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Besorgungen auf Hamsterart

Mika Ruko

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Stiefel voran, der Rest folgt!

„Also… ich habe am Hafen gefragt, der Logport braucht sieben Tage. Vorher kommen wir nicht weg, also bitte… bitte versucht nicht die Aufmerksamkeit der Marine auf euch zu ziehen! Wir treffen uns voraussichtlich am Abend wieder am Schiff.“
Sicherlich war dieser Satz Vergils ein mehr als gut gemeinter und weiser Ratschlag, doch Mika starrte nur nach oben und betrachtete das Innere der Höhle. Obwohl sie so weit in den Höhlengang hinein gefahren waren, war es noch immer taghell. Fasziniert betrachtete der Zimmermann die seltsamen Objekten, von denen das Licht ausging und verpasste darüber die Ansprache des Navigators. Das waren keine Fackeln oder Öllampen, sondern seltsame, durchsichtige Kugeln, aus denen ein irgendwie künstlich wirkendes Licht strahlte. Wie das wohl funktionieren mochte?
Beinahe hätte der Pirat sogar vergessen, dass sie eigentlich Besorgungen zu machen hatten. Der Boldman hatte unterwegs einiges abbekommen und hatte es dringend nötig, aufgemöbelt zu werden. Also schob der Zimmermann diese seltsamen Lichtquellen erstmal beiseite und machte sich langsam auf, das Schiff zu verlassen und einkaufen zu gehen. Der Afro-Träger stopfte sich das Geld, das für das neue Material vorgesehen war, tief in die Hosentaschen, in welchen auch bald seine Hände verschwanden. Rei wartete bereits auf dem Pier auf ihn. Da sie beide hauptsächlich Materialien zu kaufen hatten, um ihr Schiff wieder zu reparieren, war es nur logisch, dass beide zusammen gehen würden. Und so begannen die beiden Hamsterpiraten den langen Aufstieg hinauf in den Berg, an dessen Spitze wohl die Stadt lag. Die Beschaffenheit der Höhlengänge zeigte schon, dass hier sicher keine Amateure am Werk gewesen waren und überall an der Decke waren diese seltsamen Lichtkugeln, die das Innere der Gänge erhellten. Mika nahm sich vor, oben in der Stadt mal nachzufragen, was das war und wie das funktionierte, denn diese Teile waren echt cool und man konnte sie sicher auch auf dem Boldman gut gebrauchen, wenn Fackeln oder Lampen stellten doch eine dauernde Gefahr für das Holz dar. Monoton stampften die beiden Hamster durch das Innere des Berges, doch irgendwann kamen sie wegen den Reparaturen des Boldman ins Gespräch, was für ein wenig Kurzweil sorgte. Es dauerte nicht lange und die zwei Handwerker waren nicht länger bei den norwendigen Reparaturen, sondern philosophierten über potenzielle Verbesserungen und Modifikationen, mit denen sie ihren Gefährten modifizieren konnten.
So verging der Weg bis auf die 3250 Meter, die der Berg hoch war, dann fast wie im Nu. Es kamen einige wunderbare Ideen dabei herum, die der Zimmermann und die Waffenmeisterin auch umzusetzen gedachten, weswegen sie ihre Einkaufslisten ein wenig erweitert hatten. Noch nie zuvor hatte Mika so einen hohen Berg bestiegen. Okay, verglichen mit der Redline waren diese Berge fast schon winzig, doch da sie den Rivers Mountain mit so einem Affenzahn hinauf und wieder herunter gefahren waren, kam es einem nicht so groß vor, wie wenn man selbst da hinauf ging.
Schließlich stieg der Afro-Träger die letzte Stufe hinauf und fand sich in einer hell erleuchteten Eingangshalle wieder. Das wärmende Sonnenlicht, das durch große Fenster den Raum praktisch flutete, emping sie nach dem langen Aufstieg in dem künstlichen Licht. Als die Hamster ins Freie schritten, war auf jeden Fall Mika überwältigt von dieser Stadt. Er kannte nur Tuk wirklich und dort waren eigentlich alle Häuser als Holz und mehr schlicht und funktional gehalten. Doch hier sahen einige Häuser echt prachtvoll aus. Gold oder Marmor wurden teilweise zur Verzierung genutzt, Substanzen, die der junge Pirat nur selten in den Händen gehabt hatte. Ehrfürchtig strich er mit den Fingerspitzen über eine Mauer aus purem Marmor. Die Menschen, die hier lebten, mussten echt Geld haben. Zudem waren die meisten Gebäude hier auch ziemlich groß und man konnte nun wirklich keinem von ihnen ansehen, dass man hier etwas kaufen konnte. Verwirrt sah sich der Baumakrobat um. Überall Häuser und gar nicht mal wenige Menschen. Sie würden sich wohl zu einem Laden durchfragen müssen. Kurzerhand sprach er die nächste Passantin an. Yooo, wo kann man denn hier Schiffsbaumaterial shoppen gehen? Die junge Dame starrte den Mann mit der dunklen Hautfarbe fast schon entgeistert an. Offenbar war sie diese energische Art der Konversation nicht gewohnt. Dennoch überwand sie sich und gab einige kurze Richtungsanweisungen, mit deren Hilfe die Blonde und der Afro recht schnell ein besonders großes Gebäude fanden, bei dem man bereits vor dem Betreten einen riesigen Hinterhof entdecken konnte, welcher voll von verschiedenen Materialien war. Natürlich war das Gelände hoch umzäunt und ein seltsames Symbol, das einem Blitz ähnelte, zierte den Zaun. Was das wohl zu bedeuten hatte? Gerade wollte es Mika anfassen, da zog ihn eine junge Frau am Kragen zurück.
Hey, du solltest das nicht anfassen. Der junge Mann aus dem West Blue starrte die Brünette fragend an. Warum das denn? Was hat das Zeichen da denn zu bedeuten? Die Frau konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Du bist offensichtlich nicht von hier. Das Zeichen heißt, dass man den Zaun besser nicht anfassen sollte, weil das sehr gefährlich ist. Achja, ich bin Hannah. Was sucht ihr denn hier?
Wie sich in dem anschließenden Gespräch herausstellte, war diese Hannah aus Motana, wie die Stadt, in der sie sich befanden, hieß, eine Verkäuferin in dem Laden für die Baustoffe. Sie zeigte Mika und Rei, wo sie die jeweiligen Abteilungen finden würden, die sie suchten.
Was die beiden Hamsterpiraten nicht mehr sahen, war, dass eben diese Hannah einige Minuten später stolperte und gegen den elektrischen Zaun fiel, wo sie gegrillt wurde.
 

Luci

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Eine Woche Aufenthalt auf der Insel, war ihnen also garantiert und in der Zeit sollte Boris keinen Ärger mit der Marine anfangen? Die junge Blondie konnte das nicht glauben, doch hoffte das Beste. Auf jeden Fall mussten Rei und der Afro Material für den Boldman besorgen und machten sich auf den langen Aufstieg in die Stadt. 3250 Meter war Aufstieg lang und einige Zeit liefen sie schweigend nebeneinander her, doch irgendwann kamen sie ins Gespräch über die Arbeit die erledigt werden musste. Eins führte zum Anderen und die Hamster unterhielten sich über mögliche Verbesserungen des Schiffes.
Die Zeit verging wie im Flug und so traten sie irgendwann aus der Höhle raus und fanden sich in einer von Sonnenlicht durchfluteten Halle wieder. Erst jetzt viel der Waffenmeisterin auf, dass der Weg nach oben mit seltsamen Leuchten erhellt gewesen war. Auch die Stadt war ein Anblick für sich, zwar gab es auch auf Ilrus viele schöne und seltsame Häuser, doch waren sie komplett anders zu denen, die man hier betrachten konnte.
Leider waren die Schützin und ihr Begleiter verloren, denn sie kannten sich ja nicht aus und wussten dementsprechend nicht wo sie das finden würden, was sie suchten. Doch die direkte Art des Zimmermanns verschaffte ihnen auch bald diese Info uns so stiefelten sie los um sich alles zu besorgen was sie brauchten. Gerade als Mika den Zaun, welcher das Gelände des Händlers umschloss, anfassen wollte kam eine Frau aus dem Haus und zog den Mann am Kragen zurück. Sie erklärte den Hamstern warum der Zaun gefährlich war und half ihnen auch ihre gesuchten Waren zu finden. Schnell hatten sie alles bestellt was sie brauchten und der Händler würde es noch heute zum Schiff liefern, da nun die Pflicht erledigt war und sie noch etwas Zeit hatte schaute sich die Schmiedin etwas in der Metallabteilung um. Ein besonderes Metall erweckte ihr Interesse, von der Farbe her hatte es Ähnlichkeit mit Stahl, doch war bei genauerer Betrachtung merkte sie, dass es leichter und biegsamer war. Um ihre Neugierde zu stillen fragte sie den Verkäufer nach dem Material und dieser klärte sie auf, dass es sich beim Metall um sogenanntes Aluminium handele. Ein relativ neuer Werkstoff und dazu auch noch sehr teuer, der das Budget der Piratin um Längen sprengte, dennoch nahm sie sich vor irgendwann etwas daraus zu bauen.
Da die beiden Hamster noch Zeit hatten schlenderten sie noch etwas durch die Stadt und stießen dabei auf eine Straße in der sich Kleidungsladen an Kleidungsladen reihte. Mit leuchtenden Augen ging Rei auf den ersten Laden zu und zog Mika einfach hinter sich her, denn sie brauchte ja eine Meinung ob ihr die Kleidung stand. Nicht das Mikas Meinung wirklich zählte, aber es tat immer gut schon bekannte Dinge bestätigt zu kriegen.
„Wie findest du dieses Top?“ fragte Rei ihren Nakama, doch bevor dieser überhaupt reagieren konnte „Mir gefällt es nicht“ und schon war sie wieder in der Umkleide verschwunden. Nach etwas über einer Stunde verließen sie den kleinen ersten Laden und die Blondie steuerte zielsicher auf den größten Laden in der ganzen Straße zu. „Ich brauche noch einen neuen Bikini, ich kann ja schlecht den alten vom Blue hier auf der Grandline tragen.“ Brabbelte sie wie ein kleines Mädchen, wohingegen dem Baumakrobaten lediglich ein Seufzen aus dem Mund kam, doch bei dem Wort ‚Bikini‘ hoben sich die Mundwinkel wieder etwas.
 

Mika Ruko

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Etwas mürrisch starrte Mika Rei an, während diese nach dem Kauf der Materialien Kurs auf andere Läden nahm. Es gab nichts, dass der Zimmermann so sehr hasste wie Klamotten shoppen gehen. Okay, er hasste Friseure und Langeweile und den ganzen Mist, aber in diesem Moment überwog die Abneigung gegenüber dem Erwerb von Kleidungsstücken. Während Rei fast schon freudestrahlend loshüpfte, stapfte der Afro-Träger leise grummelnd hinter ihr her, wie es sich für einen Mann gehört, der eine Frau zum Einkaufen begleitet. Und in dieser Rolle blieb der Pirat auch. Eigentlich eine lächerliche Angelegenheit. Ein Zimmermann von Sharewood, der größte Afro-Träger der Welt in spe, ein Pirat in der Mannschaft des zukünftigen Piratenkönigs.... und er wurde von einer kleinen Blondine hinter sich her geschleppt wie ein kleines Kind und musste eine Tour durch die Läden Motanas über sich ergehen lassen. Doch wie sollte man zu einem Mädchen wie der Waffenmeisterin auch nein sagen? Das wäre, als würde man Freibier ausschlagen. Absolut unvorstellbar.
Nun gut, ausschließlich schlimm war die ganze Geschichte letzten Endes doch nicht. Denn die hübsche Dame sah sich auch nach neuen Bikinis um und welcher Kerl freut sich nicht darüber, ein solches Mädchen in verschiedenen knappen Bikinis zu sehen? Klar, ganz ohne wäre noch besser, doch fürs Erste musste man nehmen, was man bekommen konnte. Während Rei mal wieder in einer Umkleidekabine verschwunden war und das gefühlte hundertste Mal neue Sachen anprobierte, wippte Mika gelangweilt auf einem Stuhl hin und her, einfach, um sich etwas abzulenken.
Plötzlich hörte er dann aber andere Stimmen, die sich nicht gerade weit weg unterhielten. Es waren zwei etwas ältere Frauen, vielleicht so um die vierzig, die einen Haufen Auslegeware durchstöberten und sich dabei sehr lebhaft gegenseitig zuschwatzten. Da sie nicht wirklich Rücksicht darauf zu nehmen schienen, dass man sie nicht verstehen könnte, war es dem Afro-Träger ein Leichtes, bei ihrer Diskussion mitzuhören, was ihm zumindest vorübergehend die Langeweile vertreiben sollte. Ungeduldig wippte er noch immer hin und her, denn Stadtgespräche oder Gerüchte über Bekannte waren leider doch nicht sehr spannend. Doch auf einmal wurde das Thema interessant. Hast du das auch gehört, die sagen, dass die was in der Festung haben. Einen ungeheuren Schatz. Die andere Dame schüttelte den Kopf. Ich habe gehört, es ist eine Waffe. Neugierig lauschte der Tagträumer weiter. Eine Waffe? In einer Festung? Das klang aber mehr als nur einfach cool. Weißt du, was die Marine damit vorhat? Nein, keine Ahnung, aber vielleicht irgendwie als Mittel gegen Piraten oder so. Das hat mir auch nur mein Mann erzählt, der hat das gestern Abend im „drallen Stecken“ von einem betrunkenen Marinesoldaten gehört. Wer weiß, ob der sich nicht auch nur irgendwas eingebildet hat. Die Damen verließen den Laden, da sie scheinbar nichts gefunden hatten, was ihnen passte. Gut war allerdings auch gewesen, dass sie sich so angeregt unterhalten hatten, denn so hatten sie nicht mitbekommen, dass der dunkelhäutige Mann, welcher im Hintergrund auf einem Stuhl saß, von eben diesem herunter gefallen war, sobald sie von der Waffe geredet hatten.
Nun lag er da, der Mika, auf dem Boden und starrte mit einem breiten Grinsen im Gesicht Löcher in die Luft, während sein Verstand sich alles Mögliche ausmalte, was denn nun in dieser Festung, die wohl zur Marine gehörte, gelagert sein konnte. Vielleicht eine neuartige Kanone oder so etwas. Oder ein legendäres Schwert. Als Rei die Kabine verließ, sprang der Baumakrobat mit einem Funkeln in den Augen auf, schnappte sich die Schmiedin und nun war er es, der sie an der Hand hinter sich her zog und quer durch die Stadt schleifte. Ziemlich genau in die Richtung, aus der sie gerade erst gekommen waren. Während sie so wieder durch die Straßen streiften, erzählte der Tagträumer seiner Kameradin kurz und knapp was er eben gehört hatte und dass sie nun in diese Kneipe gehen würden, weil er unbedingt mehr rausfinden wollte.
Nur wenige Minuten später waren die beiden Hamsterpiraten wieder bei den Kneipen angelangt und der Baumakrobat hielt Ausschau nach dem einen Schild, welches ihr Ziel markieren würde. Die Begeisterung Mikas ähnelte eher der eines kleinen Kindes, welches Aussicht auf ein neues Spielzeug hat, denn er redete ohne Punkt und Komma und stellte diverse Vermutungen an, was es wohl sein könnte und was die Marine wohl damit vorhaben könnte. Aber auch, was das wohl für eine „Festung“ sein könnte und wo es darin aufbewahrt werden könnte. All das fand Erwähnung in dem ununterbrochenen Redeschwall des Plappermauls. Und tatsächlich, in etwa 50 Metern Entfernung auf der rechten Seite hing ein großes, etwas älter aussehendes Schild, bei dem die Farbe schon langsam abblätterte, auf dem in Großbuchstaben „Zum drallen Stecken“ geschrieben stand. Nun gab es kein Halten mehr und der Pirat stürmte schon fast zu der hölzernen Tür. Natürlich mit der Blondine im Schlepptau.
Die dunkle Tür wurde geöffnet und die beiden Hamster betraten den Raum, aus dem ihnen schon Luft entgegen schlug, die angereichert war mit Rauch und Alkoholdämpfen. Der Zimmermann atmete einmal tief ein und sog diese Dämpfe durch seine Nüstern in seine Lunge. Wie er diesen Geruch und diese Luft liebte. Sie erweckten Erinnerungen an die guten, alten, heimischen Kneipen. Bei diesem Gedanken wurde der junge Mann beinahe nostalgisch. Doch dann ging er an die Bar, bestellte ein Bier und schon ging es ihm besser.
Das Informationensammeln konnte beginnen. Doch zunächst musste leicht die Kehle befeuchtet werden.
 

Luci

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Zum Glück hatte Rei nichts in dem Geschäft gefunden, denn kaum verließ sie die Kabine wurde sie unsanft von Mika hinter sich her gezogen, in etwa so wie sie es gerade mit ihm gemacht hatte. Dabei brabbelte der Afro die ganze Zeit etwas von einer geheimen Waffe der Marine in einer Festung hier auf der Insel und dass sie in einer Kneipe Informationen sammeln mussten.
Irgendwie ist er ja süß wenn er so aufgeregt ist, aber muss er so sehr an meinem Arm zerren? Den brauch ich noch.
Waren die Gedanken der blonden Frau, als sie so durch die Straßen eilten. Im Kneipenviertel gingen sie in eine bestimmte Kneipe mit dem wundervollen Namen „Zum drallen Stecken“ und natürlich war der erste Gang des Piratenduos zur Bar. Während Mika sich ein Bier bestellte, versuchte Rei einen Erdbeerwein vom Barkeeper zu bekommen, doch entweder war dieser außerordentlich dumm, was nicht schlimm gewesen wäre, denn Rei reiste immerhin mit Boris, schwerhörig oder wollte sie nicht verstehen, denn am Ende stand ein trockener Roter vor ihr. Mit einem Seufzen ergab sie sich dieses Mal ihrem Schicksal und blickte in die Runde, die sich zu dieser Stund‘ in der Kneipe aufhielt.
Während Mika für seine Verhältnisse unauffällig nach Informationen über die Waffe und die Festung suchte hing seine blonde Begleiterin ihren Gedanken nach. Zum ersten Mal seit sie von Ilrus los gesegelt waren wurde ihr bewusst, wie weit sie von zu Hause weg war und was sie alles durch gemacht hatten. In all diesen Abenteuern hatte sich ein Band zwischen den Crewmitgliedern entwickelt und sie waren mehr als nur einfach das geworden, sie waren Nakama, sie waren schon fast eine Familie.
Hoffentlich haben Boris und Vergil einen Arzt gefunden, der sie behandelt, denn ihre Wunden sahen schon schlimm aus, aber BORIS übersteht alles, denn BORIS wird Piratenkönig.
Beim letzten Teil ahnte sie in ihrem Kopf die Stimme des Hünen nach und musste etwas schmunzeln. Sie waren schon ein besonderer Haufen und bei so viel Glück im Unglück würde es die junge Waffenmeisterin nicht wundern, wenn sie es sogar wirklich schaffen würde Boris zum Piratenkönig zu machen. Aber drängender als das war nun erst einmal die Woche sicher auf der Insel zu überstehen, denn mit ihren Chaoten war das nicht gegeben und dann würden sie Waylander retten und den Entführern zeigen wer die Hamster sind, denn niemand vergreift sich an einem aus der Crew unter dem Hamster.
 

Kaja

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Schmerz, Dunkelheit und Stille. “Wo bin ich?“ Gedanken strömen wie flüchtende Garnelen verfolgt von einem hungrigen Seeungeheuer oder wie rauschende Wasserfälle durch den Kopf der Rothaarigen. “Was ist passiert?“ Angestrengt versuchte die Köchin sich zu erinnern. Ihr Kopf schmerzte. Ihr Körper fühlte sich leblos an. Sie hatte nicht einmal genug Kraft um ihre Augenlieder zu heben; aber das war ihr nun egal. Mit pochendem Schmerz in ihrer Stirnhöhle versuchte die junge Frau zurückzudenken. Sich zumindest an irgendetwas zu erinnern. Diese Stille mit dieser eintönigen Schwärze machte sie ganz nervös. Und vor allem das Unwissende lies ihr keine Sekunde Ruhe. “Was ist passiert?..“ Abermals stellte sich die Köchin diese Frage. Dieses Mal antwortete ihr Gedächtnis mit einem Bild. Es war ein junger, gut aussehender Wolf. “Bones…“

Langsam kamen die Erinnerungen. Träge boten sie der Frau Einsicht in das Vergangene:
Sie wollte eigentlich sich gleich nach der Ankunft auf der ersten Grandlineinsel von den Hamsterpiraten trennen. Doch als sie die Einkaufsliste sah und das Geld in die Hände gedrückt bekam, konnte sie jenes weder einfach so zurücklassen, noch es mit sich mitnehmen. Ihr Gewissen lies das einfach nicht zu. Also ging sie auf den Markt und warf die Liste zur Hälfte über den Kopf. Es war gut meint, alle Male, aber einerseits waren die „normalen“ Waren, die die Frau kannte, überteuert oder es gab sie gar nicht. Die gelernte Köchin nahm sich ein Herz und versuchte die Wünsche aller so gut es ginge gerecht zu machen. Genügend Fleisch, zum Teil auch Exotisches, das sie günstig ergattert hatte; dann Kohlenhydratreiches, mit dem Gedanken, dass diese Vielfraße an Männer nicht verhungern, und natürlich einiges an Obst und Gemüse. Gerade beim Letzteren hat sie mit einem freundlichem Bauernpaar über die verschiedensten Vorratshaltungen, dieser sonst so anfälligen Lebensmittel, ein langwieriges Gespräch gehalten. Schnell brachte die Rothaarige später alles zum Schiff, wo sie Bones antraf.

“Bones…“ Sie erinnerte sich an den traurigen Ausdruck seiner Augen, als sie sich von ihm verabschiedete, nachdem er eine deliziöse Leberpaste von ihr bekommen hat. Sie winkte ihm ab, ging vom Schiff und durchstreifte die Stadt. “Argh..“, ein brennender Schmerz durchstreifte die Bauchgegend der Frau. Ihr vorhin so tauber Körper schien wieder aufzutauen und mit ihm kam auch der Schmerz. Vorsichtig öffnete die Piratin ihre Augen. Ihre Sicht war verschwommen. Ihre Ohren wurden erst nach einem abermaligen Schlucken wieder frei. Sie nahm ein Gelächter von irgendwo wahr, welches sie nicht zuordnen konnte, das allerdings erneute Erinnerungen in ihr weckte. “Die Bar..“

Irgendwann ging sie in diese eine Bar hinein, wo sie sich seit langem wieder einmal eine Bloody Mary gönnte. Die wohl dosierte Tabasco- und Worcestersauce mit dem frischen Tomatensaft und dem Hauch an Wodka-Nachgeschmack war genau das Richtige. Auch bot sich hier die Gelegenheit sich etwas umzuhören, etwas näheres über diese Insel und die Leute zu erfahren.

“Es soll ein Restaurant gäben mit gut bäuerlichen Speisen..“, erinnerte sich Kage wieder weiter. “Genau, ich wollte dort hin.. aber.. warum?“ Die Kopfschmerzen wurden ärger und nur mit Mühe konnte sich die Frau einen Schmerzensschrei unterdrücken. Es war nicht der Schmerz ihrer Wunden, der sie so quälte, sondern das Vergessene. Warum kann sie sich nicht an das Restaurant erinnern? Sie wollte doch dort hin. Sie weiß mittlerweile ganz genau, dass sie dort hinging; aber sie hatte einfach kein Bild von dem Gebäude im Kopf , keine Erinnerung an den Kellner oder gar die Speisen! Als ob sie als Köchin jemals eine gegessene Speise vergessen könnte! “Warum erinnere ich mich nicht daran?“ Der sonst so strengen Frau wurde wieder schwarz vor den Augen. Ein sachtes knurren ihres Magens deutete darauf hin, dass sie schon länger nichts Vernünftiges gegessen hatte. “Entweder ich bin nie angekommen bei diesem Restaurant.. oder es ist schon verdammt viel Zeit seither vergangen!“ Dieser Gedanke machte sie ganz nervös. Sie versuchte aufzustehen, doch etwas hielt sie fest. Es war kühl und umschlang ihre Handgelenke. Verwundert schaute die Rothaarige hoch zu ihrer linken Hand. Nur schwer konnte sie ihren Blick scharf genug stellen, aber nach einigen Minuten ging es dann. “Wie..?“, fassungslos über das Gesehene versuchte die Köchin nun erst recht sich wieder daran zu erinnern was passiert war. In ihrem Kopf sah sie aber immer wieder nur ihr Spiegelbild und konnte es nicht zuordnen. Sie wusste wie sie aussah, doch jenes kam ihr so fremd vor und doch so nah. Und warum schmerzte ihre Brust bei dem Gedanken so sehr?
 

Mika Ruko

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Mika genoss es, wie das kühle Bier seine fast staubtrockene Kehle hinunter floss. So war es Recht, erst arbeiten und sich dann einen hinter die Binde kippen, auch wenn die Arbeit bisher nur aus Einkäufen bestanden hatte. Doch auch das musste gemacht werden. Zumal ihn ja eigentlich etwas ganz anderes in die Bar hier gelockt hatte. "Eine Waffe in einer Festung" äffte er im Kopf die Stimme der Frau auf der Straße nach und musste bei der Vorstellung allein schmunzeln, wie bescheuert sein Nachahmungsversuch geklungen hatte. Was das wohl sein mochte? Auf jeden Fall sein war seine Neugierde geweckt und vor seinem geistigen Auge erschienen gewaltige Kanonen, ein fliegendes und ein tauchendes Schiff und diverse andere Dinge. Doch wo bitte sollte er mit Suchen anfangen? Er hatte zwar gehört, dass hier jemand von der Marine etwas ausgeplaudert haben sollte, doch ob hier jetzt grade jemand war, der ihm weiterhelfen konnte? Es war erst etwas später am Nachmittag, doch da würden sicher die wenigsten Männer in einer Kneipe sitzen und trinken. Also tat der Zimmermann das, was jeder erfahrene Säufer auf der Suche nach Informationen tat. Er sprach den Barmann an, denn wenn jemand wusste, was in der Kneipe getratscht wurde, dann war er es.
Wie er es noch von daheim gewohnt war, blieb er also an der Bar sitzen und trank in schnellen Zügen noch zwei weitere Bier und fing dann eine lockere Plauderei mit dem Mann hinter dem Tresen an, die schon bald in die Bahnen ging, in die der Afro-Träger sie willentlich lenkte. Man mochte es ihm nicht ansehen, doch hinter der relativ primitiven Fassade und der kugelrunden Frisur saß ein gar nicht mal so dummer Kopf, auch wenn dieser zumeist ignoriert wurde. So fing er an, indem er sich als Reisender ausgab, wobei er kein Geheimnis über seine Herkunft machte, denn Schiffszimmermänner waren nun einmal die am härtesten arbeitenden Menschen der Welt und das hatte gewürdigt zu werden. Tatsächlich empfand der Barmann seinen Beruf als beeindruckend und so kamen sie schnell ins Gespräch, welches über harte Arbeit und das Trinken als Belohnung ersterer rasch zum Thema Marine gelangte. Der Dunkelhäutige berichtete, wie seine Kollegen und er selbst ab und an Schiffe für die Marine bauen sollten, die teils über geheime Waffen verfügen sollten, doch war es ihnen verboten worden, darüber zu sprechen, damit diese Informationen ja nicht an falsche Ohren drangen. Während dieser Konversation waren aus den drei Bier schon lange mehr geworden und auch der ein oder andere Kurze hatte sich hinzu gesellt. Da der Barkeeper um diese Uhrzeit noch nicht viele Gäste hatte, ließ er sich dazu hinreißen, mit dem Piraten mitzutrinken. So wurde seine Zunge durch den Alkohol gelöst und er verriet, dass es tatsächlich auch hier auf der Insel eine Art Geheimwaffe geben solle, das hätten schon verschiedene betrunkene Marinesoldaten erzählt. Ebenso lästerten sie über ihren Kommandanten, einen Hauptmann, der wohl ähnlich beeindruckt von sich selbst war wie Vergil. Und doch würden die Marinebasis dieser Insel und ihre Besatzung zu den Größeren gehören, mit fast 2000 Mann. Bei dieser Zahl spuckte Mika einen kleinen Schluck Bier quer über den Tresen, so eine große Anzahl hatte er noch nie gesehen und hatte es auch in naher Zukunft nicht vor. Doch diese Sache mit der Geheimwaffe schien wirklich wahr zu sein. Und da sie tatsächlich existierte, wäre es doch eigentlich das Beste, wenn sie nicht länger in den Händen der Marine liegen würde... sondern in den Händen der Hamster! Was Boris wohl damit anstellen würde? Gute Frage, aber das würde er dann entscheiden. Wieder merkte der Zimmermann einen schmerzhaften Tritt gegen das Schienbein, wie es schon vorher zweimal der Fall gewesen war. Was hatte die Schmiedin nur? Er bekam doch die Informationen, die er gesucht hatte...
Als der Barkeeper sich kurz entschuldigte, um kurz seine Blase zu erleichtern, sprach er die Blondine schließlich an: Yo, Was is' los? Warum kickst du mich? Doch diese schaute ihn ein wenig vorwurfsvoll an. Warum betrinkst du dich? Wir sollten mal zum Schiff zurück, die anderen sind sicher auch wieder da. Irgendwo tiiieeeeef in seinem Unterbewusstsein, verborgen unter einer Kiste Bier, 'ner Flasche Schnaps, einer großen Kanone auf einem kleinen Schiff und einem gigantischen Afro war sich Mika dessen bewusst, dass seine Mithamsterin durchaus Recht hatte und es wahrscheinlich das klügste war, nun wieder zurück zum Boldman zu gehen, um sich mit den anderen zu treffen. Dennoch sagte ihm eine Stimme aus seinen Haaren, dass die Blondine nicht hundertprozentig überzeugend hinter dem stand was sie sagte, also trank der Zimmermann zunächst einmal aus. Sollte er jetzt direkt nach der Waffe suchen? Sicher wäre das unglaublich beeindruckend, wenn er von der Shopping Tour direkt mit dieser Geheimwaffe zurückkehren würde, doch andererseits bräuchte er Ausrüstung, um sich in die Festung einzuschleichen, über die er bisher nur grobe Sachen gehört hatte, doch das, was erzählt worden war, ließ die ganze Geschichte äußerst schwierig erscheinen.
Der Afro-Träger dachte, dass er für das geplante Unterfangen noch nicht genug ausgerüstet war und beschloss deshalb, dass er lieber noch einmal in die Stadt gehen würde, um noch etwas einzukaufen, was er glaubte, brauchen zu werden. Rei teilte er das auf diese Weise mit: Yo, ich hab noch 'n paar Dinge vergessen, die ich eben noch kaufen will. Kommste mit?
 

Kaja

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“Was ist mit ihm Doc? Warum weiß er nicht wer ich bin?“, verunsichert fragte das Mädchen den erfahrenen Schiffsarzt, was mit ihrem geliebten Tutor los war. Nach dem letzten Angriff der Marine wurde er etwas mitgenommen. Man hat ihn bewusstlos auf dem Schiffsdeck wiedergefunden und war mehr oder weniger einfach nur froh, dass ihm bis auf die Gedächtnislücke und der gewaltigen Beule am Hinterkopf nichts schwerwiegenderes zugestoßen ist. “Mach dir keine Sorge, Kleines.“, der Arzt lächelte sie freundlich an, “Du weißt doch, dass Kei dich niemals wirklich vergessen würde. Der Schlag auf den Hinterkopf hat seine Gedanken nur etwas.. wie soll ich es sagen.. verdreht.“ “Aber wann.. warum..“, die junge Piratin war den Tränen nahe. “Wenn er seine Gedanken wieder geordnet hat und bereit ist jenes was er verdrängt hat zu akzeptieren, wird er wieder der Alte sein.“ “Bestimmt?“ “Aber sicher doch! Ansonsten verpassen wir ihm einen weiteren Schlag auf den Hinterkopf bis er sich wieder an dich erinnert!“ “Käpt’n! Das ist doch nicht ihr ernst!?“ Der Rotschopf lachte. “Mach dir keine Sorgen, Doc.“ Etwas verunsichert wandte sich der Schiffsarzt wieder an den schlafenden Patienten. “Mach dir keine Sorgen, Kaja. Er wird schon. Bis dahin, müssen wir ihn so gut es geht unterstützen, ja? Wir sind immerhin seine Nakamas, auch wenn er sich an die Hälfte davon gerade nicht erinnert.“ Er zwinkerte dem Mädchen zu, während er ihr übers Haar strich.

“Nakamas..“ Tränen sammelten sich in den Augen der gelernten Köchin. “Mist, warum musste ich gerade jetzt daran denken..“ Auch wenn sie es sich nicht zugestehen wollte, wusste die Tetsukage schon längst die Antwort. Es war simple die Sehnsucht. Die Sehnsucht nach ihrem Vater, nach Kei, nach den ganzen Nakamas, die die junge Frau damals dort auf dem Schiff der Tetsukage-Piraten hatte und die ihr seither fehlten. Seufzend versuchte sie notdürftig die Tränen an ihren Schultern wegzuwischen. Ihre Arme waren noch immer an die kühle, feuchte Steinwand angekettet. An die Schmerzen hatte sie sich mehr oder minder etwas gewöhnt. Zwar konnte sie noch immer nicht genau sagen, ob ihre Magen-Bauchgegend wegen dem Hungergefühl derartig schmerzte oder sie dort verwundet war. “Verflucht! Diese Gedächtnislücke kotzt mich an! Warum weiß ich nicht was nach der Bar passiert ist… Argh.. stattdessen erinnere ich mich an längst vergangene Sachen. Die Leute gibt es nicht mehr! Ich habe keine Nakamas mehr! Und ich bin das letzte Überbleibsel, dass die Marine nicht einmal sucht, da sie wohl gar nicht wissen, dass ich existiere!“ Kaja lehnte ihren Kopf nach hinten und fing an zu lachen. Die Situation war einfach derartig Hoffnungslos, dass es sich nicht auszahlte deswegen zu heulen. Dennoch verstummte bald das Lachen und wurde zu einem wütenden mit Schmerzen verbundenen Schrei. Warum sie das tat, wusste die Gefangene nicht. “Als ob dich jemand hören würde.. als ob dich jemand holen würde.. welcher Idiot würde dich denn hier schon finden!?“ Unerwartet antwortete ihr Gehirn mit einem Bild auf ihre Frage. Es war das Bild eines glatzköpfigen Mannes: Boris. Wieder entwich ihr ein Lächeln. “Natürlich.. das ist wohl der einzige Idiot auf der gesamten Welt, der selbst ein Nein als Ja akzeptiert…“
Die Erinnerung an Boris weckte auch die Erinnerungen an die anderen Mitglieder der Hamsterpiraten und das mit ihnen Erlebte auf. Angefangen mit der etwas unkonventionellen Begegnung. Dem netten Beisammensein mit der Blondine. Die zwei Streitbolde, bei denen sie es einfach nicht wirklich deuten konnte, ob sie sich selbst in jenen Augenblicken überhaupt sahen oder da einfach deren inneres Kind die Oberhand übernahm. Der Kapitän, dessen Verstand als Hamster fundierte. Sie schmunzelte. “Da redet wohl wörtlich der Verstand zu ihm.“ Der Waffenmeister mit seinem Wolf, der mittlerweile um einiges größer wurde. Mit der Ärztin hatte die Piratin kaum Kontakt gehabt, dennoch schien sie in Ordnung zu sein. Und zu guter Letzt war da noch Rin.. die sie so sehr an ihre Schwester erinnerte. “Erin.. wie es ihr wohl geht?“ Erneut dieser unangenehme Schmerz in der Brust und das Bild von ihrem fremden Spiegelbild. “Was hat das zu bedeuten?“
Allerdings die Zeit zum Antworten hatte die Piratin nicht mehr. Die Tür zu ihrem Kerker öffnete sich langsam, wobei eine Scharniere stark zu quietschen begann. “Soll nicht vielleicht doch noch jemand mit Ihnen hinein, Doc?“ “Ja, ganz sicher.. ich brauche meine Ruhe und nicht Leute die auf mich aufpassen. Aber danke, danke..“ Ein kräftig gebauter Mann in einem weißen Kittel und einem kleinen weißen Kofferchen trat ein. “Klopfen Sie, wenn Sie fertig sind Doc, ja?“ “Ja, ja.. und danke, danke…“ Die Tür schloss sich mit demselben quietschenden Geräusch wieder. “So, so.. das ist also das berüchtigte Biest..“ “Biest?“ Die Rothaarige fixierte den Arzt mit ihren Augen und verfolgte ab nun jede seiner Bewegungen. “Schon ironisch, dass man dich dann einfach so auf den Straßen von Modaha wiederfindet.. dankend, dankend hat die Marine dich festgenommen.“ “Ich lag auf der Straße? Das heißt.. ich musste wohl mit jemanden gekämpft haben.. aber warum berüchtigt? Wissen sie etwa doch, dass ich damals von den Tetsukage’s bin?! Aber.. Moment.. woher sollte sich die Marine auf der Grandline mit uns beschäftigt haben? Oder sind die etwa doch besser Organisiert als man denkt?“ “Wie lange?“ Das Sprechen viel dem Mädchen etwas schwer. Als sie der Arzt etwas fragend anschaute, versuchte sie es nochmals: “Wie lange… bin ich schon.. hier..“ Es war als ob ihr der Hunger die Stimme verschlang. Was würde sie nicht alles für irgend ein Stück rohen Fisch tun. “Ach so, verstehe, das Schlafmittel hat dir wohl das Zeitgefühl geraubt. Verstehe, verstehe.. Du bist seit gestern hier. Es ist früh morgens. Man hat mich hergeschickt dir nochmals Schmerzmittel zu geben. Die Leute haben Angst, dass du sonst noch vorher stirbst, als am Strick… dankend, dankend, was?“ “Schmerzmittel? Schlafmittel? Vermutlich wegen dem Schrei.. soll mir recht sein..“ Die Rothaarige beobachtete wie der Arzt das Schmerzmittel dosierte, vorsichtig ihr Shirt hochhob und in den verbandagierten Bauch hineinstach. “Bandagen? Langsam frage ich mich, ob ich wirklich wissen will was da auf der Straße passiert ist…“ “So, dass sollte vorläufig den Schmerz bis Mittag stillen. Danach sehen wir weiter..“ Er packte seinen Koffer und stand auf, die Gefangene genau bemusternd. “Hmm.. ich habe mir das Biest, etwas wilder vorgestellt.. aber liegt wohl daran, dass man dir deine Klauen gebrochen hat. Dankend, dankend…“ Schulterzuckend ging er zu Tür, klopfte kurz daran und verschwand wenig später auf der anderen Seite. Die Tür wurde hinter ihm wieder verschlossen und Kage war wieder allein.
“Meine Klauen wurden gebrochen?“ Sie sah ein Schwert, dass in der Mitte gebrochen war. Es war eigentlich ein gut gepflegtes Stück. Der Griff erinnerte sie an das Schwert von Kei. “Moment! Kei gab mir sein Schwert.. aber.. wenn ich.. entzwei?..“ Wie vom Blitz getroffen, erstarrte die Piratin. Die Erinnerungen flossen in sie hinein, als ob es kein Ende geben wolle. Alles was sie nicht mehr wusste, kam wieder. Das Spiegelbild war nicht mehr fremd. Es war aber auch nicht mehr das Spiegelbild, sondern Ajana.

Sie war auf dem Weg zu dem gut bäuerlichen Restaurant und ging an einem Stand vorbei, wo verschiedenartige Stoffe zum Verkauf standen. Nicht wirklich etwas was die bodenständige Köchin anziehen würde, allerdings war ihr Kleid recht übel zerstört worden und vielleicht wäre es nicht schlecht doch ein Auge darauf zu werfen, also blieb sie stehen. “Ai! Ich wusste Sie würden wiederkommen. Ich habe Ihre Bestellung schnellstmöglich zurechtgemacht. Folgen Sie mir, Folgen Sie mir.“ Ohne auch nur ein Wort des Widersprechens oder gar Klarstellens, dass die Frau sie verwechselt haben musste, wurde die Rothaarige hineingezogen und ihr ein etwas für ihren Geschmack extravagantes Kleid in die Hände gedrückt. Wenig später fand sie sich auch vor einem Spiegel wieder. Das gute Stück war eindeutig wie für sie geschneidert worden. Es war enganliegend und war weder zu kurz noch zu lang. Man sah darin elegant und sexy aus, dennoch schien es sie nicht bei ihren Bewegungen zu hindern. “Es steht ihnen unbeschreiblich gut. Ich verpack es ihnen. Ihr Schiff steht in den Höhlen, ja?“ Nicht darüber nachdenken, nickte sie nur zustimmend. “Gut, gut, wir liefern die Bestellung verpackt zu, Ai!“ Wenig später wurde die Rothaarige mindest genauso schnell wieder hinausbefördert in ihren alten Kleidungsstücken, wie sie hineingezogen wurde. “Die Frau war seltsam.. obwohl.. könnte es sein, dass sie mich mit Ajane verwechselt hat? Wenn ja, würde das einiges erklären.. hmm.. ob da noch ein Schiff in den Höhlen versteckt ist?“ Und so begann es, dass die junge Frau anfing nach ihrer Schwester zu suchen. Es dauerte nicht lange bis sie fündig wurde.
Ajane war anders. Sie verstand sie nicht mehr. Sie sah ihre Augen, die voller Trauer, Reue und Freude zugleich waren und hörte ihre Worte, die sie runter machten. Die ausgewählten Sätze, die sie schuldig machten, wo sie ihr recht geben musste, verwundeten die Köchin wie kleine Messer, die sich tief in ihrer Brust vergruben. Aber nein, das war ja nicht ihre Schwester. Das konnte sie nicht sein. Immer wieder versuchte sie es sie zurückzuholen, selbst als jene sie mit dem Schwert angriff, blockte Kaja nur ab. “Ai? Was machst du da?! Ich werde dich nicht bekämpfen!“ “Dann lass mich in Frieden!“ “Ich hab Erin versprochen dich mitzunehmen! Komm doch bitte! Mutter wird sich auch freuen!“ “Freuen? Das ich nicht lache! Du warst immer ihr Liebling! Immer die Beschützerin! Immer die Heldin!“ “Was redest du da?“ Es war ein endloses Gerede, bis die Ältere sagte, dass wenn sie sie mitnehmen will, sie sie erst besiegen müsste. Daraufhin folgte ein Zögern von Seiten Kaja’s. Die eigene Schwester anzugreifen, zu bezwingen, damit sie freiwillig mit nach Hause kommt? Das konnte sie einfach nicht verstehen. Sie musste an Vergil denken, der gegen seinen Bruder kämpfte, der ein Marinemann war. Aber hier? Ajane und Kaja waren beide Piratinnen. Beide hassten die Marine, warum sollten sie nun gegeneinander kämpfen?
Dieses Zögern war ihr Untergang. Unerwartet folgte eine ihr unbekannte Schwerttechnik. Ihr Katana wurde in der Mitte entzweit. Sie spürte an ihren Armen, wie auch Beinen überall kleine Schnittwunden. Der letztendliche K.O.-Schlag war ein starker Tritt mit dem Fuß in ihre Magengrube. Ajane war nun anders. Sie war stärker. “Tu dir selber einen Gefallen und kehre zurück nach Hause. Hier überlebst du keine zwei Tage. Vergiss mich! Mit dir habe ich nichts mehr zu tun!“ Verschwommen sah die Köchin, wie ihre Zwillingsschwester in der nächsten Seitengasse verschwand. “Kurz danach bin ich wohl bewusstlos geworden..“
Stille.
“Sie hat recht. Ich gehöre hier nicht her. Es ist wohl besser, dass ich festgenommen wurde. So werde ich von hier verschwinden.“ “Vater.. Kei.. verzeiht… Erin.. es tut.. mir leid..“
 
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Ba Chao

Sein Name war Ba Chao und auf der Mission war er der Anführer. Er hatte sich mit dem Team bei einem Mann namens Grobius eingerichtet, man konnte ihn als Partner der Organisation bezeichnen. Oder nur ein kleines Licht, welches sich als Sonne sah. Während aber das Team unten war, hatte er ein privates Zimmer für eine Unterredung mit dem Gast gewonnen.
Besagter Gast war etwas später als vereinbart und das fand er nicht gut. Ba Chao war der zweite Mann des wohl wichtigsten Teils der Organisation und er musste auf eine reine Botin warten. So zumindest sah er es, aber er blieb höflich, immerhin verlangte es seine Pflicht und die Art und Weise, wie er aufgezogen wurde; „Willkommen Tetsukage.“ Er würde aber sie nie wie eine Gleichgestellte behandeln. „Dann erzähle mir, was du zu berichten hast.“
Ba Chao hatte den Tag über seine Leute schon eigene Recherchen machen lassen, zumindest denjenigen denen er das anvertrauen konnte. Er hatte vieles erfahren. Wie dass unter der Basis es Barrieren gab, als ob man nicht wollte, dass man sich „einfach eingraben“ konnte. Und die strengen Kontrollen, alles wurde hier kontrolliert, bevor es reingehen konnte.
Aber er hatte seinen Weg schon gefunden. Nur wäre es nachlässig, das Treffen mit Tetsukage abzublasen: Sie besaß einige kleinere Informationen und hatte ihren eigenen Auftrag, der der Organisation helfen soll. Sie mag keine Elite sein, aber jeder trug sein Gewicht.
Und ja, es war hilfreich. Denn am nächsten Tag soll eine große Gruppe an Soldaten die Insel abklappen auf der Suche nach einer jungen Piratenbande… Scheinbar hatte die Marine jemanden in der Basis, der ein Opfer ihrer Strapazen war und der Kommandant hatte schnell geschaltet.
Nachdem Tetsukage weg war, erklärte Ba Chao den anderen die Lage: „Morgen früh ist der Stichtag. Ich verlasse mich auf dich, Bonkers.“
Was Ba Chao nicht wissen konnte, war der Umstand, dass die Frau die man „Biest“ nannte in dem Moment, wo sie das Haus verlassen hatte, ein siegessicheres Lächeln auf dem Gesicht hatte.
 

Kaja

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Ein eiskalter Schlag erwischte sie wie aus dem Nichts mitten ins Gesicht. “W-was!?“ Von ihrem Kopf tropfte das kalte Wasser herab und sie konnte erkennen, dass ein Marinesoldat vor ihr mit einem leeren Eimer stand. “Ich muss wohl eingeschlafen sein.. Wie spät es wohl ist? Wie lange ich wohl schon hier bin?“ Innerlich seufzend betrachtete sie den Mann der den Eimer nun beiseitelegte und sie voller Freude übelst angrinste. Bei dem Anblick dieses dahingezogenen Lächelns wurde der jungen Frau schlecht. “Kein Wunder, dass er bei der Marine ist…“, dachte sie sich kurz und schwenkte ihren Blick in die Richtung zur Tür. Dort standen weitere zwei Männer und der Arzt vom letzten Mal trat ebenfalls in die Zelle ein. “Das bedeutet wohl nichts Gutes..“, dachte sich die rothaarige Piratin und stellte ebenso schnell fest, dass sie nicht unrecht behielt.
Alles was nun ablief war wie in einer ihr fremden Welt. Kaja wusste nicht wie ihr geschieht, da wurde sie zuerst mittels Medikamenten wach gehalten, um daraufhin gefoltert zu werden. Als Foltermittel benutzten die Marinefutzis vorerst simples Meereswasser und einen widerlich riechenden Fetzen, den sie ihr über das Gesicht spannten und mit dem Wasser begossen, so dass sie keine Luft bekam. Kaum, dass sie dachte ohnmächtig zu werden, lösten die Männer den Fetzen von ihrem Gesicht und lachten sie hämisch an. Nach Luft ringend und Wasser ausspuckend, verstand die Köchin die Welt nicht mehr. War das ein Spiel? Ein blöder Zeitvertreib? Oder wollten sie irgendetwas bestimmtes von ihr? Töten war jedenfalls nicht ihr Ziel, da der Arzt sie ständig im Blick hatte und wohl auch andeutete wann sie aufhören sollten. Nach einer weiteren Wassertortur schienen sie endlich zufrieden genug zu sein und fragten sie die erste Frage. Eine Frage, die sie einfach nicht verstand. Eine Frage, die sie eigentlich gar nicht betraf! Sollte sie ihnen nun beichten, dass sie die Falsche gefangen hielten? Als ob sie ihr glauben würden! Immerhin glich sie ihrer Schwester bis aufs letzte Haar! “Oh Gott, in was für eine Welt hast du dich getrieben, Ai?! Was zur Hölle hast du angestellt?!“ Die Folter ging weiter. Die junge Tetsukage war am Aufgeben. Sie wollte nicht mehr und sie konnte nicht mehr. “So.. dankend, dankend, aufhören jetzt!“, der Doc stoppte die Männer und untersuchte sie. “Hmm.. nicht gut, nicht gut.. der Wille scheint gebrochen, doch sie gibt keine Antwort.. nicht gut, nicht gut..“ Er beugte sich zu ihr und führte einige simple Untersuchungen durch. “Der Kommandant hat ausdrücklich befohlen aus ihr die Informationen zu bekommen, komme was wolle!“ Seine zwei Kameraden nickten dem Marinesoldaten heftig zu, denn keiner wollte sich ihm entgegenstellen. Nein, denn der Kommandant war zu vielem fähig, geradezu zu sehr vielem, wenn er etwas ganz bestimmtes haben wollte!
Der Doc seufzte nach einer Weile. “Dankend, dankend.. sie lebt und ist stabil.“ Zufrieden grinsten sich die Männer an. Nun konnten sie wieder ungehindert ihre Aufgabe weiter erfüllen. Irgendwann würde sie schon nachgeben! Das taten nämlich alle!
Was sie nicht wussten, war, dass sie das Biest gar nicht vor sich hatten. Vor ihnen kauerte nicht einmal eine feurige Piratin oder gar Köchin. Nein, vor ihnen war niemand anderer als ein zielloses Wesen, dass sich damit abgefunden hatte zu sterben. Es schmerzte in ihrer Brust ihre Schwestern und ihre Mutter nie mehr wieder sehen zu können. Oh, es schmerzte wie das Höllenfeuer beschrieben wurde. Ihre Augen waren schon seit gefühlten Stunden nur mehr glasig und leer, wie die eines Fisches, dem das Wasser entzogen wurde. Ironischer Weise dachte die junge Frau nun auch an ihre letzten Bekanntschaften. An die zierliche, kleine Rin, welche entführt wurde und so sehr ihrer kleinen Schwester glich. An die schwarzhaarige Ärztin und den muskulösen Waffenmeister. An Rei, die sie mittlerweile ungewollt ins Herz geschlossen hatte, ebenso an Bones und Puc. Dann war da noch der Afromann und der idiotische Kapitän, denen man kaum wirklich böse sein konnte und der Vize, der eine beruhigende Aura hatte.. solang er nicht zufällig mit Mr. Ruko zusammen war.
Kage merkte wie schwer es ihr war, all jenes einfach nur aufzugeben, doch die Erinnerung an die Worte ihrer Schwester drückten sie zurück auf den Boden der Realität. “Hier überlebst du keine zwei Tage!“ Ein unwillkürliches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Wie ironisch dieser Gedanke doch war! Aber zugleich gab er ihr einen Schub Mut. “Zumindest mir selber sollte ich treu bleiben.. sollen sie doch machen was sie wollen! Ai, ich werde ihnen den Glauben geben, den sie wollen, deinetwillen!“ Ihre Augen bekamen wieder etwas Fülle. Sie würde schon durchhalten! Die Frage war nur, wie lange…
 

Mika Ruko

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Rei hatte allem Anschein nach keine Lust mehr auf shoppen. Das verwunderte den Afro-Träger doch sehr, da es einfach nicht möglich war, dass eine FRAU nicht mehr einkaufen wollte. Aber Mika zuckte nur mit den Schultern, während die Blondine erwähnte, dass sie wohl zum Schiff zurückkehren und ein wenig entspannen würde, während sie auf den Rest der Crew wartete. Der Zimmermann hoffte, dass sich sein Kollege und Kapitän hatte behandeln lassen. Es gab so Männer, die eine seltsame Haltung gegenüber dem Bedarf an ärztlicher Behandlung hatten und Zimmermänner von Sharewood gehörten eindeutig zu dieser Gruppe. Aber da sie Puc dabei hatten, bestand eine Chance, da Boris auf den kleinen Nager hörte. Der Tagträumer verabschiedete sich noch kurz von der Blondine, die zurück in Richtung des Boldman verschwand. Er hingegen wandte sich um und lief zurück in Richtung des Geschäftes. Dort angekommen redete und handelte er und konnte schon nach recht kurzer Zeit mit einem etwas größeren Rucksack mit allen voraussichtlich notwendigen Dingen von dannen ziehen. Dann erst fiel ihm auf, dass er keinen richtigen Plan hatte, wo diese Basis war.
Man konnte eigentlich nicht davon ausgehen, aber Mika ist kein dummes Kerlchen. Es mag zwar nicht gerade unauffällig sein, wenn ein schwarzer Mann mit großem Rucksack und Afro sich nach dem Weg zu einer Marinebasis erkundigt, doch irgendwie schienen die meisten Menschen, die er fragte, davon auszugehen, dass er das Opfer irgendeiner Gewalttat geworden war, was an den halb verheilten Wunden liegen konnte, die er sich vor einiger Zeit zugezogen hatte. So gelang es ihm nach nicht allzu langer Zeit, herauszufinden, wie er am schnellsten zu dieser Basis gelangen würde, auch wenn er erst vor Ort würde erkennen können, wie er am besten eindringen könnte. Doch improvisieren sollte einem Handwerker im Blut liegen und der Afro-Träger gehörte zu den kreativsten Köpfen, die die Welt je gesehen hatte. Zumindest war er selbst davon überzeugt. Also einfach mal drauf los. Man musste Dinge nur tun, unnötiges Grübeln bringt alleine schließlich niemals etwas. Deswegen war ja auch Boris der Kapitän und nicht Vergil.
Es dauerte einige Zeit und bis er endlich am Fuße von dem Berg stand, der sich direkt im Zentrum der Insel befand und von den Bewohnern aus irgendwelchen Gründen irgendwas mit „dem Beschützer“ genannt wurde, war es auch schon dunkel. Seltsame Auffassungen, dass einen ein Berg beschützen konnte, aber es war nicht sein Job, hier die Gesinnung und den Geisteszustand der Einheimischen zu untersuchen. Nein, er hatte einen Auftrag. Zwar einen, den er sich selbst gegeben hatte, aber immerhin einen Auftrag. Er würde ganz allein diese Festung infiltrieren, die Waffe stehlen und wieder von dannen sein, ehe irgendjemand bemerkt hätte, dass er überhaupt da gewesen war. Ja, so würde das alles ablaufen und dann wäre er der Held, der den Hamstern eine supergeheime Superwaffe organisiert hätte, die ihnen auf ihrem Weg sicher superhilfreich wäre. Mika malte sich in seiner Vorstellung ganz tolle Dinge aus, was diese Waffe denn nun alles sein mochte, eine Kanone oder eine Bombe oder... na gut, sehr viel mehr fiel ihm nicht ein. Aber das wäre es wert, gestohlen zu werden, nicht wahr?
Die vorherrschende Dunkelheit der Nacht bot gleichermaßen Vor- wie Nachteile für den ungeübten Einbrecher. Natürlich war er, insbesondere als Mann mit dunkler Hautfarbe, bei diesen Lichtverhältnissen extrem schwer zu erkennen, da auch sein Rucksack in schwarz gehalten war, doch genauso war es für ihn nur sehr schwer möglich, in der Felswand die entsprechenden Risse und Spalten zu entdecken, welche es ihm möglich machten, die waagerechte Wand zu erklimmen. Wäre er nicht ein Naturtalent von einem Kletterer gewesen und zudem geübt hätte er nicht den Hauch einer Chance gehabt, den Beschützer zu bezwingen, doch mit viel Muskelschmalz, Anstrengung, Willenskraft, einem Seil und natürlich einem Körper voll mit Afro-Power schaffte er es dennoch noch im Verlaufe der Nacht, den Gipfel zu erreichen. Der Aufstieg war lang und demotivierend. Besonders schlimm war es, dass man bei dieser Wand aus Stein einfach niemals den Gipfel sehen konnte. Es konnten noch 10 oder 1000 Meter sein. Doch nun war er endlich ganz oben angelangt und so schnell würde er hier nicht wieder weggehen, solange er die Waffe nicht in seinem Besitz wissen würde. Nun hatte seine Stunde geschlagen. Seine Hand legte sich auf die Kante und er fühlte, dass die Kletterpartie so gut wie vorbei war. Es war vollbracht. Er war oben. Gleich würde er die Festung sehen und sich schnell einen Plan zurecht legen, wie er eindringen würde. Die Stunde des Afros hatte geschlagen!
Just in diesem Moment erstreckten sich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont und tauchten die Welt in ihr Licht. Und ein paar kleine Insekten, die sich am Rande des Plateaus aufhielten, sollten einen der schrecklichsten Momente ihres nicht mehr langen Lebens ertragen müssen. Gerade war die Sonne aufgegangen und sie konnten in ihren wärmenden Strahlen baden, doch nur Sekunden später schob sich etwas gigantisches in tiefem Schwarz vor die Sonne. Ganz langsam und immer größer werdend legte sich eine Dunkelheit über die kleinen Krabbeltiere, die das letzte sein sollte, was sie jemals vor ihre Facettenaugen bekommen würden.
Mit einem gewaltigen Ruck riss sich der Mann, dessen Afro gerade über den Rand des Plateaus schaute, den Rucksack von der Schulter und schleuderte ihn über seinen Kopf nach vorne, wo er mit einem sanften Plumps mitten auf den armen Insekten landete. Glücklicherweise landete der Rucksack so, dass nicht die metallenen Teile in seinem Inneren aneinander schlugen. Doch wie sagt man so schön? Das Glück ist mit den … Afro-Trägern.
Eine imposante Mauer in weiß erhob sich vor Mika. Doch diese war sicherlich keine Herausforderung für den Afro-Affen von Sharewood!
 
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Sie landeten auf dem Fußboden, alle sechs. Einmal Ba Chao, der diese Gruppe anführte und der zweite Mann der gesamten Einheit war, er war ein geübter Kämpfer und hatte Übung damit, Leute zu führen. Er betrachtete nur zwei Menschen als ihm überlegen: Einmal den Anführer der Einheit, der einzige der ihn je im Kampf besiegen konnte und dann natürlich den Don.
Eigentlich war er als Kavallerist bekannt und gefürchtet, aber in einer Basis konnte er schlecht ein Pferd mitbringen, generell gab es auf den meisten seiner jetzigen Kampffelder zu wenig Platz und ungeeigneten Reituntergrund und hier mussten sie auf spezielle Mittel zurückgreifen, um die Basis zu infiltrieren. „Wir teilen uns auf, auch wenn wir mögliche Positionen herausgefunden haben, haben wir nicht viel Zeit. Kathy und Bruce gehen in den Gang runter, ihr nehmt A, B und C in Angriff.“
„In Ordnung.“, antwortete der Mann namens Bruce langsam. Er hatte ein Bauerngesicht, er sah aus wie der letzte Tölpel, doch er stellte keine Fragen und hatte die Muskeln und Besonnenheit.
Hoffentlich würde seine Besonnenheit dann den Übereifer seiner Partnerin ausbremsen, denn Katharine, genannt Kathy, war zwar momentan sichtlich abgeneigt und wenig kooperativ, doch konnte sie sich schnell in unwichtigen Dingen verlieren. „Wieso bekomme ich den Dummkopf?“, beschwerte sie sich. Ihr Puppengesicht verzog sich angewidert, einmal wegen Bruce und dann wegen dem Umstand, dass sie Befehle von Ba Chao befolgen musste. Doch nachdem sie den Rest ihres Trupps ansah: „Aber wenn ich mit jemanden zusammenarbeiten muss... dann lieber mit dem Hornochsen.“
„Hat sie mich gelobt?“ Bruce schien verwirrt, aber Kathy ging schon vor und er begann ihr treudoof zu folgen.
„Lee und Bonkers gehen die andere Seite ab, das sind die Punkte D, E und F.“ Jeder der genannten Punkte zeigte Schlüsselstellen der Marinebasis auf, Orte wo das sein konnte, weswegen sie hier waren. Es sollte gut bewacht und verwahrt sein, doch sie mussten es schaffen.
„Ja, ja, verstanden.“ Lee war ein Teenager und deswegen auch unerfahren. Er gab sich schon sehr reif, doch hatte er viel zu wenig Schlachten erlebt, um wie ein Soldat zu denken.
Bonkers dagegen dachte sowieso nicht konventionell, also würde der eine den anderen zumindest nicht im Weg stehen und somit noch mehr Ärger auf sich ziehen. Und ohne Bonkers wäre es unmöglich gewesen, in diese Basis zu kommen: „Möp!“
Zum Schluss waren nur noch Ba Chao und Joe hier: „Deine große Stunde. Wenn das hier klappt, dann wirst du endlich zu uns gehören.“
Yes, jetzt wird es Zeit zu zeigen, wie hart ich wirklich bin!“ Er war motiviert, aber man sah seine Beine leicht zittern. Das konnte ein gutes Zeichen sein oder ein schlechtes, erst wenn Joe sich beweisen musste würde sich zeigen, ob er ein guter Soldat werden mochte oder aber er nur ein absolutes Weichei war. Und genau deswegen ging Ba Chao mit: Denn er war sich sicher, dass er der einzige aus dieser Gruppe war, der aus allen Situationen entkommen konnte, falls Joe es versaut...
 
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„Hach, was für ein schöner Tag.“ Dies war die Rückwand der Basis, in diesem Gebäude wurden die Waffen und Vorräte gelagert, es war mit der Mauer verbunden und aufgrund der Funktion auf genau der Seite aufgebaut, wo es simpel unmöglich war, dass man hier von außen raufkommen konnte. „Ist ja nicht so, dass einer verrückt genug wäre, den Berg hochzuklettern.“, lachte sich der Matrose. Er war auf Wachdienst, aber das war die beste Position: Keiner konnte hier hoch. Diese Seite des Berges waren nur Klippen und ohne richtige Ausrüstung, war es unmöglich hochzukommen. Und sobald man Ausrüstung hatte, konnte man sich nicht verstecken, da man sie nur auf einem leicht sichtbaren Teil der Klippen benutzen konnte. „Höchstens eine Bergziege oder ein Affe könnte das schaffen.“ Der einzige Nachteil war, war der Umstand, dass man hier recht einsam war. Deswegen führte der Matrose auch Selbstgespräche.
Doch heute sind eine Menge Jungs in die verschiedenen Städte gegangen und sie haben eine große Suche gestartet, weswegen nur er heute hier Wache schieben musste. Wegen der Uneinehmbarkeit dieses Gebäudes war mehr als eine Person, die etwas auf die Vögel und eventuelle Bergsteiger achtete, einfach unnötig. Er hatte mehrfach geschaut, diese eine Wand an der man vernünftig Bergsteigausrüstung benutzen konnte, war immer noch ungenutzt. Und überall sonst wäre sie fast nutzlos und nur ein Irrer ohne Selbsterhaltungstrieb würde es versuchen, mit bloßen Händen die Klippen zu ersteigen. „Aber solche Verrückte gibt es gar nicht.“


„Was ist da oben los?“, verlangte der Arzt zu wissen. Er hatte gerade sich um Tetsukage Ajane gekümmert, ihr ein paar schmerzstillende Mittel verabreicht, sodass sie befragt werden konnte, aber scheinbar war etwas in der Basis los und deswegen wurde die Befragung auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben. Und deswegen beschwerte sich der Arzt nun über eine Teleschnecke an den Boten der Nachricht, Grimms Adjutant: „Bei dieser Dosis ist sie bei vollen Bewusstsein und kann klar denken, soll ich sie erst einmal mit stärkeren Mitteln ruhig stellen?“
„Das Problem soll schnell unter Kontrolle gebracht werden, weswegen sie die Gefangene auf Abruf bereit haben sollten.“, antwortete die Teleschnecke.
„Und wie stellen Sie sich das vor, häh?! Medikamente funktionieren nicht so! Entweder ist sie klar bei Verstand und fühlt sich mies oder sie ist außer Gefecht und dann müsst ihr warten.“ Der Arzt kratzte sich am Kopf: „Wenn ich wüsste was los ist, kann ich ihr eine ausreichende Dosis geben, dass sie nur für eine gewisse Zeit schläft, ich will vermeiden ihr andauernd Medikamente zu erreichen, wegen der Folgen.“
„Nun gut, Doktor. Es gibt momentan Eindringlinge in der Basis, aber es sind nur zwei Personen, also ist es leicht unter Kontrolle zu bekommen. Es sollte innerhalb der nächsten Minuten erledigt sein.“ Es klang sehr sicher und überzeugt.
„Wenn man bedenkt, dass noch eine Untersuchung laufen wird und so... eine Stunde gebe ich Ihnen, dann wird sie wieder wach sein und sollte sofort befragt werden.“ Der Arzt seufzte und er schaute auf seine „Patientin“, die immer noch sich in einem schrecklichen Zustand befand und mit Gurten an der Liege befestigt war. Wenn nur die Hälfte stimmte von dem, was er über sie gehört hatte, fühlte er sich mit dieser Vorsichtsmaßnahme sehr unsicher, auch wenn außerhalb des Raumes noch Wachen waren.
Aber bisher hatte sie keine Anstalten gemacht sich zu wehren, also wieso sollte sie es jetzt machen?
 

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Dunkelheit. Stille. Leere. Und dann kam die Übelkeit. Sie kroch langsam von der Magengegend hoch, doch erreichte sie den Rachenraum nicht, sondern brodelte nur soweit, dass die bewusstlose Rothaarige langsam wieder zu sich kam. Die Medikamente fingen an ihre Wirkung zu verlieren und die angenehme Stille ersetzte sich schrittweise mit dem wiederkommendem Schmerz. In der Dunkelheit huschte das Licht wieder hinein, welches stark in den Augen brannte. Die Leere wurde erneut mit tausenden Gedanken gefüllt. Wo bin ich? Was ist passiert? Was ist los? Jenes sind die einzigen Fragen, auf die die junge Piratin relativ schnell eine Antwort fanden. Es reichte nur die Augen zu öffnen, sich an die Helligkeit der neuen Umgebung anzupassen und vor allem sich an die Torturen zu erinnern, welche.. nun ja, wann nochmal waren? Vor einer Stunde? Oder waren es nun schon zwei? Jedenfalls war sie in der Zwischenzeit wieder verarztet worden. Ihre Wunden wurden sporadisch versorgt und sie wurde an eine Liege befestigt. “Wenigstens muss ich meine Arme nicht mehr hochhalten…“, seufzte innerlich die Gefangene resignierend. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf zur Seite und starrte in die Leere. Ihre Gedanken kreisten um sie herum wie gierige Geier die auf ihr Opfer warteten, dass es endlich abkratzte, dennoch verfolgte die Tetsukage keinen einzigen dieser Gedankenstränge. Sie schwärmten in ihrem Kopf herum, dennoch war nur mehr Leere in ihr. Nur ihrem Schweigen verdankte sie, dass sie noch am Leben war. Von jenem war sie überzeugt. “Warum eigentlich..“ Sie versuchte nicht mehr an ihre Schwester zu denken, da jenes nur Tränen hervorrief. Der simple Gedanke, in welches Schlamassel ihre geliebte Zwillingsschwester hineingeraten ist, bereitete ihr mehr Schmerzen als die stundenlangen Folterungen. Es waren bestimmt keine zu langen Stunden, aber abgeschottet von allem und die ständigen Blackouts, sei es durch den Kampf oder der Medizin oder den Folterungen, verlor Kage jegliches Zeitgefühl. Es konnten wenige Stunden erst vergangen sein, aber auch locker drei Tage. Hunger hatte sie zumindest, als ob ihre letzte Mahlzeit seit einer halben Ewigkeit gewesen wäre, und dabei roch es so schön nach einem einfachen Sandwichbrötchen. Es roch derart verführerisch, dass es eine weitere Tortur für die erfahrene Köchin darstellte. Es roch bereits derartig real, als ob jenes Essen direkt vor ihrer Nase ruhen würde. “Moment!“ Ihr Blick verschärfte sich wieder. Das Sandwichbrot lag förmlich vor ihrer Nase. Genauer gesagt auf einem Nachttischschrank, welcher neben der Liege lag. Dahinter saß ein nicht gerade glücklich aussehender Mann in einem weißen Kittel. “Wohl wieder ein Arztwechsel…“ Dieser sogenannte Doktor schien beinahe einen Herzinfarkt bekommen zu haben. Erneut fixierte die Hungrige das Brötchen. “Schüttet mir wieder Wasser über den Kopf, das war erträglicher als diese Tortur!“, genervt wandte sie nun ihren Blick zur anderen Seite. Nichts. Der Doktor schien allein hier zu sein.

“Hey! Dauert es da noch lange? S-sie ist aufgewacht!“ Stille. Ein leises Rauschen und dann erklang eine Frauenstimme: “Haben Sie einen Moment Geduld, Doktor. Die Eindringlinge werden gerade bekämpft. Der Käpt’n ist in wenigen Minuten bei Ihnen.“ Stille. “Ich versichere, dass Sie heile nach Hause kommen.“ Das „Sie“ wurde besonders betont ausgesprochen und im ersten Moment hatte der Arzt schon gedacht, dass die weibliche Person nicht ihn sondern seine „Patientin“ meinte. Welch ein Blödsinn! Sie lag da festgebunden an der Liege und.. starrte ihn an! Der Arzt schluckte laut und rutschte näher an die kühle Wand, welche ihm zumindest etwas Halt bot. Wo blieb der verfluchte Mann denn nun!?

Kaja starrte die Teleschnecke in den Händen des Doktors an, als ob sie einen Geist sah, den es gar nicht geben konnte, da die Person noch lebte! “Das..DAS war ihre Stimme!“ Die Pupillen der marineblauen Augen weiteten sich. “SIE ist hier!“ Die Rothaarige schluckte. In ihrem Kopf drehte sich alles um 360 Grad. Der Gedankenstrom fokussierte sich auf den Gedanken an ihre Schwester. Warum war sie hier? Wie kam sie zur Teleschnecke?! Und vor allem, was zum Teufel meinte sie mit heil nach Hause kommen?! Das Blut der Köchin fing an zu brodeln. Oh ja, Ajane wusste nur zu gut, wie sie ihre jüngere Schwester zur Weißglut brachte. Eine simple Aussage, dennoch übermittelte ihre Stimme, die voller Arroganz und neckischem Gelächter kombiniert war, jenes, was wohl kaum jemand heraushören würde, bis auf ihre Zwillingsschwester. Aber warum war sie hier? Dies konnte nicht einfach nur so sein, nein, Ajane dachte viel komplexer. Das war schon als Kind immer so gewesen. Während die meisten Kinder eher simple und einsträngig dachten, war Ajane anders. Sie hinterfragte die simplen Sachen und dachte mindestens drei bis vier Schritte voraus, mit all den möglichen Varianten die sich in den einzelnen Schritten ereignen könnten. Sie war kein Genie, nein, aber sie konnte eben komplex denken und war daher nie wirklich überrascht, wenn etwas passierte bis.. ja, bis Kaja sie zuletzt ansprach. Ihr Gesicht zeigte deutliche Verwunderung und Irritation, da sie nicht überdacht hatte, dass sie gerade hier auf ihre Schwester stoßen würde. Um ehrlich zu sein, hatte sie wahrscheinlich gar nicht damit gerechnet, dass Kaja jemals wirklich auf die Grandline reisen würde. Und wenn Kaja ehrlich ist, war jene Aktion ja auch nicht wirklich geplant. Sie wollte nur bis zur nächsten Insel reisen und dann..
Die Köchin schloss die Augen und schob den Gedankenstrang beiseite. Etwas in ihr fing an wieder sich zu verändern. Sie spürte den Funken in ihrem Inneren. “Ich versichere, dass sie heile nach Hause kommen..“ Ein teuflisches Lächeln huschte über ihre Lippen. Ein weiterer Funke entstand. “Und wie ich wieder nach Hause komme!“ Die Funken fingen Flamme. “Und zwar mit dir Schwesterherz!“ Die Piratin öffnete ihre Augen. Sie waren nicht mehr leer und wässrig wie die eines toten Fisches. Nein, sie loderten in der Flamme ihres Willen, welchen sie wieder gefunden hatte. Falsch, den ihre Schwester ihr zurückgegeben hatte. Nun hieß es nur sich irgendwie zu befreien. Aber wie? Die Liege war zwar nicht gerade die unbequemste, im Vergleich zum Kerker, allerdings was ein großer Vorteil war, sie war nicht mehr angekettet – sondern nur mehr festgebunden, mit simplen Lederriemen. Es hielt wohl keiner für Möglich, dass sich das Biest losreißen würde, da es ja eh mit Medikamenten stillgelegt war. Allerdings ließen die Spritzen langsam nach und mit dem Schmerz kehrte auch ihre Handlungsfähigkeit wieder zurück. Erneut betrachtete Kage den Arzt, der mittlerweile die Teleschnecke wieder abgesetzt hatte, sich aber wohl nicht traute sein Brötchen aus ihrer unmittelbaren Nähe an sich zu nehmen. “Hm.. was haben wir denn da schönes.“ Sie lächelte ihn an, was dazu führte, dass er nur noch näher an die Wand rückte – jenes schien schon beinahe unmöglich zu sein! “Dauert es noch lange?“, fragte die Gefangene mit einer ruhigen aber standfesten Stimme. “W-was?!“ Er schien eindeutig mit dieser Situation überfordert zu sein. Immerhin war sie keine gewöhnliche Gefangene. “Bis dieser Kerl da kommt.. wenn ja, gebt mir was gegen die Schmerzen..“ Sie verzog das Gesicht. “D-das geht nicht, der Grimm möchte dich bei klarem Verstand und nicht in Trance haben!“ Die Angst alleine mit der Rothaarigen in einem Raum zu sein, erhöhte seine Stimmlage. “Der Andere gab mir auch etwas gegen die Schmerzen vor der Wasserfolter.. wirkte gu-“, die Übelkeit stieg ihr hoch und mit Mühe konnte die Köchin sie nur wieder hinunterdrücken. “Verdammter Mist! Ich hab wohl seit Tagen nichts mehr gegessen.. mein Magen bringt mich noch um…“ Trotz dieser unerwarteten Situation schien es auf den Arzt Wirkung gezeigt zu haben. “N-nun gut.. aber nur eine geringe Dosis…“ Er stand auf und holte eine Spritze hervor, tauchte sie in ein Glasfläschchen, füllte sie auf und trat zu der Rothaarigen näher. Angstschweiß bildete sich auf seinem Gesicht. Er hatte das schon dutzende Male gemacht, aber, diesmal hatte er wirklich Angst. Sie war immerhin wach und er allein hier! Sollte er vielleicht eine der Wachen rufen? Aber wie würde es dann aussehen, als ob ein Arzt eine festgebundene Patientin keine Spritze geben kann. Es ist ja nicht so, dass er sie verarzten müsste oder so, wo die Gurte stören würden. Es war ja nur eine Spritze. Langsam beugte sich der Doktor über sie und suchte an ihrer Hand eine gute Stelle, wo vorteilhafterweise vielleicht nicht zuvor schon gestochen wurde. Dies war jene Gelegenheit für Kage. Sein offener Mantel klappte etwas auf sie und bot die Möglichkeit in seine Tasche zu greifen, wo sie zuvor die Schere erblickt hatte. Während der Arzt ihr eine Dosis Schmerzmittel verabreichte, zog sie jene aus der Manteltasche heraus und versteckte sie vorerst unter sich selbst. “Sie sehen nicht gut aus, Doktor“, hauchte sie ihm anschließend ans Ohr. Sie sah ihn lächelnd an. Er wurde kreideblass und verschwand kurz vor die Tür. Sie hörten wie er mit den Wachen sprach, dass er kurz auf die Toilette musste. Kurz dachte sie, dass einer der Wachposten hereinkommen würde, aber sie ließen es sein. Was sollte denn schon passieren? Immerhin war sie festgebunden!

Wenige Minuten später hatte es die Rothaarige endlich geschafft eine der Riemen abzuschneiden oder sägen, es war letztendlich eine Kombination aus beidem. Die Restlichen öffnete sie mit den freigewordenen Händen. Ihre erste richtige Aktion war: Das Sandwichtbrot aufzuessen!
Immerhin brauchte sie Kraft. Danach nahm sie das Glasfläschchen, aus dem der Arzt ihr das Schmerzmittel verabreichte. Auf dem Teil standen ihr unbekannte Wörter „Fentanyl“. Sie zuckte mit den Schultern und steckte es mit einer weiteren Spritze ein. Es schien innerhalb von zwei drei Minuten seine Wirkung gezeigt zu haben, vielleicht würde sie es später nochmals verwenden. “Nun muss ich aber los, ehe der Typ wieder zurückkommt.“ Sie schaute sich nochmals im Raum um. “Diese nehm ich auch mit.“, sie schnappte sich die Teleschnecke und ging zur Tür. Es waren zwei Wachen, die vollkommen damit überrumpelt wurden, dass plötzlich noch jemand aus dem Raum hinauswollte. Und dieser jemand war niemand anderer als das rothaarige Biest, wobei nein, Kaja war kein Biest, aber sie konnte eins werden.
Mit zwei gezielten Schlägen in den Nacken lagen beide Wachposten bewusstlos auf dem Boden. Der Arzt sah nun aus wie eine Leiche. Er ist doch gerade erst zurückgekommen, warum konnte er nicht einfach länger in der stinkenden Toilette bleiben!? “Seien Sie brav und ziehen sie die Zwei in den Raum.“ Sie lächelte ihn an und an das nächste was er sich erinnern konnte, war wie sie die Hand hob. Später würde er sich mit den zwei Marinemännern in dem besagten Raum wiederfinden und sich wundern wie er auf die Liege gekommen ist.

Die Piratin ging weiter und achtete auf jedes Geräusch. Ihre Pupillen verengten sich und ihre Übelkeit kehrte wieder zurück. Sie hatte sich in der Zwischenzeit eine weitere halbe Spritze von dem Mittelchen verabreicht, in der Hoffnung, dass sie ihre Vene auch richtig traf. Erst im Nachhinein fiel ihr wieder ein, dass Kassia gefangen genommen wurde. Und in dem Gedanken danach, fragte sie sich, warum sie an die Piratenärztin dachte? Sie wollte doch ihre Schwester zurückholen von der Grandline verschwinden. Sie schüttelte den Kopf und bog um die nächste Ecke wo sie fast in eine gewaltige Kugel Menschen hineinging. Verwundert schaute sie den Mann an, der noch dümmer als Boris aussah. “Geht das überhaupt?“ “Ajane? Greifst du auch die Basis an?“ Sein Gesicht verriet der jungen Frau, dass er der vollsten Überzeugung war, dass sie Ai war. “Nun gut, Schwesterherz, warum nicht..“, dachte sich die Köchin und antwortete dem Mann: “Nein, ich schaue mich um.“ “Ah..“ Irgendwie tat der Kerl ihr etwas leid, allerdings schien er keine bösen Absichten ihr gegenüber zu haben. Sie wollte ihn gerade fragen, was er hier mache, als eine im Vergleich zu ihm kleine Lolita hinter ihm hervortrat. “Du!“, zischte es aus ihrem Mund. “O-kay.. sie scheint Ai nicht wirklich zu mögen..“ “Und du Hornochse warum redest du noch mit ihr!“ “Ehm.. aber Kathy..“ Vorsichtshalber ging die Rothaarige zwei Schritte zurück um etwas Abstand zu halten und betrachtete die Zwei fast schon fasziniert. Der Große erinnerte sie an Boris, allerdings konnte sie einfach nicht wirklich sagen, wer dümmer war, bzw. wer der größere Idiot ist. Diese Kathy schien relativ aufbrausend zu sein. “Also los! Hau sie zusammen!“
Die zornigen Worte rissen Kage aus ihren Gedanken. Der Mann schien etwas zu zögern, nahm dann seine Axt und entschuldigte sich noch bei ihr. “Oh man.. wie soll man bitte gegen gut eine halbe Tonne kämpfen?!“ Sie wich einen Satz zurück und suchte vergeblich nach einem Ausweg. Was sollte sie nun tun? Noch dazu hatte sie nicht einmal ein Katana! “Verflucht… mir wird wieder schlecht…“
 

Boris

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„Hrmk!“ Der Marineoffizier schnaubte aus, als er sah, dass hinter ihm und Boris der Gang einbrach. Für den Glatzkopf hingegen kam das ganz gut, immerhin bedeutete es nun, dass ihn keiner stören konnte. „Euereins scheint sich an Zerstörung zu erfreuen, aber heute ist damit Schluss! Ich, Kapitän Stanley Grimm, werde dich heute fangen und damit die edle Ishimaru Rei aus deinen Klauen befreien!“
Boris hatte nur mit einem halben Ohr zugehört, da er viel zu sehr besorgt war, dass Puc, der gerade den Schutt hochkletterte, um besser zuschauen zu können, hinfallen und sich verletzen könnte. Aber Puc musste erwachsen werden, weswegen Boris den Impuls niederkämpfte, ihm zu helfen... will man den Jungen etwas Gutes tun, musste man grausam sein!
Aber das mit Rei, das konnte Boris nicht einfach so beiseite schieben: „Häh? Was für einen Mist redest du da! Rei ist eine Nakama von BORIS! Und BORIS hat keine Klauen... abgesehen von der BORIS Klaue!!!, aber die Technik war blöd, also hat BORIS sie wieder vergessen!“
„...“, manchmal konnte man zu bestimmten Dingen kein Kommentar geben: „Halt einfach still, wenn ich dir den Kopf abschlage.“ Grimm wirbelte seine Sense und begann langsam mehr Abstand zu nehmen... „Reaper's Path!“
Plötzlich war der Kapitän verschwunden: „Höh? Wo ist er?“ Boris schaute sich um, sah aber nur eine einzelne, silberne Linie, welche sich an den Wänden, der Decke und den Fußboden bewegte. Sie schlängelte und schien Probleme zu haben, die Richtung zu halten, doch sie kam unweigerlich immer näher.
„Quiek!!!“ Bei der Warnung schmiss sich Boris sofort auf den Boden. Wuuuusch! Ein starker Luftstrom entwickelte sich über Boris und er sah plötzlich Grimms Beine vor sich, doch Grimm grunzte nur und begann mit mehreren Sprüngen wieder Abstand zu nehmen.
Während Boris aufstand, gab sich Grimm der Tradition hin, mitten im Kampf Techniken und Strategien zu kommentieren: „Der Hamster war es, nicht wahr? Reaper's Path ist zu schnell, als dass ein normaler Mensch darauf reagieren könnte, selbst ich kann bei dem Tempo nicht den Überblick behalten. Ohne deinen Hamster wäre dein Kopf nun ab!“
Grimms Augen öffneten sich, als er plötzlich Boris vor sich sah... Wie hatte er es geschafft?! Er hatte keine Schritte gehört und die wären bei den Abstand laut gewesen... hatte dieser Klotz etwa auch eine Hochgeschwindigkeitstechnik?! Wenn ja, warum kniete der Pirat schon halb... „Nimm das! BORIS Haken!!! Grimm spürte, wie die Faust sich wie Eisen unter sein Kinn bohrte... die Wucht schlug ihn von den Füßen, während er noch in der Luft segelte...
„Warte...“ Er sah wie die Beine von Boris in Feldhacken ausließen, er sah so aus, als würde er auf Stelzen gehen... und der Arm war aus Eisen oder zumindest ein Hammer! „Teufelskräfte, was?“ Ein diabolisches Grinsen war auf Grimms Gesicht zu sehen, anstatt nach oben zu fliegen, vollführte er einen Salto um die Kontrolle über den Fall zu bekommen und die Wucht abzuleiten und landete recht sanft auf dem Boden. Der Schaden schien gering, abgesehen von dem Schürfwunden unterm Kinn und dem Blut, was aus dem Mundwinkel lief. „Du hältst dich für taff, nicht wahr? Meine Stärke gegen deine Härte, ich werde die stumpfe Seite der Sense benutzen, ich werde einfach nur zustoßen, wenn du den Schlag fangen kannst, hast du so gut wie gewonnen, wenn du den aber nicht bekommst, dann bin ich fast der Sieger!“
Ein solches Angebot schien zu gut um wahr zu sein, weswegen das Gehirn von Boris sich meldete und ein Warnsignal gab! „Quiek!“
„Keine Sorge, Puc! BORIS kann dieses Leichtgewicht leicht auseinandernehmen!“ Boris schlug die Fäuste einander und begann seine Muskeln wie ein irrer aufzupumpen, zusätzlich stampfte er einmal mit beiden Beinen auf: BORIS Riesensumo!!! Boris schien fast den ganzen Gang auszufüllen, so sehr war er angeschwollen und er stand da wie eine Mauer, beide Hände nach vorn gerichtet, bereit die Waffe zu fangen und keine Scheu davor es zu tun, nachdem sie in seinen harten Panzer gelandet ist!
Grimm begann sich zu fokussieren, rannte danach los und stieß seine Waffe nach vorn und Boris... fing sie mit beiden Händen. Die Finger schlossen sich um das stumpfe Ende der Sense und Boris wollte eines Siegesschrei machen, während er Grimm die Waffe aus der Hand riss... stattdessen aber röchelte er und fiel auf ein Knie! „Was... BORIS wird schwächer?! BORIS kann gar nicht schwächer werden...“ Aber es war deutlich, die Muskeln zogen sich wieder auf das normale Niveau zurück, die Beine zitterten und der Griff wurde schwächer...
Der Marinekapitän drückte weiter und stemmte seine Sense gegen den Brustkorb des Hünen, welcher wie ein Dominostein umfiel. Boris konnte seine Arme und Beine nicht bewegen und fühlte sich jämmerlich und hilflos. Grimms diabolisches Lächeln wurde stärker: „Was du nicht kennst, bringt dich um! Willkommen auf meiner Basis!“
„Danke, wie nett!“ *Splash!* Eine Metallspitze ragte aus Grimms Brust hervor, es hatte nur knapp sein Herz verfehlt. Der Marineoffizier spuckte Blut auf Boris, zusätzlich zu dem, was aus seiner Wunde tröpfelte... Und Grimm wusste, dass sich noch jemand außer den Hamster-Piraten hier befand.
 
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Mika Ruko

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Da stand er nun, allein vor der großen, weißen Wand, hinter der sich das Ziel seiner jüngsten Träume befand. Was wohl die anderen gerade trieben? Wie auch immer, er würde nun etwas tun, worum ihn die anderen sicher später beneiden würden! Außer Vergil sicher, der fände garantiert, dass das eine bescheuerte Idee wäre. Aber das war es nicht, diese Aktion war eindeutig die Sache wert. Hundertprozentig.
Nun müsste er aber endlich loslegen, sonst würde es zu lange dauern und außerdem mochte Mika warten eh nicht. Also öffnete er seinen Rucksack und zog das lange Seil heraus, welches er sich noch besorgt hatte. Bis hierher war es möglich gewesen, mit den bloßen Händen und Füßen ohne Hilfsmittel zu klettern, doch die glatte Mauer einer Marinebasis bot leider nicht genug Halt dafür, sodass selbst der Affe von Sharewood auf unterstützendes Material angewiesen war. Am Ende des Taus befestigte er einen Enterhaken, den er ebenfalls erworben hatte, auch wenn dieser nicht gerade billig gewesen war. Doch wenn man etwas bekommen wollte, musste man etwas einsetzen. Auch wenn es komisch war, dass sie in diesem Laden so etwas verkauft hatten, auch wenn sie in der hintersten Ecke waren. Andererseits war es in einer Stadt mit Meereszugang, die folglich häufiger normale Seeleute zu Besuch hatten, nichts so besonderes. Aber das nur am Rande, so viel dachte Mika nur wahrlich nicht darüber nach. Er hatte ein langes Seil mit Enterhaken und war im Begriff eine richtige Festung zu entern, wie normal Piraten ein Schiff enterten. Der Zimmermann schätzte per Augenmaß ganz grob die Höhe der Mauer ab, was ihm aufgrund seiner Berufung recht leicht viel, legte noch etwas mehr drauf und schätzte das ebenfalls an seinem Seil ab. Den Rest des dünneren Taus legte er sich um diagonal um den Brustkorb und fing an, den vordersten Teil mit dem Enterhaken herum zu wirbeln. Schneller und schneller wirbelte das Stück Metall herum, bevor der junge Ruko es endlich gen Himmel schleuderte, damit es sich auf der anderen Seite verhaken und ihm so den Aufstieg ermöglichen sollte.
Was der potenzielle Eindringlich nicht wissen konnte, war, dass oben auf der Mauer ein einsamer Marinesoldat seine langweilige Schicht schob, bei der er es kaum schlimmer hätte treffen können. Allein auf diesem Posten mit einer tollen Aussicht, nämlich einen steilen Berghang hinunter, den sowieso niemals jemand würde hinauf klettern können. Und so wie gestern würde er sicher auch heute den ganzen verdammten Tag in der Sonne stehen. Dennoch machte er seinen Job gern, denn man musste die Welt vor all diesen unsäglichen Piraten schützen, die meisten von denen waren ohnehin nur ein Haufen Bekloppte. Wer weiß? Vielleicht waren einige dieser Idioten auch blöd genug, eine senkrechte Steilwand zu erklimmen. Genau für diesen Fall stand er hier und würde eben dies verhindern. Voll neuer Motivation sah er hinab, nur um in diesem Moment von einem Enterhaken mitten im Gesicht getroffen zu werden. Ein roter Abdruck zeichnete sich in seinem Gesicht ab, als er rückwärts von der Mauer stürzte und hart mit dem Kopf voran aufschlug. Sein letzter Gedanke, bevor die Dunkelheit ihn umfing, war: Es GIBT Idioten...
Mika dagegen schaute verwirrt, wie sein Enterhaken abprallte und wieder herunter fiel. Ihm war so, als hätte er kurz was hinter der Mauer hervor gucken gesehen, doch sicher konnte er sich nicht sein. Also auf ein Neues. Wenn es nun wieder abprallen würde, wäre das echt paranormal.
Doch dieses Mal lief alles ohne Probleme ab, der Haken beschrieb eine wunderbare parabolische Flugkurve, verfing sich auf der anderen Seite und bot stabilen Halt für einen sicheren Aufstieg. So wie ein Enterhaken eben funktionieren sollte. Dann lief Mika mit dem nun beinahe leeren Rucksack die senkrechte Wand hinauf. Dieses Seil hatte echt viel Platz gekostet und war echt schwer gewesen. Nun war es so viel einfacher. Das allein genügte, um dem Zimmermann wieder bessere Laune zu bescheren. Beim Gedanken an das, was ihn erwarten würde, sobald er die Waffe gestohlen hatte, wurde er beinahe übermütig. Schnell kletterte er auf die andere Seite und vor ihm erhob sich das echte Hauptgebäude der örtlichen Marine. So weit war er nun gekommen und es sollte noch weiter gehen. Vorsichtig löste er den Enterhaken und überlegte, wie er ihn nun am besten verwenden sollte, denn der Baumakrobat hatte sicher keine Lust, erst die Mauer hinunter zu klettern und dann hinüber zu rennen. Da musste es einen cooleren Weg geben. Zum Glück war der Dunkelhäutige mit einem außerordentlichen Sinn für Coolness ausgestattet, welcher es ihm erlaubte, binnen Bruchteilen einer Sekunde den mit Abstand coolsten (und für ihn machbaren) Weg ins Gebäude zu finden. Selbstverständlich wäre ein Eindringen von oben oder mit einer Explosion sehr viel cooler gewesen, doch leider verfügte Mika im Moment weder über die Fähigkeit zu fliegen noch über Explosivstoffe. Ein Mangel, den er aufrichtig bereute und sich fest vornahm, ihn nie wieder vorkommen zu lassen. Doch es gab ja immer noch andere Alternativen.
Also nahm der Afro-Träger mal wieder den Enterhaken und fing erneut an, diesen herum zu wirbeln. Sein Ziel war das Dach des Gebäudes. Leider überschätzte er sein Wurfvermögen minimal, sodass der Wurf ein wenig zu niedrig ging und das Stück Metall an der Spitze des Seils ein paar Meter unter seinem wahren Ziel ein größeres Fenster durchschlug. Verärgert wollte der Zimmermann das Tau wieder einholen, doch der Haken hatte sich verfangen. Damit nicht gerechnet, hatte er einfach mit einem festen Ruck daran gezogen, sodass er sich dank der Verankerung nun selbst von der Mauer zog und einem Affen an der Liane gleich auf das Hauptgebäude zu schwang. Der überraschte Mann, der zudem noch während des Schwunges von einer Windböe erwischt wurde, welche ihn in Rotation versetzte, ließ nur noch einen überraschten, langgezogenen Schrei los, welcher in etwa nach Ahhh-Huaaaa-Huaaaaa! klang, bevor er gegen die Mauer klatschte. Einen halben Meter tiefer war ein Fenster, durch welches er sich hätte schwingen können.
Minimal benebelt hing er nun wie ein nasser Sack an dem Seil und konnte sich glücklich schätzen, dass er nicht aus Versehen losgelassen hatte. Er spürte, wie ihm etwas warmes aus der Nase in den Mund hinein lief und schätzte, dass er sich bei der Aktion den Riechkolben ein wenig verdellt haben müsste. Aber das waren nur Kleinigkeiten und würden ihn nicht weiter behindern. Sich mit einer Hand festhaltend griff er mit der anderen in seine Hosentasche, zog ein kleines Taschentuch heraus, rollte es zusammen und steckte sich die kleine Taschentuchrolle ins blutende Nasenloch. So ausgestattet ließ er sich auf den den etwas niedriger liegenden Fenstersims fallen, der Tatsache bewusst, dass es leider keine Möglichkeit gab, seinen Enterhaken samt Seil aus dieser Position wieder zu bekommen. Er nahm den Spalthammer fest in die Hand und benutzte das untere Ende des Stiels, um damit das Fenster auf die unsanftere Art zu öffnen.
Mit einem sanften Sprung landete Mika auf dem Boden inmitten einiger Scherben des soeben zerschmetterten Fensters. Vorsichtig sah er sich um, ob denn auch niemand in der Nähe war, den er alarmiert hätte haben können. Glücklicherweise war niemand zu sehen.
Doch es dauerte nur ein paar Sekunden, bis er lautes Fußgetrappel, Geschrei und vielleicht sogar ein paar Schüsse hörte. Da kam jemand angerannt. Und zumindest die meisten dieser Sorte waren nicht in besonders guter Stimmung! -----> Stiefel voran, der Rest folgt!
 
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Kaja

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Die Übelkeit zurückgeschluckt schaute die Rothaarige sich den halben Riesen an. Mit seinen gut zwei Metern überragte er die Köchin um gut zwei Köpfe! Die Axt in seinen Händen schien aber auch nicht gerade kleiner zu sein. “Ehm.. Ajane.. es tut mir leid, aber Kathy sagt, dass ich..“, fing das Schwergewicht an sich bei dem Zwilling zu entschuldigen, doch diese sprach ihm unerwartet ins Wort: “Na, na, na.. Einer nicht bewaffneten Person jemand auf den Hals zu hetzen, anstatt sich selber die Hände schmutzig zu machen? Nichts anderes hätte ich von dir erwartet, Miss Lolita. So feige wie du dich hinter ihm versteckst, hast du wohl schlicht und ergreifend Angst zu verlieren, was?“ Die Wut stieg dem Mädchen mit den zwei Schwertern bildlich ins Gesicht. “Du verfluchtes Biest! Bruce geh beiseite! Das Biest gehört mir!“ Der Mann schien nun sichtlich überfordert zu sein. Er war nun zwar froh, dass nicht gegen Ajane kämpfen musste, aber wem sollte er nun Beistand leisten? Kathy gehörte zu ihrer Gruppe, aber Ajane war immer gut zu ihm.. Hin und her gerissen versuchte er mal hier mal dort die Situation zu mildern, allerdings Hoffnungslos. Nicht da Kaja unbedingt waffenlos gegen die Zornige kämpfen wollte, sondern weil Kathy in ihrer Wut nun endlich mal Dampf ablassen musste. Naja, und die Rothaarige schien dafür perfekt zu sein.
Nachdem die Lolita ihr Schwert gezogen hatte, war der Piratin bewusst, dass sie hier auf der Verliererhand steht, sofern sie nicht schleunigst eine nützliche Waffe auftreiben kann. Die ersten Angriffe ausgeweicht, versuchte sie die ganze Breitbande des Ganges auszunutzen. Mal schwang sie sich mithilfe der herunterhängenden Rohren über sie hinweg, dann wiederum machte sie andere athletische Kunststücke um den zielsicheren aber noch immer zornigen Hieben der Silberhaarigen auszuweichen. Immer wieder stichelte die Rothaarige ihre Gegnerin etwas an, wie zum Beispiel mit Kommentaren wie: ‚Mehr hast du nicht drauf?‘ oder ‚Daneben.‘. Aber der Köchin war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie musste sich eine Waffe besorgen. Natürlich könnte sie diesen.. Idioten fragen ob er ihr seine Axt leihen würde, doch, sie hatte bisher noch nie mit solch einem Ding gekämpft und es würde ihre Bewegungsfreiheit wohl um einiges beschränken, also was tun?

Während in einem Gang des Kellers der Marinebasis auf Modaha ein Kampf einer Furie kontra eines Biests verlief, spazierte nichts ahnend ein zufriedener Marinesoldat auf genau diese Stelle zu. Er wirkte sehr glücklich und summte fröhlich vor sich hin. Es dauerte nicht lange, da würde er auf die zwei Frauen stoßen und den hilflos zusehenden Mann, der seinen Mund immer wieder auf und zu machte, als ob er etwas sagen wollen würde, dann aber doch nicht wusste was. Aber dies ist nur nebensächlich.
Die zwei Kämpfenden achteten nicht wirklich auf Nebengeräusche. Sie machten genug Chaos und Lärm für sich, wobei, als Lärm nur das zornige Fluchen von Kathy dienen konnte. Abermals schwang Kathy ihr Schwert auf die Rothaarige, die jenem geschickt ausweichte und…
… plötzlich lag da ein toter Marinesoldat auf dem Boden. Vage erinnerte sich die Köchin, dass sie zuvor noch ein zufriedenes “Nur noch diese Woche und dann gehe ich in die Pension!“ vernehmen konnte, doch dies war nicht so wichtig. Priorität war, dass dieser Mann ein Schwert bei sich trug. Tot war er, also konnte sie sich die Waffe ohne große Mühen an sich nehmen. Sie zog es aus der Scheide, grinste und bekam den zweiten Schock. Dieser war groß genug, dass sie beinahe laut aufgeschrien wäre. “Was zum Teufel ist DAS! D-dieses Ding ist unpoliert, hat überhaupt keine Schärfe und wahrscheinlich muss ich noch Angst haben, dass es nicht bei der ersten Konfrontation in Zwei bricht!“ In letzter Sekunde konnte sie den Hieb der Silberhaarigen ausweichen. “Wie kann es sein, dass das größte Militär der Welt die mieseste Grundbewaffnung haben kann?!“ Diesmal entdeckte sie ein Loch in der Verteidigung ihrer Gegnerin. Sie schlüpfte unter ihrem Hieb hindurch und stieß zu. “Jetzt hab ich dich, Süße.“
 

Boris

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Boris sah, wie ein Mann mit braunen Haaren hinter dem Marineoffizier stand und diesem eine Stangenaxt mit Frontstachel in den Rücken gerammt hatte. Der Neuankömmling hob den Offizier etwas und warf ihn mitsamt Waffe etwas achtlos zur Seite, er nahm dann die Sense des Marinemannes hoch und begutachtete sie, obwohl er die Klinge ein gutes Stück von sich weg hielt. „Seestein.“ Er nickte seinen Gedanken zu und wandte sich an den am Boden liegenden Boris, welcher langsam wieder Kraft in sich spürte. „Kleiner Tipp von deinem Sempai: Seestein wirkt wie Wasser bei Teufelsfruchtessern: Es nimmt dir alle Kraft. Hätte nicht gedacht, dass ein Rookie so einen heftigen Kampf liefern könnte, weswegen ich dich frage...“ Der Fremde weitete seine Augen, dann wich er nach hinten aus, um einen schwachen Haken vom Glatzkopf zu entgehen. „...ich dich frage, warum die versuchst mich zu hauen. Ich habe dich gerettet!“
„Ho? Gerettet? Du hast BORIS den Gegner gestohlen!“ Ja, das ist Boris. Wenn du ihn vor einen stärkeren Gegner rettest, dann empfindet er einmal keinerlei Dankbarkeit und dann möchte er dich noch vermöbeln, da du ihm den Spaß am Kampf genommen hast. „Also wird BORIS nun dir in den Arsch treten!“
„Schreibt mich nicht ab!“, grunzte der Kerl mit der Waffe im Rücken: „Keine Ahnung wer ihr seid, aber die Marine wird euch übers Knie legen! Ich bin noch lange nicht fertig!“ Langsam richtete er sich auf die Knie, die Stange Richtung Decke.
„Dann werde ich dir wohl Manieren beibringen müssen. Ich habe gerade eine Seesteinsense, also wird das nur Sekunden brauchen!“ Der Neue ignorierte den Halbtoten.
Boris nicht. Er schnappte sich die Stange, an dem der alte Gegner aufgespießt war und führte sie mit beiden Händen: „Dann braucht BORIS nur eine größere Waffe! Spür den Zorn vom BORIS Marinespeer!“
„Hä?!“
„Ernsthaft?!“ Der Neue lachte: „Du bist verrückt und das gefällt mir!“ Und so begann der Kampf zwischen zwei langstieligen Waffen. Der Neue führte die Waffe sicher und mit Expertise, auch wenn er mit einer anderen Waffe angekommen ist. Boris dagegen führte den BORIS Marinespeer eher unbeholfen, sehr zum Leidwesen des Offiziers, der nicht nur mit seiner eigenen Waffe Bekanntschaft machte, sondern auch mit der Decke, den Wänden und dem Fußboden.
Ein Minute des Hackens später und es hat nur einer Blut vergossen... und zwar Stanley Grimm, welcher eher nun Ähnlichkeit mit einem dreckigen Lappen hatte. Er war voller Blutergüsse und kleineren Schnitten, dazu war sein Brüllen einem Stöhnen gewichen.
Der neue Typ war stark und Boris mochte es! Es lohnte sich immer mehr, dessen Arsch zu treten! „Nett, aber ich habe es etwas eilig... ich werde die Sense mitnehmen, danke Stan! Dummerweise werde ich wohl die andere Waffe dalassen müssen, aber das ist mal der Preis. Deswegen, Boris, empfehle ich mich!“ Der Typ warf die Sense ein Stück nach hinten: „Ich bin Ba Chao von der Teufelseinheit des Dons... Du denkst vielleicht, dass du stark bist, aber jetzt sind wir in der Basis! Du hast vielleicht gedacht, dass du etwas Besonderes bist, aber weißt du warum wir die Teufelseinheit sind? Weil wir alle Teufelsfrüchte haben!“ Ba Chao sprang auf Boris zu, der Marinespeer zischte, aber Ba Chao wich dem aus, drehte sich im Sprung um, pflanzte beide Hände auf den Boden und...
Boris verstand nicht, was genau passierte. Er wusste nur, dass er plötzlich nach hinten flog, direkt in den Einsturz hinein und sich weit hineingrub. Puc flog dabei von einem Trümmerstück nach vorn und stand nun dem Mann namens Ba Chao gegenüber, welcher wieder... normal wurde. „Quiek!“ Forderte er den Mann heraus, aber jener lachte nur.
„Vielleicht ein anderes Mal. Ich habe es aber nun eilig.“ Ba Chao nahm die Sense auf und legte sie sich auf die Schulter, wobei er immer aufpasste, dass er ja nie das Klingenblatt berührte und es so weit wie möglich vom Körper entfernt trug. Dann rannte er los.
Eine Minute später schoss eine riesige Hand aus den Trümmern des Einsturzes und fegte Steinstücke weg. Boris schälte sich heraus und fragte sich, warum er das Gefühl hatte, als hätte gerade ihm jemand ernsthaften Schaden zugefügt. Seine Brust brannte wie Feuer und hätte er nachgesehen, wäre ihm bewusst gewesen, dass er zwei saubere blaue Flecken nun hatte.
Mit Grimm auf dem Boden und Ba Chao weg, war hier niemand mehr zum Kämpfen übrig. Boris nahm Puc auf die Schulter und lief los, Richtung... Die Puc auch immer ansagte: „Puc? Don war doch der Kerl, der für Kassia, Rin und Waylander verantwortlich war, oder?“ Ein kurzes Quieken als Bestätigung. „BORIS... BORIS wird jeden Einzelnen von denen fangen und in den Arsch treten!“
 
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Kathy & Bruce

Dies geschah, während Ba Chao Boris erklärte, dass jeder in der Teufelseinheit über Teufelskräfte verfügte. Als Kaja den Marinesäbel Kathy ins Gesicht stoßen wollte, war jene vollkommen regungslos geblieben. Auf ihrem Puppengesicht war Überraschung, Fassungslosigkeit und Verwunderung zu lesen... Der Säbel berührte ihre Haut... und glitt ohne irgend etwas zu erreichen an dieser ab. Für Kaja wäre es ungefähr das Gefühl, als hätte sie versucht nasse Seife mit einem stumpfen Messer zu schneiden.
„Warum...? Wie...?“ Ajane kannte Kathys Teufelskraft. Es war unmöglich, dass Ajane einen solchen Angriff gegen sie geführt hätte, denn diese Unbekannte stand nun vollkommen offen nach dem missglückten Angriff da. Doch weil Kathy sich keinen Reim darauf machen konnte, bekam Kaja keinen knallharten Konter. „Wer bist du? Warum siehst du aus wie Ajane?!“ Ihr Hassobjekt zu sehen und zu wissen, dass es nur eine Kopie war... Kathys Gedanken kamen schrill und wasserfallartig heraus: „Hast du eine Teufelsfrucht gegessen, die dein Aussehen verändert und du hast Ajanes Gestalt angenommen?! Hast du dich operieren lassen, weil du wie sie sein wolltest?!“ Dass diese beiden Gedanken als erstes kamen, zeigte Kathys verzerrtes Weltbild: „Zufall? Oder... Familie?“ Ein breites, kaltes und hasserfülltes Grinsen kam über ihr Gesicht: „Eine Cousine? Eine Tante? Eine... Schwester?“ Kathy lachte schrill und voller irrer Freude: „Perfekt! Ausgezeichnet! Das Glück ist mit den Schönen!“ Sie sah Kaja an, als wäre diese ein besonders leckeres Dessert: „Falls du... und Ajane... falls ihr verwandt seid, dann kann ich nichts dafür, wenn du stirbst. Immerhin störst du uns bei dieser wichtigen Aufgabe!“ Dass sie den Satz und Inhalt so verzerrt hatte, zeigte wie ihre Blutlust anstieg. „Wehr dich nur. Du kannst mich nicht verletzen!“ Kathy hob mit absoluter Fahrlässigkeit die Waffe, als würde sie nun ihr Gegenüber dazu einladen, noch mehr Angriffe auszuführen. Und leitete selbst langsam die eigene Attacke ein.


Ba Chao & Joe
„Alles klar?“, fragte Joe der sich nervös die Tolle kämmte. Ba Chao kam gerade zurück, er wollte nach etwas schauen und Joe sollte hier bleiben und Wache schieben, doch nun wo Chao zurück war, hatte jener eine neue Waffe.
„Nur etwas Spaß.“ Er war ruhig, aber Joe fiel auf, wie weit er die Klinge seiner neuen Waffe von sich streckte. War sie etwa so dermaßen scharf? „Wir müssen weiter. Immerhin willst du ja so schnell wie möglich zu uns gehören, nicht wahr?“
Joe schluckte schwer. Er wusste, dass hier alles Monster waren, aber er wollte einer von ihnen sein. Für den Don!
 

Kaja

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Noch leicht verwundert, warum die Angegriffene sich überhaupt nicht wehrte, nicht einmal versuchte auszuweichen und dann war da noch das überraschte Gesicht von Kathy. Alles ergab für die Rothaarige keinen Sinn. Erst recht verstand sie den Verlauf der Dinge nicht, als ihr gut gezielter Schlag an ihr abrutschte! Einfach so, als ob nichts wäre. Sie starrte die Silberhaarige an und danach begutachtete sie skeptisch den Marinesäbel. Ist er etwa so stumpf, dass er schon glatt wurde?!
Allerdings noch während die Köchin sich versuchte einen Reim über dieses ungewöhnliche Phänomen zu machen, gaben die kuriosen Fragen der hitzigen Frau ihr schon einen guten Tipp. “Eine Teufelsfrucht also…?“ Kaum jenes gedacht, sprang die Trickserin einige Meter weiter nach hinten. “Ai kennt sie und wusste wohl von ihrer Fähigkeit.. also.. habe ich Mist gebaut.“ Das Fazit, dass die Schwertkämpferin nun den Zwilling auch noch unwissend entlarvt hatte, nervte sie etwas, war allerdings nicht so störend, wie ihre Ansage. “Wehr dich nur, du kannst mich sowieso nicht verletzten…“ Die Augen rollend versuchte die Piratin den ankommenden Angriffen auszuweichen. Die Blutlust ihrer Gegnerin war mittlerweile kaum mehr nicht spürbar; allerdings schien ihr Partner noch immer nicht verstanden zu haben, dass sie nicht Ajane ist. Oder doch? Aber dies sollte nicht ihr Problem sein. Ihr Problem bestand nun darin, diese tollwütige Lolita mal eine Lektion zu lehren. Doch wie lehrte man solchen Menschen etwas, wenn man an ihrer Haut abstreifte?! Oder ist das nur am Gesicht?
Kopfschüttelnd sprang die Tetsukage wieder zur Seite. Dass die Teufelsfruchtesserin die Gewöhnliche wieder um haaresbreite nicht erwischte schien sie erneut wütend zu machen. “Hey… Kitty Kathy.. wie nennt man denn deine Frucht nochmal?“, versuchte die Köchin die Angeiferin etwas abzulenken und nutzte die wenigen Sekunden um einen kleinen Plan zu kreiieren. Wenn jenes nicht helfen würde, dann müsste sie auf ihre Schnelligkeit vertrauen und so schnell es ginge irgendwohin abhauen! Aber so weit waren wir ja noch nicht. Noch stand Kage da und sprang von einer Wandseite zur anderen. Versuchte Kathy dabei so stark es nur geht zu reizen, damit jene so gut es ginge mit ihren Angriffen die Wände beschädigte. Zuerst waren es kleine Risse. Danach wuchsen sie und gedeihten!

“Ehm.. Kathy?“ “Sei jetzt still!“ Bruce schien etwas irritiert hin und her zu schauen, ehe er es erneut versuchte: “Aber Kathy…?“ “Nicht jetzt!“ “Und noch etwas hier..“ Kurze Stille. Man hörte wie die Schwerter ab und an gegeneinander knallten und wie sie an den Wänden abprallten. “Kathy.. ich muss dir etwas sagen..“ Entnervt blieb die Lolita stehen und starrte ihn an. Sie hatte keine Angst das Kaja weglaufen würde, sie war vorerst in die Enge getrieben worden. Angreifen konnte sie sie ja ruhig. Mit ihrer Teufelskraft würde sie eh nichts erziehlen können. “Was ist nun du Hohlochse! Siehst du nicht, dass ich hier kämpfe?!“
In diesem Moment nutzte die Rothaarige ihre ganze übrige Kraft um gegen die letzte halbwegs haltende Wand zu schlagen. Was als nächstes geschah war schwer zu definieren. Der eigentliche Plan war, dass die Decke des Kellerabteils zusammensackte und die Silberhaarige unter sich vergrub; allerdings war in den Plan nicht mit eingerechnet worden, dass irgendein Vollidiot einige Räume überhalb von diesem Ort der Kampfszene entfernt die Toilletten der Marinebasis sprengte und dadurch eine gewisse.. Wasserflut auslöste, die eben sich so schön über genau jener Deckenwand sammelte, die gerade herabstürzte. Demnach fiel nun nicht nur die Decke auf Kathy herab, sondern auch das Toillettenwasser.. mitsamt den Fäkalien darin..
Kaja hatte das Glück, dass sie kaum etwas von dem stinkenden Wasser abbekam, allerdings roch es nun verdammt übel hier. Die Nase mit einer Hand zu haltend starrte sie auf ihre Gegner, wobei Bruce nur still meinte: “..ist nun zu spät..“.
 

Boris

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Ein Wesen was so groß war wie ein Goldhamster, so aussah wie ein Goldhamster und so klang wie ein Goldhamster, von dem aber eine Reihe von Menschen felsenfest überzeugt waren, dass es sich um das Baby eines Riesenhamsters handelte, saß gerade auf dem Boden und hob eindrucksvoll ein Augenlid, fast so als würde es eine nicht vorhandene Augenbraue heben. Der Grund für diese Aktion war der ständige Begleiter dieses Wesens, ein Wesen was deutlich größer als ein normaler Mensch war, dass so aussah wie eine Masse bewegender Muskeln und so klang wie eine kaputte Schallplatte, die immer nur die gleichen Worte wiederholen konnte und von dem eine Reihe von Menschen felsenfest überzeugt war, dass es sich hierbei um die ärmste Ausrede von einem Menschen handeln muss.
Das Wesen das als Riesenhamsterbaby bezeichnet wird, seufzt eindrucksvoll, während es den Menschen bei der Arbeit zusah und begann endlich die Stille zu brechen: „Quiek?“
„Natürlich ist das eine tolle Idee! BORIS ist ganz begeistert davon!“ Mit einem verwegenen Lächeln und einer männlichen Pose machte der Glatzkopf seinen Standpunkt klar und nahm wieder sein Vorhaben auf.
Was da wohl kommen mag?
 
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