V
Vex
Guest
Verbindung zu -> Das South Blue Meer
Obwohl es auch auf der Insel Grandmole Stellen gab, an denen tagsüber Streifen von Sonnenlicht in die Höhlen fielen, gab es zum mindest einen, der davon nichts mitbekam. Denn dieser jemand verbrachte den Morgen zu seiner eigenen Frustration hinter der Theke seines kleinen Ladens „Vielzweck-Werkzeuge und Metallwaren - A. Tox“, den er von seinem Vater geerbt hatte, und wartete vergeblich auf einen Kunden. Obwohl die Tageszeit in der immer währenden Finsternis von Grandmole eine eher geringe Bedeutung für die Bewohner hatte, kamen grade zu dieser Tageszeit herzlich wenig Kunden. Deshalb wäre Vex auch grade lieber ganz wo anders, doch er wusste selbst nur zu gut, dass es töricht wäre einfach später aufzumachen. Es würde schlechtes Licht auf seinen ohnehin schon unbeliebten Laden werfen. Er musste der Konkurrenz einen Schritt voraus sein wenn er gute Geschäfte abschließen wollte, mal davon abgesehen, dass seine Ware sowieso die beste der Insel war und die Leute nur wieder zu dämlich, das zu erkennen.
Doch wenn grade keine Kunden da waren, was die meiste Zeit des Tages der Fall war, widmete Vex sich seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Erfinden neuer und einzigartiger Geräte. Ideen für solche holte er sich meistens aus dem Alltag. Wenn ihm etwas zu umständlich war, erfand er eine entsprechende Apparatur, die sein Problem zu lösen vermochte. Im Moment arbeitete er an einer Art Greifarm, den man mit einer Hand bedienen konnte. Er hatte gemerkt, dass er selten Lust hatte sich zu bewegen oder gar aufzustehen, wenn er unbedingt etwas brauchte, aber grade gemütlich in einem Sessel oder ähnlichem saß. Mit dem Greifarm sollte man sich entsprechenden Gegenstand dann bequem und ohne große Kraftanstrengung zu sich holen können. Oder aber man brauchte etwas, dass weit oben im Regal stand. Mit seinem Greifarm könnte man es sich ohne Leiter runterholen. Vex sah es schon vor sich, wie jedermann auf der ganzen Welt einen Greifarm mit seiner Signatur auf dem Griff benutzte. „Ja das ist genial! Wenn das mal keine Erfindung ist…“, dachte er zufrieden. Den Bauplan des Gerätes hatte er schon beinahe fertig gezeichnet. Es fehlten nur noch ein paar Details und er konnte mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Eigentlich machte sich Vex nicht viel aus Plänen, er war ein Mann der Tat, doch bei so einem tief greifenden und Welt verändernden Projekt griff selbst er zu Stift und Papier, um seine Ideen festzuhalten.
Er war gerade dabei die letzten Feinheiten an seinem Bauplan zu vollenden, als doch tatsächlich die Ladentür aufschwang und sein erster Kunde an diesem Tag hereinspazierte. Eigentlich war Vex von Natur aus eher unfreundlich zu seinen Kunden, doch heute wollte er es einfach mal mit der schleimerischen Art probieren, um diesem potenziellen Käufer am Ende doch noch etwas Geld abzunehmen.
„Einen schönen Guten Tag der Herr, kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte er, während er hinter der Theke hervor kam und seinem Kunden, mit einem gespielten Grinsen auf dem Gesicht, von dem dieser wegen des Tuchs vor Vex’ Mund, das er überall in der Öffentlichkeit trug, zum Glück nichts mitbekam, viel zu nah auf die Pelle rückte. „Suchen sie etwas Bestimmtes?“ „Ähm…nunja, eigentlich brauche ich nur ein paar der Standart-Werkzeuge, sie wissen schon – Hammer, Schraubendreher…“. Bevor er seinen Satz beenden konnte packte Vex ihn schon bei der Schulter und zerrte ihn, immer noch mit gespieltem Optimismus, dass dieses Geschäft nun nicht mehr platzen könne, zu einer Wand des Ladens an der, sogar mehr oder weniger geordnet, lauter Werkzeuge in verschiedensten Ausführungen hingen. Dort angekommen präsentierte er seinem verwirrten Kunden der Reihe nach die besten Modelle, anscheinend ohne die gelegentlichen Unterbrechungen des Kunden mitzubekommen, der wohl nicht mehr wollte als das Nötigste zu kaufen und dann so schnell wie möglich zu verschwinden.
„Und was ist das hier?“, fragte er plötzlich laut. Vex realisierte erst jetzt, dass der Typ schon nicht mehr neben ihm stand, sondern vor der Theke und den noch aufgeschlagenen Bauplan begutachtete. „Ahh, das ist meine neuste Erfindung, ein voll mechanischer Greifarm“, antwortete Vex stolz. „Nun ich will ihnen ja nicht den Spaß verderben, aber ich glaube kaum, dass das so funktioniert wie sie es gezeichnet haben“, meinte der Kunde und betrachtete den Plan nun mit kritischem Blick. „ Nicht funktio…“ „Zufällig kenne ich mich hiermit recht gut aus und ich kann ihnen sagen, dass dieser Greifarm größeren Belastungen nicht standhält.“
Der Kerl fing langsam an Vex auf die Nerven zu gehen. „Wollen sie mir damit etwa sagen meine Erfindung taugt nichts?“, fragte er verärgert. „So wie sie es bauen wollen ist es allenfalls durchschnittlich. Die Liebe zum Detail fehlt einfach und die Materialwahl lässt zu wünschen übrig…“, antwortete sein Gegenüber gelangweilt. „Wie Bitte?!“ „Ich würde vorschlagen…“ „Ich würde vorschlagen sie verziehen sich besser bevor ich sauer werde!“, unterbrach ihn Vex, in dem der Zorn hoch kochte und der seine gespielt schleimige Art nun vollständig abgelegt hatte. „Ich wollte doch nur…“, setzte der Kerl noch einmal an. „Raus hier, sofort!“ „Ist ja gut, ist ja gut“, meinte er ängstlich und verschwand schneller als er gekommen war. Vex hätte ihm liebend gern noch ein paar ordentliche Beleidigungen an den Kopf geworfen, aber er schaffte es, sich dieses Mal zurückzuhalten.
„Und mit so was muss ich Tag für Tag klarkommen. Natürlich hält er auch größeren Belastungen stand das sieht doch ein blinder mit nem’ Krückstock! Idiot…“.
Zu wütend und deprimiert, um noch weiter im Laden herum hängen zu können packte er ein paar Sachen, darunter seinen Bauplan, in einen Rucksack, schloss den Laden ab und machte sich auf den Weg zu seiner Höhle.
Obwohl es auch auf der Insel Grandmole Stellen gab, an denen tagsüber Streifen von Sonnenlicht in die Höhlen fielen, gab es zum mindest einen, der davon nichts mitbekam. Denn dieser jemand verbrachte den Morgen zu seiner eigenen Frustration hinter der Theke seines kleinen Ladens „Vielzweck-Werkzeuge und Metallwaren - A. Tox“, den er von seinem Vater geerbt hatte, und wartete vergeblich auf einen Kunden. Obwohl die Tageszeit in der immer währenden Finsternis von Grandmole eine eher geringe Bedeutung für die Bewohner hatte, kamen grade zu dieser Tageszeit herzlich wenig Kunden. Deshalb wäre Vex auch grade lieber ganz wo anders, doch er wusste selbst nur zu gut, dass es töricht wäre einfach später aufzumachen. Es würde schlechtes Licht auf seinen ohnehin schon unbeliebten Laden werfen. Er musste der Konkurrenz einen Schritt voraus sein wenn er gute Geschäfte abschließen wollte, mal davon abgesehen, dass seine Ware sowieso die beste der Insel war und die Leute nur wieder zu dämlich, das zu erkennen.
Doch wenn grade keine Kunden da waren, was die meiste Zeit des Tages der Fall war, widmete Vex sich seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Erfinden neuer und einzigartiger Geräte. Ideen für solche holte er sich meistens aus dem Alltag. Wenn ihm etwas zu umständlich war, erfand er eine entsprechende Apparatur, die sein Problem zu lösen vermochte. Im Moment arbeitete er an einer Art Greifarm, den man mit einer Hand bedienen konnte. Er hatte gemerkt, dass er selten Lust hatte sich zu bewegen oder gar aufzustehen, wenn er unbedingt etwas brauchte, aber grade gemütlich in einem Sessel oder ähnlichem saß. Mit dem Greifarm sollte man sich entsprechenden Gegenstand dann bequem und ohne große Kraftanstrengung zu sich holen können. Oder aber man brauchte etwas, dass weit oben im Regal stand. Mit seinem Greifarm könnte man es sich ohne Leiter runterholen. Vex sah es schon vor sich, wie jedermann auf der ganzen Welt einen Greifarm mit seiner Signatur auf dem Griff benutzte. „Ja das ist genial! Wenn das mal keine Erfindung ist…“, dachte er zufrieden. Den Bauplan des Gerätes hatte er schon beinahe fertig gezeichnet. Es fehlten nur noch ein paar Details und er konnte mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Eigentlich machte sich Vex nicht viel aus Plänen, er war ein Mann der Tat, doch bei so einem tief greifenden und Welt verändernden Projekt griff selbst er zu Stift und Papier, um seine Ideen festzuhalten.
Er war gerade dabei die letzten Feinheiten an seinem Bauplan zu vollenden, als doch tatsächlich die Ladentür aufschwang und sein erster Kunde an diesem Tag hereinspazierte. Eigentlich war Vex von Natur aus eher unfreundlich zu seinen Kunden, doch heute wollte er es einfach mal mit der schleimerischen Art probieren, um diesem potenziellen Käufer am Ende doch noch etwas Geld abzunehmen.
„Einen schönen Guten Tag der Herr, kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte er, während er hinter der Theke hervor kam und seinem Kunden, mit einem gespielten Grinsen auf dem Gesicht, von dem dieser wegen des Tuchs vor Vex’ Mund, das er überall in der Öffentlichkeit trug, zum Glück nichts mitbekam, viel zu nah auf die Pelle rückte. „Suchen sie etwas Bestimmtes?“ „Ähm…nunja, eigentlich brauche ich nur ein paar der Standart-Werkzeuge, sie wissen schon – Hammer, Schraubendreher…“. Bevor er seinen Satz beenden konnte packte Vex ihn schon bei der Schulter und zerrte ihn, immer noch mit gespieltem Optimismus, dass dieses Geschäft nun nicht mehr platzen könne, zu einer Wand des Ladens an der, sogar mehr oder weniger geordnet, lauter Werkzeuge in verschiedensten Ausführungen hingen. Dort angekommen präsentierte er seinem verwirrten Kunden der Reihe nach die besten Modelle, anscheinend ohne die gelegentlichen Unterbrechungen des Kunden mitzubekommen, der wohl nicht mehr wollte als das Nötigste zu kaufen und dann so schnell wie möglich zu verschwinden.
„Und was ist das hier?“, fragte er plötzlich laut. Vex realisierte erst jetzt, dass der Typ schon nicht mehr neben ihm stand, sondern vor der Theke und den noch aufgeschlagenen Bauplan begutachtete. „Ahh, das ist meine neuste Erfindung, ein voll mechanischer Greifarm“, antwortete Vex stolz. „Nun ich will ihnen ja nicht den Spaß verderben, aber ich glaube kaum, dass das so funktioniert wie sie es gezeichnet haben“, meinte der Kunde und betrachtete den Plan nun mit kritischem Blick. „ Nicht funktio…“ „Zufällig kenne ich mich hiermit recht gut aus und ich kann ihnen sagen, dass dieser Greifarm größeren Belastungen nicht standhält.“
Der Kerl fing langsam an Vex auf die Nerven zu gehen. „Wollen sie mir damit etwa sagen meine Erfindung taugt nichts?“, fragte er verärgert. „So wie sie es bauen wollen ist es allenfalls durchschnittlich. Die Liebe zum Detail fehlt einfach und die Materialwahl lässt zu wünschen übrig…“, antwortete sein Gegenüber gelangweilt. „Wie Bitte?!“ „Ich würde vorschlagen…“ „Ich würde vorschlagen sie verziehen sich besser bevor ich sauer werde!“, unterbrach ihn Vex, in dem der Zorn hoch kochte und der seine gespielt schleimige Art nun vollständig abgelegt hatte. „Ich wollte doch nur…“, setzte der Kerl noch einmal an. „Raus hier, sofort!“ „Ist ja gut, ist ja gut“, meinte er ängstlich und verschwand schneller als er gekommen war. Vex hätte ihm liebend gern noch ein paar ordentliche Beleidigungen an den Kopf geworfen, aber er schaffte es, sich dieses Mal zurückzuhalten.
„Und mit so was muss ich Tag für Tag klarkommen. Natürlich hält er auch größeren Belastungen stand das sieht doch ein blinder mit nem’ Krückstock! Idiot…“.
Zu wütend und deprimiert, um noch weiter im Laden herum hängen zu können packte er ein paar Sachen, darunter seinen Bauplan, in einen Rucksack, schloss den Laden ab und machte sich auf den Weg zu seiner Höhle.
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