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Intermezzo: Ey mann, wo is' mein Heat Dial?

Agwe

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"...und dann als ich gerade einmal drei Wochen hier bin erzählt er jedem er hätte mich im Armdrücken besiegt obwohl wir kaum einmal drei Worte gewechselt hatten..." Wenn Agwe gewusst hätte dass dieser riesige Riese auch eine riesige Dramaqueen war hätte er es sich zwei Mal überlegt, ob er ihn wirklich dazu auffordern wollte, ihm seine Probleme mit Blueberry zu erzählen. Mittlerweile hatte der Voodoopriester den Eindruck dass zwischen den Beiden im Grunde genommen gar kein Problem existierte und sie einander benötigten wie die Sonne den Mond oder das Meer den Strand aber sie beide zu stur waren, sich das einzugestehen. Sie erinnerten Agwe an einige der alten Ehepaare die er auf Black Lung kennengelernt hatte und die sich einfach nur noch kebbelten, um sich nicht anschweigen zu müssen. Natürlich hütete er sich davor, das zu sagen. Das hätte die Sache nur unnötig komplizierter gemacht. "Aye, ah get ya, man. Listen..." "Und habe ich dir schon von der Sache mit den Seeskorpionen erzählt?" Hatte er. Vier Mal. Für jemanden, der eigentlich nicht über dieses Thema hatte reden wollen sprach Hagemon jetzt wirklich viel darüber und Agwe konnte es ihm nicht verübeln. Wenn man nur einen einzigen dauerhaften Kumpanen auf dieser Insel hatte, dann wuchs er einem ans Herz, ob man wollte oder nicht, doch so langsam fand er sich in Verlegenheit um weitere Floskeln, die er benutzen konnte. Es war Zeit, einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten. "Ich verstehe dass du wütend bist, man, aber dich zu beschweren ändert leider auch nichts... Hör zu, was du tun musst..." Doch bevor er seine Idee zur Lösung dieses kleinen Streits loswerden konnte spürte Agwe, wie ihn jemand an der Kleidung zupfte. Und er hörte Haydees Stimme. "… uhm … Agwe … ich würde dir gerne etwas sagen ... wenn es dir nichts ausmacht ... also ... ich glaube die Hühner laufen Amok ..." Agwe drehte sich sehr langsam zu Haydee um. "Sie tun WAS?" Hagemon gluckste belustigt, es klang wie ein Haufen herabfallenden Gerölls. "Amok laufende Hühner? Seid ihr wirklich SO klein?" Doch auf derartig spitze Bemerkungen gab Agwe im Moment wenig. Er packte Haydee am Arm und schleifte die kleine Traumtänzerin mit sich, wobei seine Rockschöße flogen wie die Fahnen einer Sportmannschaft. Er hatte es geahnt! Er hatte es immer geahnt! Und ausgerechnet jetzt, wo er nicht zugegen war, liefen diese Viecher mit einem Mal Amok! Ihm blieb nur zu hoffen dass Enricos mysthische Gabe mit Tieren zu sprechen ihm auch in dieser Situation half. Zumindest so lange, bis er zugegen war, um für Hilfe zu sorgen.

Zu Agwes großer Erleichterung war der Aufstand bereits verflogen, als er in Sichtreichweite des Ufers war. Erleichtert seufzte er und tätschelte Haydee den Kopf. "Well done, lil 'un", lobte er sie, wohl wissend, dass sie Voof sprach. Sie sollte nicht glauben, er würde ihren Einsatz nicht wertschätzen. Denn das tat er. "Now, ich frage mich, worüber sie gerade reden..."

Blueberrys Augen wanderten misstrauisch zwischen Momo und Edward hin und her. Die Geschichte mit den Kampfhühnern wollte er nicht so recht glauben, doch seine Aufmerksamkeit war auf das Problem mit seinen kalten Duschen zurückgelenkt worden, als Momo erwähnt hatte Edward könne es reparieren. In der Not klammerte man sich an jeden Strohhalm, also warum eigentlich nicht? "Na gut, dann komm mal mit, Junge!" Etwas unsanft packte der alte Seebär Edward am Arm und schleifte ihn mit, nicht auf eventuelle Proteste achtend. "Sieh' dir mal an, was der alte Blueberry so gebaut hat."
Was der "alte Blueberry da gebaut" hatte stellte sich als haarsträubende und vielerorts rostige Konstruktion heraus, die man auf jeder Müllkippe funktionaler und ästhetisch gefälliger hätte bekommen können. Der Duschkopf hing schief von einem rostigen Halter, der Wasserkessel leckte überall und auf dem Duschvorhang prangten geschmacklose Seemansmotive. Noch dazu war er überall zerrissen. "Das Wasser fließt in den Kessel hier", erläuterte Blueberry nicht ohne Stolz in der Stimme, "Und dann durch einen Filter. Dann kommt es hier durch, fließt da ab wenn es zu schwer ist und HIER wäre eigentlich der HEat Dial, der das Wasser erwärmt." Er deutete auf eine Stelle Rohr, die eindeutig neuer war als der Rest, sie bestand aus rostfreiem Edelstahl und war bedeutend dicker als die storchbeinartigen Röhren, die den Rest des Duschsystems ausmachten. "Ein kleines Wunderwerk von den Himmelsinseln. Hab' ich damals auf meinen Reisen mitgenommen. Kann Wärme speichern, zum Beispiel Sonnen- oder Feuerwärme, und später wieder abgeben. Und GENAU DAS DING hat dieser Riesentölpel kaputt gemacht!" Er stampfte wütend mit dem Fuß auf. "Und deswegen dusch' ich jetzt kalt!"
 

Enrico

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Nachdem sie zu Blueberry endlich von allen Hühner befreit hatten, setzte sich Enrico erleichtert in den Sand. Der Alte zog Eddi mit zu seiner Dusche, die würde er wohl locker reparieren können, und er konnte sich jetzt hier hinsetzen und warten bis das ganze geklärt war, dann wäre der Seemann auch sicher gut genug gelaunt ihr Schiff wieder ins Meer zu schieben und sie konnten davonsegeln, bevor noch etwas schiefging. Gut gelaunt griff er in seine Hosentasche und holte seine kleine Tabakbox hervor, um sich in aller Ruhe eine Zigarette zu drehen. Kaum hatte er sie angezündet und den ersten Zug genommen bemerkte Enrico, wie Momo ihn von der Seite anstarrte, genauer gesagt auf die Zigarette in seiner Hand. Stimmt ja, ihr ganzer Tabak war ja nass geworden. Naja, er hatte zwar selbst nicht mehr viel übrig, aber was war schon eine Zigarette. Sich die angezündete wieder in den Mund steckend rollte er eine weitere, stand auf und reichte sie samt Streichholzschachtel der Teufelsfrau. Aber als er gerade sagen wollte, dass er die Streichhölzer nachher wieder haben wollte, merkte er, wie etwas an seinem Hosenbein zog. Eins der Hühner stand dort unten, und gackerte, dass es mit ihm kommen sollte. Verwirrt sah er das Huhn an, bevor er sich an sein Versprechen erinnerte und seufzte. Er musste das wohl hinter sich bringen, wenn er das Federvieh nicht für den Rest seines Lebens verärgern wollte. "Die Streichhölzer möchte ich nachher schon wieder", meinte er noch schnell, bevor er jetzt bei weitem schlechter gelaunt dem Huhn zurück zum Schiff folgte.

Die Hühner hatten sich allesamt auf der anderen Seite des Schiffes niedergelassen, wo sie keiner sehen konnte. Sie saßen alle im Kreis, vermutlich um sich so besser zu beraten. "Also, hier bin. Was wollt ihr nun von mir?" Eins der Hühner gackerte kurz und knapp, was sie von dem Musiker forderten, und was er da hörte, riss ihm den Mund auf und die Zigarette in den Sand fallen. "Ihr wollt was?!" Enrico konnte es einfach nicht glauben, aber der Blick, den ihm nun alle Hühner gaben, sprach Bände. "Ihr wollt also, dass ich auf jeder Insel, auf der wir nun halten, Hühner, Kücken oder Hähne finde und sie überrede aufs Schiff zu kommen, um sich eurer...Gemeinschaft anzuschließen?" Alle Hühner nickten, bevor sie noch eine weitere Forderung machten. "...Und Gauda... Warum braucht ihr bitte Gauda?" Natürlich meinte das Federvieh sofort, dass es ihm keine Antwort verpflichtet war, und je weniger er über ihre Pläne wüsste, umso besser wäre es für ihn. "Klar...warum nicht? Ist das jetzt alles? Kann ich gehen?" Ohne wirklich eine Antwort abzuwarten ging er mit einem verwirrten Gesichtausdruck zu Momo zurück und ließ sich ohne Worte in den Sand fallen. Über diesen Auftrag musste er erstmal schlafen, bevor er ihm weitere Gedanken widmete, sonst würde es ihn noch wahnsinnig machen. "Verdammtes Federvieh...", murmelte der Bärtige, bevor er zumindest versuchte, ein Nickerchen zu machen.
 

Momo

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Sie hörte das charakteristische Rrritsch eines kleinen Holzes an einer Reibefläche und wandte ihren Kopf ganz automatisch zu dem Geräusch. Enrico, welcher nicht unweit von ihr stand, tat gerade einen tiefen Zug an seiner entflammten Zigarette und ganz unmerklich atmete Momo mit ein. Grummelnd tastete sie an ihrer Hosentasche entlang und wusste dabei, das er unbrauchbar geworden war. Würde sie ihn eine Weile in der Sonne ausbreiten können, wäre das Problem keines. Aber da der Bunch einen unbändigen Drang besaß, sich von einer Misere in die andere zu reiten, hätte Momo gar keine Zeit für so etwas.
Nachdem sie den Kopf in den Nacken gelegt hatte, um einmal kurz tief durchzuatmen, blinzelte sie Enrico überrascht an, als er ihr eine Zigarette anbot.
Dankend zuckte die Teufelsfrau mit den Schultern und kaum war die Zigarette entzündet, war sie auch schon alleine.
Enrico stapfte komischerweise mit einem Federball davon, was die Glatzköpfige sofort stutzig machte. Agwe meinte, auch er war ein Teufelsfruchtnutzer aber er wollte ihr die Überraschung überlassen, welche Kraft das genau war. Und bis jetzt hatte sie das nicht herausfinden können.
Hatte es etwa etwas mit den Hühnern zu tun? Jedenfalls war jeder ihr Feind, der mit den Hühnern unter einer Federdecke steckte... das würde sie weiter beobachten.
Edward war auch fort, denn nachdem sie Blueberry gegenüber fallen gelassen hatte, das Eddi so gut wie alles reparieren konnte, was auch nur angehend mechanisch war, war er von dem Riesen fortgeschleift worden. Und was machte sie nun? Kurz noch blickte sie an das andere Ufer, an dem Agwe und ihr kleines Püppchen verschwunden waren und tatsächlich: Der Voodoopriester stand dort und sah neugierig herüber.
"Du hast was verpasst, Käptn!", schrie sie und winkte ihm. "So viel Federviech wirst du nie wieder auf einen Haufen sehen!"

Einem Impuls folgend schlenderte sie rauchend zu Edward hinüber, welcher sich gerade fragend das Kinn kratzte und interessiert eine rostende Gerätschaft beäugte. "Mann, aus welchem Schrottplatz wurde denn das Teil gebaut?" Edwards warnender Blick war nicht so beängstigend wie Blueberrys Zähneknirschen. Momo tat einen tiefen Zug. "Kein Wunder das du kalt duschen musst... Daraus kann man gerade noch eine Gießkanne bauen."
"Ich kann es reparieren", sagte Edward überzeugend, aber Momo rollte nur mit den Augen. Trotzdem ließ sie ihre bissigen Bemerkungen sein.

Mit gelangweiltem Blick aber einer gewissen Bewunderung beobachtete die Teufelsame den Tüftler dabei, wie er mit dem Werkzeug hantierte. Er sah sich den riesigen Kessel aus verschiedenen Blickwinkeln an, wechselte Schrauben aus, zog andere nur fest... und was er sonst noch so machte. Momo verstand den ganzen Aufwand nicht. Warum mussten sie sich immer nur um die Probleme anderer kümmern? Sie könnten jetzt schon längst auf der ... Ach nein. Da war noch etwas. Der Kompass für die Grand Line.
"Wie sieht´s aus, Ed", brummte sie und schnippte eine weitere Zigarette fort, gedreht aus dem Tabak, den sie dem schnarchenden Enrico gemopst hatte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und trat ein paar Schritte zurück, während er seine Brille putzte. "Ganz gut", meinte er und lächelte zu Blueberry hinüber, welcher die Arbeitsstunden misstrauisch beäugt hatte. "Er braucht das Heat Dial, wenn ich nicht das ganze Teil hier umbauen soll", raunte er der Glatzköpfigen mit einer gewissen Unruhe in der Stimme zu. Sie zog eine Augenbraue hoch, unterdrückte diese Mimik aber sofort. "Hätte er das Heat Dial nicht besessen, hätte er dieses Monstrum jeden Tag mit Riesen Mengen von Holz anheizen und dann stundenlang warten müssen. Ansonsten kann ich mir die Kraft dieses Dials nicht erklären." Und sollte er das herausfinden, würde dass das Fass zum überlaufen bringen. Darum hatte Edward so lange daran herumgeschraubt... um Zeit zu schinden.
"Er braucht also das Heat Dial... Aber wo ist es?"
"Nach seinen langen Erzählungen zufolge: ein Riese namens Hagemon der auf der anderen Seite dort wohnt."
"Kleines, vielleicht ist Agwe bei diesem Hagemon. Warum sonst sollte er so lange dort drüben sein?"
"Schmeiß das Rostteil einfach um, dann hat keiner mehr ein Problem", meinte Vellie nur trocken und brachte damit Momos Glühbirne zum Glühen.
"Eddie, du musst jetzt etwas tun, was sich in deinem Kopf nicht richtig anhört, in meinem aber schon... aber... es wird richtig sein, wobei es moralisch nicht richtig ist. Ach, mach es einfach..."

Nach einer gewissen Weile, die Momo dazu gebraucht hatte, um Edward unbemerkt ihren Plan zu erzählen und ihn auch noch dazu zu überreden, waren die beiden soweit.
"Blueberry, komm mal rüber. Ich glaub, Edwardo ist fertig." Die Glatzköpfige winkte den Brummbären heran. Grummelnd stapfte der Kaltduscher herüber und Momo platzierte ihn vor den Riesenkessel. "Siehst du die Platte rechts oben", meinte Momo und deutete auf eben jene. "Ja, und?"
Etwas quietschte. Es war zuerst nur kurz und scharrend, aber das Geräusch zog sich immer länger und wurde so ohrenbetäubend laut, dass man endlich bemerkte, wie der riesige Kessel sich merklich zu den beiden nach unten neigte. "WEG DAAAA!", kam es noch von Edward, jedoch hatte die Teufelsfrau schon einen Moment zuvor ihre Beine in die Hand genommen. Sie hechtete zur Seite weg und vollführte sogar noch einen Hechtsprung, aus Angst, die Breite des Kessels könnte sie doch noch erwischen.
Doch, als hätte sie es gewusst, knallte es nicht. Es quietschte einfach nur sehr laut. Momo blickte sich um. Wie erwartet, hing Blueberry zu sehr an seinem selbstgebauten Kessel, als dass er einfach zugesehen hätte, wie er auseinander fällt. Zwar war er mit dem Unterkörper sehr tief im Untergrund versunken, aber der Schrotthaufen hatte ihn nicht zerquetscht. Blueberry hatte ihn tatsächlich aufgefangen. Edward stand reumütig mit einem Schraubenzieher in der Hand an der Stelle, an der er die Konstruktion gelockert hatte. "Steh da nicht so dumm rum, du Scheißkerl! LOOOS!"

"Enrico... ENRICO! FETTSACK!" Na wenigstens auf etwas das er hört. Mit seinem neuen Spitznamen und in Kombination eines Fußtritts, wachte der Federliebhaber endlich auf und starrte wütend die Glatzköpfige an. "Du musst mir helfen, JETZT! Wir müssen Eddi rüber werfen."
"WAAAAS?"
"Keine Diskussion!"
"Das hast du in deiner Planung aber nicht erwähnt!"
"Ist mir scheißegal! Enrico, schnapp dir seine Beine. Wir müssen ihn an´s andere Ufer zu Agwe werfen. Keine Fragen, schnapp dir seine verdammten Füße!"
 

Edward Buraddo

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Blueberry hatte ihm die Dusche gezeigt, oder besser gesagt das was er als Dusche bezeichnete. Dass dieses Ding jemals Wasser transportiert hatte war nicht wirklich zu glauben. So verrottet wie das alles war würde es Edward nicht wundern wenn es beim Duschen Feuer fangen würde. Das Bild ließ den Tüftler leise lachen. „Was ist denn so komisch?“ raunzte ihn Blueberry an. Schnell schüttelte Edward den Kopf „Nichts! Tut mir leid, ich war kurz mit den Gedanken woanders.“ Versuchte er den alten Mann zu beruhigen. Der Kerl hatte der Crew schon mehr als genug Stress verursacht und er wollte jetzt nicht noch einen Konflikt herbeirufen. Also machte sich Edward an die Arbeit. Das hieß so gut es ging. Diese Dusche war absolut irreparabel, das konnte der Tüftler auf den ersten Blick erkennen. Ein paar Teile wären noch brauchbar, aber in dieser Form war es zu nichts mehr zu gebrauchen. Wie sollte er das dem alten Sack beibringen ohne dass der wieder eine Szene machen würde? Die Zündschnur schien bei dem Kollegen einfach nur verdammt kurz zu sein.

Edward fing einfach an zu schrauben, vielleicht würde ihm ja währenddessen etwas einfallen. Am schlauesten wäre es wohl wenn man die ganze Dusche neu bauen würde. Teile dafür wären leicht zu finden. Einige hatte er auf dem Schiff, andere gab es sicher im Leuchtturm, im Grunde brauchte er nur Altmetall… Während er so da saß und die Dusche auseinander nahm brütete er in seinem Kopf schon einen Bauplan aus. Aber jede Idee die er hatte scheiterte immer wieder an einem Punkt. Langsam machte er sich Sorgen. Genau in dem Moment kam Momo von hinten.

Erst dachte Edward es würde jetzt unangenehm werden, doch bezüglich seiner Umarmung von grade machte sie keinerlei Kommentar. Sie benahm sich als wäre das nie passiert, aber Edward dachte sich das sie es bestimmt auch nur erst mal auf sich ruhen lassen wollte. Für Edward war das ganze wahrscheinlich eh mehr als für Momo. Immerhin war es für ihn ein großer Schritt gewesen sich einmal gehen zu lassen und sich nicht dauernd unter Kontrolle zu zwingen.

Sie erkundigte sich jedoche nur wie die Arbeit voran ginge und so das Blueberry es hören konnte sagte er es wäre alles in Ordnung. Doch dann senkte er seine Stimme. „Es ist ein Desaster.“ Stöhnte er leise. "Er braucht das Heat Dial, wenn ich nicht das ganze Teil hier umbauen soll" kurz nach diesem Satz schüttelte er den Kopf. „Was rede ich da, selbst mit diesem Ding ist das Teil nicht mehr zu retten, ich muss es komplett auseinander nehmen und neu zusammensetzen… trotzdem, ohne dieses technische Wunderwerk bin ich ziemlich aufgeschmissen…“ er schüttelte den Kopf. "Hätte er das Heat Dial nicht besessen, hätte er dieses Monstrum jeden Tag mit Riesen Mengen von Holz anheizen und dann stundenlang warten müssen. Ansonsten kann ich mir die Kraft dieses Dials nicht erklären." Sichtlich versank der Tüftler in seinen Gedanken. Er könnte das Dial vielleicht ersetzen, aber das würde die ganze Sache echt schwer machen. Mit diesem Ding wäre es um vieles einfacher. "Er braucht also das Heat Dial... Aber wo ist es?" waren ihre fragenden Worte und Edwards Antwort war erst mal recht knapp. „Kaputt…“ sagte er, bevor er etwas genauer wurde. „Er sagte jemand hat es kaputt gemacht…“ Er dachte kurz nach. "Nach seinen langen Erzählungen zufolge: ein Riese namens Hagemon der auf der anderen Seite dort wohnt." Beendete er seinen Gedanken.

Nach kurzer Pause schien Momo eine Idee zu haben, doch Edward konnte sie weder verstehen noch gefiel sie ihm. Er sollte den Kessel umwerfen und dann sollte er Hagemon holen damit der hilft… Der Plan machte in seien Ohren keinen Sinn. „Warum sollte Hagemon helfen? Woher wollen wir überhaupt wissen dass die beiden sich überhaupt umeinander kümmern würden? Ich meine… wir haben keinerlei Anhaltspunkte dass…“ grimmig unterbrach Momo ihn. „Vertrau mir einfach. Nenn es meinetwegen weibliche Intuition oder was du willst, aber ich weiß dass es klappen wird!“ „Das macht keinen…“ er seufzte. „Ok…“ Der Plan war so an den Haaren herbei gezogen dass Edward nicht mal auf die Idee kam zu Fragen wie er denn bitte über das Wasser kommen sollte. Er lockerte einfach die Schrauben und signalisierte Momo dann dass er fertig war.

Danach ging alles sehr schnell, noch bevor Edward wirklich wusste wie ihm geschah hatte Enrico ihn gegriffen und zum anderen Ufer geworfen, wo Agwe und Haydee ihn nur mit fragenden Augen empfingen. Erst in der Luft war er geistig wieder auf Höhe der Ereignisse angekommen, was er mit einem lauten Schreien der Welt kundtat, bevor er volle Kanne mit Agwe zusammenkrachte und ihn mit zu Boden riss. Er brauchte einen Weile bis er wieder zu sich kam und merkte dass er auf Agwe lag. Ruckartig sprang er auf und half Agwe auf die Beine. „Tut mir Leid, tut mir leid, tut mir leid…. Das hier hat sich irgendwie meiner Kontrolle entzogen… geht es dir gut?“ Nachdem Agwe ihn beruhigt hatte fiel ihm wieder Momos Plan ein. „Gott das macht doch keinen Sinn…“ grummelte er. „Ok… hör zu Agwe… Blueberry hat Probleme und ich soll einen Hagemon um Hilfe bitten… Bitte sag mir du weißt wer das ist und wo man ihn findet…“

„Was hat der alte Narr denn jetzt schon wieder für Sorgen?“ donnerte eine Stimme aus dem Hintergrund. Scheinbar war der Riese noch in Agwes Hörweite, wahrscheinlich war er ihnen gefolgt um einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Edward sah hoch und staunte nicht schlecht als ein Riese hinter dem Berg hervor kam. „Heilige Scheiße… Mit Riese hat er nicht gelogen…“ entfuhr es ihm. „Hast du kleiner Pimpf mit Riesen ein Problem?“ Edward schüttelte nur schnell den Kopf. „Nein… ich hatte nur… noch nie die Ehre einen zu sehen…“ Hagemon sah ihn von oben herab mit schrägen Blick an. „Gehörst du auch zu den beiden schrägen Vögeln hier?“ Edward nickte. „Mhmmm…. Ok, und was hat der Alte Narr jetzt für ein Problem?“ Die Worte rissen Edward aus seiner starre. Genau, Momos Plan… wenn man es Plan nennen konnte… Genau… „Sein Kessel… Von der Dusche… ist zusammengebrochen…“ reihte er Stück für Stück zusammen. „Er ist darunter geraten und braucht Hilfe oder das Teil wird ihn ziemlich unangespitzt in den Boden drücken…“

Nach diesen Worten sah Hagemon Edward ungläubig an, doch dann warf er einen Blick auf die andere Seite und erblickte dort Blueberry, der unter dem Kessel hing. Ohne weitere Umschweife oder zögern stampfte er los, ließ das Wasser wie eine kleine Pfütze hinter sich und kam Blueberry zur Hilfe. Edward konnte nicht hören was die beiden Sprachen, aber scheinbar gab es danach eine recht hitzige Diskussion zwischen den beiden. Hatte Momos Plan jetzt geklappt oder nicht? Er konnte es nicht sagen. „Weiß von euch einer was da drüben vorgeht?“ Fragte er Agwe und Haydee, doch da auch von den beiden keiner Hellsehen konnte waren ihre Antworten so gut wie jede Vermutung die Edward hatte. „Was habt ihr eigentlich so lange hier gemacht?“ Agwe zuckte mit den Schultern. „Der Typ hat uns vollgequatscht und wir haben so ein komisches Grand Line Ding gekriegt…“ „Der Kerl hat Grand Line Technik?“ fragte Edward und Agwe bejahte das.

Nach einiger Zeit kam Hagemon zurück und bot der Truppe an sie über das Wasser zu bringen, was zumindest Edward sehr gerne annahm. Während Hagemo Edward trug fragte dieser ihn „Sag mal, du hast Technik von der Grand Line, stimmt das?“ Der Riese bejahte dies kurz ohne weiter nachzudenken. „Zufällig auch etwas dass man Heat Dial nennt?“ Hagemon stoppte und guckte Edward an. „Wofür braucht einer wie du denn ein Heat Dial?“ Kurz dachte Edward darüber nach eine Geschichte zu erfinden, aber dann dachte er *Am besten bleibe ich bei der Wahrheit.* „Es ist für Blueberry, ich möchte seine Dusche repa… ach wen verarsche ich, ich baue ihm eine neue Dusche… und es wäre sehr…“ Hagemon grigg in seine Tasche und zog eine Art Muschel heraus. „Es war eh für ihn, wenn er denn mal drum gebeten hätte… du hast das nicht von mir, kapiert?“ Edward lächelte und nickte.
 

Agwe

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Für Agwe bestand ein nicht unbeträchtlicher Teil des restlichen Tages darin, Enrico darüber auszufragen, wie er es geschafft hatte die Hühner ruhig zu stellen. Zur großen Enttäuschung des Voodoopriesters jedoch hüllte sich der massige Musiker in eisenhartes Schweigen und deutete lediglich an, dass zu viel Wissen gefährlich sein konnte. Derart ernste Worte aus dem Mund eines etwas brummeligen aber herzensguten Gesellen waren jedenfalls genug, um Agwes Neugierde hinter einer ordentlichen Portion Vorsicht zurück treten zu lassen und er wandte sein Interesse lieber anderen Dingen zu. Sicher war sicher.

Und so kam es, dass der Voodoopriester Edward beim Arbeiten über die Schulter sah. Haydee schien mit sich alleine vollkommen glücklich zu sein und auch Momo schien beschäftigt, sodass Agwe einmal nachsah, wie der Tüftler mit seiner Arbeit voran kam. "Ordentlich" war ein guter Ausdruck dafür, er bog gerade ein Wasserrohr zurecht und machte Anstalten, es in der Mitte durch zu sägen, als Agwe hereinkam. "Heyah, Edward. Hows it goin'?" Der Tüftler sah nicht einmal von seiner Arbeit auf, sondern machte sich daran, eine Art Muschel zwischen zwei Metallrohre zu klemmen, ehe er experimentell ein Glas Wasser in eines der Rohre kippte und die Temperatur am austretenden Ende prüfte. "Hey Agwe. So weit alles gut, ich bin in zwanzig.. nein, sagen wir fünfzehn Minuten hier fertig. Mit so einem Heat Dial ist die Arbeit wirklich lächerlich einfach, das würde im Blue Tage dauern, bis ich sowas in der Art konstruiert hätte. Und vermutlich gibt es ja nicht nur diese Art..." Während er weiter herumwerkelte murmelte Edward irgendetwas von "Speicherung thermodynamischer Energie" und "revolutionären Waffenideen" und mehreren verstreuten Zeichnungen entnahm Agwe, dass den Tüftler während der Arbeit an Blueberrys neuer Dusche immer mal wieder die Inspiration übermannt hatte, sodass er von mehreren Skizzen für theoretische Dial-Waffen umgeben war. Interessiert beugte Agwe sich über eine davon und bemerkte garnicht, wie Edward ihm routiniert die Kerze unter der hageren Brust wegzog, wo sein Frack bereits ein wenig zu schwelen begonnen hatte.

Edward Schätzung bewahrheitete sich. Kaum fünfzehn Minuten später wuchteten Enrico, Momo und Agwe, Enrico mit einer missmutigen Mine, Momo mit zusammengekniffenen Lippen und Agwe mit seinem üblichen Grinsen, das gedärmeartige Duschsystem nach draußen, damit Edward es über Blueberrys altersfleckiger Badewanne installieren konnte. Haydee, die dem ganzen Spektakel auf Agwes Anweisung hin beiwohnte, besah sich dieses mit mildem Desinteresse, eines der Hühner im Arm wie einen Teddybären, was dem verdutzt glucksenden Federvieh sogar igendwie zu gefallen schien. Andererseits war Agwe sich dabei nicht so ganz sicher. Diese gefiederten Teufel waren höllisch schwer zu durchschauen.
"Uuuund fertig", meinte Edward schließlich, nachdem er mit lautem Quietschen die letzte Schraube an seiner abenteuerlichen Konstruktion festgezogen hatte. Blueberry musterte den neuen, frisch glänzenden Apparat skeptisch. "Und das funktioniert?" Edward nickte, wobei Agwe meinte, einen leicht säuerlichen Gesichtsausdruck bei ihm zu erkennen. Vermutlich war der Tüftler beleidigt, dass Blueberry seine eigene Notlösung dem, zugegeben viel funktionaler aussehendem, Gerät seiner Hände Arbeit zu bevorzugen schien. "Natürlich tut es das! Alles, was ich baue, funktioniert!" Blueberry jedenfalls schien sich mit dieser selbstbewussten Antwort zufrieden zu geben und wies den Bunch äußerst unsanft an, sich aus seinem Bad zu entfernen. "Mal sehen, ob dein komisches Gebilde da was taugt, Junge! Und wehe, wenn nicht!"

Draußen hatte der Bunch nicht viel zu tun, außer zu warten, und hin und wieder Hagemon abzuwürgen, der immer wieder versuchte, ihnen etwas aufzuschwatzen. Agwe spielte immer wieder gedankenverloren mit dem Log Port an seinem Handgelenk, bis ihm einfiel, dass er immer noch nicht genau wusste, um was genau es sich dabei handelte. "Eh, Edward! Lookit this, man!" Der Tüftler warf einen Blick auf die mit Glas überkuppelte Uhr an Agwes Handgelenk und zuckte mit den Schultern. Hagemon jedoch, der seine Chance gewittert zu haben schien doch noch einmal den weltgewandten Verkäufer zu mimen, sprang hilfreich ein: "Das ist ein Log Port, Junge. Sowas wie eine Art... Kompass für die Grand Line. Wenn wir jetzt noch 'nen Navigator hätten..." "Das übernehme ich!" Zur Überraschung des gesamten Mojo Bunch schnappte Momo sich das Gerät, wobei sie Agwe fast die Hand zerquetschte, und warf ihnen ein äußerst mulmig machendes Grinsen zu. "Ich komm' damit schon klar, macht euch nicht ins Hemd." Agwe und Edward blickten einander kurz an, dann zuckten sie unison mit den Schultern. Sie beide hatten bereits gelernt dass es bessere Ideen gab, als Momo zu widersprechen. Viel, viel bessere.

"Naja, das war gar nicht so übel." Immer noch leicht dampfend vom erwärmtem Wasser kam Blueberry nach draußen, bekleidet mit nichts als einer Badehose und einem um die Schultern gelegten Handtuch, was seinen für sein fortgeschrittenes Alter doch recht muskulösen Oberkörper zeigte. Einige Narben waren darauf zu sehen, sowie ein beinahe schon klischeehaftes Ankertattoo. Die wenigen Haare, die dem alten Mann noch nicht ausgefallen waren, hingen an den Seiten seines Kopfes herunter und waren durch den Kontakt mit Wasser leicht dunkler als normalerweise. Gut möglich dass es Agwe nur so vorkam, aber irgendwie wirkte das Lächeln des alten Mannes ein ganz klein Bisschen weniger griesgrämig. "Ich muss mich wohl bedanken." "Und?", fügte Hagemon hinzu, wobei er einen strengen Blick auf den alten Leuchtturmwärter warf. "Und mich entschuldigen, ist ja gut!" Mit einem Mal klang Blueberrys Stimme wieder keifig. "Du hast nichts kaputt gemacht, du hast mir geholfen und ich höre auf, allen Durchreisenden zu erzählen, du würdest Menschen fressen! Da! Bist du jetzt zufrieden?" "DU MACHST WAS?"

Glücklicherweise für den Mojo Bunch hielt das Gezänk der Beiden nicht sonderlich lange an. Wie Agwe es schon vermutet hatte waren die beiden Streithähne im Grunde ihres Herzens beinahe miteinander verheiratet und würden den Gedanken, ohneienander auskommen zu müssen, auf lange Sicht einfach nicht vertragen.
Um Blueberrys Gelenke zu schonen, hob Hagemon das El Pollo Diablo zurück ins Wasser, was die Hühner sehr zu begrüßen schienen. In seinen Händen nämlich wurde das Schiff sanft, beinahe liebevoll hochgehoben und abgesetzt, als wäre es kaum mehr als ein Spielzeug. Was es für den Riesen wohl auch war. Und somit konnte der Bunch endlich ablegen. Zur Grand Line!

"Macht es gut!" rief ihnen Hagemon noch mit seiner lauten, vollen Stimme hinterher. "Und ja nicht den Mut verlieren! Die Grand Line ist rau, aber ihr schafft das!" "Und denkt immer dran, was ich euch erzählt habe! Denkt an den alten Blueberry!", fügte der Kapitän noch hinzu, wobei Hagemon ihm einen Blick zuwarf, der irgendwo zwischen Ärger und Resignation lag. Doch Agwe machte sich aus beidem nichts, er winkte einfach fleißig zurück und zeigte unablässig grinsend seine Zahnlücke. Das Steuer hatte er Momo überlassen, die seltsamerweise sogar damit zurecht zu kommen schien und immer wieder Blicke auf den Log Port warf, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Als wäre sie... Nein. Mit einem entschiedenden Kopfschütteln warf Agwe diesen Gedanken beiseite. Für den Moment wollte er garnicht so genau wissen, was hinter dem plötzlichen Elan der Ausguckdame steckte. Stattdessen machte er sich daran, den Posten des Ausgucks neu zu besetzen. "Enrico, du übernimmst den Mast, man. Sei' einfach oben und sag' bescheid, wenn was abgeht, aye? Nimm' von mir aus was zu trinken mit oder was zum Spielen oder was weiß ich, aber be on da look, ja? Ich bin in meiner Kajüte und frag' die Loa, was jetzt ansteht." Für einen kurzen Moment schien es das gewesen zu sein, dann aber klopfte er sowohl Edward wie auch Haydee kurz auf die Schultern. "Gut gemacht, people. Ohne euch säßen wir jetzt hier fest. Ah, ohne euch wären wir garnicht erst so weit gekommen. Die Loa wussten was sie taten, als sie euch mir zugespielt haben. Und jetzt treten wir der Grand Line in den Hintern dass sie nicht weiß, wer sie getreten hat. Los geht's People!" Die Wellen rauschten. Es roch nach Salz. Irgendwo gackerte ein Huhn und Agwes Lungen füllten sich mit seinen ersten Atemzügen von der wirklichen, der echten Grand Line. Irgendwo da draußen warteten auf ihn und seine Crew, in was für einer Gestalt auch immer, die Loa.
 
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