Das Anwesen derer von Luchsbein lag seit über einem Jahrzehnt leer. Der König hatte es nach der Hinrichtung seiner ehemaligen Besitzer zwar leerräumen lassen, tat aber sonst nichts damit.
Natürlich wusste der König nichts von dem Geheimversteck, welches sich nur öffnete, wenn man die Zierleiste über dem Kamin im Kinderzimmer an einer bestimmten Stelle drückte. Dorrin kannte dieses Versteck und nutzte es schon seit einiger Zeit.
Durch seine Ausbildung im Kloster war dem jungen Mann klar geworden, das Gewallt nur noch mehr Gewallt hervorbringt und das Rache, Tod und Verzweiflung nur Dunkelheit hervorbringen können. Es waren diese Gründe, aus denen Dorrin dieses Versteck hier nie aufgesucht hatte. Hier lag die alte Rüstung seines Vaters, eine Lederrüstung die mit Ketten verstärkt wurde. Sie passte Dorrin wie angegossen, so wie der grüne Umhang mit Kapuze und der dunkelgrüne Schal, den er sich so band, dass er die untere Hälfte seines Gesichts verdeckte. Hier hatte er auch einen Bogen versteckt, einen viel besseren Bogen als der, den er im Kampf gegen diesen unbekannten Söldner verloren hatte. Dieser Bogen hier war ein Recurvebogen, der auf kürzere Entfernung die Zugkraft viel verheerender ausnutzen konnte und um einiges präziser war, als ein einfacher Langbogen, zudem zog dieser Bogen hier immerhin 120 Pfund.
Auch nachdem Dorrin den Bogen gespannt hatte und die Arme nach hinten gebogen wurden, war der Bogen größer als er selbst. Als letztes holte er drei Köcher mit Pfeilen hervor, zwei band er sich auf den Rücken, den anderen an die Hüfte, insgesamt 120 Pfeile, die mit scharfen Metallspitzen versehen waren.
Jetzt wo er wusste, wo Maria war, konnte Dorrin nicht mehr warten und es war auch keine Zeit für Spiele mehr, wenn sich dieser Söldner ihm nochmal in den Weg stellen würde, konnte er diesmal keine Zurückhaltung erwarten.
Als Dorrin aus den alten schmierig staubigen Fenstern sah, war der Himmel an bei Sonnenaufgang noch frei von Wolken.
Akataja hatte an in der Nacht nur wenig geschlafen, am Morgen trainierte er weniger als sonst, meditierte aber umso länger. Jeder Muskel in seinem Körper wollte sich kurz vor dem Kampf anspannen, aber er zwang sich selbst zur Ruhe.
Als sie aufbrachen war Onkel Vince nicht mehr da, er würde vermutlich auch nicht an der Schlacht oder dem Kampf im Palast teilnehmen /vielleicht… hat er sich seine Neutralität wirklich verdient, er kämpft schon so lange. Passiert das mit jedem irgendwann?/
Medium John war auch schon aufgebrochen. Seine Leute hatten eisernes Vertrauen darin, dass er mit der Verstärkung bereits am Schlachtfeld war und nur auf die Leute aus dem Kloster wartete.
Akataja besah sich auch seine Freunde.
Ark schien wie immer hoch motiviert, er hatte geholfen für alle ein kräftiges Frühstück zu machen. /Wieder mit Fisch…/ Aka legte den Fisch bei Seite und ohne, dass jemand es mitbekommen konnte, schnappte ihn sich eine kleine schwarze Katze mit großen grünen Augen, so war das Essen zumindest nicht verschwendet.
Beubo sah so aus als würde er sich am liebsten übergeben, war er aufgeregt? hatte er Angst? War es der Muskelkater? Bekam ihm irgendwas beim Essen nicht? /Vielleicht von allen etwas./
Sumi wirkte erstaunlich bereit, hatte sie vorher noch den Eindruck gemacht, als wolle sie mit dem ganzen so wenig wie möglich zu tun haben, schien sie jetzt nur darauf zu warten mitzukämpfen. „Hast du dir das wirklich gut überlegt?“ Fragte Aka sie in einem stillen Moment. Sie war noch ein Kind, zudem ein Mädchen, sie sollte, zumindest aus Akatajas Sicht, nicht bei sowas mitmachen „ich kann nicht mit ansehen wie diese Leute leiden.“ Antwortete sie nur leise, dennoch entschlossen.
Die Soldaten, welche sonst die Brücke zum Kloster bewachten, saßen an diesem Morgen gefesselt und geknebelt in einem ihrer Zelte, während Akataja das technische Gerät, welches er von der einzigen Teleschnecke im Lager entfernt hatte, unter seinem Stiefel zerrieb.
Der Trupp, welcher Dorrin unterstützen sollte, bestand aus Beubo, Ark Sumi, Akataja und dem Trio, welches Beubo am Vortag beim Training genauer kennen lernen konnte. „Wir sind vielleicht nicht die stärksten“ gab der große dicke zu „aber wir kennen die Geheimwege der alten Silbermine sehr gut und bringen euch in die Stadt und zum Palast.“
Als Wache der großen Stadtmauer von Lohenhemm war es nicht selten, das man in den kalten Gängen der Mauer schlafen musste. Es war unbequem, feuchtmodrig und das aufstehen nach einer knappen Stunde Schlaf war immer furchtbar.
Aber für die Wachen war es Routine geworden. So war es auch Routine an diesem Morgen, als eine der Wachen am Haupttor aufstand, sich kratzte, seine Kollegen begrüßte und mit einem Blechbecher Wasser über die Mauer hinaus sah. Er stockte als er auf dem Hügel, der um diese Zeit sonst leer war, einen großen Mann in einer Rüstung sah. „Was will der denn hier?“ Der Mann in der Rüstung, der sich nach dem Blick durch ein Teleskop als Medium John herausstellte, nahm ein Horn zur Hand. Ein typisches Kriegshorn, welches auf Lohen häufig benutzt wurde um Soldaten zu koordinieren. Als er hineinblies und der Ton erschallte, mussten die Wachen auf den Zinnen der Mauer lachen „Will jetzt ein einziger Mann unsere Mauern stürmen?“
Als kurz darauf aber hunderte von bewaffneten Männern hinter dem Hügel hervorkamen, noch viel mehr als bei dem Angriff vor zwei Tagen, wurden die Wachen still und der Becher mit dem Wasser fiel scheppernd zu Boden. „Wir… wir sollten bescheid geben… “
John war zufrieden, seine kleine Armee konnte tatsächlich so schnell mobilisiert werden. Grüne Masken, freiwillige Kämpfer aus verschiedenen Siedlungen, die überlebenden Rebellen aus Sankt Karin und die Kämpfer, welche Vince selber ausgebildet hatte, sie waren alle hier, alle entschlossen. Als bekannt wurde, dass die grünen Masken zum ersten Mal eine Offensive wagten, waren alle gleich auf den Beinen um zu helfen.
Den letzten Verbündeten, musste John allerdings zuvor noch selber abholen. Der große Mann, welcher von seinen Leuten nur „Mr. X“ genannt wurde, der vor einigen Tagen eine Waffenlieferung für die Marine versenkte, der Anführer der Lederköpfe, hatte eingewilligt, nachdem John ihm versprach, dass sie Kapitän Sterling für ihn übrig lassen würden. Er stand jetzt neben John auf dem Hügel. „Du weißt… wenn er hier mitkämpft… wird er dich im Zweikampf wahrscheinlich töten.“ Ermahnte John ihn noch „Dann gewinne ich zumindest mein Gesicht zurück… und sehe meine Familie wieder.“ Antworte der Mann, welche seine lederne Maske nicht mehr abgenommen hatte, seit er untätig mit ansehen musste, wie seine Frau und Kinder in ihrem eigenen Haus verbrannten. Zu den beiden Männern trat noch ein dritte, ein Lederkopf „Sir, unsere Leute sind ready, unsere special commandos sind bereits in der Stadt. I bet, dass unsere beiden Spys, sobald sie unsere Leute wiedersehen, wissen what to do.“ „Bist du sicher gegangen, dass sie sie wiederkennen werden?“ „Oh yeah Sir! Heute ist der Tag für Victory.“
„Ich hasse den Typen… so sehr.“ Sagte die dumpfe Stimme des Lederkopfes, der jetzt schon wieder dieses dämliche Kleid tragen musste, nachdem Tanith es damals verlangt hatte. Er versteckte sich mit drei andere Lederköpfen und einem Fass von dem AV23, die vier warteten nur auf die richtige Gelegenheit um loszulegen. „Wenn du Glück hast… muss der Feind zu sehr über dich lachen, als das er angreift.“ „ach… halt‘s Maul…“
„Was ist mit deinen Leuten?“ fragte Mr. X an John gerichtet „sie müssten mittlerweile auch in der Stadt angekommen sein.“ „Gut… wenn Sterling nicht auf dem Schlachtfeld ist… werde ich persönlich vorpreschen um ihn aus dem Palast zu zerren!“ „Warte, warte, du kannst das Feld nicht verlassen… wir brauchen mindestens einen General und einen Hauptmann, sonst wird das keine Schlacht, sondern ein Gemetzel.“ „Ist mir egal! Das Wichtigste ist Sterling!“ „Du kannst diese Leute nicht dem sicheren Tod überlassen!“ John sah mit fast zornigem Blick zu Mr. X, aber bevor jemand etwas sagen konnte ertönte eine andere Stimme „ich werde langsam echt zu alt für den Mist.“ John drehte sich um und seine Augen hellten sich auf, als er Vince sah. „Du kämpfst doch mit?“ „kämpfen? Ich werde keinen Finger krumm machen… aber wenn du meinst das ich hier oben stehe und euch Pappnasen zurufe was ihr tun sollte… tja… dann ist es wohl so. Aber sag das bloß nicht weiter, sonst will demnächst jeder irgendwas von mir.“ Vince machte sich bereit die Schlacht als General anzuführen, er war auch der erste, dem die aufkommenden dunklen Wolken auffielen.
Die großen Tore zum Palasthof öffneten sich langsam, sie waren schwer und stabil, deswegen dauerte es immer sie zu öffnen oder zu schließen, selbst wenn sechs Männer sie bedienten. Damit die große gepanzerte Kutsche mit Maria darin durch die Türe passte, mussten sie völlig geöffnet werden.
Auf dem Palasthof herrschte um diese Zeit schon reges Leben.
Die Kutsche war bereit zur Abfuhr, auf dem Kutschbock saßen zwei Männer, ein Kutscher und ein Marinesoldat mit einem Gewehr. Vor die Kutsche waren gleich vier der besten Pferde des Königreiches gespannt. Der Geleitschutz der Kutsche bestand aus zehn Reitern, allen voran Siseneg, direkt bei der Kutsche Albert und weiter hinten der Scharfschütze Tanith, der Rest war ein ausgezeichneter Söldnertrupp, den Siseneg noch persönlich am Vorabend zusammen gestellt hatte.
In der Kutsche wurde Maria von der Söldnerin und Faustkämpferin Yukiko bewacht, zusammen mit zwei weiteren Marinesoldaten und auf dem Dach der Kutsche hatte sich Peaches stationiert.
Maria hatte in dieser Nacht keinen Schlaf gefunden, sie aß auch nichts und folglich war sie an diesem Tag sehr geschwächt. Sie war wieder gefesselt und geknebelt, zusammen mit ihrer Schwäche und dem daraus resultierenden Schweigen war sie wohl das Paradebeispiel für eine typische schwache Frau in der Opferrolle, die auf ihren Held in strahlender Rüstung wartete um gerettet zu werden.
Aber da waren noch mehr auf dem Hof, zusätzlich zu dem halben Dutzend Palastwachen waren an diesem Tag noch 10 Söldner und 5 Marinesoldaten da. Die Marinesoldaten waren auf den Zinnen der Palastmauer positioniert. Als Krönung war auch noch Legna dort, mit seinem übergroßen breiten panzerbrechendem Schwert. „Ich weiß nicht was du hier sollst.“ Äußerte Siseneg sich als die Tore aufgingen. „Niemand ist so verrückt diese Kutsche anzugreifen… vor allem wenn ich da bin.“ Er lachte auf. Das Lachen wurde schnell unterbrochen als die Warnglocken der Stadt ertönten und Kriegshörner erschallten, zudem kamen Rufe auf „Die Stadt wird angegriffen!“ „Alle zu den Toren!“ „Sie greifen an.“
Legna musste daraufhin leise lachen „so, so, Niemand, wie?“ „Ach was!“ Siseneg schnaufte „nur ein kleines Ärgernis, dass schnell von unseren Leuten beseitigt wird… die Abfahrt verzögert sich höchstens um fünf Minuten.“
Vor der Stadt sammelte sich schnell die königliche Armee, angeführt von dem Vizekönig. Kapitän Sterling zog es an diesem Tag vor, die Sicherheit des Königs zu gewehrleisten. „Macht euch keine Sorgen Mannen.“ Spornte der Vizekönig seine Soldaten an „Spätestens wenn die Söldner aus dem Lager eintreffen, ist das hier vorbei.“ Man sah ihm dennoch die Angst an, ohne Sterling und seine Leute, würden diese Männer diesmal nicht einfach fliehen.
Als das Tor zum Palasthof völlig offen war streckte Siseneg seine offene Hand aus, gerichtet auf die Straße, welche vom Palast aus bergauf in die Stadt führte „Merk dir meine Worte Legna, niemand wird diese Kutsche aufhalten!“ Ein pfeifen ging durch die Luft und plötzlich bohrte sich ein Pfeil durch die Hand von Siseneg und traf hinter ihm den Kutscher in der Schulter.
Dorrin war ruhig als er das Palasttor endlich in Sicht hatte. Er legte den Pfeil auf die Sehne und spannte seine Waffe, die Arme bogen sich zurück und die Energie, die dazu in der Lage war einen 120 Pfund Schlag auszuführen sammelte sich im Schaft des Pfeils. „Ich ziele nicht mit der Hand, wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seiner Ahnen vergessen. Ich ziele mit dem Auge“ Sagte Dorrin ruhig und lies den ersten Pfeil losschnellen, durch Sisenegs erhoben Hand und in die Schulter des Kutschers.
Als die große Aufregung begann blieb Dorrin immer noch ruhig und legte den nächsten Pfeil an „Ich treffe nicht mit der Hand, wer mit der Hand trifft, der hat das Angesicht seiner Ahnen vergessen. Ich teffe mit dem verstand“ Der Pfeil flog los und traf den ersten Schützen, der Dorrin erspäht hatte in den Arm, so dass er seine Waffe kurz vorm Schuss herum zog und seinen Nachbarn traf.
Als alle Schützen Dorrin gesehen hatte rannte er los. Er sprang auf einen leeren Wagen und rollte mit ihm die Straße hinunter auf die sich schließenden Tore zu, dabei legte er wieder an. „Ich Siege nicht durch meine Waffe, wer durch seine Waffe siegt, der hat das Angesicht seiner Ahnen vergessen. ich siege durch das Herz.“ Der Pfeil schlug durch das Holztor und traf einen der Söldner, die das Tor zuschieben wollten, wodurch das Verschließen langsamer wurde.
Mit seinem Fuß rammte Dorrin dann die Spitze des Wagens in die Straße, er blieb plötzlich stehen und schleuderte sich gezielt, gerade zur rechten Zeit, durch den Türspalt. Dorrin schlidderte über den staubigen Boden des Vorhofs.
Als er aufsah, sah man von seinem Gesicht nur ein Auge, der Rest war von Kapuze und Schal verdeckt „stellt euch nicht in meinen Weg.“
„Der geheime Tunnel endet in einem Wirtshaus?“ fragte Beubo als er durch das Schaufenster des Wirtshauses in die Hauptstadt sah. Eine prächtige Stadt, die wie es schien nur aus Gold und Marmor bestand. Aber die Straßen waren leer „die Leute verlassen ihre Häuser nicht… das wäre zu „Arbeitermäßig.““ Erklärte der kleine stämmige mit dem blauen Auge als er die Tür öffnete „wir kommen also ungestört bis zum Palast, die Soldaten sammeln sich ja alle bei den Stadtmauern.“
Er sah den Schatten nicht, der kurz darauf die Straße entlang an ihm vorbei huschte. „Das war Dorrin.“ stellte Ark fest „schnell hinterher.“
„hey, hey, ihr gehört doch zu den Masken, oder? Die, die das Mädchen befreien sollen oder so, oder?“ fragte einer der Lederköpfe, der nun aus der Gasse kam „sehr gut… wir haben hier was, das euch helfen wird.“
„Scheiße!“ rief Siseneg laut aus „er hat durch meine Hand geschossen!“ „Schließt sofort das Tor!“ befahl Legna, ohne auf ihn zu achten. Siseneg betrachtete seine Hand, er konnte sie noch bewegen, anscheinend wurde kein wichtiger Teil verletzt. Dabei fiel es ihm dann auf, ein so sicherer Schuss, das konnte nur von einem kommen. „Er ist tatsächlich gekommen!“ er ging zur Kutsche und riss mit seiner blutigen Hand die Tür auf, er packte Maria und zog sie heraus „los, alle zurück in den Palast! Wir begegnen diesen Bastarden zu MEINEN Bedingungen!“ Maria fiepte hell auf als er sie brutal packte, zu mehr fehlte ihr die Kraft. „Die beiden Neuen sichern den Palasteingang.“
Legna sah mit einem amüsierten Blick zu Siseneg „läuft irgendwas nicht so, wie es sollte Sis?“ „arg! Vergiss einfach nicht deine Aufgabe!“
Als Dorrin in den Hof schlitterte waren nur noch Dorrin und seine Leute, zusammen mit Yukiko und Tanith dort. „Ein toller Auftritt.“ Gestand Legna Dorrin zu und zog sein Schwert vom Rücken. Er donnerte es kräftig in den Boden, so dass es gut fest steckte „aber weiter kommst du nicht.“ Die Soldaten von Legna umringten Dorrin, auch die von den Zinnen waren dafür herunter gekommen und sammelten sich direkt am Tor hinter Dorrin „leg deine Waffe nieder und ergeb dich, ich will dich nicht töten müssen.“ Doch Dorrin rührte sich nicht, er griff seinen Bogen nur fester. „komm schon Mann… tu das nicht.“ Beschwor Legna ihn noch als die Soldaten ihre Gewehre anlegten. Zum Schießen kamen sie nicht, denn plötzlich explodierte das Tor hinter Dorrin und die Explosionswelle riss die Soldaten mit den Gewehren um.
Aus dem Staub der Explosion trat Dorrin heraus und Legna entgegen, hinter Dorrin kamen aber noch mehr Leute aus der Staubwolke, Beubo, Ark, Sumi, das Trio aus dem Kloster und die Lederköpfe. „Ich hab mich schon gefragt wo ihr bleibt.“ Sagte Dorrin ruhig.
Beubo, Sumi und Ark sahen mit hellen Gesichtern auf als sie am anderen Ende des Hofes, direkt am Palasteingang, Yukiko und Tanith wiedersahen „ja das sind doch“ der Lederkopf in dem Kleid kam dabei hervor gesprungen „Schnell! Ihr müsst das Mädchen holen!“ Tanith und Yukiko reagierten nicht sofort, aber als auch Beubo ausrief „Wir müssen sie retten!“
Da Tanith und Yukiko direkt am Eingang standen, konnte sie auch keine Wache abhalten direkt in den Palast zu rennen.
Der Staub legte sich und Legna lehnte sich gegen sein Schwert „Mit so einem Aufruhr hätte ich wirklich nicht gerechnet!“
Die Söldner und Marinesoldaten, die noch übrig waren, blieben dank Legnas Gelassenheit auch noch ruhig. Dieser Mann war für sie und viele andere im Land Vorbild und Held. „Aber trotzdem… ihr könnt hier nicht vorbei… meine Aufgabe ist es, diesen Hof sicher zu halten.“
Die Lederköpfe stürmten daraufhin gleich auf ihn ein, doch jeder von ihnen bekam eine Faust in den Magen, noch bevor sie den Marineleutnant auch nur berühren konnten und ging zu Boden. Das ging sehr schnell und Legna brauchte sich nicht mal von seinem Schwert wegzubewegen.
Die übrigen Söldner und Marinesoldaten begannen da zu lachen „ja, so ist es!“ „Keiner besiegt den Leutnant!“ „Ihr habt ja soooo verloren!“ Die Untätigkeit von Dorrin unterstrich diese Rufe noch einmal „ich kann nichts gegen ihn tun…“ murrte er leise. Das Trio aus dem Kloster sah hilfesuchend zu Ark. Dieser nickte und wirbelte seinen Speer herum und schien bereit Legna anzugreifen, er wollte ja den stärksten Gegner für sich haben.
„Na warte!“ Rief plötzlich hinter Legna der lederkopf mit dem Rock aus. Er war wieder aufgestanden und machte sich daran das panzerbrechende Schwert aus dem Boden zu ziehen, um Legna mit seiner eigenen Waffe zu erschlagen. Doch der Lederkopf konnte das Schwert kein Stück bewegen und bevor er es nochmal versuchen konnte, wurde er von Legnas Ellenbogen getroffen und ging zu Boden.
„Also echt… was soll das?“ fragte Legna und sah zu Ark, der seinen Speer angelegt hatte. Legna zog dabei nur seinen Marinestandartsäbel von der Hüfte „Junge… ich mag es wirklich nicht jemanden zu töten der so jung ist… zwing mich nicht dazu!“
/das musst du auch nicht!/
„Ich bin dein Gegner!“ Rief Akataja aus, als er mit gezogener Waffe auf den Hof gerannt kam. Legna grinste leicht als er ihn sah. Der Marineleutnant sprang auf den Griff seines panzerbrechenden Schwertes und sprang von dort aus noch einmal hoch, um den ehemaligen Marinefähnrich aus dem Flug anzugreifen.
Akataja blieb stehen und hob sein Schwert, er stabilisierte die Klinge noch zusätzlich mit einer Hand und machte sich auf den Aufprall bereit, dennoch zwang ihn die Wucht des Schlages beinahe in die Klinge und er knurrte vor Schmerz auf.
„Es ist lange her… großer Bruder!“ Akataja zog sein Schwert herum und führt einen Hieb aus um Legna zurück zu seinem Schwert zu drängen. „Ich hatte da schon so ein Gefühl, dass du hier auftauchst… Aka… kleiner Bruder.“ Meinte Legna, jetzt noch stärker lächelnd „Dann weißt du ja was jetzt kommt!“ Akataja legte sein Schwert so an, das die Spitze direkt auf Legna zeigte „und lass den Kinderkram!“ Legna lachte da kurz auf und warf den Marinesäbel bei Seite, er packte das Riesenschwert am Griff „hier mischt sich keiner ein! Das ist ein Befehl!“ rief er aus als er mit einem Ruck das schwere Schwert aus dem Boden zog, es mit einer Hand herumwirbelte und auf Aka anlegte.
„Los jetzt! Rennt in den Palast! Eine andere Chance kriegt ihr nicht!“ rief Aka laut aus „ich schaff das hier schon!“ Und zumindest Dorrin rannte sofort los, zum Palasteingang.
„Ach Aka… du weißt, dass ich viel stärker bin als du… ich hoffe du musst hier nicht sterben.“ Akataja legte jetzt auch ein kleines Lächeln auf „ich mach es dir nicht einfach.“ /Konzentration!/
Legna und Akataja stürmten gleichzeitig aufeinander los und als ihre Klingen sich berührten wurde das metallische Geräusch vom ersten Donnerschlag in der Ferne begleitet.