer, er wollte endlich wissen wen er aufgegabelt hatte. „Also nun raus mit der Sprache, mit welchem schönen Wesen habe ich die Ehre zusammen zu sein. Und warum hat dich Izumi dich zu mir geführt.“ Anstatt ihm zu antwortet kramte das Mädchen in ihrem Rucksack herum und brachte eine kleine Schiefertafel zum Vorschein. Auf diese schrieb sich mit schöner Schrift: Ich bin Lydia, ich brauche deine Hilfe. „Also gut du brauchst meine Hilfe, wobei denn ?“ Sie drehte ihre Tafel um und zeigte was auf der Rückseite stand. Wo geht's zur Marinbasis ? Beim Wort Marinebasis staunte er nicht schlecht, wieso wollte sie zur Marinbasis. „Bunny...“ ein empörtes Fiepen von Izumi ertönte „Entschuldigung bestimmt hat sich Triane in Schwierigkeiten gebracht und ihr wollt das ich ihr helfe ?“ Das synchrone Nicken von Izumi und Lydia bestätigte seinen Verdacht. „Puuuuuh, ich brauch einen Schluck zum Nachdenken“ Er nahm einem Bedienstete zwei Gläser vom Tablett, wollte eines der Beiden an Lydia weiter reichen diese schüttelte nur ihren Kopf, daher trank er dieses Glas auf Ex. „Puuuh warum ausgerechnet die Marinebasis?“ Lydia wischte ihren ersten Text auf der Tafel weg und schrieb. Um Victor zu helfen. Was zum Teufel hatte sein Wettpartner damit zu tun und warum wollte Triane diesem helfen. In Balthasar Kopf schwirrten die Fragen umher, auf die er sich einen Reim machen wollte. Da er an diesem Tag noch nicht viel gegessen hatte und sich eigentlich auf das Date mit Lzzy gefreut hatte machte er seinen beiden neuen Weggefährten einen Vorschlag. „Da es sich mit leerem Magen schlecht denken und noch schlechter kämpfen lässt. Schlage ich vor, wir essen hier was, wäre ja schade um das gute Essen und dann machen wir uns auf den Weg Triane und Victor zu helfen.“ Als Haustier und Frau ihn mit vorwurfsvollen Augen anblickten, knickte er fast ein, erwiderte jedoch. „Die Marinebasis läuft uns nicht weg und Rettungspläne wachsen nicht auf Bäumen.“
 

Triane

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Triane war in Schwierigkeiten – und das bei weitem nicht zum ersten Mal – aber dennoch konnte sie ihr zuverlässiges Grinsen aufrechterhalten. Sie wusste nicht wie sie sich retten sollte, aber sie würde es schaffen, egal ob durch Izumis Hilfe, oder durch Kopfnüsse oder durch die Hilfe von Memesto, Geist der wiedergewonnenen Freiheit. Natürlich hätte sie auch mit Izumi und Lydia fliehen können, aber irgendwie konnte sie diesen Mann nicht einfach daliegen und verbluten lassen. Sie war schnell umzingelt und man fesselte ihre Hände.

Es war vermutlich Trianes Glück im Unglück, dass sie diesen Soldaten noch gerettet hatte, zumindest konnte man das glauben, denn die Soldaten brachten sie nicht direkt in irgendeine Zelle, sondern in einen Verhörraum, vielleicht wollten sie doch erst einmal herausfinden, ob sie wirklich die Triane war, die sie gesucht hatten, sie hatten ihr sogar die Fesseln abgenommen. Tria war auf jeden Fall noch nie die geduldigste Person, zum Glück hatte sie noch die beiden Phiolen, die sie im Arztzimmer der Silberschwan mitgehen hat lassen. Als keiner hinsah, hatte sie erst die Trinktasse der einen und dann der anderen mit dem Inhalt der Phiolen versehen /Ist deren eigene Schuld wenn sie mich hier solange warten lassen… ist mir doch egal was die ihr Käptn Sowieso macht… ich lass mich nicht verarschen und warte hier… pfffff, ich bin hier raus sobald ich kann./

Es dauerte natürlich eine Weile bis die Medikamente wirkten, sie wurden durch das Wasser verdünnt und waren ja nicht dafür entwickelt wirklich schnell zu funktionieren. Also musste Tria warten, fünf Minuten, zehn Minuten, eine halbe Stunde… und dann

„Ouh verdammt!“ Die eine Wache hielt sich plötzlich den Bauch mit beiden Armen und ging in die Hocke, während sein Magen laute merkwürdige Geräusche machte „Sssssch… mein Darm explodiert gleich! Ich muss aufs Klo! Sorry Kumpel, du musst hier kurz allein Wache halten… h-hol dir Verstärkung! UUAAAAAARGH!!!!“ Die Wache ließ die Tür hinter sich zu krachen und war weg.

Ungefähr fünf Sekunden später fiel die andere Wache schnarchend und sabbernd um und Tria grinste „Vielen Dank Memesto, Geist der wiedergewonnenen Freiheit.“ Bevor sie nun den Raum einfach verlassen konnte, musste sie darüber nachdenken, was geschehen würde wenn sie jetzt einfach rausgehen würde /Naja… ich werde vermutlich angegriffen… und dann mach ich die Typen einfach Platt… ist das ein guter Plan? Ja! Guter Plan!/ aber dann fiel ihr auf, dass diese Wache hier die selbe Konfektionsgröße haben musste, wie sie selber /Moment!/

Ein paar Minuten später trug Triane die Marineuniform, war auf der anderen Seite der Tür und durchsuchte den großen Schlüsselbund der Wache nach dem Schlüssel um die nun nackte Wache in dem Verhörzimmer ein zusperren, sie ging summend Schlüssel für Schlüssel durch /irgendwie… macht es Spaß sich zu Verkleiden…/ ihre eigenen Sachen hatte sie in ein Tuch gewickelte und geschultert /Dieser Plan hier ist sogar noch besser als der erste!/

„Hey! Du dachtest wohl wir finden das nicht raus, was!?“

Diese Stimme kam irgendwo von der Seite, eine männliche Stimme die Befehle bellte, wie sie nur ein Soldat bellen konnte und tatsächlich sah sie dort einen älteren Marinesoldaten.

/Was? Oh nein! ich lass mir lieber schnell irgend eine clevere Antwort einfallen/ "Hey... Du!“ /Genial Triane, genial!/

„Was? Hey du!?“ Triane fing sich eine Kopfnuss ein „Salutiere gefälligst vor einem dienstälteren ranghöheren Offizier! Die Lapidare Einstellung vom euch Neuen macht mich krank! Und diese Körperhaltung… und diese Stimme? Du klingst wie ein Mädchen!“

„ehm“

„Du sprichst nur wenn du angesprochen wirst!! Wenn ich eine dumme Antwort hören will, dann werde ich es dich gewiss klar und deutlich wissen lassen!!!!

„aber ich bin doch tatsächlich ein“

„Mund halten und still gestanden!!!“

Triane zuckte zusammen und stand plötzlich stramm wie im Tempel beim Training.

„Ich erlaube hier keinerlei Wiederworte! Jetzt schließst du endlich den Raum hier ab und gehst runter zur Wachablöse im Gefängnistrackt! HAST DU DAS VERSTANDEN!? DU DÜRRES STÜCK UNNÜTZER DRECK!?!?“

Mit diesen Worten riss er Tria die Schlüssel aus der Hand und schloss den Raum ab. Triane ignorierte die Speichelbröckchen und den schlechten Atem der ihr beim letzten Satz des offiziers entgegen geflogen kam.

„Und jetzt ab zur Wachablösung!“ Mit dem ausgestreckten Wurstfinger zeigte der Marineoffizier in die Richtung „Käptn Waters will hier keine dürren Würstchen wie dich sehen wenn sie den Gefangenen dadrin verhört!“

„A-also da lang?“ fragte Triane noch

„JAAAAAAA!!!“ Schrie der Offizier zurück, dabei platzte ihm ein Äderchen und sein linkes Augefärbte sich für die nächste Stunde rot. Er war noch so freundlich Triane mit einem Tritt in die richtige Richtung zu schicken.

Tria fand sich kurze zeit später zwischen den Zellen der Marine wieder, sie konnte schnell schlussfolgern, dass hier gewiss dieser Ort war, an dem sie Victor finden würde. Sie hatte also mal wieder Glück gehabt, sie entkam aus der Gefangernschaft UND ihr wurde der Weg gewiesen /Vielen dank Memesto./ Sie war so entzückt von ihrem plötzlichen Glück das sie unbewusst zu summen und zu hüpfen anfing.

„Na endlich die Ablösung.“ Begrüßte die Wache sie vor den Zellen „Wo ist denn der andere? DU kannst hier unten nicht allein Wache halten.“

„Der ist noch…. Auf Toilette, er sagte irgendwas davon, dass ihm der Darm platzt?“ /Hey, das ist nicht mal gelogen./

„Dann müssen wir noch auf ihn warten, Vorschrift ist Vorschrift.“

„Hey! Hey hey! Warte mal! Die Kantine macht bald zu und ich hab den krassen Hunger!!“ meldete sich nun die zweite Wache „Die Typen sind doch alle in ihren Zellen, also kann nichs passieren oder? Solange das Bürschchen hier nicht so dumm ist und genau diesen Schlüssel hier“ Dabei kramte der Marinesoldat einen der Schlüssel von dem riesigen Schlüsselbund „benutzt um die Zellen zu öffnen, kann gar nichts passieren! Und der einzige Typ auf den er vielleicht einen Blick haben muss ist dieser Blasse Perverse in Zelle Vier…. Das kriegst du doch hin, oder!?“

Auf Trianes Gesicht zeichnete sich ein breites diabolisches Grinsen ab, heute fühlte sie sich wirklich als Liebling der Götter „aber natürlich.“ /Danke Memesto, ich werde dir zu ehren ein Schwein Opfern… oder zumindest mit dir teilen… ich… ich geb dir was ab… ganz bestimmt… mmmmhhh… Spanferkel…/

Der Rest ging ziemlich schnell, sie fand die richtige Zelle und befreite Victor. Und tatsächlich schien er sehr erleichtert sein sie zu sehen und er war sogar bereit ihr zu verzeihen, für das was geschehen war. Als sie ihn umarmte war ihr das auch gar nicht mehr unangenehm, das war ein gutes Zeichen.

Die nächste Aufgabe schien im vergleich einfach, die Sachen von Victor und Triane wiederbeschaffen und rausgehen.

„Keine Sorge, ich habe gesehen in welche Richtung die Typen mit meinem Kram gegangen sind… dein Zeug müsste auch dort sein.“ Triane war wieder hoch motiviert und ging weiter, Victor folgte ihr. Die beiden blieben erst einmal unerkannt, vermutlich dachten die anderen Soldaten, dass hier nur ein gefangener von einem Soldaten überführt wurde. Triane summte wieder vor guter Laune, heute war ein guter Tag an dem ihr die Götter gewogen waren, sie war sicher an einem Tag wie heute ALLES schaffen zu können. Zumindest solange bis sie den Ruf hinter sich hörte.

„Da drüben! Das ist sie!!!“

Als Tria hinter sich sah erblickte sie eine Truppe von 10 Marinesoldaten, ganz vorne stand einer nur in seiner Unterhose und einer, dem Klopapier aus der Hose guckte.

„oh weh… Vicky? RENN!!!“

Und damit begann die Flucht, ganz vorne Victor und Triane und hinter ihnen eine immer größer werdende Ansammlung von Marinesoldaten. Triane rief dabei einen verweinten Klagelaut „Warum ist Schweinefleisch auch so leheheheheckeeeeeer!?!?“ sie rannten auf das gerade Wohl durch das Gebäude, zogen eine dicke Staubwolke hinter sich her und schlugen jede Tür hinter sich zu, die sie fanden. Das Problem war jedoch, dass hinter jeder Tür noch mehr Soldaten waren und so dauerte es nicht lange, bis die ganze Basis auf den Beinen war.

Nachdem die beiden die letzte Tür hinter sich zukrachten fanden sie sich in einer Sackgasse wieder, ein geschlossener Raum ohne Fenster. Triane sank auf die Knie und schloss die Augen /oh nein… es tut mir so leid… Memesto, bitte vergieb mir./

„Wir haben es geschaft!“ Das war die Stimme von Victor und als Triane zu ihm auf sah, sah sie sein Schwert in seiner Hand „Wir haben die Kammer mit den Beweißtstücken gefunden.“

Und tatsächlich sah Tria auch den Seesack mit ihren Sachen, sie sprang lachend auf „Jahahaha! Danke Memesto! Du bekommst dein Schwein, dass verspreche ich dir!“

Kurz darauf donnerte es an der Tür, immer wieder und immer stärker, die Marinesoldaten waren dabei die Tür einzuschlagen.

„Das gehört alles zu deinem Plan, oder?“

„Oh ja, mein Plan hat super funktioniert, du bist frei, oder?“

„Du weißt also nicht wie wir hier rauskommen?“ Victor klang schon etwas zornig, aber nicht überrascht „weißt du eigentlich, dass ich in ein oder zwei Tagen hier wahrscheinlich eh rausgekommen wäre… ohne Probleme? Ohne Ärger mit dem Gesetz? Und jetzt machst du mich zu einem Flüchtigen Knastvogel???“

„Und Exibitionist! Vergiss nicht wie du nackig über die Flure gelaufen bist.“

„Tria!“

„oh? Es ist noch etwas zu früh um darüber zu lachen?“

„Tria…“ er sprach mit einem leeren Gesichtsausdruck und schwachwer Stimme „Ich glaube ich hasse dich Tria…“

„Ach Quatsch… du liebst mich.“ Meinte sie grinsend, natürlich meinte sie das auf eine platonische Art und Weise.

Triane stopfte ihre Kleidung in ihren Seesack und sah sich um „jetzt brauchen wir eben einen neuen Plan, das wird schon.“

Es rummst heftig und die Tür begann zu splittern

„Hast du schon einen Plan?“

„Wir könnten einfach die ganze Truppe verprügeln.“ Triane schlug ihre Faust in ihre Hand und grinste.

„Nein, nein Triane, aus! Schlechte Idee. Hör auf damit.“ Tadelte er sie wie er ein Hündchen tadeln würde.

„Bist du dir da sicher? Schau mal hier.“ Sie zog aus einem der Regale eine groe Flasche mit klarer Flüssigkeit „Mit soviel Spiritus kann ich genügend Wunden reinigen, ich wette wenn wir mit denen fertig sind brauchen wir höchstens drei Tage Bettruhe… maximal fünf… oder sieben… zwei Wochen wenn es hoch kommt. Und so einen Monat im Bett mach dir doch nichts aus, oder?“

„Nein, ich sagte das ist eine schlechte I- Was hast du gesagt ist da drinn in den Flaschen?“

„Spiritus, haben die vermutlich benutzt Drogen her zu stellen, man muss damit sehr aufpassen, ist hoch entzündlich.“

„Ich weiß.“ Und Diesmal zog sich über Victors Lippen ein diabolisches grinsen.

Keiner von den Marinesoldaten hätte je gedacht, dass sie den Rammbock in ihrer eigenen Marinebasis verwenden müssten, doch nun war es soweit. Die Flüchtigen hatten sich in der Kammer mit den Beweismaterialien verchanzt, das war eine der stabilsten Türen hier, wer hatte die überhaupt offen gelassen?

Zehn Soldaten mussten den Schweren Rammbock führen, sie holten schwung und ihr Offizier zählte „Auf drei Männer! Eins! Zwei! Dre“


BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOM

Die Explosion riss die schwere Tür aus den Angeln und warf die Sodlaten zusammen mit dem Rammbock um. Die Soldaten stürmten sofort in die Kammer, in deren Rückseite nun ein großes Loch klaffte und die in Flammen stand, die Soldaten sahen sich dieses Flammenmeer mit offenen Mündern an. „Worauf wartet ihr denn noch!?“ Bellte der Offizier von hinten „hinterher! Wir müssen sie abfangen bevor sie das Gelände verlassen! Und organisiert einen Löschtrupp, bevor hier noch alles abfackelt!“ mit diesem Befehl stürmten die Soldatne durch das Loch und verteilten sich über das Gelände.

Kurz nachdem die letzten Soldaten weg waren schob Triane das brennende groe Schild bei Seite, unter dem sie sich mit Victor versteckt hatte und sah sich um „Ich muss mich entschuldigen… du bist nicht der Geist der gewaltsame Tode… du bist ein gesannter vom großen Feuergeist Ignus selbst!“

„Ich weiß nicht was das bedeuten soll, aber wir sollten hier jetzt wirklich verschwinden.“
 
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