War das wirklich geschehen? Taja hatte es gesehen aber konnte es nicht glauben. Kapitän Beubo war in einen tiefen Schlund gefallen, vom Felsen begraben und in einem unterirdischen See ertränkt, ohne jegliches Licht. Taja konnte nichts tun, er war machtlos gegen das was geschehen war und tatsächlich war ihm so als hätte er die Kontrolle verloren. Warte! Es war wirklich so! Taja spürte seinen Körper nicht mehr und bewegte sich von allein, es war so als würde er durch seine Augen wie durch Fenster sehen.
Es geschah also schon wieder.
Akataja war in seinem Körper gefangen während ein anderer die Kontrolle übernommen hatte und dieser andere kämpfte gerade wie eine Bestie. Er war überraschend schnell und stark, für ihn hatte dieser Körper keine Grenzen durch Schmerzen oder Überanstrengung. Es war stärker und schneller als Taja, aber er führte das Nodachi als wäre eine Keule mit einem Steinkopf. Sein Vorgehen war so unbeherrscht, dass seine Gegnerin leicht jedem Schlag ausweichen konnte und er sie ziellos über das Schiff jagte und das Schiff litt unter jedem Schlag der daneben ging. Die Wucht mit der er das Schwert führte schlug große Löcher in das eh schon morsche Schiff und es begann zu ächzen und zu knacken.
Taja hatte Misa schon bis zur Front des Schiffes gejagt, mit ihrem letzten Sprung hatte sie sich auf den Kopf der Galionsfigur gerettet, von hier gab es kein Entkommen! Taja machte einen hohen Sprung und holte mit dem Schwert weit über seinem Kopf aus, er wollte diesen Feind zerschmettern wie eine Fliege. Im richtigen Moment zog Misa ihr Schwert herum und rammte den Schwertgriff mit einem Sprung in Tajas Magen. Sie stieß sich dabei so heftig ab, dass die Figur abbrach und hinunter fiel, sie wurde am Rand des Hafenbeckens in mindestens tausend teile zerbrochen. Dort wären wahrscheinlich auch Taja und Misa gelandet, wenn Tajas Angriff geglückt wäre. So landete er wieder auf dem Deck, spuckte ein bisschen Blut aus und sprang wieder auf, für gewöhnliche würde Akataja sich vor Schmerzen krümmen und Krämpfe würden es unmöglich machen sich zu bewegen, aber für den anderen gab es keinen Schmerz. Er agierte gegen den Körper und ging gleich wieder zurück in den Kampf. Er stürmte auf Misa zu, schneller als die meisten gucken konnten, doch Misa konnte sich zur Seite wegdrehen. Taja kannte ihren nächsten Angriff, ein typischer Angriff den er auch schon von seiner Meisterin kannte und hätte er die Kontrolle gehabt, hätte ausweichen und kontern können, doch der andere tat nichts dergleichen. Die Klinge von Misa bohrte sich von hinten durch seine Schulter, Misa drehte sich leicht herum und hob Taja Körper daran hoch um ihn herum zu ziehen und weg zu schleudern. Die offene Wunde in der Wunde war schlimm genug, aber dazu wurde er auch noch in den Hauptmast des Schiffes geschleudert, der kurz darauf umkippte und das ganze Schiff erschütterte. Taja wurde unter dem Mast begraben und in die Planken gedrückt.
In Tajas Kopf:
„Das hält uns nicht auf.“ Die Stimme des anderen Hallte durch den dunklen Raum, der nur durch das Licht erhellt wurde, dass durch die beiden Fenster fiel, durch die Taja nach außen sehen konnte. Taja selber lag in Ketten und der andere, der mit den stechend gelben Augen, stand vor ihm, drehte ihm den Rücken zu.
„Die werden büßen und untergehen!“
„Hör auf damit! Du tötest uns beide!“ Taja versuchte sich aus den Ketten zu befreien, aber das war natürlich zwecklos.
„Wir tun nur wofür du zu schwach bist... so war es schon immer.“ Der andere drehte langsam den Kopf herum, so dass Taja das stechende Gelb in den Augen sehen konnte.
„Wovon redest du irrer denn da? Weder weiß ich wer du bist, noch brauchst du irgendwas für mich zu machen!“
Der andere trat näher an ihn heran
„Oh tu nicht so, du weißt was ich meine.“ er streckte langsam die Hand nach Taja aus, bis Zeige- und Mittelfinger ihn an der Stirn berührten. In diesem Moment blitzte es vor den Augen des Schwertkämpfers und es war so als ob Bilder in seinem Kopf auftauchten die vorher nicht dort waren. Aber Taja realisierte es schnell, die Erinnerungen waren nicht neu, er hatte sie nur weggesperrt.
Ein dumpfes Pochen von den Narben auf Tajas Rücken.
Wie er damals Pain den Fischmenschen angetrieben von Zorn über das Deck gejagt und verkrüppelt hatte bevor er ihm langsam erdrosseln wollte, nicht etwa weil es die beste Kampftaktik war, sondern weil es am meisten Spaß machte.
Das Pochen wurde zu einem scharfen ziehen, als würde ihn etwas die Haut vom Rücken ziehen wollen.
Wie er in Lohen diese Söldner abgeschlachtet hattet, nicht um diese Frau zu retten, sondern um ihnen zu zeigen wo ihr Platz war und das sie ihn nicht bedrohen konnten. Er hatte diesen matschigen Platz vor Sankt Karin in ihr Blut getränkt, Köpfe abgetrennt , Körper geöffnet und Kehlen auslaufen lassen und er hätte als nächstes mit den Geiseln weiter gemacht, wenn Onkel Vince nicht aufgetaucht und ihn niedergestreckt hätte.
Es drückte, es drückte tief in sein Rückgrat, als würde eine Klaue sich um seine Knochen legen und versuchen sie heraus zu ziehen.
Wie er damals den anderen Fähnrich von hinten erstochen hatte um seine eigene Haut und sein Schwert zu retten. Er hatte ihn ermordet ohne ihm eine Chance im Kampf zu geben, Taja hätte genauso gut einfach weglaufen können, aber der Zorn in ihm zwang ihn dazu drastisch zu handeln. Der Zorn auf die Marine, der Zorn auf sich selbst, der Zorn auf seinen Vater... sein Vater?
Der Schmerz wurde zu einem heißen Brennen.
Wie er damals als kleiner Junge vom Untersuchungstisch aufgesprungen war, nackig und unbewaffnet, aber entschlossen, als er an die Brust seines Vaters Sprang und den Kugelschreiber aus dessen Tasche zog. Mit einem Druck auf den kleinen Knopf kam die Spitze hervor und er trieb sie durch das Brillenglas, es war das erste mal in seinem Leben, dass er töten wollte! Er wollte diesen Mann ein Ende bereiten, ein Ende für die Untersuchungen! Nie wieder kalte Untersuchungstische aus kaltem Stahl und nie wieder Spritzen und Messer. Zwei Männer packten den Jungen und drückten ihn zurück auf den Tisch und er konnte sehen wie der Mann mit den langen schwarzen Haaren, der Brille und dem Stift im Auge lachte. Eine schleimige Mischung aus Augapfel und Blut ran zwischen den Fingern über seinen Auge hervor, aber er lachte und es war das erste und einzige mal, dass Taja so etwas wie Anerkennung oder sogar Stolz im Gesicht seines Vaters gesehen hatte. Aber als Aka seinen Vater das letzte mal sah, da war nichts mit seinem anderen Auge, was war inzwischen vorgefallen?
Der glühende Schmerzt ließ seinen Rücken buchstäblich zerbrechen und strahlte nach außen, er ließ Taja aufschreien.
Wie damals, als sie seinen Rücken aufgeschnitten hatten, um sein Rückgrat frei zu setzen und die Rippen zurück zu biegen. Aber das einzige an das sich Taja von damals erinnerte, außer diesen unglaublichen Schmerzen, war der kalte Schatten der sich über ihn legte.
„Siehst du? Es gibt kein Verstecken und kein Leugnen.“ Die Stimme des anderen war trocken und viel ruhiger als zuvor „
Du bist nicht der, der du glaubst zu sein.“ Er zog seine Hand zurück
„Und jetzt halt den Mund und lass mich unsere Arbeit beenden.“
Es war vermutlich Zeit es sein zu lassen, klein bei zu geben und sich dem hinzugeben was da kommen würde... aber es ging nicht! Taja konnte jetzt nicht aufgeben.
„Nein.“
„Wie bitte was?“
„Ich sagte: Nein.“
„Höf auf den Helden zu spielen und bleib sitzen.“
„Nein!“ Taja sprengte diese Ketten von sich und der andere musste einen Schritt zurück gehen
„Nein! Und nie wieder! Ich habe genug!“ Er schrie so laut, dass es in seinem Kopf von überall widerhallte
„Keine Ausreden mehr! Ich verstecke mich nicht mehr hinter meiner eigenen Schwäche.“ Er atmete tief ein und aus und spürte wie sein Körper ruhiger wurde als er die folgende Worte Sprach
„Ich... bin ein Verbrecher, ein Mörder, ein Verräter. Ich habe aus Spaß und Gier getötet und war bereit meine Waffe selbst gegen Unschuldige zu führen um diese Gelüste zu befriedigen... ich bin genau das geworden, was mein Vater immer gesucht hatte.“ Der andere grinste und zeigte dabei viel zu viel Zahn und Zahnfleisch.
„Aber das ist nicht alles... nicht wahr?“
Das Grinsen schwand aus dem Gesicht des anderen
„Was?“
„Ich bin immer noch das kleine Kind, dass auf dem Untersuchungstisch sitzt, verängstigt und bockig, ich suche noch immer nach der Bestätigung für mein Leben und hoffe sie von anderen zu bekommen oder versuche einfach weg zu rennen, in dem ich mich hinter Lügen verstecke oder in den Kampf flüchte... und ER hatte das gewusst, ER hatte das alles gesehen und war trotzdem mein Freund... unser Freund.“ Taja sah dem anderen nun direkt in die Augen und fand plötzlich so viel Vertrautheit in diesen Fremden Augen
„Beubo war für uns beide da und was geschehen ist macht uns beide zornig.“
„Er... er muss gerettet werden! Wir müssen diesen Feind aus dem Weg räumen um zu ihm zu kommen!“
Taja gab dem anderen einen heftige Backpfeife
„Ich sagte kein Verstecken mehr... keine Lügen!“ seine Augen brannten von den Tränen die aufsteigen wollten
„Beubo... war mein Kapitän.... er war“
„Er war mein Freund.“ der andere sah zu Taja auf.
„Vielleicht werden wir hier sterben und ihm folgen... aber egal was wir tun, wir sollten es zusammen tun, für ihn... weil du und ich...“ Taja musste die Wahrheit akzeptieren
„Ich bin du ... Du bist ich ... Aus dem Meer deiner Seele komm ich ...“ er reichte dem anderen die Hand und dieser nahm sie an.
Zurück in der Realität:
Seit dem der Mast auf ihren Feind gefallen war hatte Misa nur einen Atemzug zeit um neue Kraft zu schöpfen und schon bewegte sich der Mast und die anderen Trümmer. Sie hatte damals von ihrer Meisterin gehört wie hartnäckig dieser Mann sein sollte, aber nun sah sie es mit eigenen Augen. Blut floss aus vielen verschiedenen Wunden seines Körpers, Knochen waren gebrochen und Muskeln gerissen, dennoch hob er einfach diesen Mast hoch und sah direkt zu Misa herüber. Seine Augen wirkten plötzlich anders, noch immer verzogen zu dünnen schlitzen, aber irgendwie viel ruhiger und... waren sie ganz kurz gelb gewesen? Misa konnte das nicht mit Sicherheit sagen, denn dieser Typ warf einfach den Mast nach ihr! Misa konnte das morsche Holz natürlich spielend leicht mit einem Hieb durchtrennen, aber gleich hinter dem Mast war der nächste Ansturm von Akataja und diesmal führte er das Schwert richtig, Misa musste ihre Klinge herum ziehen und abwehren, so das beide nun dagegen drückten und knurrend soviel Kraft aufbrachten, dass der Boden unter ihnen anfing zu knacken. Misa sollte eigentlich viel stärker sein als dieser Mann, also warum konnte er gegen sie halten? Hatten die Vorkämpfe und ihre Wunden sie schon zu viel Kraft gekostet? Oder hatte ihr Gegner einfach größere Reserven als sie gedacht hatte.
„Ich bin beeindruckt wie stark das Training unserer Meisterin euch gemacht hat.“ Tajas Stimme klang viel ruhiger als sie es für einen Berserker sein sollte
„Ich bin mir sicher, sie ist stolz auf euch.“ Mit diesen Worten verlagerte Taja sein Gewicht ruckartig um Misa einen Schulterstoß zu geben, so konnte er ihre Verteidigung lange genug öffnen um einen schnellen Schlag von unten nach oben durch zu führen. Sein Schwert ging durch das Morsche Holz des Schiffsbodens und fand sein Ziel! Misas Helm flog durch die Luft, weit geöffnet in der Front, doch Misa selber konnte sich gerade rechtzeitig zurück ziehen, so das es nur einen Kratzer über Gesicht gab, an ihrer Nase vorbei und zwischen ihren Augen, ein paar abgetrennte Haarsträhnen flogen noch durch die Luft.
„Misa!“ Iwas Stimme kam vom etwas weiter weg, sie hatte sich und ihre jüngere Schwester in eines der Beiboote geschleppt
„Du unterschätzt ihn! Gib alles oder er wird uns alle drei töten! Denk an das, was du in seiner Akte gelesen hast!“
Taja hatte seine Klinge neu angelegt und stürmte erneut auf Misa zu, sein Feind war stärker und schneller und besser trainiert, er musste jeden anderen Vorteil ausnutzen den er finden konnten. ShiberuKen war länger als die Waffe von Misa und um einiges stabiler. Er verwickelte sie mit schnellen Hieben in einen Kampf auf voller Länge seiner Waffe, das zwang sie in die Defensive. Misa drehte den Spieß jedoch schnell um, sie sprang zurück und setzte zu einer der Meistertechniken ihrer Meisterin an.
/Achtstreich!/ Taja kannte diese Technik, Hika hatte sie häufig im Training gegen ihn benutzt, er war damals nie in der Lage alle acht Angriffe auszuweichen oder abzuwehren... doch er war nicht mehr der Rekrut von damals und kannte die Bewegungen mittlerweile. Den ersten beiden Hieben wich er durch zwei Seitenschritte aus, der dritten von der Seite musste er abwehren, auch wenn der Hieb ihn zurück schlug
/verdammt! Die ist stark!/ der vierte und fünfte kamen von oben und er musste zurück springen um nicht so zerfetzt zu werden wie die Holzplanken unter ihm. Sechs und Sieben bildeten ein Kreuz, ein heftiger Schlag dem man ausweichen sollte, aber das konnte Taja nicht, er packte die Klinge seines Schwertes mit der linken Hand und den Griff mit der rechten, um mehr Kraft in die Abwehr stecken zu könnnen. Die Wucht der beiden Hiebe trieb die Klinge in seine eigene Hand, doch er spürte den Schmerz nicht und konnte widerstehen. Jetzt war der Moment gekommen, zwischen sieben und acht war eine kleine Pause, in der Misa ausholen musste, Taja sprang gleich zu ihr und schlug selber mit dem Schwert zu.
Misa hatte Glück, der Schwerthieb zerteilte nur den Panzerhandschuh, doch die die brutale Kraft in diesem Hieb brach ihr den Arm und schleuderte über das Deck und in die Kapitänskajüte des alten Schiffes. Taja konnte nur ungläubig auf seine Hände sehen, er hätte nie gedacht so einen harten Treffer gegen Misa landen zu können
/Diese Kraft.../ /Es ist unsere Kraft! Aber sie hält nicht mehr lange an!/ Taja sah mit einem leichten Lächeln zu dem Loch, dass seine Gegnerin in der Wand hinterlassen hatte, aber besiegt war sie natürlich noch nicht.
/Also gut, versuchen wir diese Technik doch mal.../ Taja nahm einen festen Stand ein und erhob das Schwert als wolle er zuschlagen, doch verharrte mitten im Schlag.
Iwa konnte nicht sehen was geschah, doch sie spürte es und sie konnte es nicht glauben
„Das ist unmöglich! Niemand lernt diese Technik so schnell!“
„Schwalbenflug!“ Rief Taja laut und riss sein Schwert herum, aus dessen glühende Klinge eine glühende sichelförmige Energie trat und losflog. Gerade rechtzeitig, denn im selben Moment hatte auch Misa eine Energieattacke von ihrer Klinge gelassen, die durch die Kajüten wand schnitt wie durch Butter. Die beiden hellblauen Energien trafen sich. Für Misa und Taja war das völlig neu und keiner wusste was geschah oder wieso es geschah. Für den Bruchteil einer Sekunde vereinten sich beide Attacken, dann explodierten sie. Das Schiff wurde erneut erschüttert, doch diesmal war es zu viel. All die anderen Attacken und Explosionen hatten die Struktur zu sehr geschwächt. Die drei Karabinerhaken aus Stahl, die das Schiff an den Ketten hielten, waren zwar stabil genug, doch das Holz in dem sie steckten hielt nicht. Die Haken brachen heraus und das Schiff brach am Punkt der letzten Explosion auseinander und fiel herunter.
Der Sturz des Schiffs dauerte nur wenige Sekunden, aber das war genügend Zeit für Misa. Ihr Gegner war auf der anderen Seite, auf der anderen Hälfte des abstürzenden Schiffes und ihr damit ziemlich egal geworden. Misa drehte sofort herum und rannte zu dem Rettungsboot in dem ihre Schwestern saßen. Unter ihren Füßen zerbersten die Planken und sie streckte ihre Hand nach diesem Beiboot aus.
Die ganze Höhle musste dank Sterling und Beubo schon sehr viel einstecken und wurde in ihrer Struktur mehrfach beschädigt, als dann auch noch die eine Hälfte des riesigen Schiffes auf den Felsboden krachte erschütterte sie noch mehr und es bildeten sich noch mehr Risse in der Decke und den Wänden. Die andere Schiffshälfte landete im Hafenbecken, die entstehende Flutwelle schwappte über das Hafenbecken und ließ einige der anderen Schiff stranden, zum Glück aber nicht die Red Carpi.
Die Trümmer des Schiffes an Land wurden von einer heftigen Energieattacke bei Seite gerissen und gaben Das ZaruTrio frei. Misa hatte den Fall und Aufprall für ihre Schwestern mit ihrem eigenen Körper abgefangen, ihre Wunden waren wieder aufgeplatzt, sie war Blut überströmt und in ihrem Oberschenkel steckte eine verdammte Holzplanke! Aber sie konnte immer noch stehen. Sie blickte sich um, wo war ihr Gegner? Vom Schiff zerschmettert? Hoffentlich...
Die andere Schiffshälfte tauchte explosionsartig aus dem Hafenbecken auf, wie ein Korken der unter Wasser gedrückt wurde und noch einmal hochkam bevor er wieder versinken würde. Auf der Spitze stand Akataja und er hatte bereits die nächste Schwalbe aufgeladen. Misa hatte weder die Kraft noch die Zeit eine Energieattacke dagegen zu setzen, keine fliegenden Schwerthiebe mehr. Sie stellte sich vor ihre Schwestern und als die Schwalbe geflogen kam konnte sie sie nur mit ihrem Schwert abwehren.
Misas Schwert brach, die Klinge flog durch die Luft und rammte sich in den felsigen Boden der Höhle. Die Attacke von Taja hatte noch immer genügen kraft um durch ihre Rüstung zu schneiden und sie mit einem Blutschwall zu Boden zu schicken. Selbst eine Kriegerin wie Misa hatte ihre Grenzen und nun war sie dort angekommen. Sie hatte keine Kraft mehr um sich zu bewegen und ihr Sichtfeld wurde schwarz. Bevor sie das Bewusstsein aber verlor lächelte, denn sie sah ihre Schwestern und beide lebten noch. Misa hatte keine Angst, sie wusste was sie wissen musste.
Bevor das Schiff im Hafenbecken versank schnappte Taja sich die Scheide von ShiberuKen und sprang zurück an Land.
/Das haben wir gut gemacht?/ /Ja, sehr gut./ /Ich bin so müde./ /Nur noch ein bisschen weiter und den Rest schaffe ich alleine./ Taja spürte wie die Schmerzen in seinen Körper zurück kamen und er wusste er hatte nicht mehr viel Zeit bis er nicht mehr genug Kraft haben würde um sein Schwert auch nur an zu heben. Er lief herüber zu den drei Mädchen, Misa war ausgeschaltet, Iwa konnte nur dahocken und sich an ihr mittlerweile leeres Blitschwert klammern und Kika kam gerade erst wieder zu sich. Wenn er das beenden wollte, dann musste es JETZT sein.
„Hau ab!“ Schrie Iwa ihn entgegen, ihr Schwert erhoben zur Verteidigung
„Fass sie nicht an du verdammtes Monster!“ Noch nie in ihrem Leben hatte sie so viel Angst, nicht um sich selbst, aber um ihre Schwestern, sie war die älteste, sie musste sie doch beschützen. Und Akataja? Er war ein Mörder, eine wilde Bestie die von der Marine gejagt wurde weil sie kaltblütig tötete und nicht mal vor Verrat zurückschreckte. Sie hatten ihn herausgefordert und verloren, es blieb Taja nichts anderes als sie zu töten, immerhin war er Pirat und sie waren Kopfgeldjäger.
Kika öffnete ihre Augen rechtzeitig um zu sehen wie die silberhaarige Bestie Iwa das Schwert aus der Hand riss und einfach über das Knie brach, als wäre es ein Ast und als hätten sie nur Schwertkämpfer gespielt. Kika konnte nichts hören, doch Taja riss seinen Mund beim Schreien soweit auf, dass sie die Worte ohne Probleme von den Lippen ablesen konnte.
Iwa zuckte zusammen als er sie anschrie „
DAS HIER BIN ICH!“ schrie er und holte mit dem verfluchten Schwert aus, das zahllose Leben genommen hatte
„WIE ICH DICH TÖTE! DICH UND ALLE DIE DU LIEBST!! WEIL IHR MEINE FAMILIE, MEINE NAKAMA ANGEGRIFFEN HABT!“ seine Pupille waren so zusammen geschrumpft das man sie kaum noch sah und Speichel flog aus seinem Mund. Nakama... der alte auf der Insel hatte ihm davon erzählt und er erinnerte sich an die Bedeutung dieses simplen Wortes. Dann senkte er das Schwert „
Und das...“ seine Stimme klang plötzlich regelrecht zerbrechlich
„und das ist mein Kapitän... wie er euch das Leben lässt.“ er steckte das Schwert zurück in seine Scheide, keine Leben für das TodesglockenSchwert, zumindest nicht heute. Beubo hatte ein gutes Herz, er hätte das niemals gewollt und Taja könnte ihm nie wieder in die Augen sehen, wenn er das tun würde... darum war er der Kapitän. Er drehte den drei Mädchen den Rücken zu, sie konnte die Tränen nicht sehen, die seine Wangen herunter liefen, doch sie konnte es hören als er sprach
„Dankt ihm gefälligst dafür...“ Dann griff er sich Misa und schulterte sie.
„Was...?“ Iwa verstand nicht mehr was geschah, sollte sie sterben? Sollte sie leben?
„Jetzt nehmt eure andere Schwester und kommt mit... wenn diese Höhle wirklich zusammen brechen sollte, ist die Red Carpi das einzige Schiff das hier raus kommt...“ Er sollte die Mädchen hier zurück lassen, sie mit zu nehmen war viel zu gefährlich, aber er konnte die Red Carpi in seinem Zustand unmöglich allein fertig machen
/und wir müssen hier schnell raus./ Außerdem hatte er die drei besiegt, der Kampf vorbei, er hatte gewonnen, keiner von ihnen hatte noch die Kraft weiter zu kämpfen, oder den Willen. Heute war bereits genügend Blut geflossen, er wollte nicht für noch mehr verantwortlich sein.
Als er zum Schiff ging, lief die 16 jährige Kika neben ihm, sie sah zu ihm hoch, Schweigen für einige Zeit und dann, mit einem Lächeln auf ihren Lippen
„Datt muss ick dir lassn Großa... bist 'n verrückter alter Mann.“
Der Kampf am Hafenbecken:
Akataja
Vs.
Das Saru Trio
Sieger: Akataja