Igraine
Pirat
- Beiträge
- 75
- Crew
- Luster Piraten
- Posten
- Waffenmeisterin
- Alter
- 23 Jahre
- Größe
- 1,81 Meter
- Steckbrief
- Link
Der Grund, aus dem sich Igraine relativ sicher fühlte, war garantiert weder ihr Vertrauen in das Gute im Menschen, noch Marlons Versicherung. Sie war meist recht gut darin, die Menschen herauszupicken, bei denen sie an eben das glauben durfte und die beiden anwesenden Herren gehörten ihrer Meinung nach nicht dazu. Die junge Dame machte sich nur deswegen wenige Sorgen, weil sie wusste, dass sie diese Tür schnell aufbekommen würde, auf eine Weise sogar, die den beiden überhaupt nicht gelegen sein würde. Wahrscheinlich würde eine weitere Explosion die Marine so extrem hellhörig machen, dass sie sofort angestürmt kommen würde und während sie sich noch würde rausreden können, blieben die Chancen bestehen, dass sie vielleicht doch jemand erkannte. Selbstverständlich wäre es nicht ihre erste Wahl, eine ihrer Sprengsätze zu zünden, aber es war eine gute mögliche Drohung, sollten die Dinge aus dem Ruder laufen. Das war eine durchaus ernstzunehmende Möglichkeit, weil sich ihr erster Eindruck das Temperament des farblosen Mannes weiterhin bestätigte. Während sie zuvor bereits angenommen hatte, dass mit ihm wohl nicht besonders gut Kirschen essen war, schien nun vor allen Dingen eine gewisse Unbeherrschtheit durch, auch wenn er diese anfangs scheinbar zu verstecken suchte. Für wirkliche Ruhe verschwand sein Lächeln zu schnell und offenbarte sich damit als aufgesetzte Maske, deren Sinnhaftigkeit Igraine sowieso nicht ganz verstanden hatte. Vielleicht hätte sie ihm das abgenommen, wenn es ihre erste Begegnung gewesen wäre - aber da sie bereits einmal in ihn hineingelaufen war und er dabei bereits einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, war dieser Versuch von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Nichtsdestotrotz oder vielleicht gerade deswegen, war es amüsant, seinen Versuch zu beobachten und einen Moment war sie versucht, ihm zur Belohnung ein paar lobende Worte oder ein Bonbon zu schenken, aber sie verkniff es sich. Das war die weisere Entscheidung, immerhin spielte man ja auch mit Sprengstoffen nur mit einem gewissen Risiko und musste einschätzen, ab wann man es besser sein ließ. Cholerische Menschen, zu denen sie Lucian zuordnen würde, besaßen meist eine niedrige Hemmschwelle und bei ihm schien ihr direkte Provokation eher gefährlich zu sein. Natürlich war da ein Tisch zwischen ihnen und sie hatte einiges an Sprengmaterialien dabei, aber wenn man einen Zusammenstoß vermeiden konnte, dann sollte man das auch. Vor allem, wenn man sich darüber bewusst war, dass in einem anderen Teil des Raumes immer noch der blonde Sandwichkünstler herumlungern musste, über dessen Beziehung zu dem Mann mit dem abstrus komplizierten Nachnamen sie bisher nur spekulieren konnte. Es war anzunehmen, dass die beiden eine Art Rangfolge besaßen, in der Marlon eine untergeordnete Rolle spielte, aber woher das kam, wusste sie nicht. Sie konnte es sich denken, aber das war nicht dasselbe, wie sich Tatsachen gegenüber zu sehen... so oder so war es sicherlich nicht klug, jemanden zu ärgern, dessen Häscher hinter einem stand.
Igraine musste schmunzeln, als Lucian verlauten ließ, dass sie ihm auswich. Selbstverständlich entsprach das der Wahrheit, allerdings wohl nur zum Teil aus den offensichtlichen Gründen. Die meisten Leute, die ihre Identität verschwiegen, waren in irgendeiner Weise darauf angewiesen, weil sie etwas Besonderes waren - aber das war Igraine eben nicht. Sie sah bloß keine Notwendigkeit, groß über sich selbst zu reden und keinen Grund, warum das irgendjemanden etwas angehen würde. Solange das nicht gegeben war, konnte sie sehr beharrlich schweigen. Bei dem Wort Personalknappheit hoben sich ihre Augenbrauen kurz, bis sie zusammen mit einem Seufzer bei Lohn wieder herunter fielen und sie einen Moment auf die ihr entgegen gestreckte Hand blickte. Die Sache war nicht etwa, dass sie darüber nachdachte, hier heraus zu spazieren und zuzusehen, wie diese beiden sich gegen eine Übermacht der Marine stellten und dabei sang- und klanglos versagten. Auch nicht, dass sie sich scheute, einfach mit unterzugehen - es war mehr die Tatsache, dass sie nicht käuflich war. Sie hätte auch alleine versucht, die Marinesoldaten ins Grab zu schicken, also brauchte sie keine derartige Motivation und sie war auch eigentlich nicht gewillt, diese anzunehmen. Ein Überzeugungstäter, wie sie einer war, empfand diese Vorstellung als unpassend und es gab da sowieso etwas viel sinnvolleres... sie streckte den Arm aus, aber anstatt ihm die Hand zu reichen, tippte ihr Daumen gegen den seinen und sie erklärte mit einem schrecklich unpassend warmen Ton in der Stimme: "Nett fragen hätte gereicht." Auch wenn nett aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf seiner Palette zu finden war. "Ich verzichte auf einen wie auch immer gearteten Lohn." Erst jetzt klappte ihre Hand herunter, wie um zu verdeutlichen, dass sie unter diesen Bedingungen zustimmte. "Allerdings habe ich zwei Fragen: Erstens, was hast du danach vor und zweitens... wie war dein Name gleich noch?" Oh ja, das war immer ein Problem. Wenn sie mit Menschen länger als ein paar Minuten auskommen musste, begann ihr Kopf automatisch, die Buchstaben zu verdrehen und sie hatte bereits schon wieder vergessen, wie er denn nun hieß. Von dem Sandwichmenschen mal ganz zu schweigen... und leider war das eine Sache, bei der man nachfragen musste, bis man es endlich im Kopf hatte. "Es tut mir ja wirklich Leid, aber ich habe wahrscheinlich das schlechteste Namensgedächtnis, das man sich vorstellen kann..."
Igraine musste schmunzeln, als Lucian verlauten ließ, dass sie ihm auswich. Selbstverständlich entsprach das der Wahrheit, allerdings wohl nur zum Teil aus den offensichtlichen Gründen. Die meisten Leute, die ihre Identität verschwiegen, waren in irgendeiner Weise darauf angewiesen, weil sie etwas Besonderes waren - aber das war Igraine eben nicht. Sie sah bloß keine Notwendigkeit, groß über sich selbst zu reden und keinen Grund, warum das irgendjemanden etwas angehen würde. Solange das nicht gegeben war, konnte sie sehr beharrlich schweigen. Bei dem Wort Personalknappheit hoben sich ihre Augenbrauen kurz, bis sie zusammen mit einem Seufzer bei Lohn wieder herunter fielen und sie einen Moment auf die ihr entgegen gestreckte Hand blickte. Die Sache war nicht etwa, dass sie darüber nachdachte, hier heraus zu spazieren und zuzusehen, wie diese beiden sich gegen eine Übermacht der Marine stellten und dabei sang- und klanglos versagten. Auch nicht, dass sie sich scheute, einfach mit unterzugehen - es war mehr die Tatsache, dass sie nicht käuflich war. Sie hätte auch alleine versucht, die Marinesoldaten ins Grab zu schicken, also brauchte sie keine derartige Motivation und sie war auch eigentlich nicht gewillt, diese anzunehmen. Ein Überzeugungstäter, wie sie einer war, empfand diese Vorstellung als unpassend und es gab da sowieso etwas viel sinnvolleres... sie streckte den Arm aus, aber anstatt ihm die Hand zu reichen, tippte ihr Daumen gegen den seinen und sie erklärte mit einem schrecklich unpassend warmen Ton in der Stimme: "Nett fragen hätte gereicht." Auch wenn nett aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf seiner Palette zu finden war. "Ich verzichte auf einen wie auch immer gearteten Lohn." Erst jetzt klappte ihre Hand herunter, wie um zu verdeutlichen, dass sie unter diesen Bedingungen zustimmte. "Allerdings habe ich zwei Fragen: Erstens, was hast du danach vor und zweitens... wie war dein Name gleich noch?" Oh ja, das war immer ein Problem. Wenn sie mit Menschen länger als ein paar Minuten auskommen musste, begann ihr Kopf automatisch, die Buchstaben zu verdrehen und sie hatte bereits schon wieder vergessen, wie er denn nun hieß. Von dem Sandwichmenschen mal ganz zu schweigen... und leider war das eine Sache, bei der man nachfragen musste, bis man es endlich im Kopf hatte. "Es tut mir ja wirklich Leid, aber ich habe wahrscheinlich das schlechteste Namensgedächtnis, das man sich vorstellen kann..."