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Oh Gott, die Hamster kommen!!!

Boris

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„Puc, Puc, Puc!“ Mit Händen, Schaufeln und Brechstangen arbeitete sich Boris durch die Trümmer hindurch, die Hände verwandelten sich stets in das Werkzeug, was gerade gebraucht wurde. Eine beiläufige, aber sehr effiziente Art und Weise, wie die Teufelskräfte des Piraten sich auswirken.
Auf der Suche nach seinem Gefährten scheute Boris keine Mühe, er hob Dinge mit Leichtigkeit an, die selbst für mehrere Männer nur schwer zu bewegen wären, er holte sich bei all den Holztrümmern mehrere Splitter ein und hielt nicht einmal eine Millisekunde deswegen inne, es war klar, dass er gerade nur eines im Sinn hatte: Puc zu finden!
Schweiß strömte ihm vom Gesicht, welches sich zu einer gehetzten Grimasse verzogen hatte, das fleischige Kinn wurde hin und her gewippt, die Zähne zusammengebissen und Atem wurde stoßweise in die Nase und aus dem Mund gedrückt.
Er spürte so ein Ziepen im Hinterkopf, aber das war kein Grund innezuhalten, nein, er verstärkte nur seine Bemühungen! Er kniete mitten in den Trümmern und schaufelte sich seinen Weg nach unten und nach Vorne, immer wieder nach Puc rufend, in der Hoffnung eine Antwort von seinem mutigen Gefährten zu bekommen.
Schon wieder spürte er diese Ziepen, mehrere Male, auch glaubte er beim letzten Mal etwas Brechen zu hören. Aber Zeit war zu kostbar sich umzudrehen, vielleicht war ihm nur gerade noch etwas Trümmer auf den Kopf gefallen und beim letzten Mal ist es durchgebrochen.
Er bewegte ein größeres Stück Wand und hievte es zur Seite. Dann begannen die Grabungen erneut. Wahrscheinlich war der Glatzkopf gerade bei der Küche, da er viele Tellersplitter und Tassen, einige noch intakt, da hatte. Auch war da eine einzelne Pflanze in einem Blumentopf.
Ohne innezuhalten schmiss er sie nach hinten und machte weiter.
Kurz darauf spürte er wieder ein Ziepen, dazu ein Klirren und Erde. Es war schon wieder der Hinterkopf, dazu kam nun eine Blüte von oben in sein Sichtfeld. Die gleiche Pflanze die er gerade weggeworfen hatte. Hatte er sie so geworfen, dass sie am Ende auf seinen Hinterkopf gelandet ist?
Egal, Puc ging vor.
Dann spürte er mehrfach ein Ziepen, dazu etwas Kaltes, ein etwas merkwürdiges Geräusch. Als es aufhörte, fasste sich Boris doch mal am Hinterkopf, aber da war nichts. Dann drehte er den Kopf leicht um, aber da war nur dieser Tony mit einer zerbeulten Brechstange.
Tonys Atmung war unregelmäßig und schwer, sein Schweiß floss in Strömen und er ächzte. Boris nickte ihm zu. Es war gut, dass Tony nach Leibeskräften hier mithalf.
 

Mika Ruko

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Verdammt, jetzt hätte Mika echt gerne seinen Spalthammer gehabt… Doch er hatte jetzt schon keine Ahnung mehr, wo er das gute Stück verloren hatte oder wo es kaputt gegangen war… Fest stand nur, dass es nicht mehr da war und er es gerne gehabt hätte. Einfach nur, um dieses spitze Geschoss, das gleich seinen Schädel auf äußerst unschöne Weise durchbohren würde, cool und einfach genau in der Mitte spalten zu können, sodass beide Teile an ihm vorbeifliegen würden und er dastand wie ein Fels in der Brandung. Einfach nur cool. Doch da ihm sein Werkzeug nicht zur Verfügung stand, machte der Zimmermann das zweitcoolste, was ihm einfiel, was jedoch leider nicht direkt etwas mit Zerstörung oder Explosionen zu tun hatte. Er lehnte sich zurück und überließ der Schwerkraft die meiste Arbeit, bis sich sein Oberkörper fast in der Horizontale befand und nur durch die stark angewinkelten Beine getragen wurde. Auch die Arme riss er herum und wedelte mit diesen ein wenig über dem Kopf herum, einfach weil es so noch lebendiger wirkte, als sich sein Himmel verfinsterte. Die Luft pfiff, als der inzwischen spitze Masten nur wenige Millimeter über seiner Brust hersauste, was dafür sorgte, dass seine Haut von zahlreichen Splittern, die inzwischen von dem Hauptkörper des überdimensionalen abstanden, der durch den einen oder anderen Treffer auf dem Boden oder in Gebäuden schon ein wenig geschunden wirkte, etwas angekratzt wurde. Noch ehe Mika sein supergeniales Ausweichmanöver gebührend feiern konnte, war dann der lange Stamm auch schon wieder aus seinem Sichtfeld verschwunden und mit einem lauten KRACH! in eine nicht allzu weit entfernte Häuserwand geschlagen, aus der er jetzt mehr als merkwürdig heraus lugte, obwohl der größte Teil der Länge im Inneren des Hauses verschwunden war. Dass Selbiges nicht sofort zusammengebrochen war, lag einfach an der immensen Kraft, mit der der gigantische Speer durch die Wand getrieben worden war. Überrascht, kein Geräusch eines einstürzenden Hauses zu vernehmen, stellte Mika hinter seinem Rücken die Hände auf den Boden und legte den Kopf in den Nacken, wodurch es ihm möglich war, die Einschlagsstelle zu sehen, wenn auch ein wenig auf dem Kopf. Tatsächlich stützte er seinen Oberkörper nur mit einer Hand, denn die andere hielt er flach vor der Stirn, als müsste er seine Augen vor der Sonne abschirmen, was mit Sonnenbrille und kopfüber alles irgendwie besonders sinnfrei erschien. Doch das kümmerte den Tagträumer natürlich nicht. Wooow… entfuhr es seinem Mund, der fast eine runde Form angenommen hatte, um diesen Laut von sich geben zu können, bevor er sich mit einem Ruck seines Standarmes wieder in die auf den Füßen stehende Position begab. Starker Wurfarm, Bro! kommentierte das Plappermaul, das sich auch einen Zusatz nicht verkneifen konnte: Will gar nicht wissen, wie du den trainiert hast. Ein breites Lächeln umspielte seine Lippen, auch wenn das in erster Linie nur der kümmerliche Versuch war, einen Lachanfall zu unterdrücken. Es war zwar ein wenig traurig, über die eigenen Witze zu lachen, doch es war ja sonst niemand da, um seinen Humor zu würdigen und er lachte ja auch gar nicht, weil er das hatte unterdrücken können. Es war also alles gut. Mal abgesehen von den zahlreichen kleinen Wunden auf seinem Brustkorb, von denen jedoch keine sonderlich tief oder schwer war, sah auch noch alles gut aus. Eigentlich machten die kleinen Wunden alles nur epischer, wie der Zimmermann, über dessen Oberkörper jetzt kleine Blutstropfen liefen, mit Erstaunen feststellen musste.
Das tat dem allerdings keinen Abbruch, dass sein Gegner verdammt gefährlich war und ausgeschaltet gehörte, damit er die Zahl der Einwohner Kyokos nicht weiterdezimieren und die Hamster eventuell an einem Gegenschlag hindern könnte. Und was der konnte, konnte Mika schon lange, dachte dieser sich jedenfalls, trat gegen einen größeren Trümmerstein, sodass sich dieser in die Luft erhob und verpasste ihm einen weiteren gewaltigen Tritt, der ihn direkt auf Sven Svenson zu beförderte. Natürlich war dieses kleine Kieselchen, das allerdings fast seine Körpergröße hatte, kein besonderes Hindernis, denn mit einem Wisch seiner mächtigen Pranken wurde das Flugobjekt beiseite gewischt und so konnte er sogar noch rechtzeitig den heranpreschenden Afro-Träger erkennen, der im Sichtschatten des Steines die Distanz hatte überbrücken wollen, um dem bärtigen Mann dann noch ordentlich eine zu verpassen. Doch stattdessen gruben sich nun die rauen Finger von Sven Svensons freier Hand in seinen Afro und nahmen ihm jegliche Geschwindigkeit, als sie auch noch von der anderen Hand auf der anderen Seite unterstützt wurden. Jätzt häb ich dich ändlich! ä-te Sven und grinste mit seinen gälblichen Zähnen. Däinä Häärä wärdän dir zum Värhängnis! rief er und fing ganz langsam an, Kraft auf den Schädel seines Gegners auszuüben, der schon ziemlich debil selbst am Grinsen war, fand zumindest Sven. Ganz offensichtlich war er geistesgestört, denn kein normaler Mensch würde in dieser Situation grinsen. Nicht, wenn jemand kurz davor stand, seinen Kopf zu zerdrücken wie altes Knäckäbrot aus seiner Heimat…
 

Boris

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Merkwürdig, egal wie sehr Boris sich auch abmühte, er konnte keinen Mucks von Puc hören, das war kein gutes Zeichen. Oder bedeutete es etwa, dass Puc gar nicht da war? Tony war Hilfe holen gegangen, deswegen war Boris gerade alleine hier.
Oder war er?
… …

… …
… … … …
… … … … … …

Ja, das war er.
Also grub er mit Leibeskräften, bis – na toll. Jetzt kam eine Gruppe der Angreifer von allen Richtungen, so als hätten sie den Angriff koordiniert. Sie trugen Macheten bei sich, es waren nur die niedersten Gefangenen, die als Kanonenfutter mitgebracht worden sind und sich erhoffen, durch den Einsatz den sie bei dieser Schlacht zeigen, dann am Ende in einer deutlich besseren Position sich wiederfinden.
Die Klingen blank, die Herzen gestärkt, den Willen gestählt und den Wunsch hier jemanden mit einer ganzen Stange Kopfgeld in die Mangel zu nehmen, traten sie gesammelt hervor, die Zahl schien überwältigend. Einer trat hervor, hob die Machete und rief: „Zum A-“
„Zum Angriff!!!“ Jedoch war er, oder auch nur irgendeiner derjenigen die auf dem Platz waren, sehr schockiert, dass der Glatzkopf nicht einmal einen Moment gezögert hat, sich mit einem Schlachtruf ihnen entgegenzuschmeißen und sich durchzusägen.
Im bildlichen Sinne. Und im wörtlichen. Denn beide Arme des Piraten waren nun Sägen und er lief einfach nur stur geradeaus, während die Sägeblätter ausgefahren waren. Diejenigen, die etwas kleiner waren, waren heilfroh. Diejenigen die leicht über dem Durchschnitt lagen mussten sich mit Gesichtswunden anstatt eines Haarschnitts nun anfreunden. Aber das war immer noch nichts im Gegensatz zu jenen, die direkt im Weg von Boris standen, die wurden brutal niedergetrampelt, zu viel Muskeln und das dazu kommende Gewicht verwandelte den Hünen in eine Ramme, die bestimmt sogar eine Wand einreißen konnte.
Schon in wenigen Augenblicken war eine der Seiten aufgerieben. Nun drehte sich Boris einmal um und schaute zu den anderen: „Keine Sorge, BORIS hat noch mehr!“
Keiner wollte sein 'Mehr'.
 

Mika Ruko

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Na da hatte sich Mika ja mal wieder in eine wunderbare Situation manövriert. Gefangen zwischen den mächtigen Pranken des kleinen Sven Svenson, den einzigen Werkzeugen, die dieser zu gebrauchen wusste, doch er gebrauchte sie gut! Links und rechts von seinem Kopf jeweils eine dieser gewaltigen Druckkräfte ausübenden, muskelbepackten Gliedmaßen und er selbst war das Opfer in einer der wenigen Techniken, die Sven Svenson von seinem Vater gelernt hatte und dieser von seinem Vater vor ihm. Nur einen hatte es in der nicht besonders ehrenwerten Geschichte des Sven Svensons gegeben, der es einfach nicht auf die Reihe bekommen hatte, diese Technik gewaltiger Kraft auszuführen… nur einen? Oh nein! Denn tatsächlich waren es ganze zwei, die nicht dazu in der Lage gewesen waren! Nämlich die traurigen Ausreißer Hubert Svenson und Sven Hubertson! Natürlich waren sie nicht geeignet, diese Familientechniken zu übernehmen, wenn sie doch schon nicht einmal Sven Svenson hießen. Doch zum Glück hatte Sven Svenson, der Vater von Hubert Svenson, lange genug gelebt, um seinen Fehler wieder gutzumachen und Sven Svenson, dem Sohn von Sven Hubertson, noch die wichtigen Familiengeheimnisse mit auf den Weg zu geben, bevor er das Zeitliche segnete. Aber kommen wir wieder weg von Sven Svensons Familengeschichte, so faszinierend sie auch sein mag, und wenden uns wieder dem Punkt in der Geschichte zu, in dem sich der Afro-tragende Zimmermann der Hamsterpiraten in der Sven Svenson Fämiliänprässä! befand! Das einzige, was zwischen dieser Mensch gewordenen Presse und dem kopfbaren Kopf des Hamster-Piraten stand, waren Haare! Dichte, schwarze, unbändige, beugsame, fluffige, perfekte Haare! Der Afro!
Sven Svenson begann zu drücken. Seine Muskeln spannten sich von den Füßen bis hinauf in den Kopf, seine Arme schienen im Durchmesser um fast 50 Prozent zu wachsen, jede einzelne Ader trat hervor und sogar einem Mann wie dem Bärtigen stiegen die Schweißperlen auf die Stirn, als er seine Technik in die Tat umsetzte. Mika spürte es und wie er es spürte. Als würde er sich zwischen einem Fels und einem verdammt harten Platz befinden, die mit der Kraft einer kleinen Kompanie zusammengedrückt wurden. Er wusste, dass sein haariger Helm ihm Schutz geben würde. Der würde ganz sicher nicht so leicht nachgeben und zulassen, dass sein Kopf zerdrückt werden würde wie eine Knoblauchzehe über dem Essen. Das gab ihm die Zeit zum Gegenangriff auf den ungeschützten Körper des kleinen Mannes, der ja vollends damit beschäftigt war, gegen die Haarpracht anzudrücken, die sich jedoch schon gefährlich zusammendrücken ließ, da sie eben kein starres Gebilde war, sondern eher ein elastisches. Der Zimmermann holte aus und rammte dem Rothaarigen seine Faust direkt unter die Rippen, doch anstatt diese dort ein wenig einsinken zu sehen, prallte sie nur schmerzhaft an den bis zum Äußersten angespannten Muskeln ab und hinterließ fast keine Wirkung. Mit offenem Mund und einem Anflug von Panik starrte der Tagträumer erst auf seine Faust, dann auf den Oberkörper von Sven Svenson, der ihn an seinen Haaren gepackt und hinunter gezogen hatte, sodass er gerade tatsächlich größer wirkte als der Dunkelhäutige, und dann wieder zurück. Es folgte ein weiterer Schlag und noch einer, doch einer wie der andere prallten alle an der Muskelrüstung des Zwerges ab und hinterließen kaum mehr als ein paar schwache Blessuren und blaue Flecke zurück. Das war doch zum aus der Haut fahren! Wieso klappte das nicht?! Hatte der etwa ähnlich dicke Muckis wie Boris? Nein, verdammt, das durfte nicht sein! Hähähähä! tönte die dräckige Lache hinter dem roten Bart hervor. Däin Ändä ist näh! brüllte er weiter und maximierte seine Anstrengungen. Nein, dachte Mika da nur, Nein. Das ist es nicht. Die Augen des Zimmermanns verengten sich und in ihnen lag klar die Entschlossenheit, während der Mann langsam aber sicher die Fingerkuppen des anderen an seiner Kopfhaut zu spüren begann. Das Haarbüschel auf seinem Kopf hatte auch inzwischen eher die Form eines Stundenglases statt der gewohnten, beinahe perfekten Kugelform, so stark waren die Kräfte, die gerade von beiden Seiten auf es einwirkten. Und Mika fing wieder an zu schlagen. Er holte aus und ließ seine Faust auf den Brustkorb von Sven krachen. Wieder und wieder und wieder. Dieser drückte und drückte weiter und die Schutzfunktion des Afros war so langsam aber sicher an ihren Grenzen angelangt. Hätte Sven nicht gerade die Haarpracht erwischt und es aufgrund seines Stolzes dabei belassen, den Dunkelhäutigen an dieser Stelle zerbrechen zu wollen, weil er alles zerdrücken konnte, sondern stattdessen seine Arme oder seinen Torso zu greifen bekommen, wäre Mika vermutlich längst zerbrochen worden wie ein trockener Ast. Stattdessen kam es nun so, dass die Schläge des Hamster-Piraten nicht schwächer wurden, weil er den stärker werdenden Druck auf seinen Kopf spürte, sondern sie immer stärker wurden. Mit jedem Schlag, mit jeder Sekunde, die dieser Wettstreit zwischen den Muskeln Svens und dem Afros Mikas andauerte, wurden diese stärker und sogar der mit seiner Muskelmasse gut geschützte kleine Mann begann diese zu spüren. Es war ja nicht einmal so, dass Sven Mika von den reinen Kampffähigkeiten überlegen war, aber er war eben einfach verdammt noch mal stärker und hielt mehr aus… auf jeden Fall bei seinem Griff. Doch dieser griff löste etwas ganz anderes und das war eben der Grund, warum die Schläge des Zimmermanns stärker wurden. Zumindest würde dieser sich das im Nachhinein so erklären. Ein Afro war ein Gebilde der Macht, der Kraft. Wenn man diesen zusammendrückte, musste diese Kraft natürlich auch irgendwo hin, wie wenn man den Inhalt aus einer Zahnpasta-Tube quetschen wollte. Und so, wie dieser Typ grade Mikas Afro quetschte, wurde die Kraft aus ihm hinaus und in den Körper des Zimmermanns gedrückt, wo sie genutzt werden konnte. Dass er in die Enge gedrängt wurde und deswegen um seinen Kopf kämpfte, war nebensächlich, es ging alles nur um die Kraft im Inneren des Afros!
Rumms! Die Faust des jungen Ruko krachte erneut auf das Brustbein Svens, was diesen tatsächlich dazu brachte, leicht zu erzittern. Woher nahm dieser Bursche nur diese Kraft, wo sein Schädel eigentlich kurz vorm Muswerden stand?! RUMMS! Der kleine Mann kassierte einen Schlag in den Magen, der dafür sorgte, dass das Rot seines Bartes auch auf sein Gesicht abfärbte, als er alles daran setzte, die Kontrolle zu behalten und den Schlag wegzustecken. Er wollte jetzt nicht den sicheren Sieg in den Sand setzen, denn die Sven Svenson Fämiliänprässä hatte noch nie versägt! Ähm… versagt.
Doch heute war wohl der Tag, an dem sich das schlagartig ändern sollte, denn mit einem Mal wurde das Blitzen in den braunen Augen des Zimmermanns heller als zuvor und die Muskeln in seinem rechten Arm schienen kurz und leicht zu pulsieren, bevor er auf einmal in die Höhe schoss und die rechte Hand unter das Kinn Sven Svensons hämmerte, wie es nur ein ausgebildeter und zertifizierter Zimmermann von der Sharewood konnte. Spür die POWER von meinem Afro! brüllte er dabei aus voller Kehle in dem Glauben, dass diese Kraft seiner Frisur entsprang.
KRAWUMMS! Das hatte gesessen. Das unschöne Geräusch viel zu kraftvoll aufeinander schlagender Zähne war zu hören, doch im Gegensatz zu vielen anderen war Sven Svenson kein Mann, der so einfach vom Boden abhob und mit einem Pling und einem Funkeln im Himmel verschwand, nein! Wie bei einem Wackeldackel knallte sein Kopf bis in sein Genick und wieder nach vorm mit dem Kinn auf seine behaarte Brust und wieder zurück in sein Genick und so weiter und so fort, was ein paar weitere echt unschöne Geräusche fabrizierte. Äutsch… Dann lockerte sich der eiserne Griff der Fämiliänprässä und Sven Svenson kippte rückwärts noch in seinen Latschen um und landete im Staub, während sich der siegreiche Afro-Träger, dessen Frisur zurück in ihre perfekte Kugelform sprang, noch mit der Faust in die Höhe gestreckt dastand, um eine möglichst coole Pose abzugeben, während er sich sein eigenes Abbild im Gedächtnis einbrannte und versuchte, dieses Gefühl, wie die Power seines Afros durch ihn geflossen war, im Kopf zu behalten. Naja, was er eben glaubte, gefühlt zu haben. Jetzt blieb nur noch die Frage zu klären, wo im Namen des Afros denn bitte alle anderen waren und was er jetzt tun sollte, wo der Kampf jetzt vorbei war.
 
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Merkwürdig. Yatta Yomegai und seine Leute haben nun endlich den Luxus bekommen, den anderen Fronten zu helfen, der „Stern von Kyoko“ ist selbst nach Gakuga mit einigen Leuten gekommen, da dort der Paragon nun kämpft.
Er ist auf das Quieken aufmerksam geworden. Als die Schauspiellegende und Trainer für künftige Talente war Yatta in der Lage, jeden Ton genau zuzuordnen und dieses Quieken sollte der kleine Puc, der ständige Begleiter und die kleine Denkhilfe, des Paragons sein.
Deswegen ist er mit seinen knapp fünfzig Mann zur Quelle der Geräusche gekommen und sah nur einen Schmierfink und jemand, der fast schon wie ein Würfel aussah, er war genauso hoch wie breit wie auch lang. Auf dessen Kopf ist der tapfere Begleiter des großen, glatzköpfigen Gebieters des Garausmachens.
„Daitobi?“
„Ja, Boss?“
„Halt dich bereit.“ Seine Stimme fistelte wieder, aber diese Worte musste er selbst sprechen. Er trat vor, seine vier Stimmen übernahmen dann das Gespräch.
„Wer seid ihr?“
„Woher habt ihr den Hamster?“
„Es ist kein Hamster, es ist ein Riesenhamsterbaby, so steht es im Skript.“
„Also korrigieren wir die Frage und ersetzen das Wort „Hamster“ durch „Riesenhamsterbaby“.“
„Ehm.“ Der Schmiero unter den schmierigen Schmierfinken schaute mit großen Augen auf die Gruppe an Neuankömmlingen. „Wir gehören zu Boris!“
Yatta schaute den Mann nur an, dann hob er die Hand und zeigte drei Finger.
„Dem Schauspielmeister mit einem Schauspiel reinlegen zu wollen.“
„Deine Wertung ist: Drei Punkte.“
„Von hundertundacht möglichen.“
„Nun musst du dich den Kritiken stellen.“
Und die Kritiken waren... einseitig und einschlagend.
Und Puc musste lernen, dass man ihn hereingelegt hatte... oder ist er extra mitgegangen, um einen Plan zu verfolgen, der so komplex und vielschichtig war, dass ein einfacher Leser den nicht nachvollziehen kann, während der Autor des Meisterwerks zusätzlich noch die vitalen Informationen vorenthalten hat?
Nein, man hatte ihn simpel hereingelegt. Das Herz dieses Riesenhamsters ist aus Gold.
 
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Boris

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Unaufhaltsam. Das war das Wort, mit dem nun Boris ausgezeichnet wurde. Jemand, den man sich besser nicht in den Weg stellt, denn er wird nicht stoppen. Jemand, der gegen eine Wand rennt und sie einreißt, denn er wird auch nicht bremsen. Jemand, den man mit Knüppeln und Stangen lieber nicht verprügelt, denn er wird davon nicht untergehen.
Es mussten Gewehre ran, aber sie hatten nur wenige und schossen damit eher auf ihre Mitgefangenen. Viele waren auch kaum ausgebildet, da die Ausbildung erst wirklich angefangen wird, wenn sie das Schiff verlassen dürfen, um sich den Truppen des Dons dann anzuschließen.
Kurzum: Es war ziemlich kacke gerade hier zu sein. Außer für Boris, für den war es Zeitverschwendung, Zeit die er für Pucs Rettung hätte aufbringen können. Jedoch wurde kein Arsch hier halbherzig getreten. Es werden viele Leute nie wieder sitzen können, ohne sich an diesen Tag zu erinnern.
Doch waren es viele. Viele, viele. Und dann noch mehr. Sie kamen nach und nach. Irgendwann, so dachten sie, irgendwann wird selbst dieses Monster fallen müssen. Und alles ist besser, als zur Lost Hope für Rehabilitationsgründe zurückzukehren. Pure Verzweiflung trieb diese Männer und Frauen an.
Und dann griff die Kyoko-Nation an. In Form von Yatta Yomegai und einigen seiner besten Männer, die extra aus Yaryu kam, nachdem sie mit ihren Kämpfen fertig waren. Zwischen den Schwertern und Keulen der Inselbewohnern und den Muskeln und Werkzeugen des künftigen Piratenkönigs waren sie wenig mehr als eine Art Füllstoff des großen Kissens der männlichen Freundschaft zwischen der alten Legende und der fleischgewordenen Legende, dem Paragon der Männlichkeit!
Diejenigen die noch laufen konnten, die rannten. Diejenigen die nicht laufen konnten, krochen. Und jene, die nicht mal bei Bewusstsein mehr waren, die lagen einfach nur da und zollten diesem Schauspiel Respekt in ihrer Ohnmacht.
„Puc, wo warst du?“ Boris nahm seinen kleinen Gefährten in die Arme, sorgte aber dafür, dass er nicht drückte, da es dann doch zu viel der Freude gewesen wäre.
„Quiek.“
„Hauptsache dir geht es gut!“
„Wir haben sie bei diesen beiden Individuen gefunden.“
„Wir haben ihre Gesichter verschont, damit du sie dir anschauen kannst.“
„Deswegen gucke lieber auch dahin, da der Rest etwas schwer wird zu erkennen.“
„Außer du magst Grütze, dann sieh hin.“
„Hey Boris, altes Haus!“ Tony grinste, wobei man sah, wie schwer es ihm tun musste, so zerbeult wie er überall war. „Ich habe Puc gefunden.“
„Gestohlen hat er ihn.“
„Nein, hineingelegt.“
„Und dir vorenthalten.“
„Was hältst du davon?“
„Boris, wir kennen uns schon zehn ganze Minuten! Traust du denen etwa mehr als mir?“
„Das sind vier gegen einen.“ Boris ist ein einfacher Typ, weswegen bei einer Mehrzahl zu eins zu vier dann er sich der Mehrheit auch mal anschließt. Und weil er simple Lösungen mag, begann er mit den Knöcheln zu knacken.
„Nein! Boris! So muss es nicht sein! Lass es uns wie Erwachsene klären, OK?“
Leider wusste Tony nicht, wie es die Erwachsenen klären. „BORIS hatte nie etwas anderes vor!“ Mit einem Faustkampf!!!
Die Verstärkung ist gekommen, es war an der Zeit sich am Waisenhaus zu treffen. Die härtesten Kämpfe waren schon zu Ende, nun würde der Gegenangriff kommen. Aber noch nicht gleich... Erst einmal müssten die Kräfte wieder aufgefrischt werden, denn das wirkliche Stück Arbeit musste noch in Angriff genommen werden.
 

Prof. Dr. Arthur Venture

Samurai der Meere
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Der Professor wartete in seiner dunklen Kammer im dunklem Schiff. Hörte gerade mit seiner schwarzen Teleschnecke die Gespräche ab, die von der Front kamen. „Fein, ein Boris kam geflogen... und noch so viel, so viel, genial, kann es kaum erwarten!“ Er schaute auf sein iRadar, es ist durchgebrannt, aber dennoch schien er irgendetwas daraus herauszulesen.
„Er wird kommen, er wird endlich da sein! BORIS!“ Er kicherte, er gackerte, es war wie die beste Zeit seines Lebens! Denn endlich, endlich würde sich beweisen, wie weit er in seiner Forschung war. Und es gab nur eine Sache, die es beweisen konnte!
„Professor...“ Ajane war weniger begeistert und hielt sich die Stirn, es sah so aus als hätte sie Migräne. „Sie sind zu laut, halten Sie doch einmal nur für fünf Minuten die Klappe!“ Sie war scheinbar am Ende ihrer Geduld.
„Und damit mein Genie nicht der Welt mitteilen! NIIIIIIIIIIEEEEEEMALS!!! Die Welt braucht es, denn wie mein iRadar es bewies, so bin ich von Idioten umgeben, also muss ich für die Besserung des Planeten nun alles durch meine Worte klüger machen! Das ist mein Hobby!“
„...“ Ajane wäre bestimmt schon drei Inseln weiter ohne die Befehle des Dons. Aber sie musste diesem Irren nun helfen bei seinem Unterfangen.
Und er benutzte die ganze Lost Hope als Werkzeug. Selbst Ajane wusste nicht, was genau der Professor plante, aber er machte eine große Show daraus. Und zu sehen, was ein wahnsinniges Genie oder vielleicht eher ein genialer Wahnsinniger alles tun kann, das war interessant.
„Und iss immer dein Gemüse, Ajane!“ Auch wenn es sehr an den Nerven zog...
 

Kaja

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cf: Schwert trifft Übel!

Im Waisenhaus angekommen, wurden das Trio von niemanden empfangen. Welch Wunder auch, die Kinder wurden in Sicherheit gebracht und all jene, die Kraft und Wille zum Kämpfen hatten, Kämpften auch. Es war hier also nicht nur leer sondern auch richtig still. Ein leises Seufzen entkam der Köchin und ging mit zielstrebigen Schritten zur Küche. “Bringt mir alles was man Kochen kann in die Küche.. es werden einige Mäuler zu stopfen sein, dass kann ich euch versprechen..“, sprach sie zu Heroe und Kakuga. Sie selbst betrat die Küche und schaute sich um. Es gab einiges zu tun. Aber es war noch etwas. Hier fühlte sie sich Zuhause. Es war eine Küche. Und wo konnte sich eine Köchin wohler fühlen als hier? Nun gut, auf einem Schiff. Um präziser zu sein, in einer Schiffsküche, da sie ja immerhin eine Schiffsköchin war. “Legt alles auf den Tisch“, antwortete die Tetsukage, als die Mädels mit der ersten Essensladung ankamen. Es war hauptsächlich Fisch, was den Umständen der Gegend entsprechend vorherzusehen war und auch Fisch in jeglicher Form wird es zu Essen geben. Aber bevor sie wirklich anfing, war da noch eine Sache, die sie noch festlegen musste. “Heroe?“, die Navigatorin blieb stehen und schaute die Rothaarige an, “Ich fange gleich mit dem Kochen an, pass bitte auf Kakuga auf, so dass sie nicht alles wegisst bevor der Rest kommt..“ Beide Blicke der Frauen schienen die Köchin zu amüsieren. Die Irritation und die Fassungslosigkeit. Jetzt konnte das Kochen beginnen und wer auch immer Kaja dabei zusah, musste staunen, wie sie all jenes als einzige Person zustande brachte: Gebratener Fisch in Pilzsauce, im Teig gebackener Fisch, Fischmousse, Fischsuppe, Fischsalat, roher Fisch auf Reis, Fisch überbacken mit Käse, Fisch gekocht, Fisch nach gegrillter Art und sogar Fisch in einer Art kleinem Kuchen. Dazu kamen noch verschiedene Beilagen und mögliche Saucen, die man zu den Gerichten hinzufügen konnte. Einige milder, andere schärfer, doch alle in der für die Hamsterpiraten gewohnten oder noch besseren Qualität. Langsam aber sicher füllte sich der lange Tisch und nicht nur Kakuga schien anzufangen zu haben ihren Sabber zurückzuhalten. Und als ob die Köchin alles Zeitgenau geplant hätte, öffnete sich nun erneut mit einem lauten Wumms die Waisenhaustür und niemand anderer als BORIS mitsamt Kompanie traten herein, so dass das Festmahl nun beginnen konnte.
 

Mika Ruko

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Es war für die Hamster-Piraten an der Zeit angekommen, ihre mehr oder weniger ausgeprägten Wunden zu lecken und ihre mehr oder weniger leeren Mägen zu füllen, damit sie ihre Kräfte für die kommenden Kämpfe wieder erneuern könnten. Tatsächlich eine wunderbare Zwischenpause, die Mika an die guten, alten Zeiten daheim in Tuck erinnerten, an die Mittagspausen auf der Arbeit, wo die männlichen Zimmermänner des Sharewood Unternehmens auf den Gerüsten der zu bauenden Schiffe saßen, die Beine baumeln ließen und ihr Pausenbrot verspeisten. Das waren noch Zeiten gewesen! Und eine Welle der Entspanntheit überkam den jungen Ruko, als er die Hütte von dem alten Mann betrat, der die ganzen Waisenkinder darin beherbergte. Naja, beherbergt hatte, bis die wohl mit allen anderen Bewohnern der Insel, die nicht sonderlich kampftauglich waren, evakuiert worden waren. Jetzt waren die Hamster hier eingefallen, um sich mit Speis und Trank zu nähren, damit sie die Insel vor dem Unheil bewahren könnten oder eher noch, damit sie die Ärsche derer treten konnten, die ihre Freunde verschleppt hatten. Gedanklich abwesend strich sich der Zimmermann über die etwas ramponierte, aber inzwischen bandagierte Front, die durch den zersplitterten Pfahl aufgekratzt worden war, und ließ sich auf den Stuhl zur rechten einer der Tafelenden fallen, weil er einfach davon ausging, dass Boris den Platz am Kopf des langen Tisches einnehmen würde, wie es sich für einen Mann von seiner Statur gehörte – war eben sein Platz, weil er so breit war, dass es besser war, wenn niemand direkt neben ihm saß. Einfach, weil er so den vergleichsweise wenigsten Platz einnahm und gleichzeitig so einfach dem Tisch etwas Eindrucksvolles verlieh, wenn er so an einem Ende alles andere überragte. Ob er sich jedoch wirklich dahinsetzen würde, war eine ganz andere Frage, die erst zu einem viel späteren Zeitpunkt geklärt werden sollte.
Jedenfalls grübelte der Afro-Träger darüber nach, was genau bei dem Kampf gegen Sven los gewesen war… Wie es möglich gewesen war, dass dieser eine Schlag gegen Sven so viel mehr Kraft als er sonst gehabt hätte, woher er die hatte ziehen können… Natürlich sah man ihm das von außen nicht an… Also eigentlich… sah man ihm gar nichts an, denn mit der Sonnenbrille noch auf der Nase hing er da irgendwie so auf dem Stuhl, die Arme verschränkt und das leise Schnarchen nur dadurch gedämpft wurde, dass sich seine Nase sich irgendwo zwischen Brustbein und Afro befand. Also saß er da, schaute angeblich zu Boden und wirkte unglaublich mit sich selbst beschäftigt, in Gedanken versunken, den nächsten Plan ausbrütend… und träumte nebenbei von Kuchen und Törtchen und einem kalten Bier, wie es ein echter Mann nun einmal tat. Doch das Bier gab es ja tatsächlich! Was für ein Fest sie wohl erwartete! *leises Grunzen*
 

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»Bist du sicher, dass wir das alles brauchen?« Hero klang zögerlich und ihre Unsicherheit ließ ihre Stimme höher klingen als gewöhnlich. Skeptisch musterte sie Kakuga und konnte nicht umhin zu bewundern, wie diese einen letzten Korb auf den Armvoll Nahrungsmittel platzierte. Genau genommen war die Piratin von den Hüften aufwärts nicht mehr zu sehen. Sie hatte sich akribisch beide Arme voll mit Vorräten aus dem Lager des Waisenhauses beladen und schloss nun die Arme um Fisch, Gemüse und Getreide, als sei deren Komposition ein verloren geglaubter Liebhaber.
»Uaf genks gu nn?!«, erklang es entnervt hinter Fisch und Fleisch mit dem entschiedenen Dialekt einer Person, die den Mund voll hatte. Hero hob eine Augenbraue. Mit der gemächlichen, kontrollierten Eleganz einer Walzertänzerin verließ die junge Frau das Lager und steuerte in Anbetracht ihres eingeschränkten Sichtfeldes zielsicher in Richtung Küche. Hero seufzte, griff sich zwei Eimer voller Getränke, stockte und fügte zur Sicherheit eine Handvoll weiterer Flaschen hinzu.

In der Küche des Waisenhauses hatte sich indes die Präsenz von Kaja vollends verändert, sie nahm den Raum derart für sich ein, als wäre sie dort zu Hause und Hero eine Fremde. Die eigentliche Gastgeberin wich einen Schritt zurück, um der Köchin nicht im Weg zu stehen und stellte die Vorräte auf dem ihr gewiesenen Tisch ab. Kaja warf einen prüfenden Blick darauf, schien für ausreichend zu befinden, was sie sah und wies Hero daraufhin an, auf Kakuga achtzugeben. Die Reaktion der Betroffenen schien sie zu erheitern und die Anweisung kam mit solcher Selbstverständlichkeit, dass Hero wieder den Mund schloss, bevor sie sie in Frage stellte. Stattdessend warf sie Kakuga einen forschenden Blick zu. Für einen Moment waren deren Augenbrauen noch in akuter Fassungslosigkeit hochgezogen, die Augen groß, der Mund leicht geöffnet - dann fing sie sich und Hero wurde Ziel eines knappen Seitenblicks, der sie zunächst herausfordernd und dann, wie auf eine Eingebung hin nur noch mitleidig betrachtete. Hero schüttelte den Kopf, als bereits die ersten Speisen ihren Weg aus der Küche fanden. Von der Geschwindigkeit, mit der die Köchin fertige Gerichte produzierte beeindruckt, sah sich Hero nun damit beschäftigt, zusammen mit Kakuga den Tisch mit Geschirr und Speisen zu decken.
Anfangs behielt sie Kakuga im Blick, konnte sich aber bald nicht erklären, weshalb sie auf die Piratin Acht geben sollte. Indes war sie Gegenstand intensiver Beobachtung und bald liefen beide Boten zwischen Küche und Esstisch exakt abwechselnd hin und her, sodass Hero Kakuga in den entscheidenden Momenten aus dem Blick verlor.
Hero war in Gedanken bei den anderen Bewohnern der Insel. An der Front, die sie zusammen mit Kaja und Kakuga verteidigt hatte, waren im Anschluss alle Beteiligten so gut wie möglich versorgt wurden, bevor sie sich in ihre jeweiligen Häuser oder zu Freunden und Bekannten zurückzogen.
Bereits auf dem Weg zurück zum Waisenhaus hatten die drei Mitstreiter davon erfahren, dass die Kämpfe an allen übrigen Schauplätzen ebenfalls zu ihren Gunsten ausgefallen waren. Entfernt läutete feierlich eine Glocke im Ort, die die erfolgreiche Verteidigung des Dorfes verkündete. Über die Geräusche von brutzelndem Fisch und klirrenden Töpfen und Pfannen hinweg war das leise Geräusch jedoch nicht zu hören. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis auch die übrigen Gefährten der Hamster-Piraten eintrafen.

Kaja trocknete sich die Hände ab, als Hero zurück zur Küche kam, um eine letzte Flasche zu holen. Sie schenkte der Köchin ein ungläubiges Lächeln. Die Küche sah bereits wieder so aus, als wäre sie nicht angerührt worden.
»Mehr passt nicht auf den Tisch, das Dorf sollte ausreichend versorgt werden können.« meldete sie und kehrte dann in den Essbereich zurück. Kakuga hatte sich bereits an einem Platz niedergelassen und als Hero die Flasche auf dem Tisch abstellte und die Ansammlung verschiedener Köstlichkeiten überblickte, bemerkte sie ein auf den ersten Blick kaum zu erkennendes Ungleichgewicht. Die meisten Speisen bestimmter Sorte befanden sich am einen einzigen Ende des Tisches und Hero war auch sicher, dass sie zwei Teller einer Sorte Reisbällchen aufgetragen hatte, zudem - ihr Blick fiel auf Kakuga. Sie begegnete dem mikroskopischsten aller hinterhältigen, selbstzufriedenen Lächeln. Der Gesichtsausdruck wurde daraufhin vollständiges Muster aller Unschuld, sobald Kakuga sich sicher gewesen sein musste, dass Hero die gekräuselten Mundwinkel bemerkt hatte.
Wie vom Donner gerührt blieb Hero stehen. Dann kehrte das Leben in ihre Mimik zurück und gelassen neigte sie den Kopf in subtilem Eingeständnis ihrer Niederlage, das zugleich das feste Versprechen einer Revanche enthielt.
Im Hintergrund konnte sie hören, wie die Haustür geöffnet wurde.
 

Boris

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Keiji Tomae, früher bekannt als der „Drache von Kyoko“, trat durch die Haustür, er guckte kurz in die Küche hinein und winkte seiner Adoptivtochter zu. „Wir müssen reden.“ Wieso mag er denn noch ein letztes Wort mit Hero haben wollen?
Das ging vollkommen unter, als die Haustür ein weiteres Mal aufging... oder eher durch das Waisenhaus fegte, während sie mit Leichtigkeit mit einer Hand von Keiji aufgegangen wurde, der Mann musste nicht einmal hinsehen. „BORIS und Puc sind zurück!“
„Quiek!“
Ja, es war das dynamische Duo, Boris und Puc. Alten Gewohnheiten folgend, wurde die Tür nicht nur eingetreten, sondern auch anschließend mit wenigen Handgriffen wieder in den Rahmen eingesetzt und dieser repariert, was das ganze Eintreten ein bisschen merkwürdig machte.
Bis dahin war auch das Essen endlich fertig, verschiedenste Fischgerichten mit Dips und Pilzsoße wurden serviert. „Danke Kaja.“ Und von den sonst lauttönenden Mann kam ein höfliches und respektvolles Geständnis an die Kochkünste der Köchin. Auch wenn verschiedene Punkte am Körper leicht pochten, bis er es ausgesprochen hatte.
Nachdem alle sich Guten Appetit gewünscht haben, begann die zweite Schlacht von Gakuga, alles um den Esstisch herum. Die Manieren der Hamster-Piraten ließen ein wenig zu wünschen übrig, was sehr ersichtlich war, als Boris versuchte Kakuga von den Fischkuchen fernzuhalten, damit er selbst sich was nehmen konnte, während sie sich stattdessen an seinen blockierendem Arm versuchte, der zwar stahlharte Muskeln hatte, aber nun auch mehrere Bisswunden.
„Puc, was war nach dem Essen dran?“ Boris benutzte gerade seine Gabel um ein Fechtduell mit Afro über den Tisch zu führen, welche Speise es den beiden angetan hatte, war von beiden schon längst vergessen.
„Quiek.“
„Ach ja, die Halunken fliehen und BORIS wird denen nachsetzen mit allen die wollen! Boldman ist bereit und segelfertig. Nun muss nur noch BORIS und die anderen den Schiffen folgen, die jetzt oder gleich ablegen und dann“, Boris schlug mit der Faust, die die Gabel hielt, in seine andere Hand: „wird BORIS ein paar Ärsche tre- Ey, Afro! Das ist unfair!“
Boris hob seine Faust, um einen Punkt mal klarzumachen...
 

Kakuga

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Die Gedanken Kakugas, frei schwebend und nicht abgelenkt, kannten momentan nur ein einziges Thema: Was hatte sie bei dem Kampf heute getan? Natürlich hatte ihr Beitrag einen großen Unterschied gemacht und darauf war sie auch stolz, aber gleichzeitig konnte sie nicht behaupten, auf ihre Methoden stolz zu sein. Sowieso war es nicht die beste Strategie, sich immer nur auf ihre Aufputsch-Pillen zu verlassen – Waffen, die für einen kurzen Kraftschub deutliche Folgen nach sich zogen. Bisher hatte sie damit lange genug durchgehalten, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre Grenzen zu früh erreichte... Vielleicht sollte sie davon ablassen. Tatsächlich das Kämpfen lernen, anstatt sich einfach nur kurzzeitig zu stärken. Es wurde immerhin ein immer größerer Teil ihres Lebens...

Natürlich waren diese Gedanken nicht unbedingt angenehm, aber solange es keine Ablenkung gab, konnte die Ärztin sich nicht von ihnen weghalten. Glücklicherweise gab es Kaja, die für genau die Dinge sorgen konnte, die Kugas Konzentration ganz schnell in ihren Bann zu ziehen wussten. Kaum erfüllte der köstliche Duft die Räumlichkeiten, hatte sie eine Mission, navigierte gezielt um die kleine Samurai herum und kämpfte auch beim Essen um jeden Bissen. Unnachgiebig verputzte sie Fisch, Reis, Fisch, Gemüse, mehr Fisch und ein schmackhaftes Küchlein. Und dann noch eins. Und schon ging es wieder zurück zum Fisch.
Wie üblich hatte Kaja sich selbst übertroffen, und das Schwarzhaar konnte sich das breite Grinsen einfach nicht ersparen, das bei diesem Genuss auf ihr Gesicht kroch. Ohne auch nur einen Schluck Alkohol zu trinken, lockerte sie immer weiter auf, bis sie irgendwann über den Tisch rief „Heey, schmeißt nochmal was von dem Fischbällchen rüber!“ und verschiedene Speisen mit Nadeln abwarf, um sie für sich zu markieren.

Als dann irgendwann von der Mahlzeit, die vermutlich halb Kyoko hätte nähren können, nichts mehr übrig war, fing Boris davon an, dass die diese sogenannten Halunken verfolgen sollten... Machte er Witze? Nach dem, was heute passiert war, würde sich die Hakai freuen, diese Monster nie wieder sehen zu müssen. Solchen Wesen, wie sie die Grandline unsicher machten, fühlte sich Kakuga einfach nicht gewachsen, und als ihr die Bilder des Tages wieder vor Augen erschienen, zweifelte sie ernsthaft daran, dass der Rest der Hamster sich diesen Giganten in den Weg stellen konnte...
„Nein, nein!“, rief sie sich selbst in Gedanken zur Vernunft. „Sei positiv! Positiv!“ Die Fäuste zusammenballend atmete die Ärztin einmal tief ein, ehe sie von ihrem Stuhl aufsprang und eine ihrer Hände in die Luft stieß. „Jawohl! Zeigen wir den Mistkerlen, wo der Hammer hängt!“, rief sie mit vollster Begeisterung aus und strahlte mit einem Mal wieder vor Selbstbewusstsein. „Ich kann es kaum erwarten, die ganzen Lebendproben zu sammeln! Kaja! Blumenmädchen! Ihr dürft sie für mich filetieren! Kuwahahahaha! Das klang doch mal nach einem Plan...
 

Kaja

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Zufrieden über ihre Leistung musste die Köchin doch über Heroe’s Kommentar mehr als nur schmunzeln. “Welches Dorf meinst du? Ich glaube, dass du da einige aus unserer Bande mehr als nur etwas unterschätzt..“, zwinkerte sie der kleinen Frau zu und überließ sie ihren Gedanken allein. Es fiel ihr irgendwie noch immer schwer die Einheimische als kein Mädchen oder gar Kind abzustempeln. Natürlich, sie selbst war auch nicht die Größte, war ihr Käpt’n doch ein Riese und Afro zählte auch nicht zu den Kleinsten. Aber Heroe reichte der Rothaarigen einfach nur knapp bis beziehungsweise leicht über die Schulter – je nachdem wie die Schwertträgerin stand. Dennoch akzeptierte sie die kleine Kriegerin schon allein anhand ihrer Kampfkunst.
Wie schon gesagt, zufrieden über ihre Leistung schaute sich Kaja um. Der Tisch war prall gefüllt, die Stühle füllten sich und im ähnlichen Tempo leerte sich das Geschirr. Es war schwer zu sagen wer von den Vielfräßen das Meiste ihrer Speisen verzerrt hat, doch der krönende Kampf war zwischen dem Afromann, Kakuga und Boris ausgeraten. Da es aber nicht ihre trauten Wände, oder besser gesagt, nicht das Schiff war, seufzte die Rothaarige nur und amüsierte sich über das Gespräch. Es kann auch daran liegen, dass sie ein „Danke“ vom Käpt’n erhalten hatte, wobei sie sich diesbezüglich nicht sicher war, ob da nicht Puc ein großes Wörtchen mitzureden hatte, dass die sonst leicht hitzige Frau diesmal relativ gelassen war. Andererseits, es wurde ja auch um ihr Essen gestritten! Hallo? Das ist doch immerhin ein Zeichen, dass es schmeckt, oder etwa nicht?
Ja, die Tetsukage war zufrieden, doch dann artete das Gespräch in eine Taktik-Kampf-Unterhaltung aus. Naja, prinzipiell hatte sie auch dem nichts auszusetzen, wäre da nicht der Punkt gewesen, dass Boris den anderen Schiffen folgen wollte. Demnach müsste man die Boldman herholen und –
Kaja’s Gesicht wurde kreidebleich bei der bloßen Erinnerung wie die letzte Schiffsfahrt aus den Rudern geraten ist. Zwar hatten sie diesen einen Kompass, doch – nein. Mit einer fast etwas zu starken Wucht schlug die Köchin mit ihren Händen auf den Tisch, so dass alle Teller und Schüsseln einen Sprung in die Höhe machten ehe sie mit einem ebenso lauten Klirren wieder auf ihren Platz landeten. Nun waren ihr alle Blicke zugerichtet. “Auf gar keinen Fall.“ In ihren Augen entfachte sich ein Feuer, welches Boris schon einmal auf der letzten Insel zu Gesicht bekommen hat. “Damit das klar ist, ich habe zuletzt nicht gescherzt Käpt’n! Ohne einen Navigator mache ich keinen Schritt auf das Schiff! Wenn ihr also euch zu Tode fahren wollt, dann macht dies, aber ohne Koch!“ Langsam richtete sie sich auf. Um ihre Aussage nochmals zu bekräftigen, warf sie Puc einen denselben Blick zu, in der vagen Hoffnung, dass so zumindest dieser ihren Standpunkt dem Riesen klarmachen konnte, falls er es selbst nicht verstand.
 

Mika Ruko

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Man konnte sagen, was man wollte, aber es wurde niemals langweilig bei den Hamstern. Oder ruhig. Nicht mal in der Nacht, denn sowohl Mika als auch Boris waren mit Leib und Seele Holzfäller und das auch in der Nacht, wenn ihr wisst, was ich meine. Sogar ein Festessen mutierte in der Gegenwart dieser Bande zu einer kleinen Rangelei und sei es nur deswegen, weil jeder das Gefühl hatte, dass er nicht genug von der gewaltigen Menge abbekommen würde, die jeden Quadratzentimeter des großen Tisches bedeckte. So blitzten die Gabeln, als sich Kapitän und Afroman ein heftiges Duell lieferten, bei dem die Umsitzenden fast noch eher Angst haben mussten als die Kombattanten selbst. Ging an und für sich wohl recht schnell eh nur noch darum, dass keiner der beiden überhaupt wieder aufhören wollten, nachdem sie einmal angefangen hatten, doch in dem Fall war es gut, dass man zum Gabelfechtkampf nur eine einzelne Hand benötigt, denn so konnte man die zweite immer noch benutzen, um sich Essen in den Mund zu schaufeln, was immerhin auf äußerst effektive Art und Weise verhinderte, dass man sich gegenseitig zu viel anbrüllte. Zumindest bis zu dem Moment, wo Mika sich eine Art von Fisch in Blätterteig in den Mund schob und auf einmal laut aufjaulte, bevor er sich eine spitze, kleine Metallnadel aus dem Mund zog, an der ein wenig Blut zu sehen war. Mika war auch nicht der Hellste, aber er wusste mehr als nur genau, wem dieses lästige kleine Spielzeug gehörte und wem er nun diesen Schmerz zu verdanken hatte, der nichts damit zu tun hatte, dass man vielleicht einmal gucken sollte, was man denn da aß. Das war dieser bescheuerte, wahrscheinlich eigenhändig gehirnamputierte Gierschlund von einer Ärztin, der Verkörperung von Völlerei auf den sieben Weltmeeren, Kakuga. KUGA! brüllte Mika, der kaum merklich ein paar Sekunden mit der Gabel im Nichts herumgefuchtelt hatte, just in dem Moment, wo neben ihm her ein „Ey, Afro! Das ist unfair!“ ertönte, das allein schon dafür sorgte, dass dem Zimmermann ein Schauer den Rücken hinunterlief. Er sah, wie Boris seine Faust erhob, die in Anbetracht gewisser, immer wiederkehrender vergangener Ereignisse sogar noch gewaltiger erschien als sie eigentlich war, und zog nur noch so schnell den Kopf nach unten wie er konnte, sodass der Schlag ins Leere ging. Der Afro-Träger hatte zwar keine Ahnung, was seinen Kapitän dazu veranlasst haben könnte, die Prügelei für eröffnet zu erklären, doch wenn dem schon so war… war diese Einladung doch nur zu gerne angenommen. Die freie Hand griff nun nach einem ganzen, lecker duftenden gebratenen Fisch und genau den zimmerte der junge Mann der Ärztin einmal um die Ohren, sodass diese glatt Seesterne um ihren Kopf schweben sehen könnte. Er hätte ihr auch gerne noch einen zweiten Hieb mit dem Tier verpasst, doch beim zweiten Mal war die kluge Frau vorbereitet und biss in den Fisch wie ein Fisch in den Angelhaken, nur dass in diesem Fall auf einmal nur noch der Griff der Angel in der Hand des Anglers war, während der Rest der Rute vom Fisch genüsslich und leicht krachend zerkaut wurde. Dass der Fisch darauf anfing, Boris Worten mit Eifer zuzustimmen, störte zumindest von den beiden Männern keinen, da Mika eifrig damit beschäftigt war, unter den Tisch abzutauchen, um Boris Folgeattacken zu entgehen.
Vermutlich war es gut, dass es wenigstens eine Person ein Problem mit dieser angedachten Verfolgungsjagd zu haben schien, denn so war es nicht Boris Faust die auf und wahrscheinlich auch mitten durch den Tisch krachte, sondern die Hände von Kaja, die ihrerseits das Holz aber auch nicht allzu schwach in Schwingung brachten. Doch wenigstens stand er danach noch und das sogar in einem Stück! Nachdem der furiose Ausbruch der Köchin abgeklungen war, herrschte Totenstille. Alle schauten sie an. Ein einzelner Afro wuchs langsam zwischen Boris und Kakuga wieder von unter der Tischplatte hervor und hielt noch immer die Schwanzflosse des armen Fisches in der Hand. WAAAAAS!? brüllte Mika und schwang den Fischrest über dem Kopf. Komm schon, so schlimm war es doch gar nicht! Wir sind doch hier angekommen! Ein Punkt, der augenblicklich von Schweigen gefolgt wurde und von zahlreichen, schwarz-weißen und dadurch umso brutaler wirkenden Flashbacks an ihre Reise über die Grandline, während sie keinen Vergil dabei hatten, der sie über diese Gewässer führen könnte. Doch obwohl diese Fahrten sicher furchtbar gewesen waren, gab es eine Sache, die dem Zimmermann noch weitaus übler aufstieß als noch einmal eine solche Tortur, die sie fast umgebracht hätte, zu durchleben. Zuzugeben, dass sie jemanden wie Vergil dringend brauchten. Dass es ohne ihn nicht funktionieren würde. Nein, das würde er nicht einmal über seine Leiche zugeben. Der Tagträumer erschauderte trotzdem bei der Vorstellung, erneut auf Gedeih und Verderb den unbändigen Kräften des Wetters und des Wassers der Grandline ausgeliefert zu sein. Brrr…
 

Kakuga

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Die nahezu grenzenlose Freude und Begeisterung, die Kakuga empfand, als sie statt ewigem Nachdenken einfach auf den Feind losgehen und sich ihren eigenen Vorteil sichern wollte, war ein Gefühl, das sie schon eine Weile nicht empfunden hatte. Gedankenlos in eine Situation zu stürzen, ohne die Folgen zu bedenken, war etwas, das sie üblicherweise nur tat, wenn ihr furchtbar langweilig war – und seit sie mit den Hamstern zusammen war, war das eine Seltenheit. Beispielsweise hatte sie seit dem Ablegen in Modaha etwa viermal die Geschichte davon erzählt, wie sie gegen einen mutierten Monsterclown gekämpft hatte, jedes Mal dramatischer und ausgefallener als zuvor, selbst wenn ihr nicht unbedingt jemand zugehört hatte, einfach weil das Leben so viel spannender war, wenn man in Militärbasen einbrach, den Gezeiten der Grand Line trotzte und sich mit riesigen Piratenbanden anlegte! Warum sich also jetzt mit negativen Gedanken oder Vorsicht auseinander setzen, wenn es so viel mehr Geschichten zu erzählen gab? Es war offensichtlich, dass es das Klügste war, diesen brutalen Piraten blind hinterher zu fahren, egal, was passieren konnte!

Umso geschockter war die Köchin natürlich, als ihr plötzlicher Enthusiasmus so erbarmungslos zurückgestoßen würde von der Person, auf deren Unterstützung sie am meisten angewiesen war. Die Hände noch immer triumphal in die Luft gestreckt stand sie da, erstarrte, als sie die Worte Kajas hörte. Wieso war sie nicht bereit, den Weg fortzusetzen? Nur, weil sie keinen Navigator hatten? Das konnte doch unmöglich ihr Ernst sein! Mikas Worte sprachen ihr aus der Seele – von Modaha nach Kyoko zu kommen, war praktisch ein Kinderspiel gewesen, wenn man von kleineren Unstimmigkeiten zwischen Wetter und Schiff absah! „Der Döskopf ha-... ngh...“ Sie stockte kurz, als sie eine Gräte bemerkte, die sich irgendwie schwer zerkaut zwischen ihren Zähnen verklemmt hatte. Wie seltsam! Kaum war diese herausgezogen, fuhr sie aber gleich fort: „Der Futterneider da hat Recht! Wir sind doch jetzt hier! Warum sollte es von hier aus Probleme geben, wenn es bisher keine gegeben hat? Wir können uns nichtmal verfahren, weil wir den anderen Schiffen folgen!“ „Obwohl ihre Schiffe vermutlich besser sind als unseres... und es in dem Wetter total leicht ist, jemanden aus den Augen zu verlieren...“, hängte sich ein unweigerlicher Gedanke an, den ihr Kopf aber einfach wegschüttelte. „U-und selbst wenn wir sie nicht mehr sehen, werden wir schon irgendwo ankommen!“ „Auch wenn es ohne Navigator Tage oder Wochen dauern kann, bis wir Land sehen... und wir bis dahin bestimmt verhungern...“ „Wir sch-schaffen das schon i-irgendwie! W-was soll schon passieren...? Wir werden schon nicht überflutet werden... oder von furchtbaren Winden hin und her geschleudert... und wir werden sicher auch nicht von Hagel-Meteoren erwischt...“ An diesem Punkt hatten ihre Knie schon angefangen zu Zittern. Zugegeben, die Erinnerungen an ihre Seereise waren nicht sehr... beruhigend... Aber was hatten sie für eine Wahl? Sie konnten nicht einfach hier bleiben! Sie mussten weiter! Seefahrer blieben nicht an einem Ort stehen, bekannte Piratenbanden erst recht nicht und jemand, der schlechte Gedanken und Langeweile loswerden wollte, konnte es sich erst recht nicht leisten!
„Ich werde nicht hier bleiben!“, rief Kakuga der Rothaarigen entgegen und haute selbst auf dem Tisch. In ihrem Gesicht herrschte verzweifelte Entschlossenheit. „Wir müssen weiterfahren... aber das kann ich nicht ohne dich, Kaja...!“
 

Boris

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„Also Kaja“, begann Boris mit verschränkten Armen zu sagen, ein eindeutiges Zeichen dass er es ernst meinte und es wichtig ist. „BORIS hat keine Ahnung, was du überhaupt meinst. So etwas hast du noch nie gesagt.“
Springen wir einmal in die Erinnerungen des Glatzkopfes zurück. Sie sahen Kyoko vor sich, die majestätische Insel. Sie waren gerade ein wenig geführt worden, von den hilfreichen Mannen die ihre Piraterie erkannt hatten, und Boris machte sich auf den Weg, Füße von der Reling abstoßend, direkt einen Köpper ins Wasser hinein.
Danach wurde alles etwas fuzzig, aber definitiv hatte Boris nichts von Kaja Weigerung gehört, ohne einen Navigator an Bord zurückzukehren. Denn da war er schon nicht da gewesen, was ihm nicht klar war, aber dennoch änderte es nichts daran, dass er es zum ersten Mal hörte: „Aber keine Sorge, solange die Crew Muckis, einen starken Willen und Puc zum Anfeuern hat, wird sie die Meere auch ohne weitere Hilfe bereisen.“ Außerdem müssten sie nur gleich den fliehenden Schiffen folgen.
„Quiek? Qu, quiek... quiek.“ Puc begann ein paar Punkte aufzuzählen.
„Das schaffste schon, Puc! Aber du hast Recht, wenig Zeit verbleibt. Und wir müssen eh zurück!“ Der Lockport ist noch nicht aufgeladen, weswegen sie so oder so zurückmussten, aber sie hatten nur dieses Zeitfenster um zur Lost Hope zurückzukehren, sie musste irgendwo in der Nähe sein, damit die Schiffe sie wiederfinden können. Vielleicht bei den äußeren Felsen, am Rande des Magnetfeldes, aber wo genau wussten sie nicht und zu suchen würde zu lange dauern. Jetzt war die Zeit! Boldman und andere Schiffe wurden gerade zu einer kleinen Armada zusammengestellt, um einen Gegenangriff starten zu können.
„Es ist keine Zeit mehr übrig, deswegen wird BORIS gehen. Keine Zeit nach einem Navigator zu suchen, aber höchste Zeit nach den Nakama von BORIS zu schauen! Also wenn du nicht möchtest, dann wird BORIS mit Hilfe von Afro, Kakuga und Hero dich aufs Schiff zwingen!“ Boris schaute auf seine Nakama, alte wie neue. „Nicht wahr, Leute?“
Und beide begannen mit der Hand zu wedeln, zur Seite zu schauen und in unisono zu antworten. „Ne, das versuchste alleine, Bro.“ „Fang ruhig schonmal ohne mich an.“
… so viel zur Unterstützungskraft der eigenen Crewmitglieder.
Aber jetzt konnte Boris keinen Rückzieher machen, er stand langsam auf. „BO- … BORIS braucht dich, Kaja! Deswegen... deswegen wird BORIS... wird BORIS!!!“ Schweiß begann sich auf seinem kahlen Schädel breit zu machen, aber er baute sich dennoch auf, auch wenn seine Fußspitzen gerade Probleme hatten, sich gerade auf Kaja auszurichten.
Er atmete tief ein und aus. Kaja sah ihn an, sah ihn nur an, und zeigte ihre Entschlossenheit, die härter zu sein schien als Stahl.
Aber da musste er nun durch. „Wenn BORIS muss, dann wird BORIS auch...“ Was genau er tun würde, war nicht wirklich erklärt, aber es konnte alles sein, angefangen von „kämpfen“ zu „sich in einen blutigen Brei schlagen lassen“. Aber ehrlich, er brauchte dringend Hilfe.
Und Kaja auf der Lost Hope wäre eine so große Bereicherung.
Unerwartet kam aber eine hilfreiche Hand zu ihm ausgestreckt...
 

Heroe

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Die Tür des Waisenhauses öffnete sich ein erstes Mal und ließ den Zimmermann der Hamster-Piraten ein. Hero musterte ihn unauffällig, nahm das bandagierte Haupt zur Kenntnis und kam zu dem Ergebnis, dass es dem hochgewachsenen Mann insgesamt gut zu gehen schien. Und er wusste augenscheinlich eine Auszeit zu schätzen, wenn sie sich ihm darbot, denn kaum hatte er seinen Körper auf einem der Stühle drapiert, wurde die leise Umgebung von einem regelmäßigen, leicht gedämpften Schnarchen erfüllt. Hero war fasziniert von seiner kugelförmigen Haarpracht, nie zuvor hatte sie jemanden mit solchen Haaren gesehen. Und obwohl sie nie ihre Form änderten, passten sie sich trotzdem weich der Stuhllehne an, als er seinen Kopf anlehnte. Ob sie sich ebenso flauschig anfühlten, wie sie aussahen?
Die Tür öffnete sich ein zweites Mal und Hero wurde aus ihren Gedanken gerissen. Keiji trat in den Raum und nahm ihn unwillkürlich ein. Seine Ziehtochter war erleichtert, ihn zu sehen, wenn es ihm gutging, waren die Kinder ebenfalls in Sicherheit.
Hero sah den ernsten Ausdruck seiner wachsamen Augen und rutschte ohne ein weiteres Wort von ihrem Stuhl, um seiner Aufforderung zu folgen. Mit einem letzten, scharfen Blick in Richtung Kakuga ging sie in Richtung Tür.
Diese wurde plötzlich ein weiteres Mal geöffnet und Hero verspürte nur noch den Luftzug und ihre wehenden Haare, als das inzwischen in Mitleidenschaft gezogene Inventar von Keijis beiläufig ausgestrecktem rechten Arm gestoppt wurde.
Als wäre das Kunststück unzählige Male geübt worden, wurde der Hausherr um die Tür erleichtert und sie fand ihren Weg erneut zurück in die Angeln, ganz so, als sei nichts geschehen. Hero blinzelte überrascht und nachdem sie ihren offenstehenden Mund geschlossen hatte, beschloss sie, es diesem Beispiel gleichzutun und trat möglichst ungerührt an Boris und seinem tierischen Begleiter vorbei nach draußen. Auch den Hünen, der fast das doppelte ihrer Körpergröße maß, musterte sie kurz und kam zu dem Schluss, dass er spätestens in Anbetracht seines Energieüberschusses unmöglich einen Kampf hinter sich haben konnte, wie sie ihn an seiner Front vermutet hatte.

Keiji hatte sich bereits ein paar Schritte von dem Waisenhaus entfernt und winkte Hero heran. Er wirkte nachdenklich und die Falten auf seiner Stirn und um seine leicht zusammengekniffenen Mundwinkel traten leicht hervor. Sie ließen ihn alt wirken. Hero konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Sie hatte diesen seltenen Gesichtsausdruck mit der Zeit einzuordnen gelernt.
»Heroe« begann er und sein Tonfall war frei von seiner gewöhnlichen Leichtigkeit. »Unser Sirahs. Und der gute Rhai. Sogar mein Kasuko. Sie sind alle weg.«
Hero blieb stehen und nachdem Keiji merkte, dass sie ihm nicht mehr folgte, hielt auch er an und wandte sich zu ihr um. Mitgefühl sprach aus ihrem Blick.
»Ja. Wir schulden ihnen etwas.« Ein gequälter Ausdruck trat in sein Gesicht. »Der Preis ist hoch..« Seine Stimme klang hohl und Heros Gesichtszüge wurden im nächsten Moment hart.
»Heroe - «
»Ich will nichts davon hören« rief sie plötzlich aufgebracht und stapfte auf Keiji zu.
»Ja, sie trinken deinen Wein, ja, sie trinken dein Bier - und mach' dich darauf gefasst, Vater, sie trinken sogar deinen Branntwein - ich habe ihn selbst auf den Tisch gestellt. Und wenn du zurückkommst, wird es vielleicht alles weg sein! Jeder Tropfen. Wenn du Glück hast, sind die Flaschen noch heil. Und das - und mehr - haben sie sich heute verdient!« Als habe sie den Dolch in seiner Brust umgedreht, stöhnte Keiji leise auf.
»Ich hatte ja keine Ahnung, dass es soweit kommen könnte..«
Die Worte erstarben, als die Stimme eines gebrochenen Mannes den Dienst versagte.
Hero hegte nicht die Absicht, diesen Konflikt eines weiteren Wortes zu würdigen und ging an Keiji vorbei, der ihr einen Moment nachsah und dann zu ihr aufschloss.
Schweigend gingen sie nebeneinander her, den sanft ansteigenden Hügel hinter dem Haus hinauf. Aus dem Esszimmerfenster erscholl entfernt ein schepperndes Knallen und Klirren, als habe jemand mit einem gewaltigen Hammer auf den gedeckten Tisch geschlagen und anschließend erklang wildes Rufen und Keifen. Hero warf einen sorgenvollen Blick zurück und Keiji entblößte seine Zähne in einem breiten Grinsen.
»Ho, die Jugend. Ein bisschen Futter und sie sind wieder fit. Und die Leberwerte.«
Ein entgeisterter Blick traf ihn von der Seite.
»Du hast schon dafür gesorgt, dass nichts mehr übrig ist, kein Salz in meine Wunden!«
»Also, wann brecht ihr auf?«
Hero stolperte beinahe und starrte ihn entgeistert an.
»Wie bitte?«
»Deine Freunde haben heute den Unterschied gemacht, wusstest du das? Und wir haben es den Muertas zu verdanken, dass eine Brücke zwischen Gakuga und Kure geschlagen wurde, die so kaum mehr zu erwarten war. Die alte Krähe hat eine Schwäche für dich.«
»Wundervoll, und du musstest keinen Finger krümmen!«
»Es ist gut, wenn die Leute wissen, dass sie sich auf ihre eigenen Kräfte verlassen können. Ich werde nicht immer ein Auge auf diesen Ort haben.«
»Es ist eben diese Bescheidenheit, die die Menschen an dir mögen.« Keiji lachte erneut auf.
»Zum Teufel mit den Menschen! Sobald sie alt genug sind, geht jede Hoffnung über Bord. Sieh dich an, was ist aus dir geworden? Du redest, als hättest du keinen Humor, aber mehr graue Haare als ich. Hast nichts von der Welt gesehen, außer Granes alter Hexenhütte - nein, ich nehme es nicht zurück, ich habe das Vorrecht, schließlich kenne ich sie länger und weißt du noch, wie sie mich genannt hat? Soll sie mich heimsuchen, ich warte nur darauf. He-xen-hüt-te!« Hero verweigerte jede Antwort und auch Keiji verfiel daraufhin in Schweigen.

»..Hero, ich möchte dich nicht zu etwas -«
»Ich weiß und das tust du nicht.«
»Dann weißt auch, was die Kinder-«
Ein Seufzen und dann lächelte Hero. »Natürlich.« Und insbesondere wollte sie keinen ausschweifenden Abschied. Sie hätte damit rechnen müssen, dass Keiji ihre Absichten durchschauen würde, bevor sie sich selbst darüber im Klaren war. Damit war das Wesentliche geklärt. Es gab keinen Grund, weiter darüber zu diskutieren.
»Und du hattest, hast diese irre Idee-«
»Ja. Und wenn er ist, wofür ich ihn halte, macht er es überhaupt erst möglich.«
»Wirklich, ich denke -«
»Ob das das Problem sein könnte?«
»Im Ernst, lass mich-«
»Besser nicht?«
»Chie. Kann ich nur einen Satz bekommen?«
Sie fuhr zusammen und warf ihm einen Blick zu, der so verletzt wie wütend war, dem er jedoch mühelos standhielt. Es war mehr als ein Jahrzehnt vergangen, seit sie diesen Namen zuletzt gehört hatte.
»Es gibt etwas, worüber ich längst hätte reden müssen, mit dir und mit Heroe. Dass das nicht mehr möglich ist, lässt den Fehler zweifach schwer wiegen.«
Eine Welle kaum kontrollierbarer Emotionen überkam sie und es kostete ihre gesamte Willensanstrengung, um Überraschung, Wut, Trauer, Dankbarkeit und Freude niederzuringen. Sie bemerkte, dass sie die Luft angehalten hatte und entließ den vordersten Gedanken zusammen mit ihrem angestauten Atem.
Asimov gegenüberzutreten schien plötzlich um so vieles leichter, als mit ihrem Ziehvater zu reden.
»'s is' gut, dass Keiji das wiedergutgemacht hat. Und du's ihm verzeihst. Weiß nich', ob ich's könnt'. Hätt' nich' passieren sollen. Dass er's war, der dein' Vater.. Jedenfalls, gut dich gesehn zu haben. Hätt' nich' gedacht, dass wir uns mal über'n Weg laufen, nich'?«
Über viele Jahre hatte sie darauf gewartet, dass Keiji mit ihr darüber sprach. Plötzlich genügte es zu wissen, dass er den Entschluss dazu gefasst hatte. Vielleicht war sie auch nicht sicher, ob sie es ertragen konnte, die Worte aus seinem Mund zu hören.
»Wie wäre es, wenn du und ich unsere jeweiligen Geheimnisse noch etwas länger hüten? Nur für eine kleine, lange Weile.. Vater?«
Es dauerte einen Augenblick, bis sich Keijis Vermutung in Gewissheit verwandelte. Dann konnte er seine Überraschung unmöglich verbergen, als er ein einziges Mal blinzelte und seine Mimik undurchschaubar wurde, auf dass ihn keine Emotion um sein Innerstes betrog.
»Woher weißt du das. Grane.. nein.« Keiji tat seine Vermutung im nächsten Moment ab, als Hero zögerlich den Kopf zu schütteln begann. Ihr Herz drängte sie, ihn von dieser Lüge zu überzeugen. Es würde ihm Frieden bringen zu wissen, dass sie sein Geheimnis von einer Vertrauten erfahren hatte. Das wäre nicht die Wahrheit gewesen und allein dieser war sie verpflichtet.
»Der Alte, der immer vor Magg's sitzt. Ich weiß nicht einmal, wie er heißt, bloß, dass er wohl in einem halben Jahrhundert noch immer dort sitzen wird.« versuchte sie einen Scherz. Keiji nickte langsam.
»Irgendwann fragen alle Kinder nach ihren Eltern. Es ist schließlich ein Waisenhaus. Alle Kinder, nur nicht du.
Hero.. «

Er begann, in die Knie zu gehen und Hero griff reflexartig nach seinem Arm.
»Nein! Auf keinen Fall. Tust du das, verzeihe ich dir nicht.« Ihr Blick war wild, als er ihr in die Augen sah. »..weil es nichts zu vergeben gibt.«
»Ich habe meinen Namen gewählt und ich entscheide auch, wer ich bin. Du bist meine Familie und ich werde nicht mit ansehen, wie du dich irgendjemandem beugst. Auch nicht mir gegenüber, vor allem nicht ohne Grund.«

»..Das bedeutet.. ich kann weiter meinen Fusel haben?«
Hero wollte ihren Ohren nicht trauen. Für einen Moment konnte sie ihn nur anstarren und reagierte dann schneller, als sie einen bewussten Gedanken fasste. Der Griff des wuchtig samt Scheide geführten Schwertes traf wirkungslos auf eine Handfläche, mit der Keiji den blitzartig gegen seine Schläfe gerichteten Schlag nicht nur abfing, sondern regelrecht auf ihn gewartet zu haben schien.
»Ich war sicher, die Gewitterhexe hätte dir beigebracht, nicht aus Wut anzugreifen?
Damit bestehst du zwar gegen die Raufbolde des Dons, aber wenn du Viel-Muskeln-wenig-Grips dabei helfen willst, es so weit zu bringen, wie er gehen will, wird das nicht reichen. Und Leute wie er gehen nicht den halben und auch nicht den leichten Weg.«

»Dann sollte dich meine Wahl nicht überraschen. Und keine Wut, nur ein freundlicher Hinweis.«
»Ho. Tatsächlich? Aber wer versteht schon Piraten.«
Hero befestigte das Schwert wieder an ihrem Gürtel, als der Wind erneut Lärm aus der Richtung des Waisenhauses zu ihnen herübertrug.
Sie verzog das Gesicht und dachte unwillkürlich an Kajas mahnenden Gesichtsausdruck, Kakugas Konzentration beim Austüfteln der effizientesten Kosten-Fressen-Formel und sah Boris und Mika vor sich, wie sie die Schlacht um das schmackhafteste Dessert vom Vorabend fortsetzten. Schließlich musste sie selbst anfangen zu lachen. Ein heller, unschuldiger Laut, der so sehr zu ihrem Äußeren passte, wie er selten war, sodass Keiji sich nie getraut hätte, sie darauf aufmerksam zu machen.
»Pass auf, dass sie das Haus stehen lassen.«
»Wenn das in meiner Macht steht.«

Als Keiji wenige Minuten später beobachtete, wie seine Tochter vorerst zum letzten Mal nach Hause zurückkehrte, konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht er es war, der jemandem einige Worte mit auf den Weg gegeben hatte. Die Erkenntnis bewirkte, dass er sich ebenso alt wie im Recht fühlte.


Die Tür des Waisenhauses öffnete sich ein letztes Mal und beinahe lautlos glitt sie wieder ins Schloss. Hero bemerkte, dass der charakteristische Hüpfer in der Bewegung der Tür ausblieb und ihr Blick fiel auf die neu eingesetzten Scharniere.
In dem Raum war es auffallend ruhig und Heros Augen weiteten sich, als sie sah, dass kaum ein Krümel auf dem Tisch zurückgeblieben war. Es schien unmöglich, dass vier Personen zwischenzeitlich die gesamten aufgetischten Speisen verzehrt haben konnten. Vage erinnerte sie sich an die Worte der Köchin, die Hero auch dann noch als Übertreibung abgetan hatte. Nun konnte sie offen zugeben, dass sie den Appetit dieser Menschen wesentlich unterschätzt hatte.
Boris hatte soeben einen Satz begonnen und ebenso gespannt wie seine übrigen Zuhörer wartete Hero darauf, dass er ihn vollendete. Schweißperlen waren auf seine Stirn getreten und es dauerte nicht lang, bis Hero bemerkte, dass er den Blick von Kaja mied.
Was vorgefallen sein mochte, während sie mit Keiji gesprochen hatte, entzog sich ihrer Vorstellungskraft. Das betretene Schweigen dauerte an und obgleich Hero die Absicht gehabt hatte, sich nicht einzumischen, war die Stille bald kaum mehr auszuhalten. Auf leisen Sohlen trat sie näher an den Tisch heran.
»Entschuldigung?« wandte sie sich mit ausgesuchter Höflichkeit an die Anwesenden. Als sich ihr niemand in den Weg stellte, fuhr die junge Frau fort.
»Meine Heimat ist euch zu großem Dank verpflichtet. Wir stehen in eurer Schuld.« Sie verbeugte sich stellvertretend für die Insel vor den versammelten Piraten. Die Bewegung ließ sie für einen Moment den schwachen Duft der Flussrosen in ihrem Haar einatmen.
»In Yaryu«, setzte sie an Boris gerichtet an, »habe ich euch für eine Gefahr gehalten. Für diese Insel könnte die Wahrheit nicht fernliegender sein. Ohne euch hätten heute viele ihr Leben lassen müssen. Die Menschen werden euch das nicht vergessen.« Obwohl sie Piraten waren, hatten sie den Mut und das Herz der Helden bewiesen, die Hero aus den Geschichten kannte, die das Theater auf Kyoko zu erzählen wusste.

Sie zog ihr Katana, ließ sich in einer kontrollierten Bewegung auf ein Knie nieder und hielt den kühlen Stahl auf flachen Handflächen vor ihrem Oberkörper.
»Boris, Kapitän der Hamster-Piraten.«
Zugleich versuchte sie nicht an den Rand ihres Verstandes zu drängen, dass sie im Begriff war, jemandem ihre Loyalität auszusprechen, dessen weisesten Einfälle auf die Kommunikation mit einem Hamster zurückzuführen waren. Sie rief sich in Erinnerung, dass nicht einmal dieser Umstand sie von ihrem Vorhaben hatte abbringen können, so oft sie in der vergangenen Nacht darüber nachgedacht hatte.
»Ich bin Heroe Hehero und neben den vielen Dingen, die ich nicht kann, gibt es zwei, von denen man sagt, dass ich sie beherrsche.
Zum einen der Weg dieser Klinge, zum anderen der Weg über das Meer.

Wenn du es erlaubst, möchte ich deine Widersacher zu meinen machen und dazu beitragen, dass du sicher an jeden Ort gelangst, den du erreichen willst.
Nimm mich auf deinem Schiff auf und ich biete dir mein Schwert, mache meine Fähigkeiten zu deinen, schwöre deiner Flagge meine Treue und mein Leben ist in deiner Hand.«
 
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Kaja

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Die Reaktion der Hamsterpiraten war voraussehbar. Der Afromann schien nach einer es-war-doch-halb-so-schlimm-Aussage, selbst daran zu zweifeln, was er von sich gab. Sein Schweigen war zwar zweideutig zu interpretieren, doch die unbewusste Grimasse drückte mehr aus als es Worte jemals beschreiben könnten. Als nächstes versuchte es Kakuga die Köchin wieder umzustimmen. Die langen Litaneien war die Rothaarige ja schon von sich gewohnt und wie aus reiner Gewohnheit wurden sie mit einem stillen Blick überdacht. Allerdings war keiner der von der Ärztin gegebenen Aussagen ein annähernd ausreichender Grund um die Schwertträgerin erneut auf das Schiff zu locken. Als auch jene wohl dies zu merken schien, versuchte sie es mit einem Angriff. „Ich werde nicht hier bleiben!“, rief sie der jungen Frau zu. Die Tetsukage konnte die Verzweiflung in der Entschlossenheit wiedererkennen. Sie selbst kannte solch eine Verzweiflung nur zu gut, damals, als sie noch auf der letzten Insel war, als sie gegen ihre Schwester kämpfte, als Vergil noch ein Teil der Crew war. „Wir müssen weiterfahren... aber das kann ich nicht ohne dich, Kaja...!“ Die rechte Augenbraue zuckte kurz nach oben und sie wandte sich jetzt auch kurz ihrer noch-Nakama zu, welche ihre feurigen Augen voller Entschlossenheit nun frontal zu spüren bekam. Sie war sich sicher, dass dieser kurze Blick mehr als ausreichend war um dem chaotischen Genie klar zu machen, dass sie in diesem Falle verloren hatte. Es war beinahe so, als ob der Hund dem Herrchen klar zu machen versuchte, dass es bei ihm bleiben müsste, damit es Futter bekam – Fazit war allerdings, dass der Hund dem Herrchen folgen musste, falls er von ihm weiterhin etwas zu essen bekommen wollte. Nachdem ihr Standpunkt erfolgreich bei Mika und Kakuga verteidigt wurde, wandte sich die Köchin ihrem noch-Kapitän erneut zu. Dieser schien in erster Linie die Entscheidung von Kaja akzeptiert zu haben, doch als es klar wurde, dass die anderen die Anwesenheit der Mondanbeterin bevorzugten, erkannte er wohl die Ernsthaftigkeit dieses Gespräches. Langsam stand er auf, versuchte dem Blick der Tetsukage standzuhalten und es kam zu einem erneuten Kampf der Entschlossenheit. Diesmal zwischen BORIS und dem Biest.
Auf ersten Blick hatte Kaja eindeutig einen größeren Vorteil und ihre Entschlossenheit war eindeutig härter als jedes erdenkliche Metall. Der Käpt’n hingegen schlug sich nicht schlecht, allerdings konnte man sehen, dass es ihm nicht ganz so leicht fiel dem Mädchen Widerstand zu leisten. Konnte er dies schaffen? Der erste Schweißtropfen wurde ersichtlich, welcher langsam von seinem Kopf herunterrollte. Auf der anderen Seite schien die Schwertträgerin und Köchin in einer Person keine derartigen Probleme zu haben. Es war beinahe so, als ob sie mit der Herausforderung nur noch mehr wachsen würde, trotz ihrer wenigen 168 cm! Würde der Teufelsmensch es doch noch schaffen? Schon schien dieser Kampf für verloren, als eine neue Partei den Raum betraf: Heroe, die kleine Samurai.
Freiwillig wurde ihr der Weg zum Käpt’n freigelegt und selbst Kaja trat einen Schritt beiseite, doch den Hamstern war bewusst, dass dieses Blickduel nur zeitlich verlagert wurde, und nicht für deren Gunst gewonnen war. Umso erfreulicher schien es, als das kleine Mädchen wie aus heiterem Himmel sich eben dieser verlierenden Partei anschließen wollte. Es mochte wahrscheinlich der Groschen bei Manchen wohl recht langsam zu fallen, aber spätestens als der Blick der Rothaarigen sich schlagartig zu mildern schien, wurden die Worte der schwarzhaarigen Schwertkämpferin genauer analysiert. Ich hoffe, dass Puc sich bei der Übersetzung für Boris etwas Zeit lässt., war ein flüchtiger Gedanke der Köchin. Aber bevor sich ein lauter Jubelruf im Raum erfüllen würde, streckte die Köchin ihre Hand aus um die Aufmerksamkeit erneut auf sich zu richten. “Heroe?“, ihre Stimme klang offiziell und ernst, “Vergleichbar mit deiner Schwertkunst – wie gut ist dein Navigieren?“ Stille. Spätestens jetzt sollte der Groschen bei allen gefallen sein, da war sich die Rothaarige sicher. Nur.. bei dem Käpt’n war sie sich da nicht ganz so sicher.. aber der hatte ja Puc an seiner Seite. Die Angesprochene wandte sich der Köchin zu und antwortete ohne zu zögern: „Diese beiden sind schwer zu vergleichen. Aber vertraut mir darin, dass ich nur dann ein Versprechen gebe, wenn ich sicher bin, es halten zu können. Soweit es die Navigation betrifft, werde ich "jeden Ort" ansteuern können, den der Kapitän erreichen möchte.“ Eine kurze Stille erfüllte den Raum, während Kaja die Worte noch einmal sich auf der Zunge zergehen ließ. “Wirst du sie auch sicher erreichen können?“, folgte sogleich die nächste Frage. Und ebenso schnell kam auch die Antwort: "Solchermaßen ist die Pflicht des Navigators. Ich werde sie erfüllen." Nun schloss die Rothaarige die Augen und nickte nachdenklich. “Noch eine letzte Frage“, die Pause schien unendlich lang zu werden, und es schien als ob die Köchin nun eine Art Bewerbungsgespräch vor den Augen und Ohren der anderen Hamsterpiraten fuhr, welches in der Art und Weise derart wichtig zu sein schien, wie der Verlust einer Schiffsköchin nur sein konnte – sofern man Boris’s Kochfertigkeiten nicht Tag täglich zum Frühstück-, Mittags- sowie Abendessen bevorzugte. “Schaffst du es diese Schlierschlunde von meinen Gerichten fern zu halten bis sie fertig serviert sind?“ Nun verfinsterte sich das Gesicht von Heroe. Aber wenn man so richtig nachdachte, war diese Frage nicht ganz so fehl am Platze. Die Kampfkunst der jungen Frau hatte die Rothaarige gesehen, was die Navigation anbelangte, schien sie sich sehr selbstbewusst – was heißen sollte, dass sie da wohl auch nicht gerade schlecht sei, nur was das Essen für alle zu bewahren, so dass jeder zumindest die Chance hatte, etwas davon zu ergattern, gelang ja im ersten Trail nicht ganz so gut. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis das Mädchen sich auf eine passende Antwort entschied, aber dann kam sie – die Antwort: "Meine Loyalität gilt zuerst dem Kapitän. Aber wenn du, der er sein Vertrauen schenkt, sagst, dass es von seinem besonderen Interesse ist, will ich dir zur Seite stehen. Auch wenn es Zeit benötigen wird, die hohe Kunst des Schlierschlunde-von-den-Gerichten-Fernhaltens wirklich zu meistern."
Stille.
Erneut folgte ein nachdenkliches Nicken.
Stille.
Mit einem Mal erlosch die ernste Spannung, welche von der Köchin kam, und ein erleichtertes, erfreuliches und fast schon keckes Grinsen erschien auf deren Gesicht, als sie zufrieden mit ihrer rechten Hand auf Heroes Rücken klopfte. Jetzt wandte sie sich Boris erneut zu, welcher wohl noch etwas Zeit oder Puc brauchen würde um jenes zu verstehen, was gerade vorgefallen war. “Nun gut, Käpt’n, und wie soll es nun weitergehen?“
 
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Boris

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„Häh?“ Natürlich hatte Boris zu diesem Gespräch so einiges an Gesprächbedarf: „BORIS verstehst, dass du navigieren kannst, das ist wahr.“ Jedoch war da eine Sache, die da nicht passt. „Aber du bist doch schon längst Teil von der Crew von BORIS, wie kannst du dich da jetzt anschließen?“ Doch da konnte man auf dem Gesicht des Kapitäns so etwas wie Erkennen wiederfinden und er begann nun die Arme in einander zu verschränken und lauthals zu lachen: Buahahaha! Hast du das etwa nicht mitbekommen? BORIS hat nicht geahnt, dass du so blöd sein kannst, Hero.“
Das war mehr als ein Schlag unter die Gürtellinie, das war schon eine unbeabsichtigte Beleidigung höchsten Grades. Denn von Boris blöd genannt zu werden, war so verletzend wie von der Sonne „hell“ genannt zu werden, vom Kessel „schwarz“ oder von der Couchkartoffel faul.
Boris ging einfach schon davon aus, dass Hero ein Teil der Crew war, und zwar seitdem er sie im Bühnenbattle rekrutiert hatte, auch hatte er sie so dem Rest der Crew vorgestellt, weswegen sie im ersten Moment ihn so angesehen hätten, als wäre er unter die Kindesentführer gegangen. Und genau deswegen war für Boris, dass Hero schon ein Teil der Crew war, eine absolute Gewissheit gewesen, so wie Wasser nass war.
Dass er dabei Heros Widerworte und Wünsche ignoriert hatte, war dabei nebensächlich. So, und nur so, war es möglich, dass der große Piratenkapitän diese unbeabsichtigte Beleidigung aussprechen konnte.
Doch nahm die kleine diese hochgradige Entwürdigung ihrer selbst cool hin: „So machen es die Menschen hier. Es ist nicht richtig, wenn es nicht auch außerhalb der Bühne versprochen wurde. Nur dann meint man es wirklich ernst.“
„Ah, BORIS versteht das.“ Er nickte mehrfach, da er ja mal Handwerker war, weiß er genau, dass es zwischen Versprechen und Vertrag einen ziemlich gewaltigen Unterschied gab, den er zwar nicht genau kannte, aber es gab den halt. Und so konnte er auch das verstehen.
Nun da das eine geklärt ist, konnte sich der Glatzkopf nun an Kaja und ihre Frage wenden. „Natürlich geht es sofort los!“ Mit diesen Worten zog sich der künftige Piratenkönig wieder das Kimonooberteil richtig an und stand auf. Er streckte die Faust aus, darauf wartend, dass die anderen ebenfalls diese Geste machen würden: „Auf geht’s!“
 

Mika Ruko

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Für einen Moment war es still… viel zu still, als Heroe verkündete, dass sie Boris wohl ein Schwert schenken wollte und dann… was? Bot sie ihm so was wie Leibeigenschaft an? Denn wenn er ihr Leben in der Hand hatte… nein, das passte irgendwie nicht so ganz, doch Moment, die hatte doch gesagt, sie kennt den Weg über das Meer! Wollte das kleine Mädchen jetzt auf einmal den Platz einnehmen, der einst Vergil gehört hatte?! Es hatte zwar ein bisschen gedauert, bis der Groschen bei dem Baumakrobaten gefallen war, doch es hieß ja nicht ohne Grund BAUM-Akrobat und nicht GEHIRN-Akrobat. Gespannt schauten alle Augen hinüber auf die rothaarige Küchenhexe, da mit ihrer Entscheidung vermutlich die gesamte Operation stehen oder fallen würde. Doch sie schien noch nicht überzeugt. Wieder und wieder fragte sie nach, erkundigte sich nach dem Umfang der Fähigkeiten des Mädchens, wog ab, überlegte… die Blick indes sprangen immer von der einen Person zur anderen, die Spannung in der Luft war greifbar und Mika traute sich kaum, laut zu atmen, weil er sicher sonst dafür von Kaja zusammengefaltet worden wäre wie eine alte Flagge. Doch wie es den Anschein hatte, schien die Neue den Ansprüchen Kajas standzuhalten, auch wenn sie sich immer so übertrieben gehobelt ausdrückte, als würde sie in ihrem Schlafzimmer nur Mahagoni verwenden statt guter, alter Sharewoodeiche. Er hatte auch die Vorgeschichte irgendwie nur so ganz grob mitbekommen, doch Boris schien sie ja sowieso schon lange in seiner Crew aufgenommen zu haben, also war alles cool. Mika vertraute da dem Urteil seines Kapitäns und Bros, denn wenn Bros sich schon bei solchen Sachen wie der Entscheidung wie der vermutlich jahrelangen Begleitung durch eine vormals vollkommen Fremde vertrauten, wobei denn dann? Während Boris also Hero erklärte, dass sie doch schon lange dazu gehört habe und dass sie doch blöd war, saß Mika nur im Hintergrund mit vor der Brust verschränkten Armen und nickt wichtig, um auszudrücken, dass die Entscheidung von Boris und Hero und Kaja seine volle Zustimmung hatte. In erster Linie die von Boris selbst, doch die anderen waren ja auch irgendwie im Boot. War natürlich unheimlich wichtig, vor allem für alle anderen, dass er da auch sein Einverständnis gab… ja klar, als ob dem wirklich so wäre! Boris hatte seinen eigenen Kopf und er setzte seine Entscheidungen eiskalt durch, sei es nun das bei Kaja gewesen oder bei Rin oder wem auch immer, aber den beiden hatte er ja ganz speziell nicht so besonders positiv gegenüber gestanden. Doch am Ende hatte sich ja auch dabei alles zum Besten gewendet… naja… wenn man das denn eben so sehen wollte, denn immerhin hatten sie nun verdammt megaleckeres Essen auf den Fahrten, aber gleichzeitig immer ein mulmiges Gefühl, wenn man in die Küche gehen wollte und von dem kleinen Rinja wollte man hier gar nicht erst reden, war sie doch nicht einmal hier. Also ja, er vertraute Broris einfach. Die Neue schien sich ja auch mit ihm zu verstehen, dann würde das sicher alles ein Kinderspiel werden. Mika betrachtete das nun als wirklich wunderbaren Ausklang des Abends und lehnte sich schon entspannt in seinem Stuhl zurück, um die wirklich köstliche Mahlzeit, von der er sicher etwas mehr als genug gegessen hatte – nur damit Kakuga oder Boris es nicht bekamen – ein bisschen sacken zu lassen.
Doch diese Gelegenheit sollte der Afro-Träger nicht wahrnehmen können. „Natürlich geht es sofort los!“ Mit einem Mal war Mika dann natürlich auch sofort wieder auf seinen Socken, was so viel heißen sollte wie dass er mit seinem Stuhl nach vorn gekippelt und sofort wieder auf die Füße gesprungen war. DAMN YEAH! Verschwunden die empfundene Fülle, als der höchste Gang in der Verdauung eingelegt wurde, der Afro-Gang, der nur aus Prinzip so genannt wird, der die ganzen aufgenommenen Nahrungsmittel in Windeseile in neue Energie umzusetzen schien und den jungen Mann in neuem Glanz erstrahlen ließ. Die Geste seines Kapitäns wurde 1:1 nachgemacht, auch wenn die Faust des Zimmermanns im Vergleich mit der des Glatzkopfes neben ihr ziemlich winzig aussah. Zeigen wir denen, wo der Hammer hängt! Wobei mit diesem Hammer natürlich ihre Fäuste gemeint waren, die an ihren Armen hingen. Denn einen richtigen Hammer hatte er ja nicht mehr dabei und die anderen schon gar nicht… außer Boris, der sich jederzeit selbst einen machen konnte. So oder so, jetzt gleich sofort würde es weitergehen… verdammt, war Mika euphorisch aufgeregt! Er konnte es echt nicht erwarten!
 
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