Vincent Vega
Piratenkapitän
„So ein Leben auf dem Meer kann schon einige Gefahren beinhalten“, gab Bonnet zu, nachdem Vincent nach einigen weiteren Gläsern Bier sein Interesse bekundet hatte, „ aber es ist auch sehr aufregend. Du lernst neue Kulturen kennen, siehst andere Inseln. Ich würde mich nirgendwo mehr niederlassen wollen – selbst wenn ich könnte.“ Vincent behielt den Kommentar, dass man ohne Schiff nur schwerlich weiter reisen konnte, für sich. Nicht weil er dabei Mitleid empfand, eher weil er es nicht für notwendig hielt ihn auf die harte Realität aufmerksam zu machen, dass für den Moment, seine Geschäfte wohl geplatzt waren. Aber was Bonnet sagte, dass konnte er durchaus nachvollziehen. Er selbst hatte ja immer als kleines Kind geträumt die Welt auf einem Piratenschiff zu erkunden. Und auch wenn mit fortschreitendem Alter dieser Traum immer weiter in Vergessenheit geraten war, er wüsste ehrlich gesagt nicht, wie er sich verhalten sollte, wenn man ihm morgen das Angebot machen würde einer Crew beizutreten. Bonnet sprach indes weiter: „Das ironische allerdings ist, dass ich feststellen musste, dass nicht die Piraten für viele Probleme verantwortlich sind. Um ehrlich zu sein, stellt die Marine manchmal viel größere Probleme da. Wer nicht in ihrer Gunst steht, der wird gerne einmal ignoriert wenn er Hilfe braucht … oder man wird gleich seiner Ware beraubt.“ Der Anflug eines Lächelns huschte über Vincents Lippen. Das war mitunter einer der Gründe, warum Junk niemals die Marine akzeptiert hat. Oder die Weltregierung. Sie mischen sich in die Politik und in die Wirtschaft einer Insel ein – zugegeben, vermutlich geschah es aber auch aus eigenen, egoistischen Gründen. „Ich war noch nie ein großer Freund der Marine Sie predigen Gerechtigkeit, aber letztlich sind ihre Methoden oft nicht weniger schlimm als die von Piraten – ich würde sogar sagen, sie schaden Unschuldigen sogar öfters.“ Bonnet nickte und hob sein Glas. „Darauf trinken wir.“ Es war erfrischend mal wieder mit jemanden so reden zu können, die Reise dauerte zwar noch nicht lange und Vince hatte sich auch mit dem Zimmermann von Emmas Crew angefreundet, aber trotz allem war es für ihn ein ungewohntes Gefühl. Ähnlich wie damals, als er seine Heimatinsel verlassen hatte. Immerhin war der Kontakt zu seinen Zwangsgenossen nicht sonderlich groß und jetzt begegnete er einem Mann, der sogar einige spannende Geschichten auf Lager hatte. Romantische Vorstellungen über das Seefahrerleben kamen dem Vega ins Gedächtnis, aber er versuchte sich bald wieder zusammenzureißen. Immerhin hatte er erst heute gesehen, wie so ein Abenteuer auch enden kann. „Aber weißt du Vincent, ich glaube du wärst ein guter Pirat. Ich kann in deinen Augen das Glänzen sehen, wenn wir darüber reden und du hast die selbe Ausstrahlung. Und das selbe Bedürfnis nach Freiheit.“
Etwas beschämt über diese Enthüllung verschluckte sich Vincent erst einmal an seinem Bier, ehe er hustend den Kopf schüttelte. „Ich … glaube da irrst du dich Bonnet … ich bin ganz zufrieden mit meinem Leben auf Land.“ Es war eine Lüge, vermutlich war er von allen Menschen an Bord mit seinem Leben am unzufriedensten. Er hatte die Langeweile auf Ilrusia gehasst, dass er sich nun so reumütig danach sehnte war wohl eher psychologisch bedingt. Man hätte jetzt zahlreiche Begründungen finden können, aber Vincent gab sich damit zufrieden die Antwort gar nicht wissen zu wollen. Bonnet richtete sich auf und schaute aus dem Fenster. „Wollen wir vielleicht mal raus, schauen ob sich irgendetwas anbahnt?“ Vincent nickte und verließ das innere des Schiffes, wenngleich er wenig begeistert war, denn mittlerweile war der Regen so stark, dass er innerhalb der wenigen Sekunden die sie draußen verbrachten, bereits völlig durchnässt war.
Etwas beschämt über diese Enthüllung verschluckte sich Vincent erst einmal an seinem Bier, ehe er hustend den Kopf schüttelte. „Ich … glaube da irrst du dich Bonnet … ich bin ganz zufrieden mit meinem Leben auf Land.“ Es war eine Lüge, vermutlich war er von allen Menschen an Bord mit seinem Leben am unzufriedensten. Er hatte die Langeweile auf Ilrusia gehasst, dass er sich nun so reumütig danach sehnte war wohl eher psychologisch bedingt. Man hätte jetzt zahlreiche Begründungen finden können, aber Vincent gab sich damit zufrieden die Antwort gar nicht wissen zu wollen. Bonnet richtete sich auf und schaute aus dem Fenster. „Wollen wir vielleicht mal raus, schauen ob sich irgendetwas anbahnt?“ Vincent nickte und verließ das innere des Schiffes, wenngleich er wenig begeistert war, denn mittlerweile war der Regen so stark, dass er innerhalb der wenigen Sekunden die sie draußen verbrachten, bereits völlig durchnässt war.