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Lucian Vicomte de Villefort

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Lucian

Piratenkapitän
Beiträge
148
Crew
Luster-Piraten
Posten
Kapitän
Alter
22 Jahre
Größe
1.94 Meter
Steckbrief
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Kampfstil
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Charakterdatenblatt

Persönliche Daten

Name: Vicomte de Villefort
Vorname: Lucian
Spitzname: Abendstern, Lichtbringer, Geist, Künstler des Todes, [Lu, Luc, Vicomte]

Geburtstag: 24. Dezember
Alter: 22
Größe: 1,94 Meter
Gewicht: 88 Kg

Augenfarbe: Weiß
Haarfarbe: Weiß

Aussehen: Lucian entspricht in etwa dem typischen Bild eines Adeligen von Monte Gomero. Seine Haut ist blass, ohne kränklich zu wirken. Seine Venen schimmern jedoch an vielen Stellen deutlich sichtbar hindurch. Er ist hoch gewachsen und von einem grazilen, schlanken Wuchs, erscheint aber weder zart noch dürr. Was ihn von anderen, verweichlichten Adeligen jedoch klar abgrenzt, sind die gut ausgeprägten Bauchmuskeln und die deutlichen Konturen der Arm- und Beinmuskulatur. Auch wenn man meinen könnte, dass sein Körper mehr auf Schnelligkeit und Wendigkeit ausgerichtet sei, ist dies ein Eindruck der durchaus täuscht. In seinen langen Armen verbirgt sich erstaunlich viel Kraft und die vielen Narben auf seinem Körper, wie jene auf seinem Rücken, sowie den Handgelenken und Unterarmen, können Geschichten davon erzählen, wie viel Schmerz er zu erdulden vermag. Auch seine Finger sind sehr lang und dünn, bleiben dabei ebenfalls erstaunlich kräftig. Die Schwielen auf seinen Handflächen zeigen ganz deutlich, dass er weiß wie es ist, hart zu arbeiten. Sein Gesicht ist ziemlich schmal, sein Kinn läuft recht spitz zu. Die schmalen, hellen Lippen passen dazu ziemlich gut. Seine Nase ist grade und flach. Die hohe Stirn, die leicht ausgeprägten Wangenknochen und die graden, dünnen Augenbrauen würden aus Lucian eigentlich einen sehr attraktiven Burschen machen. Doch einen Punkt gibt es, der dagegen spricht: Seine Augen. Diese sind etwas größer als in der Norm, sitzen leicht schräg und haben einen starren, gefühllosen und grausamen Ausdruck. Manche sagen, es seien die Augen eines Toten. Dazu kommt die ungewöhnliche Farbe der Iris. Diese ist von einem extrem grellen Weiß, das von einem schwarzen Ring umrahmt ist und den Augapfel selbst fast schon grau wirken lässt. Unter seinen Augen hat er sehr stark ausgeprägte, dunkle Ringe. Die Haare des jungen Mannes sind ebenso weiß, wie seine Pupillen und wirken ein wenig wie frisch gefallener Schnee. Sie reichen ihm bis zu den Schultern und fallen mit einem Mittelscheitel glatt herab. Auch wenn sie sauber und gepflegt aussehen, hat er keine wirkliche Frisur, denn kaum einmal zwei Strähnen sind exakt gleich lang. Er schneidet sie sich selbst so weg, wie sie ihn stören, was zur Folge hat, dass sie hinten ein wenig länger sind, als an den Seiten. Den einzigen Schmuck in seinen Haaren in ein dünner Zopf, den er rechts von seinem Gesicht geflochten hat.

Blutgruppe: B Negativ

Besondere Merkmale: Ganz egal ob er sich alleine oder in einer größeren Menschenmenge aufhält, Lucian fällt einem immer ins Auge. Er wirkt wie ein Fleck eines Gemäldes, dass der Künstler zwar vorgezeichnet, aber nicht ausgemalt hat. Jegliche Farbe scheint bei ihm zu fehlen. Das fängt bereits bei den weißen Haaren und Pupillen an. Letztere verleihen ihm eine beunruhigende, fast schon übersinnliche wirkende Aura und nur die wenigsten schaffen es, seinem starrenden Blick längere Zeit stand zu halten. Aber auch seine Haut ist unnatürlich blass und fast so weiß, wie bei einem Albino oder jemandem, der jahrzehntelang nicht mehr die Sonne gesehen hatte. Dadurch schimmern seine Adern an einigen Stellen, wie seinem Hals oder den Handgelenken, bläulich durch die Haut. Er selbst ist eben darauf sehr stolz und beteuert, wenn man ihn darauf anspricht, dass sie seine adelige Abstammung und sein „Blaues Blut“ unterstreichen würde. Um das Bild abzurunden, kleidet sich Lucian nur in Weiß- und Grautöne, soweit es ihm möglich ist. Dies betont seinen bleichen Körper noch zusätzlich und verleiht im etwas ätherisches. Nicht selten kommt es vor, dass Leute glauben einen Geist vor sich zu sehen, wenn sie ihn nur aus den Augenwinkeln bemerken. Es gibt noch einige andere Merkmale an ihm, die er sehr wohl zu verstecken weiß. So ist sein Rücken von unzähligen, langen Narben entstellt, die ihm durch Peitschen- und Rohrstockhiebe zugefügt worden sind. Er schämt sich nicht für diese, zeigt sie allerdings nur seinen Gegnern, wie ein Mahnmal dafür, was er auszuhalten vermag. Auch seine Oberarme, vor allem die Haut um seine Handgelenke, sind stark vernarbt. Die dünnen Wülste ziehen sich meisten halb, wenn nicht sogar ganz um den Arm und stammen von alten, verrosteten Handschellen, die er viel zu lange tragen musste. Da sie für Lucian keine Kampftrophäen sind, sondern Erinnerungen an eine Gefangenschaft und die damit verbundene Niederlage, verbirgt er sie stets unter weißen Bandagen, die er komplett um beide Handgelenke bindet und die er nur dann abnimmt, wenn er sich wäscht. Ein Merkmal, dass zwar offensichtlich ist, aber meistens erst nach einer gewissen Zeit bemerkt wird, ist ganz simpel. Er Lacht nie. Sein Gesichtsausdruck ist fast immer ernst, nur in den allerseltensten Fällen zeigt sich mal ein schmales Lächeln auf seinen Lippen und das wenn auch nur für wenige Sekunden.

Kleidung: Für einen Bewohner der Insel Monte Gomero ist Lucian immer äußerst feierlich gekleidet. Auf anderen Inseln hingegen würde er nicht weiter auffallen, da man auf der Silberinsel zu Feiertagen meistens nur Kimonos trägt. Was seine Landsmänner nur tragen, wenn es einen grund zu Feiern gibt, ist für den weißhaarigen Mann jedoch seine Alltagskleidung. Für gewöhnlich trägt er stets einen weißen Kimono, der zwar sehr schlicht wirkt, aber nichts desto trotz sehr gut verarbeitet ist und ursprünglich nur für Festtage gedacht war. Er ist aus drei Lagen, wertvoller Seide angefertigt, die mit kaum wahrnehmbaren Nähten miteinander verbunden sind. Als einziges Muster sind gezielt Schmucknähte auf der Außenseite angebracht. Die Ärmel sind sehr lang und weit und gehen bis über Fingerspitzen hinaus. Ihre Säume sind nach Innen umgeschlagen und von außen mit einer fingerlangen Schmuckborke, aus einem etwas dunkleren Weiß, abgesetzt. Wenn Lucian etwas anfassen will, muss er also immer erst seine Ärmel zurück schlagen oder es durch den Stoff umklammern. Um die Beine herum sitzt der Kimono etwas lockerer, so dass er sich gut darin bewegen kann. Der Seidenstoff reicht ihm insgesamt bis zu den Knöcheln und auch der untere Saum ist mit einem etwas dunkleren, fast grauen Saum besetzt. Um seine Taille trägt er einen breiten, grauen Wickelgürtel, den er sehr stramm gebunden trägt. Dieser hält sein Outfit im Prinzip zusammen, denn vor allem um den Oberkörper herum, trägt Lucian seinen Kimono sehr offenherzig. Wenn nicht grade ein Schneesturm herrscht, kann man einen Blick auf seine nackte Brust erhaschen. Seinen Unterleib bekleidet eine Hakama mit Beinteilung, die aus hellgrauem Stoff besteht. In einem Kampf ist sie meistens das einzige richtige Kleidungsstück, dass er trägt, denn seinen Kimono legt er bei gefährlicheren Gegnern stets ab, um zu verhindern, dass dieser zu schaden kommt. Zwar verzichtet Lucian in der Regel auf Schuhwerk und andere Fußbekleidung, dafür trägt er aber noch weiße Leinenbandagen um seine Unterarme. Diese sind sehr dicht und in mehreren Lagen gewickelt, um ja keinen Blick auf die Haut an dieser Stelle zu ermöglichen. Die Leinenstreifen an sich haben etwa eine Länge von vier Metern. Dabei ist der letzte Meter nur sehr locker um die Arme gebunden, so dass er sie auch schnell und Problemlos wieder lösen kann. In besonders kalten Gebieten, vorallem wenn der Boden verschneit oder vereist ist, variiert Lucian seine Kleidung noch etwas. Dann macht er nämliche eine Ausnahme von der Regel und trägt entgegen seiner Gewohnheit doch Schuhe, genauer gesagt stabile, graue Stiefel. Und er ist auch nicht zu stolz, in solchen Gebieten einen weißen Pelzmantel zu tragen, auch wenn man sich durchaus die Frage stellen darf, welchen nutzen ein Mantel hat, wenn man diesen nicht zu macht und tortzdem kein Hemd trägt. Seine gesamte Kleidung ist äußerst gut gepflegt und weißt weder Risse, noch Löcher oder dergleichen auf. Lucian achtet peinlich genau darauf dass er immer sauber und gepflegt auftritt, fleckige oder zerknitterte Kleidungsstücke sind für ihn absolut undenkbar!


Herkunft und Familie

Verwandte:

Vater: Gespard Comte de Villefort (45 Jahre; Lebendig)
Von allen Adeligen von Monte Gomero ist Villefort mit Abstand der mächtigste und einflussreichste. Gleichzeitig ist er auch der Vorsitzende des Gerichts und damit höchste Institution der Judikative von Monte Gomero. Der hochgewachsene, adrette schwarzhaarige Mann von etwa 45 Jahren wirkt auf andere sehr kalt und abweisend. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Villefort für etwas besseres als den Rest der Menschheit hält. Beim einfachen Volk ist er verhasst, denn er gilt als rechthaberisch, ungerecht und unberechenbar. Er biegt sich die Gesetze stets so zurecht, wie er sie haben will. Nebenbei geht er dem Schmuggel, Erpressung und Geldwäscherei nach, was er jedoch alles unter dem Deckmantel seiner eigenen Bank vertuscht. Villefort versucht seit dem Verscheiden des letzten Königs die Macht an sich zu reißen und neuer Herrscher von Monte Gomero zu werden. Nur weil sich etwa zwei Drittel der restlichen Adeligen gegen ihn verschworen haben und der Konteradmiral Kanra ein Auge auf ihn wirft, ist es ihm bisher nicht gelungen.
Obgleich es an Verehrerinnen nicht mangelt, hat sich Villefort niemals eine Frau genommen. Mit seinen Affären zeugte er trotzdem zwei Bastarde, von denen Lucian der ältere ist. Das einzig Väterliche, dass Gespard jemals für seinen Erstgeborenen getan hatte, war ihn als seinen Sohn anzuerkennen. Um seinen Ruf zu schützen und einen Skandal im Vorfeld zu verhindern, akzeptierte er den Balg einer Dienstmagd als seinen rechtmäßigen Erben und nahm Lucian „unter seine Fittiche“. Das bedeutete soviel wie, dass er das Kind in seinen Haushalt aufnahm und von klein an Lehrmeister und Diener dafür bezahlte, den Jungen mit der Rute und der Faust zu erziehen. In den ersten Zehn Jahren entwickelte er sogar eine gewisse Hoffnung, dass sein Bastard sich eines Tages als seiner Stellung würdig erweisen würde. Er war stolz darauf zu sehen, dass Lucian sich als geschickt und klug erwies. Dass man ihn dafür bis zur Erschöpfung folterte, war für Villefort ein annehmbarer Preis, zumal er ihm ohnehin nur dann wirklich Aufmerksamkeit schenkte, wenn er ihn durchprügelte. Erst als sein Sohn älter wurde und seinen eigenen Kopf entwickelte, verlor der Comte schließlich gänzlich das Interesse an ihm. Die beiden gingen im Streit auseinander und Lucian empfindet einen tiefen, erfüllenden Hass auf seinen Erzeuger, sowie den Wunsch, diesen möglichst qualvoll zu ermorden. Er kann allerdings nicht abstreiten, dass viele Eigenschaften seines Vaters auf ihn über gegangen sind. Beide sind berechnende, grausame Menschen, die sich selbst für etwas besseres als den Rest der Welt halten.

Mutter: Valentine Luminosité (Verstorben mit 31 Jahren)
Wer könnte einem charmanten, gutaussehenden Edelmann schon wiederstehen, der einen mit Komplimenten und schönen Worten überhäuft? Valentine Luminosité konnte es jedenfalls nicht. Als gutaussehende, junge Frau aus bürgerlichem Stand verdiente sie sich seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr als Dienstmagd im Anwesen der Familie Villefort. Dort wurde sie mit 18 von dem damals 23 Jahre alten Gespard Villefort verführt, der ihr Verheißungen machte und unerfüllbare Hoffnungen weckte. Natürlich stieß der kaltherzige Adelige sie von sich, nachdem er das Interesse an seinem Spielzeug verlor und bestritt, ihr jemals irgendwelche Versprechungen gemacht zu haben. Was er jedoch schwerlich abstreiten konnte war das Kind, dass sie neun Monate Später gebar. Auch wenn Villefort niemals Kinder haben wollte, vor allem keine mit einer Bürgerlichen, erkannte er den Knaben, der später Lucian genannt wurde, als seinen Erben an. Dadurch wurde zumindest ein Teil von Valentines Träumen erfüllt. Als Mutter eines Adelssohns musste sie nicht mehr länger der Arbeit als Magd nachgehen und führte, wenn auch kein luxuriöses, so doch ein angenehmes Leben in den Mauern des Vollefort’schen Anwesens. Und sie liebte ihren Sohn wirklich über alle Maße, zumal er einige der besonderen Eigenarten ihrer Familie erbte, darunter die helle Haut, die weißen Haare und die silberweißen Augen, die auch aus ihr eine so einzigartige Schönheit machten. Viele Jahre lang war sie der einzige Lichtblick in Lucians hartem Leben und selbst heute ist seine Mutter eine der wenigen schönen Erinnerungen an seine Kindheit. Jedoch wurde ihr von Jahr zu Jahr weniger zeit mit dem Jungen vergönnt, da Villefort fürchtete, ihre Liebe würde ihn schwach machen. Als Lucian zehn Jahre alt wurde, verbannte man sie schließlich aus dem Anwesen und sie zog zurück in ihr Heimatdorf Lalivero, wo sie drei Jahre später starb. Viele behaupteten an gebrochenem Herzen, weil sie ihren Sohn nie wieder sehen sollte.

Halbbruder: Noirtier de Villefort (17 Jahre; Lebendig)
Auch wenn sie den selben Vater haben, sah sich Lucian niemals als Noirtiers Bruder an, denn die beiden unterschien sich von jeher wie Tag und Nacht- Während Lucian deutlich nach seiner Mutter kam und von vielen als weißer Geist bezeichnet wurde, entsprach Noirtier einer zweiten, grundsoliden Version seines Vaters. Es war nicht so, dass Lucian seinen Bruder hasste. Vielmehr widerte der Jüngere ihn einfach an. Noirtier hatte von klein auf eine sehr anbiedernde Art an sich und versuchte es stets, allen recht zu machen, allen voran ihrer beider Vater. Andersherum war Noirtier jedoch auch immer eifersüchtig auf seinen großen Bruder. Er war als zweiter geboren, Lucian als erster. Damit hatte er nach Recht und Gesetz den Titel des Vicomte erhalten, des Erbgrafen, der nach dem Tod seines Vaters zum neuen Comte de Villefort aufsteigen würde. Die einzige Möglichkeit für Noirtier eben jenen Titel zu erlangen, war der Tod des unerwünschten Nebenbuhlers, weswegen er immer doppelt so hart trainierte und mehrmals versuchte, Lucian aufzulauern und ihn auszuschalten. Zu seinem Pech war der Ältere auch einfach der Überlegenere. Dies war wohl auch der Grund, warum Villefort persönlich nie etwas unternahm und seinem kleinen Emporkömmling nie mehr Beachtung schenkte als Lucian. Denn sein Erstgeborener war von natur aus der klügere, stärkere und schnellere. Mit den Jahren wurde die Feindschaft zwischen beiden immer schlimmer, auch wenn Lucian versuchte, seinen kleinen Bruder zu ignorieren und mit Missachtung zu strafen. Den Höhepunkt erreichte diese Streitigkeit als Lucian das Anwesen und seine „Familie“ verließ und dabei die beiden Erbschwerter mitnahm, von dem eines eigentlich Noirtier gehörte. Seitdem sinnt der jüngere Bruder ebenso sehr auf Rache und Lucian, wie dieser sich an seinem Vater Rächen möchte.


Bekannte:

Ferdinand Mondego (45 Jahre; Lebendig)
Herzog Ferdinand Mondego war ursprünglich ein angesehener Adeliger des Königreichs Monte Gomero. Von seinem Leben angeödet, wandte sich Mondego schon mit jungen Jahren der Seefahrt zu und gründete schließlich mit 21 Jahren die ArcCount-Piratenbande. Jahre lang machte er mit seinen Männern den North Blue unsicher und ging dabei brutaler als die meisten anderen Piraten vor. An Gold und Reichtum hatte er nie Interesse, denn davon hatte er mehr als genug. Er wollte sich nur einen Namen machen und als berühmt-berüchtigt in die Geschichte eingehen. Während des Silberkonfliktes trat Mondego in die Dienste des Königs de Dantés und belieferte Monte Gomero mit Waffen und Proviant. Als abzulesen war, dass Monte Gomero nicht länger auf seine Unabhängigkeit bestehen konnte, verriet Mondego seinen König an die Marine, um im Gegenzug eine Begnadigung für seine bisherigen Verbrechen zu erhalten. Um das ganze noch auf die Spitze zu treiben, versprach der Herzog dem König, seine Frau und Tochter in Sicherheit zu bringen. Stattdessen aber verschenkte Mondego die Prinzessin an seinen ersten Maat, als dieser die Mannschaft verließ. Die Königin hingegen nahm er mit auf die Grandline, wo er sie als Sklavin verkaufte. Zurzeit sind die ArcCount-Piraten am Ende der ersten Grandline Hälfte und treiben dort ihr Unwesen.
Während seiner Jugend war Mondego noch ein wichtiger Geschäftspartner Villeforts, obgleich keiner der beiden dies wohl offen zugegeben hätte. Als solcher ging der Pirat im Hause Villefort ein und aus und entwickelte nach einer gewissen zeit ein reges Interesse an dem jungen Lucian. Es ist nicht zu sagen, was er in dem Kind sah, aber er begann, hin und wieder Zeit mit ihm zu bringen. So war es unter anderem Mondego, der Lucian das Schachspiel näher brachte und ihm erklärte, wie man es auf die Realität anwenden konnte. Später sah Lucian den brutalen und berühmten Piraten als eine Art Vorbild, vor allem nachdem bekannt wurde, dass der Insel Monte Gomero mehr schaden zugefügt hatte, als jeder andere Bewohner zuvor.


Geburtsort: Das königliche Mayagan
Geburtsinsel: Monte Gomero
Geburtsozean: North Blue


Persönlichkeit

Interessen: Allem anderen voran ist Lucian ein Spieler und liebt es. Ob es nun Kartenspiele, eine gepflegte Partie Schach oder eine Wette auf etwas ganz banales ist, der Adelige ist jederzeit bereit einzusteigen. Dazu muss man sagen, dass Lucian als Stratege auch ein sehr guter Spieler ist, vor allem was Schach angeht. Er gewinnt meistens und das erfüllt ihn durchaus mit Freude. Dabei stellt er einen erstaunlich guten Gewinner dar, der selten damit prahlt, oder höhnt. Nicht einmal auf Einsätze besteht er, denn der wahre Preis des Sieges ist der Sieg selbst. Allerdings stellt diese Spielsucht auch eine ziemliche Schwäche dar, denn er würde niemals eine Herausforderung oder eine Wette ausschlagen. Das würde seinen Stolz verletzen. Da sich Lucian selbst als einen Künstler sieht, ist ihm Kunst auch sehr wichtig. Er selbst geht verschiedenen Arten nach, um zu entspannen. So ist er sehr bewandert in Origami und Kaligraphie, wobei er für letzteres Sand bevorzugt. Dabei sind nicht die Endergebnisse das, was ihn interessiert, sondern der Weg des Schaffens selber. Die Konzentration, die das Falten des Papiers erfordert, die exakten Handbewegungen, mit denen man ein Zeichen in den feinen, weißen Sand zeichnet. In seinen künstlerischen Schaffensphasen blendet Lucian die gesamte Welt um sich herum aus und ist nur noch für seine Arbeit da. Aber die Kunst, welcher der junge Mann am liebsten nachgeht, ist das Malen von Gemälden. Bevorzugt malt er Szenen aus der nahen Vergangenheit. Um es zu präzisieren: Er hält sein blutrünstiges Treiben und seine Gewaltexzesse in Öl und Kreide fest, gebannt für die Ewigkeit. Kunst und Tod gehen für Lucian Hand in Hand miteinander. Die Vergänglichkeit des Lebens für die Ewigkeit festzuhalten, ist die große Obsession des wahnsinnigen Künstlers.
Neben diesen wichtigen Oberbegriffen, nämlich dem Spiel und der Kunst, ist Lucian zusätzlich noch sehr gerne ein Mensch, der über andere befehlen kann. Er ist für die Machtposition geboren und nutzt diese auch offen aus, sofern er die Möglichkeit hat. So kommandiert er lieber einen seiner Untergebenen dazu ab, eine unliebsame Arbeit zu verrichten, als dies selbst zu tun. Für einen kurzen Augenblick überkommt ihn stets ein gewisses Hochgefühl, wenn er eine Aufgabe delegieren kann, für die er sich zu fein ist. Nicht das dies an der Tagesordnung stehen würde aber trotzdem, man erfreut sich eben an den „kleinen Dingen“. Lärm und Chaos ist ihm zuwider, stattdessen bevorzugt er Ruhe und Ordnung. Alles muss seinen Platz haben, nur dann fühlt sich Lucian an einem Ort wohl. Ordnung, Sauberkeit. Kein Dreck oder Schmutz. Und wenn dann auch noch eine angenehme Stille herrscht, ist alles perfekt. Das Knattern von Segeln, dass Wogen der Wellen gegen einen Schiffsrumpf, kann dabei sehr angenehm und entspannend sein, doch artet es in lautes Geschrei oder nervige Musik aus, kann sich das sehr auf die Laune des Mannes ausschlagen. Der sanfte Klang einer Violine im Hintergrund, okay, aber mehr darf es wirklich nicht sein. Lucian ist einfach kein Musikfreund.
Ansonsten kommen noch ein paar ganz banale Dinge hinzu, an denen sich Lucian erfreuen kann. Diese sind vor allem weiß, seine Lieblingsfarbe, durchsichtig oder allgemein aus Glas. Auch wenn er wenig wert auf Schätze oder Geld legt, so hat er den Anblick von Silber und Diamanten sehr gerne, vor allem wenn sich das Licht in letzteren bricht. Auch an Marmor und wie gesagt Glas ergötzt er sich gerne, vor allem wenn man es mit einer anderen seiner Interessen kombiniert. Schenkt man ihm zum Beispiel ein Marmorschachbrett mit Figuren aus normalem und Milchglas, kann man ein seltenes Lächeln auf seine Züge zaubern. Auch Spiegel hat er sehr gerne. Nicht das Lucian eitel wäre oder viel Wert auf sein Aussehen legen würde, aber glatte, reflektierende Objekte üben eine gewisse Faszination auf ihn aus, vor allem wenn man sie nutzen kann, um dunkle Räume zu erhellen.

Desinteressen: Gewinner spielen und Spieler gewinnen. Doch ist dem einmal nicht so, sollte man Lucian besser aus dem Weg gehen. Denn so gut er auch als Gewinner sein mag, er ist ein wirklich, WIRKLICH schlechter Verlierer. Ist Fortuna ihm zu lange nicht hold, wird er schnell gereizt, was jedoch nur eine kurze Zeit lang hält, ehe er völlig ausrastet. Ist dies der Fall, kennt er weder Freund noch Feind, weswegen jeder seiner Nakama angeraten ist, ihn nicht zu oft zu besiegen. Wie ein altes Sprichwort bereits sagt; Der kluge Spieler lässt das bockige Kind gewinnen, um nicht dessen Launen ertragen zu müssen. Eben so gefährlich ist es allerdings, ihn zu unterbrechen, wenn er grade einmal in ein Spiel vertieft ist oder sich der Kunst hingibt. Ist es wirklich nötig, ihn während seiner Entspannungsphasen zu stören, sollte man dies langsam und mit viel Geduld tun, denn letzteres wird Lucian nicht mit dem Plagegeist haben. Ähnlich reagiert er auf Musik oder anderen Lärm, der unerwünscht ist. Als Mensch der die Stille schätzt und vorzieht, ist ihm jeder unnötige Lärm ein verhasster Streitgrund. Natürlich drückt er auch mal ein Auge zu, wenn es wirklich um etwas wichtiges geht, aber darauf sollte man sich nicht verlassen. Als Ordnungsfanatiker, der er nun mal ist, sollte man auch tunlichst keine Unordnung auf seinem Schiff hinterlassen. Er hasst es, wenn man Dinge einfach irgendwo liegen lässt oder sich etwas nimmt und nicht wieder korrekt wegräumt, was häufig zur Folge hat, dass Lucian den Kopf des Schuldigen nimmt und mit aller Wucht in die Unordnung rammt, wie man es mit Hunden zu pflegen tut. Noch schlimmer ist da nur Schmutz. Im Prinzip ist es ihm egal, wenn die Kleidung oder die Räumlichkeiten einer Person voller Dreck und Staub sind, er sollte es nur nicht sehen, will man nicht, dass die Zornesader auf seiner Stirn anschwillt. Beachtet man all diese Dinge, ist es sogar relativ leicht mit ihm zusammen zu leben. Tu nichts, was er nicht mag, sei sauber und er bricht dir keine Knochen.
Vom alltäglichen abgesehen, gibt es noch andere Dinge, die Lucian hasst und zwar wirklich hasst. Als Misanthrop per se könnte er jedes mal beim Treffen mit einem Menschen kotzen, den mal allgemein als Held bezeichnen würde. Gutmenschen und Narren, die sich durch diese Schwäche der Gesellschaft auszeichnen, die Mitleid genannt wird und sich für andere einsetzen ohne sie zu kennen. Für den Piraten sind sie nichts anderes als Narren, die man eigentlich nicht weiter beachten müsste, wenn sie nicht die nervige Angewohnheit hätten, ihm in die Quere zu kommen. Aber auch andere Charaktertypen sind ihm stark zuwider. Dies sind vor allem und besonders Menschen von hohem Rang, sprich wichtige Adelige, Politiker, Soldaten. Nicht das er etwas gegen den Adel an sich hat, doch es gibt zwei Dinge, die ihn daran stören. Zum einen erträgt er den Gedanken nicht, dass es Menschen gibt, die im Rang über ihm stehen. Er hält sich für den höchsten unter den Sterblichen, also verstößt jeder König oder Adelige, der mehr Wappen in seinem Brief hat, seiner Ideologie. Einfache Lösung für ein komplexes Problem: Jede betroffene Person wird einfach umgebracht. Gewalt ist nicht immer eine Lösung, aber in diesem Fällen schon. Der andere Grund, weswegen er die Oberschicht verabscheut ist deren Dekadenz. Die meisten werden mit dem Silberlöffel in der Kehle geboren und wissen gar nicht wie es ist, hart zu arbeiten, wie es ist Schmerzen und Hunger zu ertragen. Einen besonderen Fall stellen die Tenryuubito dar. Als Sohn eines wichtigen Adeligen hat er in seiner Kindheit einmal die Bekanntschaft mit einigen gemacht. Dieses kurze Treffen hat einen sehr tiefen Hass auf diese Inzuchtbastarde in ihm geweckt, die sich sogar dafür zu fein waren, die selbe Luft wie er zu atmen.
Mit dem Adel kommen außerdem noch andere Menschenarten, die Lucian lieber nicht unter die Augen treten sollten. Dies sind vor allem Ränkeschmieder, Verräter und Schleimer. Den typischen Ränkeschmied hasst er wegen seiner Feigheit. Auch wenn er einen guten und komplizierten Plan immer zu schätzen weiß, so sind die niederen ziele dieser Menschen in seinen Augen die mühe nicht wert. Verrat ist das schlimmste Vergehen, dass man in seinen Augen begehen kann und wer so dumm ist, ihn zu verraten, dem gnade Gott, denn von Lucian kann man keine Gnade erwarten. Es ist auch nicht besser, wenn jemand seine Feinde betrügt, denn Verrat, egal gegen wen, ist immer gleichermaßen verabscheuungswürdig. Und der Schleimer ... nun da muss man nicht mehr viel sagen. Gewürm, dass am besten zertreten gehört.


Mag:
- Glücks- und Strategiespiele
- Gewinnen
- Kunst (Gemälde, Origami, Kaligraphie)
- Gewalt, Blut, Tod
- Macht
- Delegieren, Kommandieren
- Ordnung und Sauberkeit
- Ruhe
- Diamanten
- Spiegel


Hasst:
- Verlieren
- Unterbrechungen
- Lärm
- Chaos und Unordnung, Dreck
- (Möchtegern-)Helden und Gutmenschen
- Himmelsdrachenmenschen, Könige, allgemein Menschen von hohem Rang
- Schwäche
- Schleimer
- Ränkeschmieder und Verräter

Auftreten: Häufig wird Lucian mit einer jenen Marmorstatuen verglichen, deren Schöpfer über solche Kunstfertigkeit verfügten, dass sie fast lebendig wirkten. Aber eben nur fast. Der junge Mann hat etwas statuen- oder puppenhaftes an sich, dass ihn weniger wie ein Geschöpf aus Fleisch und Blut, denn aus Stein erscheinen lässt. Wenn er sich ruhig hinlegt, ist es schwer zu sagen, oder er noch lebt oder doch gestorben ist. Aber es ist grade diese Art, die ihm eine Aura verleiht, die viele Menschen einfach nervös macht, ohne dass er etwas dazu beitragen muss. Es ist die Art, wie er jemanden ansieht, dieser Blick der fast schon ein Starren ist und bei dem man den Augenkontakt einfach abbrechen möchte. Es ist diese edel geschnittene Miene, die nur so selten eine Regung zeigt. Die schmalen Lippen, die Anschuldigungen ausstoßen ohne sich zu öffnen. Wie der Geist eines Verstorbenen wandelt Lucian unter den Lebenden. Ja er macht die Leute in seiner Gegenwart zweifelsohne nervös. Doch gleichzeitig strahlt er auch enorme Ruhe und Gelassenheit aus. Das liegt daran, dass seine Bewegungen stets minimalistisch sind. Er rührt sich niemals mehr als nötig, sei es nun beim Essen oder auch in eine Kampf. Jede überflüssige Bewegung wird von vornherein weggelassen. Außerdem agiert er betont langsam und wirkt sich jedes Handgriffes vollkommen bewusst. Selbst so etwas beiläufiges, wie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr zu streichen, scheint stets voll beabsichtigt und lange eingeplant. Dabei wirkt nichts erzwungen. Er versteht es, aus jedem Auftritt ein Spektakel zu machen, indem er sich einfach so benimmt, wie er es gewohnt ist. Wenn sie ihn das erste mal sehen, halten die gewöhnlichen Menschen ihn meist einfach nur für unnahbar. Lucian ist darüber hinaus ziemlich still und hat die Angewohnheit, nur sehr wenig und wenn dann nur leise zu sprechen. Dadurch wird alles was er sagt, für andere unbewusst hervorgehoben. Selbst eine einfache Bemerkung, die andere als Beleidigung auffassen würden, wirkt bei Lucian gönnerhaft und erst wenn man sich das zusammentreffen mit ihm noch einmal Revue geschehen lässt, bemerkt man die wahren Absichten hinter seinen Worten. Um es in einem Satz zu sagen; Lucians Auftreten entspricht dem eines Königs, der sich dazu herablässt, mit dem einfachen Pöbel zu sprechen.

Verhalten: Hat man sich erst einmal mit dem Gedanken angefreundet, dass Lucian sich strikt für etwas besseres als sein Gegenüber hält, kommt man eigentlich sehr gut mit ihm zurecht. In der Regel behandelt er Menschen mit einer distanzierten Höflichkeit. Nicht weil er so freundlich ist, sondern weil seiner Meinung nach Höflichkeit ein Zeichen von geistiger Stärke ist. Er wuchs bei Menschen auf, die Untergebenen gegenüber stets unhöflich und erniedrigend begegneten und schwor sich, diese Charaktereigenschaft niemals zu übernehmen. Er wollte nie zu so einem Mann werden, der andere beleidigt nur um sich besser zu fühlen. Nur wenn er jemanden vollkommen zu ignorieren beginnt, kann man davon ausgehen, dass er denjenigen für unter seiner Würde hält. Allgemein ist Lucian ein sehr ruhiger Mensch. Selbst wenn er wütend wird, beginnt er nicht unmittelbar zu brüllen. Geht ihm wirklich etwas gegen den Strich, vor allem wenn seine Untergebenen sich respektlos oder unangemessen verhalten, schlägt er stattdessen einen anklagenden Ton an und endet seine Worte meistens mit einem einzigen Affront die er dann wirklich sehr „energisch“ ausspricht. Häufiger jedoch ist es grade seine Stille und sein vor Wut zitternder Körper, der anrät, sich besser unterwürfig zu verhalten. Aber seine wohl direkteste Antwortart ist es, jemanden einfach zu schlagen, zu verletzen oder gar zu töten, wenn dieser in irgendeiner Weise auftritt, die Lucian nicht mag. An für sich ist Lucian nun einmal ein unangenehmer Zeitgenosse, vor allem wenn man eben nicht weiß, wie man mit ihm umgehen sollte. Auf Unterbrechungen, Kritik und störende Fragen reagiert er für gewöhnlich mit ignorieren oder aber mit kurzen, genervten Antworten. Er ist ein freund von Gegen- und Fangfragen, mit denen er andere Ausspielt, ohne das sie es zwingend merken.
Was bei dem jungen Adeligen ganz eindeutig unterentwickelt ist, ist seine Empathiefähigkeit. Entweder er bemerkt es nicht, wenn er andere verletzt oder – und das ist viel wahrscheinlicher – er will es gar nicht bemerken. Er ist unfähig, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und Mitgefühl oder Trauer zu empfinden, stattdessen streut er sogar noch Salz in Wunden. Aber auch umgekehrt kann er nur schwer Freude für andere empfinden. Es gibt außerdem noch eine Besonderheit, wenn Lucian kämpft. Denn Feinde, die ihm einen wirklich guten Kampf geliefert haben, tötet er nur, wenn es nicht anders Möglich ist. Stattdessen belohnt er ihre Stärke auf seine perverse Art, indem er sie verkrüppelt. So würde er einem guten Schwertkämpfer zum Beispiel eher den rechten Arm abschneiden und ihn dann liegen lassen.

Wesen: Wie beschreibt man besten das Wesen eines Menschen? Wenn man es versucht gerät man meistens in Versuchung, einfache Schlagworte zu benutzen. Sicher, es wäre leicht zu sagen, dass Lucian ein berechnender und kaltherziger Mensch ist. Aber was sagen diese beiden Worte wirklich über ihn aus, was für ein Bild kann man sich nun über ihn machen? Gar keins. Mit solch einfachen Phrasen kann man einen Menschen genau so gut beschreiben, wie das Bild eines Puzzles, von dem man nur zwei Teile in den Händen hält. Nur dass bei Lucian nicht nur eines dieser Puzzle vorhanden ist, sondern mehrere, die übereinander liegen. Erst wenn man das oberste Bild verstanden hat, kann man tiefer abtauchen und erst wenn man sie alle genau betrachtet hat, kann man das Gesamtkunstwerk verstehen.
Die oberste Schicht ist noch das, was man leicht beschreiben kann, denn sie trägt er nach Außen. Ja, Lucian ist ein berechnender Mensch. Er handelt überlegt und vorrausschauend. Impulsive und spontane Handlungen passen einfach nicht in sein Weltbild. Für ihn ist die Welt ein Schachspiel, dass er zu gewinnen gedenkt. Und nur wenn man sich vollends konzentriert und dem Gegner immer zwei Schritte voraus ist, hat man eine Chance auf den Sieg. Dabei ist er nicht nur der König seiner Seite, sondern auch der Spieler. Der König muss sich nur um sich selbst kümmern, er muss überleben, während andere für ihn kämpfen und sterben. Der Spieler hingegen ist für alle seine Figuren verantwortlich. Alle Bewegungen, ganz gleich ob der eigenen oder der generischen Figuren, müssen stets im Auge behalten werden. Das bedeutet nicht, dass Lucian seine Figuren, oder genauer gesagt seine Kameraden und Verbündeten mag. Ein kluger Spieler weiß, wann er eine Figur opfern muss, um am Ende zu gewinnen und er macht dies kalt und ohne Reue. Trotzdem versteht er sehr wohl, dass er seine Verbündeten braucht. Ohne sie stünde der König alleine auf dem Brett und das bedeutet etwas, dass selbst ein Laie versteht. Schachmatt. Das er sich selbst als König der weißen Figuren sieht, ist darüber hinaus eine sehr passende Metapher. Denn der König ist die wichtigste Figur und über allen anderen erhaben. Lucian sieht sich selbst als das höchste Wesen an. Alle anderen Individuen, seien es nun Menschen, Riesen, Fischmenschen, Meerjungfrauen oder Zwerge, stehen in seinem Weltbild unter ihm und sind nur dazu da, beherrscht zu werden. Dem entsprechend behandelt er auch andere. Wer keinen Nutzen für ihn hat, den beachtet er kaum. Wer sich ihm in den Weg stellt, der begeht ein Sakrileg. Das einzige, was er an anderen Menschen respektiert, sind Stärke und Intelligenz. Die Herkunft und der Ruf von anderen ist ihm gleich, denn es sagt nichts über die Personen aus. Im Umkehrschluss weiß Lucian es aber durchaus zu schätzen, wenn man ihm einen Dienst erweist. Er zeigt seine Dankbarkeit zwar selten deutlich und offen, doch vergisst er niemals jene, die ihm aus freien Willen unterstützt haben.
Die nächste Ebene seiner Persönlichkeit ist dahingehend schon etwas verzwickter und weniger deutlich zu erkennen. Lucian ist nicht nur ein Spieler und Stratege, er ist auch ein Kunstliebhaber, ein Freund der schönen Dinge. „Schönheit“ liegt dabei wirklich im Auge des Betrachters, denn was der junge Adelige als solche bezeichnet, ist für die meisten grotesk und abstoßend. Denn dieser Teil seines Wesens ist eng mit einem anderen Teil verbunden: Der Gewaltsucht und Blutlust. Lucian ist jemand der andere gerne quält, foltert, verletzt. Der einem alles was man liebt nimmt, um sich an der Verzweiflung zu ergötzen. Aber er tut dies nicht planlos, sondern durchdacht und mit der Kreativität eines Künstlers. Es ist leicht einen Mann zu töten, doch jemanden zu brechen, auf das er nach dem Tode bettelt, dass ist eine Kunst für sich. Einen Leib zu vernichten befriedigt ihn nur in Grenzen, eine Seele zu vernichten, dass versetzt ihn in Euphorie. Und er ist Stolz darauf. Trotzdem versucht er diese Seite zu unterdrücken. Nicht weil er sich ihrer Schämen würde, sondern um nicht für ein blutrünstiges Bestie gehalten zu werden. Sein Ansehen ist ihm dafür zu wichtig. Es ist eben ein Unterschied, ob man gefürchtet wird, weil man für einen bösen Geist, ein höheres Wesen gehalten wird, oder weil alle anderen einen für ein plumpes Tier halten. Er spart sich diese Art ganz alleine für besondere Persönlichkeiten auf und verewigt diese Szenen später in Gemälden und Zeichnungen. Es ist „die wahre Kunst“, wie Lucian es nennt und in der er vollends aufgeht.
Doch worauf basieren all diese Facetten seines Selbst? Was bildet das Fundament für einen so ‚bösartiges’ Individuum? Wie konnte ein Junge aus gutem Haus sich nur so entwickeln? Die Antwort ist ebenso simpel wie sie kompliziert ist. Lucian ist bereits vor langer Zeit einmal gestorben. Vielleicht nicht sein Körper, aber seine Seele ganz gewiss. Dadurch ist ihm jegliche emotionale Reife abhanden gekommen und auch wenn er sich in der nach außen hin benimmt wie ein erwachsener Mann, so bleibt er innerlich dennoch immer auf dem stand eines Kindes. Das macht ihn launisch und er ist häufig schnell beleidigt. Als Junge musste er zu viele Misshandlungen, zu viele Demütigungen über sich ergehen lassen und ist daran zerbrochen. Was zurück blieb, war eine leere Hülle, die das aufnahm, was man ihr beibrachte und es mit dem Wunsch verband, der beste zu sein, etwas besseres als alle anderen zu sein. Er wuchs in einer Welt der Gewalt und Intrigen auf, ebenso wie der Kunst, der Philosophie und der Diplomatie. Doch das Zwischenmenschliche ging dabei verloren. Niemand umarmte Lucian als Kind oder lobte ihn auch wenn er einmal versagte. Der Umgang mit anderen Menschen war so kühl und starr, dass seine Gefühle mit der Zeit zu Zerrbildern wurden oder einfach erfroren sind. Letztlich ist es der Erziehung seines Vaters zu verdanken, dass für Emotionen kein Platz mehr in seinem Leben war. Jene großen Reden, er sei zu höherem bestimmt, er sei geboren um zu herrschen und dass für Mitleid kein Platz in seinem Leben sei, diese Phrasen brannten sich dafür um so tiefer in sein Herz und lenken seither sein Denken. Herrsche. Sei der Höchste. Zeige keine Gnade. Drei eiserne Gesetze, so tief in seinem Wesen verwurzelt, dass sie erst dann verfallen, wenn sein Herz aufhört zu schlagen!


Lebensziel: Wenn man es genau nimmt, dann hat Lucian genau zwei Ziele, ein kurz- und ein langfristiges. Das Kurzfristige ist dabei recht Simpel und einer der ältesten Antriebe, die der Menschheit bekannt sind. Sein Name: Rache! Lucian will sich an seinem Erzeuger rächen, für all das Leid und die Folter, die er als Kind ertragen musste. Für die Missachtung, für die Erniedrigungen! Dafür dass Gespard de Villefort die einzige Person töten lies, die ihm je etwas bedeutete und nicht zu lies, dass er ein normales Leben führen konnte. Aber seinen Vater nur zu töten wäre ihm nicht genug! Lucian hat in seinem wahnsinnigen Verstand den Plan gefasst, Villeforts gesamtes Lebenswerk zu zerstören, seine Seele zu zerbrechen und dann, wenn es für den alten Mann nichts mehr gibt, für das es sich zu Leben lohnt, wird der Sohn den Vater beerben, indem er ihm sein Leben und seinen Titel nimmt. Behält man dabei im Hinterkopf, das Gespard de Villefort einer der mächtigsten Männer des gesamten North Blues ist, merkt man, was für ein anspruchsvolles Ziel sich der junge Mann für die nahe Zukunft gesetzt hat. Doch ist dieser eine Schritt endlich bewältigt, hält ihn nichts mehr in diesem winzigen, schwachen Blue. Sein Langfristiges Ziel ist es, einer der machtvollsten und gefürchtetsten Männer der Welt zu werden. Mit anderen Worten, ein Kaiser! Für das Märchen des Piratenkönigs hatte Lucian nie besonders viel übrig, aber die vier Kaiser, dass ist eine ganz andere Klasse. Mächte, die selbst die Marine fürchtet. Und um dieses Ziel zu erreichen, ist Lucian jedes Mittel recht, denn ihm ist klar, dass nur die grausamsten und stärksten zu einem Kaiser werden kann. Und wenn das ganze bedeutet, dass er jeden Himmelsdrachenmenschen, alle ranghohen Marinekämpfer und jeden namenhaften Piraten auf seinem Weg vernichten muss, so ist dies ein Preis, den er nur all zu gerne bereit ist zu zahlen!


Stärken und Schwächen


Stärken: Was man auch über die brutalen Erziehungsmethoden des Gespard Comte de Villefort halten mag, eines muss man ihnen zugestehen: Sie haben gewirkt! Lucian ist ein sehr gebildeter Mensch mit einem hohen Intellekt, auch wenn er das nicht immer zeigt. In seiner Jugend lernte er die Grundzüge der Nautik und wurde in Medizin, Chemie und anderen Geisteswissenschaften geschult, so das er jederzeit ein nützlicher Assistent für jemanden ist, der sich mit der Materie wirklich auskennt. Außerdem wurde er von klein an in Fechten, Iaidō und Muay Thai unterrichtet, so dass die Bewegungen ihm inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen sind. All seine Techniken verbindet er in seinem ganz eigenen Kampfstil, dem Zi Wei Dou Shu, einer Allroundkunst, die Schwertattacken mit dem Einsatz von Fäusten und Beinen verbindet. Da sie einzigartig ist, fällt es vielen Gegnern schwer, sich auf sie einzustellen, auch wenn die Verbindung so vieler Stile realistisch betrachtet verhindert, dass Lucian jemals ein wahrer Meister in einem Bereich wird. Er ist sich dabei jedoch auch nicht zu fein, schmutzige Tricks anzuwenden und mit Heimtücke einen „ehrlosen“ Sieg zu erringen. Die Jahre, die er auf den Straßen gelebt hat und dort Kämpfen musste um zu überleben, haben ihm dieses falsche Bild von Ehre und Ritterlichkeit, mit dem er erzogen wurde genommen und es durch eine Skrupellose Siegermentalität ersetzt.
Doch die wirkliche Stärke des jungen Mannes liegt in seiner Muskelbeherrschung. Während ein normaler Mensch nur etwa ein drittel der ihm zur Verfügung stehenden Muskelkraft verwenden kann, schafft Lucian es durch bloße mentale Stärke diese Grenze zu überschreiten und seine eigene Muskulatur zu ungeahnten Höchstleistungen anzutreiben. Dieser Zuwachs an physischer Stärke ist jedoch mit einer Menge Nachteile verbunden, die verhindern, dass er längere Zeit diesen Zustand aufrecht halten kann. Nichts desto trotz macht es ihn in einem gewissen Rahmen zum Übermenschen. Zumal sein Körper durch dieses exzessive und brutale Training, mit dem er sich diese Fähigkeit angeeignet hat, äußerst Widerstandsfähig und Schmerzresistent geworden ist.
Lucian ist zudem ein überlegener Stratege und Pläneschmieder. Nicht nur das er in der Lage ist, lange vorauszudenken und die Reaktionen der Menschen richtig einzuschätzen, er hat auch eine Art Schachmentalität für die Realität entwickelt. Er sieht Menschen nicht als Individuen an, sondern als Schachfiguren, den er auf dem Spielfeld verrücken und notfalls opfern kann. Dadurch empfindet er auch kein Mitleid und keine Reue dabei, jemanden aus seinen eigenen Reihen zu opfern und ans Messer zu liefern, auch wenn er es zugegeben nicht gerne tut. Tatsächlich würde er sich sogar selber jederzeit aufopfern, wenn das sein Ziel erfüllen würde oder es keine andere Möglichkeit gibt. Er will siegen und dafür ist er bereit, jeden Preis zu zahlen. Seine Spielernatur treibt ihn dabei jedes mal zu Höchstleistungen an, um auch ja zu siegen.
Auch wenn man seine Taten nicht unbedingt gutheißen muss, so kann man schwer abstreiten, dass der Adelsmann Charisma hat. Auch wenn er nur wenig spricht und von Natur aus eher still und introvertiert ist, können seine Ansprachen und seine Art zu Reden einen doch motivieren oder zumindest in ihren Bann reißen. Er ist ein geborener Anführer und das nicht nur, weil er sich für eben einen solchen hält. Diese angeborene Veranlagung wurde in seiner Jugend gut geschult, da sein Vater ihn zu einem großen Herrscher machen wollte.

Schwächen: Die Wohl größte Schwäche Lucians ist dessen selbstzerstörerische Ader! Bereits sein Kampfstil ist sehr schädlich für seinen Körper und besonders seine Muskulatur, zumal er bei anhaltender Anwendung immense Schmerzen leidet, was ihn auch Mental schadet. Durch das mentale Aktivieren seiner Muskulatur sinkt zudem seine Präzision und er erleidet unkontrollierbare Spasmen und Muskelzuckungen. Als wäre das nicht schon genug, nimmt er in einem Kampf keinerlei Rücksicht auf seinen eigenen Körper. Auch wenn man jetzt noch gegenhalten kann, dass Lucian ohnehin mehr aushält als die meisten anderen, so wiegt das dieses Manko dennoch nicht auf. Wenn es sein muss fängt er auch eine Klinge mit der Hand oder bindet sie, indem er sie sich in den Körper rammen lässt, solange es ihm zumindest kurzzeitig einen Vorteil gewährt. Das Gewinnen ist ihm wichtiger als das Überleben, oder wie er es selbst sagen würde: „Eher sterbe ich, als dass ich verliere!“ Daraus lässt sich auch bereits seine Unfähigkeit ableiten, einen Kampf aufzugeben. Schwer zu sagen ob er dies nicht kann oder einfach nicht will, aber damit er einen Duell vorzeitig verlässt müsste seine Crew ihn schon mit Gewalt von seinem Kontrahenten fort zerren. Eine weitere Schwäche, die mit seinem Stil zu tun hat, ist das dieser auf sehr vielen Aspekten basiert, die sich teilweise sogar schwerlich verbinden lassen. Obgleich diese Vielfältigkeit sicherlicht auch seine Vorteile hat, so wird er doch niemals ein so guter Schwert- oder Faustkämpfer sein, wie jene, die sich ganz einem dieser Wege verschrieben haben.
Manche nennen ihn eine Spielernatur, andere hingegen bereits Spielsüchtig. Wer von beiden auch immer recht hat, Fakt ist, dass es Lucian extrem schwer fällt, eine Wette abzulehnen und sei sie auch noch so banal. Selbst wenn die Chancen auf einen Sieg für ihn sehr gering sind, geht er auch hohe Wetten ein, einfach weil sein Ehrgeiz es ihm befiehlt. Überhaupt lässt der Realitätssinn des adeligen Piraten häufig zuwünschen übrig. Willensstärke in allen Ehren, doch Lucian hat ein echtes Problem damit, gefahren zu erkennen, ebenso wie Situationen, in denen es besser ist zu schweigen, wegzurennen oder zu kuschen. Das liegt vor allem daran, dass er sich selbst als höchster unter allen Menschen sieht und das er sich gar nicht richtig vorstellen kann, dass es vielleicht irgendwo Menschen gibt, ob nun Pirat, Marine oder Kopfgeldjäger, gegen die er keine Chance hat. Ja, wenn man das Kind beim Namen nennen will, er ist ein Egomane, ein aufgeblasener Gockel.
Im zwischenmenschlichen Bereich versagt Lucian komplett. Als Misanthrop und Soziopath ist er unfähig, sich anderen anzuvertrauen oder sich auf sie zu verlassen, auch wenn Ausnahmen die Regeln bestätigen. Zu oft hat er es in seiner Vergangenheit versucht und wurde dann hintergangen. Es fällt ihm schwer, Fremde um sich herum zu akzeptieren und gewöhnt sich nur sehr langsam an neue Gesichter. Außerdem hat er dieses kleine Problem erst alle umzubringen und danach Fragen zu stellen, um es einmal Krass zu sagen. Wenn die Rage ihn übermannt denkt er relativ wenig nach sondern greift einfach an, ganz egal ob es angebracht ist oder nicht. Nicht dass er im nachhinein Schuldgefühle hat, wenn sich diese Entscheidung als falsch herausstellt, aber mit allen anderen negativen Auswirkungen muss er wohl oder übel leben. Des weiteren ist Lucian von Rachegedanken zerfressen und im großen und ganzen dreht sich sein ganzes Denken nur darum, wie er seinen Vater bestrafen und seine Heimatinsel schaden kann.
Lucian ist eine Art Zehnkämpfer. Er kann alles, aber nichts richtig. Obwohl er gewisse Grundkenntnisse in der Nautik, der Chemie und Medizin hat, reicht keine dieser Fähigkeiten auch nur annähernd an das können eines richtigen Navigators oder Arztes heran. Dafür kann er mit seiner besserwisserischen Art schnell mal einem echten Experten auf die nerven gehen, vor allem da er es ja immer besser weiß, obwohl in etwa 98,45% aller Fälle dem nicht so ist. Dadurch ist er an Bord zwar auf der einen Seite der Mann für alles, aber auf der anderen Seite benötigt er immer explizierte Anweisungen, wie er etwas machen soll. Und zumindest kann man ihm zugute halten, dass er niemals selbst versucht, eine Operation durchzuführen oder eine Bombe zu bauen und das er zumindest über soviel gesunden Menschenverstand verfügt auch wirklich den Anweisungen von Leuten zu folgen, die es bewiesenermaßen besser wissen.


Klassen

Kampfklasse: Krieger
Jobklasse: - Keine -


Biographie


Vom Adel und vom Licht

Das einfache Volk beneidet die Adeligen seit jeher. Sie beneiden sie um ihre Macht, ihren Reichtum, die legere Art wie sie leben, einfach um alles. Das ist kein Geheimnis. Aber nur die wenigstens Bürgerlichen sind sich darüber im klaren, dass viele junge Adelige in Wirklichkeit sie beneiden. Denn vielleicht haben sie alles, was man sich für Geld kaufen kann, aber eines haben sie nicht: Freiheit. Sie sind Vögel, eingesperrt in goldene Käfige. Man stellt sie an weit geöffnete Fenster und zeigt ihnen die Welt dort draußen, doch ihrem Gefängnis entkommen sie nicht. Ja, Adelskinder haben es schwer. Man erwartet viel von ihnen, meistens zu viel, als das ein Kind das ertragen könnte.
Lucian, der erste Sohn des Comte Gespard de Villefort, hatte es besonders schwer. Als ungewolltes Ergebnis einer Affäre mit einem Dienstmädchen war er nicht grade das, was sein Vater sich als Erbe erhofft hatte. Dabei stand bereits seine Geburt unter einem schlechten Stern. Er erblickte fast einen Monat zu früh das Licht der Welt, war klein und schwächlich. Er schrie nicht einmal, nachdem er geboren wurde, seine Haare und Haut waren schneeweiß und obgleich dies Eigenschaften waren, die er von seiner Mutter geerbt hatte, gab keiner der Ärzte ihm große Chancen, die ersten Wochen zu überleben. Es waren die Liebe seiner Mutter Valentine, die ihn nicht aufgeben wollte und die Gleichgültigkeit seines Vaters, den sein Erbe nicht interessierte, die verhinderten das man ihn direkt von seiner Existenz erlöste. Ein Glück, denn wie sich herausstellte, irrten die angesehenen Ärzte sich, was den kleinen jungen anging. Mochte er auch noch so winzig und schwach sein, er war doch auch eine Kämpfernatur. Er wollte leben! Drei Monate lang hing sein Leben an einem seidenen Faden, eine Zeit in der Valentine kaum einmal schlief und von der Seite ihres Sohnes wich. Für sie wurde er das Licht ihrer Welt und so beschloss Valentine ihn Lucian zu nennen; Das Licht. Drei Monate. Dann endlich ging es mit ihm endlich aufwärts. Die Mediziner nannten es ein Wunder, dass er nicht nur überhaupt so lange überlebt habe, sondern dass er auch noch wachse, zunähme und sichtlich stärker wurde. Als dann schließlich klar war, dass Lucian überleben würde, zeigte auch Villefort erstmals ein geringes Interesse an seinem Sohn. In ihm hatten immer zwei Seiten miteinander gerungen. Auf der einen Seite wollte er keinen Sohn, erst recht kein Balg mit einer bürgerlichen Magd, auf der anderen Seite hatte er aber auch Skrupel sein eigenes Fleisch und Blut töten zu lassen. Er hatte es dem Schicksal überlassen, welches entschieden hatte, dass sein Sohn Leben solle. Innerlicht hatte Villefort jedoch immer auf das Gegenteil gehofft. Nichts desto trotz stand er nun vor der Entscheidung, den Jungen als Sohn und Erben anzuerkennen oder ihn zu verwaisen. Er akzeptierte ihn. Nicht aus Nächsten- oder Vaterliebe, sondern aus eigennutzen. Den schlechten Ruf konnte er nicht gebrauchten. Die Angst vor Tratsch und schlechter Reputation hatten Lucian das gerettet und ihn offiziell zum Sohn eines der mächtigsten Männer des North Blues gemacht. Er war nicht mehr nur Lucian, er war der Vicomte de Villefort.

Mit Peitsche und Pistole
Um der vermeidbaren Enttäuschung eines Sohnes, der nicht seinen Erwartungen entspricht, entgegen zu wirken, begann Villefort Lucian drillen zu lassen, kaum das dieser richtig sprechen und laufen konnte. Natürlich machte er sich für diese undankbare Aufgabe nicht selber die Hände schmutzig, sondern engagierte die besten – und wahrscheinlich auch die skrupellosesten – Lehrmeister, die man für Geld kaufen konnte. Von Morgens bis Abends drangen sie auf ihn ein, versuchten ihn zum perfekten Adeligen zu formen. Er musste lesen und schreiben lernen, wo andere Kinder noch nicht einmal Aufgaben erteilt bekamen und spurtete er einmal nicht oder handelte wieder den Wünschen seiner Lehrmeister, setzten sie ihm mit Gerte oder Rohrstock zu. Mit vier Jahren waren sein Nacken und seine Schultern von den Schlägen bereits vernarbt, aber Lucian blieb trotzig und hielt stand. Was hätte er auch anderes tun sollen? Er kannte es nicht besser und alle Erwachsenen in seiner Umgebung gaben ihm das Gefühl, dass seine Erziehung ganz normal sei. Sehr schnell lernte er, dass es nicht gut war, bei der Bestrafung zu weinen, denn dann setzten seine Mentoren ihm nur noch weiter zu, bis er wieder schwieg. Immer erst Abends, wenn er einige Stunden bei seiner Mutter verbringen durfte, lies er sich gehen und weinte sich das eine ums andere mal in den Schlaf. Und Valentine schmerzte es im Gegenzug immer mehr, dass sie ihrem Sohn nicht helfen konnte. Gegen Villefort konnte sie nicht aufbegehren. Der zweitmächtigste Mann der ganzen Insel und eine unbedeutende Magd ohne Namen sollte sich gegen ihn auflehnen? Dieses Vorgehen wäre bereits von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ihr blieb nichts anderes übrig, als für Lucian da zu sein, für ihn stark zu sein. Denn auch wenn sie sich noch so elend fühlte, vor ihrem Sohn weinte Valentine niemals.
Wenige Monate nach Lucians vierten Geburtstag, feierte das Ganze Königreich die Geburt ihrer Thronfolgerin, Prinzessin Maya de Dantés. Das dem Königshaus von Monte Gomero eine Tochter geboren worden war, weckte natürlich sofort Villeforts Interesse. Er sah in der kleinen Prinzessin eine unvergleichliche Gelegenheit, wo sein eigener Sohn doch kaum älter war als sie. Um wie viel leichter wäre es, die Macht im Land an sich zu reißen, wenn sein eigener Sohn der König wäre? Zum ersten Mal entwickelte Villefort wirkliches Interesse an seinem Spross, was jedoch nicht unbedingt das beste für diesen bedeutete. Denn mit seinem unmöglich zufrieden zustellenden Vater im Nacken wurde das Leben für den jungen Adelssohn noch härter. Mit fünf Jahren wurde Lucians Lehrplan erweitert und auch mit „körperliche Ertüchtigung“ wurde begonnen. Das war die schöne Umschreibung seines Vaters dafür, ihn mit Kampfsportmeistern zusammen in einen Raum zu sperren, damit diese ihn unterrichteten. Es war glasklar, dass keiner der Kämpfer seines Vaters je ein Kind unterrichtet hatte, wenn überhaupt jemanden. Zwei Monate reichten bereits aus und Lucian konnte seine ersten zersplitterten Knochen vorzeigen. Von da an standen kleinere und größere Verletzungen an der Tagesordnung. Dadurch kam es auch zum ersten und einzigen Mal zu einer Auseinandersetzung zwischen Valentine und Villefort. Die Junge Mutter konnte einfach nicht glauben, dass der Vater ihres Kindes nicht nur nichts dagegen unternahm, dass Lucians Lehrer ihn immer wieder verletzten, sondern dies sogar unterstützte. Schmerz und Leid sollten seinen Charakter stärken. Als Valentine dies hörte, verpasste sie dem Comte eine Ohrfeige, woraufhin dieser ausrastete und sie fast zu Tode prügelte. Unbemerkt von den beiden beobachtete Lucian das ganze. Auch wie Villefort Valentine weinend und wimmernd, blutüberströmt am Boden liegen lies und angewidert das Turmzimmer verließ, in dem sie lebte.
Von dem Tag an gab Lucian alles was er konnte, um jeden zufrieden zu stellen. Er wollte besser, klüger, stärker werden. Nicht weil sein Vater dies so wünschte, sondern weil er seine Mutter vor diesem Monster Villefort beschützen wollte. Weil er nicht wollte, dass sie jemals wieder wegen ihm weinen musste! Natürlich wurde das von Villefort anders aufgenommen, so dass dieser das erste mal so etwas wie Stolz für seinen Ältesten empfand. Ältesten deshalb, weil ihm im selben Jahr ein weiterer Sohn geboren worden war. Und dieser hatte eine adelige Mutter und hatte demnach das „bessere Blut“. Zu Lucians Glück war das Gesetz Monte Gomero eindeutig; Das älteste leibliche Kind eines Vicomtes erbte dessen Titel, außer er starb vorher. Vor dem Gesetz war Lucian damit genau so viel Wert wie Nortier, sein kleiner Bruder. Nur in den Köpfen der meisten Adeligen leider nicht ...

Himmelsdrachen
Wie sich herausstellte, war Lucian seinem kleinen Bruder verhältnismäßig in allem weit überlegen. Obgleich Nortier die selbe Erziehung durchlief, waren seine Ergebnisse nie so zufriedenstellend wie die des Erstgeborenen. Nortier entwickelte sich einfach ... langsamer. Dies war besonders insofern eine Enttäuschung, wo er doch angeblich die besseren Anlagen hatte. Tatsächlich litt Nortier nicht weniger unter Villeforts eiserner Faust und war allen seinen Altersgenossen weit überlegen, aber trotzdem niemals so gut, wie man es von ihm erwartete.
Als Lucian neun Jahre alt wurde, passierte etwas, dass die gesamten Pläne seines Vaters durcheinander brachte. Der sogenannte Silberkonflikt hüllte die Insel Monte Gomero in einen Bürgerkrieg, was anfangs durchaus im Sinne Villeforts war. Im Nebel des Krieges konnte er problemlos seinen „Geschäften“ nachgehen und immer mehr Profit und Reichtum daraus schlagen. Doch die Katastrophe war letztlich vorhersehbar. Der König wurde hingerichtet, Königin und Prinzessin verschwanden spurlos. Und ohne eine Prinzessin konnte er auch keinen seiner Söhne mit dem Königshaus vermählen. Gleichwohl wurde er durch das verschwinden des Königs Vergil zum mächtigsten Adeligen der gesamten Insel, etwas, dass ihm keiner streitig machen konnte. Praktisch gesehen waren die beiden Söhne damit nutzlose, überflüssig und Villefort verlor abermals das Interesse an seinen Erben. Zumindest vorrübergehend. Einige Monate nachdem die Weltregierung die silberne Insel annektiert hatte, stand ein hoher Besuch an. Ein Weltaristokrat, Sankt Leopold, meldete sein Kommen an, um die „Kriegsbeute“ - wie man die Insel inzwischen nannte – zu begutachten. Natürlich verstand Villefort sofort, dass er mit einem Besuch rechnen durfte. Als oberster der Adeligen war das unumgänglich. Die Vorbereitungen für diesen Besuch wurden getroffen und man prügelte Lucian und Nortier die Benimmregeln in Gegenwart eines Himmelsdrachenmenschen ein. Es wäre eine unentschuldbare Unhöflichkeit, wenn die beiden Adelssöhne dem Gast nicht durch ihre Gegenwart Respekt zollte.
Es sollte ein Tag werden, den Lucian in seinem Leben nicht mehr vergessen sollte. Bereits beim ersten Anblick dieses hässlichen Kerls, mit dem dümmlichen Blick und dem verzierten Umweltanzug musste sich Lucian das Würgen und Lachen gleichermaßen verkneifen. Und so ein Kerl sollte über allen Menschen stehen? Das konnte doch nicht stimmten. Sankt Leopold war ein Mann, dessen bloßer Anblick eigentlich schon ausreichte, um jeglichen Respekt vor ihm zu verlieren. Anders war das bei seinem Sohn, Sankt Raphael, der seinen Vater bei diesem Besuch begleitete. Der junge Weltaristokrat war etwa im selben alter wie Lucian und ein gutaussehender Bursche, mit kinnlangen, schwarzen Haaren und einem boshaften Blick und den dunklen Augen. Irgendetwas an Sankt Raphael lies Lucian einen Schauer über den Rücken laufen. Alles in allem war der Tag relativ langweilig. Villefort hatte seinen Söhnen verboten zu sprechen, außer sie wurden dazu aufgefordert und so durften sich Lucian mehrere Stunden lang eine Selbsthuldigung Sankt Leopolds über sich ergehen lassen. Wie viel besser doch Tenryuubito wären, wie schwer es mit dem bürgerlichen Gesindel sei und so fort. Als der Weltaristokrat dann ganz gelangweilt erklärte, dass er vor kurzem zwei Dutzend Dienstmägde hinrichten lies, weil es von diesen nutzlosen Bürgerlichen ja mehr als genug war, konnte Lucian den wütenden Blick nicht unterdrücken. Schließlich war seine eigene Mutter ja eine dieser „nutzlosen, bürgerlichen Dienstmägde“. Leider wurde der aufmüpfige Blick von Sankt Raphael bemerkt, der sofort eine Bestrafung für dieses Benehmen vorschlug, was allerseits positiv aufgenommen wurde. Der junge Himmelsdrachnmensch höchstpersönlich schwang die Nietenpeitsche, unter den Anfeuerungsrufen des kleinen Nortier. Alle sahen zu, wie ein Hieb nach dem nächsten auf Lucians Rücken nieder ging. 100 Schläge. Aber Lucian schrie nicht. Er biss sich die Lippe blutig, weinte stumme Tränen, aber er schrie kein einziges mal vor Schmerzen. Gelangweilt wandten sich Sankt Raphael und die anderen ab und ließen Lucian am Boden liegen.

Schach
Villefort war natürlich außer sich vor Wut. Lucian hatte ihn blamiert, indem er gleich zwei Weltaristokraten beleidigte, zuerst durch seinen Blick Sankt Leopold und dann Sankt Raphael, als er nicht vor schmerzen wimmerte und um Gnade flehte. Es dauerte drei Wochen, bis Lucian das Bett wieder verlassen konnte und als dem so war, prügelte Villefort ihn direkt wieder zurück ins Krankenzimmer. Aber das war als Strafe noch nicht genug! Villefort beschloss jenen Störfaktor aus Lucians Leben zu entfernen, der ihm von jeher Kopfschmerzen bereitet hatte: Seine Mutter Valentine. Vor dem verstörten Jungen begründete er tat mit den Worten: „Liebe macht einen Mann schwach und keiner meiner Söhne soll schwach sein.“ Doch er musste nicht sagen, dass es eine Strafe war, dass wussten alle. Die einzige Person, die ihn jemals gut behandelt hatte, wurde einfach aus seinem Leben gerissen und hinterließ ein gewaltiges Loch. Villefort hatte entgültig das Interesse an seinem Ältesten verloren und die einzige Person, die sich noch freiwillig mit ihm beschäftigte, war sein Bruder Nortier, der mit den Jahren immer eifersüchtiger wurde.
Er war etwa 12 Jahre alt, als ein Mann in sein Leben trat, wie er noch keinem zuvor begegnet war: Ferdinand Mondego. Der Kapitän der ArcCount-Piraten war ein Geschäftspartner seines Vaters und auf Monte Gomero eine Art düstere Legende. Es war ein offenes Geheimnis, dass Mondego mit dem Untergang des Königreichs zu tun gehabt hatte, aber keiner wusste wie genau. Als der Piratenkapitän, der von der Marine inoffiziell begnadigt worden war, die Geschichte von Lucian und dem jungen Tenryuubito erfuhr, weckte dies sein Interesse und er begann sich näher mit dem Burschen zu beschäftigen. Es war wohl eine Art Seelenverwandtschaft zwischen den Beiden. Lucian bewunderte die Art, wie Mondego sich verhielt, wie er mit anderen Menschen umging. Er machte ganz deutlich klar, dass er weit über jedem anderen Stand, ohne beleidigend zu sein. Selbst Villefort demütigte er das eine oder andere mal, ohne dass dieser es wirklich realisierte. Mondego seinerseits schien irgendetwas in Lucian zu sehen, was dieser selber noch nicht wahrnahm. Er nahm sich des Jungen als eine Art Pate an, auch wenn er Monte Gomero nur in unregelmäßigen Abständen besuchte. Aber während dieser Besuche brachte der Pirat seinem Schützling eine Menge über die Welt bei, über Stärke und Macht. Es war eine einfach nur faszinierende Weltansicht, die Lucian in sich aufsog wie ein Schwamm. Zudem lehrte der Freibeuter den Jungen auch Schach. Man konnte jede Situation, ob eine offene Schlacht, ein Komplott oder sogar einen Galaabend als Schachspiel darstellen, analysieren und sich so einen Plan zurecht legen, so lehrte Mondego es ihm.
Unterschwellig sorgte der Piratenfürst jedoch auch dafür, dass die Kluft zwischen Vater und Sohn sich noch weiter vergrößerte. Es ist ungewiss, was Mondego damit bezweckte, doch durch so manchen unauffälligen Kommentar schürte er den Hass Lucians auf seinen Erzeuger. Langsam, ganz langsam vergiftete der Mann, den man auch den Advokat des Teufels nannte, den Verstand des jungen Mannes. Lucian, schon zuvor nicht der größte Menschenfreund, wurde durch diese Einflüsterungen über die Jahre hinweg zu einem wahren Misanthropen. Er begann nicht nur seinen Vater zu hassen, sondern auch alle anderen Menschen, von seiner Mutter und seinem „einzigen Freund“ Mondego einmal abgesehen. Den Höhepunkt dieses Grolls erreichte er kurz nach seinem sechzehnten Geburtstag, als Mondego ihm beiläufig offenbarte, dass seine geliebte Mutter bereits seit fast drei Jahren verstorben war. Wahrscheinlich war dies der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Voller Wut zerstörte Lucian seine Gemächer, doch das reichte ihm nicht mehr. Er fühlte einen unerträglichen Schmerz in sich, den er an anderen Dingen, an anderen Menschen auslassen wollte. Die dunkle Saat die Mondego – welcher in jener Nacht verschwand und nie wieder nach Monte Gomero zurückkehrte – gepflanzt hatte, begann Blüten zu tragen. Er musste verschwinden. Raus aus diesem Anwesen, dass ihm nichts als Schmerzen bereitet hatte, raus aus den Adelskreisen, die unter seiner Würde waren, raus aus Mayagans Stadtmauern. Einfach weg. Es war eine Kurzschlussentscheidung, und rückblickend nicht die klügste die er je traf. Er packte nur wenige Besitztümer ein, hauptsächlich Kleidung, aber weder Essen noch Geld. Aber etwas anderes eignete er sich noch an: Die Erbschwerter der Familie, Mugetsu und Maigetsu, unbezahlbare Zwillings-Shirasayas aus der Schmiede des legendären Meister Faria. Seit seiner Jugend hatten ihn diese Waffen fasziniert, wie kaum etwas sonst. Eines der beiden wäre ihm mit der Volljährigkeit ohnehin zugefallen, während das andere an Nortier gegangen wäre. Doch seiner Meinung nach verdiente er beide Waffen, die er ohnehin viel besser einzusetzen wusste. Als er ging, wandte er sich nicht mehr um. Er hatte nichts verloren. Hier hatte ihm ohnehin nie etwas gehört.


Die Gruben
Das Leben auf den Straßen änderte viele der Ansichten, die Lucian über die Welt hatte. Als er begann zu stehlen um nicht zu hungern und in der Kälte zu schlafen, als er sah wie erbärmlich viele normale Menschen lebten, wandelte sich sein Verständnis für den Adel vollkommen. Er realisierte, dass er es hasste, wie sich die Adeligen benahmen, aber noch mehr verabscheute er es, wie die Bürgerlichen lebten. Und das sie mit dem wenigen, dass sie hatten glücklich waren. Es war als würde jeder seinen Platz kennen und darum beneidete er sie. Und dafür das er sie beneidete, hasste er sich selbst. Im Prinzip war er ziellos, wusste nicht, was er noch tun sollte. So beschloss er, nach Lalivero zu gehen, dort wo seine Mutter und ihre Familie gelebt hatten.
Er wollte ihr Grab besuchen, ihr die letzte Ehre erweisen. Und herausfinden, warum sie so jung sterben musste. Allerdings fiel es ihm unerwartet schwer auch nur eine Spur von ihr zu finden. Jedes mal wenn er dachte, er würde der Auflösung der Geschichte einen Schritt näher kommen, stieß er auf eine Sackgasse. Es dauerte Monate, bevor er endlich eine alte Frau ausmachte, die seine Mutter in ihren letzten Wochen gepflegt hatte. Wie sich herausstellte, waren die letzten Mitglieder ihre Familie schon Jahrzehnte zuvor gestorben, was überhaupt erst der Grund dafür war, dass Valentine in die Hauptstadt gezogen war. Sie hatte bei ihrer Heimkehr kaum Geld gehabt, sich aber vor lauter Trauer und Gram geweigert richtig zu Arbeiten. Letzten Endes hatte sie nicht einmal mehr essen wollen und war verhungert. Mit Hilfe der alten Frau besuchte er schließlich die sterblichen Überreste der wichtigsten Person in seinem Leben, der Einzigen, die ihn je geliebt hatte. Ein schmuckloser, leerer Grabstein markierte das Höhlengrab in dem sie ruhte. Vor dem schlichten Mal fiel Lucian auf die Knie und weinte aus tiefstem Herzen – und das letzte mal in seinem Leben. Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er nicht mehr leben wollte. Aber es war nur eine leise Stimme, die im Echo der anderen, jenen die nach Gewalt und Blut schrien, fast gänzlich unterging. Er litt, mehr als jemals unter der Faust seines Vaters. Und er wollte andere an seiner statt leiden lassen.
Zu seinem Glück gab es einen Ort in der Höhlenstadt Lalivero, in dem genau dass möglich war. Die Einheimischen nannten sie „Die Gruben“. Dort hin gingen die Männer und Frauen, die nichts mehr zu verlieren hatten. Es war eine unterirdische Arena, ohne Regeln und ohne Ehre. Zwei, manchmal auch mehr, Kämpfer betraten das Loch, den Kampfplatz der Grube und blieben dort solange, bis nur noch ein einziger lebte. Der Überlebende erhielt ein kleines Entgeld für seinen Kampf, während die Zuschauer gut unterhalten wurden und mit Wetten genau so schnell Geld verdienten, wie sie es verloren. Die Meisten, die an den Kämpfen teilnahmen, waren Verzweifelte oder Sklaven, die man dazu zwang. In den Gruben gab es keine Regeln, keine Gnade, kein Gesetz. Niemand, nicht einmal der von allen bewunderte Konteradmiral Kanras, Patron der Insel, interessierte sich für diesen Ort, solange der Abschaum sich nur Gegenseitig umbrachte. Niemand der noch bei Verstand war, meldete sich Freiwillig zum Grubenhund. Aber genau das war es, was Lucian tat. Noch war er an einem Punkt, da er die Gesetze achtete und dies war der einzige Ort, wo er seine Mordlust und Blutgier ausleben konnte.
Die ersten Kämpfe die er bestritt, waren kaum eine Herausforderung. Man unterschätzte ihn. Der schmächtige, bleiche Kerl wurde zuerst einfach nur belächelt. Aber er wischte den anderen Gladiatoren das Lächeln sehr schnell aus dem Gesicht. Er hatte kämpfen gelernt, viele Jahre lang, von brutalen, aber fähigen Meistern. Und seine Schwerter waren den einfachen Waffen haushoch überlegen. Es dauerte nicht lange, da hatte er sich einen Namen gemacht. Sie nannten ihn Geist, weil das Gerücht umging, er sei bereits tot und deshalb nicht zu besiegen. Tatsächlich musste er immer sehr viel einstecken. Häufig wurde blutig geprügelt wie ein räudiger Hund, aber sie schafften es nie, ihn vollends zu besiegen. Ein mal wurde es nur wirklich gefährlich für ihn. Das Monster, gegen das er antreten musste wurde einfach nur „Biest“ genannt und dass vollkommen zurecht. Ein Mann, der von einer Teufelsfrucht gegessen hatte und sich seither in eine Hyäne verwandeln konnte. Er war stark, wendig und schien sich nicht ein bisschen für Verletzungen zu interessieren, die man ihm beibrachte. Der Kampf zwischen den beiden wütete weit länger, als es für gewöhnlich der Fall war. Schließlich lag Lucian am Boden, der Hyänenhybrid hatte seine Krallen in die Unterarme des Adeligen gerammt und so Bewegungsunfähig gemacht. Das Biest wog viel zu viel, als das Lucian ihn von sich hätte runter werfen können, während sein geifernder Feind immer wieder nach seinem Kopf schnappte. Er war eigentlich bereits tot, aber er wollte es nicht akzeptieren. Er wollte nicht sterben, nicht hier, nicht so! Er spannte alle seine Muskeln bis zum zerreißen an, bis sein Körper vor schmerzen bebte. Aber er gab nicht auf. Die Pein in seinen Armmuskeln wurde schließlich größer als die Perforationen der Krallen. Mit einem wilden Schrei warf er die Hyäne von sich, mit einer Kraft, die kaum mehr menschlich war. Er zitterte unkontrolliert, als er den Schädel des Biests umklammerte und ruckartig herum drehte. Nein, letztlich schafften die Gruben es nicht, ihn zu töten. Aber sie zeigten ihm, wozu er in der Lage war. Er war nie der Stärkste gewesen, doch mit der Zeit lernte er, dass volle potential seiner Muskeln zu nutzen. Das ganze hatte nur einen Preis; Je mehr er seine Muskulatur entfaltete und aktivierte, desto schmerzhafter wurde es für ihn. Er brauchte drei Jahre in den Gruben, bis er es endlich schaffte, all sein kämpferisches Können zu einem einzigen Stil zu verbinden, seiner eigenen Art zu kämpfen. Ein schmerzhafter Weg, der ihn jedoch ans Ziel führte. Als Mensch war er in die Gruben hinab gestiegen. Als Monster verließ er sie wieder.


Eine neue Welt
Natürlich konnte Lucian nicht bis zum Ende seines Lebens in den Gruben gegen Verstoßene und Monster kämpfen. Zum einen weigerten sich irgendwann alle, gegen ihn anzutreten, zum andern begannen die Spürhunde seines Vaters ihm auf die Schliche zu kommen. Er war immer recht vorsichtig vorgegangen, hatte nie seinen Namen verwendet und die Gruben nur selten verlassen. Aber er war nun mal eine recht markante Erscheinung, was er auch nicht mit Kriegsbemalung wett machen konnte. Darum verließ er Lalivero und begann über die Insel zu reisen, wobei er mit allerlei zwielichtigen Gestalten aneinander geriet. Inzwischen war er das töten gewöhnt und es machte ihm nichts mehr aus, wenn er in einer düsteren Gasse ein Genick brechen musste, um seine Ruhe zu haben und Verfolger los zu werden. Aber letztlich war dies kein Leben mehr, immer auf der Flucht zu sein. Auf der einen Seite wollte er endlich die Rache an seinem Vater, doch er wusste, dass er das alleine nicht schaffen konnte. Andererseits würde er auf Monte Gomero unmöglich fähige Männer finden, denen er vertrauen konnte. Der Plan war gefasst. Er wollte es seinem Vorbild Mondego nachtun und in See stechen. Seine eigene ... in ermangelung eines besseren Wortes „Piratencrew“ gründen. Taugliche Männer und Frauen um sich scharen und dann seine Rache bekommen. Was danach kam, würde sich schon ergeben. Doch zuerst musste er diese verfluchte Insel verlassen! Dafür gab es zwei Möglichkeiten. Gullwingtown oder Imil. Beides waren Häfen, wo er sich eine Mitfahrt erkaufen könnte. Nur leider war Gullwingtown keine wählbare Option. Die Stadt war absolut in der Hand seines Vaters und zu viele Menschen kannten sein Gesicht. Imil hingegen ... der kleine Perlenhafen war abgeschieden, zeigte nur wenig Gegenwart der Marine und war für Villeforts Imperium nutzlos. Dass war der Ort den er aufsuchte. Und Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis er einen kleinen Frachter gefunden hatte, der die Insel durch die trügerische Passage von Imil verlassen würde und dessen Kapitän ihn für ein paar Bündel blutbeschmierter Berry mitnehmen wollte. Ein kluger Mann, der keine Fragen stellte und ohne weitere Worte auslief.
Es gab einen Grund, warum die Passage von Imil nur so selten befahren wurde. Nur wenige Marineschiffe waren hier im Einsatz und so wurden die Perlenhändler häufig von Schmugglern und Plünderern angefallen. Dieses Schicksal ereilte auch den kleinen Frachter. Sie überraschten die Crew in einer Nebelbank. Aufgrund ihrer gewaltigen Überzahl und weil sie Lucian auf dem falschen Fuß erwischten, war der Kampf um den Frachter nur kurz. Die Ladung wechselte den Besitzer, die Besatzung wurde ausgeschaltet. Der einzige Grund, warum es Lucian nicht ebenso erging, war weil der Kapitän der Schmuggler ihn erkannte und von dem Kopfgeld wusste, dass sein Vater auf ihn ausgesetzt hatte. Lucian wurde also an Bord des Schmugglerschiffs gebracht und im Laderaum angekettet. Eigentlich rechnete Lucian nur mit einer kurzen Gefangenschaft, ehe man ihn übergeben würde, aber da irrte er sich. Aus Stunden wurden Tage, aus Tagen Wochen. Die Schmuggler verhandelten und wollten den Preis hoch treiben. Die ganze zeit über bekam Lucian nur das wenigste an Essen und trinken, um ihn am Leben zu halten, die rostigen Ketten an seinen Armen wurden nie gelöst. Drei Wochen lang lebte er im Dunklen. Dann endlich war seine Chance gekommen. Einer der Idioten, die ihn bewachen sollten, war unvorsichtig und spielte mit Lucians Schwertern herum, als der Adelssohn seine restlichen Kräfte mobilisierte und den Schmuggler mit einer seiner Ketten erwürgte. Das rumpeln und den Lärm, der dabei herrschte, bemerkte er kaum, als er nach dem Schlüsseln für seine Handschellen angelte und sich befreite. Glücklicherweise waren seine Schwerter direkt an seiner Seite. Er war schwach, aber sein Kampfwille war nicht gebrochen. Er stürmte dem Aufgang zum Deck entgegen und zerfetzte dabei Buchstäblich den Schmuggler, der ihm entgegen gerannt kam. Blutverschmiert kam er an Deck an, nur um festzustellen, dass eine Marinemannschaft grade im Begriff war zu entern. Entmutigt fiel er auf die Knie. Natürlich hielt man ihn für ein Mitglied der Schmuggler, bewaffnet und blutverschmiert wie er war. Wer hatte je von Schmugglern gehört, die mit Sklaven handelten ...? Über das Schicksal lächelnd, beachtete er die Soldaten nicht, die auf ihn zustürmten und mit ihren Gewehrkolben niederknüppelte. Was das auf Monte Gomero bedeutet war ihm wohl bekannt. Sein Vater würde ihn nicht bekommen. Aber dafür würde man ihn in das sicherste Gefängnis des North Blues sperren. Den Turm der Totgeborenen Träume ...




Charakterbild




Schreibprobe
Wasser tropfte in regelmäßigen Abständen von einem Spalt in der Decke und in die kleine Blechschale direkt unter diesem. Das rhythmische Tröpfeln brachte die Bewohner der benachbarten Zellen immer wieder an den Rande des Wahnsinns. Aber den inhaftierten Vicomte störte das nicht wirklich. Es war eher so, dass er es genoss, wie seine mitgefangenen litten und dafür nahm er das störende Geräusch gerne in kauf. Außerdem verging so wenigstens die zeit. Es gab hier nicht viel zu tun und Langeweile stand an der Tagesordnung. Lucian, gekleidet in der typischen, schwarz-weiß gestreiften Sträflingskluft, saß mit dem Rücken an der rauen Wand, die Beine locker angewinkelt und den Kopf im Nacken. Mit den Knöcheln der rechten Hand klopfte er jedes mal leicht gegen die Fels, wenn ein Tropfen in seine Schale fiel. Seine Augen waren geschlossen. Was sollte er auch betrachten? Die winzige Zweimann-Zelle, in die man ihn gesteckt hatte? Sie bestand aus 108 Gitterstanden und 40312 Steinen, verteilt auf einen drei mal vier Meter großen Raum. Er hatte all das mehrmals gezählt um sich die Zeit zu vertreiben. Genauso wie die Sekunden, die zwischen zwei Tropfen verstrichen. 49 Insgesamt. Die Gefangenen in den umgebenen Zellen beachtete er nicht. Sicher, er hätte sich mit ihnen unterhalten können, um sich die Zeit zu vertreiben, aber das wäre unter seiner Würde gewesen. Für einen Augenblick öffnete er die Augen um einen Blick auf die im Halbkreis angeordneten Striche zu werfen, die jemand in den Boden gekratzt hatte. Zuerst hatte er nicht genau verstanden, warum der frühere Bewohner sich die Mühe gemacht hatte, bis er realisierte, dass die Striche im Zusammenspiel mit dem Licht, das durch das kleine Fenster fiel, die ungefähre Uhrzeit anzeigte. Noch etwas mehr als ein Strich bis endlich das Essen kommen würde. Schmackhafter Hirsebrei und brackiges Wasser. Bereits bei dem Gedanken zog sich ihm der Magen zusammen. Natürlich wurden Sträflinge nicht besonders gut bewirtet, aber so langsam wünschte er sich doch, dass jemand den alten Koch ermordete, damit ein neuer den Job übernahm. Mit einem leisen Stöhnen schloss er wieder die Augen. Der billige Jutestoff kratzte, aber das war nicht so störend wie der Geruch in der Luft. Noch ein paar Monate in diesem Loch und er würde noch wahnsinnig werden.
Fast vier Wochen befand er sich nun in dieser Hölle. An den Tag seiner Einlieferung konnte er sich nur verschwommen erinnern. Das lag an diesem Zeug, dass sie den neuen Gefangenen verabreichten. Sie vermengten einen dünnen Brei mit den Blüten der Hachís-Pflanze und zwangen die neuen diese Mischung zu schlucken. Die Folge waren starke Übelkeit, vorrübergehende Blindheit und Orientierungslosigkeit, man wusste nicht mehr wo oben und wo unten ist, von links und rechts ganz zu schweigen. Wenn die Mischung zu lange im Körper ist, kann dieser Zustand über Wochen anhalten. Fieses Zeug. Der Sinn dahinter war, dass die Gefangenen den Weg durch das Turmgefängnis bis hin zu ihrer Zelle nicht realisieren konnten. Wenn sie dann einmal versuchten auszubrechen, machten sie einen entscheidenden Fehler und versuchten sich nach unten zu kämpften. Dabei war der einzige Weg aus dem Turm der totgeborenen Träume, es bis zur Spitze zu schaffen und von Dort aus auf der Außentreppe nach unten zu laufen. Andere Ausgänge gab es nicht, außer man konnte fliegen und die Gitterstäbe aus den winzigen Fenstern brechen, die es ab dem 50. Stockwerk gab. Dieser verfluchte Turm war alleine wegen seiner Architektur eines der besten Gefängnisse der Blues. Dummerweise brachte er nicht viel bei Leuten, die sein Geheimnis kannten. Und der Sohn des obersten Richters dieser Insel war einer jener, die in dieses Geheimnis eingeweiht waren, ohne dort als Wache stationiert zu sein. Nur zu gut erinnerte er sich daran, wie sein Vater ihn hier her mitgenommen hatte. Damals hatte er schreckliche Angst vor diesem Ort ...
Heute war das nicht mehr so. Genau genommen war er sogar dankbar, dass er die meisten Geheimnisse dieses Ortes kannte. Er hatte sich übergeben, kaum das die Wachen die Tür hinter ihm geschlossen hatten, um den giftigen Brei aus seinem Körper zu kriegen. Er hatte ein Fenster, also war er in der oberen Hälfte des Turms. Nicht bei den Schwerstbewachten. So wie die anderen Gestalten auf seiner Ebene aussahen, waren hier wohl die politischen Gefangenen, jene die man einfach aus dem Weg haben wollte. Wie er dazu passte, war ihm nicht ganz klar. Aber das musste nichts bedeuten. Er hatte kein Kopfgeld von der Marine, also war es klar, dass er nicht im Sicherheitstrakt steckte. In den obersten Stockwerken befanden sich nur die Wohn- und Aufenthaltsräume der Soldaten, die jedoch kein Hindernis darstellten. Und irgendwo zwischen seinem Stockwerk und diesen Privaträumen befanden sich auf drei Etagen verteilt Asservatenkammern. Es galt einzig und allein einen Weg zu finden, um aus dieser Zelle raus zu kriegen. Das war das einzige Hindernis. Und noch hatte er keine Idee, wie genau er das anstellen sollte.
Etwas erregte seine Aufmerksamkeit. Die Stimmung der anderen Inhaftierten hatte sich geändert. Das kannte er schon, wenn die Typen so ruhig wurden, bedeutete das, dass Marinesoldaten kamen. Diese Idioten hatten Angst vor den Wächtern, soviel stand fest, dabei hatten sie noch nie etwas unternommen um einem Gefangenen zu schaden. Noch ein Indiz dafür, dass diese Weicheier keine wirklichen Kriminellen waren. Aber das auftauchen der Soldaten war interessant. Eigentlich war es zu früh fürs Essen und Rundgänge wurden auf dieser Etage für gewöhnlich nicht gemacht. Neugierig streckte sich Lucan ein wenig, ohne aufzustehen und entdeckte die gerüstete Truppe, die eine halb ohnmächtige Gestalt hinter sich her schleiften. Noch ein neuer Bewohner. Man hatte ihm bereits die typische Kluft angezogen, aber seine Statur lies vermuten, dass der hier wusste wie man kämpft. Zumindest war er nicht so schmächtig wie der Rest. Noch interessanter wurde es, als der Bulk sich auf ihn zu bewegte und einer der Wächter sein Gewehr auf Lucian richtete. „Keine Mätzchen! Lass den neuen einfach in Ruhe, kapiert?“ Der Adelssohn zuckte nur mit den Schultern, während man die Zelle aufschloss und den Unbekannten zu ihm rein warf. Er war nicht so dumm jetzt einen Aufstand zu wagen. Nicht wenn ein halbes Dutzend Gewehrläufe aus nächster Nähe auf ihn gerichtet waren. So schnell wie sie gekommen waren, entfernten die Wachen sich auch wieder und ließen Lucian mit dem Fremden zurück. Der Kerl atmete nur schwach, aber das lag am Hachís. Ganz entgegen seiner Art, entschied Lucian einmal ein Menschenfreund zu sein und stand auf. Mit zwei Schritten stand er über dem Unbekannten und verpasste ihm einen Kräftigen tritt genau in den Magen. Der Neuankömmling stöhnte, wandt sich leicht und erbrach dann den Inhalt seines Magens auf den Boden. Während er nach Atem rang, hob Lucian die Schüssel auf und entlehrte das kühle Nass auf seiner Stirn. „Willkommen in der Hölle ...“
 

Lucian

Piratenkapitän
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Kapitän
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22 Jahre
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1.94 Meter
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Kampfstil
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Technikdatenblatt

Attribute:

Stärke: 6
Schnelligkeit: 4
Kampfgeschick: 4
Fernkampfgeschick: 1
Widerstand: 4
Willenskraft: 3

Attributssteigerung:

Krieger

Stärke: 1
Schnelligkeit: 2
Kampfgeschick: 2
Fernkampfgeschick: 3
Widerstand: 1
Willenskraft: 1


Kampf-Klasse:

Krieger


StufeBonus
1Man erlernt mit dieser Stufe die erste Stufe seines Kampfstils.

Ausrüstung:

Waffen:
- Mugetsu (Shirasaya)
- Mangetsu (Shirasaya)



Gegenstände:
- Kleidung


Geld: -


Job:

- Keiner -


Teufelsfrucht:

- Keine -


Kampfstil:

Zi Wei Dou Shu

Kampfart: Kampf mit und ohne Waffen
Waffenart: Schwerter
Kampftechnik: Muay Thai
Klassen: Krieger
Verfügbarkeit: Privat

Beschreibung: Das „Zi Wei“ ist ein Kampfstil mit langer Tradition, welcher seit Generationen von den adeligen Kriegern von Monte Gomero, den sogenannten Königswächtern, verwendet wird. Wie die meisten Söhne höherer Adeliger, wurde auch Lucian de Villefort in dieser Kunst unterrichtet, die vor allem auf das Katana setzt und zusätzlich durch einige waffenlose Techniken ergänzt wird. Jedoch wandelte der Vicomte diese Art zu Kämpfen stark ab und erschuf so das „Zi Wei Dou Shu“, da ihm die Geduld für das Original fehlte und er nie die friedliche und beschützende Philosophie verstand, welche die Königswächter verinnerlichen sollen.
Wie beim Original auch, werden hier Katana oder ähnliche Waffen bevorzugt, allerdings kommen in dieser Form für gewöhnlich gleich zwei Waffen auf einmal zum Einsatz. Es wird jedoch deutlich mehr auf Kraft, als auf Geschicklichkeit und Geduld gesetzt, wodurch dieser Kampfstil wesentlich aggressiver und rücksichtsloser als das gewöhnliche Zi Wei ist. Für gewöhnlich wird versucht, durch brutale Stärke und eine hohe Ausdauer den Sieg zu erzwingen. Dabei wird weder auf den Gegner, noch auf sich selbst in irgendeiner Weise Rücksicht genommen. Geblockt wird so gut wie nie, außer es ist Lebensnotwendig. Stattdessen stürzt man sich mit Gegenangriffen in die feindlichen Attacken, in der Hoffnung den Kontrahenten stärker zu verletzen, als sich selbst. Darum sind auch ein hoher Widerstand und eine gewisse Schmerzresistenz unverzichtbar.
Da die Angriffe für gewöhnlich sehr ausladend sind, wird ein gewisser Spielraum für die eigenen Angriffe gebraucht. Wenn der Raum zu gering für den Einsatz der langen Klingen ist, oder man diese verloren hat, kommen die waffenlosen Techniken zum Einsatz. Bei diesen wird die direkte Nähe des Gegners gesucht, die Attacken sind schnell und direkt. Mit Knien, Schienbeinen und Ellenbogen wird dem Feind unermüdlich zugesetzt und es kommen alle schmutzigen Tricks, wie Sand in die Augen und dergleichen, zum Einsatz, die einen zum Sieg verhelfen können.

Stufe 1:
Stärke 3, Widerstand 3, Willenskraft 3
Der Krieger steht noch ganz am Anfang seiner Laufbahn und es fehlt ihm sowohl an Erfahrung, als auch an Selbstkontrolle. Im Kampf geht man ähnlich vor wie ein Berserker. Man kämpft brutal und ist eher darauf bedacht, Feinde möglichst schnell und einfach in einem solchen Maß zu verletzen, dass sie nicht mehr weiter kämpfen können oder ihre Kameraden behindern. Hat der Gegner die Möglichkeit zu einem Gegenschlag, so fällt dieser in der Regel schmerzhaft aus. Verletzungen sind noch an der Tagesordnung und an den Schmerz gilt es sich erst noch zu gewöhnen. Die kräftigen Hiebe werden entweder von oben oder von den Seiten aus geführt, sind relativ ruckhaft und ähneln dem Hammerschwingen eines Schmiedes. Die eleganten und leichtfertigen Bewegungen eines echten Königswächters kann man an diesem Punkt noch nicht einmal erahnen.

Stufe 2:
Stärke 5, Kampfgeschick 4
Die Erfahrung aus den ersten Kämpfen macht sich deutlich bezahlt, denn die eigene Geschicklichkeit und Präzision hat sich inzwischen spürbar verbessert, so dass die eigenen Bewegungen ein wenig mehr Eleganz erkennen lassen. Das Angriffsrepertoire hat sich ein wenig erweitert, so wurden halbe Drehungen, Hiebe von unten und Sprungangriffe hinzugefügt. Man kann sich etwas mehr Zeit lassen und strategischer vorgehen, sofern die Gegnermasse nicht zu groß ist. Was sich jedoch noch mehr verbessert hat, ist das Selbstbewusstsein, wenn es darum geht, auf seine Waffen zu verzichten. Die Waffe der Wahl sind zwar noch immer Schwerter, aber man hat inzwischen keine Bedenken mehr sie fallen zu lassen und stattdessen die eigenen Fäuste zu heben, wenn es nötig ist.


--- Techniken des Stils ---

Insei

Typ: Kampf
Klassenstufe: 1
Benötigte Erfahrungspunkte: 100
Voraussetzung: Zi Wei Dou Shu; Stärke 5, Willenskraft 3

Beschreibung: Diese Attacke ist eine waffenlose Grundtechnik des Zi Wei Dou Shu und eine einfache Methode, möglichst viel aus diesem Ziel heraus zu holen. Insei ist ein einzelner, extrem harter Handflächenhieb gegen den Schädel eines Gegners. Ausschließlich für die Ausführung des Hiebes wird die Muskulatur des Schlagarms leicht entfaltet. Besonders effektiv ist dieser Angriff, wenn der Feind mit seinem Kopf nahe einer Mauer oder etwas vergleichbar Stabilem ist und der feindliche Schädel praktisch zwischen Amboss und Schmiedehammer kommt.


Shinzoimo

Typ: Kampf
Klassenstufe: 1
Benötigte Erfahrungspunkte: 300
Voraussetzung: Zi Wei Dou Shu; Stärke 4, Widerstand 4

Beschreibung: Hierbei verwendet man nur ein Schwert, dass er mit der rechten Hand geführt wird. Zur Ausführung geht man in Position und streckt den rechten Arm seitlich vom Körper weg. Dann lenkt man das Schwert in einem Viertelkreis nach vorne und winkelt ihn anschließend an. Diese Bewegung dauert 6 - Willenskraft Sekunden, mindestens aber eine, und währenddessen konzentriert man sich vollkommen darauf, seine gesamte Stärke in einen einzelnen, vernichtenden Hieb zu setzen. Damit dieser Angriff sicher sein Ziel erreicht und nicht fehl geht, wird mit der linken Hand der rechte Arm geführt. Ist diese Pose eingenommen, ist die Vorbereitung abgeschlossen. Nun stürmt man auf seinen Feind zu und setzt zu einem brutalen Stoß gegen dessen Herz an. Dieser Angriff entfaltet, sofern er trifft, eine äußerst heftige Wirkung und selbst wenn er – durch Panzerung oder ähnliches – keine Perforation schafft, kann der Aufprall doch Rippen brechen und so einen Feind behindern. Natürlich ist die Wirkung gegen stärkere Kontrahenten nicht so verheerend, wie gegen einfache Gegner. Außerdem verursacht diese Attacke große Schmerzen in Lucians rechtem Arm, egal ob sie trifft oder nicht.
Zankouseiken (Energieangriff; Stufe 4, Stärke 7, Willenskraft 7, Fernkampfgeschick 3): Die weitaus stärkere Version des Shinzoimo ist von den Bewegungen her die selbe, nur dass die Dauer der ersten Bewegung, während der man seine Konzentration sammelt, auf 10 - Willenskraft Sekunden erhöht wird. Der folgende Stoß beschleunigt die Luft so stark, dass sie wie eine wirbelnde, graue Speerspitze auf gerader Linie weiter fliegt. Die Druckwelle, die dem physischen Angriff folgt, lässt am Aufschlagsort eine Perforation entstehen, die aussieht wie ein sechsarmiger Stern. Dieser Effekt ist für den Nahkampf gedacht und verliert exponentiell zur Distanz an Durchschlagskraft. Der Rückstoß dieser Attacke zerfetzt für gewöhnlich den Ärmel und der rechte Arm kann stark in Mitleidenschaft gezogen werden.


Tenzen'ei

Typ: Kampf
Klassenstufe: 2
Benötigte Erfahrungspunkte: 200
Voraussetzung: Zi Wei Dou Shu; Kampfgeschick 4, Schnelligkeit 3

Beschreibung: Eine Kampftechnik des ursprünglichen Zi Wei der Königswächter. Diese Technik setzt voraus, dass man das Kampfverhaltend des Gegners ein wenig analysiert hat und dessen Bewegungen einigermaßen vorhersagen kann. Wenn der Gegner einen Angriff verwendet, bei dem die Waffe – oder die Beine bei waffenlosen Kämpfern – am Ende möglichst nah und auf Höhe der Körpermitte sind, weicht man schnell aus und springt auf die Waffe um diese durch das eigene Körpergewicht nach unten zudrücken. Sollte der Gegner seine Waffe fallen lassen, bricht man den Angriff an dieser Stelle ab und nimmt die Entwaffnung als Erfolg hin. Ansonsten vollführt man einen zweiten Sprung über den Feind hinweg, während man einen beidhändigen Überkopfhieb gegen dessen Schädel vollführt. Selbst wenn der Kopf nicht getroffen wird, führt dies meistens zu Verletzungen im Brust- und Schulterbereich. Bei Stangenwaffen ist diese Technik leichter einzusetzen, bei zweischneidigen Schwertern weniger.


Teiken

Typ: Kampf
Klassenstufe: 2
Benötigte Erfahrungspunkte: 200
Voraussetzung: Zi Wei Dou Shu; Stärke 6, Kampfgeschick 4

Beschreibung: Eine Kampftechnik des ursprünglichen Zi Wei der Königswächter. Zur Vorbereitung senkt man die Klinge bis die Spitze den Boden berührt und wartet darauf, dass man angegriffen wird. Wenn der Feind einen Angriff startet, wartet man bis zum letzten Augenblick, um diesen zu entgehen und führt dann mit beiden Händen an der Waffe einen Schwerthieb von unten nach oben aus. Der Feind wird damit rechnen und einen Ausfallschritt machen. Der wirkliche Angriff erfolgt allerdings erst, wenn die Klinge oben angekommen ist. Blitzschnell dreht man die Klinge nach unten. Man verfolgt den Feind, wenn dieser ausweicht und führt dabei einen wuchtigen Schlag von oben nach unten aus.



--- Techniken ohne Stil ---

Hoshikuzu

Typ: Unterstützung/ Kampf
Klassenstufe: 1
Benötigte Erfahrungspunkte: 100
Voraussetzung: Kampfgeschick 3, Stärke 3

Beschreibung: Mit Hilfe eines ausholenden Schlages mit der Waffe in den Untergrund werden Teile von eben jenem auf den Gegner geschlagen. Da man die Flugbahn solcher Dinge nur sehr schwer vorausahnen kann, sondern nur die grobe Richtung, muss sich der Gegner bei dieser Technik relativ nah beim Anwender befinden. Optimalerweise wird dabei dem Gegner ein wenig der geschlagenen Substanz ins Gesicht geschlagen, sodass er in seiner Sicht behindert wird. Diese Gelegenheit kann der Anwender dann nützen, um entweder eine weitere Technik oder Attacke anzusetzen oder sein Heil in der Flucht oder im Verstecken zu suchen. Wird diese Technik auf gepflastertem Untergrund angewendet, werden natürlich Pflastersteine geschlagen, die dem Gegner bei einem Treffer natürlich auch Schmerzen bereiten können.
 
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Lucian

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Fragen über den Charakter und den Spieler


Warum hast du gerade diesen Charakter erstellt und was gefällt dir an ihm?

Die Vorlage zu Lucian ist sehr viel Älter und der Hauptantagonist meiner One Piece FanFic. Ich hatte damals, als ich diese geschrieben habe, ein ziemlich klares Bild von ihm vor Augen, da mir die Schurken schon immer am liebsten waren. Und da dieser Charakter mir sehr lieb ist, habe ich beschlossen, ihn ins Forum zu bringen, wenn auch ziemlich stark geändert. Weder der Kampfstil noch die Fähigkeiten stimmen mit dem „echten“ Lucian überein, dafür aber Persönlichkeit und Aussehen bis aufs Haar genau.
Der grund warum ich diesen Charakter erst jetzt erstelle und nicht direkt zu beginn war der, dass ich das Forum erst einmal kennen lernen wollte. Nun nach einem Jahr bin ich mir ziemlich Sicher das ich hier bleiben möchte und hab beschlossen, dass Monster auf den North Blue loszulassen.


Was soll dein Charakter auf dem Höhepunkt seiner Karriere werden?

Das ist kein großes Geheimnis, Lucians langfristiges Ziel ist der Titel eines Kaisers.


Welche Crew ist in Aussicht?

Meine eigene Crew, die Luster-Piraten


Was war der Anreiz, diese Crew zu wählen?

Ich habe tatsächlich eine Zeit lang überlegt, ob ich nicht doch lieber bei den Devils anheuere, da Lucian ursprünglich jemand war, der lieber das Kommando aus dem Hintergrund geführt hat. Allerdings fand ich letztlich, dass mein strahlender Stern nicht zu den ganzen Schreckgespenstern passte. Da der „echte“ Lucian ebenfalls ein Kapitän war, lag daher der Schluss nahe, die Luster-Piraten aus meiner Fan-Fic ins Forum zu übertrage und sie einmal ganz neu zu besetzen. Meine Crew wird außerdem für böse Charaktere endlich eine Wahlmöglichkeit darstellen, die bisher gezwungen waren, bei den Devils an Bord zu gehen, wenn sie keine eigene Crew gründen wollte. Außerdem bin ich jemand, der es liebt sich Abenteuer auszudenken, vor allem wenn ich dann noch mehr böse spielen darf!


Wie stellst du dir das Sein in dieser Crew vor?

Auf jeden fall mit mehr Macht und wesentlich mehr Verantwortung als beim Mojo Bunch.


Umschreibe kurz die Eindrücke von dir über die bereits vorhandenen Crewmember, sowohl über deren Charaktere als auch über die Personen selbst und beweise damit, dass du dich ausführlich mit den Steckbriefe und den Spielern beschäftigt hast!

Um hier mal die gute Lace zu zitieren: Also, ich find mich eigentlich ganz okay. o,o


Wodurch bist du auf das Forum aufmerksam geworden?

Siehe Haydee (weil ich darauf beim erstellen des Steckbriefes keine Lust hatte und es aus dem Kopf nicht mehr weiß)


Falls du ein Kapitän bist, Poste hier dein Crewicon, welches in die Seitenleiste kommen soll.

 
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Für weitere Antworten geschlossen.
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