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SUP 2 Wüstenwind

Momo

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Ein Schweißtropfen schälte sich von der Stirn der jungen Frau, glitt ihre Schläfe hinab und löste sich zäh von der dunklen Haut. Leise, ohne je gehört zu werden, fiel der Tropfen zu Boden und vermischte sich mit dem heißen Sand. Er würde binnen von Sekunden unter der erbarmungslosen Wüstensonne verdampfen.
Die Kriegerin klammerte sich mit ihrer letzten Kraftreserve an die Unterseite der Kutsche, darauf bedacht, nicht loszulassen. Würden ihre Arme nun nachlassen, hätte sie keine Chance mehr, Rache für ihren verstorbenen Stammesbruder zu nehmen. Nur deswegen klammerte sich die junge Frau verzweifelt an der länglichen Achse des Gefährt. Sie konnte hören, wie die Weißen aus der Kutsche stiegen und sich das Gewicht nur für kurze Zeit auf die rechte Seite verlagerte. Stimmen drangen an ihr Ohr. Es war ihr beinah ein Graus, dass sie die hässliche Sprache verstehen konnte, die die Fremden dort sprachen. Es war beinah wie ein Fluch für sie.
Die Weißen entfernten sich und der Kutscher schnalzte zweimal. Die Kutsche kam ruckelnd in Bewegung und entfernte sich von der staubigen Stadt. Eigentlich wollte sie das hier nicht. Eigentlich sollte sie schon längst zurück bei ihrem Vater sein, der auf ihren Bericht wartete. Doch sie konnte nicht zusehen, wie diese Eindringlinge einen Stammesbruder nach dem anderen niederstreckte. Die Wut in ihrem Bauch konnte nicht einfach so vergessen werden.
Die festgetrampelte Hauptstraße floss unter ihrem Rücken hinfort und schon bald war das Gefährt mit den zwei Pferden und dem Kutscher ein gutes Stück vorangekommen. Die verstärkten Holzräder holperten über eine Erhebung und das war das Startzeichen für die indianische Frau. Sie löste ihren festen Griff um die Stange und ließ sich plump auf den Erdboden fallen. Die Kutsche rumpelte über sie hin weg und nach einem Wimpernschlag war die schlanke Frau flink auf ihren Füßen. Die Sonne schien auf eine zwanzigjährige hübsche Frau herunter und beleuchtete ihre feinen, aber markanten Züge. Schlanke, lange Beine verschwanden unter einem knielangen Kleid, welches aus weichem Büffelleder bestand. Es war nur am Saum der kurzen Ärmel mit Ornamenten bestickt und am tiefliegenden Ausschnitt, welcher ein leichtes Dekoletee freiließ. Ihre braungebrannte Haut hob sich dunkel von dem hellbraunen Stoff ab und ihre langen schwarzen Haare, welche ihr, sogar im geflochteten Zopf, bis zur Hüfte reichten, betonten abermals den Kontrast. Dunkle Augen stachen aus dem verunstalteten Gesicht der Frau hervor und lenkten etwas von den tiefen Narben ab, welche sich über das ganze Gesichtsfeld zogen. Vier breite, tiefe Linien zogen sich durch die braungebrannte Haut, jedoch waren die hohen Wangenknochen und die feine Nase unversehrt geblieben, gaben dem feinen Gesicht doch die Weiblichkeit, welches es verdient hat.
Man hatte ihr den Namen, Mazasha, "Rotes Eisen" gegeben, da ihre Haut einen leichten Rotstich besaß. Jedoch, nach einem schrecklichen Vorfall wurde sie nur noch mit einem anderen Namen gerufen: Ankita, "die Gezeichnete".
Ankita sprintete los und trabte eine zeitlang neben der Kutsche her, bis sie sich geschwind an dem Gefährt hochzog und den Kutscher somit überraschte. In seinen Augen konnte die Indianerin sehen, dass der ältere Mann sie erkannte, aber niemals wiedersehen würde. Mit einem gezielten Streich durchtrennte sie ihm die Kehle und er kippte langsam von der erhöhten Position, bis er auf den Erdboden aufschlug. Ohne weitere Zeit zu verlieren, sprang Ankita zu ihm herunter, aber nicht um sich zu versichern, ob er tatsächlich tot war, sondern, um mit geübten Handgriffen die Pferde von ihrem schweren Geschirr zu befreien. Das kostete Zeit, viel Zeit, doch die nahm sich die junge Indianerin für die Tiere. "Ihr seid frei", flüsterte sie in ihrer Stammessprache und gab den beiden einen kräftigen Klaps auf das Hinterteil. Die Pferde jagten wiehernd davon und Ankita wusste, dass ihre Stammesbrüder die Tiere bald einfangen würden, um ihnen ein besseres Leben zu schenken.

Nun schoss doch die bekannte Hitze durch den Körper der Indianerin, als sie sich keuchend an die raue Holzwand presste. Das Holz ächzte klagend, war es doch schon seit Jahren durch die ständige Bestrahlung der Wüstensonne ausgedörrt. Doch Ankita blieb nur kurz dort, um ihr Messer zu ziehen. Die Klinge war nicht ganz so lang wie ihr Unterarm, aber so scharf wie die Krallen eines Adlers.
Ungesehen und ungehört, umrundete die junge Frau das Haus der Weißen. Durch Beobachtung wusste sie, dass in diesem Gebäude die Fremden übernachteten, wenn sie in dieser Stadt blieben. So konnte sie sich sicher sein, dass hier die übrigen Insassen des Gefährts verweilen würden. Als würden sie auf die Rothaut warten.
Sie hielt Ausschau nach einem offenen Fenster, und fand es sogleich. Stimmen drangen nach draußen und ihrem guten Gehör zufolge, war es die hohe Stimme einer Frau, die sich über etwas beklagte. Als Ankita unter ihr luftiges Kleid griff, kam ihr ihr Vater in den Sinn, der wohl über diesen Racheakt nur den Kopf schütteln würde. Er war kein jähzorniger Mensch, oder plante Überfälle auf die Weißen. Am liebsten würde er sogar mit ihnen verhandeln. Tabak, Feuerwasser und auch diese "Knallstäbe", wie Ankita sie nannte, hatte der Häupling "Schwarzer Hund" Interesse. Jedoch konnte er seiner Tochter kein Verständnis dafür abringen. Sie hasste die Weißen und würde jeden einzelnen umbringen, der ihrem Stamm auch nur zu Nahe kam.
Sie zog ein dünnes Seil aus Rosshaar hervor, an dem ein verbogenes Stück Eisen hing. Es war ihr egal, woher Mutam, ihr Bruder, es hatte oder von wem er es gestohlen hatte, aber nun würde es seinen Dienst erweisen. Gezielt hakte sich die provisorische Leiter nach einem schwungvollen Wurf im Inneren des Raumes ein und Ankita konnte einen überraschten Laut vernehmen. Nun musste sie schnell sein.
Sie ergriff das Seil, stemmte ihre Füße gegen die ächzende Wand und hangelte sich langsam nach oben. Dort, am Fenster, war schon das aufgedunsene Gesicht Archibalds zu sehen, der entrüstet etwas seiner Frau entgegenschrie. "Rothaut!"
Verzweifelt versuchte der ältere Kerl das Seil zu kappen, doch schon war die Indianerin am Ende des Seils angelangt. Flink verschaffte sie sich Einlass in das stickige Zimmer und duckte sich unter einem Schlag hinweg. Kaum hatte sich die Dunkelhäutige zu ihrer vollen Größe aufgerichtet, find sie sich einen harten Schlag in den Magen ein, doch wer war sie, dass sie das nicht wegstecken würde? Ihr Messer zerschnitt die schwüle Luft und das Monokel Archibalds plumpste zu Boden. Knapp verfehlt. Das hysterische Kreischen der Frau ignorierte Ankita gekonnt, denn nach zwei weiteren Augenblicken hatte sie wenigstens einen Grund zum schreien. Der weiße Mann war ausgeschaltet, doch die Fremde machte es der Indianerin nicht leicht.
"B-bleib weg...weg...WEG!"
Ein Schuss löste sich aus dem Knallstab, verfehlte die junge Ankita nur knapp. Das war eine Warnung. Eine sehr genaue. Die Indianerin stürzte mit klingelnden Ohren aus dem Zimmer, stolperte den Flur hinab und sprang fast drei Meter in die Tiefe, hinab in den Saloon. Sie sah sich nicht um, fixierte keinen der überraschten Menschen dort. Es war ihr ein Graus nur einem davon ins Gesicht zu sehen. Zwei haben heute definitiv gereicht. Die junge Frau rollte sich geschickt ab, nutzte den Schwung, kam so wieder auf die Beine und rannte nach draußen, wo die Sonne sie blendete.
 
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Die Sonne brannte auf sie herab und die junge Frau wollte nichts lieber als endlich aus dieser Häuseransammlung zu verschwinden, doch leider hatte Roland noch etwas an diesem unseligen Ort zu tun. Der Blick, welchen sie ihm zuwarf, als er fragte, ob sie sich von ihrem Vater verabschieden gehen wolle, sprach Bände, auch wenn er falsch interpretiert wurde. Sie hatte keine Angst, dass er ohne sie einfach verschwand, doch ihr stand der Kopf nicht gerade danach ihren altern Herrn nochmal wiederzutreffen. Außerdem war er sicherlich in heller Aufruh, wegen der mittlerweile sicherlich überall im Dorf umhergegangenen Nachricht, dass sie entführt worden wäre. Die Chance dann nochmal aus dem Haus zu kommen lag praktisch bei Null. Trotzdem ergriff sie seine Hand und lächelte Roland an, wobei sie die seltsame Narbe in seiner Handfläche auf ihrer Haut spürte. "Ich vertraue Ihnen, Roland, aber ich würde Ihnen trotzdem lieber Gesellschaft leisten. Mein Vater würde mich wahrscheinlich nicht mehr aus dem Haus lassen. Deswegen werd' ich ihm einen Brief zukommen lassen, sobald Sie mich zur Küste gebracht haben, in dem ich ihm alles erklären werde.", erwiderte sie, wobei sie seine Hand wieder los ließ. Mina schaute zu dem Hotel, welches das Ziel ihres Begleiters und nun auch von ihr war.
Es war kein sonderlich pompöses, nicht so wie einige der Gebäude welche sie aus der Heimat ihrer Mutter kannte, doch es war auch kein schäbiges, dreckiges in dem nur die übelste Sorte von Mensch abstieg. Es reichte dennoch den meisten Besuchern, die sich dort einquartieren ließen und da es ansonsten keine weiteren Hotels von diesem oder einem besseren Kaliber in dieser Gegend gab, lebte der Besitzer recht gut von den Einnahmen.
Der Blick der rothaarigen blieb an einer Frau haften, die soeben das Hotel verließ. Ihre Haut war viel zu dunkel, sie trug viel zu eigensinnige Kleidung und bewegte sich in diesem Augenblick viel zu schnell, als dass es sich bei ihr um eine gewöhnliche Besucherin der Stadt handeln konnte. Auch die anderen Menschen, die sich auf der Straße befanden und die fremdartige Frau zu Gesicht bekamen, konnten ihre Aufmerksamkeit nicht mehr abwenden. Sie war viel zu auffällig, als das es ihr möglich wäre, ohne aufzufallen aus der Stadt zu kommen. Als dann auch noch panische Stimmen aus dem Hotel erklangen - irgendetwas von einem Toten, ermordet in seinem eigenen Zimmer - schien das Schicksal der Fremden besiegelt. Reihum wurden "Rothaut!"-, "Mörderin!"- und "Schnappt sie!"-Rufe laut, die sicherlich schnell dafür sorgen würden, dass sich jeder Mann in der unmittelbaren Umgebung, der etwas auf sich hielt, auf die Verfolgungsjagd gemacht hätte, während der Rest der Bevölkerung entweder panisch die Flucht ergriffen oder nur neugierig zugeguckt hätte. Und sie und Roland befanden sich mitten drin in der herannahenden Katastrophe.
 
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„Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist… ich muss irgendwie… Ich bin auf die Kugel gefallen…“ Der Mann mit den weißen Haaren und Narben im Gesichte stammelte vor sich hin, während er versuchte, die Kugel, die tief in seinem Bein steckte zu erklären. „Aha…“ nuschelte der Mann, der über seinem Bein saß und mit einem scharfen vor Hitze rot glühenden Messer und einer Pinzette bewaffnet versuchte den metallenen Fremdkörper aus dem Fleisch seines Patienten zu holen. Der gut durchdachten Lüge seines Patienten hatte er allerdings nicht wirklich zugehört. „Stillhalten…“ sprach der Doktor etwas merkwürdig, sein atem roch stark nach Alkohol und auch sein Blick wirkte glasig. „Aber ich hab mein Bein doch gar nicht…“ „Nicht das Bein…“ lallte der schwarzhaarige Arzt. „Ich habe meinen Whiskey auf deine Brust gestellt *hick*… wenn du dich bewegst, verschüttest du ihn…“ Der Vernarbte Mann schluckte. Auf was hatte er sich hier nur eingelassen… Er würde noch sein Bein verlieren, nur leider war das hier für die nächsten Kilometer der einzige Ort mit einem Doktor. Zumindest sagte man dass dieser Kerl hier einer war. Das Haus lies eher auf einen Alkoholverkauf oder Flaschensammler schließen, denn alle Schränke waren voll Alkohol und jede Ecke voller leerer Flaschen. Er versuchte ohne sich groß zu bewegen nach unten zu sehen. Obwohl es klar war, dass der Typ, der grade an seinem Bein rumschnitt völlig blau war, zitterten seine Hände nicht und obwohl sein Blick glasig war, war er auf die Wunde fixiert ohne den Fokus zu verlieren. Plötzlich schoss ein brennender Schmerz durch seinen Körper, die Klinge hatte sich tief in sein Bein gebohrt und die durch die Kugel verursachte Wunde erweitert. Er krampfte, was dazu führte, dass die Flasche auf seiner Brust herunterfiel. Zum ersten Mal lösten sich die Augen des Doktors von seinem Bein. Er warf das Messer in die Luft und griff mit der nun freien Hand nach der fallenden Flasche. Geschickt ergriff er sie und hielt sie fest. Das Messer indes sauste herab und bohrte sich zwischen den Beinen des Narbenmannes in den Tisch. Mit geweiteten Augen starrte der weißhaarige auf die Stelle, wo nur wenige Millimeter von seiner Männlichkeit entfernt, das Messer mit der Schneide seinen Kronjuwelen zugewandt im Tisch steckte. „Hab sie…“ lallte der Doktor und hob die Pinzette hoch, mit der er die Kugel hielt. „Das Bein wird wieder, die Wunde muss nur noch gesäubert werden…“ Noch bevor der Patient reagieren konnte, kippte der Doktor die halbe Whiskey. Flasche in die Wunde. Ein Schrei, der weit über die Straße zu hören war ertönte als der Alkohol sich in die Wunde brannte. Kurz darauf stand der Schwarzhaarige auf und drehte sich um. Jetzt, wo das Licht auf sein gesicht fiel konnte man ihn viel besser sehen. Seine schwarzen Haare waren strubbelig und reichten ihm etwa bis zu den Schultern, vorne fielen ihm einige Fransen ins Gesicht. Um seinen Mund herum hatte er einen fein getrimmten kreisrunden Bart, welcher sein Kinn verdeckte. Seine Augen, wenn auch glasig, zeigten ein tiefes Grün. Er trug einen weißen Kittel, welcher eine alte etwas zerschlissene Jeanshose und ein einfaches Stoffhemd verdeckte. Man konnte ihn auf gut 25 Jahre schätzen, womit man auch nicht unbedingt falsch gelegen hätte. „Das macht dann 10 Dollar, ich nehms mir einfach aus dem Geld, dass sie *hick* ‚gefunden‘ haben…“ lallte er. „Ich denke nicht, Doktor…“ erklang es hinter ihm, während der Mann, dem er grade noch die Kugel aus dem Bein geholt hatte sich aufrichtete und seine Pistole aus dem Halfter zog. Es klickte, als der Hahn gespannt wurde, doch es sollte nicht zum Schuss kommen. Mit einem Mal schnellte das Bein des Doktors herum und trat gegen den Griff des im Tisch steckenden Messers. Dieses wurde mit einer Rotierenden Bewegung auf den Pistolenträger geschleudert und blieb in dessen Hals stecken. Rochelnd Blut husten brach er zusammen und blieb regungslos liegen, während der Doktor, als wäre nichts passiert weiter auf den Sack voll Geld zuging. „Dann nehm ich halt alles… *hick*“
John Redcliff war der Name des Arztes, zumindest konnte man das dem Schild über der Türe seines Hauses entnehmen, welches jedem der Vorbeikam mit den Worten „John Redcliff, Doktor“ über den Bewohner und die Tätigkeit des Bewohners Informierte. John war zwar ein bekannter Trinker, der schon so manche Nacht in der Gosse schlafend verbracht hatte, aber trotzdem war er als fähiger Arzt bekannt. Und davon gab es in der Gegend nicht allzu viele, weswegen der ein ziemliches Monopol hatte und saftige Preise verlangen konnte, dank denen er das Geld für den ganzen Whiskey hatte, den er täglich versoff. Zu tun gab es immer etwas, Viele Leute kamen auf der Durchreise hier vorbei, viele Kutscherouten führten durch die Stadt und es gab regelmäßig entweder Schlägereien oder Schießereien. Und dann bekam entweder der Leichenbestatter oder er etwas zu tun. Im Grunde ging es ihm ganz gut hier. Sein neues Ziel war der Saloon, er hatte grade eine gute Menge Geld gemacht und wollte seinen Alkoholvorrat aufstocken. Danach müsste er zum Leichenbestatter und ihm sagen, dass in seinem Haus Arbeit wartete. Mit den Leichenbestatter war er schon auf per-du, da sie sehr oft miteinander zu tun hatten.
„ROTHAUT!“ „MÖRDERIN!“ „SCHNAPPT SIE!“ Ertönte es aus der Richtung, in die er grade gehen wollte. Klang nach Arbeit… Er zog eine Flasche aus seiner Tasche und nahm einen tiefen Schluck, während er weiter ging. Dabei hob er den Kopf so hoch, dass er für einen Moment die Straße nicht mehr im Blick hatte, als er ihn wieder senkte sah er nur noch eine braunhäutige Frau auf sich zurennen, welche ihren Blick grade wiederum hinter sich gerichtet hatte, wahrscheinlich um den Abstand zu der Meute die sie verfolgte abzuschätzen. Nun, egal was sie auch sehen wollte, das Ende vom Lied war klar: Sie rannte mit voller Geschwindigkeit in den Doktor und beide fielen unsanft zu Boden. Als sich John von dem Schock erholt hatte, durfte er zu seiner Freude feststellen, dass grade die Brüste der jungen Frau genau in seinem Gesicht gelandet waren. „Der Tag wird immer besser…“ murmelte er leise…
 

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Roland war ein wenig verwundert, hatte diese Frau es wirklich so eilig hier wegzukommen, dass sie nicht mal ihrem Vater bescheid sagen wollte? Dolch ein Verhalten kannte er sonst nur von Verbrechern auf der Flucht und von denen kannte er mehr als genug.
Bevor er dazu was sagen konnte war aber schon wieder was passiert, eine Person kam aus dem Hotel gerannt und ertönten rufe von Mord, war das seine Zielperson? Zumindest war es möglich.
Ein Mädchen, deren Herkunft wohl eindeutig bei den Ureinwohnern dieses Landes lag. Sie rannte jedoch so schnell davon, das Roland keine Stammeszeichen erkennen konnte und da es hier gleich drei Stämme in der Nähe gab, war es schwer zu sagen, ob sie Freund oder Feind war. „Sie sollten sich in Sicherheit bring Ma’am … könnte gleich sehr ungemütlich werdn, wir treffen uns nach Sonnenuntergang bei der alten Stallung wieder, kann sein, dass wir dann schnell diese Gegend verlassen müssen.“ Ohne zu Mina zu sehen rannte er dann der Meute hinterher, welche die Ureinwohnerin verfolgte.
In einer kleinen Ortschaft wie Sparrowtown wurde es schnell langweilig und jetzt, wo sie Mittagshitze langsam abnahm und die Leute wieder aktiver wurden, hatte viele Lust einen Wilden aufzuhängen. Das Geschlecht war an dieser Stelle egal, Hauptsache war, dass ihr Körpergewicht groß genug war, damit es einen Strick eng um ihren Hals ziehen konnte. „Dahinten ist sie!“ „Knüpft sie auf!“ „Wird diesen Wilden eine Lehre sein!“ „Schnappt euch das rote Miststück!“ ertönte immer wieder. Die Bewohner schienen schnell bergessen zu haben, dass ein Mann mit einem hohen Kopfgeld in der Stadt war.
Der Totengräber sah bei diesen Rufen zum Fenster hinaus und rieb sich die Hände, das roch nach Arbeit und nach mindestens 8 Dollar, die er vom Sheriff für seine Arbeit bekommen würde. Bisher ist es noch nie geschehen, dass der Leichnam von einem Wilden, zurück an seinen Stamm ging. Aber der Gräber musste sich zurück an seine Kunden Wänden, zwei Städte, die anscheinend durch die Rufe und den Tumult draußen nicht beeindruckt wurden. „Beachten sie das nicht.“ Meinte der Totengräber Fachmännisch „Also… sie wollten zwei Särge haben? Mister…“ „Smith.“ Sagte der Mann im grauen Anzug gelassen „ah ja, natürlich.“ Der andere Städte, sah aus wie ein Banker, er hatte sehr gepflegte Haare und eine teure Weste, gab dem Gräber die Maße. Die ersten beiden passten Perfekt auf den irischen Pat, der an diesem Tag bereits den Sargjäger Jack getötet hatte und die zweiten Maß passten zu Clide the Shadow. „Und sie haben sich für unser Luxusmodel entschieden… das wird ziemlich teuer meine Herren.“ Der Bänker stand da gerade auf, er wollte anscheinend was aus seinem Ärmel ziehen, doch Mister Smith brachte ihn mit einer Handbewegung zum Hinsetzen und warf ein Bündel mit abgegriffenen Dollarscheinen auf den alten Holztisch, das mussten um die dreihundert Dollar sein „Morgenfrüh sollten sie fertig sein und ich will keine weiteren Fragen.“ Sagte Smith dabei gelassen.
Kurz nachdem die Rothaut im Haus des ansässigen Arztes verschwunden war wurde die Tür zugeknallt und der angriffslustige Mob, etwas um die dreißig Menschen, versammelte sich an der Front, bewaffnet mit Revolvern, Messern, Harken, Mistgabeln, Fackeln und was sie sich noch greifen konnten. Sie musste Platz machen für den Sheriff „seid vorsichtig Leute, vielleicht hat die Rothaut den Doc als Geisel genommen.“ „Der ist eh ein Halsabschneider!“ rief einer von hinten. Der Sheriff war an diesem Tag schon gestresst genug, drei seiner Debutys waren da drin beim Doc. Der, der mit Pat zusammen getroffen war, war immer noch in Lebensgefahr. Seine anderen 3 Debutys waren mit Minas Vater unterwegs um Mina wiederzufinden. Zudem wusste der Sheriff dass in etwa drei Stunden die Kavallerie hier sein würde, solange durfte keiner die Stadt verlassen. „Weiß irgendjemand, ob es beim Doc einen Hinterausgang gibt?“
Es gab einen Hinterausgang, an den sich gerade Roland heranschlich. Er war gut beim Schleichen, er achtete auf den Wind, der seinen Geruch trug, auf die Sonne, die seinen Schatten vorauswerfen konnte und natürlich auf seine Schritte, welche so leise waren, dass man sie nicht hören konnte. Das Anschleichen hatte er vor langer Zeit beim Stamm der Washaki und er war bekannt, dass ihn keine Beute bisher bemerkt hat, bevor er sie hatte. Er musste dabei immer an seinen alten Namen denken, „Schattenwolf“, der ihn von seinem Stammesbrüdern gegeben wurde oder der Name, den seine Mutter ihm gab „schleichender Wolf“.
Bei den aufkommenden Erinnerungen, ballte er seine Hand zur Faust, jetzt war nicht die Zeit für gefühlsduselige Erinnerungen, es war Zeit zum Handeln. Als er beider Tür war zog er mit einer Hand einen der beiden großen Revolver von seiner Hüfte, mit der andere griff er nach dem Türknauf, der die Tür ins Innere von Docs Laden öffnen sollte.
 

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Der Tag wurde immer schlimmer.
Zuerst hatte die Sonne Ankita geblendet. Ihr Blickfeld war für einige, wichtige Sekunden verschwommen und nur sehr vaage gewesen. Nichtsdestotrotz hatte die Indianerin ihr Tempo nicht gedrosselt. Ihre nackten Füße hatten sie weiter über die staubige Straße geführt, vorbei an verdutzten Gesichtern und nach wenigen Minuten war die Stadt in heller Aufruhr. Wütende Schreie erfüllten die schwüle Luft, welche kein guter Sauerstoffliferant für die Lungen der Rothaut waren, die versuchte, keinen ihr entgegen kommenden Weißen umzurennen. Das hätte ja noch gefehlt...
Flink wich sie jedem aus und wusste dabei nicht einmal, wohin sie lief. Die junge Frau hoffte einfach nur, das sie mit heiler Haut hier rauskommen würde. Eine Gefangenschaft oder ihr eigener Tod konnte sich ihr Stamm nicht leisten. Ein von ihr geplanter Angriff stand in den Startlöchern und man brauchte sie jetzt. Ein älterer Mann stellte sich der Rothaut in den Weg, doch wurde kurzerhand mit dem Messer abgewehrt, sodass er zur Seite sprang. Doch Ankita hatte schon instinktiv die Richtung gewechselt. Zu ihrem Unglück stand ihr dabei ein weiteres Hindernis im Weg, welches sie aber als Unterschlupf benutzte. Ohne groß darüber nachzudenken, wer sich in dem Haus befand, öffnete sie die Tür, schlug sie hinter sich zu und prallte bei ihrer weitergeführten Flucht gegen jemanden.
Im nächsten Augenblick fand sich die Kämpferin am Boden wieder. Wenigstens war sie weich gelandet, wobei ihre linke Schulter etwas schmerzte. Stöhnend schüttelte sie den Kopf und betrachtete den Kerl, der nun unter ihr lag. Verdammt, vom Regen in die Traufe. Sofort rollte sich Ankita von dem Fremden herunter und rammte ihm das Knie ins Gesicht, bevor sie sich aufrappelte. Gehetzt sah sich die junge Frau in dem Haus um, konnte aber keinen anderen entdecken.
Keuchend suchte sie nach einem anderen Ausweg, denn sie befürchtete, dass bald die halbe Stadt in diesen Raum kam und ihr die Kehle durchschnitt. Ihre Füße tapsten auf den knarzenden Holzdielen und fanden letztendlich doch einen Fluchtweg. Das sich die Hintertür gerade für einen Spalt öffnete, registrierte die Indianerin nicht. So schnell wie ihr nur möglich, durchquerte sie den Raum, griff nach der Klinke und für einen Moment wunderte sich Ankita, wieso sie auf Widerstand traf. Kräftig stieß sie die Tür auf und hörte ein Ächzen, das wohl zu einem Menschen gehörte. Die Tür öffnete sich nur halb, und um sicher zu gehen, dass derjenige, welcher dort draußen war, ihr nicht den Fluchtweg abschnitt, rammte sie demjenigen nochmals die Holztür gegen den Schädel.
Doch kaum wollte sie in die Freiheit stürzen, hatte jemand den Arm um ihre schmale Taille geschlungen und vom Boden gehoben.
"Lass mich los!", kreischte sie in ihrer Muttersprache und zappelte mit ihren Beinen.
 
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Das ganze Dorf war erneut an diesem Tag in heller Aufruh, wenn auch dieses Mal nicht wegen dem Mann, welchen sie ihren Begleiter nannte, doch dennoch schien dieser nichts besseres zu tun zu haben, als sich ebenfalls in das Getümmel zu stürzen. Und dann sollte sie sich auch noch aus dem ganzen raus halten! Wie bereits, als er sie das erste Mal darum bat im Falle von fallenden Schüssen in Deckung zu gehen und ihm keinesfalls zu helfen, dachte die junge und vor allem dickköpfige Frau nicht im geringsten daran, diesem auch Folge zu leisten. Während Roland also davonrannte, der aufgebrachten Meute hinterher, schob sie schmollend ihre Unterlippe vor, rückte ihre Waffe zurecht, welche sie noch immer bei sich trug und rannte dann Roland hinterher. "Als würde ich mir von einem Mann etwas befehlen lassen...", murmelte sie dabei verächtlich.
Nur kurze Zeit nach ihm erreichte sie das Haus des Doctors, um dessen Vordertür sich scheinbar die gesamte Ortschaft versammelt hatte. Nun ja, fast die gesamte Ortschaft, schließlich konnte sie glücklicherweise ihren Vater nirgends entdecken - doch leider auch nicht Roland. Wo konnte er nur abgeblieben sein? Ein Seufzen entwich Mina. Da hatte sie schon jemanden gefunden, der bereit war sie an die Küste zu bringen und dann verlor sie ihn doch glatt, nur weil er einer Wilden hinterher rennen musste und sie nicht bereit war wie andere Frauen einfach nur brav auf die Rückkehr des "starken" Geschlechts zu warten.
In diesem Augenblick drangen die Worte des Sheriffs an ihr Ohr. Sofort atmete sie erleichtert aus. Natürlich besaß der Doc eine Hintertür, sie hatte diese oft genug genutzt, schließlich kam es in der Vergangenheit des öfteren vor, dass sie ihren Vater aus der Gesellschaft des Trinkers befreien musste. Die beiden tranken nämlich gern einmal zusammen weiter, sobald sie aus dem Saloon geschmissen worden waren und so kannte sie sich hier gut aus, ganz zu schweigen davon, dass der Arzt noch nicht allzu viel älter war als sie, auch wenn er wegen seiner Neigung zu trinken für sie nie auch nur annähernd ins Feld der möglichen Männer rückte - genauso wie der Rest des Dorfes.
Während der Rest also noch diskutierte, ob es eine Hintertür gab und falls ja, ob es sich lohnen würde es dort einmal zu versuchen, umrundete die Rothaarige das Gebäude und näherte sich dem Hintereingang des Docs, wenn auch bei weitem nicht so leise und vorsichtig wie der Schatten es getan hatte.
Gerade, als sie um die Ecke bog und sich ihr Ziel in ihr Sichtfeld drückte, bekam ihr sehnlichst gesuchter Begleiter die Tür in sein Gesicht gerammt und kippte nach hinten um. "Roland!", entwich es ihr entsetzt und mit eiligen Schritten überbrückte sie die Entfernung zu ihm. Besorgt kniete sie sich neben ihm und berührte ihn vorsichtig, aber auch leicht unsicher an der Schulter.
In diesem Moment erklang zu ihrer linken lautes Geschrei in einer Sprache, die ihr zwar nicht unbekannt war, die sie aber nicht verstand und deswegen als wütenden Angriffsschrei interpretierte. Sofort griff sie zu ihrem Gewehr, fuhr herum und zielte auf den Verursacher des Lärms, hielt dann jedoch inne. Das Gebrüll hatte keinen Angriff angezeigt, sondern scheinbar die lautstarke Forderung danach, dass der schwarzhaarige Arzt sie losließ, denn dieser hatte seinen Arm um den Körper der Indianerfrau geschlungen. Ein wenig erleichtert ließ sie ihre Waffe etwas sinken. "Doc, ein Glück...", sprach sie mit einem ehrlich freundlichen und eindeutig erleichterten Tonfall aus, wurde dann jedoch von lauten Stimmen daran erinnert, dass einige ziemlich blutdurstige Dörfler auf den Weg zu ihnen waren. "Verdammt!" Das Gewehr wieder auf ihren Rücken zurück befördernd drehte sie sich zu Roland, welcher immer noch neben ihr auf dem Boden lag und zumindest für den Moment nicht so aussah, als würde er sich allzu bald wieder bewegen. Erneut fluchte sie nicht gerade damenhaft und dachte panisch nach. Im Grunde hatte sie nur ein paar wenige Optionen: Roland hier irgendwie weg schaffen und den Doc mit der Indianerin allein lassen; einfach alleine abhauen und die Drei sich selbst überlassen; den Arzt irgendwie dazu kriegen zusammen mit Roland und ihr abzuhauen, entweder mit oder ohne die andere Frau; sich im Haus des Docs zu verschanzen. Nach einem Seufzen und mit einigen Anstrengungen schaffte sie es Roland zumindest erst einmal aufzurichten und dann mit ihm aufzustehen, wobei sie einen seiner Arme über ihre Schultern legte, während sie wiederum ihren Arm um seinen Oberkörper legte. Es würde kein leichtes sein so voran zu kommen, schließlich würde sie ihn mehr oder weniger komplett selbst tragen müssen, solange er nicht bald wieder erwachte. Nichts desto trotz sah sie danach den grünäugigen Säufer an. "Doc, hier wird gleich die Hölle los sein. Is' mir egal, was Sie mit der Indianerin vorhaben, aber ich würde Ihnen raten sich entweder wieder in Ihrem Haus zu verschanzen oder, was natürlich die klügere Wahl wäre, abzuhauen." Auch wenn es nicht gerade das fröhlichste und schönste war, so brachte sie es doch zustande ihn anzulächeln. "Hät' natürlich nichts dagegen, wenn Sie mitkommen würden. So oder so, Sie sollten sich beeilen, bevor hier die ersten verrücktgewordenen auftauchen." Ohne auf eine weitere Reaktion von ihm zu warten, wandte sich die Frau von ihm und der Indianerin ab und versuchte so schnell vom Ort des Geschehens weg zu kommen, wie es ihr mit ihrer Last möglich war. Was der Säufer nun tat, ob er ihr folgte oder nicht, mit oder ohne Indianerin, dass war seine Sache.
 

Edward Buraddo

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Langsam überschlug sich hier die ganze Sache etwas… Aber nur ein bisschen. Die bis vor kurzem noch auf ihm liegende Frau, welche eindeutig Indianischer Herkunft war, zog ihn in sein Haus zurück und schloss die Türe. Zu allem Überfluss hatte sie ihm dabei, absichtlich oder unabsichtlich, auch noch ihr Knie ins Gesicht gerammt. „Die Brüste waren mir irgendwie lieber…“ stöhnte der junge Doc, während er seine Nase abtastete, um sicher zu gehen, dass sie nicht gebrochen war. Das war sie zwar nicht, aber sie blutete auf jeden Fall. „Wenn das Absicht war, war das echt unhöflich…“ Erst jetzt realisierte er, dass er wieder in seinem Haus war, also im Grunde wieder fünf Schritte zurück, das war doch gar nicht der Plan… „Ich wollte aber in die andere Richtung…“ grummelte John und drängte sich an der schönen dunkelhäutigen Frau vorbei, um wieder nach draußen zu gehen. Doch noch bevor er die Türklinke greifen konnte, fühlte er zwei Hände an seinem linken Arm, die ihn ergriffen und nach hinten zogen. Er drehte sich um und sah in die Augen der Frau, die sich mit ihm im Haus eingeschlossen hatte. Der Blick war schwer einzuordnen, sie versuchte auf jeden Fall grimmig, gefährlich und einschüchternd zu gucken, das war was man den Augenliedern ansah, aber in den Augen selber lag irgendwie eine Mischung aus… Angst und flehen würde John sagen. „Oh man…“ seufzte er.

Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass der Mob mit Pistolen, Mistgabeln, Billardqueues und Knüppeln bewaffnet… Hatte der eine da… Tatsächlich, einer von den Typen trug einen Stuhl mit sich spazieren. „Schätzchen, keine Ahnung was du angestellt hast, aber die da draußen sind angepisst…“ sagte er frei in den Raum, unwissend ob die junge Frau ihn überhaupt verstehen konnte. Vielleicht wäre es wirklich nicht die klügste Idee jetzt raus zu gehen, der Mob würde wahrscheinlich auf jeden ballern, der die Türe öffnet. Er drehte sich um und nahm seinen Gast in Augenschein. Die Indianerin schien etwas zu suchen und es bedurfte keines Genies, um zu wissen was. Kaum hatte sie die Hintertür gefunden, stürmte sie auf diese zu. „Blöde Idee…“ grummelte er. Wohin wollte sie denn rennen? Sie war jetzt schon angeschlagen und zu Fuß war der nächste Tagesmarsch außerhalb der Stadt nur durch die Wüste… Auch wenn die Wilden immer erstaunliches Durchhaltevermögen gezeigt hatten, in ihrem Zustand und bei der größten Mittagshitze und ohne Wasser wäre das ihr Todesurteil… „Ach was, das geht mich nichts…“ er beendete den Satz nicht, denn sein Blick fiel auf das Messer, das immer noch in der Leiche von grade eben steckte. Die Augen der Indianerin hatten es gestreift, da war er sich sicher, und zwar bevor er aus dem Fenster gesehen hatte. Dennoch hatte sie es nicht genommen und versucht den potentiell gefährlichen weißen im Raum auszuschalten… So übel konnte sie nicht sein… „Oh man… Ich bin manchmal echt zu weich…“ grummelte er und stapfte auf die Frau zu, die grade seine Hintertüre öffnete. Oder… es zumindest versuchte. Irgendwas schien im Weg zu sein, die Türe stieß auf Widerstand, was die Frau dazu brachte, mehrfach zuzuschlagen, bis das Hindernis keines mehr darstellte. Dann wollte sie rennen, in ihr Verderben das dumme Ding. Im letzten Moment schaffte es John noch sie zu ergreifen und festzuhalten.

Die Frau zappelte wie ein Fisch am Haken und schrie etwas, Zwar hatte John einige Grundkentnisse in der Sprache der wilden, da er auch ab und an ihre Art behandelte wenn dabei etwas zu holen war, aber das wütende Schreien zu übersetzen war nicht möglich. „KLAPPE!“ schnauzte er die Frau harsch an. Dann sah er nach, was denn hinter der Türe war. „Wer zur Hölle…“ er war sichtlich erstaunt. „Wer zur Hölle seid ihr und was macht ihr hier…“ Die Beulen m Kopf des Unbekannten ließen irgendwie darauf schließen, dass er es war, der mehrfach die Türe abgekriegt hatte. Er würde ihn sich gleich mal ansehen müssen. Bei ihm war noch eine junge Frau, die ihn trug. Das Gesicht war John bekannt, aber kam grade nicht auf den Namen. Die Frau sagte etwas davon dass sie laufen wollte, weg von dem Mob. Warum? Hinter ihr waren sie nicht her, sondern hinter der Indianerin… Welche im Übrigen schon wieder am zappeln war. „AUFHÖREN!“ keifte der Doktor sie in ihrer Sprache an. Entweder war sie überrascht oder er hatte echt angsteinflößend gewirkt, aber sie hörte mit dem Zappeln auf. Die junge Frau mit dem Fremden auf den Schultern wollte sich auch auf den Weg machen und hätte John nicht grade die Hände voll hätte er sich wohl mit der flachen Hand vors Gesicht geschlagen. Der hielt die Indianerin mit dem rechten Arm, also griff er mit der linken Hand nach der jungen Frau. „Warum bin ich eigentlich der Einzige, der hier mal eine Sekunde nachdenkt… Wo willst du denn hin? Du Kleines Ding willst einen ausgewachsenen Mann durch die stärkste Mittagshitze schleppen?“ Er schüttelte den Kopf. „Und überhaupt… von euch wollen die doch gar nichts… Pass auf, ich regel das jetzt… Kommt rein!“ Mit einem straken Befehlston zog er die beiden in sein Haus und zerrte sie zu einem der leeren Krankenbetten. Mit einen geschickten stoß warf er beide auf das Bett, die junge Frau landete dabei ungewollt UNTER dem Bewusstlosen, doch die Zeit war knapp und daher würde sie sich einfach selber befreien müssen „Ups… sorry…“ war alles was er sagte. Dann sah er wieder zu der Indianerin. „Und was dich angeht…“ Er drehte sich um, stieß den Hinterausgang sperrangelweit auf und ging dann wieder ins Haus. Scheinbar war die Indianerin der Meinung, dass er sie ausliefern wollte, denn sie fing wieder an zu treten und zu beißen. Wäre der Doc nicht hacke voll hätte das bestimmt noch mehr geschmerzt als es eh schon Tat. „AUA!“ schrie er sie an. „AUFHÖREN!“ sagte er erneut in ihrer sprache, bevor er eine Schranktüre aufmachte. Der Schrank war voller Kleidung, An Haken hing saubere, am Boden lagen größtenteils schmutzige Hemden, ein paar Laken und alte Kissen, die er benutzte, um es den Patienten einigermaßen bequem zu machen. „Ich! Helfen!“ sagte er zwei weitere Worte in der Sprache der Braunhäutigen, bevor er sie in den Schrank warf und diesen von außen zuschloss. Aber nicht ohne zuvor noch ein Laken herauszunehmen, mit dem er zu dem Krankenbett zurückging, auf dem sich die junge Frau grade befreit hatte. „Leg dich unters Bett…“ befahl er und als sie es Tat, warf er das Laken über den Bewusstlosen, so dass sein Gesicht bedeckt war. Das Laken reichte bis zum Boden, so dass es auch unmöglich war, die Frau zu sehen. Dann warf er noch ein paar leere Flaschen um, so dass es aussah, als ob jemand gekämpft hätte und legte sich auf den Boden. Keine Sekunde zu früh, denn die Türe wurde aufgebrochen und der wütende Mob füllte sein Haus. „Wo ist die Schlampe?“ „Wo ist die Mörderin!“ „Wo ist die Rothaut!“ brüllten alle durcheinander, bis der erste den Doc mit blutiger Nase am Boden sitzen sah. Er tat als würde er sich grade mit Mühe aufrichten und zeigte auf die offene Hintertür. „SIE IST DA LANG!“ brüllte einer der Männer und der ganze Mob rannte durch Johns Haus, lies einiges zu Bruch gehen und verschwand anschließend durch die Hintertür. Sie würden jetzt durch den Sand der Wüste jagen, irgendwann aufgeben und völlig erschöpft zurückkommen.

John selber stand auf und ging zur Hintertür und schloss sie wieder. „Die ganze Hitze kommt rein…“ grummelte er „Draußen ist es scheiße Heiß… mal wieder…“ knurrte er, während er zum Schrank ging und diesen Aufschloss. Die Indianerin hatte sich in der hintersten Ecke verkrochen. „Sicher!“ sagte er in ihrer Sprache und deutete ihr an, dass sie rauskommen sollte. „Wenn du klug bist, bleibst du hier bis es dunkel wird, wenn du dich trotzdem umbringen willst, ich halt dich nicht auf…“ sagte er weiter, diesmal aber in seiner Sprache. Ohne darauf zu warten schloss er nun auch die Vordertüre wieder, die Schäden waren zum Glück nicht gravierend, danach zog er alle Vorhänge zu und holte vier Gläser aus der Küche, die er mit Whiskey füllte und auf einen Tisch im Behandlungsraum stellte. Keine Pinchen, wie bei einem so starken Drink üblich sondern richtige Gläser, wohlgemerkt. Dann zog er das Tuch von dem Fremden und zeigte so auch der jungen Frau, dass es wieder sicher war hervorzukommen. „Ihr seid mir allesamt was schuldig…“ murrte er während er einen Lappen nass machte, den er dem Bewusstlosen auf die Beulen legte.
Dann sah er abwechselnd zu dem Bewusstlosen, der jungen Frau und der Indianerin. „Ok… wer erzählt mir jetzt was überhaupt los ist?“ Er reichte seinen beiden weiblichen Gästen jeweils ein Glas und setzte sich auf einen Stuhl. Dann fixierte er die Indianerin erneut. „Verstehst du überhaupt unsere Sprache?“ fragte er den Kopf schieflegend.
 

Akataja

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[FONT=&quot]Es war natürlich eine Schande das zuzugeben, aber auch ein Profi konnte durchaus ins Fettnäpfchen treten. Als die Tür Roland das erste Mal traf schlug sie seine Verteidigung auf und als sie ihn dann noch einmal traf gingen die Lichter aus. Er erinnerte sich danach nur an die Hitze der Sonne, einen Dumpfen Aufprall und das alles um ihn herum irgendwie hektisch wurde, irgendwas lief nicht so, wie es laufen sollte.

Der Doc hatte die vier Gläser mit Whisky gefüllt und seinen Gästen hingestellt. Von denen schien aber noch keiner, richtigen Durst zu haben. Die Ureinwohnerin wirkte über alles andere immer noch hektisch und eher zornig.
Mina erschien immer noch eher verwirrt über das, was gerade passiert war, das Gewehr, welches sie an diesem Tag gefunden hatte, drückte sie immer noch an sich.
Roland lag nach wie vor nur halbwach auf der Liege.
Das Schweigen in der kleinen Runde wurde jedoch dennoch schnell gelöst, als die Tür gegen ihren Willen aufflog. In der Tür stand der großgewachsene Ire, welcher mit seiner gepanzerten Faust heute schon einmal für Aufruhr in der Stadt gesorgt hatte. Seine Kleidung musste er nach seinem Aufeinandertreffen mit dem Sargjäger Jack wieder erneuern lassen. „Ein netter Trick, das mit dem Mob gerade meine ich.“ Sagte er an den Docktor gerichtet „sie brauchen nicht aufstehen, ich bediene mich schon selbst.“ Zielsicher griff sich Pat eine der Whiskyflaschen, entkorkte sie mit den Zähne und nahm einen gehörigen Schluck, als wäre es klares kaltes, Wasser, frisch aus der Bergquelle.
„Also zählen wir mal zusammen.“ Er zeigte mit einem Finger auf den Doc „Verbrechern Unterschlupf gewähren und sie decken, das sind schon mal 25 Dollar.“ Dann zeigte er auf Mina „Einem gesuchten Verbrecher zur Flucht verhelfen, nochmal 25 Dollar.“ Dann zeigte er auf die Indianerin „Und natürlich bewaffneter Überfall und Mord, 150 Dollar… aber, wir haben ja noch den Hauptpreis.“ Er zog die Decke von Roland weg „Clide The Shadow, landesweit gesuchter Verbrecher, stolze 5000 Dollar.“ Daraufhin nahm Pat noch einen großzügigen Schluck von dem Whisky „das wäre also jetzt bestimmt ein toller Tag für mich… aber… da war doch was… ach ja!“ er schlug mit seiner gepanzerten Faust auf eine Kommode, die daraufhin zusammenbrach. Geräuschvoll fielen die leeren Flaschen darauf zu Boden und zerbrachen „Vor knapp einer Stunde wurde ich auf der offenen Straßen von einem verdammten Sargjäger angegriffen! Ein verfluchter Killer!“ er donnerte die Whiskyflasche auf den Tisch „und ich werde das Gefühl nicht los… das mir einer von euch sagen kann, was der Mist soll.“ Pat sah zu der Indianerin „Was ist mit dir? Sprichst du überhaupt diese Sprache?“ „Sie spricht sie sogar ausgezeichnet.“ Ertönte es da plötzlich von Roland, der sich wiederaufrichtete „aber man sollte sie schon mit Höflichkeit und Respekt behandeln, sie ist eine stolze Kriegerin.“ Er nahm nun sein Mundtuch und seinen Hut ab. Man konnte nun sein ganzes Gesicht sehen, die Tätowierung, welche über sein Auge verlief, war ein Stammeszeichen der Washaki. Er lächelte leicht und sprach in Ankitas Heimatsprache „Ich hätte dich beinahe nicht wiedererkannt Mazasha, wie geht es deinem Vater?“ Die Indianerin sah ihn mit großen Augen an, die sich aber schnell verfinsterten, blitzschnell zog sie ihr Messer von der Hüfte und sprang Roland an, dieser konnte das angriffslustige Weib nur knapp davon abhalten ihm das Gesicht mit der scharfen Klinge zu verzieren.
Roland schaffte es, sich mit einem Tritt von ihr zu befreien und der Doc hielt es wohl für besser, sie erst einmal wieder fest zu halten, es konnte nicht gesund sein einen gesuchten Mann anzugreifen. „Ihr kennt euch?“ fragte Mina verwundert, sie hatte ihr Gewehr wieder angelegt und zielte sicher auf die Rothaut.
Roland blieb ruhig, er klopfte sich seine Kleidung ab „man kann sagen, wir waren mal Nachbarn… sie ist die Tochter des Häuptlings, meine Mutter war die Tochter des Schamanen… wie würden die Leute sagen? Adelsverpflichtet? Außerdem war ein guter Freund von mir immer ein wenig verschossen in sie.“ er grinste schief, das verging ihn aber, als er das Gesicht der Ureinwohnerin richtig sehen konnte, er sprach mit leiser Stimme in der Sprache der Indianer „Was ist geschehen Mazasha? Es ist … bestimmt zehn Jahre her das ich dich das letzte Mal gesehen habe… dein Gesicht…“
„Ehm… hallo?“ Pat seufzte „ich will das tränenreiche Wiedersehen nicht stören, aber hier stehen noch ganz andere Fragen im Raum.“ Roland besann sich wieder „ja… du hast Recht… Sargjäger, du bist dir wirklich sicher?“ Pat nickte nur stumm „die lassen nicht locker… wir müssen hier erst mal so schnell wie möglich weg. Hoffen wir, dass sie nicht wissen wo wir gerade sind.“ „Sie?“ fragte Mina wieder verwundert „Die Typen sind niemals allein unterwegs.“

Mr. Smith und der wie ein Banker gekleidete Sandman wusste natürlich wo sie alle waren. „Sie sind sicher noch da drin.“ Stellte der Banker fest, während er vom Hotelzimmer aus das Haus des Docs gut in Sicht hatte. „Sie hätten mich von Anfang an schicken sollen… und nicht so einen Anfänger wie Jack.“ Meinte Mr. Smith nur während er einen Revolver durchlud „und was sollen wir machen… six?“ Mr. Smith legte den durchgeladenen Revolver zu den andere fünf vor sich auf dem Tisch „es sind mittlerweile fünf, oder? Dann brauchen wir wohl noch drei weitere Särge.“ Er grinste zufrieden. [/FONT]
 

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"KLAPPE!"
Ankita zuckte überraschend zusammen, ließ sich aber von diesem Mistkerl natürlich nichts einreden. Sie steckte nun wirklich tief im Schlamassel. Zwar konnte sie eine Gelegenheit abwarten, sich aus der Umklammerung zu befreien, aber es könnte auch bald zu spät dafür sein, darüber nachzudenken. Die Indianerin konnte den Atem an ihrer Schulter spüren und Ekel stieg ihr in den Hals. Sein Atem roch nach starkem Feuerwasser, welches sie noch nie hatte ausstehen können. Genau wegen diesem Wasser wurden die meisten ihrer Stammesbrüder nachlässig und ließen sich eher von ihrer Wut hinreißen als sonst.
Mit seiner freien Hand öffnete der Hausbesitzer die Tür und dahinter erschien, zu Ankitas Verwunderung, zwei Personen. Eine Frau, deren Haare so rot leuchteten wie der Sonnenuntergang an kälteren Tagen und ein ohnmächtiger, etwas größerer Mann, welcher es sich auf dem Boden bequem gemacht hatte. Anscheinend hatte sie genau diesen Kerl mit der Tür getroffen. Doch das machte die Situation nicht besser, denn er schien sich wohl langsam zu erholen. Sein Gesicht konnte sie leider nicht erkennen, denn der Hut verdeckte das Meiste und dazu trug er noch ein Tuch, welches er über Mund und Nase gezogen hatte. Aber diese Weißen sahen eh alle gleich aus. Jedenfalls war es nicht gerade zum Vorteil, das hier noch mehr von diesen Kreaturen aufgetaucht waren. Angestrengt versuchte die Rothaut, sich aus dem festen Griff des Fremden zu befreien und schlug dabei kontrolliert mit ihren Füßen zu, auch wenn sie aus dieser Position natürlich nicht wirklich Kraft aufbringen konnte.
"AUFHÖREN!"
Der harsche Ton, den der Kerl anschlug, hätte sie einfach überhört, doch das er auch noch ihre heilige Sprache in den Mund nahm, ließ sie überrascht aufhorchen. Wo war sie hier nur gelandet? In einer Stadt, in der jeder zweite ihre Muttersprache beherrschte? Ankita runzelte die Stirn und beschränkte sich darauf, hin und wieder mit ihren Armen zu ruckeln, damit der Fremde ja nicht glaubte, sie hätte aufgegeben, sich zu befreien.
Nun fixierte sie das Paar vor sich. Beides weißhäutige Menschen und schon deswegen zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen. Sie würde wohl niemals hier herauskommen, wenn noch mehr von diesen Triebtätern hier auftauchen würden. Außerdem hörte sie noch das Geschrei von der aufgebrachten Menge im Rücken. Sie würden bald hier reinkommen und mich an einen alten Baum aufhängen, schoss es der jungen Frau durch den Kopf und bei diesem Gedanken beschleunigte sich ihr Atem unbewusst.
Der Fremde, den die Rothaarige als "Doc" also als Medizinmann bezeichnet hatte, bat die beiden herein und schien sie vor den Menschen draußen verstecken zu wollen. Weswegen, war Ankita nicht wirklich ganz klar, aber es würde nicht lange dauern, bis Doc sie an die tobende Menge verfüttern würde. Sie brachte ihre letzten Kraftreserven auf und ruckelte mit ihrem ganzen Körper, auch wenn es ihr zuwider war, sich an diesem Typen zu reiben, wie eine Betrunkene.
"Ich! Helfen!", schrie der Fremde ihr entgegen, doch diese Lüge konnte er sich sparen. Gerade wollte sie zu einer beißenden Antwort überwechseln, da wurde sie auch schon in einen Schrank gestoßen und die Tür von außen verriegelt. Für einen kurzen Moment überlegte sie, die Tür wieder aufzutreten, doch da war auch schon der Lärm im Haus angelangt.
"SIE IST DA LANG!" Die Indianerin zog eine geschwungene Augenbraue nach oben und horchte. Die trampelnden Schritte zogen an ihrem Versteck vorbei und verklangen langsam. Ihr stockte der Atem. Hatte dieser Mann sie gerade versteckt und somit gerettet? Verständnislos schüttelte die junge Frau den Kopf und konzentrierte sich darauf, sobald wie möglich aus dem Haus zu verschwinden. Sie war schon viel zu lange weg.
„Wenn du klug bist, bleibst du hier bis es dunkel wird, wenn du dich trotzdem umbringen willst, ich halt dich nicht auf…“
Die Kriegerin kam langsam aus ihrem Versteck heraus. Ihre Augen zuckten für eine kurze Zeit zu den beiden Ausgängen hin und her, blieben aber kurz bei dem Medizinmann und dann bei dem Pärchen hängen. Etwas zwang sie noch hier zu bleiben, auch wenn all ihre Instinkte ihr sagten, sie solle schleunigst hier verschwinden. Ihre Stammesbrüder warteten in sicherer Nähe auf sie, mit den befreiten Pferden, da war sich Ankita sicher. Es wäre in diesem Moment ein leichtes einfach von hier zu verschwinden. Aber der vermummte Mann kam ihr in gewisser Weise bekannt vor, doch wollte sie nicht näher an ihn herangehen.
Ihr Messer hatte die Rothaut wieder in ihre rechte Hand genommen und presste es an ihren Oberschenkel, bereit, um sich verteidigen zu können.

Nochmals zuckte Ankita zusammen, als die Tür nochmals aufflog. Dieser Mann war ihr völlig unbekannt und sie hoffte, es würde weiterhin so bleiben, denn nichts an ihm sah wirklich einladend oder freundlich aus. Vor allem die schimmernde, unnatürlich aussehnde Hand war furchteinflößend. Doch "die Gezeichnete" ließ sich nichts davon anmerken. Ihr Herz schlug ihr schmerzend gegen die Brust und der Fluchtinstinkt zog in ihrem Kopf immer noch seine Kreise, wie ein geduldiger Adler, der bald zum Sturzflug ansetzen würde.
Sie verstand jedes Wort was gesagt wurde, doch der Sinn hinter den Worten wollte sich ihr nicht erschließen. Bei dem Begriff "Mord" in Zusammenhang mit ihr, kniff die Rothaut ihre Augen zusammen und funkelte den sprechenden Fremdling an. Es war kein Mord, es war blutige Rache. Und zwar mit einem wichtigen Grund dahinter. Mord war sinnloses Blutvergießen, welches wohl an der Tagesordnung der Weißen stand. Ein Stammesangehöriger beschmutzte seinen Geist nicht mit sinnlosem Töten.
"...aber, wir haben ja noch den Hauptpreis. Clide The Shadow, landesweit gesuchter Verbrecher, stolze 5000 Dollar.“ Etwas rührte sich in Ankitas Gedächtnis. Etwas Unheilvolles, Gefährliches, was schon lange unter ihrer Oberfläche brodelte, aber nur einmal ans Tageslicht gekommen war. Der Name war ihr in irgendeiner Weise bekannt, doch er wollte nicht zu dem Gesicht passen, das sie in Erinnerung hatte. Und genau dieses Gesicht wurde wenige Meter nun vor ihr offenbart.
„Ich hätte dich beinahe nicht wiedererkannt Mazasha, wie geht es deinem Vater?“
"Duuu..." Ihre Augen weiteten sich, fuhren immer wieder das schwarze Zeichen in seinem Gesicht nach, welches sie wohl niemals vergessen würde. "Wage es nicht meinen Namen in den Mund zu nehmen, du räudiger Hund!", kreischte sie. Flink zog die Indianerin ihr Messer und stürzte sich wütend auf Roland. Der Kampf war nur von kurzer Dauer, da ihre Muskeln noch zu müde waren. Außerdem war das hier ein schlechter Platz, um einen Streit anzufangen, aber es war diesem Hund einfach nicht erlaubt, ihre Sprache und dazu auch noch ihren wahren Namen in den Mund zu nehmen. Harsch trat Roland sie in die Magengrube und Ankita stolperte zurück. Wieder hatte der weiße Medizinmann sich ihrer angenommen und hielt sie fest, aber diesmal wehrte sich Ankita kaum. Der Hass auf diese Person vor ihr, hatte sich so tief in ihre Seele und ihr Fleisch gebrannt, dass es beinahe weh tat, wenn sich dieses Gefühl in ihr auftat.
"Hör auf mich so zu nennen, du Missgeburt! Du weißt genau was geschehen ist! Seitdem nennt man mich Ankita!" Sie spuckte angewidert vor ihm auf den Boden. Ihr vernarbtes Gesicht war zu einer wütenden Grimasse verzerrt. "Dir muss ich wohl nicht erzählen, was das bedeutet. Jeden Tag habe ich gehofft, dass du und dein Freund elendig in der Wüste verrecken, bis ihr ein Mahl für die Geier geworden seid!" So viele Dinge lagen der Indianerin auf der Zunge, die sie Roland an den Kopf werfen möchte, aber dafür war keine Zeit. Jetzt hatte sie noch einen Grund, diese Stadt zu überfallen und das musste bald passieren.
Ankita merkte, dass der Griff um ihren Körper sich etwas gelockert hatte. Das war ihre Chance die sie sogleich ergriff. Abermals war ihr Ziel die Nase des Medizinmannes, traf dieses Mal mit ihrem Ellbogen. So riss sich Ankita los, warf ihr Messer Roland entgegen, doch ihr Stand war nicht sicher genug gewesen, um ihn zu treffen. Somit blieb die Klinge in der Wand stecken. Doch das war Ablenkung genug. Die Indianerin rollte sich schnell ab, tauchte unter dem Knallstab hinweg, schlug es der Rothaarigen aus der Hand und hielt ihr ein zweites, kleineres Messer an die Kehle.
"Bring mich hier raus." Was sonst passieren würde, brauchte sie niemandem in diesem Raum zu erklären.
 
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Das Ganze verlief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Anstatt Roland und ihre Beine in die Hand zunehmen, wurde sie von dem anderen Mann in sein Haus befördert und musste sich dann auch noch anhören, dass der Säufer hier ja angeblich der einzige sei, der eine Sekunde nachdachte, was die Rothaarige stark bezweifelte. Dann wurde sie auch noch unsanft auf eines der Betten gestoßen, wo sie unter ihrer männlichen Last begraben wurde, während sich der Arzt damit beschäftigte die Indianerin in einen Schrank zu befördern. Kaum hatte sie sich unter Roland hervor gekämpft, da wurde sie auch schon dazu aufgefordert sich unter das Bett zu legen, auch wenn sie für einen kurzen Augenblick etwas anderes verstanden hatte und deswegen den Schwarzhaarigen anfahren wollte. Letztendlich tat sie jedoch wie geheißen und legte sich unter das Bett, welches auch kurz darauf mit einem Laken bedeckt wurde, wodurch sie nicht mehr zu sehen war.
Keine Sekunde zu früh, wohlgemerkt,denn kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und der Mob tobte durch das Haus, ehe er wieder verschwand und sie mit den anderen dreien wieder allein zurück ließ. Nachdem ihr Retter in der Not das Laken wieder entfernt hatte, krabbelte sie unter dem Bett hervor, ehe sie sich aufrichtete und ihre Kleidung von nicht existentem Staub befreite. Schließlich bekam sie von ihrem unfreiwilligen Gastgeber ein Glas mit einer eindeutig alkoholischen Flüssigkeit in die Hand gedrückt. Zwar immer noch angespannt, aber schon nicht mehr ganz so stark wie noch zuvor, lehnte sie sich gegen das Krankenbett ihres Begleiters und schlang einen Arm um ihre Seite, während sie in der anderen Hand das Glas hielt.
Dann kam es zur nächsten Überschlagung der Ereignisse, als mit einem Mal die Tür eingetreten wurde und einrecht bedrohlicher Mann das Gebäude betrat, ganz zu schweigen davon,dass seine Worte nicht gerade zur Beruhigung der jungen Frau führten.Als dann auch noch die Indianerin den eben wieder erwachten Roland ansprang reichte es ihr und sie griff erneut zu ihrem liebgewonnenen Gewehr. Eine schlechte Entscheidung, wie sich herausstellte, denn nun wurde sie zum Opfer der Indianerin und sah sich ihr mit einer Klinge an der Kehle und keinem Gewehr mehr in der Hand gegenüber. Sie hoffte jetzt nur, dass niemand der Männer auf eine dumme Idee kam,die zu ihrem Tod führte, weswegen sie vorsichtshalber jeden von ihnen scharf ansah, sogar den neu hinzugekommenen Fremden.Schließlich seufzte und nickte sie. "Also gut... Ich werde versuchen Sie heil hier aus der Stadt raus zu kriegen.",erwiderte sie auf die Forderung der Indianerin. Diese wiederum änderte ihre Position nun so, dass sie der Rothaarigen einen Arm aufden Rücken drehte und ihr von hinten die Klinge an den Hals hielt. Es war nicht grade die beste Möglichkeit, wenn man jemandem den Wegzeigen sollte, aber wahrscheinlich sehr gut, wenn man jemanden als Geisel vor sich her scheuchte.
Gemeinsam verließen sie das Haus des Arztes durch die eben eingeschlagene Tür und wandten sich dann auf Mina's Geheiß nach rechts die Straße hinunter. Ein Glück war ein Großteil der Einwohner gerade damit beschäftigt entweder in der Wüste nach der Indianerin oder in einem anderen Teil des Ortes nach Clyde zu suchen, denn sonst hätte diese Aktion eine weitere Panik ausgelöst. "Was haben Sie eigentlich mit mir vor, sobald ich Sie hier raus gebracht habe?", fragte die als Geisel genommene Frau nachdem sie ein Stück gelaufen waren. Sie konnte sich gut vorstellen, dass die Indianerin dann nicht davor zurück schreckte sie auf der Stelle umzubringen - oder sie mitten in der Wüste auszusetzen, was mit einiger Verzögerung sicherlich zum selben Ergebnis geführt hätte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass sie sich in der anderen Frau irrte. Oder, dass ihnen im sicheren Abstand Roland folgte um sie wieder aufzusammeln.
 
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Was hatte er sich hier nur für Leute angelacht? Noch ein Fremder war in sein Haus gekommen und fing an von Strafen zu reden, davon zu reden, dass John sich Strafbar machen würde, dass die Indianerin eine Kriminelle war und dazu noch, dass der Typ auf seinem Krankenbett ein Mann mit einem Kopfgeld von 5.000 Dollar war. John sah zu seiner Zimmerdecke hoch. „Gut gemacht Trottel, gut gemacht…“ murmelte er. Das war ja echt mal toll, EINMAL entschied er sich ein netter Kerl zu sein und drei Fremden zu helfen, und dann musste sich natürlich herausstellen dass es sich bei Zweien davon um gottverdammte Mörder handelte. Er wollte sich grade die Hände vors Gesicht schlagen, als ein lautes Scheppern ihn aufspringen lies. Der neue Fremde hatte… „SAG MAL, GEHT’S NOCH?“ Seine Kommode war nur noch Schrott und der ganze Boden lag voller Scherben. Das wars, es reichte. John ballte die Faust und ging auf den Fremden los. Der Kerl hatte wohl nicht mit so einer Reaktion gerechnet, denn die Faust des Docs traf ihn völlig unerwartet. Und wohl auch unerwartet hart. Die Wucht des Schlages riss den Mann von den Füßen, so dass er sich lang legte. John stand nur über ihm und massierte seine Faust. Grimmig sah ihn der Ire an und spuckte etwas Blut aus. „Netter Schlag…“ sagte er während er sich die Backe rieb. „Die Kommode bezahlen Sie! Auf die eine… oder die andere Art…“ knurrte John ihn an. Die beiden starrten sich eine Weile lang an, bis der Eisenfaustmann ein Bündel Scheine hervorzog. „Glaub mir, Kleiner, an jedem anderen Tag hätte ich jetzt den Boden mit deiner Visage aufgewischt, aber du hast Glück, dass ich diese Scheiße Heute absolut nicht gebrauchen kann…“ Mit diesen Worten schmiss er ein paar Fünf-Dollar Scheine auf den Boden. „Mehr war der Schrott nicht wert….“

John hob das Geld auf und steckte es ein. Was dachte sich der Kerl eigentlich hier reinzukommen und sein Zeug zu zertrümmern? Während er einen Besen holte, um die Scherben und Holzsplitter zusammenzufegen, redete der Kerl der grade seine Faust geschmeckt hatte von irgendwelchen Sargjägern, die scheinbar hinter ihm her waren. „Kann ich denen nicht verübeln, ich kenn dich erst seit einer Minute und würde mir deine Leiche mit einem Lachen ansehen…“ murmelte er ohne wirklich mit dem Arschloch zu sprechen. Er hörte nur mit halben Ohr zu, daher wusste er nicht warum die Indianerin plötzlich auf diesen Shadow losging. Es war ihm größtenteils auch egal, doch auf einmal fiel ihm die Indianerin einfach in die Arme, scheinbar von Cliff in seine Richtung getreten. „Langsam wird mir die Scheiße echt zu bunt…“ Er hielt die Indianerin fest. „Hör zu, mir ist egal was das für ein Kerl ist, mir ist egal ob er die Geld Schuldet, dich sitzen gelassen hat, deine Mutter vergewaltigt oder deinen Bruder getötet hat, wenn di den Kerl was antun willst, dann tu das DRAUSSEN! Ich hab schon genug Sauerei hier drinnen…“ Tja, er hätte genauso gut versuchen können einem der Pferde draußen die Relativitätstheorie zu erklären, denn ganz offensichtlich hörte die Frau die er festhielt nicht mal mit einem Ohr zu. „Herrgott…“ fluchte er leise. Grade wollte er seinen griff lösen, da schoss auch schon der Ellbogen der Wilden nach hinten und traf ihm abermals im Gesicht. Er hielt sich die Nase und krümmte sich kurz. „ERNSTHAFT… HÖR DAMIT AUF!“ fluchte er so laut, dass man es wohl noch in der Bar gegenüber hören konnte. Doch wie üblich hätte er die Indianerin nicht weniger kümmern können. Diese hatte sich stattdessen die Rothaarige als Geisel genommen und war kurz darauf mit ihr verschwunden.

„Sehr schön…“
sagte John trocken, als die Indianerin zusammen mit ihrer neuen Geisel sein Haus verlassen hatte. „Die beiden machen es gut vor. Und genauso macht ihr es jetzt, RAUS HIER!“ ging er die beiden verbleibenden Fremden an. Er hatte grade nicht schlecht Lust, die beiden einfach abzustechen und eventuell das Kopfgeld für den Typen, der seiner Hintertüren einen Riss im Holz verpasst hatte, zu kassieren. Was auch immer hier los war, diese Leute bedeuteten nur eines, Probleme. Und wenn John grade etwas nicht gebrauchen konnte, dann waren das Probleme. Er hatte sich hier niedergelassen um Problemen zu ENTGEHEN, nicht um neue zu kriegen. Der Typ der seine Kommode zerstört hatte, hatte leider auch Recht. Was er hier machte war eine Straftat. Der Mob hatte eine Kriminelle gejagt, eine solche zu verstecken war ebenfalls eine Straftat. Die Geldstrafe wäre nicht das Problem, aber es würde Aufmerksamkeit auf ihn ziehen. Und das konnte er wirklich nicht gebrauchen. Für die Leute hier war er nur John Redcliff, ein Doktor mit hohen Preisen und einem Alkoholproblem. Und das war ihm ganz recht. Er konnte niemanden gebrauchen, der in seiner Vergangenheit herumschnüffelte. „Ihr seid ja immer noch da…“ murrte er, als er bemerkte, dass die beiden immer noch da waren. „Ihr geht entweder zu Fuß…“ aus seinem Ärmel fiel plötzlich ein Messer heraus, aber kein normales wie jenes, das die Indianerin benutzt hatte, um Ihre Geisel zu nehmen, sondern ein Wurfmesser. Lange hatte John diese Waffe nicht mehr in der Hand gehabt… zumindest nicht mit der Absicht sie zu benutzen. „… oder in einem Sarg! Die Wahl liegt bei euch…“ Er fixierte die beiden ungebetenen Gäste. Er wusste dass dieser „Shadow“ einen Revolver hatte, der andere lag noch draußen neben seiner Türe, fürs erste außer Reichweite. Seine Hand griff das Wurfmesser fester. Eine falsche Bewegung und der Schatten würde es im Kopf stecken haben. Von der Bewaffnung des Fremden mit der Eisenfaust wusste er nicht viel, aber er schätzte den Typen eher als Nahkämpfer ein. Der Doktor hob seinen freien Arm und zeigte auf die Türe. „Dort ist der Ausgang… Geht!“
 

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Roland war gar nicht lange genug dort um die Drohung vom Doc noch zu hören. Kaum waren Mazasha und Mina aus der Tür verschwunden sprang er schon los, hinaus zur Hintertür und nahm seinen Revolver wieder auf.
Roland hatte jetzt größere Sorgen als den betrunkenen Doktor der Stadt. Mina hatte sich auf ihn verlassen und war nun dank ihm in Gefahr.

„jetzt… sind es wohl nur noch wir beide… hm?“ fragte Pat und nahm noch einen Schluck aus der Whiskyflasche. Er und der Doc waren allein im Raum und Pat machte nicht den Eindruck, als würde er Angst vor diesem Messer haben. „Ich habe gar nicht vor zu bleiben… von dir will ich ja auch gar nichts.“ Fügte der großgewachsene Ire dann „bevor ich gehe… solltest du aber wissen, dass du jetzt Hilfe brauchst. Ich weiß nicht warum die Sargjäger hier sind, aber ich habe es so im Gefühl, das es was mit dem Shadow zu tun hat. Ist irgendwie ein zu großer Zufall, dass Sargjäger und Shadow hier gleichzeitig auftauchen, oder?“ er trank die Flasche dann mit einem dritten Zug völlig leer und stellte sie ab „und du hast jetzt was mit dem Shadow zu tun, würde mich nicht wundern wenn sie dich deswegen besuche… und abmurksen… naja… Natürlich... könntest du auch mitkommen, ganz im Vertrauen, die 5000 für dne Shadow sind Peanuts im Vergleich zu dem, warum ich eigentlich hier bin und ein wenig Hilfe, könnte ich schon gebrauchen. Was hältst du davon? Genug Kohle damit du dich für den Rest deines Lebens in einem Bordell einmieten kannst, Weiber und Schnapps... nein? Ich zwing keinen zu seinem Glück. “ er zog seinen Hut „wie sagt ihr hier? Howdy… oder so.“ er drehte sich noch einmal um „noch was… war n echt guter Whisky, dafür, dass wir nicht in Irrland sind, meine ich...“

Es fiel Roland leicht der Rothaut und der jungen Frau zu folgen. Er war schon immer gut im Schleichen und auch im Spurenlesen.
Er holte sie am Stadtrand ein, zwischen der Stadt und einer alten Farm, die schon seit Jahren verlassen war. Das Hauptgebäude war noch einigermaßen in Takt, auch wenn es durch das Dach regnete und es überall zog. Die Scheune war halb eingestürzt und die der Zaun war nur noch stellenweise zu erkennen.
„Was soll das werden Mazasha?“ rief Roland den beiden Mädchen hinterher „du bist mal wieder zu impulsiv… beruhige dich doch.“ Schlug er ruhig vor. Die Indianerin festige ihren Griff um Mina nur und hielt ihr die scharfe Klinge direkt an den Hals „wenn du nicht willst, das dem weißen Gör was passiert, solltest du mich einfach gehen lassen.“ „Tut mir leid Mazasha, ich kann sie dir nicht überlassen.“ Roland klang dabei ruhig, dann hob er seine leeren Händen, als würde er sich jemandem ergeben „wenn du denkst, das du hier ohne Geisel nicht heraus kommst… dann nehm lieber mich… sie hat damit nichts zu tun.“ Mazasha antwortete nicht „Ich weiß nicht warum du sauer auf mich bist… aber… was es auch ist, lass es lieber an mir aus.“ Er sprach dann wieder in ihrer Heimatsprache „ich weiß nicht wo diese Narben herkommen… aber sollte ich in irgendeiner Weise dafür schuldig sein… dann tut es mir leid.“ Und er klang so, als würde er es wirklich ehrlich meinen „Der Stamm ist immer noch meine Heimat… aber meine Reise ist noch nicht zu ende. Wenn ich sie beendet habe, dann kannst du mir ruhig den Bauch aufschlitzen… aber zumindest für jetzt, lass uns erst einmal Waffenstille halten.“
 

Momo

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"Was haben Sie eigentlich mit mir vor, sobald ich Sie hier raus gebracht habe?"
"Halt deinen Mund!", zischte die Rothaut und trieb die junge Frau weiter vor sich her. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut, als würden sich tausend Blicke durch ihren Körper bohren. Jemand beobachtete sie, aber wer genau das war, konnte sie nicht ausmachen. Die Straßen waren leergefegt. Staub wirbelte auf, drang in die Ritzen der Gebäude oder stoben durch die offene Saloontür. Doch nirgends rührte sich ein Lebewesen. Und genau deshalb fühlte sich Ankita unwohl in ihrer Haut. In dem Haus des weißen Medizinmannes war es etwas kühler gewesen und die Hitze hatte die Indianerin beinah erschlagen, als sie die Fremde vor sich hergetrieben hatte, um mehr Abstand zwischen sich und den weißen Männern zu bringen. Vor allem vor...
„Was soll das werden Mazasha?
Natürlich. Er war ihr gefolgt. Und weil der Mann ihr gefolgt war, wusste Ankita nun, dass ihm etwas an dem jungen Ding lag, welches in ihrer Gewalt war. Sofort stoppte die Indianerin, riss die junge Frau herum und hielt sie vor ihren eigenen Körper wie ein Schutzschild. Die schlanke Klinge schabte an der Kehle entlang und raubte ihr einige Blutstropfen. „Du bist mal wieder zu impulsiv… beruhige dich doch.“ Langsam ging die Rothaut mit ihrer Gefangenen einige Schritte zurück. Wenn Blicke doch nur töten könnten, schoss es ihr durch den Kopf. Dann wäre dieser Mistkerl schon an dem einen Morgen tot umgefallen. „Wenn du nicht willst, das dem weißen Gör was passiert, solltest du mich einfach gehen lassen", gab sie als Antwort zurück. Sie wollte keine weitere Sekunde mit dieser Ratte verschwenden und ihm ständig ins Gesicht sehen zu müssen. Der Hass, welcher nach all den Jahren etwas abgeklungen war, stieg nun wie giftige Galle in den Kopf und machte sie unendlich wütend.
"Halt deinen Mund, Roland", flüsterte sie. Ihr Atem hatte sich beschleunigt, nachdem er mehrere Sätze in die Luft geschmissen hatte. Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, wäre ihm an die Kehle gesprungen und hätte jeden Blutstropfen, welcher aus seinem Körper gewichen wäre, freudig empfangen. Doch sie blieb dort mitten auf dem Trampelweg stehen, die Prärie im Rücken. Immer noch waren keine Bewohner aufgetaucht, doch langsam wurde es Zeit zu verschwinden. Aber nicht ohne ihn... nicht ohne diesen verdammten Mistkerl!
"Du weißt wirklich nicht was geschehen ist, oder?" Roland schüttelte den Kopf und kam einen Schritt näher, doch sogleich wich Ankita einen Schritt zurück, immer noch das Messer an der Kehle der jungen Frau. "Dein toller Kumpane, Nasir, hat das Bett mit mir geteilt auf Wunsch meines Vaters hin, da er ein ehrenhafter Mann war und man schon lange einen solchen Mann für mich gesucht hatte. Und er hat die Chance dazu genutzt, mich wie ein Stück Fleisch zu behandeln und mir diese Spuren im Gesicht zu hinterlassen. Von wegen ehrenhaft!" Abermals spuckte Ankita vor sich auf den Boden und sie funkelte Roland wütend an. "Du warst doch nicht besser. Du hast dieses Elend erst in unseren Stamm gelockt!! Wenn es dir so leid tut, hättest du besser über diesen Mann Bescheid wissen müssen!" Nun hatte sie doch die Stimme erhoben. Ihr Gesicht war zu einer grässlichen Grimasse von Wut und Verzweiflung geworden, welche die Narben noch mehr hervortreten ließ. " Aber wenn dir das Leben dieser Frau wichtiger ist, als dein eigenes..."
Sie wich wieder einige Schritte zurück und sah kurz zur Sonne auf. Sie stand nicht mehr im Zenit, sondern war schon einige Schritte weitergewandert. Ankita riskierte, sich ihren Brüdern mitzuteilen und stieß zwei kurze Pfiffe aus. Nach einigen Sekunden wieherte ein Pferd in der Ferne und nach weiteren Augenblicken waren Utam, Nehe und ihr Bruder an ihre Seite geeilt. "Das Mädchen ist frei. Nehmt den Mann mit und befreit ihn von den Waffen. Wir reiten zum "Nuwenahvi", sagte sie in ihrer Stammessprache und stieß die Fremde angewidert von sich. "Lauf. Und wehe du drehst dich nur einmal um, dann werde ich wiederkommen und dir deinen Kopf vom Hals trennen!"
Ihre Stammesbrüder waren von den Pferden gestiegen. Mutam, ihr Bruder, war neben sie getreten und mit einem durchdringenden Blick gemustert, sich aber wortlos an die Arbeit gemacht, Roland um seine Waffen zu erleichtern und an einem langen Seil zu fesseln. Wenn wir erstmal am Wasserloch sind, schoss es Ankita durch den Kopf und starrte dabei mit mordlüsternem Grinsen auf den Mann hinab, welcher neben Nasir, ihr Leben gezeichnet hatte.
 
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Ein Stein fiel Mina vom Herzen, als sie Rolands Stimme hinter sich und der Indianerin hörte. Er war ihnen wirklich gefolgt! Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, doch zu ihrem Unglück hielt die andere Frau sie nicht nur noch immer fest, sondern riss sie auch noch herum, wobei die Klinge einen schmalen Schnitt an ihrer Kehle verursachte. Er war nicht tief, dennoch spürte sie einen kurzen Schmerz und er entlockte ihr ein paar rote Blutstropfen, die zu Boden fielen und den Sand rot färbten.
Sie lehnte den Kopf so weit wie es ihr möglich war nach hinten, damit die Klinge nicht mehr so nahe an ihrer Kehle ruhte und möglicherweise noch einmal in ihr Fleisch schnitt. Sie spürte, wie der Atem der Rothaut schneller wurde. Sie schien ihren Begleiter, diesen Mann, der auf einmal in ihrem Leben aufgetaucht war, wirklich zu hassen, doch ebenso wenig wie die Rothaarige nicht wusste warum, so ging es auch Roland selbst, der scheinbar keine Ahnung hatte, wieso diese Frau ihn so sehr verabscheute.
Endlich wurde das Geheimnis jedoch enthüllt. „Was für ein dummer Grund.“, dachte sich Mina. Natürlich verstand sie, dass die andere, diese Mazasha, eine unbändige Wut auf den Mann der ihr das angetan hatte besaß, doch das sich diese auch gegen Roland richtete, dass verstand sie ganz und gar nicht. Nur weil er den anderen Mann zu ihrem Volk gebracht hatte? Weil er hätte wissen sollen, was hinter seiner Maske lauerte? Das er ihr so etwas antun würde? Das war der absolute Schwachsinn!
Doch bevor sie etwas in diese Richtung sagen konnte, überschlug sich die Situation immer weiter. Die Indianerin ging tatsächlich auf sein Angebot eines Tausches ein. Ihr Leben gegen seines. Doch was brachte ihr ihre Freiheit, wenn sie ihn mitnahmen und wahrscheinlich umbrachten? Sie brauchte ihn doch um aus dieser elenden Stadt raus zu kommen! Es war zum verrückt werden. Sie konnte nichts tun um ihn zu befreien, denn ihre Waffe lag noch immer im Haus des Docs und dann tauchten auch noch drei weitere Indianer auf. Mina hatte keine Chance. Nachdem die Rothaut sie also von sich gestoßen hatte und ihr sagte, sie solle weiterlaufen und sich auf gar keinen Fall umdrehen, da ging sie ein paar Schritte, blieb dann jedoch mit gesenktem Kopf stehen. „Was soll ich tun?“, fragte sie sich. Natürlich könnte sie nun zurück laufen, ihn im Stich lassen und all das vergessen. Doch es würde ihr schwer fallen. Und ihre Waffe holen? Bis sie wieder hier wäre wären die Spuren der Indianer verschwunden und sie würde nie den Ort finden, an den sie Roland gebracht hatten.
Mit einem Seufzen dreht sie sich um. Die Indianer waren bereits ein gutes Stück weit geritten, weswegen Mina die Beine in die Hand nahm und die Verfolgung der Gruppe aufnahm. Ihr würde schon etwas einfallen, sobald sie am Ziel waren.
 

Edward Buraddo

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John sah dem Iren nach als dieser sein Haus verließ. „Verdammt…“ fluchte er leise in sich hinein. Was er gesagt hatte… Wenn die Sargjäger wirklich hinter Clide her waren… selbst wenn sie den Rotschopf jagten… Alleine durch die Tatsache, dass er jetzt mit diesen Personen in Kontakt stand hieß, dass er bald Besuch kriegen würde. John wusste wie diese Leute arbeiteten. Keine Zeugen, keine Mitwisser. Das war ihr Stil. Wenn die Sargjäger auch nur den leisesten Grund hatten um zu vermuten, dass er von ihren Aktivitäten wusste, war er nicht mehr sicher. Keiner der bis grade in seinem Haus war das. Er sah sich in seinem Haus um. Er hatte sich hier in den letzten Jahren ein Leben aufgebaut… ein ruhiges Leben… ein friedliches Leben… Und das sollte jetzt alles vorbei sein, weil er sich entschieden hatte, ein paar Fremden zu helfen? „Scheiße…“ murmelte er und lies sich in einen Stuhl fallen. Ohne hinzusehen streckte er seinen linken Arm aus und tastete den Schrank zu seiner linken ab, bis er Glas zu fassen bekam. Mit leichten Bewegungen schüttelte er die Flasche um zu sehen ob sie noch Alkohol enthielt. Es plätscherte, ja, es war noch etwas in der Flasche. Er starrte seine Decke an während er die Flasche öffnete und drei große Schlucke des hochprozentigen Inhaltes zu sich nahm. „Ich lerns nie… Gutmütigkeit zahlt sich in dieser Welt einfach nicht aus… Das hat es vor acht Jahren nicht… Das hat es heute nicht… und es wird auch niemals so sein…“ Mit einem Zug leerte er die Flasche und warf sie gegen die ihn gegenüberliegende Wand. Sie zersprang in tausend kleine Scherben und verursachte dabei ein lautes Klirren und Scheppern. John seufzte laut und stand dann auf.

Langsam ging er zu seinem Wandschrank und öffnete die Türe. Es war derselbe Schrank in den er nur kurz zuvor die Indianerin versteckt hatte. Wenn die gewusst hätte was da keinen Meter von ihr entfernt lag… Er räumte schnell ein paar Decken aus dem Weg und griff dann nach oben, um einen Riegel zu ziehen, der versteckt an der hinteren Schrankwand befestigt war. Kaum war der Riegel geöffnet konnte er die Schrankwand aufziehen und einen Schatz enthüllen, der seit nunmehr 8 Jahren nicht mehr das Licht erblickt hatte. Hinter der Geheimtür befand sich ein kleiner Raum welcher nur spärlich durch das Licht, das durch die Türe fiel, erhellt wurde. Das war kein Raum wie man ihn von einem Arzt erwarten würde. Die Wände hinten voller Messer, Wurfmesser, Wurfsterne… Alle Arten von Wurfwaffen waren hier vertreten. Zudem lagen große Stapel von Steckbriefen im ganzen Raum verteilt, bei vielen waren die Bilder mit roter Farbe durchgestrichen. Zumindest meinte man das auf den ersten Blick. Sah man genauer hin, merkte man dass es keine Farbe war, sondern lange getrocknetes Blut. Im Zentrum des Raumes stand ein Kleiderständer mit nur einem Kleidungsstück: Ein langer schwarzer Ledermantel mit einem schwarzen Hut. „Hallo alter Freund…“ sprach John zu dem Mantel während er mit seiner Hand über das Leder strich. „Es wird Zeit weiter zu ziehen…“ sagte er zu sich selber, als müsste er sich selber überreden. Er ging in die Knie und zog eine Truhe heraus. Einmal tief Luft geholt und er pustete mit einem Atemzug den Staub von der Kiste, bevor er sie öffnete. Im inneren war etwas in Öltücher eingewickelt, welche mit einer Kette umwickelt waren. Die Kette nahm er sich zuerst. Ein Kreuz baumelte am Ende der Kette, die er sich anlegte, bevor der die Tücher griff und ihren Inhalt auswickelte. Zum Vorschein kamen zwei große Macheten, noch so scharf wie an dem Tag an dem sie gemacht wurden. „Ich hätte nie gedacht, dass ich euch noch einmal brauchen würde…“

Es dauerte nicht lange, bis John wieder aus dem Geheimschrank heraus kam. Doch er sah völlig anders aus. Sein Gesicht war unter dem Hut und hinter dem hochgestellten Kragen nicht mehr zu sehen, die Waffen waren alle im inneren seines Mantels verschwunden nur ganz unten konnte man ein paar Klingen hervorstehen sehen. Er wirkte… gefährlicher.
„Sieh an… John… Wie lange ist das her…“ ertönte eine Stimme von seiner Hintertür aus. „Fünf Jahre, nicht wahr? Du bist schwer zu finden, mein Freund…“ John hob den Kopf und sah sich seinen Besucher an. „Smith…“ erkannte er seinen alten Freund wieder. „Lange nicht gesehen…“ Beide setzten sich in Bewegung, schritten aufeinander zu, bis sie sich direkt gegenüber standen. Mehrere Sekunden lang starrten sie sich nur Gegenseitig in die Augen. In der Luft lag eine Spannung, die die Zeit zum Stillstand zu bringen schien. „Ich hätte nicht gedacht, grade dich hier zu finden…“ brach Smith letztlich das schweigen. „Und ich hätte nie gedacht, dass man dich wegen einem läppischen 5000$ Kopfgeld losschickt, Graves…“ Graves Smith sah ihn überrascht an. Dann fing er langsam an zu lachen. „John, John, John… Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass es hier nur darum geht…“ Die beiden sahen sich wieder nur an. „Dann bist du wegen mir hier?” fragte John nach. „Dein Kopf ist dem Kerl den du damals betrogen hast schon einiges Wert… Man, John, warum hast du deinen Auftrag nicht einfach ausgeführt? Wir waren so ein gutes Team… und dann…“ John trat vor und stieß Smith zurück. „SIE WAR EIN KLEINES MÄDCHEN! Ich habe kein Problem damit wenn ich Männer töte, aber verdammt, ICH TÖTE KEINE KINDER!“ fuhr er ihn an. „Jaja, der gutmütige Kerl… Immer derjenige, der seinem Ziel den schnellen Tod gewährte, immer derjenige der keine Frauen und keine Kinder als Ziel annahm, der die moralische Stimme war… Im Ernst, ein Auftragskiller mit Moralvorstellunge… Das war schon immer albern… Und was hat es dir letztlich gebracht? Wenn ich dich jetzt töte, dann werde ich dafür sogar noch bezahlt!“ John zog eines seiner Wurfmesser, während Graves seinen Revolver zog. „Willst du es versuchen?“ Graves lächelte. „Bei jedem anderen würde ich es machen… bei dir… Nein… DIR biete ich ein Geschäft an.“ Er sicherte den Revolver und steckte ihn wieder ein. „Was hälst du… von einem Auftrag, der die schlappe 50.000$ für eine Leiche einbringt?“ „50.000?“ fragte John verdutzt. „Jap. Wir sind hier wegen einer bestimmten Person.“ „Clide?“ „Möglich. Alles was wir Wissen ist, dass diese Person heute die Stadt betreten hat. Das trifft auf genau drei Personen zu: Clide the Shadow… Dieses irische Arschloch mit den roten Haaren… und diese kleine Indianderschlampe, die du heute versteckt hast…“ John hatte mittlerweile sein Messer weggesteckt und sich auf einen Stuhl gesetzt. „Ok, was ist mit besagter Person?“ „Von diesen dreien trägt einer… oder eine… ein Muttermal auf den Rücken, welches die Form einer Krone hat. Mein Auftraggeber will die Leiche dieser Person. Dass ist ihm 150.000$ Wert.“ Bei dieser Summe wurde John hellhörig. Das war ein sehr hoher Betrag. „Warum?“ Smith schüttelte den Kopf. „Mensch John… so lange warst du auch nicht weg… du weißt wie es läuft, keine Fragen. Und wird der Auftrag gegeben… Wir führen ihn aus… Keine Fragen, keine Namen…“ John nickte. „Und warum geht ihr dann nicht einfach rein und killt die drei?“ Graves schüttelte den Kopf. „Haben wir versucht… Wollten den Iren ausschalten… hat einen von uns da Leben gekostet…“ John legte den Kopf schief. „Die Typen sollte man nicht unterschätzen… wir müssen da vorsichtig rangehen… Am besten jemanden haben, der ihnen in den Rücken schießt.“ „Mich?“ hakte John nach. „Du hast ihnen geholfen… Für dich wird es leichter sein, an sie heran zu kommen.“ John sah seinem Gegenüber eine Weile an. „Warum sollte ich euch helfen? Ihr jagt mich seit fünf Jahren… Euretwegen musste ich hier untertauchen…“ Graves rümpfte die Nase. „Ich habe dir eine Großzügige Beteiligung angeboten… sind 50.000 kein ausreichender Anreiz?“ schnaubte er. „Aber wenn du es auf die Tour willst, mein alter Freund… Ich könnte auch ALLE wissen lassen wo du bist… Willst du das wieder? Etliche Sargjäger auf deinen Fersen, keine Nacht schlafen, so wie es vor fünf Jahren war? Das kann ich innerhalb weniger Tage veranlassen! ODER… ich verbreite dass du Tod bist… und du hättest für immer Ruhe… Und nicht zu vergessen genug Geld für den Ruhestand!“ John hatte die Augen geschlossen und stützte sich auf seinen Knien ab. Vor fünf Jahren war sein Leben die Hölle geworden. Deserteure wurden nicht toleriert, wurden gejagt und getötet… Und die Preise auf deren Köpfe waren sehr lukrativ… Noch einmal wollte er das nicht durchmachen. „Ich bin dabei…“ sagte er ohne Graves noch einmal anzusehen. „Finde raus, welcher von denen das Muttermal hat… Dann töte ihn!“ „Und die anderen?“ fragte er in den Raum, doch er bekam keine Antwort mehr. Er hob seinen Kopf uns sah, dass er alleine im Raum war. „Warum kann ich nicht einfach nur neu Anfangen… Wie weit muss ich denn laufen, um meine Ruhe zu haben…“

Kurze Zeit später hatte John den Iren eingeholt. „Hey, warten Sie!“ rief er ihm zu. Er beschleunigte seine Schritte, bis er auf einer Höhe mit ihm war. „Also, ich komme mit! Aber vorher möchte ich wissen… was genau ist es, hinter dem Sie her sind? Wenn 5000$ dagegen wie Kleingeld aussieht, muss es ja eine große Sache sein… Also… Wenn Sie meine Hilfe wollen, weihen sie mich ein!“
 

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Pat sah sehr zufrieden zu dem Doc als er ihn einholte. „Die Information bleibt unter uns.“ Sagte Pat ganz ruhig, jetzt wo die Sonne nicht mehr ganz so heiß herunter schien, war es viel leichter zu reden und zu denken. Er war verwundert wie der Doc sich verwandelt hatte, er sah nicht mehr nach dem harmlosen Säufer aus, den er in dem kleinen Häuschen getroffen hatte. Diese Kleidung sah eindeutig nach einem Kopfgeldjäger aus, oder sogar nach Schlimmeren.
„Ich bin… zufällig… in den Besitz einer Schatzkarte gekommen. Ein alter stinkender Greis hatte im Saloon damit angegeben, dass er zusammen mit seinem Partner die größte Goldmine diesseits vom Rio gefunden hatte… und das er seinen Partner mit einer Spitzhacke gekillt hat.“ Er zog einen silbernen Flachmann hervor und nahm einen guten Schluck, nach kurzem Zögern bot er auch dem Doc einen Schluck von dem echten originalen irischem Whisky an. „Er hatte sogar einen verdammt großen Goldklumpen dabei, mit dem er einen Lokalrunde warf… der alte Penner hat sich in der Nacht totgesoffen. Bin nicht gerade stolz drauf, aber ich wollte wissen ob er noch mehr Gold bei sich hatte und durchsuchte ihn. Ich fand kein Gold, aber ein Tagebuch. In dem Buch fand ich heraus, dass sein Partner ein Engländer war“ er spuckte zur Seite aus „sein Name war William Swift … und außer ihm und dem alten wusste keiner von der Goldmine. In dem Tagebuch fand ich keine genaue Karte… aber… ich habe herausgefunden, dass diese Mine in genau dieser verdammten Wüste hier ist, jenseits der Stadt... ich habe sie schon häufiger durchsucht, aber anscheinend ist die Mine gut versteckt... und jetzt kommt der Knaller… der Sohn von William Swift ist Clide the Shadow. Ich verwette meinen letzten Tropfen Whisky, dass der alte Willi seinem Sohn verraten hat, wie man die Mine findet.“

Roland seufzte leise als die Indianer ihn abführten. Es war verärgert dass sie ihm die Waffen abnahmen, schließlich waren das nicht irgendwelche Waffen. Er konnte das Leben von Mina jedoch nicht riskieren, zudem kannte er diese Indianer hier und wusste wie weit er ihnen trauen konnte.
Die Fesseln um seine Hände scheuerten ziemlich während die Indianer auf ihren Pferden ritten und ihn hinter sich herzogen. Noch konnte Roland gut Schritt halten, aber er wusste, dass wenn er irgendwann nicht mehr laufen konnte, sie ihn einfach hinterher ziehen würden.
Roland war nicht dumm, er teilte sich seine Kraft ein und er hatte ja noch ein Ass im Ärmel. Als die Indianer ihn entwaffneten, hatte er etwas für Mina zurückgelassen. Ohne dass die anderen es bemerkten konnte, konnte er einen Revolver für sie hinterlassen. Ein winziges Ding, welches er für den Notfall immer in seinem Ärmel versteckte. Er hatte zwei Läufe und zwei Schüsse, war nur auf unter fünf Meter wirklich tödlich, aber auseichend, dass Mina es entweder sicher zurück schaffen konnte oder, womit er eher rechnete, ihm folgte. Sie musste ihn einfach finden, denn er wusste wie neugierig und aufgeweckt dieses Mädchen war.
„Mazasha… was soll das? Es tut mir leid, was Nasir dir angetan hat.“ Die Indianerin schien durch seine Worte allerdings nur immer mehr gekränkt zu sein. „Aber was du jetzt tust, ist einfach falsch. Was hast du mit Nasir getan? Wenigstens skalpiert, oder? Und hat es geholfen? Ich denke nicht, dein Hass brennt noch immer… aber durch Rache fachst du diese Flamme nur immer mehr an. Beantworte mir eine Frage, wenn ich tot bin, wer kommt danach? Meine Mutter? Sie hat mich schließlich zur Welt gebracht… vielleicht dein Vater, weil er dich und Nasir zusammen brachte? Dann vielleicht den Mann, der Nasir seine Wahren abnahm und sie gegen unsere Felle tauschte? Natürlich erst nachdem du die Weißen in der Stadt abgeschlachtet hast und dafür die Armee aus dem Fort blutige Rache dafür an uns genommen hat? Rache hat noch nie jemanden etwas gebracht… das solltest du wissen.“

Graves Smith, aufgrund seiner sechs Revolver auch manchmal einfach Six genannt kehrte zurück zum Sandman, der draußen gewartet hatte. „Und ich sage dir… du hättest ihn töten sollen.“ Meinte dieser ruhig als er an dem Wagen lehnte. „uneffektiv.“ Sagte Smith leise während er an Sandman vorbeiging „wir müssen hier auf die anderen warten, während unser Ziel sich immer weiter entfernt. John wird ihm auf den Fersen bleiben und Spuren für uns hinterlassen.“ „du willst ihm wirklich einen Anteil geben?“ Graves grinste schief „du weißt… ich sorge immer dafür, dass jeder das bekommt, was er verdient.“
 

Momo

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Ankita war auf eine der Pferde gestiegen, welches sie von der Kutsche befreit hatte, nachdem der Kutscher dran glauben musste. Sie spürte die sanften Bewegungen des Tieres und die dumpfen Schritte wogen ihren Körper leicht hin und her. Ihr Blick hatte sich an der weiten Ferne der Prärie festgehängt. Am liebsten würde sie fort von hier reiten. Weit weg von Verpflichtungen, die nur weiteres Elend herbei führten. Es gab keine endgültige Lösung, mit der jeder zufrieden wäre. Roland hatte Recht, Rache war ein sinnloser Akt verzweifelter Menschen, die nicht mehr wussten, ob sie nun morgen durch die Hand eines Weißen sterben oder sich selbst den Gnadenstoß versetzen würden. Aber es war etwas. Es war eine Tat. Eine Handlung, die von dem Nichtstun ablenkte.
Ihr Kiefer spannte sich an, während die Indianerin die Zähne aufeinander presste und zumindest versuchte, die Beschwichtigungen zu ignorieren, welche ihr alter Bekannter von sich gab. Stur, wie eh und je, sah Ankita geradeaus und sog den Wind ein, der sich in ihren Haaren verfing.

"Bewahre Ruhe, Schwester. Vater würde es nicht gut heißen."
Ihr Blick traf den ihres Bruders, der neben ihr stand und zu ihr herunter sah. "Geh", antwortete sie ihm nur und fixierte wieder den Mann vor ihr, nachdem Mutams Schritte sich entfernt hatten. Sie konnte gedämpfte Stimmen hören, die von der linken Seite des Wasserlochs herdrangen. Nuwenahvi, wie sie diesen kleinen See nannten, welcher sich an den seltenen Regentagen mit Wasser füllte. Der Stand des Wassers war bedenklich niedrig, jedoch war es die einzige Wasserversorgung in der Gegend, die das Dorf in der Nähe hatte. Das nächste Wasserloch war zwei Tage Ritt entfernt. Nuwenahvi war noch nicht von den weißen Menschen entdeckt worden, denn es lag hinter einem sehr engen Pass zwischen zwei hohen Steilwänden, von denen es oft Steine herunter regnete. Daher war dieses Gebiet noch nicht erforscht worden. Dazu verhindert einige Krieger weiteres Vordringen der Weißen.
Ankita hatte sich im Schneidersitz auf den staubigen Boden niedergelassen. Roland saß nicht unweit vor ihr, doch er hatte es weniger bequem. Seine Arme waren auf den Rücken gebunden, doch dazwischen befand sich noch ein dicker Holzpfahl, der eigentlich den Wasserstand anzeigen sollte. Doch so weit war das Wasser seit Jahren nicht mehr gekommen. Nun wurde er zweckentfremdet, um Roland dort festzuhalten.
"Hinter mir siehst du Nuwenahvi. Der Untergrund ist hier fest genug, damit das Wasser nicht so schnell versickern kann. Das Regenwasser sammelt sich hier, auch wenn der Himmel nur noch sehr selten weint. Darum schützen wir dieses Gebiet, damit unser Stamm sauberes Wasser hat. Denn auch wir sind durstig."
Die Indianerin legte eine Pause ein. Suchte nach den Worten, die es einem Weißen verständlich machen konnten. "Der Brunnen inmitten eurer Stadt hat mein Großvater gebaut. Nasse Schlange, war sein Name, denn er konnte sagen, wo das Wasser unter der Erde entlang fließt. Seit seinem Tod hielten wir sein Geschenk an unseren Stamm immer in Ehren, bis die Weißen am Horizont erschienen und den Brunnen plötzlich ihr Eigen nannten. Mein Vater hat das Wort erhoben, versucht mit euch zu verhandeln. Vielleicht nicht immer sehr direkt oder klug, aber er tat es. Wir wollten unser Wasser zurück, das uns und unsere Nachkommen am Leben erhält."

Wieso erzählte sie ihm das? Er würde nicht verstehen. Noch war ihre Stimme ruhig und die Worte gewählt. Sie hatte sich und die Gedanken im Kopf wieder unter Kontrolle, doch würde es nicht lange anhalten. Zu viele Sorgen verklebten ihren Geist.
"Meine Sorge gilt allein meinem Stamm. Ihr Weißen habt nicht auf die Bitten oder Forderungen meines Vaters gehört. Ich bin die Erstgeborene und werde somit die Pflichten meines Vaters erben, sollte sein Leben versiegen. Ich werde nicht zulassen, das ihr Fremden unser Land überrollt."
Sie beugte sich vor, ihr Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen. Ein wölfisches Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. "Dein Blut wird den Boden tränken und ihnen zeigen, dass meine Forderungen mit Leben bezahlen, sollten sie nicht erhört werden."
 
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Die Rothaarige war noch gar nicht so weit gelaufen, als ein von ihr zuerst unbemerktes Objekt im Wüstensand dazu führte, dass sie der Länge nach hin flog, ein kurzes Stück vorwärts schlitterte und schließlich mit von scharfkantigen Sandkörnern zerkratzten Armen und Beinen zum liegen kam. Fluchend und etwas Sand ausspuckend richtete sich die Frau wieder auf. Die Schrammen waren nicht tief, sie würden bald wieder verheilen und doch brannten sie wie die Hölle. Mit einem zornigen Blick drehte sie sich um und sah das an, was sie zu Fall gebracht hatte. „Das ist doch...“ Glitzerndes Metall lag dort in den Strahlen der brütenden Sonne. Ein kleiner Revolver. Hatte etwa...? Mina griff nach dem erwärmten Metall und drückte die Waffe an ihre Brust. Es war zwar kein Gewehr und vor allem nicht das, was sie an diesem Tag erhalten hatten und doch gab ihr das Schießeisen ein wenig Mut zurück. Mit eiligen Schritten machte sie sich dann wieder an die Verfolgung der Indianergruppe.
Stunden später, so erschien es ihr und wahrscheinlich lag sie damit gar nicht mal so falsch, erreichte sie die Stelle, an der sich die Indianer sammelten und Roland gefangen hielten. Damit war zwar das Problem des Auffindes ausgemerzt, nun stellte sich für sie jedoch die Frage, wie sie an den ganzen Indianer vorbei und zu den an einem Pfahl gefesselten Shadow kommen sollte.
Es war zum Haare raufen! Selbst mit der Pistole war es unmöglich für sie den Mann zu befreien. Nicht nur, weil lauter Wachen überall umher liefen, sondern vor allem, weil diese verdammte Indianerbraut vor Roland saß und nicht so aussah, als ob sie sich allzu bald von dort entfernen würde. Und die würde sich bestimmt nicht so einfach von ihr abknallen lassen.
Innerlich fluchend ließ sie ihren Blick aus ihrem Versteck heraus über das Lager wandern und überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Bis zum Einbrechen der Nacht warten und dann ins Lager schleichen? Einfach am hellichten Tage hineinstürmen und hoffen, dass es die Indianer lange genug aus dem Tritt bringt um rechtzeitig wieder zu entkommen? Beides nicht wirklich ne gute Idee, sollte man meinen, was auch Mina fand. Doch was sollte sie dann tun? Die junge Frau ließ ihren Körper in den heißen Sand zurücksacken, um nicht von einem zufällig vorbeischweifenden Blick einer Wache entdeckt zu werden, und war die nächste Zeit damit beschäftigt einen Plan auszuarbeiten oder es zumindest zu versuchen. Hoffentlich fiel ihr noch etwas ein, bevor es zu spät war...
 

Edward Buraddo

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Aufmerksam lauschte John den Worten des Iren. Die Geschichte klang wie aus einer billigen Lagerfeuergeschichte, aber wenn wirklich etwas dran war, an dieser Mine, diesem Gold, das da nur auf die Entdeckung wartete… Warum kam heute nur so viel auf einmal… Zum einen Graves… und jetzt das… 5 Jahre lang hatte er ruhig in dieser Stadt gelebt und sich sein Geld mit überteuerter Arztarbeit verdient und jetzt? Jetzt kamen direkt 2 Möglichkeiten, seinen Ruhestand zu verdienen… Er lächelte unter seinem hochgesteckten Kragen. Er würde erst einmal nicht nach dem Muttermal suchen. Das hatte Zeit. Wenn dieser Ire ihn wirklich zu einer Goldmine führen würde, dann wäre es die Wartezeit wert. Den Träger des Muttermals konnte er später noch töten. Wenn hier alles glatt lief, wäre er frei. Graves war ein kaltes Arschloch, aber auf eine Sache konnte man sich bei ihm immer verlassen: Er gierte nach dem Geld. John war nicht Naiv genug, um zu glauben dass er ihm wirklich einfach so 50.000$ aushändigen würde, aber wenn John von sich aus die Leiche des Trägers vor Graves Füße werfen und sagen würde, dass er auf das Geld verzichtet… was er könnte wenn er eine ganze verdammte Goldmine für sich hätte… könnte er sich eine Auseinandersetzung mit Graves und seinen Leuten sparen. Er hatte nicht vor vielen Leuten Respekt… Aber gegen Graves wollte er nicht kämpfen müssen, wenn es sich vermeiden lies. „Das klingt alles… sagen wir mal… zu schön um Wahr zu sein…“ murmelte er in einer leicht hörbaren Lautstärke. „Grade unglaubwürdig genug dass an der ganzen Sache tatsächlich etwas dran sein könnte…“ Er sah kurz hoch und blinzelte in die Sonne. „50/50 und ich krieg den Kopf von Clide, dann bin ich dabei.“ Ja, das war eine gute Idee. Clide hatte ein hohes Kopfgeld, das musste bedeuten, dass er auch einiges drauf hatte. Na ja, entweder das oder er hatte eine Menge Pech gehabt. Wenn John es schaffte den Iren und Clide im rechten Moment gegeneinander ausspielen zu können, würde er falls nötig, beide ausschalten können. Wenn Clide das Muttermal trägt, war ihm der Rotschopf auch egal, wenn nicht… *Sorry Alter, aber mein Frieden ist mir wichtiger als dein Leben…*Er hoffte nur, dass es letztlich nicht die Indianerin sein würde, die das Muttermal trägt. Er hatte in seinem ganzen Leben noch keine Frau getötet… und wollte weiß Gott nicht bei seinem letzten Auftrag damit anfangen. *Ah, bleib ruhig…* versuchte er sich selber zu überreden. *Es sind drei Personen. Die Chancen stehen bei 66% dass Clide oder der Kerl hier das Muttermal haben… Irgendwann musst du schließlich auch mal Glück haben!* Er streckte seinem ‚Geschäftspartner‘ die Hand entgegen und wartete darauf, dass er einschlug.

Man war also im Geschäft, jetzt musste nur noch die Schlüsselperson der ganzen Aktion her: Clide the Shadow. Die Wüste war wirklich kein schöner Ort um ziellos jemanden zu suchen, aber zum Glück war das hier auch keine Strecke, die oft benutzt wurde. Daher waren die Spuren, die von den Indianern und dem Gefesselten Clide. „Sicher ist Clide dem Mädchen gefolgt. Ich weiß nicht was, aber irgendwas verbindet die beiden.“ Murmelte er. Er sah sich kurz um und lokalisierte die Spuren, die eindeutig sowohl von Pferden als auch von einem Menschen stammten. „Sehr nett von ihnen, ihr kein Pferd zu geben. Hier gehen sicher keine Leute freiwillig zu Fuß entlang, das heißt wir müssen nur den Spuren folgen, die eindeutig von einem Menschen stammen… Der auch noch oft gezogen wurde…“ Er zeigte auf die Spuren im Sand, welche oft geschliffen waren. Man erkannte den Unterschied zwischen Pferdespuren und Menschenspuren sofort an der Tiefe, in welcher die Beine im Sand versunken waren. „Wenn die sie nicht zu Tode schleifen sondern Lebend irgendwo hin bringen wollten, können wir zudem davon ausgehen, dass sie nicht allzu schnell geritten sind. Wir sollten also mit etwas Glück zu ihnen aufschließen können.“ schlussfolgerte John und setzte den Iren damit ins Bild. Wenn der Mann selber Kopfgeldjäger oder Sargjäger wäre, hätte er dasselbe sicher auch herausgefunden, denn Spuren lesen gehörte für sie schließlich zum Handwerk, aber wenn er nur wegen der Mine unterwegs war, war er vielleicht nur ein einfacher Kerl… Er hatte von sich nicht wirklich was erzählt, John kannte nicht mal den Namen des Mannes. Allerdings interessierte es ihn auch nicht genug um nachzufragen. Anfreunden wollte er sich mit ihm sicher nicht, das würde es am Ende nur schwerer machen. Für den Moment war er halt ein Geschäftspartner und damit konnte John sehr gut Leben.

Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sie den Spuren folgend auf das Lager stießen, wo die Indianerin mit ihren Leuten und ihrer Beute halt gemacht hatte. John signalisierte seinem Begleiter sich zu ducken und tat dies auch selber. Langsam suchte er nach einer Deckung um sich den Indianern nähern zu können, ohne direkt gesehen zu werden. Mit schnellen aber leisen Schritten brachte er sich in Sichtweite und hoffte sein Partner sei Leichtfüßig genug, um nicht aufzufallen. *Clide wird entweder auch irgendwo hier sein und das ganze Beobachten oder er… WAS ZUM…* John blieb stehen und starrte ungläubig auf eine Düne in der Nähe des Lager, wo er nicht etwa wie erwartet Clide liegen sah… sondern das Mädchen. „Oh, ich hab da ein ganz mieses Gefühl…“
Er näherte sich dem Mädchen, das scheinbar das Lager beobachtete und kaum merkte, was um sie herum passierte. Leichtsinnige Amateure. Kaum war er in Reichweite griff er nach ihr und hielt ihr den Mund zu. Dass sie jetzt vor Schrecken schrie war echt das letzte, was er brauchen konnte. Mit dem Zeigefinger der freien Hand glitt er ihr über den Hals. „Ich bin einer von den Rothäuten und du wurdest grade wie ein kleines Schweinchen aufgeschlitzt…“ flüsterte er ihr ins Ohr. „Wenn du schon meinst hier einen auf großes Mädchen zu machen, dann behalt wenigstens deine Umgebung im Auge wenn dir dein Leben lieb ist.“ Die Aktion mochte für jeden aussehen als wäre John einfach nur ein Arsch, aber in Wahrheit hatte er der Kleinen grade eine Lehre fürs Leben gegeben, die sie aufgrund des Schreckens den sie dabei hatte, ihr Leben lang nie vergessen würde. Pass auf was hinter deinem Rücken passiert. Aber das war nicht seine Hauptabsicht gewesen. „Wo ist Clide?“ fragte er frei heraus und hoffte inständig, die Antwort wäre nicht was er erwartete. Doch leider zeigte das Mädchen, dass noch immer nicht reden konnte in Richtung des Wasserlochs. John blickte auf. „Ich lasse deinen Mund jetzt los, ein Mucks und ich stopf alle deine Öffnungen aus denen Geräusche kommen können mit Sand aus…“ sagte er harsch und lies das Mädchen los. Unter seinem Mantel holte er etwa hervor, was wie eine einfach schwarze Stoffrolle aussah. Es handelte sich dabei um ein kleines Fernglas, mit dem er sich einen kurzen Überblick über die Lage verschaffte. Clide war an einen Pfahl gebunden, die Indianerin saß vor ihm und es wimmelte nur so von Rothäuten. Zu viele um einfach reinstürmen zu können. John sackte zusammen. „Verdammt…“ murmelte er. „Verdammte Scheiße… Warum zur Hölle ist ER da unten und DU hier oben?“ schnauzte er das arme Mädchen an. Sie konnte ja nicht wirklich was dafür, sie war schließlich noch ein Kind, aber die Sache war grade um einiges komplizierter geworden.

Da waren sie jetzt also. Hier oben, drei… na ja, zwei ein halb, da unten… John hatte nicht zählen können, dafür war das Risiko Tagsüber aufgrund der Reflektion entdeckt zu werden zu groß. „Wir müssen Clide da raus holen und zwar lebend…“ knurrte John. Aber da reinrennen ist Selbstmord. Wir haben keine Wahl, wir müssen abwarten. Entweder bis sie weiterziehen, bis es dunkel wird, oder bis zumindest ein paar der Rothäute abhauen…“ Er sah zur Sonne hoch und versuchte die Zeit zu schätzen. „Wir können nicht die ganze Zeit in der Sonne liegen…“ Er sah sich um und entdeckte einen großen Felsen, der der Gruppe Schatten spenden würde. „Gehen wir in den Schatten, dort lässt es sich leichter Aushalten. Hier können wir auch nichts machen und wenn wir gebraten werden hilft das auch nicht weiter…“
 

Akataja

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Pat, oder auch nur als „der Ire“ bekannt, war zufrieden mit dem Partner, den er gefunden hatte. Der Doc schien was drauf zu haben und zu wissen, wovon er redet. Er schien auch ein sehr guter Spurenleser zu sein und wenn er wirklich Arzt war, so konnte er auch später noch sehr nützlich werden. „Den Weg zur Mine herauszufinden ist nur die eine Sache… wenn sie wirklich mitten in der Wüste liegt… wird der Weg dorthin sehr schwer.“
Pat ballt seine eiserne Hand zur Faust als er die vielen Indianer bei Clide sah, natürlich hätte er einfach hinein stürmen können und sie umhauen, vor allem wenn er einen Arzt bei sich hat, der ihn danach verpflegen kann. Irgendwas sagte ihm jedoch, dass diese Irre Indianer-Braut nicht zögern würde Clide zu töten, sobald irgendwas unvorbereitetes passierte. Es war ja allgemein bekannt, dass tote Leute einem nur schwer den Weg zu einer Goldmine zeigen konnten.
Es blieb Pat also nichts anderes übrig als zusammen mit dem Doc und dem Mädchen zu diesen Felsen zu gehen. „wenn wir bis zur Nacht warten… könnten wir ein Ablenkungsmanöver starten und ihn rausholen.“ Schlug er vor „ich müsste nahegenug heran kommen, um ihre Pferde zu stehen, oder zumindest zu verjagen… das sollte sie erst mal ablenken… immer vorausgesetzt, die bleiben bis morgen früh hier… und lassen Clide solange am Leben.“

Panik war die völlig falsche Entscheidung in diesem Moment für Clide, er musste ruhig bleiben, sich seine Kräfte einteilen. Er war die Hitze der Sonne gewöhnt und zum Glück hatten die anderen ihm seinen Hut und die Kleidung gelassen. Er sah seiner Gegenüber die ganze Zeit fest in die Augen. Hatte sie das ernst gemeint? Das alles klang so, als würde sie die Stadt wirklich angreife wollen… aber das war Wahnsinn, selbst wenn sie sie erobern würde, jeder wusste dass die Kavallerie anrücken konnte und dass sie jeden Stamm niedermetzelten, der sich als gefährlich erwies.
Vernunft schien bei Mazasha jedoch nicht mehr zu helfen, irgendwie war sie immer noch wie ein kleines Kind. Wenn Clide Glück hatte, köntne er auf die Hilfe seiner ehemaligen Stammesbrüder hier hoffen, aber wenn sie sich an den Codex hielten, würden sie sich nicht gegen Mazasha erheben.
„Ich rate dir Mazasha… geb dich nicht deinem Hass hin… er vernebelt dir Sinne und bringt nur noch mehr Hass hervor.“ „Hör auf zu Quatschen!“ fuhr sie ihn dafür nur an und stieß ihn mit der Hand so hart gegen den Kopf, das sein Hinterkopf gegen den Pfahl knallte „argh!“ Clide stöhnte auf, das war ein harter Treffer und kam etwas unvorbereitet.
„Was soll das!?“ fuhr er sie daraufhin an „was denkst du wie ich in diese Situation gekommen bin!? Denkst du ich wollte jemals „Clide the Shadow“ werden!?“ Mazasha sah ihn nur verwudnert an. Clide musste sich konzentrieren, wenn er eine Chance wollte hier heraus zu kommen, und das musste er einfach, musste er langsam was unternehmen.
„Denkst du ich wollte… dass mit fallender Stern? Denkst du ich wollte all diese Jagten und die schlaflosen Nächte? Es kommt alles vom Hass und von der Rache.“ Er sammelte seien Kraft, seien Beine mussten jetzt stark sein, aber auch seine Arme.
„Du erinnerst dich an fallender Stern, oder? Wir waren als Kinder zu viert unterwegs, sie, ich, du und dein Bruder… sie wollte mir unbedingt folgen als ich ging… sie wollte die Kultur des weißen Mannes kennen lernen, die Kultur meines Vaters.“ Er legte seien Hände hinter dem Rücken an den Pfahl, umfasste ihn so gut er konnte. „Dennoch war es meine Schuld, was mit ihr passiert ist… das konnte ich erst einsehen… nachdem ich über einen Berg von Leichen stand… und die Schuld auf meinen Schultern immer schwerer wurde.“
Er dachte dabei an die vielen Morde in Washington, der Grund, für sein enorm hohes Kopfgeld.
Ja, das Mädchen, fallender Stern wollte unbedingt mit ihm kommen, als er sich dazu entschied den Stamm zu verlassen, um die Kultur seins Vaters, des weißen Mannes, kennen zu lernen. Und die ersten Jahre in Washington waren gute Jahre, sie machte den Haushalt, er arbeitete an den Docks. Dort bekam er auch den Namen Clide, weil ein paar der Hafenarbeiter einfach fanden, der Name Roland würde nicht passen und auch „Schattenwolf“ wäre einfach nicht „amerikanisch genug.“
Es war gut, bis er eines Tages nach Hause kam, und fallender Stern nicht dort war, sie war in einer einsamen Gasse der Stadt aufgeschlitzt verblutet, niemand schien etwas gesehen zu haben oder etwas zu wissen.
„Ich suchte die Schuld bei anderen… ich musste jemanden finden, der diesen Hass tragen konnte.“ Er konzentrierte sich noch immer, er sah sich um, wo standen die anderen Stammesbrüder, wer war wie bewaffnet?
Nur durch Zufall, war Roland damals auf die Sargjäger getroffen, sie versprachen ihm Informationen, wenn er für sie arbeitete, also ließ er sich ihr Zeichen eintätowieren, in die Hand.
Die Arbeit bei ihnen formte ihn, sie brachten ihnen das schießen Bei und halfen ihn, seine beim Stamm erworbenen Fähigkeiten auszuarbeiten. Als er herausfand, dass es ein Sargjäger war, der fallender Stern getötet hatte, nur weil sie etwas gesehen hatte, begab er sich auf diesen Pfad. Er brannte sich selbst ihr Zeichen aus und schwor fallender Stern zu rächen.
„Ich habe sie alle gejagt… habe sie getötet… jeden einzelnen dort. Und mit jeder geöffneten Kehle, mit jedem zerschlagenem Gesicht mit jeder Kugel in einem Kopf oder einer Brust, dachte ich der Schmerz würde mich verlassen. Aber es wurde nur schlimmer.“
Am Ende, selbst nachdem er alle getötet hatte, fühlte er immer noch den Schmerz, den der Tod von fallender Stern hinterlassen hatte.
„Ich begriff zu spät… dass der den ich gehasst habe… die ganze Zeit über ich selbst war, weil ich sie nicht beschützen konnte…. Weil ich sie erst dort hingebracht habe. Ich habe all diese Leute ermordet um Rache zu nehmen… aber wir beide kannten sie… sie hätte nie Rache gewollt… und dann war ich allein… mit dem Schmerz und dem Hass… und der Wut.“
Er schloss die Augen, dachte daran, wie er dem Stamm die Leiche dieser Frau bringen musste.
Es war dieser Tag, an dem er beschlossen hatte, die Sargjäger zu jagen, jeden von ihnen. Nicht wegen Rache oder dem Hass, sondern um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passieren würde.
„Willst du wissen wohin das alles führt Mazasha? Willst du das!? er packte den Pfahl so hart er konnte „ich zeig es dir!“ Roland schrie laut auf als er aufstand und mit all seiner Muskelkraft den Pfahl aus dem Boden hob. Mazasha überwand ihre Überraschung gerade schnell genug, um sich weg zu ducken, so dass sie nicht von dem Pfahl erwischt wurde, als Roland sich herumdrehte.
Er konnte sich so herumdrehen, dass die Pfeile der anderen Stammesbrüder seine Fesseln lösten und der Pfahl einfach zu Boden fiel. Ein anreitender Krieger wollte ihn mit dem Tomahawk erwischen, doch Clide packte die Waffe, zog den Krieger vom Pferd und schleuderte ihn zu Boden. Er legte einen Stiefel auf die Schulter des Krieger, packte den Arm am Handgelenk und Schulter und drehte ihn herum, während er fest zutrat.
Der Krieger mit dem ausgerenkten gebrochenen Arm schrie laut auf und ließ sein Tomahawk direkt in Clides Hand fallen.
Clide packte seine neue Waffe fester und sah sich um, umringt von Bogenschützen und vor sich Mazasha, die ja immer noch ihr Messer hatte. Sein Ziel war klar, wenn es sein musste, würde er jeden einzelnen hier ausschalten, oder dabei sterben. Um zu überleben war es erst mal wichtig, seine Ausrüstung wieder zu bekommen.
„Wie viele Tote und wievielhass soll es heute noch geben? Ich will nicht gegen meine Stammesbrüder kämpfen… aber wenn du mir keine Wahl lässt, dann werde ich es tun... vor Jahren noch... da waren wir Freunde... und heute zwingst du mich gegen meine eigenen Stammesbrüder zu kämpfen?“
 
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