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VI. Begabtes Monster

Akataja

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Nach der Berührung mit Pain bekam Akataja zuerst nichts mehr mit und dann nur noch Schemenhaft, anscheinend war noch ein Schiff dazu gekommen, jemand wollte das Akataja und Beubo ausgeliefert werden, dann etwas später eine Explosion, laute Rufe.
Akataja gewann nur langsam die Kontrolle über seine Sinne wieder /Dieser verdammte.... Fisch....Typ... fischiger Kerl? Das war ein... mieser Trick./ Vor Wut über seine Niederlage wollte Akataja laut brüllen, doch als er tief Luft holte, spürte er einen brennenden Schmerz auf der Brust und im Hals und Krächzte nur ein kümmerliches Husten. Er spürte die Schmerzen auch an seinem rechten Arm. Langsam öffnete er die Augen und sah an sich hinab, überall wo diese Tentakel ihn berührt hatte, an seinem Arm, der Brust und dem Hals, waren rote Spuren zu sehen, Striemen und sie brannten noch immer bei jeder Bewegung wie Feuer. Das Atmen fiel ihm schwer und er konnte kaum seinen rechten Arm bewegen „Verflucht!“ knurrte er leise. Er blickte neben sich, da lag Beubo, dem schien es schon wieder besser zu gehen, doch er sah sehr erschrocken aus. Akataja folgte seinem Blick, da lag Ark regungslos am Boden blutend /was zur!? War das auch Pain? Nein... ich blute ja auch nicht... vielleicht eine Schusswunde... verdammte Dreckskerle./ er knurrte, versuchte sich aufzurichten, aber es ging nicht. Akataja hatte so was schon häufig erlebt, er war Soldat, war in vielen Schlachten, wurde selbst häufig verletzt und musste mitansehen wie viele Kameraden verletzt oder getötet wurden. Auch wenn es ihn immer noch tief berührte und Emotionen in ihm aufkochte, Akataja war bereits daran gewöhnt, er konnte noch klar denken /Er braucht schnell Hilfe.. die Blutung muss gestillt werden. Er muss vom Feld gebracht werden, am besten wäre ein Arzt./ Akataja wusste wie er erste Hilfe leisten könnte, aber wenn die Wunde besonders Tief war, oder wenn es eine Schusswunde war und die Kugel vielleicht noch in Ark war, konnte er nichts tun /was wenn sich die Wunde entzündet? Scheiße! Wir müssen sie reinigen... ich wünschte ich könnte aufstehen... Komm schon Käptn! Schnapp dir Ark und/ und Beubo schien tatsächlich etwas unternehmen zu wollen. Während er und Aka von Feinden umzingelt wurden, schien der Kapitän wirklich seine Kräfte einsetzen zu wollen /ja genau! Spring zu ihm und schaff ihn aus der Schusslinie!/ feuerte Aka seinen Kapitän noch gedanklich an. Aber es kam anders, das war eine ganz neue Attacke, die Aka noch nicht kannte. Das hätte Akas Herz im Normalfall höher schlagen lassen, doch diesmal war er leider im Einzugsbereich dieser Technik /hey halt, was wird das!?/ da rissen Beubos Spiralbeine Akataja und die meisten Feinde auch schon weg. Akataja hatte niemals böse gedanken gegenüber Beubo, doch nun, für den Moment da er durch die Luft glitt /aaaarg... Beubo! das wirst du mir büßen!/
Aka wurde hart gegen den Mast geschleudert, genau mit dem Rücken, so dass seine Narben wieder aufschrien vor Schmerz. Der plötzliche Impuls holte Aka wieder etwas mehr in die Realität zurück. Er konnte wieder etwas klarer sehen und hören. „Hey, ist das nicht der Typ?“ hörte er eine Stimme „Sieht aus wie auf dem Foto.“ „Der gesuchte Verräter?“ fragte eine dritte Stimme. Aka war genau bei drei Soldaten gelandet. Er musterte sie aus dem Augenwinkel, er erkannte ihre Abzeichen /einfache Soldaten... vermutlich vor kurzem noch einfache Matrosen./ „Den schnappen wir uns jetzt einfach. Soooo bewaffnet und gefährlich sieht er gar nicht aus.“ „Na dann leg ihm doch die Fesseln an, ich steh direkt hinter dir.“ „a-aber der bewegt sich doch noch. „Dann verpass ihm eins mit dem Gewehrkolben!“ „Was? Bin ich irre? Der ist Gefährlich!“ „Ach komm schon, der is nich gefährlich!“ Der dritte Soldat drehte sein Gewehr um, legte das breite Ende des Griffes an Aka Schläfe an und holte aus /der wird doch nicht...?/ Er stieß zu „So geht das Jungs!“ aber der Gewehrkolben wurde plötzlich gestoppt. Akataja hatte den Gewehrkolben mit der linken Hand einfach im Anflug abgefangen und hielt ihn nun fest. Akatajas eiskalter Blick fuhr über seine rechte Schulter und über seine Hand zu den Augen des Soldaten, der gerade zu erstarren schien „Hey, Anfänger? Was soll das denn werden!?“ fragte Akataja trocken und seine Augen verengten sich etwas. Der Soldat ließ das Gewehr geschockt los und zog sein Schwert „Der IST gefährlich!! Los Jungs!“ rief er noch und auch die anderen beiden zogen ihre Säbel, alle drei schlugen gleichzeitig auf Aka ein. Akataja drehte blitzschnell das Gewehr herum, so das er es wie ein Schwert hielt und schwang es mit der linken Hand so geschickt, dass er alle drei Angriffe gleichzeitig abwehren konnte, dabei musste er auf ein Knie gehen und sich etwas verdrehen. Man sah ihm gar nicht an, dass er dabei große Schmerzen hatte, man sah nur einen großen zornigen Schwertkämpfer, der mit einer Hand drei Soldaten im Schach hielt, die mit Tränen in den Augen realisierten, dass sie ihm nicht gewachsen waren „Eine Bewegung und ich mach Hackfleisch aus euch!“ knurrte Aka noch „bitte nicht!“ Da Schwang Aka das Gewehr herum, der erste Soldat wurde glatt über die Rehling geschleudert, der zweite knallte mit dem Kopf auf den Boden und der dritte landete einigermaßen sicher auf den Füßen, jedoch mit dem Rücken zu Aka. Der Soldat hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell Aka wieder auf den Beinen war, er spürten nur plötzlich wie die Kalte Gewehrmündung direkt an seinen Hinterkopf gehalten wurde „S-Scheiße Mann... ganz ruhig.“ „Dein Schwert! Leg es ab, jetzt!“ „j-ja... k-kein Problem... warte.. hier... siehst du?“ Der Soldat hatte seinen Gurt abgenommen, in dem nun sein Schwert steckte „jetzt leg es da auf die Kiste.“ „okay.... okay, hier siehst du? Alles okay, ich bin unbewaffnet.“ „Jetzt langsam umdrehen.“ Der Soldat drehte sich langsam um, als er sich weit genug gedrehte hatte, schlug Akataja ihm auch schon den Gewehrknauf gegen das Kinn, so stark, dass bei dem Soldaten sofort die Lichter ausgingen und er umkippte wie ein nasser Sack „Siehst du... so geht das.“ Akataja steckte sich dann das Schwert unter seinen Gürtel an die Hüfte und sah das Gewehr nochmal an „Furchtbar unzivilisierte Waffe.“ und klopfte es ein paar mal auf den Boden, so dass das Schwarzpulver und die Kugel hinaus rieselten.

Pain hatte zuerst noch seinen Spaß, er hatte diese struppigen Typen fertig gemacht, die ganze Mannschaft zum Narren gehalten und auch den weißhaarigen Kerl besiegt, aber dann lief alles schief. Dieser verdammte Junge hatte ihn doch glattweg angesteckt, mit Feuer! Pain hasste Feuer. Pain zischte vor Schmerz, so ein Anfängerfehler, wie konnte das ihm, den großen gottgleichen Pain, überhaupt passieren? Ausgetrickst von einem Menschen? Aber die Vergeltung kam schnell, noch eher der Junge seinen Angriff beenden konnte, wurde er von einer Kugel getroffen. Das wäre nun eigentlich Pains Chance für einen Gegenangriff, doch er sprang lieber schnell bei Seite. Hier war eindeutig ein Scharfschütze am Werk, also musste Pain vom freien Feld, er rollte sich durch eine Tür in das kleine Lager mit der Treppe hinauf zur Galionsfigur. Daran erinnerte er sich noch, die mit dem Kopftuch hatte ihn auf diesen Weg auch aufs Schiff gebracht, es schien im Moment der sicherste Weg vom Schiff herunter. Aber die Soldaten wollten Pain nicht gehen lassen, zwei kamen die Treppe herunter und zwei durch die Tür „hummm... Zeit für n bisschn Fun is noch Baddis.“ meinte er grinsend und seine Tentakeln zitterten vor Vorfreude. Kurz darauf hörte man aus dem kleinen Lagerraum laute Schmerzensschreie und Hilferufe.

Akataja hatte noch zwei Soldaten aus dem Weg geräumt, bis er endlich wieder vor seiner Masamune stand, er hatte sie während des Kampfes mit Pain verloren und kam nur langsam wieder zurück zu ihr. Die Soldaten waren keine wirkliche Herausforderung, selbst mit der schmerzenden Atmung und nur einem Arm konnte er sie aus dem Weg räumen. Gerade als er nach seinem Schwert greifen wollte, schlidderte etwas auf dem Boden vorbei, das war Pain. Akataja sah hinter sich und sah diese Frau.

Shakti hatte sich auf das hier gefreut, gleich zwei starke Nahkämpfer, zudem auch noch einer aus einer bekannten Kampfschule, hier konnte sie wohl wirklich ihren Spaß haben. Sie hatte schon gedacht auf dieser Fahrt gar keinen vernünftigen Kampf mehr zu finden. Sie hatte die Daten nur kurz durchgesehen, doch wie es aussah wurde der Deserteure damals von einer bekannten Schwertmeisterin trainiert und der mit dem Speer kam eindeutig aus dem Terrakloster, sie hatte sogar ein Wenig Hoffnung, dass vielleicht einer von den beiden ihr ihre Last abnehmen konnte. Aber dann schoss Hlain gerade auf den Kampfmönch. Shakti fluchte ein paar unverständliche Worte in ihre Teleschnecke „Und so was steht wirklich in eurer heiligen Schrift?“ kam es zurück „Lass den Mist, das war mein Gegner... lass mir wenigstens den anderen und halt lieber diesen Null-Kerl im Schach.“ „Sei nicht so empfindlich, ich wollte das ganze nur schnell beenden.“ „Soviel Zeit muss sein... denn weißt du...“ sie sah wie die Soldaten aus dem Lagerraum geschleudert kamen „Kämpfen... ist eine Kunst.“

Pain wollte gerade die Treppe hinauf, da rief ihn von hinten eine Stimme „Nicht so schnell, oder ich roll dich in Wasabi und Reis und Ess dich zum Frühstück roh!Pain drehte sich zu Shakti „hm hm hm“ lachte er nur leise spöttisch „friggin BumbaClaat...“ er schüttelte nur den Kopf „Hatt kein Zwegg mit euch...“ er stieß seine Faust vor und seine Tentakel flogen auf sie zu. Shakti hob ihre Hand und die Tentaklen wickelte sich um ihren Arm, doch es passierte nichts. „was zur-?“ „Ich bin keine Anfängerin!“ stieß Shakti nur scharf aus, anscheinend konnte Pains Gift ihre Bandagen nicht durchdringen. Sie packte die Tentakeln fest und zog den Quallenfischmenschen daran zu sich.

Akataja musste die Masamune erst mal am Boden lassen, er hielt den Säbel fest in seiner linken Hand, die Spitze auf Shaktis Hals gerichtet /Ich konnte diesem Typen nicht mehr als kleine Kratzer zufügen... wie hat sie das angestellt? Hatte das was mit den Verbrennungen zu tun? Nein, er hat überall Blutergüsse./ „wollt ihr mir nicht verraten, wie ihr das geschafft habt?“ fragte Akataja und deutete auf den zusammengeschlagenen Pain „Ich verstehe eben meine Kunst.“ erklärte Shakti kurz „Und was hast du jetzt vor? Ich meine... außer dich zu ergeben und in Haft zu gehen?“ „also um ehrlich zu sein...“ Aka sah hinter Shakti zu dem Schiff der Marine „ich denke, ich werde lieber euer Schiff versenken.“ „So humorvoll? Stand gar nicht in deiner Akte.“ „Ich meine es ernst... Ein Schiff dieser Größe mit so einer Schlagseite? Und es wird schlimmer, oder? Ihr habt ein großes Leck, es ist bereits zu viel Wasser im Rumpf... ich brauche nur rüber zu gehen, die Pumpe kaputt machen... und vielleicht noch die Masten umsäbeln.“ „mit diesem Schwert?“ „Nein, mit diesem Schwert.“ er nickte zu der Masamune herrüber „Hübsch... aber nein, das wird nichts.“ „lassen wir es darauf ankommen.“ Akataja Schlug gleich zu, ein häftiger Schlag, der die Soldaten vorher einfach von den Beinen gehauen hatte, aber Shakti wehrte ihn mit diesem merkwürdigen bandagierten Stab ab, das Glöckchen am Ende des Stabes erklang dabei. Akataja drückte mit dem linken Arm so hart er konnte, aber Shakti schien sich nicht zu rühren, die beiden sahen sich direkt in die Augen und Akataja hatte das Gefühl, seit Legna damals in Lohen, keinen solchen ernstzunehmenden Gegner mehr gehabt zu haben. Dann sprach die Frau wieder, aber Akataja verstand die Worte nicht, eine Sprache, die er nicht kannte. Sie stieß ihn kurz darauf einfach weg „Du bist einfach kein Künstler.“ „Wie bitte!?“ „Du hattest vielleicht eine gute Lehrerin... und beherrscht ihren Stil... aber das ist noch keine Kampfkunst.“ Akataja fasste den Säbel wieder fester „Wo ist die Philosophie? Wo ist der Geist? Ich spüre keine Leidenschaft... du bist... nicht mehr als eine einfache Waffe, schon fast seelenlos. Die Mönche des Terraklosters, zum Beispiel, verfolgen eine Philosophie und ein guter Kämpfer spürt das einfach, die Bewegungen, die Leidenschaft, es ist einfach etwas ganz anderes.“ Akataja spürte ein zittern hinter seinem linken Auge, einen aufglimmenden Zorn „Leidenschaft, hm?“ er fasste den Schwertgriff nun auch mit der zweiten Hand, trotz der großen Schmerzen, die gleich durch seinen Arm jagten „Lass das lieber“ meinte Shakti ruhig „ich hab gesehen was die Qualle mit dir gemacht hat, du solltest diesen Arm in den nächsten Tagen lieber gar nicht benutzen.“ Akataja stieß einen lauten Kampfschrei aus und sprang auf Shakti zu „Tze...“ sie schwang ihre verhasste Waffe herum und wehrte den Schlag einfach ab. Akatajas Schlag war so stark, dass seine eigene Klinge den Druck nicht aushielt, sie brach mit einem quietschenden Schrei und einem Funkenflug einfach durch und Akatajas Angriff ging zu Boden, Aka zog seine, nun um einiges kürzere Waffe, einfach herum und wollte gleich den nächsten Angriff starten, doch Shakti stieß ihn mit ihrer Hand weg. Diese Berührung nach außen eher Schwach, fast zärtlich, doch sie ließ Aka über den Holzboden rutschen. Er kam genau neben der Masamune zum stehen, er steckte die abgebrochene Klinge weg und nahm das Heft seiner eigentlichen Waffe zur Hand, er stand wieder auf, die Waffe angelegt „Oh? Da haben wir ja doch ein wenig Leidenschaft... komm, lass mich sehen wie viel von diesem Schmerz du noch aushältst.“ doch die beiden wurden unterbrochen, sie hielten mitten in ihrer Bewegung inne, als erneut ein Schuss fiel.
 
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Die Granaten in die Kanonenluken des feindlichen Schiffes zu werfen war keine Herausforderung. Das kleine rundliche Objekt verschwand in der schwärze des Unterdecks des Schiffes und bereits Augenblicke später ertönten die gehetzten Schreie von flüchtenden Soldaten. Tanith selbst war wieder in Deckung bevor die Granate ihr Ziel gefunden hatte und zählte leise den Countdown bis zur Explosion. Als er bei Null ankam ertönte ein ohrenbetäubender Knall der die Schreie der Marinesoldaten übertönte die zu langsam waren um der Detonation zu entkommen.
Jede Kanonenmannschaft bestand aus vier Mann. Einer der die Kanone lud, zwei die sie vor und zurück schoben um sie zwischen Lade- und Feuerposition und der Gruppenführer der entschied wann und worauf die Kanone genau feuerte. Wobei zugegebenermaßen auf einem Schiff, aufgrund der Einschränkung durch die Feuerluken, nur wenige Optionen bezüglich der Ziele bestand. Das feindliche Schiff verfügte über Acht Kanonen je Breitseite, die auf einem einzigen Deck angeordnet waren. Das machte also 32 Soldaten die versucht hatten vor dem Sprengsatz zu flüchten. Unmöglich, dass es alle geschafft hatten. Der Schütze war sich ziemlich sicher, dass bestenfalls ein dutzend es geschafft hatte den Raum zu verlassen. Also blieben etwa 20 Verletzte, vermutlich etwa die Hälfte davon schwer oder tödlich.
Ein leises Seufzen fasste Taniths Gedanken zusammen. Eine vollständige Formulierung hätte vermutlich wesentlich länger gedauert und ausführliche Entschuldigungsbriefe für die Familien der Männer umfasst. Aber am Ende änderte das nichts daran, dass er sich wohl oder übel ein paar neue Kerben in den Gewehrkolben ritzen konnte. Allerdings nahm Tanith aus zwei Gründen von dieser Idee abstand, einerseits hätte er sonst im Lauf der Zeit den Kolben seiner Waffe zu einem Zahnstocher geschnitzt und andererseits ging es niemanden etwas an wie viele Gräber schon auf seine Rechnung gingen.
Während Tanith überlegte wie es jetzt weitergehen sollte hörte er den Schussknall einer großkalibrigen Waffe. Ein kurzer Blick über das Deck der Capri offenbarte zwei Löcher die zuvor nicht da waren. Eins war in Arks rechter Schulter, das andere in den Planken des Schiffes. "SCHARFSCHÜTZE!" Brüllte Tanith über den Kampflärm hinweg und zog im Geiste eine Linie durch die beiden Löcher die die Kugel geschlagen hatte. Es dauerte nicht mal eine Sekunde bis die imaginäre Linie durch den Mastkorb des Marineschiffes verlief. "Die Drecksau sitzt im Krähennest!"

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Hlaine war zufrieden, der Kleine Kampfmönch war erstmal außer Gefecht und er sollte eigentlich lang genug überleben um ihn gefangen nehmen und ärztlich versorgen zu können. Allerdings löste das noch nicht das Problem, dass sein Plan das Piratenschiff fluchtunfähig zu machen erstmal gelaufen war. Der Kerl der sich die ganze Zeit in Deckung befand hatte eine Granate in das Unterdeck geworfen und dabei vermutlich einen nicht unwesentlichen Teil der Kanoniere in eine eher ungesunde körperliche Verfassung versetzt. Shakti hatte dafür aber jetzt erstmal ihren Willen bekommen und durfte jetzt einen Enterkampf durchziehen. Allerdings hatte sie zumindest klein bei gegeben und zugestimmt die Piraten lebend gefangen zu nehmen.
Während sie sich mit dem Verräter Akataja befasste wanderte Hlaine Blick über das Deck des Piratenschiffes. Beauregard Null hatte inzwischen seine Teufelskräfte mit beeindruckender Wirkung genutzt und gut ein Dutzend Soldaten ins Land der Träume geschickt. Damit hatte er sich allerdings auch direkt freiwillig für die nächste Kugel gemeldet die verteilt wurde.
Langsam richtete er Schütze seine Waffe aus und fing an in Ruhe zu zielen. Null beeilte sich mit einer Fischmenschenfrau zu dem Blonden Mönch zu kommen, dort saß er wie auf dem Präsentierteller. Gerade als er den Schuss platzieren wollte tauchte allerdings ein kleines schwarzes Objekt in seinem Sichtfeld auf. "Shit"

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Tanith sah wie sich eine kleine Klappe an der Plattform öffnete auf der sich der Mastkorb der Marineschiffes befand. Er wusste sofort, dass der feindliche Scharfschütze da oben sitzen musste und, dass der nächste Schuss gleich kommen würde. Er zückte eine weitere Granate, zog den Sicherungsstift und warf sie so hoch er konnte. Sofort griff er nach seinem Gewehr, zielte und wartete bis die Granate den höchsten Punkt ihres Fluges erreichte. Als der kleine Sprengsatz in der Luft zu stehen schien knallte der Schuss über das Deck und lies die Granate in einer Rauchwolke zerplatzen.
Rauchgranaten waren wirklich Gold wert, bevor der Typ einen weiteren gezielten Schuss abgeben konnte würden einige Minuten vergehen, einige Minuten die es nun im Sinne der Beubos zu nutzen galt. Tanith duckte sich wieder hinter die Reling, atmete tief durch und plante seine nächste Aktion. Er schlang die last Sound über den Rücken und griff nach einer kleinen Kette die er unter seinem Shirt verborgen um den Hals trug.
Er schloss die Augen und seine Stimme senkte sich zu einem flüstern. "Es ist Zeit die Feuer des Krieges zu entzünden." Sein Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. "Schnelligkeit, Entschlossenheit und Zorn seien meine Rüstung." Sein Blick richtete sich auf das Marineschiff und die Männer an Deck. "Ich werde Zerstörung über meine Feinde bringen." Seine Stimme senkte sich wieder zu einem kaum hörbaren Flüstern. "Ich versinke in der Finsternis!"
Urplötzlich rannte Tanith los und sammelte mit atemberaubender Geschwindigkeit die Gewehre der Soldaten ein die Beubo ausgeknockt hatte. Dann sprintete er an die Rehling und warf die gesammelten Waffen in hohem Bogen in Richtung des anderen Schiffes. Noch bevor die Waffen auch nur die halbe Strecke überbrückt hatten nahm Tanith Anlauf, schoss los wie ein Preissprinter und sprang mit einem Satz den nur Beubo Problemlos überbieten konnte den geworfenen Gewehren hinterher.
Der Schütze bekam das erste Gewehr zu fassen kaum, dass er von der Red Capri abgesprungen war, er drehte die Waffe in Richtung ihres vorbestimmten Ziels und riss den Abzug durch. Der Schuss traf einen Marinesoldaten der gerade mit einem Finger auf Tanith zeigte in den Bauch und riss ihn zu Boden. Der leer geschossene Vorderlader wurde achtlos zur Seite geworfen und schwarzhaarige Schütze griff mit absoluter Sicherheit nach zwei weiteren Gewehren. Sein Blick ruhte auf der Reling des Marineschiffes während die Waffen sich wie von selbst auf zwei mit Schwertern bewaffnete Männer richteten und feuerten. Einer der Männer bekam die Kugel ins Handgelenk, während der andere sich einen Schuss in die Lunge einfing.
Tanith landete mit einer kurzen Berührung auf der Reling und machte einen federnden Schritt auf das Schiffsdeck. Wieder fing er zwei der fliegenden Gewehre auf, richtete sie ohne einen gezielten Blick zwei Marinesoldaten und drückte ab. Einer der Männer brach schreiend zusammen als sein Oberschenkel in einer roten Wolke zu explodieren schien. Der andere sackte Wortlos zusammen nachdem die Kugel ihn mitten ins Gesicht getroffen hatte.
Wie einem derart finsteren Grinsen, dass es selbst einem Shinigami einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hätte schlenderte Tanith über das Deck. Er fing präzise jedes Gewehr auf das er geworfen hatte und traf mit jedem Schuss einen Marinesoldaten der sich ihm näherte. Jeder Schuss war aufs Genauste geplant und fand sein Ziel mit spielerischer Leichtigkeit. Schon bevor er die Waffen eingesammelt hatte war er damit beschäftigt gewesen alle Flugbahnen zu berechnen die in den letzten Sekunden für ihn lebensnotwendig waren. Die Flugbahn jedes Gewehr war genau vorausberechnet, die Richtung in die jede Kugel abgefeuert werden sollte stand von vornherein fest. Tanith wusste wie die Soldaten reagieren würden, die Panik die an erlebte wenn man beschossen wurde führte bei fast allen Menschen zu ähnlichen Reaktionen. Nur sehr gut gedrillte Soldaten reagierten anders. Die einzelnen Schüsse waren dadurch zwar nicht so genau wie für Tanith üblich, aber ein Mensch auf wenige Meter Entfernung ein ziemlich großes Ziel und vergleichsweise leicht zu treffen.
Nachdem schließlich das letzte Gewehr, dass er auf der Capri erbeutete hatte abgefeuert worden war lachte er, zog seine Pistolen und blickte mit brennend roten zu einem jungen Marinesoldaten der zitternd vor dem Piraten stand. "Ich versinke in der Finsternis. Und es gefällt mir." Es war ein Rausch, der Rausch den der Kampf mit sich brachte. Adrenalin und Endorphin schossen durch Taniths Venen und übertrafen jedes durch Drogen überhaupt mögliche Hochgefühl wie ein Berg einen Hügel übertraf.
 

Yukiko

Piratenkapitän
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Der Schuss donnerte über das gesamte Deck, noch bevor eine Schlussfolgerung aus eigenen Stücken möglich gewesen wäre, verkündete ihr eigener Scharfschütze auch schon, dass die Gegner ebenfalls über solch einen verfügten.
Wo dieser Sitzen musste war nicht schwer heraus zu finden, jetzt ergab es auch einen Sinn weshalb das Krähennest für sie zuerst seltsam wirkte. Wenn man jedoch wusste wofür es gebaut wurde ergab es mehr als nur einen Sinn.
Es war klar dass dieser Scharfschütze irgendwie ausgeschaltet werden musste, doch wie? Die erhöhte Position und die verschiedenen Öffnungen erlaubten es dem Gegner jeden der es versuchen würde zu ihm zu gelangen auszuschalten.
Doch das aller schlimmste war, sie waren gerade alle einfach perfekte Zielscheiben. Zum Glück dachte Tanith mit, auch wenn die Frau nicht genau mitbekam wie er es angestellt hatte war nach einem erneuten Knall das Krähennest zuerst einmal in eine dicke Rauchwolke eingehüllt. Eine bessere Chance würde sich nicht mehr bieten.
Mit einem gezielten Handgriff schnappte sich die junge Frau also wieder einen der Angreifer und schleuderte ihn auf den Rest des Haufens um sie herum, um wenigstens ein paar Sekunden Luft zu bekommen. Diese auszunutzen galt es jetzt indem sie auf die Reling sprang und gerade noch den beginn des Marathonmordes ihres Kameraden mit zu erleben. Dieser Anblick schockte die junge Frau nicht nur, sondern ließ sie auch beinahe vergessen das sie gerade mitten in einem Kampf war.
Erst der schrei eines heraneilenden Soldaten brachte sie wieder zurück in ihren eigenen Kampfmodus. Dieser Soldat schwang sich in dem Augenblick beherzt mit einem Enterseil auf die Red Carpi und gerade noch rechtzeitig spannten sich alle Muskeln im Körper der Frau an um dem Gegner eine ordentliche Kopfnuss zu verpassen, welche ihn aus knockte.
Mit eben diesem Enterseil machte sich nun die Zimmerfrau auf den Weg auf das Marineschiff, solch einen Satz wir ihr Scharfschütze wollte sie nicht wagen, ebenso wenig wie sie es nun wagen würde ihm in die Quere zu kommen.
Sie hatte sich schon immer gedacht dass Tanith kein Problem damit hatte andere Menschen zu töten, jedoch sah es gerade nicht nur so aus als ob er es aus Notwehr tun würde sondern dass es ihm auch noch Spaß machte und das beunruhigte die Frau zusätzlich.
Auf dem Schiff selbst spielte ihr das Glück jedoch genau in die Karten, die meisten Soldaten versuchten entweder Tanith auszuschalten oder ihm zu entkommen und beides funktionierte nicht sonderlich gut, jedoch musste sie sich dann mit weniger herumschlagen.
Nur einer schien die Frau als Bedrohung war zu nehmen und stürmte etwas zu beherzt mit einer großen Streitaxt auf die Shinin zu.
Sie packte sich die Streitaxt bevor es ihrem Gegenüber möglich war sie damit zu treffen und haute ihm die Flache Rückseite eben dieser mit voller Wucht ins Gesicht. Damit ging der bisherige Besitzer mit einem Schlag ins Land der Träume und sie hatte auch sogleich ihre Waffe für das nächste vorhaben.
Während die Männer auf dem Deck fielen, wie die Blätter im Herbst von den Bäumen hatte sich die Zimmerfrau am Mast platziert. Wie bekam man einen Scharfschützen weg, welcher sich in einem speziell dafür vorgesehen Bunker im Krähennest verbarrikadiert hatte? Ganz genau, Mast fällen.
Der Rauch um das Krähennest lichtete sich bereits langsam, jetzt musste es schnell gehen. Die Knöchel an den Händen der Frau wurden leicht weiß als sie diese mit aller Kraft festhielt, an ihren Armen traten sowohl Sehnen als auch Muskeln hervor und mit aller Wucht begann sie die Schläge auf dem Mast zu platzieren, spätestens nach dem ersten Schlag würde der Scharfschütze wissen dass etwas faul wäre, da die Erschütterungen auch im Krähennest noch zu spüren sein dürfte.
Mit einem gezielten Schlag von oben nach unten Haute die Frau den ersten Spalt in das extrem Stabile Holz. Ein Glück war die Axt extrem stabil, eine normale Axt hätte diesen Schlag vermutlich nicht überlebt.
Der zweite Schlag war schwieriger zum ausführen, jedoch für eine geübte Handwerkerin kein Problem. Somit war auch die zweite Kerbe von unten nach oben in das Holz gehauen.
Ein kräftiger Tritt gegen das dadurch entstandene Dreieck genügte nun damit die tiefe Kuhle im Mast frei lag, jetzt dürfte auch spätestens dem letzten, der dies beobachtete aufgefallen sein, das Yuki den Mast fällen wollte, so wie es Holzfäller bei den großen Bäumen taten. Doch es genügte noch nicht ganz das Loch in den Mast zu hauen, damit dieser auch umkippte.
Eine Schwungvolle Drehung und ein Kraftvoller Schlag mit der Rückseite der Axt gegen die andere Seite des Mastes halfen jedoch auch gegen dieses Problem.
Die Frau war schwer versucht 'Baum fällt!' auszurufen, doch dafür war die Situation viel zu ernst, als der Mast erst langsam begann zu kippen und dann immer schneller wurde und die daran befestigten Taue rissen, natürlich war sie intelligent genug den Mast in die entgegen gesetzte Richtung zu ihrer heiligen Red Carpi kippen zu lassen.
Schnell war genau hier das Problem, das war der Gegnerische Scharfschütze leider auch. Dieser befreite sich, während der Mast kippte aus seiner Vorrichtung und rannte an eben diesem Mast entlang auf das Schiff zurück, auf welchem er auch ankam bevor der Mast endgültig im Meer landete.
Jetzt hatte es die Frau vermutlich mit einem wütenden Scharfschützen zu tun…. "Sollte dass nicht eigentlich Taniths Aufgabe sein…." wie in Gottes Namen sollte man denn gegen etwas kämpfen, das einen umbrachte bevor man auch nur nah genug für einen Schlag war……Doch zu Ihrer allgemeinen Überraschung hatte Sie noch keine Kugel in der Brust, der Gegner starrte zuerst einmal Tanith an.
 

Wavami

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Es war ja nicht ungewöhnlich oder verwerflich, zumindest Wavamis Meinung nach, wenn man sich für eine Antwort Bedenkzeit nahm. Vor allem nicht in diesem Fall, wo wahrscheinlich jeder Mensch seine Zeit brauchte, um für sich das Für und Wider dieser Angelegenheit abzuwägen. Aber in diesem Fall musste sie dennoch sagen, dass sie hier eine Ausnahme von der Regel machen würde, auch wenn die Zeit, die seit ihrem Angebot vergangen war, eigentlich noch absolut zumutbar war. Das was sie störte war jedoch in keiner Weise zeitlicher Natur, sondern viel mehr Blickrichtungstechnischer, visierte ihr Gegenüber doch ganz klar die falschen und viel, viel zu tief liegenden Körperregionen ihrerseits an, was ihr absolut nicht gefiel. Allerdings war das größere Problem an dieser Stelle nicht, wie man bei jeder anderen Frau vielleicht annehmen könnte, die Stelle an sich, die er so penetrant anstarrte, sondern das, was sich noch dort befand, was man nicht unbedingt bei der Frau vorzufinden war. Dabei handelte es sich eindeutig um ihren Schweif.
Jetzt fehlt ja nur noch, dass der versucht in anzupacken., war der ausschlaggebende Gedanke Wavamis in diesem Moment. Darauf hatte sie wirklich überhaupt keine Lust, weshalb sie, um ihren Gegenüber wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, sich einmal recht übertrieben räusperte, während sie ihre Beine eng zusammenstelle und ihren Schweif dahinter verbarg. Irgendwie schien diese Maßnahme aber nicht die gewünschte Wirkung zu erzielen, sondern einfach gar keine. Aus dem Grund ging die Braunhaarige einen Schritt weiter und wedelte dem jungen Mann mit ihrer Hand vor den Augen herum, während sie sagte: „Halloho, meine Augen sind hier oben!“, was auch endlich etwas zu bringen schien, wurde sie doch nun wieder recht verdutzt angeschaut. Alles in allem konnte man aber sagen, dass ihr diese Angelegenheit eigentlich mehr als peinlich war, weshalb sie auch erst einmal selbst nichts mehr dazu sagte, sondern recht betreten zur Seite schaute, bis ihr Gegenüber ihr schließlich zu verstehen gab, dass er mit ihrem Vorschlag einverstanden war.
Aus diesem Grund galt es keine weitere Zeit zu verschwenden, weshalb die Fischmenschin auch direkt zu dem Jungen lief, um den es eigentlich die ganze Zeit ging. Zuerst schaute sie sich dann aber kurz um. Wir sind hier eigentlich genau auf dem Silbertablett serviert…Aber den Jungen kann ich nicht einfach so ohne Untersuchung bewegen, ohne ihn wahrscheinlich noch mehr zu verletzen. Hoffen wir einfach, dass der Scharfschütze beschäftigt ist. Die Diagnose an dieser Stelle zu erstellen war nicht sonderlich schwer für die Ärztin, war doch mehr als offensichtlich was ihrem Patienten passiert war. Als allererstes überprüfte sie das, was jeder Laie im allerersten Kurs in Erste Hilfe auch lernte, nämlich sie schaute, ob er Junge überhaupt noch lebte, ob er atmete und sein Herz noch schlug. Da beides noch gegeben war konnte sie nun weitermachen. Normalerweise würde sie den Blonden vor dem weiteren Vorgehen noch nach weiteren Verletzungen absuchen, um sicher zu gehen, dass er ihr nicht doch irgendwie wegstarb, während sie sich um seine offensichtlichste Verletzung kümmerte, hier ließ sie das aber bleiben, da sie bei der Verletzung dabei gewesen war und ihn nur ein Schuss getroffen hatte. Da dieser Punkt nun wegfiel konnte sie direkt zu Punkt zwei übergehen, die betroffene Schulter ihres Patienten zu entkleiden und sich die Wunde genauer anzusehen. Was sie dabei vorfand gefiel der Braunhaarigen aber nicht wirklich, denn erstens steckte die Kugel so wie sie das sah noch in der Schulter und zweitens war da noch etwas nicht richtig mit seiner Schulter, was sie schon durch einfaches Abtasten fühlen konnte. Denn sie spürte dabei ganz deutlich eine zweite Erhebung neben der, die die Kugel verursachte und die gehörte dort hundertprozentig sicher nicht hin. Kurz rang sie mit sich. Sollte sie wirklich versuchen diese Kugel raus zu holen und so eine Sepsis bei dem Jungen riskieren, oder sollte sie sie drinnen lassen?
Im Endeffekt entschied sich Wavami aber doch dafür, die Kugel raus zu holen, weil ein sauberes Verheilen der Kugel in der Schulter eigentlich sehr unwahrscheinlich war und sie diese zweite Erhebung, welche sich wie irgendein Splitter angefühlt hatte, genauer untersuchen wollte. „Deinem Kumpel steckt die Kugel noch in der Schulter und irgendwas anderes steckt ihm auch noch in der Schulter. Das beides versuche ich jetzt rauszuholen. Ich brauche eine Schale mit lauwarmem Wasser und etwa drei große, saubere Tücher.“, wandte sie sich dann an den Piratenkapitän, während sie ihre Tasche von der Schulter nahm und sich die nötigen Utensilien daraus nahm. Sie hielt es für besser den Braunhaarigen mit einzuweihen in das, was sie vorhatte, nicht dass er dachte, sie würde ihrem Patienten noch absichtlich schaden. Als sie damit fertig war ihre Hände zu desinfizieren fing der eigentliche Spaß an. Sie prüfte noch einmal zuerst, wo die Kugel genau saß und stellte fest, dass die Öffnung in der Haut leider zu klein war um die einfach wieder raus zu ziehen. Also musste sie sie Wohl oder Übel etwas vergrößern. Also nahm sie ihr Skalpell und tat wie sie eben dachte. Anschließend zog sie mit einer Hand die Wunde noch ein kleines Bisschen auseinander, nahm ihre Fasszange und zog die Kugel so behutsam wie irgendwie möglich aus der Schulter. Die Kugel ließ sie recht achtlos neben sich auf den Boden fallen. Anschließend tat sie Selbiges mit dem vermeintlichen Splitter, welcher sich tatsächlich als solcher herausstellte. Genauer gesagt war dieser auch Holz, was sie dort eigentlich überhaupt nicht vermutet hatte. Allerdings musste es dort schon lange gewesen sein, denn immerhin war kein Loch in der Haut gewesen, weshalb es nicht erst vor kurzer Zeit eingedrungen sein konnte. Die Fischmenschin wusste sich diesen Umstand jedoch nicht zu erklären, weshalb sie es vorerst einfach sein ließ, weiter darüber nachzugrübeln. Als sie nun also mit der eigentlichen Behandlung fertig war waren auch die von Wavami gewünschten Sachen da, wobei sie nicht genau sagen konnte seit wann genau, darauf hatte sie nicht geachtet.
Die Ärztin nahm sich eines der Tücher faltete es ein paar Mal und fing im Anschluss an es auf die Wunde zu drücken, um die Blutung nun endlich einmal zu stoppen, was nicht unbedingt die schlechteste Idee war. Allerdings konnte man noch recht deutlich sehen, wie der Junge atmete, also lebte er noch. Die Sache mit der Sepsis ließ Wavami allerdings trotzdem nicht wirklich Ruhe, schließlich wusste sie nicht, wie sauber die Tücher tatsächlich waren und steril waren sie bestimmt nicht. Doch Entzündungen konnte man auch im Nachhinein noch behandeln, weshalb sie sich dafür entschied das erst einmal hinten an zu stellen. Während sie nun also weiterhin versuchte die Blutung zu stoppen und anschließend die Wunde zu verbinden schaute sie wieder zu dem Kapitän und fragte ihn: „Sag mal, bist du eigentlich auch ein Fischmensch? Oder was hast du da mit deinen Armen und Beinen gemacht?“

Unterdessen konnte man erneut eine Stimme aus einem Megaphon deutlich bis auf die Carpi hören, die sagte: „Wir geben euch noch eine letzte Chance zur Kapitulation! Ergebt euch, oder alle werden exekutiert!“
 
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Akataja

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Da war mehr als nur ein Schuss gefallen, kurz nach dem ersten folgten weitere in schneller folge /haben sie jetzt eine Linie von Schützen gebildet? Wurde jemand getroffen?/ als seine Blicke dann Tanith auf dem anderen Schiff fanden, war Tanith umgeben von toten Soldaten und einigen Gewehren, aus denen noch etwas Qualm aufstieg /Was zur Hölle ist da passiert?/ kurz darauf wurde die Spitze des Hauptmastes der Marine in Rauch gehüllt. Akataja konnte da sehen wie sich Shakti ans Ohr fasste und rief „Was ist los bei dir!?“ Er konnte die kleine Teleschnecke unter den Bandagen nicht sehen und war deswegen zuerst einfach nur verwundert. Kurz darauf sah er Yukiko, die auch auf das andere Schiff gewechselt hatte, sie war mit einer Streitaxt bewaffnet und man erkannte schnell was sie vorhatte „Verdammt!“ rief Shakti noch aus und wollte gleich zurück auf das Schiff rennen „Hey! Vergisst du nicht was!?“ Akataja sprang ihr hinterher und schlug mit der Masamune zu, Shakti konnte zwar durch eine gekonnte Drehung ausweichen, kam damit jedoch zu nahe an Akataja und er konnte das Schwert einfach herumdrehen und mit dem Schwertrücken nach ihr schlagen, zu seiner Verwunderung, fing sie den Schlag mit der bloßen Hand ab „ich hab keine Zeit dafür!“ sie stieß sein Schwert einfach zur Seite, so dass Akatajas Verteidigung für den Bruchteil einer Sekunde offen war und das reichte Shakti. Sie rammte ihren Ellenbogen gegen seinen Hals, was Akataja den Atem raubte, fast zeitgleich stieß sie ihr Knie mit einem Sprung in seinen Magen und Akataja fiel um wie ein Kartoffelsack /verdammt! Was ist das? Liegt das an dem Gift dieses Fischmenschen?/ Shakti hatte sich wieder umgedreht und wollte weiter rennen, doch es war zu spät, der Mast fiel. Shakti hielt inne und drückte den Knopf an ihrer Mini-Baby-Teleschnecke „Hlain! Raus da!“ und dazu noch ein Ausruf, den Akataja nicht verstand, weil er diese Sprache nicht kannte. Shakti bekam keine Antwort mehr, stattdessen spürte sie kalten Stahl an ihrem Ohr. Akataja war viel schneller wieder auf den Beinen als sie gedacht hatte und hatte mit der Masamune einen gekonnten Stich gemacht. Er trennte damit die Bandagen etwas auf und entfernte die Teleschnecke von ihrem Ohr, gleichzeitig ritzte er ihr Ohr auch etwas an, so dass etwas Blut floss. „Dreh mir nicht den Rücken zu!“ Keuchte er noch. Akatajas Körper zitterte noch von den letzten zwei Treffern. Shakti hielt sich erschrocken das Ohr, sie hatte Akataja wohl nicht zugetraut einen so plötzlichen Angriff nach ihrem letzten Treffer zu landen, sie war zu nachsichtig „Ich hab euch unterschätzt... weil ihr aus einem schwachen Blue kommt, aber den Fehler mache ich nicht nochmal...“ Akataja pflückte die kleine Teleschnecke von seiner Klinge, er hatte mit seinem Stoß nur die Halterung beschädigt, das Tier war unverletzt und haftete dank seinem natürlichen Sekret an der Klinge „komisch... ich dachte immer, die sähen wie kleine Kackehäufchen aus...“ „Das ist eine ganz andere Art von Teleschnecke... und die sieht auch nicht wie ein Kackehäufchen aus!“ sie stürmte auf Akataja zu, ein heftiger Hieb ihrer Waffe schlug Akataja die Masamune aus der Hand /was zur...? Hatte ich meine Hand nicht fest um das Heft gelegt?/ er konnte den folgenden drei Faustschlägen noch ausweichen, hier sah er seine Chance /sie hält es nur mit einer Hand!/ er wich dem letzten Schlag aus, packte Shaktis Waffe und versetzte Shakti selbst einen Tritt, der sie wegschliddern ließ „Es ist aus! Ich habe deine Waffe!“ Aber als Shaktis Bandagen langsam bei Seite glitten und den Blick auf ihr Gesicht freigaben, sah er ein siegessicheres Lächeln. Sie hob langsam ihre Hand, in der sie die Teleschnecke hielt und Akataja blickte erschrocken in das dumme, irgendwie genervt und gelangweilte Gesicht der Teleschnecke, er hatte gar nicht gespürt, wie sie sie ihm abgenommen hatte. Das war schon das zweite mal, das Shakti mit so eine erstaunlich kräftige und gleichzeitig sanfte Bewegung nutzte. Sie brachte die Schnecke mit dem natürlichen Schleim wieder an ihrem Ohr an und verknotete gleichzeitig ihre Bandagen „Die kleine brauche ich, um Hlain wiederzufinden nachdem er deine Freunde fertig gemacht hat... und im Übrigen, ist dieser Kampf vorbei du hast deine Waffe verloren, also Überraschung: du hast verloren und gibst mir jetzt ShibiruKen zurück.“ „Willst du mich verunsichern? Ich bin ein Pirat, ich besiege dich einfach mit deiner eigenen Waffe.. egal was für einen komischen Namen sie hat.“ „gut... versuch es.“ Sie sah immer noch sehr siegessicher aus. Akataja drehte die Waffe herum, die er bisher am falschen Ende gehalten hatte. Er legte eine Hand an das von Bandagen verhüllte Heft, die andere kurz darunter, doch er kam nicht dazu die Klinge zu ziehen. Als die Bandagen sich spannten ging ein eiskalter Schauer durch seinen Körper und er hörte in seinem Kopf Schreie der Verzweiflung, in Stimmen, die er noch nie vernommen hatte. Sein ganzer Körper erzitterte und er riss seine Augen auf, als er realisierte, warum sein Körper ihm nicht mehr so recht gehorchte und auch, warum Shakti so siegessicher war. Er ließ das Schwert fallen, das kleines Glöckchen am Ende des Griffes, blieb dabei Stumm. Seine Beine gaben nach und er fiel auf die Knie /Todesangst.../ Das war es, warum sein Körper so geschwächt war. Das Gift des Quallenfischmenschen hätte ihn töten können, doch durch die Kämpfe, hatte er noch gar keine Chance das zu realisieren, sein Körper wusste es jedoch. Akataja fühlte sich, als würde er einem tiefen schwarzen Abgrund gegenüber knien und hinabsehen. Er war schon häufig mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert, doch er glaubte nie wirklich daran, dass er sterben könnte /Meine Aufgabe ist zu wichtig, ich kann nicht sterben, bevor ich meinen Wert nicht bewiesen habe./ doch er hätte vor einer knappen halben Stunde gut sterben können und dieses Schwert hatte ihn erinnert, es wurde ihm klar in dem Augenblick, als er das Heft fest genug gefasst hatte, um es ziehen zu können „Dieses Schwert... ist verflucht.“ hauchte er leise und sah zu Shakti auf, die das verfluchte Schwert aufnahm „Ja... jeder der es zieht, stirbt, bevor er es in die Scheide zurück stecken kann. Dass du den Fluch spüren kannst, bedeutet dass du bereits fortschritte damit gemacht hast, deinen Geist zu trainieren... aber bilde dir nichts darauf ein. Niemand, nicht mal Mönche die Jahrzehnte lang ihren Willen und ihren Glauben gestählt haben, war bisher dazu in der Lage soviel Verzweiflung und Schmerz zu ertragen, um diesen Fluch zu überstehen...“ sie schloss kurz die Augen, schien sich an etwas zu erinnern, wobei sich ihre Faust fest um die Waffe schloss, so fest, das sie zitterte „Niemand...“ wiederholte sie „Die Talismane sind das einzige was mich und alle anderen vor dem Fluch beschützt. Aber warum erzähle ich dir das überhaupt? Sieh dich an, du bist besiegt, kannst nicht mal mehr auf den Beinen stehen. Warte hier darauf verhaftet zu werden, ich kümmere mich solange um deine Freunde.“ „NEIN!“ schrie Aka ihr nur entgegen, er hob die Masamuen auf und richtete sich mit zitternden Beinen wieder auf „Ich... ich habe Angst... ich will nicht sterben... aber ich kann dich das nicht tun lassen.“ Langsam rann eine Träne über seine Wange /Ich kann nicht vorwehrts und nicht zurück... ich kann nicht mal hier stehen bleiben...Was soll ich tun?/ „Siehst du? Das ist Verzweiflung...du bist ihr nicht gewachsen. Diese Waffe hier, würde dich töten, wie sie es schon mit vielen getan hat.“ Kurz darauf hatte Akataja Shaktis Fuß im Magen und kippte um, diesmal stand er nicht so schnell wieder auf, ihn umfing eine selige Ohnmacht.

Shakti vergaß daraufhin für einen kleinen Augenblick die Kämpfe um sich herum, sie vergaß sogar kurzzeitig Hlain, dem sie jetzt eigentlich helfen sollte. Der Fluch zeigte sich, seid dem sich zusammen mit Hlain reiste, nur noch selten. Aber jedes mal erinnerte es sie wieder an die Menschen, die wegen dem Fluch schon gestorben waren und vor allem an das erste mal, dass sie es selber sah. Dann schüttelte sie aber den Kopf, sie waren immer noch mitten im Kampf, dies war nicht die Zeit für Erinnerungen. Sie ließ den gesuchten Mann am Boden liegen und lief zurück zu ihrem Schiff.
 
B

Beubo

Guest
“Äh. Äh. Okay.” stammelte Beubo als Antwort. Mehr bekam er vor peinlicher Berührung einfach nicht raus, wofür er sich selbst am liebsten vor das nächst beste Bayonet geworfen hätte! Ja es stimmte, zur Zeit kämpften sie auf dem Meer um ihr Leben aber bei Gott, wie doof musste man sein, um einem Mädchen unentwegt auf den Hintern starren zu müssen? … Obwohl, wenn wan es genau nahm, begutachtete Beubo viel eher den merkwürdigen Schweif, den den der Fischmensch sein Eigen nannte. Doch das tat im Endeffekt nicht wirklich etwas zur Sache - Starren ist Starren und der erste Eindruck ist damit wohl endgültig begraben wurden. “Appropos…”, Beubo fixierte seinen Blick nun wieder auf Ark, den Wavami und er inzwischen zum Glück unbeschadet erreicht hatten. Die eigentliche Schlacht schien sich aus irgend einem Grund auf das Marineschiff verlegt zu haben, doch darüber zerbrach sich Beubo in diesem Moment nicht weiter den struppigen Kopf, zumindest nicht bewusst. Alles wofür er Augen und Ohren zu haben schien, waren die vorsichtigen, untersuchenden Berührungen Wavamis, wie sie scheinbar routiniert den angeschlagenen kleinen Mönch abtaste. Sie hatte sich dazu hin gekniet, aber sie schien dennoch fast beinahe so hoch zu sein, wie Beubo, der wohlgemerkt aufrecht stand. Den Informationsfitzel, dass dieses Fischmädchen wie auf den ersten Blick vermutet ziemlich groß sein musste, legte der Piratenkapitän der Beubos jedoch erst einmal weiter hinten in seinem Gedächtnis ab. Jetzt musste, und vor allem wollte, er sich viel eher auf das wesentliche konzentrieren: Nämlich Ark zu helfen!
Es dauerte überhaupt nicht lange und Wavami kam zu einer schnellen Diagnose. Sie überlegte kurz und teilte sich dann Beubo mit. Offensichtlich erklärte Sie ihm fachmännisch den Ernst der Lage, ergo, wie es um den blonden Kämpfer stand und was er genau für ein leiden hatte… jedoch verstand Beubo nur jedes zweite Wort, wenn denn Überhaupt. Das mochte vielleicht daran liegen, dass er sich vielleicht mit so einigem, aber mal so gar nicht mit Medizin auskannte… und zum anderen bestimmt auch daran, dass auf dem Marineschiff zu diesem Zeitpunkt der gottverdammte Mast wie ein angeschlagener Weihnachtsbaum regelrecht umgemäht wurde!? Der entstandene Schaden schien sich zum Glück nicht auf die Red Carpi ausgeweitet zu haben, doch Beubo ließ sich sowieso nicht ablenken. Er schüttelte den Kopf, bedeutete Wavami auf diese Weise dass er akustisch kein Wort verstanden hatte und kam dem Mädchen stattdessen näher. Zu seinem erstaunen roch sie überhaupt nicht fischig.... Er schrie über den Lärm hinweg: “Wie kann ich helfen?”
Wavami nickte. Sie wünschte sich eine Schale mit lauwarmem Wasser und drei große Tücher. Beubo nickte zurück und grinste angespannt. Er freute sich offensichtlich, helfen zu können. Sofort sprang der Kapitän dank seiner Teufelskraft übers Deck und peilte dabei die Kajüten an. Bei der Prozedur musste er über einen Marinesoldaten hopsen, was jedoch kein Problem darstellte. Der Mann war völlig Baff von Beubos Verwandlung und ließ sogar vor Schreck den Säbel fallen.
Einen Krug mit Wasser zu besorgen ging ratzfatz, Beubo war im Nu wieder auf dem Rückweg. Währenddessen kam er nicht umher, nach seinen Nakama zumindest einmal kurz Ausschau zu halten. Dabei bemerkte Beubo, dass scheinbar alle seine Freunde irgendwo unter gekommen waren, wo er weder Tanith, noch Yukiko oder Akataja ausmachen konnte. Doch da das Marineschiff so in Mitleidenschaft gezogen wurde, nahm er nur das Beste an. Im Geiste drückte er ihnen also die Daumen und sprang schnurstracks zurück zu Wavami. Die Fischfrau hatte den kleinen Mönch inzwischen in eine andere Position gedreht und schien bereit für den Eingriff. „Wo sind die Tücher?“ Beubo stutzte, er hatte doch tatsächlich die Tücher vergessen!? Er sah sich gehetzt um, doch dann sagte er plötzlich: „Moment! Ich habs!“ Er streckte seinen Arm aus, der natürlich zu einer Spirale geworden war, und schnappte sich auf diese Weise den Marinesoldaten, der noch immer verblüfft zu Beubo starrte. Genau am Reverse gepackt, flog der Typ zu den dreien hinüber, als Beubo die Armfeder wieder spannte. Mit einem Affenzahn, wohl gemerkt! Um genau zu sein, so schnell, dass Beubo hastig ausrief „Deckung!“, er und Wavami sich gerade noch so duckten und der Marinesoldat jodelnd über sie hin wegflog! Beubos Spiralarm schlingerte dabei heftig, doch er ließ nicht los. Und schließlich, als die Kraft zu groß wurde machte es einmal laut RRRITSCH! und der Soldat war aus seinem weißen Hemd gerutscht und ging in Folge dessen über Bord. Beubo zog den Arm wieder ein und hielt Wavami das erbeutete Kleidungsstück unter die Nase: „Wird das gehen?“ Die Ärztin zog scharf den Atem ein, scheinbar unsicher, was sie von der letzten Aktion halten sollte, erwiderte jedoch nichts weiter. Sie nickte lediglich und meinte „Gut. Danke.“ Dann begann sie zu Operieren.
Scheinbar jeder Handgriff saß, zumindest bildete Beubo sich das so ein, das heißt, für ihn sah es als nicht Nichtmediziner so aus. Er war außerdem echt nervös, knetete unentwegt seine Hände und atmete hastig.
Plötzlich, jedoch ohne dabei aufzuschauen, fragte Wavami ruhig: „Sag mal, bist du eigentlich auch ein Fischmensch? Oder was hast du da mit deinen Armen und Beinen gemacht?“ Beubo war für einen Moment lang verdutzt. War überrascht, das die Fischärztin scheinbar plaudern wollte. Aber schließlich leuchtete es Beubo ein: Wavami musste bemerkt haben, wie durch den Wind er tatsächlich war... Er fühlte sich auf einmal wieder wie ein Kind, das eine Spritze bekam. Früher hat der Onkel Doktor die Kinder immer mit persönlichen Gesprächen abgelenkt, damit diese nicht so nervös waren und ihre Angst ablegten… Beubo verstand und lächelte daher, antwortete sanft: „Danke… Äh, nein, dass ist etwas komplizierter. Ich erzähl dir die Gischte später.“ „Später…“, wiederholte Wavami flüsternd und verknotete dabei gerade die Enden des Verbandes. Dann jedoch hallte eine Stimme durch ein Megafon: „Wir geben euch noch eine letzte Chance zur Kapitulation! Ergebt euch, oder alle werden exekutiert!“

An Deck des feindlichen Schiffs waren im Prinzip keine Marinesoldaten mehr. Lediglich Shakti beschäftige sich mit Akataja. Und obwohl dieser einen erbitterten Widerstand zu leisten schien, war für Hilain ganz offensichtlich, dass der weißhaarige keine echte Herrausforderung für seine Kollegin darstellte. „Und ich?“, Hilaine neigte für gewöhnlich nicht zu Selbstgesprächen, und falls doch, dass niemals mit ausgesprochenen Wörtern. Es gab in der Regel immer nur ihn und diese Stimme in seinem Kopf, die ihn anhielt, Ruhe zu bewahren, kontrolliert zu Atmen und immer genau wusste, wann man abdrücken musste und wann nicht. Er nannte diese Stimme immer das Soldaten-Hirn und im Grunde war es sein engster verbündeter. Aber nachdem diese extrem nervigen Piraten seinen tollen Ausguck und somit auch Hilains „Schützengraben“ wortwörtlich entwurzelt hatten, konnte der Profi einfach nicht anders, als sich leise meckernd und aufs tiefste verärgert darüber, den Feind nicht richtig eingeschätzt zu haben aus den zertrümmerten Überresten des Krähennests zu wühlen. Er würde der Geschichte sofort ein Ende bereiten. „Erst eine Warnung… Sie waren nur noch zu dritt. Ach nein zu viert. Mojo, die beiden Fischmenschen und Beubo. Warte. Mojo ist bestimmt schon erledigt und die Qualle ist auch außer Gefecht… also nur noch zwei.“ Ehe er sich versah, war Hilain wieder auf den Beinen, seine Gewehr zum Glück unversehrt. Er drehte an einem kleinen Rädchen seiner Teleschnecke und verkündete dann: „Wir geben euch noch eine letzte Chance zur Kapitulation! Ergebt euch, oder alle werden exekutiert!“ Beubo sah lediglich verwirrt von seinem niedergestrecktem Freund auf und suchte sein eigenes Schiff mit verwunderten Blicken ab. Hilaine wusste nicht wieso er sich überhaupt davon behelligen ließ, doch diese augenscheinliche Unprofessionalität dieses Mannes trieb ihn innerlich zur Weisglut. „Also schön.“, seufzte er daher, legte seine Waffe an und zielte auf den Kapitän der Beubos. Peng! Der Lauf Hilaines Gewehr ruckte, als es von dem Projektil der Waffe eines feindlichen Schützen getroffen wurde und augenblicklich splitternd zerbarst! In diesem Augenblick fragte sich der geübte Scharfschütze nur zwei Dinge: Wieso hatte der Feind ihn nicht sofort erschossen, statt nur die Waffe zu zerstören und wie zum Teufel sollte er da heil wieder raus kommen. Hilane drehte sich um und da stand eine der Beubos, die Frau mit dem roten Kopftuch. Und… Hilaine Sagithars Bruder, Tanith!?
 
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Es war manchmal schon irgendwie seltsam mit anzusehen wie die eigenen Reflexe arbeiteten, während man selbst quasi zum Zuschauer degradiert wurde. Taniths erster Impuls, als er hinter sich hörte wie der Hahn eines Gewehrs gespannt wurde, war den Schützen mit einem Schuss in den Bauch oder die Brust aus dem Spiel zu nehmen. Als er sich umdrehte und die Waffe hoch riss beschloss sein Körper jedoch eine minimale Planänderung, ohne den Besitzer eben dieses Körpers vorher darüber zu informieren. Der Schuss zerschmetterte Schaft und Lauf des gegnerischen Gewehrs und lies den Schützen verblüfft stehen.
Tanith schaute in ein Gesicht, das mit seinem eigenen deutliche Ähnlichkeit hatte, wenn auch etwas älter und von einigen Jahren Seefahrt sichtlich gegerbt. Er senkte seine Waffe und schaute seinen Bruder an. Der Adrenalinrausch der locker ein dutzend Marinesoldaten schwer verletzt oder umgebracht hatte ebbte Augenblicklich ab und der Scharfschütze der Beubos glaubte jemand hätte ihm das Schiff unter den Füßen weg gezogen. "Hlaine? Was zum Teufel machst du hier?" Es dauerte einige Sekunden bis von dem älteren Schützen eine Antwort kam. "Eigentlich nur meine Arbeit. Was triebt bringt dich hier her und wieso knallst du meine Leute ab?" Tanith schaute hinter sich, auf die zahlreichen verwundeten Soldaten. "Notwehr." Hlains Augenbraue zuckte erstaunt nach oben.
Er stieß plötzlich einen schrillen Pfiff aus und die restlichen Marinesoldaten an Deck des Schiffes richteten ihre Waffen auf Tanith und Yukiko. "Ich würde sagen du hörst jetzt lieber erstmal auf dich zu wehren und kommst mit, es gibt glaube ich ein paar Dinge zu besprechen." Tanith schaute sich langsam um und verlagerte dabei sein Gewicht von einem Bein auf das andere. "Sieht nicht so aus als wolltest du mir eine Wahl lassen." Hlaine nickte. "Ich würde das ganze trotzdem lieber unter vier Augen und ohne Waffen regeln, Mom und Annie würde uns lynchen wenn sie rauskriegen, dass wir einander an die Kehlen gehen." Tanith schaute zu Yukiko. "Hlaine, ich schlag dir nen Deal vor. Du lässt Beubo und den anderen so lange ihre Ruhe bis wir beide uns unterhalten haben und ich stell keinen Unsinn mit deinen Männern an, du weist schon, keine Notwehr mehr und so." Der Marineschütze dachte kurz nach und nickte dann mit einem seufzen.
Hlaine holte tief Luft und brüllte ein mal aus vollem Hals quer über das Deck seines Schiffes. "Waffen runter! Bis auf weiteres haben wir und das Piratenschiff einen Waffenstillstand. Jeder der gegen diesen Befehl verstößt kommt vor's Kriegsgericht." Die Köpfe der Marinesoldaten schossen nach oben und ihre Gesichter zeigte eine Mischung aus Überraschung, Unverständnis und Panik. Einige überlegten deutlich hörbar ob ihr kommandierender Offizier übergeschnappt war, aber nachdem Shakti den ersten der das aussprach mit einem Blick bedacht hätte der schärfer war als ihr Schwert hörten derartige Kommentare fast augenblicklich auf.
Tanith schaute zu Yukiko und deutete auf die Red Capri. "Sag du den Anderen, dass sie erstmal die Füße still halten sollen, ich hab hier erstmal ein paar Familienangelegenheiten zu klären. Nutzt die Zeit am besten um Ark und die Capri wieder zusammen zu flicken." Hlaine zog eine Augenbraue nach oben und wollte offensichtlich seine Bedenken äußern, dass die Reparatur ihres Schiffes viel bringen würde, aber schließlich beschränkte er sich auf ein leichtes Schnauben anstatt eines Kommentars.
Die beiden Brüder wandten sich wieder einander zu und für einige Minuten herrschte eisiges Schweigen. Schließlich war es Hlaine der die Stille brach. "Seit wann bist du Pirat?" Sein Brüder hob eine Hand und schüttelte den Kopf. "Technisch gesehen bin ich kein Pirat. Ich fahre auf einem Piratenschiff, aber eher weil ich Beubo noch was schuldig bin." Der ältere Sagitar räusperte sich. "Na ja, du hast mein Kanonendeck in die Luft gejagt, mindestens vier meine Männer an Deck erschossen und sicher ein gutes Dutzend schwer verletzt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass könnte man als Piraterie zählen." Tanith zuckte mit den Schultern. "Du hast das Schiff auf dem ich gefahren bin beschossen und deine Männer erweckten nicht gerade den Eindruck, dass sie offen für eine Unterhaltung gewesen wären. Was sollte ich machen." Hlaine überlegte einige Sekunden und grinste dann. "Ok, den geb ich dir, es war in gewisser Weise Notwehr. Und wenn ich ein paar Strippen ziehe krieg ich die Zuständigen sicher dazu über deine Beteiligung an dem ganzen mist hier hinweg zu sehen." In Taniths Augen zeigte sich deutliche Überraschung. "Du willst mich also decken?" Ein hinterlistiges Grinsen schlich sich auf das Gesicht seines Bruders. "Unter zwei Bedingungen, du hilfst mir die Bande fest zu nageln und bezahlst mir ein neues Gewehr."
Es dauerte einige Augenblicke bis der jüngere Schütze seine Gedanken wieder sortiert hatte. "Du willst, dass ich dir helfe Beubo und die Anderen der Marine zu übergeben?" Hlaine nickte. "Du hast doch selber gesagt, du bist kein Pirat." "Ich bin aber auch kein angehöriger der Marine, ich hab für euren verein nicht gerade viel übrig." "Wär's dir lieber wir versuchen uns gegenseitig abzuknallen?" Tanith dachte kurz darüber nach was ihre Familie wohl machen würde wenn sie hört, dass einer von ihnen den anderen erschossen hatte. "Ich hab eigentlich keine große Lust dich abzuknallen. Deswegen hab ich ja auch vorhin dein Gewehr zerlegt und nicht dich." Hlaine grinste fröhlich. "Gut, dann lass und die Bande zu zweit ausknipsen, hat ein bisschen was von früher, als wir zusammen im Wald jagen waren. Meinste nicht?" Taniths Gesicht wurde erst und er schaute mit einem bedauernden Gesichtsausdruck zu den Beubos.
 

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Yuki verstand am Anfang noch nicht so ganz, warum Tatnith den anderen Scharfschützen nicht einfach abgeschossen hat. Nicht dass sie dies befürworten würde, aber bei den restlichen Leuten der Marine war es ihm doch auch egal gewesen.
Sie sollte es aber sehr schnell nachvollziehen können.
Die zwei Gewehrhalter begannen sich zu unterhalten und es war schon nach dem ersten Satz klar, dass sich die zwei kennen mussten.
Bis hier hin war alles noch in Ordnung und die Zimmerfrau hatte wirklich noch ein wenig Hoffnung, dass es trotz allem gut ausgehen könnte, auch wenn gerade mal wieder definitiv zu viele Gewehrläufe auf sie gerichtet waren. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
"Hat er gerade MOM gesagt?!?!?!"
Doch sie stirbt. Jetzt wo sich die Frau die zwei Männer näher ansah, war die Ähnlichkeit doch wirklich zu sehen, sie hatten es mit dem Bruder zu tun, das konnte ja nur nach hinten los gehen.
Tanith schickte die Frau auf die Red Carpi zurück, hatte aber immerhin eine Waffenruhe ausgehandelt zum Reden. Prinzipiell zweifelte sie eigentlich nicht an der Treue von Tanith, doch war es hier etwas anderes.
Könnten die Beubos wirklich verlangen und erwarten, dass er sich gegen seinen eigenen Bruder stellt?
So leid es ihr auch tat, sie brauchte ganz dringend einen Plan B für den Fall dass sich Tanith für die Familie entscheiden würde.
Immer noch mit der Streitaxt geschultert, ging die Zimmerfrau also zurück auf ihr Schiff, auch wenn sie nach der Carpi schauen sollte und sie wieder zusammen flicken sollte, konnte sie auch schon bevor sie das Schiff genauer unter die Lupe nahm sagen, dass sie immer noch fahrtüchtig war.
Es gab keine größeren Angriffe auf das Schiff und auch sonst nichts, dass verhindert hätte sofort wieder abzufahren, außer eventuell noch kommende Kanonenkugeln, somit hatte sie genug Zeit alles für einen halbwegs durchdachten Plan zu richten.
Auf der Red Carpi selbst blickte sich die Frau erst einmal um, es gab mehrere Lager, Pain war nirgendwo zu sehen, der musste wohl unter Deck sein, Akataja lag Ohnmächtig auf dem Boden und um Ark waren Beubo und Wavanami versammelt.
Zuerst ging sie zu den dreien, "hört mal zu, es herrscht gerade eine Waffenruhe, Tanith hat auf dem anderen Schiff was zu besprechen, es wäre trotzdem recht intelligent wenn ihr euch hier nicht so als perfekte Zielscheibe präsentiert, falls etwas nach hinten los gehen sollte. Versucht einfach irgendwo Deckung zu finden während ihr euch um Ark kümmert."
Die erste Runde wäre erledigt, nun ging es noch darum Akataja aus der Schussbahn zu bewegen.
Sie lief zu ihrem kameraden hin, schnappte sich einen Arm von dem Schwertkämpfer und zog ihn direkt hinter die Reling, solang kein Scharfschütze auf ihrem Schiff war, sollte er dort sicher sein, wenn ein Scharfschütze gegen die Beubos gerichtet es bis auf die Red Carpi schaffte, währen sie so oder so verloren.
Sie selbst blieb ebenfalls an der Reling stehen, immer noch mit der Streitaxt, welche sie so einem armen Soldaten abgenommen hatte geschultert und beobachtete die Schützen beim Gespräch.
Hören konnte man beim besten Willen nichts davon, doch der Gesichtsausdruck den Tanith am Ende den Beubos zuwarf, sagte einiges aus, dazu noch das breite Grinsen seines Bruders, da steckten sie ja schön in der Scheiße.
Die Zimmerfrau könnte es verstehen, wenn Tanith nicht gegen seinen Bruder kämpft aber der Gesichtsausdruck legte eher nahe, dass er mit seinem Bruder gegen Sie kämpfen wollte.
"HEY TANITH!" brüllte die junge Frau einmal quer zum anderen Schiff.
Sie wollte sicher sein, dass sie seine Aufmerksamkeit hatte. Sie sprach danach zwar immer noch laut weiter, damit er sie verstand, aber doch nicht mehr ganz so laut.
"Ich hab kein Problem damit, wenn du nicht gegen deinen Bruder kämpfst! Aber solltest du vorhaben uns in den Rücken zu fallen, dann hab wenigstens die Eier in der Hose und jag mir die Scheiß Kugel persönlich durch den Körper!"
Die junge Frau hatte nicht vor sich weg zu bewegen, als ihr Kollege jedoch das Gewehr auf Ihre Worte hin Schussbereit machte, bekam sie doch ein flaues Gefühl im Magen.
Hatte sie sich so sehr in dem Scharfschützen geirrt?
Wobei die Situation eine gewisse Ironie besaß, wenige Augenblicke vorher hatte sie ja eigentlich noch jedem gesagt er solle sich nicht zu Zielscheibe machen weil es einfach dämlich wäre und genau das tat sie nun selbst.
Sie richtete sich zu Ihrer vollen Größe auf, so als ob sie Tanith ja genug Fläche zum Treffen geben wollte, als ob das notwendig wäre…Schulterte die Axt noch einmal richtig und stemmte die Freie Hand in die Hüfte.
Sie ließ dabei Tanith keine Sekunde aus den Augen, sollte er wirklich schießen wollte sie Ihm in die Augen sehen. Käme es soweit, dass Tanith die Beubos verraten würde und mit dem Bruder kämpfen würde, hätte ein weiterer Kampf sowieso keinen Sinn mehr.
Nicht einmal Yuki wusste wie viel Sprengstoff genau in der Werkstatt war, er müsste es nur in die Luft jagen dann wäre das ganze eh gegessen. Doch das war nur eine der Möglichkeiten wie sie hier das Ende finden könnten.
Der Scharfschütze legte das Gewehr an, den Lauf auf Yuki gerichtet und begann zu zielen. So sehr auch ihr Gesunder Menschenverstand gerade rief 'verdammte scheiße du blöde Kuh spring endlich in Deckung' rührte sie sich immer noch nicht.
Da die Zimmerfrau immer noch nur Tanith fixierte bemerkte sie auch nicht wie Hlains Grinsen noch einmal breiter wurde und inzwischen selbst Shakti begann mehr als nur siegessicher zu Grinsen.
Die einzigen Dinge die von der Frau wahrgenommen wurde, war ihr Herzschlag, Yukis Herz versuchte gerade mehr oder weniger mit jedem Schlag aus der Brust zu springen um das Drama nicht mit erleben zu müssen, das Geräusch des Meeres und die endlos langen Sekunden die sich ihr 'Söldnerkollege' Zeit ließ um sie richtig anzuvisieren.
 

Wavami

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Die Antwort, welche Wavami von Beubo erhalten sollte, war weitaus weniger informativ, als sie es sich erhofft hatte. Erwartet wäre an dieser Stelle eindeutig das falsche Wort gewesen, sie beide kannten sich ja absolut gar nicht und da war sie davon überzeugt, dass es sehr anmaßend wäre, wenn sie wirklich etwas von ihm erwarten würde. Dennoch änderte dieser Umstand nichts an der Tatsache, dass sie nur eine sehr schlechte Antwort bekam und für genauere Informationen auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet wurde, wobei dieses kleine Wörtchen „später“ für sie in seiner Antwort eine essenzielle Bedeutung bekam. Denn es warf für die Fischmenschin eine entscheidende Frage in den Raum. Und zwar wie lange sie auf diesem Schiff überhaupt noch zu bleiben gedachte. Eigentlich hatte sie, nachdem sie hier mit dem Jungen fertig wäre, nur noch vor Pain zu verarzten und im Anschluss gemeinsam mit ihm zu verschwinden, wenn er dazu bereit wäre. Sie sah nicht ein, was es sonst noch für einen Grund geben könnte noch weiter zu bleiben, wenn das erledigt war. Immerhin hatte ihr der Abstecher auf diesen Kahn bisher nur Probleme bereitet und sie hatte nicht vor wegen irgendetwas drauf zu gehen, mit dem sie absolut nichts zu tun hatte und für das sie überhaupt nichts konnte. Wenn die Leute von der Marine meinten, sie müssten sich mit den Piraten prügeln und umgekehrt, dann war das nicht ihr Bier, solange sie nicht einen persönlichen Grund zum Eingreifen bekam. Sollte Beubo es also wirklich ernst gemeint haben mit seiner Aussage und würde alles so verlaufen, wie sie es gerne hätte, dann wäre die Zeit, die er noch dafür hätte nicht wirklich die allerlängste.
Einen Moment später hörte die Braunhaarige erneut eine Durchsage, die sich vom Inhalt her nicht von der Ersten unterschied, die sie am heutigen Tag vernommen hatte, wobei sie dieses nochmalige Angebot nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Aber sie selbst schien nicht die einzige zu sein, die überrascht war, denn das Zottelhaar neben ihr fing an sich verdutzt in der Gegend umzuschauen. Natürlich konnte sie nicht sagen, was ihn an der Ansage so verwunderte, aber das war für ihre Person auch nicht weiter von Belang. Und selbst wenn sie vorgehabt hätte genauer nachzufragen, sie wäre gar nicht erst so weit gekommen. Der Grund dafür war das Erscheinen einer Frau mi t einer Axt, welche auf die beiden am Boden Sitzenden zukam. Wavami war sich sehr sicher, dass es sich bei der Frau um diese Yukiko handeln musste, mit der sie vorhin verwechselt worden ist, war sie doch die einzige weibliche Piratin, die sie heute gesehen hatte. Jene meinte, als sie bei ihnen angekommen war, dass es eine vorläufige Waffenruhe geben würde, da ein gewisser Tanith auf dem anderen Schiff etwas zu klären hätte. Dagegen hatte die Ärztin nichts einzuwenden und auch die Meinung von Yukiko, dass es nicht sehr schlau wäre noch länger an Ort und Stelle zu bleiben war nicht gerade eine schlechte Idee. Sollte der Scharfschütze aus irgendeinem Grund meinen er müsste erneut auf dieses Schiff schießen oder würden erneut Marinesoldaten kommen, dann war es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht sehr gesund dort zu verweilen.
Und genau aus diesem Grund verlor die Fischmenschin keine weitere Zeit und fing an ihre Sachen wieder in ihrem Rucksack zu verstauen. Kaum, dass sie damit fertig war schulterte sie ihn wieder und sprach zu Beubo: „Sie hat recht, wir sollten wohl besser von hier verschwinden.“ Nachdem sie das gesagt hatte bewegte sie sich hinter den Kopf von ihrem Patienten und sagte weiter: „Komm, hilf mir mal mit deinem Freund. Du nimmst die Beine und ich seinen Oberkörper, in Ordnung?“ Normalerweise hatte die Braunhaarige kein großartiges Problem damit einen Menschen hochzuheben und allein zu tragen, dazu war sie vollkommen in der Lage, allerdings gab es bei diesem Jungen immer noch zu beachten, dass er verletzt war und auch wenn sie wusste, wie man Verletzte ohne Hilfe transportieren konnte, so war es doch wesentlich einfacher wenn sie ihn einfach zu zweit tragen würden. Eben das taten die beiden einen Moment später auch, sie hoben den Blonden behutsam von der Erde und sowie das geschehen war stellte Wavami fest: „Du wirst wohl führen müssen, ich kenne mich bei euch nicht aus.“
So kam es, dass der Kapitän sie langsam aber sicher unter Deck führte, in einen Raum in dem ein Tisch stand, der von zwei Bänken flankiert war. Außerdem konnte sie eine Küche sehen, die sie aber nicht interessierte. Einen kurzen Moment überlegte die junge Frau, ob sie ihren Patienten auf eine der Bänke legen sollten, entschied sich aber schnell dagegen, weshalb sie dem Braunhaarigen mitteilte: „Ich glaube, es wäre am schlauesten, wenn wir ihn hier auf den Boden legen. Wenn wir ihn auf eine der Bänke legen könnte es sein, wenn sich das Schiff stärker bewegt, dass er von ihr runter fällt und dabei könnte er sich noch mehr verletzen.“ Als der Blonde auf dem Boden abgelegt war prüfte die Ärztin noch ein letztes Mal seinen Puls und seine Atmung, um sich bei ihren nächsten Worten an ihren Gegenüber auch ganz sicher sein zu können: „Ich gehe ganz stark davon aus, dass er das überstehen wird, er atmet zumindest ganz normal und sein Herz schlägt auch so wie es sein sollte. Bleibende Schäden würde ich auch ausschließen. Gibt´s noch Fragen?“
Während sie auf eine Antwort wartete nahm sich Wavami kurz die Zeit um nachzudenken. Ihr nächstes Ziel war es auf jeden Fall ihren Fischmenschenkollegen zu suchen. Die Frage war hier nur, wo er überhaupt abgeblieben ist, denn sie musste zugeben, dass sie ihn nach des Treffens auf Beubo aus den Augen verloren hatte, da sie sich da voll auf ihren Gesprächspartner und ihre anschließende Aufgabe konzentriert hatte. Das konnte also eine etwas längere Suche werden, wenn sie Pech hatte. Sie hoffte einfach dabei, dass er sich nicht unbedingt mehr an Deck aufhielt, immerhin war sie ja eben absichtlich von dort weg gegangen und sie wollte eigentlich nicht, dass das umsonst gewesen war.
 

Akataja

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„Gut, Hlain hat alles unter Kontrolle.“ meinte Shakti noch zu dem Soldaten neben sich, nachdem sie ihm das Megaphon in die Hand gedrückt hatte „Unteroffizier, lassen sie die verletzten Männer unter Deck bringen, der Schiffsarzt soll sie behandeln... und jeder der noch einen Hammer halten kann soll sich daran machen das Schiff zu reparieren, stopft die Löcher im Bug und pumpt das Wasser raus, macht von mir aus eine Eimerkette, aber schafft das Wasser vom Schiff! Wenn die Zimmermänner dem gefällten Mast nicht flicken können, sollen sie ihn von Bord schmeißen, ich will das wir uns so schnell wie möglich wieder bewegen können, so nahe am Kapp der Zwillinge ist es gefährlich manövrierunfähig zu sein.“ Der Unteroffizier sah etwas verdattert zu ihr auf, so ernst hatte er Shakti noch nicht kennen gelernt. Shakti konnte sich darauf verlassen, das Hlain das regeln würde. So konnte sie sich etwas entspannen, der Kampf gegen den Verräter Mojo war zwar nicht so sehr anstrengend, aber es nahm sie immer mit wenn sie den Fluch bei der Arbeit sah. Am liebsten wäre sie jetzt zurück in ihre Kabine gegangen um etwas zu meditieren, aber der Waffenstillstand konnte jederzeit enden und dann musste sie sofort da sein um zuzuschlagen. Darum kniete sie sich einfach aufs Deck und konzentrierte ihre Sinne auf das Piratenschiff. Der Qallenfischmensch war verschwunden, der andere Fischmensch war mit dem Kapitän und dem angeschossenem Mönch ins Schiffsinnere gegangen. An Deck waren also nur noch der Verräter Mojo und die Frau, die den Mast gefällt hatte. Solange keiner die Waffenruhe brach, musste Shakti nur auf eines achten, nämlich das keiner entkam. Sie hatte das Schwert vor sich gelegt und begann ruhiger zu atmen, ihre Augen waren geschlossen und von außen hätten die meisten Menschen gedacht sie würde schlafen, doch sie war hell wach. In der Meditation, während ihre Augen geschlossen waren, nahm sie ihre Umwelt teilweise besser wahr, in diesem Zustand, konnte sich bisher nur einer an sie heranschleichen, sie war schon fast so gut, wie es ihr Vater damals war. Sie spielte in diesen Momenten oft mit dem Gedanken, so wie er, das Schwert einfach selber zu benutzen, die Jahre voller Meditation und Training mussten sie doch auf den Schmerz und die Verzweiflung vorbereitet haben, die in diesem Schwert steckten. Doch nicht mal der beste Mönch, der weiseste und besonnenste Mann, den sie kannte, hatte es geschafft die Klinge wieder zurückzustecken. Und immer wenn sie sich vorstellte, selber die Klinge zu ziehen, oder sie einfach irgendwo liegen zu lassen, dachte sie daran wie Er starb und an das Versprechen, dass sie ihm gab. Nur weil sie ihr Versprechen hielt, konnte sie die Ruhe finden jetzt zu meditieren oder in der Nacht zu schlafen.

Es war kühl, eine angenehme Kühle, die Pain die Schmerzen und die Wunden vergessen ließen. Im Wasser fühlte er sich schon immer am besten, hier war er stärker, wesentlich stärker, hier fühlte er sich zuhause. Während die bandagierte Frau mit dem langhaarigen gekämpft hatte, konnte er sich davon stehlen und der Sprung ins Wasser tat so gut wie schon lange nicht mehr. Es erinnerte ihn an damals, als er als kleiner Junge zum ersten Mal ins Meer sprang. Er hatte Wavami davon erzählt, wie er als Sklave in einem Aquarium aufwuchs, wo er zur Unterhaltung der Menschen Kunststückchen machen musste oder manchmal, wenn sein Besitzer genug Langeweile hatte, vor gefräßigen Piranhas davon schwamm, die man mit in das Aquarium setzte. Er hatte Wavami auch erzählt, dass niemand, er eingeschlossen, davon wusste, dass er mit der Zeit überall aus seiner Haut das Gift absondern konnte und während die Bediensteten nur auf seine Tentakel achteten, konnte er sie mit gezielten Tritten besiegen. Er erzählte Wavami auch von dem rettenden Sprung aus dem fünften Stockwerk ins Meer und wie er so das erste mal den salzigen Geschmack von Meerwasser und Freiheit kennen lernte. Er erzählte Wavami jedoch nicht davon, wie er zuvor noch jeden seiner Besitzer und zehn Bedienstete getötet hatte. Ein dreizehnjähriger Junge hatte fünfzehn Menschen getötet, darunter Frauen und Kinder, die zwar adelig waren, aber nicht so wichtig, dass die Marine den Vorfall weiter untersuchte. Pain musste Wavami zurücklassen, aber er würde wiederkehren und sie retten, er musste sich nur besser vorbereiten und er würde wieder so viele Tote hinterlassen, nein, sogar noch mehr, die Piraten und die Marine. Aber er musste sich erst einmal regenerieren. Während er sich langsam immer tiefer ins Meer sinken ließ wurde aus den schmerzenden Wunden langsam nur noch ein Kribbeln. Eine seltene Fähigkeit, die nur wenige Quallen hatten und zu Pains Glück, schlummerte sie auch tief in seinen Genen, sonst hätte er die Jahre als Sklave nicht überlebt. Während seine Wunden sich regenerierten musste er darüber nachdenken, wie er sein Ziel erreichen würde. Das Hauptproblem war diese Frau, sie wusste wie man ihn verletzen konnte und war durch ihre Bandagen unempfindlich gegen das Gift. Aber sie hatte die selbe Schwäche, wie sie alle Menschen hatten. Diese ärmlichen Wesen, die nicht mal unter Wasser atmen können. Ein grinsen ging über seine Lippen als sein Plan Gestalt annahm und als ein völlig geheilter, quasi wiedergeborener Pain, schoss er plötzlich wieder hinauf zu den Schiffen.

Akataja ging es erstaunlich gut, zumindest körperlich, das Gift verlor langsam seine Wirkung. Das Atmen schmerzte nicht mehr und er konnte seinen Arm wieder ganz gut bewegen, auch die Striemen verblassten langsam, in einigen Stunden würde man sie schon nicht mehr sehen können. Aber es war auch nicht sein Körper der ihn im Kampf im Stich ließ, es war sein Kampfgeist gewesen. Er bekam mit das Yukiko ihn bei Seite zerrte, vermutlich irgendwohin, wo er nicht so sehr im Kreuzfeuer war. Es schien aus irgend einem Grund eine Pause zu geben und die wollte gut genutzt werden. Akataja musste nachdenken /Vor was hast du eigentlich Angst? Zugegeben, dieses Schwert ist unheimlich... diese Aura hat dich durcheinander gebracht. Du willst nicht sterben, nicht bevor du nicht deine Aufgabe erfüllt hast, aber du musst auch gar nicht sterben./ Aka erinnerte sich an das Training bei seiner Meisterin Hika, am späten Nachmittag, wenn die anderen völlig geschafft vom Platz gingen und die beiden, die einzigen waren, die noch trainierten.

Das Holzschwert von Aka flog durch die Luft und noch eher es den Boden berührte bekam er wieder einen Schlag von ihr in den Bauch, sackte zusammen und sie setzte sich, so wie immer, einfach auf seinen Rücken und zog ihre Pfeife hervor und das kleine Säckchen mit Tabak „Du hast gezögert.“ meinte sie gelangweilt als sie sich die pfeife stopfte „Du wolltest erst Angreifen, hast dich dann aber doch dafür entschieden einen Versuch zu starten, meinen Angriff abzuwehren.“ sie hielt kurz inne während der 16 jährige Aka mit dem Gesicht im Staub lag „ich meine, versteh mich nicht falsch, du hättest so oder so verloren, aber auf diese Art und Weise hättest du noch ein paar Sekunde länger durchgehalten, bevor ich dich besiegt hätte.“ „Das ist unfair!“ murrte der Junge in den Staub „Ihr seid ein Meister! Ihr seid viel stärker als ich, ich kann euch nicht besiegen.“ „Ja, das stimmt.“ Hika streckte sich und lachte kurz, bevor sie das Mundstück an ihre Lippen führte „aber darum ging es ja auch gar nicht, warum bist du nicht deiner ersten Idee gefolgt und hast angegriffen? Ich hätte zurückweichen müssen und du hättest eine tolle Gelegenheit für einen Treffer gehabt.“ „Weil, wenn ihr nicht zurückgewichen währt, hätte ich einen harten Treffer kassiert.“ „Hast du so auch.“ „Aber in einem echten Kampf, hätte es mich mein Leben gekostet.“ „Darum hättest du dich auch auf keinen Kampf auf Leben und Tod mit mir eingelassen, oder?“ „Nein...“ „Dann hätte ich dich einfach so getötet.“ „aber“ „Nichts Aber! Junge! Merk dir das, selbst wenn es anscheinend keinen Ausweg gibt, dann entscheide dich zu kämpfen!“ „Ihr meint, weil es dann wenigstens eine kleine Überlebenschance gibt?“ „Weil es besser ist kämpfend zu sterben, als auf der Flucht von hinten erstochen zu werden!“

Da fuhr Akataja plötzlich hoch, war er eingeschlafen? Mitten in der Schlacht? /Nein... immer noch Waffenruhe... also gut, fliehen ist keine Option, aber sterben auch nicht./ Er richtete sich wieder auf und besah sich seine Waffen. Der Säbel, den er aus Lohen mitgebracht hatte war abgebrochen, aber er hatte ja immer noch die Masamune /Ist vermutlich besser gleich mit harten Bandagen zu kämpfen./ Er war sich sicher gegen Shakti gewinnen zu können, aber gegen Pain brauchte er erst einen Plan /ihn einfach wieder anzugreifen wäre Selbstmord... diese Frau konnte ihn zusammenschlagen, also muss es auch möglich sein ihn zerschneiden zu können... aber wie? Er muss ein Geheimnis haben... wieso konnte sie ihn verprügeln, wenn er so weich wie Gelee ist? Das ist unmöglich... genauso unmöglich wie.../ Akataja sah auf „Das ist es!“ Entkam es ihm laut „Ja! Das muss es sein!“

Der Unteroffizier auf dem Marineschiff half gerade den anderen Soldaten dabei die verletzten zusammenzutragen, es waren so viele, dass die Krankenstation nicht mehr ausreichte, sie wurden im Lagerraum im ersten Unterdeck zusammen getragen. Vorher hatte der Unteroffizier seine besten zehn Männer losgeschickt um den Zimmermännern ganz unten im Schiffsrumpf dabei zu helfen die Löcher zu flicken und das Wasser abzupumpen. Er war schon etwas besorgt, weil sie sich seit längerem nicht mehr gemeldet hatten und sah immer wieder auf die Teleschnecke. „Ach verdammt! Hey Doc! Ich geh mal kurz nach unten, irgendwas stimmt da nicht.“ „Wie bitte, was? Und wer legt dann diesem Soldaten hier den Verband an?“ „Es geht ganz schnell! Solange von Hlain oder Shakti nichts anderes gesagt wird, hab ich hier das sagen, klar!?“ „Vergiss es! Das hier ist ein medizinischer Notfall, also hab ich das sagen.“ in diesem Moment ging aber schon die Teleschnecke:
„Bölle, Bölle, Bölle... Bölle, Bölle, Bölle... Bölle, Bölle, Bölle...“
„Na siehst du? Die werden vermutlich fertig sein da unten. Sag denen dass wir hier oben jede freie Hand brauchen können!“ Der Unteroffizier drückte den Knopf „Sagt mir bitte das ihr fertig seid Leute.“ Doch es kam keine Stimme, nur stille, dann ein Knacken, als wäre die Sprechmuschel runter gefallen, aber jemand hob sie wieder auf, ein raues Atmen war zu hören und dann
„Dey Haff ta day, Fagging BumbaClaat.“ dann nur noch Rauschen.
 
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Yukiko hatte definitiv einen völligen Schaden. Bat sie tatsächlich gerade darum von Tanith persönlich erschossen zu werden? Jeder normale Mensch hätte sich verkrochen und den Kopf nicht mehr raus gestreckt bis die unmittelbare Bedrohung, erschossen zu werden, vorbei ist. Aber die Zimmerfrau stand an der Rehling, Arme ausgebreitet und forderte die Kugel regelrecht heraus.
Tanith hob das Gewehr und zielte. Er fixierte Yuki mit ruhigem Blick und nahm genau Maß. Er zielte auf ihren Kopf, atmete tief durch und legte einen Finger an den Abzug. Wenn er jetzt durchzog wäre Yukiko Tod bevor sie auf dem Boden aufkam.
Er lies sein Gewehr einige Zentimeter sinken und wechselte das Ziel von Yukikos Kopf auf ihr Herz. Das Ergebnis wäre das gleiche wie bei einem Schuss in den Kopf, allerdings wäre der Anblick für alle Anwesenden wesentlich weniger unangenehm. Zumindest für alle Anwesenden die bei der Ausführung des Schusses nicht getroffen wurden, für den Getroffenen war die Variation des Ergebnisses eher zweitrangig.
Die Zeit verging quälend langsam und für mindestens eine halbe Minute war kein Schuss zu hören. Tanith wechselte immer wieder zwischen Yukikos Kopf und ihrem Herz als Ziel, sichtlich unentschlossen welcher Schuss wohl der gnädigere wäre.

Hlaine wartete geduldig was sein Bruder tat. Er wusste genau, dass ein falsches Wort jetzt den Unterschied machen konnte ob er seinen Bruder hier ungeschoren raus brachte oder nicht. Wie vermutlich jeder große Bruder auf dem Planeten hatte er nicht den geringsten Bedarf danach seiner Familie zu erklären wieso er seinen kleinen Bruder ins Gefängnis gesteckt oder auf den Richtblock gebracht hatte. Außerdem konnte er seinen Bruder ziemlich gut leiden und wollte ihn damit auch selbst nicht wirklich an die Marine liefern. Es blieb nur abwarten und hoffen, dass sein Plan aufging.

Shakti hockte neben Hlaine und seinem Bruder und machte das was ihr Partner auch tat, warten. Was immer Hlaine vor hatte, es sollte lieber nicht unterbrochen werden, seine Pläne waren nie von der Sorte die sich schnell entfaltete, sie brauchten Zeit. Wenn die Hölle des nächsten Kampfes erst einmal los brach würde sie sicher mehr als genug Action bekommen, also war es gar nicht so schlimm ein paar Minuten zur Ruhe zu kommen.

Taniths Gesicht wirkte fast schon Schmerzhaft verzerrt bei dem Gedanken daran was gleich passieren würde, dann schoss seine rechte Hand nach vorn und packte den Lauf des Gewehres. Er drehte sich plötzlich auf einem Fuß um sich selbst und schwang das Gewehr wie einen Knüppel herum. Das zischen des massiven Schulterstückes führte dazu, dass Shakti ihre Augen überrascht aufriss und den Verursacher fixierte. Die trainierte Kämpferin erkannte sofort, dass der Hieb eher dilettantisch geführt war und kaum eine Bedrohung darstellte. Aber sie erkannte auch, dass er nicht ihr galt.
Kaum einen Wimpernschlag nachdem Tanith den Lauf seiner Waffe ergriffen hatte ertönte ein lauter Hieb, der gewisse Ähnlichkeit mit dem Geräusch hatte wenn man ein Steak auf ein Bratblech klatschte. Der stabile Holzschafft des Gewehrs war mit der flachen Seite gegen Hlaines Kopf geknallt und hatte den Scharfschützen sofort in einen tiefen und unerwünschten Schlaf befördert. Der körperliche Schaden würde sich sicher nicht als permanent heraus stellen, aber für das Ego seines Bruders war Taniths Hieb sicherlich mit einer Kastration zu vergleichen. Es gab nur wenige beschämendere Dinge für einen Scharfschützen als von einem anderen Scharfschützen bewusstlos geschlagen zu werden.
Tanith hatte allerdings nur wenig Zeit sich darüber Gedanken zu machen, Shakti war nämlich bereits auf den Beinen und hatte nach ihrem Schwert gegriffen. Der Scharfschütze versuchte seine Drehung zu nutzen und los zu sprinten um aus ihrer Reichweite zu kommen. Er hörte hinter sich wie etwas durch die Luft zischte und machte einen gehetzten Hechtsprung nach vorn. Ein leichter Luftzug und das Gefühl, dass etwas die Haare in seinem Nacken berührte deuteten an, dass der Hieb ihn nur knapp verpasst hatte und motivierte Tanith daher so schnell er konnte hier weg zu kommen.
Er sprintete der Red Capri, hämmerte einen Fuß auf die massive Holzkante der Reling und versuchte auf das andere Schiff zu springen. Ärgerlicherweise rutschte er aufgrund seiner Eile leicht ab und der Sprung wurde ein wenig unkontrollierter als geplant. Tanith begann mit den Armen zu rudern, in einer Hand noch das Gewehr und begann zu fluchen. "Shit, Shit, Shit!" Sein Kopf drehte sich zu dem anderen Schiff. "Du elendes Stück Scheiße, wart nur bis ich an meinen Sprengstoff rankomme!" Die Landung auf der Capri würde unangenehm werden, sofern er auf dem Deck und nich an der Boardwand landete.
 
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Es dauerte eine Gefühlte Ewigkeit bis Tanith die Shinin endlich erlöste.
Die Tatsache, dass er sein Gewehr nahm und mit seinem Heiligtum seinen Bruder ausknockte war jedoch um einiges mehr als die Zimmerfrau erwartet hätte.
Es verstand sich von daher von selbst, dass sie ihrem Kollegen, bis über beide Ohren grinsend, jetzt unter die Arme griff.
Der minimal verunglückte Sprung würde wohl nicht vollkommen reichen für den Scharfschützen die Red Carpi zu erreichen, deshalb stemmte die Zimmerfrau ein Fuß auf die Rehling und streckte sich nach vorne.
Es war mehr Glück, dass Tanith es in Reichweite des nach vorne gestreckten Armes schaffte und der Kraft der Zimmerfrau zu verdanken, dass sie ihn trotz des Gefuchtels mit einem Ruck auf das Deck des Schiffes ziehen konnte. Dort würde die Landung nachdem Yuki losgelassen hatte auch nicht sonderlich weich werden, jedoch immer noch besser als gegen die Wand zu klatschen und danach ins Meer zu fallen.
Tanith rollte nun also, nachdem die Frau ihn wieder losgelassen hatte, sich über das Deck noch aus bis er an der anderen Seite von des Schiffes von der Reling plötzlich wieder gestoppt wurde, doch die Aufmerksamkeit von Yuki sammelte sich schon wieder auf der Gefahr vor sich. Hlain wurde zwar von dem Scharfschützen ausgeschaltet, leider sprang nun eine sehr kampfesbereite Shakti ebenfalls auf die Red Carpi, vermutlich zunächst mit der Absicht, für das Verbrochene mit dem Scharfschützen abzurechnen.
Die Amazone holte während des Sprunges mit dem Schwertstab aus und war bereit sobald sie nah genug wäre zuzuschlagen. Yukiko stellte sich wieder in einen festen Breitbeinigen stand und hob den Axtstiel über sich um den Angriff abzufangen.
Die zwei Waffen prallten aufeinander und Shakti benutzte den Schwung um sich über Yukiko hinwegzudrücken, mit einem Salto hinter der Zimmerfrau wieder zu landen und dann direkt weiter, von ihrer Wut getrieben, auf Tanith zu stürmen.
Etwas deprimiert darüber, dass sie mehr oder minder einfach übergangen wurde mit dem Angriff, warf die Zimmerfrau ihre Streitaxt weg, diese flog durch die Schiffswand des Marineschiffes und hinterließ ein neues Loch in eben diesem. Als ob das Schiff nicht schon genug beschädigt gewesen wäre.
Dann stapfte sie der Amazone hinterher, welche gerade zum Schlag gegen Tanith ausholte, der sich an der Reling noch nach der Landung wieder sammeln musste und schlug das erste mal zu.
Als die Marinefrau das zweite mal zuschlagen wollte riss Yuki sie an der Schulter nach hinten, warf sie an sich vorbei und stellte sich vor den Schützen während sie die Frau an blaffte "Pfoten weg von meinem Scharfschützen!"
Die zwei Powerfrauen starrten sich einen Augenblick lang an, bevor Shakti wieder die initiative ergriff und einen erneuten Angriff startete.
Die Fronten trafen aufeinander und während Yuki versuchte einen ordentlichen Treffer zu landen, was wirklich schwieriger war da sich ihre Gegnerin geschickt immer so drehte dass der Angriff zwar traf aber abgefälscht, versuchte Shakti selbst die Zimmerfrau mit der Waffe zu treffen und zu schlagen.
Nachdem Yuki dieses Verfluchte Schwert bzw. die Hülle, weil Shakti es einfach nicht zog, zum dritten mal in die Seite gerammt bekommen hatte, hatte sie die Schnauze voll davon.
Als der nächste Schlag in die angespannten Muskeln traf griff sie sich die verdammte Schwertscheide und hielt sie fest.
Einen Ellenbogen im Gesicht später war dann der Tropfen der das Fass der Shinin zum überlaufen brachte.
Sie griff mit der freien Hand in den Nacken der Amazone und riss den Kopf in Ihre Richtung um eine saftige Kopfnuss zu verteilen, doch noch immer hielt diese das Schwert fest und ging leider auch nicht so einfach zu Boden wie die übrigen Marinesoldaten. Da dies ja aber nicht genug war, folgte auch noch ein ordentlicher Tritt in den Magen und diesmal sollte es mit dem ausweichen nichts werden. Der Stiefel der Zimmerfrau traf in den Magen der Amazone um sie mit aller Kraft, welche die Frau aufbringen konnte, von diesem blöden Schwert zu trennen, denn dieses wurde weiterhin fest umklammert.
Sollte Shakti das Schwert nicht loslassen, würde es wohl so kommen, dass diese das verfluchte Schwert unbeabsichtigt ziehen würde.
 

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Shaktis Perspektive
In den Malstrom an Gefühlen die Shakti verspürte, konnte sie sich verwirklichen. Dass Hlain sich in seinen Bruder geirrt hatte, war der Grund einer dieser Gefühlsstöme, die sich zu den großen Wirbel, der sich in ihrem Nabel bildete, dazukam. Dann die Freude, die sie verspürte, wenn sie ihre Feinde niederstreckt. Ein weiterer, der den Fluch des Schwertes darstellte, welcher immer in ihrem Unterbewusstsein lauerte, ihr Albträume bereitete.
Doch war dieser Strudel an Gefühlen auch der Grund ihrer Kreatvität. Solange er nicht versiegte, würde sie am Ende bestehen. Ihre Gegnerin wusste es nicht, aber sie hatte schon verloren. Denn sie konnte nicht sehen was Shakti sah. Und dass sie nun auf ihrer Handfläche tanzte.
Die Marineoffizierin hatte die Augen halb geschlossen, damit sie klarer das sehen konnte, was wirklich wichtig war. Nur für sie sichtbar waren Linien in der Luft gezeichnet, welche zusammengesetzt anfingen 'Nilas Wald' darstellten, ein Landschaftsbild aus dem West Blue, dass der Künstler gezeichnet hat, nachdem er von einer Horde irrer und muskelbepackter Schiffszimmerleute geflohen war und die Nacht in dem Wald verbracht hatte. Es zeigte wie die Morgensonne den Wald begrüßte.
Shaktis Gegnerin war wie ein Pinsel, der genau dieses Gemälde nach Shaktis Vorstellung nachzeichnete. Ihre grobe und raue Art war genau das richtige Werkzeug, um die nötigen Striche zu zeichnen. Zusammen würden sie dieses Bild beenden.
Selbst die Angriffe gegen Kopf und Magen waren dafür bestimmt. Denn wie könnte man sonst die Gefühle des Malers kanalysieren? Doch das Wichtigste ist dabei, dass auch wenn man gejagt und geschändet wird, die Sonne wieder scheinen wird.
Den Schmerz den Shakti verspürte legte sie in den Malstrom an Gefühlen und dieser begann wild zu werden, ungezähmte Energie. Ihr Nabel brannte, als Zerknirschtheit, Freude, Bange und Schmerz sich trafen, doch wandelte sich ihre Freude langsam in Blutdurst. Die negativen Gefühle überwogen und wurden vom Fluch in zerstörerische Kraft gewandelt.
Das Ergebnis: Sie riss das ungezogene Schwert hoch, ergriff mit der anderen Hand zusätzlich die Scheide, damit es ungezogen blieb, sie legte einen Teil der neuen Energie in den Fuß und stieß ihn der Frau in den Magen, hebte sie hoch. Doch das war nur der Anfang, der Fuß im Magen war kurz davor, die Frau seitlich zu Boden zu schmettern, sodass Shakti den Schwung nutzen würde, um durch den neuen Winkel der Frau die Scheide in der gleichen Bewegung in die Seite zu rammen. Griff lockern, Energie umleiten, Entladung, ein normaler Verlauf für viele Greifkonter. Doch für Shakti war es eine Sharewood-Eiche, die besonders verknorrt war.
 
B

Beubo

Guest
"Äh. Nein. Keine Fragen mehr.", Beubo nahm auf einer der Bänke Platz, so, dass er praktisch an Arks Seite saß. Wavami blieb scheinbar lieber stehen, suchte mit Blicken, die nichts genaues ins Auge nahmen, die ordentliche Kombüse der Beubos ab. Eine kleine Weile über blieb es ruhig in dem Zimmer und Beubo behielt akribisch seinen schlafenden Freund im Auge. Der kleine Mönch hatte einen, wie Beubo fand, normalen Gesichtsausdruck und das musste immerhin mindestens etwas gutes bedeuten. Etwas blass um die Nase, aber immerhin normal... "Teufelsfrüchte.", begann Beubo schließlich sachte und sah von Ark auf, als er Wavamis überraschten Blick auf sich zu spüren glaubte. Die junge Frau musterte Beubo mit ihren schönen Augen mehr oder weniger skeptisch und der Kapitän war sich nicht sicher, ob ihr eine Unterhaltung unangenehm war oder ob sie ihn schlicht weg nicht verstanden hatte. Akustisch, versteht sich, denn Beubo hatte ziemlich leise gesprochen. Jetzt, wo die Aufregung erst einmal eingestellt war, erinnerte sich der Strubbelkopf doch wieder daran, dass er ja im Grunde nicht so gut auf Frauen zugehen konnte... "Äh. Ähm. Naja das hier!", stotterte er daher schnell etwas unbeholfen, aber diesmal verständlicher. Beubo winkelte einen Arm an, verwandelte den Teil seines Handgelenkes in eine Sprungfeder und ließ seine Faust locker auf und ab wippen. "Das wolltest du doch wissen." Wavami verfolgte mit ihrem Blick Beubos wackelnde Hand - ihre klugen grauen Augen hüpften genau im Takt. Und ging ihr Kopf etwa auch seicht auf und ab? Beubo musste deswegen kichern, was Wavami sich scheinbar wieder fangen ließ. Sie wollte wissen, was so lustig sei, doch Beubo ließ sie auf dem trockenen schwimmen: "Ach nichts. Schon gut." Er morphte seinen Arm wieder in den Normalzustand. "Ich kann nicht schwimmen. Äh, nicht mehr. Kennst du sicherlich nicht das Problem?" Wavamis Miene wechselte offensichtlich von nur fremdelnd zu abwehrend. Fast schon beleidigt, mochte Beubo meinen. Hatte er etwas falsches gesagt? Er versuchte sofort es wieder gut zu machen, ritt sich allerdings natürlich immer weiter rein: "Äh, ich will damit sagen, ihr Fischleute seit bestimmt richtige Monster im Wasser!" Beubo meinte das als Kompliment, doch Wavami bekam wohl alles in den falschen Hals, scheinbar traf Beubo mit jedem Wort das er von sich gab, einen Nerv... "Äh...", der Kapitän konnte förmlich spüren, wie er von dem guten ersten Eindruck, den er auf das Mädchen machen wollte, zum Abschied geohrfeigt wurde und ihm begannen immer mehr die Worte zu fehlen. Zum Glück (oder auch nicht) kehrte in diesen Sekunden wieder Lärm an Deck ein und Beubo hatte eine fixe Entschuldigung, sich zu verdrücken: "Was war das? Ich muss da nachsehen gehen. Ich bin Kapitän. Und so... ja." Er sprang mit Schwung von der Bank über Ark hinweg Richtung Aufgang: "Äh. Danke. Danke für deine Hilfe soweit. Und, ach. Sorry? Ja..." Verschmitzt grinsend und ziemlich unbeholfen hastete Beubo an Deck. Sobald er aus der Küche heraus war, verzog sich sein Gesicht zu einer Fratze des Selbstmitleids und schlug sich selbst Kopfnüsse, während er die Stufen hinab stapfte.

Oben angekommen öffnete Beubo kaum die Tür, da schlug neben ihm auch schon ein undefinierbares Stück Holz gegen die Wand! "Hey!?", beschwerte sich der Kapitän erschrocken, doch niemand beachtete ihn. Akataja war nirgends zu sehen, Tanith ebenso und Yukiko bekämpfte eine Mumie! Halt, keine Mumie, es schien bei näherer Betrachtung doch eine Frau zu sein. Eine ziemlich doll eingewickelte Frau, aber definitiv eine Frau... Beubo brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass sich die beiden Weibchen scheinbar abwechselnd ordentlich verdroschen und obwohl Beubo zuerst zögerte, entschied er sich schließlich doch dafür, Yukiko zu Hilfe zu eilen! "Yukiiiii!?~" war der Kampfschrei seiner Wahl gewesen, als der Piratenkapitän in die Hocke ging, seine Schienbeine in Spiralen verwandelte und sich SQUIIIEEK!~ SPRRRROOIIINNNG!~ Richtung kämpfende Frauen katapultierte! Soweit so gut, doch was dann kam, war absolut nicht geplant: Yukikos Gegnerin wurde schließlich doch aufmerksam auf Beubo. Sie manövrierte daher also die Shinin durch eine Konterattacke zwischen sich und dem dem heransausenden Beubo und BAM! Yukiko wurde von ihrem Kapitän umgerissen! Die beiden Piraten purzelten wie ein durchgeknalltes Wollknäuel einmal längs über die Carpi, ehe sie zu erst unsanft gegen die Reling knallten und dann gemeinsam auf den Planken liegen blieben - Yukiko auf dem Rücken und Beubo oben auf.
"Äh. Hi."
Yukikos Kopf lief putter rot an, allerdings viel eher vor Ärger als aus Scham. Beubo wusste nicht, was zu erst geschehen würde: Ob sie ihm gleich die Nase aus dem Gesicht abbeiße oder die Adern an Yukikos Hals könnten Platzen. "Runter von mir!", keifte die Shinin, und stemmte Beubo ruppig von sich "Bist du jetzt total bescheuert oder was!?"
Das ließ sich Beubo nicht gefallen, immerhin hatte er es gut gemeint: "Entschuldige bitte, dass ich helfen wollte, kommt nicht wieder vor!"
"Wenn einem von dir geholfen wird, ist man gleich verloren!"
Beubo zischte in seiner Ehre gekränkt: "Na schönen Dank auch, Frau Zimmermann!"
"Gerngeschehen, Herr Spiralschädel!"
"Selber Spiralschädel!?"
"Das macht doch gar keinen Sinn!!?"
Shakti räusperte sich. Die Kriegerin hatte sich das Elend lange genug angesehen und befand anscheinend, dass es an der Zeit war, die Sache zu beenden. Yukiko stützte sich auf Beubos Kopf auf und drückte ihn somit zurück zu Boden. Der Kapitän selber ächzte genervt und rappelte sich kurz nach seiner Freundin wieder auf. "... ... ... sie ist schnell und stark. Pass auf deinen Arsch auf und lass die Finger von meinem."
"Was?"
Yukiko rollte mit den Augen. Beubo war im Grunde ein netter Kerl, doch manchmal ging er ihr mit seiner Art tierisch auf den Zeiger: "Ich meine damit: Pass auf, dass du nicht mich angreifst...!"
Beubo nickte und schluckte hart. Er war eigentlich nicht großartig dafür zu begeistern, sich schon wieder prügeln zu müssen. Und schon gar nicht mit jemanden, von dem Yukiko mit ihrer urigen Stärke behauptete, er sei stark. "Was ist eigentlich aus Waffenruhe geworden?", hackte Beubo noch kurz nach, doch das zwang Yukiko nur ein müdes Lächeln ab: "Waffenruhe war gestern!"
 
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Akataja

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Pain hatte dafür gesorgt, das niemand mehr da war, der das Schiff der Marine hätte reparieren können, es würde sinken und die Menschen würden in die Tiefe gerissen und selbst die, die noch schwimmen konnten, wären nicht gerettet, denn im Wasser waren sie einfach nur Pains Beute. Aber noch war es nicht soweit, zum Glück schien noch niemand was gemerkt zu haben und wenn sie es merkten, würden erst einmal alle verfügbaren Soldaten verzweifelt versuchen das Schiff zu retten. Alles lief nach Pains Plan, es lief sogar noch besser als geplant. Die Frau mit den Bandagen war in einen Kampf mit den Piraten verwickelt und die beiden Scharfschützen schienen auch erst einmal außer Gefecht zu sein und dieser Bengel, der ihn verbrannt hatte, lag verletzt im Inneren des Schiffes, vermutlich da, wo der mit den Zottelhaaren gerade erst herausgekommen war. All das hatte er von seinem Aussichtspunkt, versteckt hinter den Flügeln der übergroßen Galionsfigur, beobachtet. Keiner achtete auf ihn, also war es der perfekte Moment, um sich den verletzten Jungen vorzunehmen. Lautlos kletterte er über die Flügel und ließ sich vor die erste Stufe der Treppe fallen. Er blickte nur kurz herüber zu den Piraten, die mit Shakti beschäftigt waren, dann ging er langsam und vor allem leise die Treppe hinauf. Es schien keinen zweiten Ausgang zu geben, aber er wollte dennoch nicht riskieren, dass sein Opfer ihn vorher hören würde und vielleicht floh. Er ging bedächtig den Weg zur Tür, legte seine Hand auf die Klinke und wollte sie betätigen, aber dann
„Hände da weg!“
Akataja stürzte sich von oben - von seinem Versteck hinter dem Tisch, den Yukiko für ihn beim Steuerrat gebaut hatte - mit der Masamune auf Pain, die Klinge zielte auf seine Hand, doch wie zuvor, konnte sie Pain nicht schneiden, doch die Klinge drückte Pains Hand zumindest weg, so dass er die Tür nicht öffnen konnte. Paine drehte sich gleichzeitig herum, der Schwertkämpfer war ihm zu nahe um ihn mit den Tentakeln anzugreifen, darum ließ er sich die Hand auf den Boden schlagen, schwang seinen ganzen Körper herum, verfrachtete sein ganzes Körpergewicht auf die Hand am Boden und machte eine Drehung mit dem Unterkörper um einen heftigen Kick aus diesem einhändigen Handstand heraus auszuführen. Akataja hatte natürlich bemerkt und vorausgesehen, dass sein erster Angriff wieder nichts bringen würde, nachdem Pains Hand den Boden berührte hatte zog Aka die Klinge zur Seite weg, sie schnitt durch das Holzgeländer /Yukiko wird verdammt böse werden.../ und Akataja konnte den Griff soweit drehen, dass er ihn hinter sich stoßen konnte. Das alles passierte innerhalb einer Sekunde, doch für die beiden erfahrenen Kämpfer war es eine gefühlte Ewigkeit. Dann traf Pains Tritt Akatajas Rücken und der griff der Masamune traf gleichzeitig Pains Hüfte, die Wucht der beiden Treffer schleuderte beide Kämpfer von der Tür weg zu den beiden Treppen. Beide wirbelten bei ihrer kurzen Rutschpartie Staub auf und beide standen im selben Moment wieder auf. Pain hielt sich die schmerzende Hüfte und sah zornig zu dem Schwertkämpfer, er hatte ihn tatsächlich getroffen, war das ein Glückstreffer oder...?
Das sichere Grinsen im Gesicht des Schwertkämpfers, der sich die Stelle rieb, an der Pain ihn getroffen hatte, jagte dem Fischmenschen einen Schauer über den Rücken. „Wär nich crazy Mensch... n luckyhit rettet da nich...“ Knurrte Pain und ging wieder in Kampfstellung, wobei er seine Tentakeln aufrichtete und sie etwas tanzen ließ, um seinen Feind zu erinnern, dass diese Waffen ihn schon mal besiegt hatten. Aber Akataja zeigte sich gar nicht bedroht, er lachte nur kurz „das war kein Glück... ich kenne jetzt nämlich dein Geheimnis!“ dabei schwang er sein Schwert über sich und richtete die Spitze der Klinge direkt auf Pains Kehle und dieser ging tatsächlich einen Schritt zurück „f-friggin... no!“ „oh doch... ich weiß es jetzt... dank dieser Kämpferin, ist es mir jetzt klar... du“ Pain ging noch einen Schritt zurück, schluckte leer, er fühlte sich tatsächlich bedroht. Dann rief Akataja es laut im Ton der vollen Überzeugung aus „DU BIST GAR KEINE QUALLE!“WUHUUOOOOAAAAAAT!?“ Pains Kiefer klappte herrunter, seine Augen gingen ihm über und der Schock hätte ihn beinahe die Treppe herunter fallen lassen, doch seine Tentakeln schlangen sich schnell um das Geländer und zogen ihn wieder rauf. „Red kein Schais faggin BumbaClaat, türlich sains Mia ne Qualle... hasse doch selbs gespürt.“ „nein... du bist ein Quallenfischmensch!“ und wieder erlitt Pain einen kleinen Schock, der ihn beinahe fallen ließ „hör auf ma zu verarschen!“ Von Zorn erfüllt sprang Pain auf ihn zu, holte mit der Faust aus und schlug zu, Akataja lief ihm entgegen, entging so den Tentakeln und fing den Faustschlag mit der bloßen Hand ab, rammte seinen Schwertgriff mit aller Kraft in den Arm und beide Kämpfer sprangen wieder auseinander zurück zu den Treppen. Pain schrie kurz auf und hielt seinen Arm, der vor Schmerz pochte und auch Akataja hatte Schmerzen, er klemmte seine Hand, die zwar nur kurz Berührung mit Pains Haut hatte, aber dennoch brannte wie durch Feuer, zwischen Arm und Körper. Er zischte leise „Mein Onkel hat mir ein bisschen über euch erzählt... ihr verhaltet euch unter Wasser anders, als an Land... und ich habe gesehen, dass diese Kämpferin dir schwere Prellungen und blaue Flecken beibringen konnte... das habe ich kombiniert. Eine Qualle ist so weich, dass man sie kaum schneiden oder greifen kann... aber an Land ist eine Qualle kaum mehr als ein Stück unbeweglicher Schleim“ /ein Stück Rotz von einem viel größeren Fisch/ „aber du kannst an Land laufen und sogar kämpfen, das könnte keine Qualle. Du musst deinen Körper also irgendwie an Land Festigkeit geben, vielleicht durch Anspannung oder so und du nimmst die Festigkeit einfach raus, wenn du sie nichts brauchst, um auszuweichen zum Beispiel, oder den Treffer einer Klinge abzuwehren. Aber du musst dich wieder anspannen um anzugreifen, nicht wahr? Deswegen konnte diese Frau dich so zusammenschlagen, sie hatte dich gleich durchschaut!“ Pain rieb weiter seinen linken Arm, er sah plötzlich viel ernster aus, als zuvor „Ga nich so dumm BumbaClaat...“ er hob seine Fäuste wieder und begann damit seine Beine rhythmisch zu bewegen, als würde er tanzen, seine Tentakeln schliffen dabei einfach über den Boden „abba... da kannst mia trozem nich besiegn.“ „Warum nicht?“ Akataja griff das Schwert wieder fest mit beiden Händen, sein Plan stand fest, er würde den Fischmenschen angreifen und sobald dieser seinen Gegenangriff starten würde, würde er zuschlagen und gewinnen „Camm and Zeen!“ antwortete Pain nur und Akataja stürmte los, Pain drehte sich und führte einen hohen Kick aus, Akataja hob sein Schwert und zielte auf die Wade, doch da schlangen sich plötzlich die Tentakel um seine Beine, glitten unter den Kampfrock von Akatajas Trainingskleidung und umfassten die Schutzlosen Beinen. /Verdammt! Sein Angriff trifft trotzdem!?/ Der plötzliche intensive Schmerz raubte Akataja wieder fast die Sinne, nahm ihm alle Kraft und sorgte dafür, das Pain ihn wie eine Puppe gegen die Wand schlagen und dann über das Geländer werfen konnte.
Akataja war auf das Gift diesmal besser vorberietet, dennoch waren die Schmerzen lähmend und der Aufprall auf das Deck war hart, dennoch behielt er den Fischmenschen im Auge. Sein Kopf schmerzte leicht und er spürte großen Zorn in sich aufsteigen, so wie das letzte mal auf der Insel des Eremiten, als er gegen die Bären kämpfte.
Blut rann an Pains Bein runter, Akataja hatte ihn geschnitten, aber er konnte nicht richtig zielen und schreckte im entscheidenden Moment doch zurück, darum war es kein kritischer Treffer. Pain humpelte nur leicht, begab sich aber dennoch ganz locker zur Tür „Da bissa nächsze Fagging BumbaClaat.“ sagte er noch zu Akataja bevor er die Tür zum Speiseraum öffnete und eintrat.
 
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Wavami

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„Was denkt sich dieser Idiot von Mensch eigentlich wer er ist, dass er so etwas zu mir sagen kann? Der kann sich verdammt nochmal in Sprungfedern verwandeln und nennt MICH Monster?!“ Diese und inhaltlich mehr als ähnliche Sätze wurden von Wavami sofort in dem Moment abgelassen, als Beubo den Raum schließlich nach ihrem kleinen Gespräch, wenn man es denn so nennen wollte, verlassen hatte. Dass er bei der jungen Frau ziemlich weit unten durch war sollte hier eigentlich jedem klar ersichtlich sein. Da war es ihr im Verhältnis gesehen auch relativ gleichgültig, dass er sich für ihre Arbeit und Hilfe bei ihr bedankt hatte, wobei man natürlich nicht sagen konnte, dass es irgendwas noch weiter verschlechtern würde. Das Einzige, was ihn zumindest ein bisschen in ein besseres Licht rückte, war die Tatsache, dass er sich wenigstens noch kurz vor seinem Abgang bei ihr entschuldigt hatte. Allerdings hatte es nicht gerade den Anschein gemacht, dass er wusste, wofür er sich eigentlich gerade entschuldigt hatte, weshalb die Entschuldigung an dieser Stelle ihrer Meinung nach auch wieder etwas sinnlos wurde. Das sollte aber nicht ihr Problem sein.
Während sie sich also weiter lauthals aufregte fing die Braunhaarige an völlig unbewusst in dem Versammlungsraum langsam durch die Gegend zu gehen. Gerade als sie in der Nähe von der Tür des Raumes stand sollte sie in ihrem Spaziergang unterbrochen werden, denn sie nahm eine Bewegung in ihrem Augenwinkel wahr, was sie wieder daran erinnerte wo sie sich denn eigentlich überhaupt befand und was die Lage gerade war. Diese Sachen hatte die Ärztin während ihres kurzen Anfalls kurzerhand einfach mal eben vollkommen ausgeblendet, was recht seltsam für sie war. Jedoch hatte sie mir dieser besagten Bewegung auch überhaupt nicht so bald schon gerechnet, was sie noch ein wenig mehr verwirrte, als sie es in dem Moment sowieso schon war. Derjenige der diese Bewegung verursachte war der blonde Junge, der langsam wieder aus seiner Ohnmacht zu erwachen schien. Ob er sie bei ihren Selbstgesprächen schon gehört hatte oder nicht, das vermochte Wavami weder zu sagen, noch legte sie sonderlich großen Wert drauf es in Erfahrung zu bringen. Es gab gerade wesentlich Wichtigeres als das ihrer Meinung nach. Zumal ihr Gegenüber sich inzwischen auch langsam aufsetzte und allem Anschein nach damit begann zu realisieren, wo er sich denn genau befand, was die junge Frau daran festmachte, dass er sich reichlich verdattert umschaute. Dabei würdigte er sie aber keines einzigen Blickes, sie konnte nichte einmal genau sagen, ob er sie überhaupt bemerkt hatte. Einen sehr langen Moment sagte keiner der Beiden ein Wort, bis man mehr als deutlich Lärm von draußen vernehmen konnte, was nicht unbedingt zu einer Verbesserung der allgemeinen Lage beitrug. Um wenigsten irgendwie zu versuchen diese doch reichlich komische Situation zu beenden sagte Wavami: „Dein Kapitän und diese Yukiko müssten auf jeden Fall irgendwo an Deck sein, nur so zur Information.“ Sie selbst hatte so wie es jetzt aussah eigentlich nicht vor dem Jungen irgendwas zu tun, ihr hatte er ja nichts getan. Und sollte er sich nicht dazu entscheiden daran irgendwas zu ändern, würde das von ihrer Seite aus auch vorerst so bleiben. Außerdem hielt es die junge Frau es nicht unbedingt für nötig dem Jungen zu erzählen, dass sie es war, die ihn wieder zusammen geflickt hatte. Wenn es ihn interessierte würde er schon nachfragen.
Jedoch schien auch der Blonde es nicht unbedingt darauf anzulegen noch weiter n diesem Raum zu verweilen, denn er erhob sich und fing an sich in Richtung der Bullaugen an einer der Wände zu bewegen, ohne ihre Wenigkeit dabei aus den Augen zu lassen. Bei Letzterem tat die Fischmenschin es ihm gleich und folgte dem Blauäugigen mit ihrem Blick skeptisch bei seiner Aktion, zog eine ihrer Augenbrauen hoch. Was soll das denn werden?! Einen Moment später, als eines der Bullaugen geöffnet wurde sprangen ihre Gedanken direkt weiter: Der wird doch jetzt nicht ernsthaft…?! Noch bevor sie diesen Gedanken zu Ende führen konnte war sie wieder allein in dem Zimmer, der Junge war tatsächlich aus dem Bullauge gesprungen. Sie wollte ihm fast schon noch sagen, dass er sich so wie seine Schulter nun war besser erst einmal nicht unbedingt gleich wieder ins Getümmel stürzen sollte, aber sie ging davon aus, dass er wusste was er tat. Und selbst wenn nicht, ihre Sache war das Leben dieses Jungen schon längst nicht mehr.
Nun hatte die junge Frau auch endlich Zeit sich darauf zu konzentrieren, was da draußen eigentlich so vor sich ging. Und es schien gerade eine Menge zu passieren, wenn sie richtig hingehört hatte hatte sie sogar Pain gehört, wenn auch nur verhältnismäßig undeutlich. Er war aber nicht der einzige, den sie dort draußen ausmachen konnte, irgendein anderer Mann schien dort auch noch zu sein. Sie vernahm irgendwas von Quallen und Festigkeit bevor es kurz darauf noch einmal ordentlich rumpelte und anschließend stiller wurde. Diesen Moment wollte Wavami nutzen um diesen Raum nun endlich zu verlassen. Sie sollte aber nicht so weit kommen, denn die Tür ging auf und ein ihr bekanntes, blaues Gesicht trat ein, schien kurz recht verwirrt zu sein, ehe er sagte: "PummPumm? Ma sains hier da zu reddn!" Das führte wiederum zu Verwirrung auf Seiten der Angesprochenen, die erwiderte: „Mich retten?! Wovor denn?!“ „Ma dachte da wirs von da BumaClaats gefangn gehaltn!“, war die Erklärung Seitens Pain, die von der Braunhaarigen mit einem Kopfschütteln folgendermaßen beantwortet wurde: „Nein, nein, die haben mich hier nicht eingesperrt, alles in Ordnung.“ In der Zwischenzeit hatte sie auch Zeit gehabt ihren Gegenüber einmal genauer zu mustern und wurde dadurch erneut ganz schön verwirrt. Dass der Blauhäutige verletzt war war für sie ja an sich als Tatsache nicht Neues, nur schien sie irgendwas sehr Entscheidendes verpasst zu haben, denn die Verbrennungen und Hämatome, die sie noch als seine Verletzungen im Kopf hatte waren verschwunden und an ihre Stelle waren neue Verletzungen getreten, so zum Beispiel eine Schnittwunde am Bein. Noch während sie diese weiter musterte fragte sie: „Wer war das denn?! Und wo sind deine Wunden von vorhin geblieben?!“ „Da wa eina da BumbaClaat Piratn!“, war die Antwort auf ihre erste Frage, die zweite Antwort sollte sogleich folgen: „Kommt von meina Qua-“ „Vorsicht!“ Dass Wavami ihren Gegenüber unterbrach hatte den einfachen Grund, dass sie kurz an ihm vorbei gesehen hatte und so ziemlich im letzten Moment noch den Schwertkämpfer erkannt hatte, der Pain von hinten angreifen wollte. „Siehs da PummPumm, da will mia umbringn!“
Was darauf folgte war ein Kampf von Pain gegen diesen Piraten in den sich die Braunhaarige dieses Mal auch einmischte. Sie hatte schon von Anfang an vor gehabt Pain zu helfen, auch schon beim ersten Kampf gegen diesen Schwertkämpfer wollte sie ja eigentlich eingreifen, wurde schlussendlich immer wieder abgelenkt. Aber sie konnte es mit sich selbst nicht ins Reine bringen, wenn sie quasi daneben stand und dieser Fischmensch verletzt wurde, ohne dass sie etwas tat. An dieser Stelle ließ sich darüber aber tatsächlich streiten, denn wenn man sich den Verlauf des Kampfes einmal genauer ansah konnte man eine Sache ganz klar feststellen: Pain war dem Schwertkämpfer überlegen und das sicherlich auch ohne ihre Hilfe. Natürlich wurden alle drei Beteiligten bei dem Kampf verletzt, das war bei so gut wie jedem Kampf vorherzusehen, aber so wie Wavami das einschätzte war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Weißhaarige diese Auseinandersetzung dann verlieren würde, trug er doch die meisten Verletzungen davon.
 
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Yukiko

Piratenkapitän
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Manchmal war ihr Käpt'n schon so eine Kanone für sich, ein Glück das Yuki gleich viel einstecken wie austeilen konnte, sonst wäre sie vermutlich nicht wieder so schnell aufgestanden.
Jetzt galt es also zwei gegen eins zu kämpfen, ob Beubo ihr da so eine große Hilfe wäre, war in ihren Augen zwar noch fraglich, aber auf Lohen hatte er sich ja auch ganz gut geschlagen. Wieso sollte es hier also nicht ein zweites mal funktionieren.
Eines musste man ihrer Gegnerin lassen, sie war fair genug um zu warten bis die zwei Chaoten sich wieder für den Kampf bereit gemacht hatten, doch kaum standen die beiden und hatten ihre Gegnerin fixiert dezimierte sie den Abstand auch schon schlagartig.
Shakti holte zum schlag aus um dem Neuankömmling im Kampf erst einmal eine breitseite mit zu geben, Beubo jedoch duckte sich unter dem Schlag schlicht und ergreifend durch, weshalb Yuki die Schwertscheide gegen die Schulter gedonnert bekam.
Die Zimmerfrau verzog etwas genervt das Gesicht beim Aufprall, aber sie wäre nicht yuki wenn sie das schon aus den latschen hauen würde.
Sie selbst setzte ihren Fuß mit einem großen Schritt nach vorne hinter den Schwerpunkt der Amazone während Beubo aus seiner Position heraus seine Armspiralen anspannte um zuschlagen zu können.
Die Spiralen entluden auf einmal ihre komplette Kraft und die Faust von Beubo schoss nach vorne.
Gerade noch rechtzeitig konnte sich Shakti zur Seite drehen, damit der angriff sie um haaresbreite am Kopf verfehlte. Doch auch für die Amazone gestaltete es sich schwierig auf zwei Gegner gleichzeitig zu achten, weshalb es Yuki in dem Moment in dem sich die Amazone weg drehte gelang ihr ihren Ellenbogen in die Seite zu rammen.
Von der Kraft mitgerissen war es für die Gegnerin wesentlich einfacher sich nach hinten über bas Bein der Zimmerfrau werfen zu lassen und sich dann elegant über das Deck abzurollen, jedoch nicht ohne aus purer Dankbarkeit noch einmal nach Yuki zu treten.
Mit den Armen den Fuß und seine Kraft etwas abgefangen stolperte die Shinin einige Schritte zurück während ihr Käpt'n nachsetzte und der Amazone hinterher sprang.
Gerade als diese ausgerollt war und sich wieder aufrichten wollte kamen ihr und ihrem Bauch auch schon zwei wunderschöne Schuhsohlen entgegen um einen Profilabdruck in diesen hinein zu bohren.
Gerade noch rechtzeitig bekam sie ihr verfluchtes Schwert dazwischen um den Angriff halbwegs abzufangen, jedoch verriet ein kurzer Ausdruck des Schreckens in den Augen der Frau dass dies nicht so gut gelang wie es hätte sollen.
Beubo drückte sich noch einmal zusätzlich mit den Beinen ab und Sprang weiter um dann hinter der Frau zu landen und sich wieder umzudrehen.
Wer könnte Shakti auch schon vorwerfen, dass sie damit, dass die Piraten doch halbwegs etwas zu taugen schienen als Team, hätte rechnen müssen, nach dem ersten mehr als nur missglückten Versuch sich gegenseitig zu helfen.
 
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Ark

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Shaktis Perspektive
Zu viele Striche. Selten hatte Shakti Gegner, die lange genug aushielten, um ihr Kunstwerk, dass nur sie sehen konnte auf dem Schlachtfeld, solange mitzuzeichnen, bis keine weiteren Striche notwendig waren.
Sie hatte schon Die Windesöden, Schwarzer Tag und Der Einsame Berg fertig bekommen, doch immer wenn eines der Werke fertig war, zögerte sie kurz, da sie sich entscheiden musste, welches als nächstes kommen würde. Und doch kämpften die beiden weiter, sodass ihre gerade in die Luft gezeichneten Werke mit weiteren Strichen ruiniert wurden.
Sie spürte, wie das an ihrem Kunstverstand zerrte, sie versuchte diese Irritation in den Strudel aus Gefühlen zuzuführen, doch andererseits würde die aufwellende Stärke ihre genaue Hand ruinieren.
Shakti war versucht nun das Orchideenfest anzufangen, selbst mit zwei Gegnern würde es Minuten brauchen, jeden Strich zu zeichnen, aber es gab hier einen Faktor, der es erschweren würde, wenn nicht gar ruinieren. Deswegen entschied sie sich für die Hölle der Kugeln, ein Werk dass die Welt nicht kannte, angefertigt von einem Vizeadmiral, der seine Erinnerungen an einen Buster Call auf die Leinwand verewigte. Shakti hatte es im Marinehauptquartier nur einmal gesehen, aber es nie vergessen.
Und sie lächelte nun. Das Kunstwerk war vor dem geistigen Auge, nun musste sie nur es verwirklichen.
Sie zog aus den Strudel und Kraft wallte auf, Kraft die sie in die Beine steckte und auf die beiden zuraste. Doch schon wurde die Kraft neu verteilt, sie steckte freilich gerne den Schlag der Frau ein, der als Konter hätte kommen sollte. Sie hatte es erwartet: Die beiden waren nun ein offenes Buch. Wenn man in einem Team zusammenarbeitet, dann machte man sich abhängig. Und die beiden haben bisher noch nie gleichzeitig gekämpft, es waren Anfänger. Sie wussten nichts voneinander und waren zu vorsichtig, um unberechenbar zu werden.
Der Schmerz wurde dem inneren Strudel hinzugefügt, doch war er dumpf und schwach, da sie schon die Muskeln angespannt hatte, um ihn abzuwehren. Die Frau war nicht diejenige, die Shakti aus der Gleichung ziehen wollte.
Der Mann sprang auf seinen Spiralbeinen, wahrscheinlich um über eine Fläche in Shaktis Rücken zu springen, doch deswegen hatte Shakti den Schlag eingesteckt. Das verfluchte Schwert wurde hervorgestoßen und es verfing sich im Bein des Spiralmannes.
Sie würde es nicht loslassen, sie ließ sich eher von der Sprungkraft tragen. Es ging Richtung oben, zum Quermast und das würde sein Verhängnis sein. Sein Ziel war aufgrund des zusätzlichen Gewichts verzogen, während der Mann zum Segel flog, schleuderte er Shakti durch die Umwucht zum Quermast, sie klammerte sich erst mit einer Hand da fest, dann mit dem Bein und dann mit dem anderen. Sie nahm das verfangene und verfluchte Schwert mit einem Arm und seine Beinfeder mit dem anderen und riss mit beiden Händen und voller Kraft daran.
Die Feder knirschten, da der Sprung nach vorne und das Schwert nach hinten zerrte, aber Shakti war stärker. Mit einem weiten Bogen flog der Spiralmensch am Balken vorbei und er schlängelte sich mit seinem Federbein immer wieder darum, bis mit einem Krachen er mit dem Gesicht zuerst dagegenknallte. Die Kugel im Turm war nun eingeschlagen. Doch das reichte noch nicht.
Mit einem weiteren Reißen, wurde er am Mast entlangeschliffen, bis er wieder davon befreit war, doch nur um in einem weiteren großen Bogen gegen das obere Deck zu knallen, doch damit nicht genug. Shakti wurde in diversen Kampfkünsten ausgebildet und dies war nur der Kampf mit einer besonders großen Kette. Aber das Haus in dem Gemälde ist nun zerfetzt.
Der Körper des Mannes federte am eingebrochenen Deck wieder leicht zurück, die Kraft reichte aus, um ihn ein weiteres Mal zu schleudern. Diesmal aber sprang Shakti vom Quermast, um ihn Bekanntschaft mit dem Hauptdeck machen zu lassen. Das Schiff war gut gebaut, einige Risse, vielleicht ein kleineres Loch und eine gute Portion Blut, der Schaden war gering. Aber der Krater des Kunstwerks ist vollbracht.
„Mit Teufelsfrüchten haben wir auf der Grand Line ständig zu tun.“, sprach sie leise, aber deutlich. „Und natürlich wissen wir, wie wir sie aufhalten können.“ Shakti ließ das Bein des Mannes sich wieder einschnappen, indem sie das Schwert herauszog, aber sie hielt es immer noch mit der anderen Hand fest. Dann begann sie sich um die eigene Achse zu drehen, als würde sie einen schottischen Hammer werfen, ihr Ziel war es, den vom Schmerz betäubten Mann so weit wie möglich ins Meer zu schmeißen.
Die Feder gab nach und erschaffte einen Ring des Todes um sie herum, der in ihren Augen nur die Rauchsäule ist, die das gesamte Bild einfing. Andererseits war es damit fast unmöglich, sich ihr zu nähern.
Aber es gab einen Winkel, der noch übrig blieb. „Stachelfall!“ Von oben kam der Junge, der zuvor angeschossen wurde und er hatte seine Waffe parat. Auch wenn Shakti zäh war und die Schläge bisher durch Muskeln und Nachgeben abfedern konnte, wäre das gleiche mit einem Speerblatt nicht möglich.
Sie machte sich bereit, den Jungen mit dem verfluchten Schwert mitten in der Drehung anzugreifen, ein starker Stoß, der Löcher in Stein treiben konnte. Der Speer kam. Aber nicht dort, wo sie es erwartet hätte.

Arks Perspektive
Mit seiner Technik trieb Ark die Spitze tief ins Deck hinein, mitten in Beubos Beinspirale. Dies war ein etwas ungeschickter Weg, die Drehung zu unterbinden, insbesondere da Beubo mehrere Male nun auf dem Deck purzelnd aufschlug, aber es war der sicherste momentan.
Sein Atem rasselte in seinen Ohren, aber seine blauen Augen fixierten die Gegnerin. „Phhhhw.“ Er atmete tief und scharf ein. Das Pulsieren seiner Schulter war unter Kontrolle.
Diese Frau ist gefährlich. Sie versteht viel vom Kämpfen. Ark hatte beim Suchen seiner Waffe erst nur einen Blick erhaschen können, wollte eigentlich es Beubo und Yukiko überlassen, um sich anderen Gegnern zuzuwenden, aber das war nicht möglich.
Seine Sicht verengte sich, sie sagte etwas, aber er konnte es nicht hören. Er konnte nicht einmal erkennen, wo Yukiko war und wo Beubo ist. Seine Augen sind auf Shakti gerichtet. Sie konnte noch kämpfen, sie hatte kaum Schaden. Wie ein Boxer, der sich mit dem Schlag mitbewegt um Wucht abzufedern, konnte sie bisher ihren Schaden verringern. Sie durchschaute Beubos Bewegung, sie war bereit Angriffe für größeren Nutzen einzustecken, sie sollte eigentlich kalt und berechnend sein.
„Irgendetwas... ist merkwürdig... Bewegungen...“ Die Bewegungen schienen sich immer anders zu verhalten, aber es schien nie die optimale zu sein. Wenn ein gerader Stoß angebracht ist, macht sie einen Schwinger, wenn sie wegspringen sollte, rollt sie weg. Sie verlagerte ständig die Kampfposition, auch wenn manchmal warten besser erscheint.
Und das Schlimmste war: Sie konnte es durchziehen. Wäre sie nur halb so gut, würde Ark diese merkwürdige Art der Bewegungen nicht mal infrage stellen.
„Yukiko... Beubo...“ Vielleicht kann er das Geheimnis ergründen, wenn er selbst mit ihr die Waffen kreuzte, er zog den Speer aus dem Deck. „Sturmstoß!“ Mit einer schnellen Drehungen, stieß Ark seinen Speer nach vorne, aber selbst einhändig konnte Shakti den umleiten. Sein Ziel war es erst sie dazu zu bringen, Beubos Bein loszulassen.
Er steckte ihn wieder ins Deck, wieder in Beubos Feder, damit sie ihn in der Lücke nicht einfach wegziehen könne: „Windflucht!“ Ark zog sich hoch und nutzte den Schwung, um wieder den Speer herauszuziehen und einen Angriff von oben zu machen, doch wieder parierte die Frau. „Donnertritt!“ Diesmal ein Angriff, der mit im Boden steckenden Speer funktionierte und alles Gewicht hatte, doch auch wenn Ark sie ein Stük wegstoßen konnte, hatte sie ihre merkwürdige bandagierte Waffe dazwischengehalten.
Ark begann zu wanken und sein Sichtfeld wurde dunkler. Dann spürte er einen starken, warmen Schmerz über der Wange, sie hatte ihm einmal die Waffe übers Gesicht gezogen und das reichte aus, um ihn von den Beinen zu holen. Doch bevor Shakti wieder an dem Bein ziehen konnte, trat der Mönch während des Fallens in die Feder hinein und klemmte sie zu Boden. Können sie eigentlich ausleiern? Dieser nebensächtliche Gedanke sollte eigentlich ein Warnzeichen sein, genauso wie die kriechende Kälte, aber diese Warnsignale waren schon weit von dem her, was der Jugendliche noch wahrnehmen konnte: Er konnte sich nur auf eine Sache konzentrieren, mit gelegentlicher Entgleisung.
Doch so auf dem Boden war er leichte Beute, doch wieder war etwas merkwürdig. Anstatt einen tödlichen Stoß zu setzen, schwang Shakti ihre Waffe und begann mit runden Schlägen auf den Mönchen immer und immer wieder einzudreschen.
Witzigerweise tat es nicht mal weh. Eigentlich war es nicht mal so übel, immerhin wurde Ark wieder mal warm über den Körper. Nur woran erinnerte er sich gerade, mit diesen Bewegungen? Er konnte sie aus nächster Nähe klar sehen, sah, wie präzise die Gegnerin jede Bewegung anders machte, als wäre die schnellere Variante der Wiederholung der exakt gleichen Bewegung ein Sakrileg. Es waren auch nur zwei oder drei auf seinen Kopf gekommen, was vollkommen absurd wäre in einem normalen Kampf.
Diese Ruhe und der Umstand, dass der Mönch keinen Schmerz verspürte, zeigte nur, wie sehr er gerade auf Messers Schneide steht.
 
B

Beubo

Guest
Beubo versuchte sich zu erinnern, woher er dieses Gefühl kannte... es erinnerte einen an das malmende reiben, wenn man mit den eigenen Zähnen knirscht. Rumpelnd und dumpf und auch wenn es nur ganz leise sein mochte, hörte man es mit dem eigenen Ohr dennoch so laut, als zerbarst etwas direkt im Kopf. Es erinnerte auf unangenehme Art an Zahnarzt, an Schmerzen und komischer Weise an etwas raues, das Wackelt, aber dennoch nicht nachgibt. Sand, der zwischen Gelenken Knirscht... Und... und... "Ough! Meine Nase! Meine Nase!?", Beubo fingerte zitternd an seinen übel zugerichteten Riechkolben herum. Die Nase war bereits angeschwollen und das unvermeidbare knirschende Geräusch wurde von Beubos eigenen vorsichtigen Abtasten verursacht, ein schmerzhafter Beweis dafür, dass sein Organ zweifelsohne gebrochen, zertrümmert oder ähnliches war! Es war nicht das erste mal in seinem Leben, dass Beubo einen auf den Deckel bekommen hat und dabei seine Nase in Mitleidenschaft gezogen wurde - er erinnerte sich noch gut an den Tag vor einigen Jahren, an dem Beubo auch seine Narbe kassiert hatte. Heute jedoch war es wohl geschafft und die Nase endgültig hin... Wütend vor Schmerz und generell mit der Allgemeinsituation unzufrieden, blieb Beubo im Augenblick nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass es Ark gelingen würde, die angriffslustige Marinesoldatin von ihm, Beubo, weg zu locken. Im Nullkommanichts hatte die Frau Yukiko und Beauregard durchschaut und in Folge dessen letzteren dann so übel zugerichtet. Im South Blue konnte sich Beubo immerhin mehr schlecht als Recht behaupten, doch hier und jetzt zog er eindeutig den kürzeren. Es musste wohl wirklich damit zusammenhängen und so sein, wie Shakti angemerkt hatte: In den Blues konnte man mit Teufelskräften überraschen und demnach überrumpeln. Die Schwertkämpferin jedoch hatte Beubos Fähigkeiten im Nu durchschaut und schien außerdem ganz und gar nicht beeindruckt... KLANG! KLONG!
Shakti bearbeitet Ark, der sich bisher verglichen mit Beubo meisterhaft gehalten hatte, mit weit ausgeholten Schlägen ihrer Waffe. Sie ließ scheinbar all ihr Herzblut in die Bewegungen fließen. Beubo wollte seine Beinspirale zurück verwandeln lassen, fürchtete sich jedoch davor, was passieren würde, solange Arks Speer noch zwischen den Windungen der Feder steckte. Bisher hatte er von all den Hieben gegen die Spiralen zwar Erschütterungen war genommen, und es auch irgendwie bemerkt, als sich Shakti vorhin an die Eisen gehangen hat... aber ein Teil in Beubo widerstrebte der Gedanke, es drauf ankommen zu lassen also blieb ihm nichts weiter übrig, als ab zu warten. ... aber was war das? Shakti bearbeitet noch immer Ark, doch hatte Beubo sich verguckt, oder setzte sie absichtlich jeden zweiten Schlag daneben? Das heißt, die Frau holte immer noch mit voller Kraft aus und schlug gezielt. Aber eben jeden zweiten Hieb weit an den Smutje vorbei ehe sie Ark wie gehabt zusetzte. Der kleine Mönch ließ die Schläge auf sich einprasseln, scheinbar taub geworden für den Schmer. "Oh Gott! Ark, renn weg!", schrie Beubo seinem Freund entgegen, der wie verrückt blutete - es trat mit unter aus seiner Schussverletzung aus und überhaupt wirkte der Blondschopf mehr dösig als bei der Sache. Ark reagierte nicht wirklich, als ließ Beubo seinen rechten Arm zur Spirale werden, spannte sie und wollte Shakti mit einem Spiral Pansch eine verpassen. Doch natürlich wehrte die Frau den Angriff ab... und dann geschah es! Shakti Schlug nicht zurück, sie funkelte Beubo lediglich missbilligend an. Er kannte diesen Blick, es waren die Augen von jemanden, der gerade bei etwas gestört wurde, was viel Konzentration in Anspruch nahm. Sein alter Lehre´meister Maurice auf Korallendorf hatte Beubo immer genau so angeguckt, wenn dieser an seinen Skizzen für Musikinstrumente getüftelt hat... Und Tanith guckt immer so genervt drein, wenn er einen Bauplan abzeichnet, sprich, vergrößert und den Maßstab im Auge behält, sollte Beubo ihn dabei unerlaubter Weise ansprechen....
In Beubos Kopf fing es an zu rattern. Sein Arm schnellte zurück und wurde wieder normal. Akataja hatte ihn auch schon mal so angeguckt, als er mit ihm quatschen wollte, doch der Navigator peinlichst genau eine Insel auf eine Seekarte zeichnete. Konnte es sein... das Diese Shakti etwas, nunja, praktisch etwas in die Luft malte? Etwas imaginäres? In diesem Augenblick schwank Ark nach links und Shakti schien einen inneren Zwiespalt zu entwickeln. Beubo kannte die Natur ihrer nächsten Bewegungen - es waren die hektischen Handgriffe eines Handwerkers oder auch Künstlers, wenn man so will, wenn er erkennt, dass er sein Werk beinahe schon fertig hat und dann aber doch noch etwas schief zu gehen droht! Shakti ließ also schnell ihr Schwert zu Ark huschen, schlug ihn jedoch nicht, sondern drückte den fast schon Bewusstlosen verhältnismäßig sanft zurück in seinen Ursprünglichen Stand. Der Entsandene Windhauch ließ Beubo die Augen zukneifen.... und da sah er es! Das Bild! Shakti zeichnete wiklich ein Bild in die Luft! Beubo hatte so lange fassungslos auf die Szenerie vor sich gestarrt, dass er völlig vergessen hatte zu blinzeln. Jetzt, wo er endlich die Augen geschlossen hatte, sah er wie in einer optischen Täuschung die Schemen eines Gemäldes, dessen verschwommenen Linien Shaktis Hiebe waren - Es war so ähnlich, als würde man auf eine schwarze Gestalt blicken und dann auf eine weiße Wand gucken: Plötzlich sah man das Bild überall. Aber was brachte ihm jetzt noch diese Erkenntnis, bzw. was brachte sie ihnen überhaupt in diesem Kampf. Beubo brüllte daher einfach heraus: "S-sie malt ein Bild Ark! Sie ist gleich fertig!!"
 

Ark

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Arks Perspektive
Beubos Warnung schnitt in die Luft, als wäre sie ein Messer und Ark begann seinen Kopf zu seinen Freund und Kapitän zu drehen, aus dessen Augenwinkeln und Nase Blut lief: „Hey Beubo, du bist auch da?“ Die Stimme war etwas hoch und schien sich im Kreis zu drehen.
Dann kam Shaktis Schlag unters Kinn, Ark wurde mitsamt des Spiralbeins in die Luft gezogen, doch Shakti hatte ihren Teil losgelassen, sodass Ark, der immer noch die Spirale fixiert hatte, nachdem er einige Meter in eine Richtung geflogen war, merkte, wie sich die Feder auf maximale Länge ausdehnte... nur um wieder zurückzuschnappen.
Der Mönch knallte gegen Beubo, die beiden zusammen wurden gegen die Wand die zum Oberdeck führte geschleudert und purzelten anschließend zu Boden. „Ah...“ So langsam kam der Schmerz, nur wusste Ark nicht, dass er sich bloß soweit summiert hatte, dass er durch den Schmerzfilter, der in seinem Zustand sich eingerichtet hatte, inzwischen überschritt. „Fühle ich mich schlecht...“
Der Jugendliche rappelte sich langsam und keuchend von Beubo auf und griff an seinen Gürtel. Er hatte noch immer seine Glücksplätzchen und nun brauchte er wirklich etwas Glück. Er aß einen und so langsam ebbte der Schmerz ab oder eher wurde er von Glück übertönt. „Hier Beubo.“ Er gab Beubo den ganzen Beutel und hievte sich an seinen Speer hoch und atmete mehrere Male durch. Ich bin hier, ich bin im jetzt, ich bin bereit. Er schloss die Augen kurz, presste sie zusammen und schlug sie wieder schlagartig auf. Sein Geist war fokussiert, wenn er auch nicht wusste, für wie lange.
„Keine Sorge, Beubo. Ich schaffe das. Iss etwas und ruh' dich aus, falls etwas passiert, brauchst du alle Kräfte, die du jetzt sammeln kannst. Und schau dir jede einzelne Bewegung an!“ Er schaute sich um und sah, dass Yukiko, welche mit Shaktis Beweglichkeit nicht mithalten konnte, gerade auf sie zustratzte. „Yukiko“, rief er ihr zu: „Kümmer dich um Beubo!“ Er musste nur ihr Kunstwerk durchschauen und dann würde es klappen.
Shakti wirkte gerade wie in einer Trance, sie schön von ihrem Ergebnis eingenommen zu sein, was Ark die Zeit gegeben hatte, alle Kraftreserven zu sammeln. Zeit sie einzusetzen! „Kondorflug!“ Er benutzte die Fassade von Red Carpi als Sprungpunkt, um Richtung Shakti sich zu bewegen, doch sie war sofort wieder bei der Sache und wich simpel den Sprungtritt aus, den Ark aus der Technik heraus gemacht hatte.
Und jetzt wurde jede Bewegung beobachtet.

Shaktis Perspektive
Shakti konnte nicht anders als ein wenig zu lächeln. Schon einige haben ihren Kampfstil analysiert, doch bisher hatte es niemand geschafft, ihn mit diesem Wissen zu überwinden. Auch wenn Shakti nicht immer den Sieg davongetragen hatte, war ihre Kunst selbst unbesiegt geblieben.
Sie erkannte, wie der Junge jede ihrer Bewegungen nun anschaute, versuchte ihr nächstes Kunstwerk zu erahnen, aber sie sonnte sich in der Aufmerksamkeit. Denn nun betrachtete er ihre Kunst. Doch würde es nichts bringen. Shakti kannte mehr als zehntausend Kunstwerke, die sie in ihre Kampf eingliedern konnte, zu viele als das ein Banause sie kennen würde.
Sie zog ihm das Bein weg, er rollte weg, so wie der Igel, der sich auf ihrer imaginären Wiese einrollte, als würde er Schutz suchen und gleichzeitig wegspringen wollen. Dass er wusste, auf welchen Prinzip ihr Kampfstil lief, machte ihn nur leichter zu lesen und zu steuern. Eine Disziplin des Kampfes ist es, den Gegner vorschreiben zu können, was für Bewegungen er zu machen habe und sie hatte diese gemeistert.
Und es dauerte nur drei weitere Abläufe, bis sie den Jungen wieder einen Volltreffer verpassen konnte. Diesmal ein Stoß in die kurzen Rippen, die ihn zum Stöhnen brachte und mehrere Schritte zurücktaumeln ließ. „Wie willst du etwas vorhersehen, was du nicht kennst.“ Sie lächelte schmierig und gemein.
Und gleich wird er sagen: „Dann zeichne ich einfach mit. Jeder beginnt mit Kampfkunst, indem er Bewegungen imitiert!“ Den zweiten Satz hatte sie nicht erwartet, aber nun hatte sie ihn. Er würde nun genau in die Falle laufen, zu versuchen Kontrolle über den Kampf zu gewinnen, indem er Kontrolle über das Kunstwerk nahm. Doch egal was er auch zeichnete, Shakti würde es sich zu eigen machen. Man forderte einen Meister nicht blind auf seinem Gebiet heraus.
Die Bewegungen des Jungens änderten sich und schon nachdem der Speer erhoben und der erste Schritt getan worden ist, konnte Shakti erkennen, dass er nun einen Baum zeichnen würde. Sie intervenierte, schlug ihre Waffe gegen seine und sie begann nun die Kontrolle zu übernehmen und ein wunderbarer Baum entstand.
Er wich zurück, begann sich zu drehen, ein Brunnen. Schon wieder knallte das Schwert, was sie wie einen Stab führte gegen den Speer und verwandelte sein Kunstwerk in ihres, bevor er auch nur einen Strich machen konnte.
Sein Geschick im Kampf ist bemerkenswert und sie würde es nutzen, um ein weiteres Kunstwerk zu vollbringen, etwas, was sie vorher nicht gehofft hatte, jemals auf das Kampffeld zu setzen. Mit harten Schlägen trieb sie ihn zum Hauptmast, er begann an diesen heraufzulaufen und sie folgte, sie drehten sich beim Lauf um den Mast herum, wie eine Spirale der Kunst, nun würde er ins Segel springen, um von dort wieder sie anzugreifen, sie wusste genau, wie seine Flugbahn ausschauen wird und bereitete sich vor, ihn sofort abzufangen.
Speerspitze und das Ende des verhüllten Schwertes treffen perfekt aufeinander und... *Knall*
„Uh...“
„Ah...“
Ihre beiden Gesichter kollidierten. Shakti sah eine kurze Zeit einen roten Schleier, aber fing sich, der Junge landete auf dem Deck und rieb sich die Nase. Scheinbar hatte Shakti zu viel erwartet, sie hatte gedacht, dass die Waffen perfekt aufeinandergetroffen wären, aber eine leichte Verschiebung hatte sie dagegen zur Seite geschlagen.
Sie ließ sich vom Mast fallen und begann ihren Fehler durch eine kunstvolle Welle an Schlägen wieder gutzumachen, der Junge pariere und versuchte sein Bestes, um sein eigenes Bild auf das Schlachtfeld zu zeichnen, aber er würde niemals...
*Pock*
Ein brennender Schmerz breitete sich auf die Außenseite ihrer linken Finger aus. Sie hatte damit auf den Speerschaft geschlagen, anstatt mit ihrer Waffe, das war eine Sache, die bei Anfängern ständig passierte, da sie die Länge der Waffe verschätzen. Sie war die eiserne Ruhe, nur ihr Strudel an Gefühlen war wie zuvor das brennende und wilde, aber er war unter Kontrolle, auch wenn sie nun versuchen musste, Irritation herauszuhalten.
Der Goldhaarige benutzte die Gelegenheit selbst anzugreifen: „Was sagst du zu meinen Regen, Amoklauf! Der Speer schien sich zu vervielfachen, so schnell wurde er gestoßen, die Intention eines Regensturms war sonnenklar und jeder von den Stößen zauberte...
*Sniiit*
Sie spürte kalten Stahl ihre Wange entlanggleiten und merkte, wie ein Tropfen Blut herunterrann. Mit einer schnellen Bewegung vergrößerte sie den Abstand zwischen sich und den Gegner. Er nutzte seine Stange für einen Sprung, ließ sie los, und begann mit breiten Grinsen zu verkünden, während seine Arme anfingen, schnell geschüttelt zu werden, als würde er sie auflockern: „Und das ist ein Schneemann! Gibbontanz! Shakti sah das Bild, was er vor Augen hatte, ein dreikugeliger Schneemann mit einer Rübennase, sie hob die Deckung, um die Schläge abzufangen.
Doch leider traf keiner von denen dort, wo er sollte. Und sie realisierte eines: Dieser Junge ist der mieseste Zeichner, den sie jemals gesehen hat!!!
Wäre er einfach schlecht, hätte sie keine Probleme, denn dann würde sie sein Bild sehen und darauf reagieren können. Würde er mit Absicht schlecht Zeichnen, würde sie es an den kleinsten Bewegungen spüren. Aber dieser Pirat hier, er hatte ein schönes, künstlerisches Bild vor seinen Augen, welches er für Shakti projizierte und während er keinen einzigen Strich so hinbekam, wie er sollte, denkt er weiterhin, dass er tadellos es zeichnete und brachte somit eine Sache zustande, mit der Shakti nicht umgehen konnte: Die Fähigkeit auf eine Kinderzeichnung zu gucken und zu denken, sie wäre so gut wie die eines professionellen Künstlers. Das können nur Kinder in ihren jüngsten Jahren, aber er hat es sich für mehr als zehn Jahre erhalten...
Das Ergebnis war, dass Shakti eine Reihe von Volltreffern eingesteckt hatte und nun selbst anfing zu keuchen und etwas Blut zu husten, während sie wieder Abstand nahm. Sie war immer noch weit besser dran, als der Junge, aber sie hatte ein anderes Problem... die Irritation hatte sich in ihren Wirbel der Gefühle eingeschlichen und begann diesen zu eskalieren. Sie merkte, wie alles unkontrolliert hervorbrodelte und ihre Sinne benebelte, merkte nicht, dass der Junge wieder vor ihr stand, er sprang in die Luft und begann einen Vorwärtssalto zu vollführen, doch sein Speer war ausgestreckt und nahm die gesamte Wucht des Saltos in sich auf: „Und hier ein geworfener Schneeball: Wirbelklinge!!!
Instinktiv und aus den Wirbel heraus begann Shakti einen Konter, sie riss das Schwert herum... *Klong* Aber ein Schlag aus Irritation geführt war kein guter. Die Wut und der Schmerz entlud sich zwar auch, aber die Kraft war ungerichtet, und der Fluch des Schwertes durchfuhr ihren Körper unkontrolliert, sie musste es loslassen!!!
Sie blinzelte und realisierte, was gerade passiert war. Von der Schulter bis zur Brust war ihre Kleidung aufgeschnitten und sie konnte bei der Schulter sogar ihr Schlüsselbein sehen, welches eine Kerbe davongetragen hat. Blut befleckte ihre Kleidung und das Deck, ihr Blut. Das verhüllte Schwert lag auf dem Deck, immer noch größtenteils eingewickelt, aber ein Ende war gelöst. Sie hatte es rechtzeitig losgelassen, sie wusste, dass es gerade versucht hatte, sie durch den Jungen zu töten.
Der Junge selbst? Er lag wie eine Marionette, der man die Fäden abgetrennt hatte, halb über der Rehling, ein Bein und ein Arm schaute rüber, er hing leblos und stöhnend. Sein Hemd schien sich in einen Holzsplitter oder so festgehangen zu haben, er schien sich nicht auf eigener Kraft dranzuhalten.
Er hatte einen Teil der Wucht seines eigenen Angriffs und Shaktis ungeschickter Abwehr abbekommen, das unkontrollierte Knäul aus Wut und Schmerz, welches durch die Irritation nicht mehr kontrolliert werden konnte.
Seine Waffe lag vor ihr, ein einfacher Speer. Sie hob ihn hoch und abgesehen von den Kunstbändern unter der Spitze, schien er ganz normal zu sein. Ein Blick zu dem Schwert, dass sie behütete. Sie hatte eine Gänsehaut, sie konnte diese Waffe nicht mehr führen, ohne sich zu sammeln. Der Speer würde reichen müssen. Er würde sich ähnlich führen, wie sie zuvor das Schwert geführt hatte.
Shakti atmete tief ein und schritt auf den Jungen zu und hob den Speer. Sie wusste, dass er nicht mehr aufstehen wird, dass er sich zu seinen Grenzen, wenn nicht weiter, getrieben hat und nun den Preis bezahlte. Ohne medizinische Hilfe mag er sogar nicht überleben, er hat viel Blut verloren.
Aber sie spürte, dass in ihr etwas gebrochen war. War es ihr künstlerischer Sinn? War es ihr Stolz? War es ihre Gerechtigkeit? Oder war es die innere Stärke, die sie zur geeigneten Führerin der verfluchten Waffe gemacht hatte?
Sie wusste es nicht. Sie konnte nur sagen, dass sie Furcht verspürte und der Junge war der Grund dafür. Und er würde dafür bezahlen...
 
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