Vincent Vega
Piratenkapitän
Eine solche Reaktion von Iljana hatte er allen ernstes erwartet, dass sich nun aber auch noch die dümmliche Emma traute seine Kompetenz und Stärke in Frage zu stellen, empfand der Dunkelhaarige als eine richtige Beleidigung. Er massierte sich mit den Finger den Nasenrücken und versuchte sich seine Gereiztheit nicht anmerken zu lassen, was schwieriger war als es aussah. Mit einem übertriebenen und unechten Lächeln, einige Zeit später wandte er sich dann wieder an seine „Gesprächspartner“ und richtete seine ersten Worte an Emma: „Du bist nicht gerade mit Intelligenz gesegnet worden oder? Das Hauptthema war, dass ich an Kleinigkeiten erkennen kann, was ihr macht oder woher ihr stammt. Zugegeben, dass du einen handwerklichen Beruf auf einem Schiff ausübst ist allerdings nicht sonderlich schwer zu erraten.“ Das stimmte. Die dunkelhäutige Frau war so gut gebaut, dass sie wohl kaum täglich hinter dem Herd saß und eine solche Bräune konnte nur auf hoher See erlangt werden … zumindest einmal nicht hier, wenngleich Ilrusia durchaus eine angenehme Insel war. Doch Emma war bei weitem nicht das interessanteste hier. Seine Augen fielen zurück auf Ilja und seine Gedanken schweiften zu dem ab, was Harveye angedeutet hatte. … diese Branche hat gute Verbindungen ... Harveye hatte gemeint sie sei einst eine Sklavin gewesen. Es würde die überstürzte Reaktion in der Gasse beantworten. Konnte er sich dessen denn wirklich sicher sein?
„Und zu dir Fischi“, wandte er sich schlussendlich Iljana zu, „erwarte ich auch gar nicht, dass du mir was sagst. Immerhin könnte ich womöglich Dinge herausfinden die du nicht noch einmal aufrollen möchtest … ich würde ja darauf tippen, dass du angst hast, dass ich etwas herausfinde was viel zu schlimme Erinnerungen wachrufe.“ Keine Reaktion. Und doch wirkte sie nicht mehr so betont gleichgültig, ihre monotone Miene wirkte nicht mehr ganz so monoton. „Seitdem wir uns getroffen haben bist du dabei deinen Blick über alles schweifen zu lassen. Doch ich sehe keinerlei Interesse … wohin führt uns das? Willst du dir im Notfall einen Fluchtort einfallen lassen? Gibt es etwa eine Sache vor der du dich fürchtest?“ Immer noch keine sichtbare Reaktion. Sie starrte ihn an und er starte zurück, fixierte sie und konzentrierte sich darauf bei der kleinsten Bewegung aufmerksam zu sein. „Aber vielleicht interpretiere ich ja zu viel hinein … diese Herrschaften in der Gasse sind zwar in einem gewissen nicht ganz so legalen Geschäft tätigt … du weißt schon, der Handel mit einer ganz besonderen Art von Ware … aber das hat sicher nichts zu heißen.“ Ein minimales zucken in den Ohren brachte ihm schon die gewünschten Informationen. Scheinbar war der alte Sack immer noch so gut darin Sachen aufzuschnappen wie er es vor einem Jahr war, als er Vincent quasi verhört hatte. Draußen begannen in unregelmäßigen Abständen große Regentropfen gegen das Fenster zu klopfen. „Aber sollte meine Vermutung doch richtig sein … möchtest du mir vielleicht sagen was der Grund für dein Misstrauen gegenüber Menschen ist? Ich meine, ich kann mir gut vorstellen was mit einem weiblichen Fischmenschen gemacht wird, aber vielleicht willst du es uns noch einmal näher erläutern? Ich nehme an du bist nicht mehr so Unschuldig wie du gern wärst ...“
KLATSCH!
Vincent hatte ins schwarze getroffen … Iljana allerdings auch. In dem Moment wo er das Wort 'Unschuldig' in den Mund genommen hatte, war die Dame bereits dabei auszuholen. Auf seiner Wange prangte ein roter Handabdruck, der jedoch mehr brannte als gewöhnlich. Normalerweise wirkte das Gift eines Rotfeuerfischmenschen nur bei offenen Wunden. Vincent hatte allerdings scheinbar einen besonderen Hauttyp. Obwohl keine Wunde zu sehen war, brannte seine linke Gesichtshälfte als hätte man kochendes Wasser drüber geschüttet. Jetzt konnte sich der Vega auch erklären, was die Unterwasserfrau damit gemeint hatte, als sie von sich selbst sagte sie sei giftig. Was in den nächsten fünf Minuten geschah bekam der Mann gar nicht mehr mit, er war damit beschäftigt einen Lappen einzuweichen und ihn sich auf die Backe zu legen. Als er wieder an den Tresen schaute sah er nur noch die verwirrte Emma und Ronja. Iljana war weg. Also hatte er wirklich voll ins schwarze getroffen. Er hätte froh sein sollen, merkwürdigerweise war er aber gereizt. Er bemühte sich um einen ruhigen Ton, als er anfing mit Emma zu sprechen: „Geh ihr hinterher, das dumme Mädchen ist sich scheinbar nicht bewusst wie gefährlich es für sie um diese Uhrzeit da draußen ist.“ Als Emma nicht sofort spurtete vergaß er sich schließlich völlig. „JETZT VERSCHWINDE GEFÄLLIGST VON HIER UND LAUF DER DUMMEN KUH HINTERHER“, brüllte er sie an und mit dem selben Blick den ihm auch Iljana zugeworfen hatte, kurz bevor sie ihn geschlagen hatte, war auch sie gegangen. Der Blick blieb jedoch in seinem Gedächtnis haften. Pure Abneigung.
Der Vega zündete sich schließlich eine Zigarette an, schenkte sich ein Glas Rum ein und begann erst mal damit sich die negativen Gedanken weg zu trinken. „Als ob das funktionieren würde Vinnie … diesmal hast du es einfach richtig vergeigt.“ Neben sich selbst sah er die geisterhafte Figur von sich selbst – allerdings mit glühenden roten Augen. Samsa war in letzter Zeit sehr viel aufdringlicher geworden als sonst. „Im Ernst Vinnie, du bist nicht nur schlecht sondern ein riesiges Arschloch, dabei sollte eigentlich ich diese Rolle ausfüllen.“ Hämisches Gekicher, auf welches Vince nur mit einem „Halts Maul“ antworten konnte. In Prinzip hatte er ja recht.
In der Zwischenzeit war der Regen stärker geworden, es waren vielleicht gerade mal ein paar Minuten verstrichen seit diesem Vorfall, als auch schon eine Person Zuflucht in der Bar suchte. Zumindest dachte es der Dunkelhaarige. „Tut mir Leid, wir haben noch nicht auf“, log Vincent ohne aufzusehen. „Damit habe ich kein Problem, dann kann ich in aller Seelenruhe das vollbringen was heute Mittag nicht funktioniert hat.“ Vincent schaute noch im richtigen Moment auf, ehe die lange Klinge seinen Hals ebenso durchtrennen konnte wie den seiner Flasche …
Iljanas Weg durch den Regenschauer wurde von einem Messer unterbrochen, welcher an der Wand einer kleinen Holzhütte stecken blieb. Der Mann, man nannte ihn Charles Wilson, der das Messer geworfen hatte lächelte süffisant und holte aus dem maßgeschneiderten Anzug drei weitere kurze, zum Werfen ideale Messer, die er in seiner rechten Hand festhielt, zwischen den Fingern als würden ihm Klauen aus den Fingerkuppen wachsen. Die Brille die er trug musste ihm ziemlich behindern, umso beeindruckender war die Zielsicherheit die er mit seinen Messern an den Tag zu legen wusste. Neben ihm standen zwei Männer, einer je links und rechts, die zwar nicht so aussahen als könnten sie ebenso geschickt mit den Messern umgehen, die aber keine Zweifel aufkommen ließen, dass sie mit ihren Fäusten und Keulen ebenso gut darin waren Leute zu verletzen.
„Iljana Rhyswood“, kündigte der dünne Mann mit den Messern an, deutete eine Verbeugung an und fuhr ohne jegliche Begrüßungsfloskel fort, „ich hoffe ich störe sie nicht weiter. Ich wollte lediglich darum bitten, dass sie uns begleiten. Falls sie sich dazu nicht in der Lage sehen sollten ...“ Der Mann unterbrach sich und warf die drei bereits in seinen Händen wartenden Klingen, die knapp an der Fischdame vorbei rauschten und ebenso im Holz stecken blieben. „Dann würden wir ihnen furchtbar gerne dabei helfen ihnen Gründe zu suchen weshalb es doch besser wäre mit zu kommen.“
In einer anderen Straße wurde die Stille des Regenfalls wiederum von einem lauten jaulen unterbrochen, der die gebräunte Seefrau aufschrecken ließ. Ihr heißgeliebter Hund schrie ein weiteres Mal auf und in den Flanken des weißen Riesenhundes steckte ein Pfeil. Es gab weitere dumpfe Geräusche und drei weitere hatten sich in den Körper der Hündin gebohrt. Nicht tief, es floss kaum Blut, aber tief genug um das Schlafmittel, in welches die Pfeilspitzen getaucht worden waren, anfing zu wirken. Der große Körper begann langsam zu taumeln und brach dann in sich zusammen. Ronja schlief noch nicht und gab immer noch Laute von sich, doch die Muskeln in ihrem Körper gehorchten nicht mehr dem Willen des Tieres. Hinter Emma tauchten mehrere Männer auf, doch von denen wagte es nur einer sich mit der wütenden Amazone anzulegen … und nur dieser Typ schaffte es der dunkelhaarigen einen harten Schlag zu verpassen, ehe diese auch nur ahnen konnte was da auf sie zukam. „Schafft das Vieh hier weg“, brüllte der Kerl in seiner schwarzen Hose und der offenen Jacke mit der übergezogenen Kapuze. Unter der Jacke trug er nichts und so konnte man den gut gebauten Oberkörper erkennen. An seinen Händen glitzerten Schlagringe. „Ich kümmere mich um dieses Miststück“, murmelte Ronald vor sich her.
„Und zu dir Fischi“, wandte er sich schlussendlich Iljana zu, „erwarte ich auch gar nicht, dass du mir was sagst. Immerhin könnte ich womöglich Dinge herausfinden die du nicht noch einmal aufrollen möchtest … ich würde ja darauf tippen, dass du angst hast, dass ich etwas herausfinde was viel zu schlimme Erinnerungen wachrufe.“ Keine Reaktion. Und doch wirkte sie nicht mehr so betont gleichgültig, ihre monotone Miene wirkte nicht mehr ganz so monoton. „Seitdem wir uns getroffen haben bist du dabei deinen Blick über alles schweifen zu lassen. Doch ich sehe keinerlei Interesse … wohin führt uns das? Willst du dir im Notfall einen Fluchtort einfallen lassen? Gibt es etwa eine Sache vor der du dich fürchtest?“ Immer noch keine sichtbare Reaktion. Sie starrte ihn an und er starte zurück, fixierte sie und konzentrierte sich darauf bei der kleinsten Bewegung aufmerksam zu sein. „Aber vielleicht interpretiere ich ja zu viel hinein … diese Herrschaften in der Gasse sind zwar in einem gewissen nicht ganz so legalen Geschäft tätigt … du weißt schon, der Handel mit einer ganz besonderen Art von Ware … aber das hat sicher nichts zu heißen.“ Ein minimales zucken in den Ohren brachte ihm schon die gewünschten Informationen. Scheinbar war der alte Sack immer noch so gut darin Sachen aufzuschnappen wie er es vor einem Jahr war, als er Vincent quasi verhört hatte. Draußen begannen in unregelmäßigen Abständen große Regentropfen gegen das Fenster zu klopfen. „Aber sollte meine Vermutung doch richtig sein … möchtest du mir vielleicht sagen was der Grund für dein Misstrauen gegenüber Menschen ist? Ich meine, ich kann mir gut vorstellen was mit einem weiblichen Fischmenschen gemacht wird, aber vielleicht willst du es uns noch einmal näher erläutern? Ich nehme an du bist nicht mehr so Unschuldig wie du gern wärst ...“
KLATSCH!
Vincent hatte ins schwarze getroffen … Iljana allerdings auch. In dem Moment wo er das Wort 'Unschuldig' in den Mund genommen hatte, war die Dame bereits dabei auszuholen. Auf seiner Wange prangte ein roter Handabdruck, der jedoch mehr brannte als gewöhnlich. Normalerweise wirkte das Gift eines Rotfeuerfischmenschen nur bei offenen Wunden. Vincent hatte allerdings scheinbar einen besonderen Hauttyp. Obwohl keine Wunde zu sehen war, brannte seine linke Gesichtshälfte als hätte man kochendes Wasser drüber geschüttet. Jetzt konnte sich der Vega auch erklären, was die Unterwasserfrau damit gemeint hatte, als sie von sich selbst sagte sie sei giftig. Was in den nächsten fünf Minuten geschah bekam der Mann gar nicht mehr mit, er war damit beschäftigt einen Lappen einzuweichen und ihn sich auf die Backe zu legen. Als er wieder an den Tresen schaute sah er nur noch die verwirrte Emma und Ronja. Iljana war weg. Also hatte er wirklich voll ins schwarze getroffen. Er hätte froh sein sollen, merkwürdigerweise war er aber gereizt. Er bemühte sich um einen ruhigen Ton, als er anfing mit Emma zu sprechen: „Geh ihr hinterher, das dumme Mädchen ist sich scheinbar nicht bewusst wie gefährlich es für sie um diese Uhrzeit da draußen ist.“ Als Emma nicht sofort spurtete vergaß er sich schließlich völlig. „JETZT VERSCHWINDE GEFÄLLIGST VON HIER UND LAUF DER DUMMEN KUH HINTERHER“, brüllte er sie an und mit dem selben Blick den ihm auch Iljana zugeworfen hatte, kurz bevor sie ihn geschlagen hatte, war auch sie gegangen. Der Blick blieb jedoch in seinem Gedächtnis haften. Pure Abneigung.
Der Vega zündete sich schließlich eine Zigarette an, schenkte sich ein Glas Rum ein und begann erst mal damit sich die negativen Gedanken weg zu trinken. „Als ob das funktionieren würde Vinnie … diesmal hast du es einfach richtig vergeigt.“ Neben sich selbst sah er die geisterhafte Figur von sich selbst – allerdings mit glühenden roten Augen. Samsa war in letzter Zeit sehr viel aufdringlicher geworden als sonst. „Im Ernst Vinnie, du bist nicht nur schlecht sondern ein riesiges Arschloch, dabei sollte eigentlich ich diese Rolle ausfüllen.“ Hämisches Gekicher, auf welches Vince nur mit einem „Halts Maul“ antworten konnte. In Prinzip hatte er ja recht.
In der Zwischenzeit war der Regen stärker geworden, es waren vielleicht gerade mal ein paar Minuten verstrichen seit diesem Vorfall, als auch schon eine Person Zuflucht in der Bar suchte. Zumindest dachte es der Dunkelhaarige. „Tut mir Leid, wir haben noch nicht auf“, log Vincent ohne aufzusehen. „Damit habe ich kein Problem, dann kann ich in aller Seelenruhe das vollbringen was heute Mittag nicht funktioniert hat.“ Vincent schaute noch im richtigen Moment auf, ehe die lange Klinge seinen Hals ebenso durchtrennen konnte wie den seiner Flasche …
Iljanas Weg durch den Regenschauer wurde von einem Messer unterbrochen, welcher an der Wand einer kleinen Holzhütte stecken blieb. Der Mann, man nannte ihn Charles Wilson, der das Messer geworfen hatte lächelte süffisant und holte aus dem maßgeschneiderten Anzug drei weitere kurze, zum Werfen ideale Messer, die er in seiner rechten Hand festhielt, zwischen den Fingern als würden ihm Klauen aus den Fingerkuppen wachsen. Die Brille die er trug musste ihm ziemlich behindern, umso beeindruckender war die Zielsicherheit die er mit seinen Messern an den Tag zu legen wusste. Neben ihm standen zwei Männer, einer je links und rechts, die zwar nicht so aussahen als könnten sie ebenso geschickt mit den Messern umgehen, die aber keine Zweifel aufkommen ließen, dass sie mit ihren Fäusten und Keulen ebenso gut darin waren Leute zu verletzen.
„Iljana Rhyswood“, kündigte der dünne Mann mit den Messern an, deutete eine Verbeugung an und fuhr ohne jegliche Begrüßungsfloskel fort, „ich hoffe ich störe sie nicht weiter. Ich wollte lediglich darum bitten, dass sie uns begleiten. Falls sie sich dazu nicht in der Lage sehen sollten ...“ Der Mann unterbrach sich und warf die drei bereits in seinen Händen wartenden Klingen, die knapp an der Fischdame vorbei rauschten und ebenso im Holz stecken blieben. „Dann würden wir ihnen furchtbar gerne dabei helfen ihnen Gründe zu suchen weshalb es doch besser wäre mit zu kommen.“
In einer anderen Straße wurde die Stille des Regenfalls wiederum von einem lauten jaulen unterbrochen, der die gebräunte Seefrau aufschrecken ließ. Ihr heißgeliebter Hund schrie ein weiteres Mal auf und in den Flanken des weißen Riesenhundes steckte ein Pfeil. Es gab weitere dumpfe Geräusche und drei weitere hatten sich in den Körper der Hündin gebohrt. Nicht tief, es floss kaum Blut, aber tief genug um das Schlafmittel, in welches die Pfeilspitzen getaucht worden waren, anfing zu wirken. Der große Körper begann langsam zu taumeln und brach dann in sich zusammen. Ronja schlief noch nicht und gab immer noch Laute von sich, doch die Muskeln in ihrem Körper gehorchten nicht mehr dem Willen des Tieres. Hinter Emma tauchten mehrere Männer auf, doch von denen wagte es nur einer sich mit der wütenden Amazone anzulegen … und nur dieser Typ schaffte es der dunkelhaarigen einen harten Schlag zu verpassen, ehe diese auch nur ahnen konnte was da auf sie zukam. „Schafft das Vieh hier weg“, brüllte der Kerl in seiner schwarzen Hose und der offenen Jacke mit der übergezogenen Kapuze. Unter der Jacke trug er nichts und so konnte man den gut gebauten Oberkörper erkennen. An seinen Händen glitzerten Schlagringe. „Ich kümmere mich um dieses Miststück“, murmelte Ronald vor sich her.