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Teufelsfrucht
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Das Reed hinter ihm den Raum betreten hatte, hatte Raoul erst gar nicht wahrgenommen. Erst als er sich einen Abtrockner schnappte und ihm half, bemerkte Raoul ihn, doch sofort kam ihm das komisch vor. Reed war so Menschenfreundlich, teilweise fand Raoul ihn in der Hinsicht schon fast naiv, warum war er nicht draußen bei dem Fremden und... was auch immer man machen würde, wenn man wie Reed war, redete ihm gut zu oder sonst was? Wollte Reed ihn für sein Verhalten grade tadeln? Dann würde ihm Raoul aber einmal klipp und klar sagen, dass er sich nicht um jeden Fremden brüderlich kümmern wollte und würde, nur weil sein Kapitän halt so war. Rin hatte er nur geholfen, weil es eine Anordnung war, hätte sein Kapitän nichts gesagt und sich selber auch noch in Gefahr gebracht, wäre ihm die grünhaarige auch egal gewesen.
Aber zu einem Tadel kam es nicht, im Gegenteil, plötzlich wirkte Reed so, als würde ihn gleich der Schlag treffen. Raoul sah ihn schräg an, ahnte aber, was als nächstes kommen würde. Und es kam.
Ich...ich... würde nun gerne Henry sehen wo ist er?
Raoul atmete tief ein. Dann winkte er Reed mitzukommen und ließ die Küche hinter sich. Er ging an Deck und zu den Rettungsbooten. eines war bis auf das Deck heruntergelassen und von einem großen weißen Tuch verdeckt. Raoul griff an eine Ecke des Tuchs und sah dann Reed an.
"Eine Sache noch Kapitän, ich weiß nicht, ob man mit seinem Tod die Teufelskräfte verliert, aber Zoannutzer verwandeln sich in jedem Fall nach ihrem Ableben in ihre Ursprüngliche Form zurück... Nun, Henry... ich glaube du weißt ja, dass er kein mensch war... das heißt... na ja, wenn du es willst, sieh selber."
Er zog da Tuch weg und gab den Blich auf Henrys lager frei. Das Schiff war mit Stroh und Henrys Bandagen ausgelegt, seine letzten habseeligkeiten lagen um ihn herum, zusammen mit einer großen Flasche Alkohol, einer nicht entzündeten Fackel und einem Set Feuersteine. In der Mitte des Rettungsbootes lag der blaue Riesenkäfer, henry war in diesem Wesen kaum noch zu erkennen, wenn man nicht wusste, dass er es war, der grade vor ihm lag. Doch Raoul stand stramm vor dem Leichnam und schlug sich mit der Faus auf sein Herz, um den Krieger vor sich zu ehren, auch wenn da für die meisten "nur" ein Käfer liegen würde.
"Es ist, wie du sehen kannst, alles bereitet. wenn du seinen Vertrag noch im das Schiff legst, können wir mit der Bestattung beginnen, wenn du es wünschst, main Kapitän."
Raoul kannte die Bestattungen von Kriegern auf See aus Cheesters Erzählungen und hatte alles vorbereitet, um Henrys Seele freigeen zu können und ihn von seinen irdischen Pflichten zu befreien. Jetzt aber schwieg Raoul und ging ein par Schritte zurück, um Reed Platz zu machen.
 
J

Jiro Muan

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Raoul schien Jiros Bemerkung mitbekommen zu haben, als er wieder an Deck kam und reagiert auf diese ziemlich schroff. Obwohl Jiro auch nicht viel davon hielt sich in fremder Leute Angelegenheiten einzumischen fand er dieses Verhalten doch recht ungebürlich. „Wenn man einmal angefangen hat sich einzumischen ist es eh schon egal ob man dann den Rest auch noch macht, also hätte er sich ruhig höflich und mit gebotener Vorsicht um ihn kümmern können. Aber wenn Reedsama sein verhalten anstößig findet wird er ihn schon zurecht weisen. Mir steht solch ein verhalten nicht zu. Schließlich ist raoul schon länger ein Mitglied dieser Crew."


Da Raoul sich nicht um ihn kümmern wollte nahm sich Rin des Schiffbrüchigen an und kümmert sich liebevoll um ihn. Fast wie … eine Mutter. Jiro begann sich an glücklichere Zeiten zu erinnern. Zumindest waren sie in sofern glücklicher als dass er damals seine Mutter noch hatte. Sachte holte er das Amulett aus seiner nassen Hemdtasche, öffnete es und betrachte das Bild seiner Mutter. „Mama? Weißt du noch damals? Als ich mir die Verletzung am Arm zugezogen hab? Du hast an meinem Bett gesessen und dich liebevoll um mich gekümmert.“ Halb nahm Jiro die Aufforderung Reedsamas war und ließ nur ein kurzes „Aye!“ folgen, da er zu sehr mit den Tränen zu kämpfen hatte. Reeds weitere Anmerkungen verklangen für Jiro hohl im Hintergrund. In Gedanken war er wieder ein kleines Kind, welches verletzt im Bett lag und dessen Mutter sich liebevoll um ihn kümmerte. Unbewusst strich sich Jiro über den metallischen Armschutz. Als ihm bewusst wurde was er da tat, wurde ihm auch schlagartig klar was er vorhin gerade getan hatte. „Bin ich tatsächlich gerade mit meinem Armschutz schwimmen gewesen? So doof kann auch nur ich sein. Wenn ich den nicht gleich vernünftig abtrockne und mit den entsprechenden Mitteln behandle fängt der doch an zu rosten.“ Nur wen sollte er bitten ihm ein Handtuch zu holen? Die einzigen Personen die noch in der Nähe wären sind der Fremde und Rinsan. Die beiden konnte er auf keinen Fall bitten. „Na dann muss das noch einen Augenblick warten schließlich habe ich einen Auftrag von Reedsama und den gilt es zu erfüllen.“ Er behielt also weiterhin den Fremden im Auge.
 
S

Seth

Guest
Bacura wurde von Jiro auf dem Oberdeck abgelegt, hier war er nun der Gnade der Besatzung und des Captains ausgesetzt. Es war immer noch möglich das Reed ihn über die Planke gehen ließ oder ihn nur gerettet hatte weil er hoffte an nützliche Informationen zu kommen. Doch trotzdem gab es nichts was Bacura nun dagegen tun konnte, er konnte einfach nur dort liegen, warten und zuhören. Was auch immer in den nächsten Minuten passieren würde, würde zweifelsohne sein Leben ändern... zum positiven oder zum negativen? nun ja das wusste nur Gott...

„Das hier ist alles was er NOCH bei sich hatte. Ich weiß nicht wieviel er auf der Fahrt schon verloren hatte. Waffen hat er laut eigenen Angaben keine, Reedsama. Er scheint jedoch nicht in guter Verfassung zu sein. Vielleicht sollte Raoulsan sich um ihn kümmern.“ .. nun schwach hörte Bacura was sein Retter von sich gab, was er allerdings wusste war das der Captain dieser Crew Reed hieß. Der andere Name sagte ihm allerdings wenig, es musste einer der anderen Männer sein vielleicht der Schiffsarzt... "Jiro, ich bin weder Arzt noch Samariter! Ich bin Koch, mehr nicht, aus Höflichkeit und aus Gründen meiner Berufsehre gebe ich ihm Essen und Trinken, aber weiter geht mein Verantwortungsgefühl auch nicht. Wenn er essen und trinken kann soll er es tun, ansonsten hat er Pech!" .. weitere Namen und Personen waren ihm nun bekannt. Sein Retter hieß also Jiro und der Mann der ihm helfen sollte hieß Raoul. Nun gab es nur noch zwei Personen die keinen Namen hatten, einmal eine Frau die bis jetzt nur an der Seite stand und einmal ein Mann der sich auch ziemlich bedeckt hielt. Noch schlimmer als das war jedoch die Tatsache das Raoul ihm nicht helfen wollte und auch keiner der anderen sich in Bewegung setzte, denn alleine war er nicht in der Lage nach dem Wasser zu greifen.

Doch nun sollte etwas passieren was er nicht erwartet hatte, eines der Crewmitglieder setzte sich doch noch in Bewegung, genauer gesagt war es die für ihn immer noch Namenlose Frau. Sie hockte sich genau neben ihm hin und griff nach der Wasserflasche, kurz darauf kamen auch schon die ersten Tropfen durch seinen Mund und belebten diesen wieder... Nie zuvor hatte er so etwas köstliches zu sich genommen, nie zuvor war einfaches Wasser so besonders gewesen... „Trinkt, aber langsam. Sonst kann euer Körper das Wasser nicht halten.“ ... wer auch immer die Frau war, sie würde ihm sicherlich helfen diesen Tag zu überleben.
Mit ihrer Hilfe nahm er noch einige Schlücke zu sich, Schlücke die seinem Körper langsam aber sicher neue Kraft gaben. Ohne etwas sagen zu müssen griff die unbekannte Frau zum Teller und half Bacura auch dort einige Bissen zu sich zu nehmen. Zwar wusste Bacura immer noch nicht genau wieso sie sich entschlossen hatte ihm zu helfen, allerdings war er froh das sie es getan hatte...

Das einzige was er allerdings jetzt tun wollte war schlafen... " Ich danke dir... " .. nicht viele Worte, allerdings waren sie vollkommen ehrlich gemeint. Hier gab es keine Unehrlichkeit, nein er war dieses eine mal wirklich ehrlich. Und ein zweites mal hatte er glück, die unbekannte bot ihm genau das an was er eigentlich wollte, eine Koje auf der Death Angel. Und genau das konnte er auch gebrauchen, eine ruhige Nacht um wieder zu Kräften zu kommen und vielleicht konnte er diese bei seinem Aufwachen auch mehr als nur gebrauchen.
Bereits wenige Minuten später lag er auch schon in einem Schlafraum unter Deck...
 
D

Don Reed

Guest
Genauso still wie er Raoul gefolgt war, starrte er nun schon seit gefühlten Stunden auf dass was mal Henry war, viele Gedanken schwirrten ihn dabei durch den Kopf unter anderen Warum? Hätten wir... Hätte ich? eta aber irgendwann wurde er dann doch aus seinen Gedanken gerissen, wovon das wusste er nicht genau. Aber er griff nun in eine der Innentaschen seines Mantels und holte dort den unterschriebenen Codex von Henry hervor. Welchen er traurig betrachtete, inzwischen hatten sich wohl die anderen versammelt, da er als er sich kurz umdrehte die anderen vollzählig sah, bis auf ihren Gast. Aber wo dieser sich momentan befand, war ihn gerade auch ziemlich egal.

Er drehte sich wieder um und legte Henrys Codex auf den leblosen Körper des Käfers Ich möchte bevor wir anfangen gleich klar stellen, dass ich in solchen reden wirklich nicht sonderlich gut bin aber ich fühle mich einfach dazu verpflichte als erster etwas zusagen! Er überlegte kurz, bevor er Worte fand, mit denen er anfangen konnte Wir verabschieden uns heute nicht nur von einem guten und in letzter Zeit vielleicht sogar noch wichtiger, von einem TREUEN Mitglied der Estella Muerta, sondern auch von einem Sehr guten Freund. Als ich ihn vor kurzen auf Orange taff und die ersten Worte mit ihn wechselte wusste ich, dass wir uns gut verstehen würden aber das er genau wie ich ein Verfechter des Codex war überraschte mich dann doch sehr. So trat er vielleicht auch deshalb bei uns ein und ich erinnere mich genau an seine Worte als er den Codex unterschrieb, er sagte damals "Nur der Tod, befreit vom Dienst!" kurz lachte Reed Dabei... dabei hattest du ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal gelesen... seine Miene wurde nun aber wieder ernster, trauriger, genau wie seine Stimme. Das... dies aber so schnell eintreten würde, hätte damals niemand von uns beiden für möglich gehalten. Aber es ist leider eingetroffen. Bevor wir dich nun bestatten wie es dir gebührt, möchte ich noch eins sagen! Du hast oft gesagt man würde dich für ein Monster halten und du würdest dich selbst auch als eines sehen... Reed schüttelte langsam den Kopf ...für mich warst du niemals eins für mich warst du ein Freund! Und ich verspreche dir ich... nein... er schüttelte wieder den Kopf ...WIR werden dich nie vergessen und wir werden weitermachen und dies haben wir dir zu verdanken! Nun nahm er seinen Kapitänshut ab und hielt ihn sich vor seine Brust. Während er sich verbeugte. Dabei trat er auch noch zwei Schritte zurück bevor er sich wieder erhob aber immer noch seinen Hut in der hand behielt und schräg zu den anderen schielte. Ich hoffe das war passabel... möchte sonst noch jemand etwas sagen?

Nachdem alle etwas gesagt hatten oder ihn zumindest Henry auf ihre weise ihren Respekt gezollt hatten führten sie das Ritual durch wie es brauch war. Das Rettungsboot wurde zu Wasser gelassen, in brand gesetzt und entfernte sich langsam immer weiter von ihrem Schiff. Bevor es landsam sehr lansam unterging. Wer während dieses Schauspiels den Don betrachtete der wusste wohl nicht so recht was er von selbigen halten sollte, denn dessen Gesicht war einfach nur versteinert, während seine Augen leer wirkten. Auch verschwand er nach der ganzen Prozedur ziemlich schnell, mit den Worten Ich glaube wir brauchen jetzt alle etwas ruhe bis wir auf der nächsten Insel sind... in seiner Kajüte. Das einzigste was der gute Beobachter, auf den Balken auf dem Don Reed vorher gestanden hatte bzw. bis zu der Tür des Steuerraums sehen konnte, war eine kleine frische Blutspur. Da dieser obwohl er ein Meister im umgand mit dem Krallenhandschuh war, sich mit selbigen geschnitten hatte...

Sop Leute... ich weis ich weis, normalerweise müsste man sowas wichtiges wie das hier, in zwei, drei Posts fassen aber nunja ich habe unserer guten Kassia versprochen das ganze spätestens am Ende dieses WE zu beenden! Und ich halte meine versprechen, komme was da wolle!^^
 
J

Jiro Muan

Guest
Einen Augenblick betrachtete er noch Rin und den Fremden, jedoch schien dieser keine Anstalten zu machen Ärger zu bereiten. Jiro nahm sich ein Stück der abgebrochenen Reling und holte sein Schnitzmesser aus der Tasche und begann zu schnitzen. Nachdem Rin dem Fremden eine Kajüte zu wies folgte er diesem kurz, aber bog dann zu seiner Koje ab. Dort holte er sich ein trockenes, schwarzes Hemd und eine trockene, schwarze Hose, da er Raoul und Reed beim Boot gesehen hatte in welchem Henrys Leichnahm lag.


Nachdem sich die ganze Crew an der Totenbarke ihres ehemaligen ersten Offiziers versammelt hatte begann Reed mit der Zeremonie. Der Kapitän schien jedoch nicht geübt in diesen Dingen und so war seine Rede nicht so erhaben und angemessen wie Jiro fand angemessen genug gewesen wäre. Er sagte jedoch nichts um ihren Kapitän nicht zu beschämen. Gedulgig wartete er bis Raoul sich von Henry verabschiedet hatte und dann ging er auf das Boot zu. Er öffnete den Mantel und legte den kleinen Holzkäfer, welchen er vorhin geschnitzt hatte, und legte ihn zu Henry ins Boot. „Leb wohl!“ Mehr brachte er nicht heraus. „Ich habe dich niemals als Monster gesehen. Für mich warst du seit ich dich kennenlernte menschlicher als die meisten Anderen.“ Die Tränen standen ihm in den Augen, doch er wolte keine Schwäche zeigen und so unterdrückte er sie so gut es ging. Eine einsame Träne kullerte trotzdem seine Wange hinunter und benetzte seinen Armschutz. Mit den Worten „Ich glaube wir brauchen jetzt alle etwas ruhe bis wir auf der nächsten Insel sind ...“ beendete der Kapitän die versammlung.


Ruhe war jedoch etwas das Jiro nun absolut nicht gebrauchen konnte. Würde er sich jetzt Ruhe gönnen, müsste er die ganze Zeit über Henry nachdenken und das wollte er nicht. Stattdessen begab er sich zu den Trainingsgeräten und prügelte wie wild mit den Fäusten auf den Sandsack ein. Währenddessen flossen die Tränen nur so und am Ende sank er erschöpft zu Boden und schlief ein.
 
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Teufelsfrucht
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Als alle anderen angetreten waren, den Fremden konnte er nicht sehen, aber der hatte hier auch nichts verloren, also suchte er nicht weiter, begann Reed mit einer Rede für den gefallenen, Sie war schlicht, Raoul hörte kaum zu, er hatte nichts übrig für Trauerbekundungen und reden darüber, wie großartig ein Toter war, das war nicht sein Ding. Als Reed und die anderen gesagt hatten, was sie sagen mussten oder wollten, ging Raoul auf das Rettungsboot zu und griff nach der Flasche. Mit einer gekonnten Bewegung öffnete er den verschluss und ergoss die hochprozentige Flüssigkeit über den Leichnahm und die Umgebung. Dann nahm er die Fackel und die Zündsteine aus dem Boot und platzierte Henrys Vertrag auf dessen "Brust" oder was auch immer das bei einem Käfer war.
Der Vertrag sog sich sofoert mit flüssigkeit voll, was nicht unbedingt schlecht war, so konnte er nicht wegfliegen.
Dann ließ Raoul das Boot ins Wasser und entzündete die Fackel. Während die Fackel brannte, sah Raoul noch einmal auf das Rettungsboot, welches noch immer an den Schnüren hing.
"Tja Henry, was soll man sagen... ich kannte dich nur halb so gut, wie ich es gerne hätte und mochte dich nur halb so sehr, wie du es wahrscheinlich verdient hattest, aber als Krieger und Partner im Kampf habe ich dich und deine Stärke immer respektiert, und das Herz... oder.... was auch immer du hast... liegt sicher am Rechten Fleck... Alles gute noch... Tja..."
Mit diesen Worten lies Raoul die Fackel fallen und das Alkoholgetränkte Stroh sowie die Bandagen fingen sofort Feuer. dann schlug er die Taue durch und das Beiboot trieb auf das Meer hinaus. Raoul stand stramm und schlug sich ein weiteres Mal auf sein Herz, ein Salut für den gefallenen Kämpfer.
Lange blickte er noch auf die Flammen, die den Körper völlig verschlangen, bis das Boot irgenwann nachgab und mitsamt dem, was das Feuer übrig gelassen hatte in der Tiefe verschwand.
"Eine Bestattung, eines Königs würdig!"
Das waren Raouls letzte Worte, welche er strammstehend sprach, bevor er sich lockerte und zu den anderen ging, auf Rin zu.
"Sag mal, unser "Gast", lebt der noch?"
 
C

Cyric

Guest
Ein letztes Mal blickte Cyric zu Rin und dem Fremden, der seine ersten, spärlichen Worte an Board des Schiffes der Estella von sich gab, dann schweifte sein Blick hinüber zum Horizont. Die See war ruhig, Wind wehte kaum, und außer dem leisen Knattern der Segel und dem plätschern der Wellen war nichts zu hören. Kurz schaute er an sich hinunter und blickte zufrieden seinen schwarzen Mantel an. *Noch ein Vorteil, wenn man nur schwarz trägt: Man muss sich für Bestattungen nicht extra umziehen.*

Als sich alle an dem kleinen Rettungsboot versammelt hatten und betretenes Schweigen herrschte, stahl sich ein schiefes Grinsen auf Cyrics Lippen, als dieser den Leichnam des ersten Offiziers der Crew betrachtete. *Ein blauer Käfer... damit wäre die Frage wohl auch geklärt, ob er als Mensch eine Käferfrucht, oder als Käfer eine Mensch-Frucht gegessen hat.*
Eine Berührung lies ihn nach unten schauen, wo sich Hollow an sein rechtes Bein drückte und ein mitleiderregendes Wimmern von sich gab. *Sogar er will der rechten Hand des Kapitäns die letzte Ehre erweisen. Und das mit leerem Magen.*
Nach Raoul und Jiro war es nun an ihm slebst, an Henrys Leichnam heranzutreten und irgendetwas zu tun. Unschlüssig stand Cyric vor dem toten Käfer. Sollte er weinen? Eine Rede halten? Oder einfach nur stumm nicken und sich wieder verziehen? *Nein... ich sollte am besten einfach nur die Wahrheit sagen.* Leise sprach Cyric deshalb genau das aus, was er in diesem Moment dachte: "Ich bin nicht gut in soetwas, deshalb..." Er beugte sich vor, und schlug bzw. tippte dem ehemaligen Offizier auf die Schulter... oder besser dahin, wo er bei einem Käfer die Schulter vermutete.
"Mach's gut."

Am Ende der Zeremonie, als die Gruppe wieder auseinanderging, kehrte Cyric wieder in den kleinen Steuerraum zurück. Der dunkle, hölzerne Schreibtisch, das große Steuerrad, der Geruch nach Tinte und altem Papier, der von den zerschlissenen Karten ausging... so kurz er auch Teil dieses Schiffes gewesen sein mochte, so wohl fühlte er sich bereits in diesem Raum. Deshalb setzte er sich nun, immer mit dem Ziel vor Augen, die Gedanken an Henry durch Arbeit zu verdrängen, an den Tisch, nahm Papier und Feder zur Hand, und zeichnete an einer seiner unvollständigen Kreationen weiter.
 
R

Rin Ivasaki

Guest
„Ich danke dir...“ Rin lächelte bei den Worten, der Teller war wieder neben ihr auf dem Boden, während sie Bacura aufhalf. Ihr Blick schweifte zu Jiro, an dem Schnitzmesser hängen bleibend. Kleine Spänen lösten sich von dem Holzstück in seiner Hand, doch konnte sie nicht erkennen, was er da schnitzte. Ein leichtes Stöhnen richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf dem Mann und sie half ihm hinunter in den Bauch des Schiffes. Der Schmied folgte ihnen, doch nicht einmal mehr Rin glaubte, dass von dem Mann, der sich schwer auf sie stützte, eine Gefahr ausging. Sie konnte spüren, wie seine Muskeln leicht unter der Belastung, oder vor Müdigkeit, sie konnte es nicht sicher sagen, zitterten. „Ein Wachhund. Kapitän-sama ist wohl vorsichtig seit...“ Ihr Blick fiel auf Reed, wie er aus dem Aufenthaltsraum trat und der Gesichtsausdruck ließ den Gedanken jäh abbrechen. Ihre Lippen pressten sich aufeinander, als sie ihren Kopf abwandte, den Boden vor ihren Füßen betrachtend.

„Wieso? Ich hab doch nichts mit ihnen zu tun?“ Sie flüsterte leise zu sich, als sie, gegen die Tür zum Schlafraum der Männer, zu dem einzig wirklichen Schlafraum, gelehnt war. Jiro war schon nach Oben verschwunden, ganz in Schwarz gekleidet, mit einem Ausdruck auf dem Gesicht, das jegliche Zweifel in ihr, was nun folgen würde, wegfegte wie ein Orkan. Ihr Blick war nach Oben gerichtet, ihre Augen folgten der Maserung des Holzes, ohne diese aber wirkliche zu sehen. „Kuso, sie sind Piraten! ER war Pirat! Wieso dann?“ Sie blinzelte Tränen weg, doch blieb der Schmerz in ihrer Brust, ein Gefühl als würde jemand ihr Herz beim lebendigen Leibe zerreißen. „Ich könnte einfach hier unten bleiben. Sie würden es verstehen... Ich könnte wieder wegrennen...“ Sie verbesserte sich lautlos und ihre Hände schlossen sich zu Fäusten, die Fingernägel tief in die weiche Haut auf der Innenseite bohrend. Nein, vielleicht hätte sie es vor nicht einmal zwei Tagen gekonnt, vielleicht wäre sie damals einfach hier unten stehen geblieben, wäre hier verharrt, doch hatte sie nun diese Wahl nicht mehr. „Ich würde es mir nie verzeihen...“ Sie führ sich mit dem Handrücken über die Augen, die Nässe aus ihnen und von ihren Wangen wischend, während sie die Treppe zum Deck und zur Trauerfeier erklomm.

„Wir verabschieden uns heute nicht nur von einem guten und in ...“ Rin kam noch gerade rechtzeitig um Reeds Rede zu hören, ihre Füße machten kaum einen Lärm auf den Dielen, als sie hinter die Mannschaft trat, das Beiboot mit dem weißen Laken fixierend. Sie hörte die Worte, doch klangen sie in ihren Ohren hohl, fast schon bedeutungslos im Vergleich zu dem, was vor ihnen lag. „Henry...“ Schon der Gedanke an seinen Namen genügte um die Kälte in ihr wieder zu erwecken, eine Kälte, die nicht einmal der blendend helle Licht der Nachmittagssonne, die auf die Trauergäste herab schien, vertreiben konnte. Rin zitterte nicht, doch hatte sie die Arme um sich geschlungen, wie sie so hinter all diesen Männern stand, die Henry länger gekannt hatten als sie. „Wie kann ich sie nur verurteilen...“ Jeder verabschiedete sich von ihm und plötzlich wurde ihre Kehle trocken, als sie realisierte, dass sie die Letzte war unter ihnen, die hier standen.
„Dewa Mata*, Henry-sama. Ich werde dich nie vergessen... Ihre Finger krallten sich in das Stoß ihres Tops, ihre Stimme war zuerst nicht mehr als ein Flüstern, bevor sie lauter und fester wurde, bevor sie brach. Ihre Augen schwammen vor Tränen, doch brach keines von ihnen los. Die Zeremonie endete schon bald darauf, das Beiboot trieb brennend im Kielwasser der Death Angel, bevor sie langsam versank, seine Reise mit seiner wertvollen Fracht ins Totenreich antretend.

„Sag mal, unser "Gast", lebt der noch?“ Rin riss den Blick von dem Fleck Wasser los, das Boot versunken war und die gelben Augen richteten sich blinzelnd auf den Koch. Sie sah ihn verständnislos an, als die Worte langsam einsickerten. Mit der Erkenntnis nach der Natur der Frage kam auch der Zorn über seine Worte wieder, auch wenn sie nun so fern und sinnlos schien.
„Ja, er schläft unten.“ Sie versuchte die Wut zu zügeln, sie so gut es ging aus ihrer Stimme zu unterdrücken, doch schaffte sie es nur teilweise und ihre Antwort fiel schärfer aus, als sie es beabsichtigt hatte. „Er hat sicher seine Gründe... Welche Gründe könnten jemanden verhungern lassen?!“ Doch war der Gedanke nicht beruhigend, mehr schien er Öl auf ihre Wut zu schütten und sie wandte den Kopf von Raoul ab. Ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt und sie hatte das Gefühl, dass sie sich nicht mehr lange beherrschen könnte.



* Dewa Mata = A way of saying "good bye" but in a sense that they will meet again someday
 
D

Don Reed

Guest
Bis ihn Cyric darüber informierte, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, hatte sich Reed nicht mehr an Deck blicken lassen. Es wunderte ihn schon sehr das sie es doch noch heute, auch wenn es schon dunkel wurde, bereits die Insel sahen bzw. schon angekommen waren. Aber dies zeigte ihn nur einmal mehr, dass er nur grobe Kenntnisse über die Kunst der Navigation hatte und Cyric darin... nunja zumindest besser war als er und auch mach anderer. Ob er hierin aber ein Meister war, würde eine "Sturmtaufe" zeigen. Jedenfalls waren sie da und schon als Cyric in darüber informiert hatte und Don Reed wie neuerdings üblich, die Lage misstrauisch mit seinem Fernrohr checkte, wurde ihn alles andere als wohl zumute. 2 Marineschiffe, verdammt was machen die denn hier...

>>>Der Hafen von Kokos
 
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