Der Raum stand in Flammen, es war heiß und man konnte schwer atmen und ihr Feind war ein echter brennender Riese, der Elebrand. Die anderen waren weg, hoffenlich entkommen, Taja stellte sich diesem Ungetüm mit Enrico an seiner Seite. Der Elebrand trompetete und trampelte und ließ das ganze Museum erbeben. Aber Taja hatte einen Plan, er wusste nicht aus welchem Labor die Ausrüstung dieses Monsters stammte, aber er kannte solche Apparaturen dank seinem Vater.
„Der macht uns platt und verbrennt uns gleichzeitig.“ meinte Enrico auf einer eher brummende weise, aber dennoch ohne Furcht in seiner Stimme „gegen so was großes musste ich noch nie kämpfen.“
„Gibt immer ein erstes mal.“ Taja brauchte nicht lange um den Schwachpunkt des Konstruktes zu finden, aber „ich brauche Zeit.“ er sah zu seinem Kollegen während der Elebrand mit seinem gewaltigen Fuß das letzte Hindernis aus dem weg räumte „Kannst du das Ding ein paar sekunden beschäftigen?“
„He“ ein kurzes Lachen von dem bärtigen Mann „ich frag ihn mal ob er tanzen will.“ Dann rannte er auf den Dickhäuter in der Flammenrüstung zu mit einem gewaltigen Tackle beförderte er das Ungetüm zurück in die Vorhalle, die Flammen loderten dadurch nur noch weiter auf und der wütende Elebrand schlug mit seinem Rüssel um sich, es fiel dem Reiter schwer das Tier zu kontrollieren, deswegen konnte Enrico diesen Angriffen leicht ausweichen.
Taja war inzwischen auf eines der größeren Exponate geklettert, der Rumpf eines Schiffes. Von hier aus sprang er an eine der noch nicht brennenden Gardinen, die tatsächlich sein Gewicht hielt. Er hielt sich mit einer Hand an der Gardine fest und lief an dem Fenster und der Wand entlang, hin und her, um Schwung zu holen. Als er genug Schwung hatte ließ er los und machte einen großen Sprung auf den Elebrand zu. Taja hatte nur einen Versuch, nur einen Schlag mit der Masamune und der musste sitzen, aber was war sein Ziel? Vielleicht die Tanks mit dem Brennstoff? Nein, das Material war vermutlich zu hart um es zu schneiden zudem könnten die Tanks explodieren und das Museum und alles darin in einen rauchenden Krater verwandeln. Also war sein Ziel der Reiter? Auch negativ ! Das Tier ohne Reiter konnte immer noch kämpfen und wenn es abgerichtet war würde es auch kämpfen und Taja wusste nicht ob er und Enrico diesen Koloss in einem Kampf mit Muskelkraft besiegen konnten, nicht mit all dem Feuer. Nein Taja hatte sein Ziel klar im Blick als er, für ihn selbst wie in Zeitlupe, mit über dem Kopf erhobenem Schwert auf den Elebrand zuflog. Der Reiter hatte bereits die Arme vor das Gesicht gehoben und hoffte nicht das Ziel zu sein. Das wahre Ziel war Taja schnell aufgefallen, während er versuchte bei der Hitze und den ganzen Flammen normal zu atmen. Und so war es endlich zeit geworden, er war nahe genug und hatte nur den Bruchteil einer Sekunde um diesen Kampf hier und jetzt zu beenden.
Zack!
Taja landete knapp hinter dem Tier, auf einem Knie, einem Fuß und einer Hand, während er mit der zweiten Hand das Schwert noch über sich hielt.
/Superheldenlandung!/
„Ha! Da neben du Anfänger!“ Rief der Reiter noch.
Taja richtete sich einfach wieder auf, und drehte sich nicht mal um, um eine optische Bestätigung zu finden. Er wusste das er getroffen hatte. Der dicke Lederriemen, der den Gesichtsschutzs des Elefanten hielt war in zwei die Apparatur verrutschte und setzte den Kopf des Elefanten wieder völlig frei.
Taja war im Königreich Lohen aufgewachsen, er konnte reiten und kannte sich ein wenig mit Tieren aus und der wusste, dass so gut wie alle Tiere furchtbare Angst vor Feuer haben. Pferde auf dem Schlachtfeld bekommen deswegen Scheuklappen. Zudem erinnerte Taja sich auch an die Arbeit seines Vaters, als dieser mal einen ähnlichen Anzug mit sogenannten „Flammenwerfern“ erfand. Taja wunderte sich über die merkwürdigen Masken und Helme welche die Soldaten dafür tragen mussten, ein Mitarbeiter seines Vaters hatte mal gemeint, dass es ansonsten wegen der Hitze, dem Rauch und des Feuers zu schwer werden würde zu atmen und er hatte Recht. Kaum war die Maske ab konnte der Elebrand das Feuer sehen und fühlen und es kam wie es kommen musste. Er rastete aus und Taja und Enrico mussten rennen, währen der Elebrand tobte und einfach durch die nächste Wand nach draußen brach.
Glücklicherweise konnte Benny, der Elefant, seinen Reiter und den Rest der Rüstung abschütteln ohne weitere Menschen zu schaden. Er entkam in die Wildniss und führte von da ab ein friedliches Leben voller Askese und Ruhe im Wald, noch Jahre später sollten die Leute über den Riese sprechen, der sehr tief im Wald lebt, scheu und fern von allen Menschen.
Enrico und Akataja kamen hinter dem mittlerweile umgestürzten Schiffsrumpf hervor und bestaunten das große Loch, dass der Elebrand in der Wand hinterlassen hatte. Aber Schluss war deswegen noch lange nicht. Durch das Loch strömten neue Gegner hinein „Pappmännchen“ stellte Taja gelassen fest und zog sein Schwert einmal herum, als gut zwanzig Männer mit Schwertern und Gewehren auf sie zuliefen, zudem auch noch mit Hunden und Wölfen und Wildkatzen!
„Diesmal hab ich einen Plan.“ Meinte Enrico ruhig und deute auf den umgestürzten Schiffsrumpf, der nun auf einer Seite Brannte.
Die Horde von einfallenden ZooAgenten wusste was sie ohne den Thermisch abgesicherten Pyroelefanten zu tun hatten , ihre Feinde waren zwar stark, aber in der Unterzahl und durch die bisherigen Kämpfe geschwächt, sie würden sie einfach überrennen und dann die beiden Hubbs festnehmen. Und tatsächlich, die beiden großen Männer rannten davon, sie versuchten sich vermutlich hinter dem Schiffsrumpf zu verstecken, oder darin. Wie dumm waren die eigentlich!? Da drin würden sie eine viel leichtere Beute sein.
Aber was war das? Plötzlich setzte der Rumpf sind in Bewegung und rollte los! Wie eine brennende Lavine, wer nicht fliehen konnte wurde einfach überrollt.
Natürlich war es für die beiden starken Männer möglich gewesen den Schiffsrumpf in Bewegung zu setzen, auch wenn Taja zugeben musste ,dass er es allein nicht geschafft hätte und er sich immernoch sehr anstrengen musste, Enricos Kraft war beeindruckend und vermutlich stand er in diesem Bezug Akataja in nichts Nach. Die beiden Männer mussten erst mal durchatmen und sahen sich dann beide an, beide stützten sich mit den Händen auf ihre Knie.
„Guter Plan.“
„danke... und jetzt? Zu den anderen?“
„Nein, nicht solange dieser Typ mit den Hunden hier ist. Der kann mich immer wieder finden. Ich locke ihn in eine Falle, ich hab einen Plan, ist aber trotzdem sehr gefährlich. Du solltest lieber abhauen.“ Taja grinste ihn dabei schief an.
Enrico seufzte angestrengt „Ach verdammt... ich helfe dir.“
Akataja musste kurz lächeln, dann sah er aber auf und rief laut „Schnell! Solange uns keiner sieht! Schnappt euch den Kerl und die Kleine und ab in den Keller!“
Die Hunde von Moff waren vermutlich die besten Spürnasen der Insel. Der Hundemeister konnte es gar nicht fassen wie dämlich dieses Langhaar sein musste, er hatte ihm doch erzählt, dass er ihn markiert hatte, glaubte er das etwa nicht? Oder dachte er in dem feuchten Keller würden die Hunde ihn nicht finden? Töricht! Die Hunde brauchten doch nur direkt dem Geruch zu folgen und fanden den richtigen Raum. Moff sah den Mann mit dem schwarzen Mantel und den silbernen Haaren sofort und auch sein anderes Ziel, die beiden Hubbs waren dort und Moff musste jetzt schnell handeln. Natürlich war es dunkel, denn der Raum war nur von zwei Öllampen beleuchtet, aber er sah den Mann deutlich und das er nicht allein war, er kniete vor ihnen, eine große und eine kleine, die unter Tüchern versteckt waren. Der Raum war recht klein und es gab keinen anderen Fluchtweg, außer dem, den Moff im Rücken haben würde. Also los!
„Haha!“ Moff und die beiden Hunde stürmten hinein „Das Spiel ist vorbei.“
„Da hast du Recht.“ Taja stand auf und die Kartoffelsäcke, die er hier unten gefunden hatte und denen er schnell Decken übergeworfen hatte, damit sie menschlicher aussahen. „Jetzt Enrico!“
Enrico hatte auf dieses Signal gewartet, er hatte sich wie abgesprochen in der Tür versteckt und nun schlug er sie zu und schob den Riegel vor. Er sollte auf das Zeichen warten bevor er sie wieder öffnet und solange zuhalten. „Hoffe du weißt, was du da machst.“
„Was soll das?“ Die beiden Hunde liefen langsam los, umkreisten ihr Ziel „Die Tür zerlegen meine Babys schnell, noch schneller als dich. Aber ich mach es schnell und schmerzlos, wenn du mir sagst wo die beiden Hubbs sind... hey, vielleicht lass ich dich sogar davon kommen? Ist mir wirklich wichtig die beiden zu kriegen.“
„Ist mir egal.“ meinte Taja trocken, er hielt das Schwert so, dass die Klinge nur knapp nicht den Boden berührte „Ist mir egal was ihr getan habt, welche Verbrechen oder welche Opfer... wenn die Cypher Pohl hinter euch her ist, habt ihr genug Dreck am stecken, dass Typen wie ich euch ausschalten sollen.“ Als Marinesoldat hatte Akataja es ein paar mal mit Cyphe Pohl Agenten zu tun, also zumindest hatte er sie gesehen und Geschichten gehört. „Ich bin kein Soldat mehr, die Befehle der Weltregierung und der Marine haben keinen Einfluss mehr auf mich. Das ich Typen wie euch ausschalte, ist jetzt also privat und nicht mehr geschäftlich... Einer von uns beiden, wird diesen Keller nicht mehr verlassen.“
„Red keinen Mist, ich und meine Babys sind dir überlegen, Hanni! Nanni! Fass!“
Die Bernhardiner sprang los, er wollte sein Ziel so wie immer einfach auf den Boden pinnen und der Dobermann würde den Kopf abbeißen, so wie immer, keine große Sache. Aber dieser Mensch hier sprang einfach hoch um auszuweichen, in der Luft drehte er sich herum und sein Schwert beschrieb einen Kreis. Dank der Immensen Reichweite der Masamune löschte er beide Öllampen und es war dunkel.
„Was!?“ Blitzschnell hatte Moff ein Streichholz angezündet und versuchte etwas zu sehen. Aber er sah nichts, das verdammte Streichholz machte nicht genug Licht! Für die Hunde war das aber egal, sie konnten ihr Ziel riechen, selbst nachdem sie in der Parfum Fabrik so geschwächt wurden, die Markierung war zu deutlich.
Hätte Moff sich einmal mehr umgedreht, hätte er den großen Schwertkämpfer hinter sich gesehen, der aus irgend einem Grund mit freiem Oberkörper da stand. „Ihr seid ziemlich gut.“Mit einem gezielten Griff löschte er das Zündholz zwischen Daumen und Zeigefinger. Hanni und Nanni konnten nicht sehen was los war, es war leicht den Geruch des Fremden zu verfolgen, aber nun war er viel zu nahe an ihrem Meister. Es gab ein Gerangel und die beiden warteten auf das Zeichen und den richtigen Moment. Dann gab es einen kleinen Stoße und die beiden entfernten sich wieder voneinander.
„Jetzt!“
Es lief so wie immer, der schwereren Bernhardiner sprang vor und pinnte das Ziel auf den Boden und noch in der selben halben Sekunde riss der Dobermann den Hals auf und Blut schoss in die Luft, aber irgendwass stimmte nicht. Plötzlich schnitt sich etwas scharfes von unten in die beiden Bäuche der Hunde und schleuderte die nach oben gegen die Decke, so heftig, dass einige stücke heraus brauchen und schwach das Licht in den Kellerraum fiel. Als die beiden Hunde im Hundeblut lagen, sahen sie den Mann mit den langen Haaren, aber er trug die Jacke des Meisters! Und der Mann mit der offenen Kehle, war ihr Meister, der in den Mantel des anderen gehüllt war.
Akataja war zufrieden mit sich, sein Plan war aufgegangen, vermutlich hatte er einfach nur viel Glück, dass Yukiko und Ebony Meister und Hunde bereits bearbeitet hatten, aber es war vorbei. Er hatte seinen Geruch mit dem Geruch getarnt, der an der Jacke von Moff klebte, der vertraute Geruch ihres Meisters, während sie blind der Markierung folgen mussten, die nun an Moff klebte. Dennoch zeigte sich langsam die Erschöpfung. Taja schmiss die Jacke bei Seite, sie landete vor den am Boden liegenden Hunden, die er unvorbereitet mit seinem Schwert gegen die Decke geschlagen hatte, mit einem Schlag, der stark an seinen Kräften gezerrt hatte. „Alles okay, die Bestie ist besiegt.“ Das war das Zeichen von Enrico, dass die Tür wieder entriegelt werden konnte. Taja stöhnte leise als er seinen Mantel wieder anzog, sein rechter Arm tat weh,vielleicht hatte er sich etwas übernommen als er den letzten Schlag ausführte? Der Schmerz lenkte ihn zu sehr ab um die kleinen Kügelchen zu sehen, die aus der Jacke rollten, nachdem er sie achtlos weggeworfen hatte. Er bekam deswegen auch nicht mit, wie Hanni sich wieder bewegte und die Kügelchen fraß. Als Taja gerade die Tür öffnete hörte er es jedoch hinter sich jaulen und knurren. Die Bernhardiner Hündin war auf das doppelte ihrer ursprünglichen Größe gewachsen und ihr Fell stand wild ab, als bestünde es aus Stacheln. /Verdammt, mein Schlag hat für dieses Ungetüm nicht ausgereicht?/ Die Hündin schien tatsächlich nur eine kleine Wunde davon getragen zu haben. Das war das letzte was Taja mitbekam, bevor der Kopfstoß des Tieres ihn durch die massive Tür und in die nächste Wand dahinter beförderte.