Schwarzpulvervirtuoso
Kampfart: Schießen
Waffenart: Schwarzpulverwaffen
Schusswaffe: Alle Arten von Schwarzpulverwaffen, primär Muskete, Kanone und Granate
Klassen: Scharfschütze
Verfügbarkeit: Bedingt; Waffenmeister, Jobtechnik:
Brennbare Stoffe
Beschreibung: Ein Schwarzpulvervirtuose ist zu vergleichen mit einem Künstler... Allerdings hat er vielleicht etwas merkwürdige Pinsel und Farben. Seine Leinwand ist das Schlachtfeld. Der Virtuoso ist ein Meister der Benutzung von Schießpulver in all seinen Variationen. Sein Lieblingswerkzeug sind häufig Bomben und Granaten, aber auch alle anderen Arten von Schusswaffen, die Schießpulver benutzen. Da Pistolen allerdings in diesem Punkt eher langweilig sind – gewissermaßen die Triangel des Orchesters – stoßen sie auf wenig Liebe unter Schwarzpulvervirtuosen. Die Anwender dieses Stils lernen mit steigendem Können die exakte Verwendung von Schießpulver in all seinen Varianten und verbessern ihre eigenen Mischungen. Ein Meister ist in der Lage, punktgenau zu bestimmen, wann eine Granate explodiert, die Lunte einer Kanone abbrennt, wie stark der Rückstoß seiner Waffe ist und wie schwer sein Feind getroffen wird. Dies resultiert darin, dass sich ein Feind einem verwirrenden Spiel aus Explosionen, fliegenden Kugeln, Minen und Granaten gegenübergestellt sieht, die dazu noch von einem dichten Schwarzpulvernebel verschleiert werden, der ihren Kontrahenten nicht im Geringsten zu stören scheint. Schrapnelle fliegen durch die Gegend aber durch das exakte Gefühl für diese Dinge werden auch davon nur die Feinde des Virtuosen getroffen, als ob die Splitter eine persönliche Abneigung verspürten. Als würde der Virtuoso ein Orchester dirigieren, handhabt er mehrere Sprengkörper gleichzeitig. Er zündet Granaten an seinem Gürtel an, wirft sie kurz vor der Explosion scheinbar wahllos, nur damit gleich darauf ein Feind versucht, einem Schrapnell aus dem Weg zu gehen und allzu direkte Bekanntschaft mit der Granate schließt. Die Schockwellen werfen die Opfer des Virtuosen umher, während er selbst einfach entspannt umherspaziert und höchstens einmal einen kleinen Hüpfer macht, wo andere Leute von den Füßen gefegt worden wären. Zu allem Überfluss sind diese Schwarzpulverspezialisten fast alle extrem kräftig, um den Rückstoß ihrer übergroßen
Waffen abdämpfen zu können und ihre Bomben und Granaten weit genug werfen zu können, was bedeutet, dass ein Treffer im Nahkampf ebenso unangenehm sein kann. Die höchste Kunst ist es, die Geschosse des Schwarzpulvervirtuosen aneinander abprallen zu lassen, wie eine Musketenkugel an einer schweren und eher langsamen Kanonenkugel, oder ihren Flug durch Schockwellen einer Explosion zu verändern und so Feinde auf eigentlich unmögliche Art zu treffen. Mit jedem weiteren Schritt zur Meisterschaft ist der Virtuose in der Lage, gleichzeitig mehr brennende Lunten einzuberechnen und im Hinterkopf zu behalten, sowie genauer einzuschätzen, wie sich die anderen Musiker – Gegner und Verbündete – verhalten. Die wahre Kunst ist also die Kombination: genau zu wissen, welchen exakten Effekt jede einzelne Explosion hat und was der Gegner des Virtuosen als nächstes tut. Wer beides beherrscht, der schafft ein wahres Meisterstück aus Stahl, Lärm, Rauch und Flammen. Da ein signifikanter Teil des Kampfstils die Herstellung und Verbesserung spezieller Schwarzpulvermischungen, Schusswaffen oder Bomben ist, kann der Stil nur von Jemandem gelernt werden der den Beruf des Waffenmeisters verfolgt.
Stufe 1:
Stärke 4, Fernkampfgeschick 4
Es ist immer schwer damit anzufangen, ein neues Instrument zu spielen. So ist es dem "Virtuosen" nur ungenügend möglich, die Bewegungen seiner Gegner und die nächste Handlung seiner Verbündeten vorauszuahnen. Somit trifft er fast so häufig ein bewegliches Ziel, wie ein anderes, was ziemlich heikel sein kann, wenn man bedenkt, dass auch er zu den beweglichen Zielen gehört. Am besten beschränkt er sich höchstens auf zwei
Waffen gleichzeitig, sonst sind Querschläger nicht gerade unwahrscheinlich. Wer einen unvorhersehbaren Kampfstil hat oder sehr schnell ist, muss wohl nur die direkten Attacken des Virtuosen fürchten. Der Qualm blendet ihn fast so sehr wie seine Gegner.
Stufe 2:
Stärke 5, Fernkampfgeschick 5, Widerstand 3
Das sieht doch schon eher nach etwas aus. Zumindest werden Verbündete nicht mehr mit Gegnern verwechselt und die Hälfte der Zeit verfehlen sogar die Schrapnelle die Freunde des Virtuosen. Den Überblick über 5 Lunten und Bomben kann der Virtuose zumindest schon einmal behalten, ohne zu große Fehler zu machen und ein gewisses Multitasking ist schon möglich, wie das Zielen mit einer Muskete und das Anzünden einer Granate. Natürlich wird er auch besser darin, gegen schwierige Gegner zu bestehen. Seine Augen haben sich zumindest so sehr an den Qualm gewöhnt, dass er darin ohne allzu große Schwierigkeiten seine Gegner auf 5 Meter ausmachen kann, eine etwas kurze Distanz, wenn man mit Sprengstoffen herumhantiert. Er lernt langsam, wie er sich positionieren muss, um den Schockwellen der Explosionen, dem Rückstoß seiner
Waffen und den Hieben seiner Feinde am besten begegnen zu können, weswegen auch seine Widerstandskraft wichtig wird.
Stufe 3:
Stärke 6, Fernkampfgeschick 6, Widerstand 4
Ein flüssiges Konzert. Seine Verbündeten müssen sich nur noch vor den Schockwellen der Explosionen fürchten, aber diese sind nicht so schlimm wie die Splitter, die umherfliegen. Und bei den 8 Lunten, die brennen und Bomben, die umher rollen, ist das eine ganze Menge. Selbstverständlich wird es so langsam wichtig, dass auch der Werkstoff hochqualitativ ist, deswegen wird das können des Virtuoso in der Herstellung von Schwarzpulver und ähnlichen Werkstoffen seiner Kunst zunehmend wichtiger. Mittlerweile muss es schon beides sein, um den Schrapnellen aus dem Weg zu gehen: Unberechenbarkeit und beträchtliche Geschwindigkeit sind notwendig und erst recht, um nicht gleich in die nächste Explosion hineinzuspazieren, denn der Nutzer des Stils wird zunehmend geschickter darin vorauszusehen, wo er wann eine Bombe hinwerfen muss, damit sie sich später am richtigen Ort befindet. Der Qualm stört den Virtuosen schon auf 10 Meter nicht mehr, was schon besser funktioniert. Weniger handelt es sich bei diesem "Sinn" um eine wirkliche Sicht, als darum, dass der Virtuose lernt, die Positionen von Personen und Gegenständen anhand der Rauchentwicklung und -wirbel zu erkennen. Im Allgemeinen bleibt der Virtuoso jetzt auf den Füßen, wenn es ihn auch vielleicht rückwärts wirft, wenn eine Explosion zu nahe an ihm eintritt.
Stufe 4:
Stärke 6, Fernkampfgeschick 7, Widerstand 5
Nun wird so langsam ein Orchester daraus, denn der Virtuoso lernt, seine Verbündeten mit einzubeziehen. Er kann ihnen mit seinen Fertigkeiten Deckung geben und ab und zu ist sogar einmal eine der Druckwellen von Vorteil, weil sie einen anderen aus dem Weg einer Klinge schubst oder einen Kontrahenten entwaffnet. Mittlerweile sind es 12 verschiedene "Werkzeuge", die von ihm in seinem Kunstwerk eingeplant werden können. Ein dichter Splitterschauer erwartet seine Gegner und so langsam verliert auch die Panzerung von Personen und Gegenständen an Wirkung, da er instinktiv die Schwachstellen zu erkennen beginnt. Der Qualm stört ihn kaum mehr auf 20 Meter, was meistens wohl das gesamte Ausmaß des Schwarzpulverdampfes ist, im Gegenteil, eher helfen ihm die Rauchwirbel dabei, die Aktionen seiner Gegner vorauszuahnen. Selbst größere Explosionen und der Rückstoß schwerer
Waffen werfen ihn nicht mehr von den Füßen und ein Gegner muss schon ganz schön kräftig sein, um ihn zurückstolpern zu lassen. Außerdem lernt er nun auch das Abprallen seiner Geschosse in die Strategie einzuplanen.
Stufe 5:
Stärke 6, Fernkampgeschick 8, Widerstand 7
Mit zunehmendem Können als Virtuose werden seine Sprengstoffe natürlich nicht nur stärker, noch dazu findet der Künstler einen Weg, um die Explosionen ohne Verlust an Stärke hübscher zu machen, immerhin ist das ein wichtiger Teil eines Kunstwerkes. Für den Gegner wird er jedoch trotz der hübschen Farben zu einem Albtraum, zumal diese auch ablenkend sein können. Er kann nämlich so viele
Waffen unter Kontrolle halten, wie er verteilen kann, auch wenn es natürlich bei zu großen Mengen nicht mehr ganz elegant wirkt. Seine Kunstfertigkeit im Fernkampf hat zudem nicht nur die Stufe erreicht, dass ein Schuss von der Wand abprallen kann, um einen Feind in eine Explosion hineinzustoßen, nein, er kann nun auch zum Beispiel eine Kanonenkugel abschießen, von dieser ein Schrapnell oder eine andere Kugel abprallen lassen, nur um mit den Funken die Lunte einer vorher platzierten Mine zu zünden. So wird der Stil sehr unberechenbar für Leute, die sich nicht gut damit auskennen, wie der Virtuose kämpft, etwas, das natürlich auch wieder den Kämpfern schadet, die auf Tempo und schnelle Angriffe setzen. Mit etwas Mühe kann er sogar Verbündete von dem Qualm freihalten, auch wenn das natürlich diesen den Vorteil nimmt, nicht gesehen zu werden, wenn sie Jemand von außerhalb des Qualms oder in Nahkampfreichweite beobachtet. Die Druckwellen baut er eher in seine Bewegungen ein, als dass sie ihm schaden würden. Der Rückstoß einer Waffe stört ihn nicht mehr und man muss schon ein ganz schöner Brocken sein, um einen so erfahrenen Nutzer dieses Stils von den Füssen zu boxen. Außerdem wäre es vielleicht besser, zäh zu sein, denn nur weil die Bomben in der Nähe des Virtuosos ihn nicht stören, heißt das noch lange nichts für seine Gegner. Die lange Erfahrung in der Benutzung von Sprengstoff erlaubt ihm den Schaden an Gegenständen, Häusern oder Schiffen zu vergrößern, in sein Kunstwerk einzubauen und zu seinem Vorteil zu nutzen oder ihn zu minimieren, sodass auf dem eigenen Schiff kaum mehr als ein Rußfleck entsteht.
Stufe 6:
Stärke 6, Fernkampgeschick 9, Widerstand 8
Diejenigen, die diese Stufe erreichen, sind wahre Virtuosen der Kunst. Das Maß an verschiedenen Explosivwaffen, die der Anwender gleichzeitig im Auge behalten und einkalkulieren kann, ist geradezu lächerlich, es wirkt schon fast, als könnte der Meister dieses Kampfstils einige Momente in die Zukunft schauen. Seine Gegner sollten sich darauf einstellen, keine Pause im Lärm, in den Explosionen, im Feuer zu haben, das über ihre Haut zuckt, es scheint nämlich, so dass an jedem Punkt, an den sie fliehen wollen, sich schon eine neue Bombe befindet und jede Deckung eine Falle ist. Selbst gute Intuition und extreme Geschwindigkeit sind ein ungenügender Schutz. Es wirkt, als stünde der Virtuose über dem Inferno, das um ihn herum tobt, selbst schwerste Hiebe können ihn nicht von den Füßen holen und nirgendwo ist man wirklich sicher vor abprallenden Geschossen. Seine Verbündeten wiederum, wenn sie ihm denn vertrauen, sehen, wie Feinde, die sie hinterhältig angreifen wollen, aus dem Weg geschafft werden, bevor sie eine Gefahr werden können. Die Verbündeten wandern wie durch Zauberhand unbeschadet durch die Schrapnelle und das Feuer, geschützt durch das Gespür des Virtuosos. Wenn dieser es seinen Verbündeten beibringt und sie schon eine Weile mit ihm verbracht haben, sind sie zudem in der Lage, zumindest einen großen Teil des Qualms zu ignorieren, den er verursacht und zu lernen, die Rauchwirbel etwas einzuschätzen, was dies auch in Gesellschaft ohne weiteres zu einer funktionellen Strategie macht. Tatsächlich sind seine Explosionen nicht mehr nur verheerend – sie sind auch wunderschön und wenn die Schlacht vorüber ist, können auch Leute außer ihm das Muster erkennen, das er gezeichnet hat.