Momo
Kopfgeldjäger
„Ich habe keine Lust, weiterhin mit dir zu diskutieren!“
„Du willst nur nicht die Wahrheit hören...“
„Wahrheit?! Von wegen! Die haben doch alle einen Knall... Fein, wir wissen alle, das wir knapp bei Kasse sind. Wir müssen eine Horde Hühner durchfüttern!“
Nochmals stieß sie einen Passanten mit einer harschen Handbewegung aus ihrer Schusslinie und marschierte mit großen Schritten weiter. Das Gezeter und die schwingende Faust ignorierte sie gekonnt. Ihr Ziel war die Taverne, welche auf dem Zettel stand, den Agwe ihr unter die Nase gehalten hatte. Der steckte nun zerknüllt in ihrer Hosentasche. "Zum wilden... tanzenden... Schweinepriester"... oder wie der Schuppen auch immer hieß.
„Haydee in eine gottverdammte Taverne schicken und dort singen zu lassen? Was für eine großartige Idee! Da können wir sie gleich mitten auf den Platz stellen und nackig Polka tanzen lassen.“
„Gute Idee!“
„Du weißt genauso gut wie ich, dass Haydee gut auf sich selbst aufpassen kann.“
Ein Kläffen als Antwort. Ein langgezogenes Jaulen ertönte, nachdem Momo mit aller Kraft nach einem Köter getreten hatte, der es doch glatt gewagt hatte, sie anzukläffen. Die Leine war gerissen, das Frauchen stand geschockt am Straßenrand. Natürlich, das hatte das Püppchen des Mojo Bunch mehr als einmal beweisen dürfen, das sie dazu imstande war, sich zu verteidigen. Nicht nur gegen einen Feind. Trotzdem wurde Momo das ungute Gefühl nicht los, dass dem Träumerlein etwas zustoßen könnte, würde nicht wenigstens einer bei ihr sein... Irgend ein dahergelaufener Vollidiot könnte sie ja zu etwas anstiften. Haydee hörte doch auf jeden Befehle, oder nicht? Sie hoffte einfach nur inständig, die kurze Aufklärung in der Küche hatte sich im Gedächtnis des Püppchens eingebrannt.
„Und natürlich darf ich die Scheißarbeit machen.“
„Als wäre Armdrücken eine Arbeit. Das ist für Weicheier...“
„Ich hätte genauso gut zum Saufen gehen können, verdammte Scheiße...“
Wobei, das wäre vielleicht keine so gute Idee gewesen, nach dem gestrigen Filmriss. Sie wusste nur noch, das sie Eddi den Hermelin in die Hände gedrückt hatte und es dann irgendwie unter die Dusche und ins Bett geschafft hatte. Nicht mal den Lippenstift hatte sie abgekriegt, egal wie viel sie gerubbelt hatte. Wie nervig...
„Später darf ich dann diesen Perversling noch aus einem Meer voller kreischender Frauen zerren, die ihm alle ihre Brüste entgegenstrecken.“
„Spricht da wieder das kleine Männchen, namens Eifersucht?“
Wie gern hätte sie Vellie für diesen Satz eine verpasst. Ach ja, das hatte sich ja schon erledigt... Die schmerzliche Erinnerung schien durch das Gefängnis, in das Momo sie gesteckt hatte, die Arme nach ihr auszustrecken. Kopfschüttelnd verscheuchte die Amazone die aufblitzenden Bilder, doch die Kopfschmerzen waren damit nicht verschwunden.
„Heeey! Warte doch mal!“
Keine Reaktion. Momo bahnte sich weiterhin im Laufschritt durch die Menge und registrierte erst, das sie mit diesem „Hey“ gemeint war, als eine junge Frau sich ihr in den Weg stellte. Zuerst fiel der Amazone das aschblonde Haar auf, welches der Unbekannten seidig über die Schultern bis zum Hosenansatz fiel. Und dann die strahlend blauen Augen, welche von hellen, langen Wimpern umrandet waren. Diese Frau war wirklich hübsch, ja sogar ihr Gesichtsausdruck wirkte sehr sympathisch.
„Was gibt’s, Blondchen. Ich hab´s eilig...“
Die Fremde rannte tänzelnd neben der Teufelsfrau her, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Sie schien sich gar nicht erst von der patzigen Antwort der Glatzköpfigen beirren zu lassen. „Du erkennst mich nicht, oder? Wir haben uns gestern getroffen! In der Bar! Weißt du nicht mehr?“
Momo blieb abrupt stehen. Verdammt... Wie klein konnte die Welt überhaupt sein?
„Ne, keine Ahnung...“
„Ich hab sogar noch deine Schuhe an, siehst du?“
Blondchen hob einen ihrer Füße an und - tatsächlich! Das waren unverwechselbar ihre Pumps, die diese unverschämte Tussi da trug. Wer sonst ritzte „Bitch“ in die Unterseite seiner Sohle...?
„Und deinen hübschen Kahlkopf hätte ich wohl nie vergessen“, grinste sie und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Jeder Kerl wäre nun aufgrund eines Blutverlustes durch Nasenbluten umgefallen...
Momo brummte nur verstimmt und stemmte die Hände in die Hüften. „Hör zu, Sonnenschein, ich weiß nicht was zwischen uns in dieser Bar vorgefallen ist, aber erstmal...“ Sie hakte ihren Finger in den Ausschnitt ihres Tops und zog es etwas herunter, um den Lippenstiftabdruck in der Nähe ihrer Brustwarze zu präsentieren. „..solltest du dir Lippenstift besorgen, der nicht die Haltbarkeit eines Industrieklebers besitzt. Und zweitens will ich, das du sofort aus meinen Schuhen steigst!“
Die Blondine blinzelte zunächst etwas perplex, doch schon bald zeigte sich wieder das Lächeln auf ihren schmalen Lippen. „Oh! Natürlich! Tut mir Leid...“
Momo wunderte es, dass sie gar nicht nach ihren eigenen Schuhen fragte... oder waren es gar nicht ihre gewesen, die sie wütend ins Meer geschmissen hatte? Pink passt ja immer wunderbar zu atomblond.
Nachdem die Amazone wieder in ihre Lieblingsschuhe geschlüpft war (sie war nämlich barfuß losgezogen), wischte sie sich ächzend über das Gesicht. Bloß nicht über einen Filmriss nachdenken. Fataler Fehler.
Gerade wollte sie dazu ansetzen, dem Blondchen ein Nimmerwiedersehen an den Kopf zu schmeißen, da ertönte ein weiteres „Heeeey!“. Eine etwas kleinere Brünette kam angerannt und die Amazone wunderte sich, dass dieses Wunder der Natur überhaupt noch gerade stehen konnte. Ihre übergroße Oberweite widerstand wohl noch erfolgreich dem Gesetz der Schwerkraft und wackelte imposant auf und hab, bis die Fremde endlich vor ihr stehen blieb.
„Dominique! Wieso bist du denn davon gelaufen?“ Dominique hieß also diese blonde Schönheit. Na herrlich.
„Ich wollte...“, setzte sie an, doch warf kurz einen Seitenblick auf Momo, die mit eiskalter Miene ihre Arme vor der Brust verschränkte.
„Ach nichts! … Komm, sonst kommst du noch zu spät zum T-Shirt-Contest.“
Und schon war die Amazone wieder allein, gaffte den beiden kichernden Frauen hinterher, wie sie in der Menge verschwanden und in Gedanken sah sie Edward vor sich, wie er breit grinsend vor diesem Busenwunder stand und einen Eimer eiskaltes Wasser über sie ausleerte.
Mit einem wütenden Schrei schlug sie einen hölzernen Stand entzwei, der eben gerade ungünstig in der Nähe stand und räumte damit den großen Blechturm ab, den man eigentlich mit drei Versuchen abwerfen sollte, bevor man den großen Panda gewann, dessen Kopf nun eine Straße weiter auf einer umgeknickten Straßenlaterne steckte.
„Du willst nur nicht die Wahrheit hören...“
„Wahrheit?! Von wegen! Die haben doch alle einen Knall... Fein, wir wissen alle, das wir knapp bei Kasse sind. Wir müssen eine Horde Hühner durchfüttern!“
Nochmals stieß sie einen Passanten mit einer harschen Handbewegung aus ihrer Schusslinie und marschierte mit großen Schritten weiter. Das Gezeter und die schwingende Faust ignorierte sie gekonnt. Ihr Ziel war die Taverne, welche auf dem Zettel stand, den Agwe ihr unter die Nase gehalten hatte. Der steckte nun zerknüllt in ihrer Hosentasche. "Zum wilden... tanzenden... Schweinepriester"... oder wie der Schuppen auch immer hieß.
„Haydee in eine gottverdammte Taverne schicken und dort singen zu lassen? Was für eine großartige Idee! Da können wir sie gleich mitten auf den Platz stellen und nackig Polka tanzen lassen.“
„Gute Idee!“
„Du weißt genauso gut wie ich, dass Haydee gut auf sich selbst aufpassen kann.“
Ein Kläffen als Antwort. Ein langgezogenes Jaulen ertönte, nachdem Momo mit aller Kraft nach einem Köter getreten hatte, der es doch glatt gewagt hatte, sie anzukläffen. Die Leine war gerissen, das Frauchen stand geschockt am Straßenrand. Natürlich, das hatte das Püppchen des Mojo Bunch mehr als einmal beweisen dürfen, das sie dazu imstande war, sich zu verteidigen. Nicht nur gegen einen Feind. Trotzdem wurde Momo das ungute Gefühl nicht los, dass dem Träumerlein etwas zustoßen könnte, würde nicht wenigstens einer bei ihr sein... Irgend ein dahergelaufener Vollidiot könnte sie ja zu etwas anstiften. Haydee hörte doch auf jeden Befehle, oder nicht? Sie hoffte einfach nur inständig, die kurze Aufklärung in der Küche hatte sich im Gedächtnis des Püppchens eingebrannt.
„Und natürlich darf ich die Scheißarbeit machen.“
„Als wäre Armdrücken eine Arbeit. Das ist für Weicheier...“
„Ich hätte genauso gut zum Saufen gehen können, verdammte Scheiße...“
Wobei, das wäre vielleicht keine so gute Idee gewesen, nach dem gestrigen Filmriss. Sie wusste nur noch, das sie Eddi den Hermelin in die Hände gedrückt hatte und es dann irgendwie unter die Dusche und ins Bett geschafft hatte. Nicht mal den Lippenstift hatte sie abgekriegt, egal wie viel sie gerubbelt hatte. Wie nervig...
„Später darf ich dann diesen Perversling noch aus einem Meer voller kreischender Frauen zerren, die ihm alle ihre Brüste entgegenstrecken.“
„Spricht da wieder das kleine Männchen, namens Eifersucht?“
Wie gern hätte sie Vellie für diesen Satz eine verpasst. Ach ja, das hatte sich ja schon erledigt... Die schmerzliche Erinnerung schien durch das Gefängnis, in das Momo sie gesteckt hatte, die Arme nach ihr auszustrecken. Kopfschüttelnd verscheuchte die Amazone die aufblitzenden Bilder, doch die Kopfschmerzen waren damit nicht verschwunden.
„Heeey! Warte doch mal!“
Keine Reaktion. Momo bahnte sich weiterhin im Laufschritt durch die Menge und registrierte erst, das sie mit diesem „Hey“ gemeint war, als eine junge Frau sich ihr in den Weg stellte. Zuerst fiel der Amazone das aschblonde Haar auf, welches der Unbekannten seidig über die Schultern bis zum Hosenansatz fiel. Und dann die strahlend blauen Augen, welche von hellen, langen Wimpern umrandet waren. Diese Frau war wirklich hübsch, ja sogar ihr Gesichtsausdruck wirkte sehr sympathisch.
„Was gibt’s, Blondchen. Ich hab´s eilig...“
Die Fremde rannte tänzelnd neben der Teufelsfrau her, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Sie schien sich gar nicht erst von der patzigen Antwort der Glatzköpfigen beirren zu lassen. „Du erkennst mich nicht, oder? Wir haben uns gestern getroffen! In der Bar! Weißt du nicht mehr?“
Momo blieb abrupt stehen. Verdammt... Wie klein konnte die Welt überhaupt sein?
„Ne, keine Ahnung...“
„Ich hab sogar noch deine Schuhe an, siehst du?“
Blondchen hob einen ihrer Füße an und - tatsächlich! Das waren unverwechselbar ihre Pumps, die diese unverschämte Tussi da trug. Wer sonst ritzte „Bitch“ in die Unterseite seiner Sohle...?
„Und deinen hübschen Kahlkopf hätte ich wohl nie vergessen“, grinste sie und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Jeder Kerl wäre nun aufgrund eines Blutverlustes durch Nasenbluten umgefallen...
Momo brummte nur verstimmt und stemmte die Hände in die Hüften. „Hör zu, Sonnenschein, ich weiß nicht was zwischen uns in dieser Bar vorgefallen ist, aber erstmal...“ Sie hakte ihren Finger in den Ausschnitt ihres Tops und zog es etwas herunter, um den Lippenstiftabdruck in der Nähe ihrer Brustwarze zu präsentieren. „..solltest du dir Lippenstift besorgen, der nicht die Haltbarkeit eines Industrieklebers besitzt. Und zweitens will ich, das du sofort aus meinen Schuhen steigst!“
Die Blondine blinzelte zunächst etwas perplex, doch schon bald zeigte sich wieder das Lächeln auf ihren schmalen Lippen. „Oh! Natürlich! Tut mir Leid...“
Momo wunderte es, dass sie gar nicht nach ihren eigenen Schuhen fragte... oder waren es gar nicht ihre gewesen, die sie wütend ins Meer geschmissen hatte? Pink passt ja immer wunderbar zu atomblond.
Nachdem die Amazone wieder in ihre Lieblingsschuhe geschlüpft war (sie war nämlich barfuß losgezogen), wischte sie sich ächzend über das Gesicht. Bloß nicht über einen Filmriss nachdenken. Fataler Fehler.
Gerade wollte sie dazu ansetzen, dem Blondchen ein Nimmerwiedersehen an den Kopf zu schmeißen, da ertönte ein weiteres „Heeeey!“. Eine etwas kleinere Brünette kam angerannt und die Amazone wunderte sich, dass dieses Wunder der Natur überhaupt noch gerade stehen konnte. Ihre übergroße Oberweite widerstand wohl noch erfolgreich dem Gesetz der Schwerkraft und wackelte imposant auf und hab, bis die Fremde endlich vor ihr stehen blieb.
„Dominique! Wieso bist du denn davon gelaufen?“ Dominique hieß also diese blonde Schönheit. Na herrlich.
„Ich wollte...“, setzte sie an, doch warf kurz einen Seitenblick auf Momo, die mit eiskalter Miene ihre Arme vor der Brust verschränkte.
„Ach nichts! … Komm, sonst kommst du noch zu spät zum T-Shirt-Contest.“
Und schon war die Amazone wieder allein, gaffte den beiden kichernden Frauen hinterher, wie sie in der Menge verschwanden und in Gedanken sah sie Edward vor sich, wie er breit grinsend vor diesem Busenwunder stand und einen Eimer eiskaltes Wasser über sie ausleerte.
Mit einem wütenden Schrei schlug sie einen hölzernen Stand entzwei, der eben gerade ungünstig in der Nähe stand und räumte damit den großen Blechturm ab, den man eigentlich mit drei Versuchen abwerfen sollte, bevor man den großen Panda gewann, dessen Kopf nun eine Straße weiter auf einer umgeknickten Straßenlaterne steckte.
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