Gut gelaunt lief ein seit langer Zeit endlich mal wieder ausgelasteter Fischmensch so schnell er konnte hinter den zwei merkwürdigen Eindringlingen her. Und tatsächlich gelang es ihm, sie kurz vor dem See einzuholen. Das breite Maul ließ einen beinahe hämischen Grinser erkennen. Eingekesselt waren sie. Vor ihnen ein Hüne von einem Fischmenschen, hinter ihnen das feuchte Element. Selbst wenn sie versuchen sollten, davonzuschwimmen, wäre es kein Problem ihnen zu folgen. Im Wasser wäre er ihnen wohl noch weitaus überlegener, Menschen hatten es ja nicht so damit, was in dieser Welt, die zum größten Teil mit Wasser bedeckt ist, eigentlich schon recht ungünstig ist.
Das nicht besonders große Gehirn des Schlägers war auf Kämpfen eingestellt und in ihm brannte das Verlangen, seine Fäuste gegen die Feinde zu schlagen und dann diesem bemalten Menschlein über das Gesicht zu lecken, um ENDLICH herauszufinden, wie diese verdammte Farbe schmeckte! Dieser Gedanke nervte ihn schon die ganze Zeit, da er noch nie so komisch bemalte Leute gesehen hatte. Die Neugierde war auf jeden Fall geweckt. Der Zitteraal-Fischmensch konnte den feuchten Uferschlamm auf seinen Füßen spüren, wie er an den Seiten über seine Latschen schwappte und die Füße benetzte, während das Schwergewicht ein wenig einsank. Er mochte dieses nasse, leicht kalte Gefühl. Doch nun musste seine Aufmerksamkeit seinem Gegner gelten, denn der Eindringling zog ein blankes Schwert, eine schöne Klinge. Die große Schlabberzunge des Hünen wanderte noch kurz vorne über die Schnauze, bevor der Feind zu sprechen begann. "An deiner Stelle würde ich zurück in das Rattenloch fliehen, aus dem du gekrochen bist, du Mistvieh, andernfalls mach ich gleich Sushi aus dir!" Innerlich begann der fast drei Meter große Fischmensch zu glucksen und bloß seinem Widerwillen, seine Stimme erklingen zu lassen, war es geschuldet, dass er die Klappe geschlossen hielt. Doch da er sich so sehr auf die Unterdrückung des Lachens konzentrierte, rutschte ihm eine Antwort auf diese offenkundige Herausforderung heraus. "Dann versuch das doch, kleines Menschlein." In diesem Satz schwang eine gewisse Arroganz mit, denn der Gourmet konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie ein Mensch, den er nun anhand ihrer irgendwie zarten Stimme als Frau zu erkennen glaubte, in dieser unpraktischen Tracht und diesem schmalen Körperbau zu einer ernsthaften Bedrohung werden konnte. Er hatte noch nicht mit so vielen richtigen Kämpfern zu tun gehabt, doch alle waren sie groß und stark gewesen wie der Doc oder auf dieser nervige Chef der Wache. Und so waren zumindest in seiner Vorstellung alle Kämpfer groß, stark und muskulös.
Als Bartleby realisierte, dass er gerade gesprochen hatte, war er zunächst sehr erschrocken, da man ihn unmöglich ernst nehmen konnte, nachdem er dies getan hatte. Doch in dem gefärbten Gesicht der Frau konnte man keinen Ausdruck des Hohns oder des Spottes lesen, sondern ebenfalls einen Schock oder sogar Furcht. Sie war anders als die anderen Menschen, die er bisher getroffen hatte, das sagte ihm ein besonderes Kribbeln. Als hätte er lebendige Schmetterlinge... auf der Zunge.
Doch es bleib keine lange Zeit, um sich diese Frau besonders anzusehen. Denn plötzlich erhob sich ein schwarzer Schatten aus den Fluten hinter den beiden Eindrinlingen. Die Frau schien sich dessen in keinster Weise bewusst zu sein, doch der Knilch, der noch immer neben ihr im Matsch hockte, hatte die dunkle Bedrohung wohl erkannt und auch, wie schrecklich diese war. Unwillkürlich wich der junge Wachmann ein wenig zurück und starrte die Kreatur fassungslos an. Wie hatte er so lange hier auf diesem Anwesen sein können, ohne auch nur ein Wort von diesem Biest zu hören außer den dauernd wechselnden Gerüchten über irgendwelche Monster auf dem Anwesen oder die Hirngespinste von diesem Sven. Ob die anderen das wohl wussten und ihm verschwiegen hatten? Das würde zumindest das Schwimmverbot erklären. Noch immer glotzte Bart das Weichtier aus seinen kleinen Äuglein an, das eine Auge starr und weit geöffnet, das andere mit einer gefühlten Frequenz von in etwa 1000 Herz am Zucken. DAS war das größte und merkwürdigste und doch beeindruckendste Wesen, das ihm jemals über den Weg gelaufen war. Doch schien es nicht besonders gut gelaunt zu sein, denn nur Augenblicke, nachdem es sich aus dem kühlen Nass erhoben hatte, schnappten die Tentakeln nach den beiden Fremden, die sich praktisch direkt vor diesem Wesen befanden.
Bartleby moch ein treuer Wachmann sein, doch er hatte einfach das Gefühl, dass es nicht so enden durfte. Man wurde nicht von einem Tintenfisch gegessen, man aß Tintenfisch. Tintenfisch war Fisch und Fisch schmeckte gut. Zudem war diese Frau seltsam und der Gourmet wollte einerseits wissen, warum, und andererseits konnte er nicht mehr erfahren, wie diese Farbe in ihrem Gesicht schmeckte, wenn der Kopffüßer sie vorher verschlungen hatte. Kurzentschlossen sprang der Arzt nach vorne und schlug mit den Fäusten nach den Tentakeln, um zu verhindern, dass diese Lace erwischten. Tatsächlich gelang es ihm, zwei der knochenlosen Extremitäten zu treffen, doch eine dritte erwischte Sheng an einem Fuß und riss ihn mit einem leichten Ruck aus dem Schlamm und wollte ihn hoch in die Luft ziehen, woraufhin dieser wie ein kleines Mädchen zu kreischen begann. Bart könnte schwören, dass er nach kurzer Zeit den Ultraschallbereich erreichte, denn er konnte das Geschrei nicht mehr wahrnehmen. Doch eigentlich hatte dem halben Hemd nur die Stimme versagt. Allerdings war die Schwertkämpferin nun wieder geistesgegenwärtig und vollführte einen unerwartet schnellen Streich mit ihrem Schwert, welcher den Tentakel in etwa halb durchtrennte. Violettes Blut von einer hohen Viskosität flog durch die Luft und wäre es dem Gnom möglich gewesen, wäre er wohl zu Asche verbrannt, als er einen Tropfen dieser Flüssigkeit abbekam. So begnügte er sich damit, sich hastig mit dem erstbesten Material abzuwischen, nachdem er sich wieder aus dem Modder des Untergrundes empor gekämpft hatte.
Der Fischmensch indes hatte ein anderes Problem, denn ein anderer Tentakel hatte sich von der Hüfte bis zum Brustkorb um ihn geschlungen und ihn in eine luftige Höhe von drei oder vier Metern gehoben. Fast schon aus Überlebensreflex stemmte er seine Hände gegen den Tentakel und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Dann setzte ein Instinkt ein, an den Bartleby sonst sicher nicht gedachte hätte. Er spannte seine speziellen, Elektrizität erzeugenden Muskelgruppen an und übertrug diesen Strom über die Hände in den Tintenfisch. Wohl eher aus Schreck über den plötzlichen Schock als weil er tatsächlich verletzt wäre, entfernte dieser den saugnapfbesetzten Arm von dem Arzt und ließ diesen in das dunkle Wasser platschen. Natürlich war dem Zitteraal-Fischmenschen klar gewesen, dass er über diese Fähigkeit verfügte, doch es war ihm in dieser Situation einfach nicht in den Sinn gekommen, sie einzusetzen. Doch nun im kühlen Nass fühlte sich Bart pudel-... nein, fischmenschenwohl. Wie ein Fisch, der nach langer Zeit auf dem Trockenen endlich wieder zurück ins Wasser kam, schwamm er kurz freudig herum, bevor ihm klar wurde, dass er nicht allein in diesem Gewässer war, sondern ein gigantischer Tintenfischverschnitt auch noch da war und versuchte, ihn zu essen.
Schleunigst schwamm der große Blaue zurück zu dem Ufer, von dem er gekommen war. Dabei kam ihm seine Wendigkeit zugute, denn unterwasser gelang es ihm weitaus besser, den langen Tentakeln zu entgehen, die ihn zu schnappen versuchten. In der Tat kam er nahe der unbekannten Schwertkämpferin wieder an die Oberfläche, die alle Hände voll damit zu tun hatte, auf angreifende Tentakel einzustechen oder -hacken und dabei gleichzeitig den Tölpel zu ihren Füßen zu beschützen und dabei Schritt für Schritt den Rückzug anzutreten, was wohl in dieser Situation eindeutig die klügste Entscheidung war, wie der Fischmensch erst jetzt richtig realisierte. Das Biest war zu groß und stark und wenn sie nicht flohen, würden sie verspeist werden. Eigentlich war das schade, denn Bartleby hätte zu gerne gewusst, wie dieses Tier selbst geschmeckt hätte, doch das musst doch noch nicht zu spät sein. Der Schläger griff nach einem der Tentakel, die eigentlich ihn greifen wollten, fuhr seine lange Zunge aus und schleckte ihn ab. Erst dann bemerkte er, dass der Tintenfisch ihn mittels des Tentakels hochgeschleudert hatte und als er losließ selgelte er einem fliegenden Fisch gleich durch die Lüfte und landete mit einem lauten Plumps und einem Aufschrei von Sheng auf ebendiesem. Im Flug hatte er den Geschmack des schwarzen Tintenfisches analysiert. Generell konnte man sagen, dass er ähnlich wie Shrimps schmeckte, doch auch ein Hauch von Meersalz war zu erkennen. Das Vieh hatte wahrscheinlich irgendwann einmal im South Blue selbst gelebt und war durch den einen oder anderen Zufall hier gelandet, wo es ihnen nun zum Problem geworden war. Zum Glück war der Boden noch immer relativ aufgeweicht durch die Wassermassen, die der Kopffüßer bei jeder Bewegung auf den umliegenden Rasen verteilte. Doch damit war die Kreatur sichtlich nicht zufrieden, denn sie setzte nach und verließ sogar den See. Die vielen Schnittwunden an den Spitzen seiner Extremitäten sowie der Elektroschock mussten es doch aus dem Wasser gebracht haben, um die Beute endlich zur Strecke zu bringen.
Das Wesen versuchte sich den Fischmenschen zu angeln, doch dieses mal rettete ihn die Dame mit dem farbigen Gesicht. Bartleby verstand nicht, warum sie das tat, doch die stach mit ihrem Schwert, welches inzwischen eine recht violette Farbe angenommen hatte, mitten in einen Saugnapf und sorgte so dafür, dass er sich kurz zurückzog. Den nächsten Tentalel konnte sich der Arzt wieder selbst vornehmen, indem er ihn kurzerhand packte und die rechte Faust anspannte, was einen elektrischen Schlag auslöst, was ebenfalls momentanen Rückzug des Tentakels zur Folge hatte.
Das war die Möglichkeit für die Flucht. Alleine aus Reflex, Bart dachte sich nichts dabei, doch er zog Theodor an seinem Hemdkragen aus dem Matsch und wollte ihn sich gerade über die Schulter werfen, um mit ihm entkommen zu können, so wie auch die Dame gerade zur Flucht ansetzte als sie sah, dass sie sich um Theodor keine Gedanken machen musste, als ihn hinterrücks ein Tentakel streifte. Bartleby stolperte durch den Impuls nur kurz nach vorne, doch der Brillenträger wurde voll erwischt und segelte durch die kühle Luft in einem hohen Bogen. Zum Glück flog er in die richtige Richtung.
Der Fischmensch und die Schwertkämpferin setzten sich beinahe simultan in Bewegung, um von dem Feind weg und zu Theodor hinzukommen. Nun, da sie sich auf festem Grund und Boden befanden, kamen sie schnell voran und es gelang ihnen schließlich, die Bedrohung hinter sich zu lassen und sich in den sicheren Wald zu flüchten, auch wenn sie auf den ersten Metern noch immer von ein paar Tintenfischextremitäten zwischen den Bäumen durch gejagt wurden. Mit einem lauten Schrei krachte Theodor durch die Baumkronen und glücklicherweise befand sich da Bartleby, welcher den Fallenden auffangen konnte. Dieser schien sich kurz vor dem potenziellen Aufprall auf den Boden jedoch selbstständig ausgeklinkt zu haben. Denn er war bewusstlos und sabberte beinahe so schlim wie der Fischmensch selbst. Dieser leckte Sheng erst einmal quer über das Gesicht, doch der Geschmack war exakt das, was er erwartet hatte. Angstschweiß. Und er war sich nicht hundertprozentig sicher, doch er glaubte auch den Geruch von Urin wahrnehmen zu können. Schwer seufzend ob dieser... Schwächlichkeit... verdrehte der Schläger die Augen und ließ den regungslosen, jedoch zweifelsohne lebendigen und nur leicht lädierten Körper fallen wie einen Sack Kartoffeln. Aus solchen Momenten sollte er mal eine Lehre ziehen.
Das nicht besonders große Gehirn des Schlägers war auf Kämpfen eingestellt und in ihm brannte das Verlangen, seine Fäuste gegen die Feinde zu schlagen und dann diesem bemalten Menschlein über das Gesicht zu lecken, um ENDLICH herauszufinden, wie diese verdammte Farbe schmeckte! Dieser Gedanke nervte ihn schon die ganze Zeit, da er noch nie so komisch bemalte Leute gesehen hatte. Die Neugierde war auf jeden Fall geweckt. Der Zitteraal-Fischmensch konnte den feuchten Uferschlamm auf seinen Füßen spüren, wie er an den Seiten über seine Latschen schwappte und die Füße benetzte, während das Schwergewicht ein wenig einsank. Er mochte dieses nasse, leicht kalte Gefühl. Doch nun musste seine Aufmerksamkeit seinem Gegner gelten, denn der Eindringling zog ein blankes Schwert, eine schöne Klinge. Die große Schlabberzunge des Hünen wanderte noch kurz vorne über die Schnauze, bevor der Feind zu sprechen begann. "An deiner Stelle würde ich zurück in das Rattenloch fliehen, aus dem du gekrochen bist, du Mistvieh, andernfalls mach ich gleich Sushi aus dir!" Innerlich begann der fast drei Meter große Fischmensch zu glucksen und bloß seinem Widerwillen, seine Stimme erklingen zu lassen, war es geschuldet, dass er die Klappe geschlossen hielt. Doch da er sich so sehr auf die Unterdrückung des Lachens konzentrierte, rutschte ihm eine Antwort auf diese offenkundige Herausforderung heraus. "Dann versuch das doch, kleines Menschlein." In diesem Satz schwang eine gewisse Arroganz mit, denn der Gourmet konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie ein Mensch, den er nun anhand ihrer irgendwie zarten Stimme als Frau zu erkennen glaubte, in dieser unpraktischen Tracht und diesem schmalen Körperbau zu einer ernsthaften Bedrohung werden konnte. Er hatte noch nicht mit so vielen richtigen Kämpfern zu tun gehabt, doch alle waren sie groß und stark gewesen wie der Doc oder auf dieser nervige Chef der Wache. Und so waren zumindest in seiner Vorstellung alle Kämpfer groß, stark und muskulös.
Als Bartleby realisierte, dass er gerade gesprochen hatte, war er zunächst sehr erschrocken, da man ihn unmöglich ernst nehmen konnte, nachdem er dies getan hatte. Doch in dem gefärbten Gesicht der Frau konnte man keinen Ausdruck des Hohns oder des Spottes lesen, sondern ebenfalls einen Schock oder sogar Furcht. Sie war anders als die anderen Menschen, die er bisher getroffen hatte, das sagte ihm ein besonderes Kribbeln. Als hätte er lebendige Schmetterlinge... auf der Zunge.
Doch es bleib keine lange Zeit, um sich diese Frau besonders anzusehen. Denn plötzlich erhob sich ein schwarzer Schatten aus den Fluten hinter den beiden Eindrinlingen. Die Frau schien sich dessen in keinster Weise bewusst zu sein, doch der Knilch, der noch immer neben ihr im Matsch hockte, hatte die dunkle Bedrohung wohl erkannt und auch, wie schrecklich diese war. Unwillkürlich wich der junge Wachmann ein wenig zurück und starrte die Kreatur fassungslos an. Wie hatte er so lange hier auf diesem Anwesen sein können, ohne auch nur ein Wort von diesem Biest zu hören außer den dauernd wechselnden Gerüchten über irgendwelche Monster auf dem Anwesen oder die Hirngespinste von diesem Sven. Ob die anderen das wohl wussten und ihm verschwiegen hatten? Das würde zumindest das Schwimmverbot erklären. Noch immer glotzte Bart das Weichtier aus seinen kleinen Äuglein an, das eine Auge starr und weit geöffnet, das andere mit einer gefühlten Frequenz von in etwa 1000 Herz am Zucken. DAS war das größte und merkwürdigste und doch beeindruckendste Wesen, das ihm jemals über den Weg gelaufen war. Doch schien es nicht besonders gut gelaunt zu sein, denn nur Augenblicke, nachdem es sich aus dem kühlen Nass erhoben hatte, schnappten die Tentakeln nach den beiden Fremden, die sich praktisch direkt vor diesem Wesen befanden.
Bartleby moch ein treuer Wachmann sein, doch er hatte einfach das Gefühl, dass es nicht so enden durfte. Man wurde nicht von einem Tintenfisch gegessen, man aß Tintenfisch. Tintenfisch war Fisch und Fisch schmeckte gut. Zudem war diese Frau seltsam und der Gourmet wollte einerseits wissen, warum, und andererseits konnte er nicht mehr erfahren, wie diese Farbe in ihrem Gesicht schmeckte, wenn der Kopffüßer sie vorher verschlungen hatte. Kurzentschlossen sprang der Arzt nach vorne und schlug mit den Fäusten nach den Tentakeln, um zu verhindern, dass diese Lace erwischten. Tatsächlich gelang es ihm, zwei der knochenlosen Extremitäten zu treffen, doch eine dritte erwischte Sheng an einem Fuß und riss ihn mit einem leichten Ruck aus dem Schlamm und wollte ihn hoch in die Luft ziehen, woraufhin dieser wie ein kleines Mädchen zu kreischen begann. Bart könnte schwören, dass er nach kurzer Zeit den Ultraschallbereich erreichte, denn er konnte das Geschrei nicht mehr wahrnehmen. Doch eigentlich hatte dem halben Hemd nur die Stimme versagt. Allerdings war die Schwertkämpferin nun wieder geistesgegenwärtig und vollführte einen unerwartet schnellen Streich mit ihrem Schwert, welcher den Tentakel in etwa halb durchtrennte. Violettes Blut von einer hohen Viskosität flog durch die Luft und wäre es dem Gnom möglich gewesen, wäre er wohl zu Asche verbrannt, als er einen Tropfen dieser Flüssigkeit abbekam. So begnügte er sich damit, sich hastig mit dem erstbesten Material abzuwischen, nachdem er sich wieder aus dem Modder des Untergrundes empor gekämpft hatte.
Der Fischmensch indes hatte ein anderes Problem, denn ein anderer Tentakel hatte sich von der Hüfte bis zum Brustkorb um ihn geschlungen und ihn in eine luftige Höhe von drei oder vier Metern gehoben. Fast schon aus Überlebensreflex stemmte er seine Hände gegen den Tentakel und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Dann setzte ein Instinkt ein, an den Bartleby sonst sicher nicht gedachte hätte. Er spannte seine speziellen, Elektrizität erzeugenden Muskelgruppen an und übertrug diesen Strom über die Hände in den Tintenfisch. Wohl eher aus Schreck über den plötzlichen Schock als weil er tatsächlich verletzt wäre, entfernte dieser den saugnapfbesetzten Arm von dem Arzt und ließ diesen in das dunkle Wasser platschen. Natürlich war dem Zitteraal-Fischmenschen klar gewesen, dass er über diese Fähigkeit verfügte, doch es war ihm in dieser Situation einfach nicht in den Sinn gekommen, sie einzusetzen. Doch nun im kühlen Nass fühlte sich Bart pudel-... nein, fischmenschenwohl. Wie ein Fisch, der nach langer Zeit auf dem Trockenen endlich wieder zurück ins Wasser kam, schwamm er kurz freudig herum, bevor ihm klar wurde, dass er nicht allein in diesem Gewässer war, sondern ein gigantischer Tintenfischverschnitt auch noch da war und versuchte, ihn zu essen.
Schleunigst schwamm der große Blaue zurück zu dem Ufer, von dem er gekommen war. Dabei kam ihm seine Wendigkeit zugute, denn unterwasser gelang es ihm weitaus besser, den langen Tentakeln zu entgehen, die ihn zu schnappen versuchten. In der Tat kam er nahe der unbekannten Schwertkämpferin wieder an die Oberfläche, die alle Hände voll damit zu tun hatte, auf angreifende Tentakel einzustechen oder -hacken und dabei gleichzeitig den Tölpel zu ihren Füßen zu beschützen und dabei Schritt für Schritt den Rückzug anzutreten, was wohl in dieser Situation eindeutig die klügste Entscheidung war, wie der Fischmensch erst jetzt richtig realisierte. Das Biest war zu groß und stark und wenn sie nicht flohen, würden sie verspeist werden. Eigentlich war das schade, denn Bartleby hätte zu gerne gewusst, wie dieses Tier selbst geschmeckt hätte, doch das musst doch noch nicht zu spät sein. Der Schläger griff nach einem der Tentakel, die eigentlich ihn greifen wollten, fuhr seine lange Zunge aus und schleckte ihn ab. Erst dann bemerkte er, dass der Tintenfisch ihn mittels des Tentakels hochgeschleudert hatte und als er losließ selgelte er einem fliegenden Fisch gleich durch die Lüfte und landete mit einem lauten Plumps und einem Aufschrei von Sheng auf ebendiesem. Im Flug hatte er den Geschmack des schwarzen Tintenfisches analysiert. Generell konnte man sagen, dass er ähnlich wie Shrimps schmeckte, doch auch ein Hauch von Meersalz war zu erkennen. Das Vieh hatte wahrscheinlich irgendwann einmal im South Blue selbst gelebt und war durch den einen oder anderen Zufall hier gelandet, wo es ihnen nun zum Problem geworden war. Zum Glück war der Boden noch immer relativ aufgeweicht durch die Wassermassen, die der Kopffüßer bei jeder Bewegung auf den umliegenden Rasen verteilte. Doch damit war die Kreatur sichtlich nicht zufrieden, denn sie setzte nach und verließ sogar den See. Die vielen Schnittwunden an den Spitzen seiner Extremitäten sowie der Elektroschock mussten es doch aus dem Wasser gebracht haben, um die Beute endlich zur Strecke zu bringen.
Das Wesen versuchte sich den Fischmenschen zu angeln, doch dieses mal rettete ihn die Dame mit dem farbigen Gesicht. Bartleby verstand nicht, warum sie das tat, doch die stach mit ihrem Schwert, welches inzwischen eine recht violette Farbe angenommen hatte, mitten in einen Saugnapf und sorgte so dafür, dass er sich kurz zurückzog. Den nächsten Tentalel konnte sich der Arzt wieder selbst vornehmen, indem er ihn kurzerhand packte und die rechte Faust anspannte, was einen elektrischen Schlag auslöst, was ebenfalls momentanen Rückzug des Tentakels zur Folge hatte.
Das war die Möglichkeit für die Flucht. Alleine aus Reflex, Bart dachte sich nichts dabei, doch er zog Theodor an seinem Hemdkragen aus dem Matsch und wollte ihn sich gerade über die Schulter werfen, um mit ihm entkommen zu können, so wie auch die Dame gerade zur Flucht ansetzte als sie sah, dass sie sich um Theodor keine Gedanken machen musste, als ihn hinterrücks ein Tentakel streifte. Bartleby stolperte durch den Impuls nur kurz nach vorne, doch der Brillenträger wurde voll erwischt und segelte durch die kühle Luft in einem hohen Bogen. Zum Glück flog er in die richtige Richtung.
Der Fischmensch und die Schwertkämpferin setzten sich beinahe simultan in Bewegung, um von dem Feind weg und zu Theodor hinzukommen. Nun, da sie sich auf festem Grund und Boden befanden, kamen sie schnell voran und es gelang ihnen schließlich, die Bedrohung hinter sich zu lassen und sich in den sicheren Wald zu flüchten, auch wenn sie auf den ersten Metern noch immer von ein paar Tintenfischextremitäten zwischen den Bäumen durch gejagt wurden. Mit einem lauten Schrei krachte Theodor durch die Baumkronen und glücklicherweise befand sich da Bartleby, welcher den Fallenden auffangen konnte. Dieser schien sich kurz vor dem potenziellen Aufprall auf den Boden jedoch selbstständig ausgeklinkt zu haben. Denn er war bewusstlos und sabberte beinahe so schlim wie der Fischmensch selbst. Dieser leckte Sheng erst einmal quer über das Gesicht, doch der Geschmack war exakt das, was er erwartet hatte. Angstschweiß. Und er war sich nicht hundertprozentig sicher, doch er glaubte auch den Geruch von Urin wahrnehmen zu können. Schwer seufzend ob dieser... Schwächlichkeit... verdrehte der Schläger die Augen und ließ den regungslosen, jedoch zweifelsohne lebendigen und nur leicht lädierten Körper fallen wie einen Sack Kartoffeln. Aus solchen Momenten sollte er mal eine Lehre ziehen.