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Happy, Randdistrikt

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Tyrael

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Eine Ansammlung von Wasser, die sich als Tropfen auf der gebrannten Stirn festklammerte, vereinigte sich mit anderen und durchnässte Tyrael bis aufs Hemd. Die Gedanken wirbelten umher und ließen ihn nicht in Ruhe. Pochend erinnerten sie ihn daran, dass überhaupt nichts nach Plan verlief und das er die Kontrolle verloren hatte. Laut du Luft einziehend, öffneten sich die glasigen blauen Augen und die Faust donnerte auf den Nachttisch und zerschmetterte ihn in tausend Teile. Mit einer zittrigen Hand wischte sich der Verrückte über die Stirn, um sich dem klebrigen, stinkenden Schweiß zu entledigen. Stewie hatte sich immer noch nicht gemeldet, obwohl die abgesprochene Zeit längst verstrichen war. Was war passiert? Hatte er sich doch getäuscht und den Waisen falsch eingeschätzt?
"NEIN! Das kann nicht sein. Ich habe es in seinen Augen gesehen. Das gleiche Feuer, dass auch durch meine Adern fließt, ist der Antrieb seines Handelns. Er hat mich nicht verraten! Wir waren..." Wildes Pochen gegen die Tür und passendes Gebrüll unterbrachen das Gedankenspiel und führten Tyrael zurück in die Gegenwart, wo genug Probleme seinen Alltag erschwerten."HEY, du kleiner Penner, ich habe genau gehört, wie etwas in deinem Zimmer zerbrochen ist! Dieses mal kommst du dafür auf du verdammter Wicht! Ich wusste gleich das es ein Fehler war, so eine Ratte wie dich in mein Haus aufzunehmen. KOMM SOFORT RAUS! SONST BRECHE ICH DIE TÜR EIN UND DANN GNADE DIR GOTT!!!"
Nicht aus der Ruhe zu bringen, warf der Verbrannte einen verächtlichen Blick in Richtung Tür und machte sich auf zu seinem Spiegel. Als wäre der tobende und wütende Wirt nichts, streifte er sich langsam die Maske über und verkleidete sich mit der üblichen Kleidung.
"Warten sie liiieber Herr Wi*hicks*...rt, ich komme doch schon zur Tür."
Bevor der kleine Wirt erneut gegen die Tür hämmerte, öffnete sie sich knarrend und das benommene Gesicht von Tedd lugt durch den immer größer werdenden Spalt. Ohne zu zögern warf sich der kleine Kraftprotz gegen die Tür und der betrunkene Tedd wurde mehrere Meter zurück geschleudert.
"MEIN SCHÖNER TISCH, ICH WUSSTE ES!! Das wirst du mir bezahlen!" Ängstlich und zusammengekauert hockte der Säufer in einer Ecke und stotterte sich halb gare Sätze zusammen. Was genau er wollte, konnte man nicht wirklich verstehen, doch als er einen Haufen Berrys in Richtung Wirt warf, änderte sich dessen Ausdruck komplett, hatte er doch gedacht, der Penner wäre abgebrannt und hätte kein Geld. "Wieso sagst du das denn nicht gleich! Du bist doch ein guter Kunde, keine Angst, ich tu dir doch nichts." Und mit einem breiten Grinsen ließ er von dem wimmernden Tedd ab und verließ dessen Zimmer laut lachend.
Grazil und mit einem Satz sprang der Psychopath wieder auf die Beine und konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. "So eine kleine Leuchte. Unwichtige Persönlichkeit, mit der sich niemand zu befassen braucht. Du hast Glück, dass mir dein Tod nichts bringt, denn..." Mit einem Schütteln des Kopfes entledigte er sich der Mordgelüste und versuchte sich darauf zu konzentrieren, was er als nächstes machen würde. Doch erst gab es noch einige Aufträge, die er zu erledigen hatte, um seine Tarnung aufrecht zu erhalten.
 
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Tyrael

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Als die Besucher des Goldenen Vogels die Treppe hinauf blickten, nachdem ein lautes Poltern zu vernehmen war, erschraken einige, als eine Person in den Raum krachte und nur knapp einen voll gedeckten Frühstückstisch verfehlte. Gemurmel erfüllte die Stube und viele sorgten sich um den Mann, der regungslos auf dem Boden verharrte.
Doch zur allgemeinen Erleichterung kräuselte sich der Teppich unter dem Griff der sich nun bewegenden Finger. Anscheinend war der Mann besoffen, jedenfalls sahen seine jämmerlichen Aufstehversuche danach aus. Doch nach einigen Minuten gelang das unmögliche und taumelnd stand er wieder auf den Beinen und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Dabei störte es ihn offensichtlich nicht, dass bereits Menschen an dem Tisch saßen.
Eine Mutter mit ihrem Kind, die etwas ängstlich dreinblickten und vergassen, weitere Bissen in ihren Schlund zu verfrachten. Der Junge hielt sogar mitten in der Bewegung inne, sich eine voll beladene Gabel vor das Gesicht haltend, als hätte er ihren Sinn vergessen. Tedd schien das nicht zu stören und ohne einen Moment des Zögerns prasselte ein Redeschwall auf die beiden nieder "Hallooo, tschuldigung dasch isch störe, aber hier war noch frei, da haben sie doch sicher nichts.... so doch sicher gar nichts.....ähm....wo war ich? Achja, da haben sie doch sicher nichts gegen?"
Fragend blickte der Junge zu seiner Mutter, die ihm mit schnellen Gesten mitteilte, was der Mann gesagt hatte. Ebenso schnell gestekulierte der Junge für seine Mutter und eine kurze Unterhaltung verlief ohne das ein Ton zu hören war.
"Es ist komisch ihnen das zu sagen, doch mein Sohn glaubt, dass sie nicht betrunken sind. Er sagt, dass sie nur so tun würden. Er sagt sie sein ein Agent, der sich nur in einer Verkleidung befinden würde."
Wie vom Blitz getroffen veränderte sich die Haltung des Schausspielers und er saß Kerzengerade und gab seine Tarnung auf. "Wie konnte das sein. Es war ein Kind. Zudem ist meine Verkleidung nahezu perfekt. Aber wenn sie eine Art Sprache mit Zeichen haben, über die sie kommunizieren, dann war der Junge eventuell nicht fähig zu hören. Ihm fehlte ein Sinn! Kein Wunder das seine Auffassungsgabe so groß ist und doch hatte er nicht alles erkannt undhält mich für einen guten Menschen. Schade Junge, fast hättest du mich."
"Es ist übrhaupt nicht komisch, denn ihr Sohn hat recht. Es macht wohl keinen Sinn mich weiter zu verstellen. Doch bitte ich sie Ruhe zu bewahren und mein kleines Geheimnis für sich zu bewahren, denn sonst könnten Menschen die ich schützen will geschädigt werden."
"Oder ich müsste mich einiger Personen entledigen....."
Als sie die lange Pause bemerkte und das der scheinbare Agent nachdachte, warf sie schnell in ein, dass sie diese Sache natürlich für sich behalten würde, ihr Sohn sei nur taub und würde deswegen sehr viel über die Leute in seiner Umgebung wissen.
Mit einem kleinen Lächeln erwiederte Tyrael "Keine Angst, genau das habe ich mir schon gedacht. Doch wenn ich ehrlich bin, habe ich so etwas noch nicht erlebt und bin sehr interessiert. Wie funktioniert die Kommunikation zwischen ihnen?"
"Nun, wir haben gewisse Zeichen ausgemacht und indem man diese aneinanderreiht, kann man sich wie mit einer normalen Sprache ausdrücken."
"Unglaublich! Was für Möglichkeiten man hätte, wenn man zu einer wortlosen Kommunikation in der Lage wäre. Ich muss mehr darüber herausfinden, dass könnte wichtig werden, wenn ich ein Netz von Vertrauten aufbauen will. Doch auf den Bastard muss ich aufpassen und meine Mimik besonders im Griff haben."
Eine Hand glitt langsam über den Tisch und und umschloss die Finger der Mutter."Dass muss schwer für sie sein. Wie wäre es, wenn ich ihnen das Frühstück bezahle und sie auf mein privates Anwesen einlade?"
 
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Tyrael

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"Wie glücklich sie war. Diese arme Mutter, alleine mit dem Kind und so unbedeutend, dass ihr meine Aufmerksamkeit und die Bedeutsamkeit, die sie durch das Treffen eines Agenten und das besitzen eines Geheimnisses bekommen hatte, unheimlich wichtig waren. Ihre Augen glänzten vor Wonne und emotional hatte ich sie schon lange auf meine Seite gezogen. Es würde Spaß machen, ein wenig mit ihr zu spielen. Ob sie überlebt....oder eben nicht.
Aber was bedeutet ihr Leben schon. Minderwertig wie sie ist. Sie gehört zu der Art Mensch, die nur in Watte gepackt überleben konnten. In ihrer schönen heilen Welt, mit ihrer schnöden Familie. Wie würde sie sich machen, wenn die Welt in tosenden Flammen versinkt? Ein Inferno, dass die Schwachen von den Starken trennt. Ein Meer gleich des Höllenfeuers, indem sich nur diejenigen, mit eiskaltem Willen, fortbewegen können, ohne zu verglühen."
Mittlerweile Hatte sich Tyrael Gedanken verloren auf die Straßen begeben und unter das Volk gemischt. Hier und da warf man ihm argwöhnische Blicke zu, hatten sich doch nicht viele mit dem lauten und ständig besoffenen Tedd Warrenby anfreunden können.
Nach weiteren 5 min Fußmarsch gelangte er an das gewünschte Ziel und klopfte gegen eine schwere Eichenholztür.
Hinter dem massiven Holz entgegnete eine zittrige Stimme heiser "Wer ist da?"
Mit schnellen Blicken versicherte sich der Agent, dass niemand in der Nähe war und artikulierte mit falscher Stimme "Ich bin von der Regierung. Das Militär schlägt einen anderen Kurs ein und will jeden Bürger, der durch den Krieg leiden musste, entschädigen. Dafür muss ich auf Papier festhalten, welchen Schaden sie erlitten haben."
Betretenes Schweigen, doch langsam erholte sich der Mann, denn die Stimme rief erneut, unterstützt von dem leisen Klacken des Schlosses "Das wurde verdammt nochmal Zeit!"
Als die Tür einen Spalt geöffnet war, blickten zwei alte Augen auf den Neuankömmling, doch dieser merkte schnell, dass da etwas nicht stimmen konnte. Er realisierte, dass er blindlings einer Lüge gefolgt war, die nichts anderes als eine Falle hätte sein können.
Leider zu spät, denn mit einem gewaltigen Tritt flog die Tür auf und der Mann wurde in die hintere Ecke seines Hauses befördert.
Schreiend purzelte er gegen einen Schrank und hatte sich eine leichte Platzwunde am Kopf zugezogen. Blut quoll heraus und lief in die vom Alter gezeichneten Augen. Prustend und schnaubend rang er nach Luft, als er den, mit einem kleinen Spielzeugschwert bewaffneten Buben sah, der durch eine weitere Tür getreten war. Hustend blaffte der Rentner "Geh Junge..GEH..du", nicht darauf achtend, schrat der Teufelsbraten mutig voran und bot dem Gegner die Stirn. "Lass meinen Opa in Ruhe, er hat dir nichts getan!"
Als sich der Eindringling nicht davon aufhalten ließ, führte der kleine Widersacher seinen ersten Streich gegen das Bein von Tyrael. "Oh...oh..oh, dass ist Widerstand gegen die Staatsgewalt, darauf steht der Tod" und Sekunden nachdem das letzte Wort gesprochen war, wirbelte der Halbwüchsige durch den Raum, von einem heftigen Schlag getroffen und blieb regungslos am Boden liegen.
"Wo sind sie?"
"Ich weiß nicht...."
"Wir wissen, dass du Bürger der Mond Insel in deinem Haus versteckst, um sie vor ihrer gerechten Bestrafung zu retten. Das ist nicht akzeptabel."
"Hören sie zu, ich weiß nicht wovon sie reden!"
Das schnelle Zwinkern und die leicht erhöhte Stimmlage verrieten dem Gefühllosen jedoch, dass er log. Ein süffisantes Lachen auf den Zügen, kam er dem am Boden kauernden Jungen näher und platziere den Fuß auf dessen Kopf. Belustigt von dem entsetzten Ausdruck, der sich auf dem Gesicht des Verräters breit machte, verdeutlichte ein eindringlicher Blick, was passieren würde, wenn er nicht mit der Sprache herausrücken würde.
Man konnte den innerlichen Kampf beinahe schmecken, so deutlich lag er in der Luft und wie sollte so ein liebenswerter und helfender Mensch auch entscheiden, welches Leben wichtiger war. Doch schlussendlich ist Blut die stärkste Bindung und leise brach der Mann zusammen und gestand, dass er eine geheime Luke im Boden besaß und zeigte, wo sich diese befand.
"Geht doch, oder war das nun so schw..."
Plötzliche Stimmen unterbrachen seine Ausführungen, als wären sie direkt in seinem Kopf. Säuselnde Laute und zischende Worte, gesprochen wie mit Teufels Zungen.
"Töte sie. Töte sie alle und opfer ihre Leiber auf dem Altar meiner Verehrung. Labe dich an ihren Schmerzen, an ihrer unglaublichen Pein. Zerschmettere sie und zereiß ihre Eingeweide, bis nichts mehr übrig bleibt!"
Schwer atmend schaute sich der sonst so beherrschte um und sah sich. Er sah sich selber. Von außen. Wie andere ihn sahen. Er schaute sich dabei zu, wie er den Großvater und seinen Enkel in der Luft zeriss und ein ums andere mal auf sie einschlug. Blut benetzte seinen Körper, denn seiner Kleidung hatte er sich entledigt. ihm war nicht klar wann, doch sie lang im Raum verstreut. Völlig nackt, wie ein Tier. Immer wieder zischelte die Stimme in seinen Ohren, dass er das einzig wahre tun würde. Mit einem Satz stand sein Ebenbild nun vor der Luke ihm Boden und öffnete diese, sodass sie laut knallend auf dem Boden aufschlug. Ängstliche Gesichter zeigten, dass sie von dem ungewöhnlichen Treiben beunruhigt waren.
Viele waren verletzt oder noch junge Menschen, die nicht einmal als Soldaten ausgebildet wurden. Sie waren irgendwie auf die Sonneninsel gelangt und nun gejagte. Und sie waren wirklich die Beute, denn weiter stürzte sich Tyrael wie im Rausch auf sie und zeigte kein Erbarmen und sie hatten ihm nichts entgegen zu setzen. Wie von Geisterhand geführt, mit animalischen Bewegungen, denn Nithalak hatte die Kontrolle über seinen Körper gewonnen. Auch seine Maske, all seinen Schutz hatte er abgelegt. Die eisernen Schlagringe bohrten sich in Fleisch und Knochen, bis der Raum nicht mehr zu erkennen war. Abwesend und von der Situation überwältigt, legte er sich in das Blut und starrte an die Decke.
Die Stimme war weg, als wäre sie nie da gewesen. Was war mit ihm geschehen. Er hatte nur zuschauen können, wie er niemanden am Leben ließ. Nicht das sie ihm etwas bedeutet hatten. Ihn bedrückte, dass er sich nicht unter Kontrolle hatte. So unvorsichtig, so ungestüm. "Was zur Hölle ist gerade passiert?"
 
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Tyrael

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Dunkle Wellen schappten gegen die Wände des Raumes, als sich ein Oberkörper aus den roten Fluten erhob. Zwei geballte Fäuste trieben die Flüssigkeit in alle Richtungen, als sie sich mit Wucht in den Boden rammten. Gefolgt von einem tiefen lakonischen Schnauben wuchtete sich das Ungetüm auf die Beine und stampfte auf die Leiter zu, um sich in das Haus zurück zu begeben.
Man konnte von den Augen ablesen, dass die Gedanken tobten.
"Sie werden es ahnen. Sie werden ahnen was hier passiert ist. Ich muss die Spuren beseitigen. Ich muss mir eine Geschichte ausdenken. Zum Glück gibt es das Feuer. Flammen, die Beweise verschlingen und ungeschehen machen, was nie hätte passieren sollen. Und ein paar verbrannten Verrätern werden sie nicht nachweinen."
Immer noch nicht über das geschehene hinweg gekommen, machte sich Tyrael nun daran etwas zu finden, mit dem er die Beweise vernichten konnte. Auf einem Schreibtisch lag ein hübsches Feuerzeug aus Metall, dass ihm sogleich gefielt. Schnell drehte er das kleine Rädchen und beruhigte sein aufgebrachtes Gemüt an den züngelnden Flammen.

"Feuer"

Die Schönheit des Feuers beruhigte das aufgebrachte Gemüt und der Verrückte war wieder in der Lage, klare Gedanken zu fassen. Auch die Spannung in der Körperhaltung ließ nach und die Situation war wieder völlig unter Kontrolle.
Nun wieder rational vorgehend, verwarf er den Plan, dass Haus schnell zu entzünden. Auch solch eine Tat sollte man durchdenken.
Unterbrochen von leisen Geräuschen folgte ein Blick nach links, wo eine zierliche Frau in einem Türrahmen stand.
Sie stand da, mit weit aufgerissenen Augen und stammelte wirr vor sich her und steigerte sich in wildes Geschrei.
"Der..der...der...der TEUFEL AHHHHHHH"
Doch sie bewegte sich nicht. Die einzigen Bewegungen, zu denen sie augenscheinlich im Stande war, beliefen sich auf ein ängstliches Zähneklappern.
"JAAAA.....HAHAHA.......Ich bin Luzifers Nachkomme und wurde aus den Tiefen der Hölle entsendet, um dich zu holen! Deine Seele ist mein..HAHAHA"
Ein Fuß nach dem anderen bewegten sich in ihre Richtung, ganz behutsam, als könnten sie schnelle Bewegungen zum weglaufen bewegen.
"Ruhig...ganz ruhig. Wehre dich nicht gegen dein Schicksal, es wird nicht weh tun. Armes verlorenes Mädchen. Komm her, komm her zu mir"
Blitzschnell packte Tyrael ihre Kehle und kräftige Finger schnührten die Atemwege zu. Mit aller Kraft beumte sich das junge Opfer auf, doch es war klar, wer diesen Kampf gewinnen würde. Schnell verließen sie die Sinne und bewusstlos wurde sie zu einem Stuhl gezerrt und dort mit einem großen Laken festgebunden. Nun fehlte nicht mehr viel und das Spektakel konnte beginnen.
Die vielen zertrümmerten Einrichtungsgegenstände warf der Brandmeister in den Keller und füllte diesen nach und nach mit leicht entflammbaren Möbeln und Schrott.
Vor dem großen Brand kokelte der Irre einen kleines Stück Holz an und rieb sich das verbrannte Material ins gesicht und auf die Kleidung. Mittlerweile hatte er auch wieder die Kleidung von Tedd angelegt. Als letztes schob er einen großen Sessel an den Rand der Luke und setzte diesen in Brand. Nachdem sich tanzende Feuergeister in das Polster fraßen, stieß er diesen die Luke herab, wo er weiteres Material entflammte. Schnell entwickelten sich die Flammen und vereinten sich zu einem wahren Inferno.
Es bedurfte einiger Momente, bis sich der Pyromane vom Feuer losreißen konnte und mittlerweile stand das ganze Haus in lodernden Flammen.
Die Ruhe selbst, bewegte er sich zur Haustür und sah, dass sich bereits Schaulustige versammelt hatten. Energisch warf er sich durch den Eingang und wuchtelte wild mit den Armen
"Oh mein Gott, ich bin gerade noch heraus gekommen! Das ganze Haus, es steht in Flammen. Sooo helft uns doch, eine junge Frau ist noch in dem Haus. Ich wollte sie retten, doch ich konnte nicht. ICH konnte sie nicht retten. HILFE...HIFLE"
Und wie auf Kommando tönten wilde Schreie aus dem Gebäude. Schreie einer Frau, die gerade erst realisiert hatte, wie es um ihr Leben stand. Für Tyrael waren es die schönsten Klänge die er sich vorstellen konnte und beinahe abwesend spielte er seine Rolle als ängstlicher Tedd und ließ nicht durchscheinen, wie sehr ihn diese Schreie vergnügten. Was für eine nette Geste des Schicksals, sie in genau diesem Moment zu ihm geführt zu haben und laut krachend sank das große Gebäude in sich zusammen.
Ein von Agonie getränkter Schrei durchbrach das tosende Schauspiel und beinahe verpasste der Verursacher seinen Einsatz, denn dieser Anblick verzauberte ihn mehr, als alles andere.
Doch noch rechtzeitig besann er sich auf seine Rolle und warf sich wimmernd zu Boden und klagte darüber, dass man eine noch so junge Blume gepflückt hatte, deren Knospe noch nicht einmal erblüht war.
 
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Tyrael

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Schwankenden Ganges entzog sich der arme Trinker einer verschreckten Masse, die sich vor dem brennenden Gemäuer versammelt hatte. Sie waren allesamt primitv und merkten deshalb nichts von dem plötzlichen Verschwinden.
Die Aufregung und das Adrenalin waren abgeklungen und Tyrael konnte sich voll und ganz auf seine Rolle konzentrieren.
Etwas unbeholfen klammerte er sich an den Rock einer vorbeihuschenden Dame, die erschreckt herunter blickte und vergeblich versuchte den Penner abzuschütteln.
Tedd ließ jedoch nicht los und bat freundlich um ihre Hilfe "Hey Miss....warten sie doch mal, ich habe eine wichtige Frage. HEY......ich tu ihnen doch nisch....tzsch. Ich kann meinen Schlüssel nicht finden und komme nicht in mein Haus!"
"Lassen sie von mir ab sie.....ihren Schlüssel?"
"Jaaa, meinen Schlüssel. Die Nacht soll zudem sehr kalt werden. Können sie es wirklich verantworten, wenn man mich kalt und leblos in einer Ecke auffindet?"
Auch wenn es der Dame leidlich schwer fiel, dem Kerl etwas abzugewinnen, konnte sie es tatsächlich nicht mit sich vereinbaren, einen so hilflosen Menschen alleine zu lassen.
"Führen sie mich erst einmal zu ihrem Haus, mal sehen was wir dann tun können."
Mit einem kräftigen Ruck zog sie den desorientierten Mann auf die Beine und ließ sich zu seinem Haus begleiten. Vor einem kleinen Karton, der lieblos an die Wand gelehnt war, blieben die beiden stehen. Als die junge Frau das dahinter liegende Haus sah, ging ihr das Herz auf. Anscheinend gab es doch eine Gerechtigkeit und nun würde sie für ihre Gutmütigkeit belohnt. Der Mann musste stinkreich sein!
"Sooo..*HICKS*.. da wären wir. Der Schlüssel ist nicht da und ich komme nicht rein!"
"Ganz ruhig mein Herr. Könnte es nicht sein, dass sie den Schlüssel irgendwo versteckt haben? Einen Ersatzschlüssel?
Erst jetzt viel dem Trunkenbold das teure Musikinstrument auf dem zarten Fraunrücken auf. Mit einem leichten Grinsen begann er "Hmm...ich glaube dasch Streicherdings von ihrer Vitrine wäre ausreischend"
"Streicherdings? Auch sie meinen meine Violine? Wenn sie damit die Tür aufbekommen."
Die zarten Finger schlossen sich um den gewünschten Gegenstand und überreichten das Stück, dass sie endlich in diese grandiose Villa bringen würde. Es regte sich zudem der Hoffnungsschimmer, dass eine saftige Belohnung auf sie warten könnte und wenn nicht, würde sie sich nicht schämen, an den teuren Sachen zu bedienen.
Ohne Manieren und Anstand ergriff der Saufkopf das Angebotene und bewegte sich schnurstracks auf das Haus zu. Doch sein Weg führte nicht zur Tür, sondern zu dem Karton.
Vorsichtig nahm er den Deckel und benutzte den langen Gegenstand in seiner Hand, um den Deckel darauf zu stützen. Freudig krabbelte er dann in sein Haus und lugte mit emsiger Leidenschaft aus dem Eigenheim.
"Soll ich sie noch auf einen Kaffe einladen?"
 
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Tyrael

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Als das wütende Frauenzimmer davon stampfte, konnte man ohne Probleme erkennen, dass sie Gelüste weckte, umso verwunderlicher, dass sich der seltsame Vogel diesem Gedanken entzog, schließlich stand ein wichtiges Treffen mit seinem Vorgesetzten an, welcher mit Nichten darüber lachen konnte, dass es einen großen Brand gegeben hatte, in den einer seiner Mitarbeiter involviert gewesen war. Ihre Tarnung war wichtig und deshalb sah der so etwas gar nicht gerne. Dazu kam natürlich, dass sich Tyrael und Pan13 schon lange beäugten und gegenseitig an ihren Stühlen sägten. Dabei hatte der Feuerteufel natürlich die schlechteren Karten und musste das Blatt zu seinen Gunsten wenden.
Mit leicht schwankenden Bewegungen machte er sich auf zum Marktplatz, wo das Treffen stattfinden sollte.
Wie alle Gegenden der Stadt, war auch dieser nicht durch reges Treiben gekennzeichnet, sondern durch Einschläge verschiedenster Munition in die zivilen Gebäude.
Nur wenige trauten sich in die dreckigen Straßen und husteten schwer, weil der Staub ihre Lungen austrocknen ließ.
Diese Stadt hatten alle guten Geister verlassen, was dem emsigen Wanderer ein Lächeln auf die Züge zauberte.
Es dauerte nicht lange, da kam sein dicker Kollege um die Ecke, die Stirn in tiefe Falten gelegt.
In einer flüssigen Bewegung zog er seine Pistole und richtete sie auf seinen einstigen Schützling.
"Ein ganzes Haus niederbrennen?"
Der hoch rot gewordene Kopf schüttelte sich und ein erneuter Schwall Worte bahnte sich den Weg durch die Stimmbänder
"Du Stück Scheiße! Was habe ich getan, damals? Habe ich dich getötet? NEIN, ich habe dir eine Chance gegeben und du blamierst mich? Unser ganzer Geheimdienst wäre beinahe in Verruf geraten! Ich weiß ganz genau, dass du dahinter steckst und lasse mir keine Ausreden gefallen. Es ist dein Glück, dass keiner eine Verbindung herstellen konnte und wir deswegen noch einmal dav..."
Mitten im Satz zeriss donnerndes Getöse die Vollendung der Standpauke, als drei Kanonenkugel eine kleine Hütte in Stücke rissen. Ein feindliches Kriegsschiff war unbemerkt unter falscher Flagge mitten in die Stadt gefahren und wütete nun mit Feuer aus allen Rohren. Der große Fluss, der strategische Vorteile bedeutete, bewies nun große Nachteile und die Truppen waren gelandet, bevor man dem Angriff etwas entgegnen konnte.
Es waren nur 75 Mann, lediglich mit Säbeln bewaffnet und keine professionell ausgebildeten Truppen, eher ein Himmelfahrtskommando, bei dem das Überleben von vornherein nicht eingeplant war.
"Diese Trottel. Gehen auf eigene Faust los, um als Patrioten im Kampf zu sterben, nur um als Helden gefeiert zu werden."
Pan13 hatte die Situation schnell erkannt und entgegnete den Feinden seine volle Feuerkraft. Beeindruckenderweise traf er mit jeder Kugel ein Ziel, obwohl sie mindestens noch einen Kilometer entfernt waren. Auch wenn er den Fettsack hasste wie die Pest, Respekt musste man ihm zollen.
Mittlerweile schallten auch die Alarmglocken und es wurden Soldaten gesammelt, um dem Guerilla-Angriff zu entgegnen.
Diese waren mittlerweile auf dem Marktplatz angekommen und wurden nur von möchtegern Milizionären aufgehalten. Bewaffnet mit Heugabeln und anderen Gerätschaften, schlugen sie sich jedoch tapferer, als es der Mitleidlose gedacht hätte. Pan13 war schon mitten im Geschehen und tranchierte einen nach dem anderen mit seinen zarten Stilettos.
Noch stand Tyrael hinter dem Getümmel und zitterte vor Mordlust.
Für einen kurzen Moment schloss er ganz langsam die Augen und nahm den Geruch frischen Blutes mit der Nase auf, ließ ihn auf sich wirken, bis er ihm zu Kopf stieg. Beide Hände gen Himmel richtend, schlossen sich seine geliebten Waffen um Knöchel und Handgelenk. Gerade rechtzeitig, um einen stümperhaften Hieb abzufangen.
Der Schlagführer war ein unerfahrener Jüngling, von denen man immer mehr zu Gesicht bekam.
Umso mehr war es ein Genuss, ihnen das Leben auszuhauchen.
Plötzlich begann erneuter Tumult auf dem Schiff und gut bewaffnete Truppen folgten den Bauernopfern. Ein Ablenkungsmanöver der besonderen Sorte.
Für den kleinen Angriff hatte man nur wenig Krieger rekrutiert. Eigentlich als Hilfe von hinten gedacht, wurden sie in die Zange genommen und von hinten aufgerieben. Ein herber Verlust.
Tyrael hatte den Braten früh genug gerochen war dabei, sich aus der Menge heraus zu kämpfen. Pan13 hatte da weniger Glück und war von Gegnern umzingelt und rang mit dem Leben.
"Tedd, hilf mir! Nimm mir ein paar der Kerle ab."
Das konnte er sich natürlich nicht nehmen lassen und bewegte sich auf seinen alten "Freund" zu. Ein tiefer Blick in dessen Augen und eine dreckige Lache ließen den dicken Klotz erstarren, als einer seiner Agenten den Fuß hob und einen seiner Gegner so trat, dass er gegen ihn flog. Das Aufeinandertreffen war mehr als schmerzhaft und verwehrte dem dicken Agenten jegliche Chance auf weitere Verteidigung.
Doch nun rückte der eben noch lachende in den Fokus und konnte sich nur knapp einem Schwerthieb entziehen. Unbeholfen flüchtete Tyrael über die toten Körper seiner Kameraden und lief in eine Seitengasse.
Fünf der schwer bewaffneten Soldaten folgten ihm und lachten hämisch, als sie bemerkten, dass der Flüchtling wie ein gehetztes Tier in der Falle saß.
 
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Tyrael

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Als Tyreal nun da stand, zwischen bedrängenden Felswänden, die ihn in die Hände seiner Feinde zwangen, schien ihm sein Gemüt zu entgleiten. Wie ein Raubtier in die Enge getrieben und aller Fluchtwege beraubt. Eingepfercht in eine tödliche Falle mit nur einer Möglichkeit. Die Möglichkeit den Todeskampf so atemberaubend wie möglich zu gestalten. Das schlimme daran war nur und das ließ Tyrael keine Ruhe, von solchen Kleingeistern bezwungen worden zu sein. Das genau sie es waren, denen man, wie auf einem Silbertablett, ausgeliefert war.
Die fünf, einer hässlicher als der andere, kamen immer näher, ließen sich jedoch absichtlich Zeit, schließlich waren sie im Vorteil. Sie waren sich sicher, dass es keinen Weg gab, wie ihnen ihre Beute entfleuchen sollte.
Als Anführer der kleinen Gruppe, die das Monster in die Gasse verfolgt hatten, tat sich ein blonder Muskelberg auf, der mit rauer Stimme sprach
"Was für ein komischer Vogel....hahaha.....wieso hast du deinen eigenen Mann im Stich gelassen? Ich habe es genau gesehen, du hast sogar genau das Gegenteil getan."
Dem Verbrannten war nicht danach, sich zu unterhalten. Ohne Unterlass rang er nach einer Antwort, diesem Dilemma zu entfliehen. Es war nicht möglich, dass diese Pfeifen sein Ende sein sollten, doch alleine war er kein Gegner für sie alle.
Doch das Wort Aufgeben hatte er schon lange aus seinem Wortschatz gestrichen, leider waren seine Möglichkeinen begrenzt, sich irgendwie heraus zu winden.
Wieder sprach der Blonde, der mittlerweile seinen großen Zweihänder gezogen hatte "Hey, ich rede mit dir! Keine letzten Worte? Als bald toter sollte man doch noch etwas zu sagen haben." und mit einer widerlichen Lache strich sich der feindliche Soldat über den Hals, um anzudeuten, was er mit Tyrael vorhatte.
Dieses mal hatte sich der Agent offensichtlich dafür entschieden, seinem Feind zu antworten, als wäre ihm doch noch ein Weg eingefallen, ein Schlupfloch, um dem sicheren Tod von der Schippe zu springen.
"Ihr wischt wohl nüscht, mit wem ihrs zu tun habt.......Ich Maaache euch fer *rülps* tig."
Nach diesen Worten konnten sich die Bösewichte nicht mehr halten und kicherten und schlugen sich gegenseitig auf die Schulter, mussten sich sogar die eine oder andere Träne von der Wange wischen, hatten sie mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass es so leicht werden würde.
In diesem Moment begann der nun scheinbar betrunkene seinen Angriff und lief etwas unkoordiniert auf die kleine bewaffnete Gruppe zu. Als wäre es nichts besonderes, schloss sich massives Eisen um seine Finger, bereit, fiese Wunden zu verursachen. Es sah verzweifelt aus, war aber durchdacht "Ich habe nur eine Chance. Ich muss etwas versuchen, das aberwitzig scheint, doch wenn es klappt, könnte ich noch einmal mit dem Leben davon kommen."
Und so machte er sich daran, eine Technik zu versuchen, die ihm eben erst in den Sinn gekommen war. Ein famoses Debü, dass funktionieren musste.
Doch bevor es zur Ausführung des Planes kam, weiteten sich die Augen seiner Ziele und mit weit aufgerissenem Mund flohen sie in die entgegen gesetzte Richtung.
Ohne zu zögern drehte sich Tyrael um, auf alles gefasst, nur nicht auf das, was er sah. Es war kein Biest, keine Ungeheuerlichkeit, sondern ein normaler man, mit grauen, nach hinten gekämmten Haaren.
Trotzdem war dem kürzlich noch in die Falle Getappten sofort klar, wen er vor sich hatte. Batuc, Batuc Macryan.
Ein auf dem ganzen North Blue berüchtigter Pirat über den man sich seltsame Geschichten erzählte. Sein Steckbrief hing auch auf der Sonneninsel aus, hier hatte er einen besonders großen Ruf und auch die Krieger der Mondinsel hatten gewusst, um wen es sich handelt. Mit einem Lächeln begann er und hatte dabei sicherlich nicht das ganze Geschehen mitbekommen "Es ist sicherlich keine Schande mein Herr, einen über den Durst zu trinken. Versucht besser nicht noch einmal an solche Männer zu geraten, besonders in eurem Zustand!"
Nach diesen Worten verschwand der vermeintliche Retter, der gar nicht gewusst hatte, wen er gerade unter seinen Schutz gestellt hatte.
 
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Tyrael

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"Ein mysteriöser man und sein Ruf eilt ihm weit voraus.....aber es ist gut für mich, wenn er mich für einen der Guten hält. Das könnte mir in die Hände spielen."
Die ganze Situation erst einmal verarbeitend, schritt er aus der dunklen Gasse heraus und betrachtete das Schlachtfeld.
"Bewundernswert. Es scheint mir, die Mond Insel hat mehr strategische Kapazitäten, als ich ihnen zugetraut habe. Wenn sie so weiter machen, haben sie durchaus Potential diesen Krieg für sich zu entscheiden. Wie kam ich nur darauf, dass sie keine Chance gegen die Sonnen Insel hätten. Dieser Angriff war genial geplant und hatte große Schäden angerichtet. Zudem waren sie schlau genug, ihren Angriff anzubrechen und nicht weiter vorzurücken. Sie hatten sich immer in ausreichender Nähe zum Schiff aufgehalten und waren so schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Ein Meisterstück der Kriegskunst. Sie hatten nur wenige Opfer erfahren, die Sonnen Insel dagegen einiges an Männern verloren."
Und es stimmte. Viele Gebäude zierten nun tiefe Risse und klaffende Löcher, aus denen dicke Rauchwolken hervor traten. Der Boden war übersäht mit Leichen und Leichenteilen, darunter viele Bürger, die sich notgedrungen in das Getümmel geworfen hatten. Darunter ein blutverschmiertes Gesicht, dass dem Gleichgültigen gut gekannt war.
So wenig überraschend dieser Anblick war, desto mehr überraschte es, dass Lebenszeichen von dem kleinen Fettsack ausgingen. Es schien, als wären die vielen Wunden immer noch nicht genug gewesen, um den Mann zu töten. Dieser Umstand rief Bewunderung hervor, die die große Abneigung in den Hintergrund stellte.
"Was für ein Mann. Traurig, dass ich ihn nicht auf meine Seite ziehen konnte, er hätte einen wirklich herausragenden Untergebenen abgegeben."
Kurzum schlenderte er zu dem massigen Leib und trat ihn mit der Fußspitze in die speckige Seite. Röchelnd, doch mit stolz, wendete ihm der schwer verletzte sein Antlitz zu, dass vor Wut überschäumte, als er den Verräter erblickte.
"D....d....duuu Rat..*hust*...RATTE... Ich wusste, dass du einmal mein Grab schaufeln würdest. Sag mir nur wieso. Wieso....damit du meinen Posten einnehmen kannst? Damit du weiter aufsteigen kannst?"
Diese Fragen waren sehr erheiternd für den Verkleideten und mit einem Grinsen antwortete er langsam "du glaubst doch nicht wirklich, dass mich der Geheimdienst interessiert. Da du eh bald sterben wirst, werde ich dir ein kleines Geheimnis verraten."
Mit diesen Worten langten die Finger an das Kind und griffen unter seine Haut, als wäre es nur eine Maske, die man mit dem richtigen griff herunterziehen konnte. Und tatsächlich löste sich die zweite Haut von ihrem Untergrund und ein von Narben und Verbrennungen gezeichnetes Antlitz wurde sichtbar.
"Ich heiße nicht Tedd. Es gab einmal eine Zeit, da nannte man mich Eustass, doch diese Zeit ist lange vorbei. Ich bin ein Dämon aus der tiefsten Hölle auf die Erde gesannt, um euch Menschen Terror zu bescheren. Dein toller Geheimdienst ist für mich nur Mittel zum Zweck. Mein Name ist Tyrael, fühle dich geehrt, dass du ihn als erster vernehmen durftest."
Der dicke Agent wollte etwas sagen, dass sah man seinem verstörten Blick an, doch alle Gedanken, die sich zu einem sinnvollen Satz hätten formen können, verschwanden in die Leere seiner Verwirrung. So war er nicht mehr in der Lage, einen Gedanken zu fassen, bevor er das zeitliche segnete. Tyrael schloß daraus, dass seine dämonische Präsenz einfach zu viel für den Mann gewesen war und schnell zog er die Maske wieder über sein Gesicht, damit ihn niemand so sah, denn das war einfach nicht vorgesehen.

Es war eine glückliche Fügung des Schicksals, wahrscheinlich war im Beistand aus anderen Ebenen dabei behilflich gewesen. Wie auch immer, es war seinen Plänen zuträglich und in dem Sinne sollte man sich nicht über sein Glück beschweren, war es nun gewollt oder nicht.
Ein weiteres Kapitel war damit abgeschlossen und er konnte sich im Geheimdienst endlich weiter entwickeln und mehr Verbindungen aufbauen. Als er sich so Gedanken über zukünftiges Vorgehen machte, wurde er plötzlich von der Seite angerempelt. Ein etwas unbeholfener Dieb stand mit einem Klappmesser vor ihm und plapperte seine Sätze herunter.
"Hey Alki, ich habe dich hier schon öfter gesehen und komischerweise hast du immer Geld. Ich glaube ich knöpfe dir davon mal ein wenig ab, also keine Spielchen und her mit der Kohle."
Mit einer fließenden Bewegung landete eine Faust schneller im Gesicht des Diebes, als er glauben wollte und desorientiert mit blutender Nase ließ er das Messer fallen und schaute er sich um, was ihn getroffen hatte. Das es der Besoffene vor ihm gewesen sein sollte, wollte er nicht verstehen. Die Wahrheit dämmerte ihm jedoch früher als gedacht, als er von dem Mann mit dem grün weißen Anglerhut an der Kehle gepackt wurde.
"Du bist so unbedeutend, dass ich mir wegen dir nicht einmal die Mühe machen muss, meine Tarnung als Betrunkender aufrecht zu erhalten."
Ein fester Schlag in den Bauch reichte, um den Dieb rückwärts gegen eine Wand zu schleudern, denn Muskeln waren diesem völlig fremd. Doch er war mit mehr Selbstbewusstsein ausgestattet, als man ihm zugetraut hätte.
"Ha, du weißt gar nicht, was du tust. Ich bin kein einfacher Dieb. Diesen Status habe ich lange aufgegeben, als ich mich dazu entschlossen habe, meiner Herrin zu dienen. Du weißt nicht, was du getan hast. du solltest mich besser töten, denn sonst wirst du ihre Rache zu spüren bekommen, denn niemand darf ihren Untergebenen etwas antun."
So armselig er dieses Leben einschätzte, umso mehr interessierte ihn, wovon der Mann sprach. "Sie?"
"Sag mir nicht, du hast noch nichts über sie gehört. Die Bluthexe! Sie ist eine große Nummer in der Unterwelt und hat großen Einfluss. Wenn du sie zum Feind hast, wird es dir bald schlecht ergehen!"
"Sei froh, dass du mir von ihr erzählt hast. Damit hast du dein Leben gerettet. Geh zu ihr, erzähle ihr von mir, ich bin gespannt, was sie machen wird!"
 
T

Tyrael

Guest
Nur wenige Dinge reichten, dass Interesse des stoischen Charakters zu erreichen, die Bluthexe schaffte dies alle mal. Normalerweise gelangte die Kunde wichtiger Personen schnell an seine Ohren, sie musste etwas sein, wenn sie sich auf der Mondinsel bewegte ohne die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit und des Geheimdienstes zu erregen. Beste Erklärung dafür wäre, dass sie gar nicht existiert, doch das wollte sich Tyrael nicht eingestehen, da musste einfach etwas anderes hinter stecken. Er war sich sich, wenn dieser Mann wirklich wusste wo sie war, würde er sich nun zu ihr begeben.
Der schmierige Gauner hatte sich gerade aufgerappelt und war froh, den unheimlichen Angreifer ab gewimmelt zu haben. Die spitze Hakennase noch einmal nach rechts und links richtend, machte er sich auf, zu einem ungewissen Ziel, doch sein Verfolger plante diese Ungewissheit zu beenden.
Er war alles andere als ein Profi und irrte wie ein plumper Handwerker durch die Gassen, sämtliches Feingefühl missend, dass man den Dieben dieser Stadt zu sprach. Immer mehr Zweifel kamen auf, dass es sich bei ihm um den Untergebenen einer berüchtigten Unterweltgröße handelte.
Schließlich endete die kurze Verfolgungsjagd vor einer Bretterbude, die zu besseren Zeiten einmal der goldene Krug gewesen war, doch das verwitterte Schild war das einzige, was auf den einstmals so prächtigen Klubnamen schließen ließ, der Rest war völlig herunter gekommen. Die halb geöffnete Tür sonderte merkwürdige Gerüche ab und gab einen Vorgeschmack darauf, wie man sich das Innenleben der Bruchbude vorzustellen hatte. Die Fenster, wenn nicht mit schweren Eichendielen vernagelt, hielten sich nur noch als Einzelteile an der Fassade, der größte Teil von ihnen brutal herausgebrochen.
Eine Erklärung dafür musste man nicht lange suchen, als nach einem kurzen Schlägerei eine Fratze durch den kaum noch vorhandenen Rahmen flog und den Rest des Fensters mit sich Riss, bevor er stöhnend auf dem Boden landete. Durch die starke Wirkung des Alkohols betäubt konnte er sich, seines Rippenbruchs nicht bewusst, aufraffen und auf den Heimweg machen, wo seine Alte ihm die Hölle heiß machen würde, wenn er noch eine hatte.
Obwohl dieses Aussehen jeden normal tickenden Menschen abgestoßen hatte, begab sich der Halunke, der sein Handwerk kaum verstand, in das Gebäude und stellte Tyrael damit vor eine Entscheidung.
"Verdammt. Wenn ich ihm einfach hinterher spaziere werde ich auffallen. Es gibt keinen Weg solch eine Kaschemme zu betreten, ohne wie ein bunter Hund in das Visier stinkender Taugenichtse zu geraten. Und dann habe ich schmierige Kerle um mich herum und verliere ihn! Ich muss irgendwie auf das Dach gelangen, dort könnte ich lauschen, aber wie?"
In diesem Moment fiel ihm etwas an seiner Kleidung auf, dass ihm vorher entgangen war, wahrscheinlich erst durch die Verfolgung passiert. An seiner Kleidung hing ein kleiner Ball, der sich in seinen Klamotten verfangen hatte. Beim Versuch, den Störenfried zu entfernen, entpuppte sich dieser als resistenter Gegner und einmal von der Kleidung gelöst, blieb er an seiner Fingerkuppe hängen. Bei genauerer Betrachtung fielen ihm viele kleine Haken auf, die sich in seine Haut geschlagen hatten und so eine Verbindung eingingen, die man nur schwer wieder lösen könnte. Als er den kleinen Ball jedoch auseinander drückte, lösten sich die Haken wie von selbst.
"Warte mal, wenn das so funktioniert, könnte es dann nicht auch...", dachte Tyrael und konzentrierte sich auf seine Hände. Ein dünner Film Metall zog sich über seine Hände, wie er es bereits gewohnt war. Nach dem Vorbild der kleinen Pflanze, die sich an ihn geheftet hatte, ließ er langsam kleine Haken wachsen, die hoffentlich ausreichen würden, ihn zu tragen. Gespannt sprang er an die Wand und war verblüfft, als er wie ein Gecko an der Wand hängen blieb. Doch nun stand er vor dem Problem, seine Hände von der Wand zu bekommen, was auch mit großer Kraft nicht gelingen wollte. Seufzend entspannte er seine Finger, um sich darüber aufzuregen, dass er nun hilflos an der Wand fest hing, löste sich die Verbindung schlagartig und krachend landete der Kletterer auf der Erde und wirbelte den groben Staub auf, der sofort seine Atemwege verstopfte, sodass er schwer husten musste.
Sich fluchend wieder aufrichtend, klopfte er sich den restlichen Staub von der Kleidung und hatte nun verstanden, wie seine neue Fähigkeit funktionierte.
Wieder ließ er die Schicht mit den Haken langsam entstehen und sprang an die Wand. Dieses Mal entspannte er jedoch nur eine Hand, die sich nun spielend leicht lösen ließ. So kam er schnell vorwärts und war in Windes Eile eine Wand hinauf gekommen, die er so nie hätte erklimmen können.
Das Bretterdach, auf dem er sich nun befand, war wohl einmal ein prächtiges Ziegeldach gewesen und Spuren davon waren auch noch zu finden, doch in großen Teilen wurde das Dach schlammpig mit bereits durchnässten und vermoderten Holzbalken ausgebessert.
Ein Streit war bereits in vollem Gange, den der Beobachter mit Freude verfolgte, er war genau zur richtigen Zeit gekommen. Der kleine Gauner, der versucht hatte ihn auszurauben stand einer Gruppe Männer gegenüber, die ihn bedrängten. Es schien, als seien sie nicht besonders Glücklich mit ihm und einer Geschichte, die er gerade zum Besten gegeben hatte.
"Wie kommst du darauf, die Blutfürstin dazu zu missbrauchen, dein schändliches Leben zu retten? Pech für dich, dass wir wirklich für sie arbeiten und du weißt was mit denen passiert, die sich als ihre Untergebenen ausgeben!"
Der arme Kerl zitterte am ganzen Körper, ein Zeichen dafür, dass er wusste, was dafür als Strafe vorgesehen war.
"BITTE, ich wollte das nicht. Ich meine ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich dachte ich könnte diesen besoffenen Penner berauben, doch plötzlich entwickelte er riesen Kräfte, er hätte mich mit einer bloßen Hand erwürgen können. Er hatte keine Angst, nicht einmal vor der Blutfürstin und hat sie herausgefordert."
Genau so, wie die Geschichte über die Bluthexe oder Blutfürstin, wie sie nun genannt wurde, Tyrael interessiert hatte, so waren diese Halunken an ihm interessiert. Auf der Suche nach neuen, starken Mitgliedern waren sie immer.
"Erzähl uns was über diesen Mann!"
"Nein, wieso sollte ich, ihr werdet mich eh umbringen!"
Diese patzige Antwort gefiel gar nicht, aber noch war er mit seiner Information im Vorteil, weswegen seine Gegenüber noch davon abließen, ihm dafür die Eingeweide aus dem Leib zu reißen.
"Du glaubst wohl, du kannst dir hier alles heraus nehmen. Aber gut, ich werde dir zuhören und dafür auch dein Leben verschonen."
Dieses Versprechen hielt der Mann wohl für sicher, denn er begann zu plaudern.
"Wie immer war ich auf Raubzug" und bei dieser Beschreibung lachten die Anwesenden, weil sie wussten, was für ein lächerlicher Dieb er war, "und dann kam mir dieser man entgegen, völlig betrunken, so dachte ich jeden Falls. Da halte ich ihm mein Messer unter die Nase und verlange seine Kohle. Doch anstatt das er mir etwas gibt, richtet er sich ganz normal auf, legt seine betrunkene Attitüde ab und schlägt mir die Waffe aus der Hand, so schnell, so schnell konnte ich gar nicht gucken, ja soo schnell war das und dann hat er mich geschlagen, mit einer Wucht....ich wurde schon das eine oder andere Mal von den Männern der Bluthex....Blutfürstin verdroschen, aber dieser Schlag war ein anderes Kaliber und trieb mir die Tränen in die Augen und ich wälzte mich am Boden. Ich glaube er ist Agent oder so etwas. Ich kann ihn euch auch ganz genau beschreiben. Er hatte leicht blasse blaue Augen, mittellange blonde Haare und grün weiß gestreifte Klamotten an."
Nun hatten sie, was sie wissen wollten, was dem Lauscher auf dem Dach nicht gefallen wollte, schließlich war er leicht erkennbar und wollte sein Aussehen nicht ändern, um diesen Häschern zu entgehen, von denen es sicher noch weitaus gefährlichere gab, als diese da unten.
"Nun gut du Wicht, danke für deine Information! Jeff, töte ihn!
Mit aufgerissenen Augen wollte der Plauderer die Hände in die Hand nehmen, doch Jeff, ein breitschultriger braun gebrannter Hüne hatte ihm bereits eine Pranke um den Arm gelegt und hielt ihn in einem eisernen Griff. Außer sich Schrie der Gefangene, als er die Ausweglosigkeit seiner Situation begriff "du wolltest mir nichts antun. Du wolltest mein Leben schonen!"
"Natürlich, deswegen wird dich ja auch Jeff töten und nicht ich."
Mit diesen Worten Griff dieser den Kopf des Todeskandidaten mit beiden Händen und brach ihm mit einem lauten Knacken das Genick.
Die Sache mit ihm war also gegessen und er hatte seine Strafe dafür bekommen, dass er den Namen der Blutfürstin in den Schmutz gezogen hatte. Nun begaben sie sich in eine Ecke des Ladens und der vom Feuer Gezeichnete musste ein wenig weiter kriechen, besorgt über das leise knarren der Balken, über die er seinen geschundenen Körper robbte. Sie begannen zu besprechen, wie sie mit der Situation umgehen sollten.
"Auch wenn er ein Idiot ist, glaube ich nicht, dass er gelogen hat. Er hätte die Geschichte mit der Blutfürstin nicht einfach erfunden, wenn es dafür keinen Grund gegeben hätte. Wir sollten dem Boss darüber berichten, sonst müssen wir die Sache ausbaden. Jedoch sollten wir damit warten, bis das Treffen des Syndikats vorüber ist, denn dafür sollten wir es nicht stören! Zudem haben wir sowieso keinen Schlüssel für den geheimen Keller der Truchhaus Villa, also müssen wir wohl oder übel warten."
"Da ist sie also. Aber was hat es mit dem Syndikat auf sich? Ich sollte dem Ganzen einen Besuch abstatten!"
Schnell und wendig wie er war, machte er sich über die Dächer der Stadt auf den Weg, um in die kleine Villa im Außenbezirk einzubrechen. Doch seine neu gewonnene Fertigkeit war es ihm ein leichtes, auch die schwersten Sprünge und Kletteraktionen zu Meistern, sodass es nur wenige Minuten dauerte, bis er vor dem schaurigen Gebäude stand. Davor standen einige Fahrzeuge die darauf schließen ließen, dass sich hier eine hohe Liga traf.
Wie eine Spinne, versteckt im Mantel der Nacht, kletterte er die Hausfassade der Villa hoch und schwang sich auf einen Balkon. Die Tür war zum Glück nicht verschlossen und bildete kein Hindernis, dass ihn vom Einbruch abhalten könnte. Doch als er in das Innere gelangte, starrte ihn ein Hausmädchen mit riesigen Augen an, als wäre sie im Begriff, dass ganze Haus zusammen zu schreien. Bevor das geschah, hatte ihr der Eindringling beide Hände um die Kehle gelegt und drückte nur sanft zu, um die panische Angst in ihren Augen zu genießen.
Mit etwas Kraft schob er sie in Richtung Wand, um sie mit nur einer Hand dagegen zu pressen. Doch als er die andere Hand von ihrem Hals entfernen wollte, riss er ihr ein großen Hautfetzen aus eben diesem. Verzweifelt schlug sie um sich, um ihrer Schmerzen Herr zu werden, als das Blut in Strömen über ihre Klamotten lief. Tyrael, der vergessen hatte, dass er immer noch den speziellen Überzug auf den Fingern hatte, wusste nicht was passiert war und schlug ihr aus bloßer Wut in das Schöne Gesicht, nur um einen weiteren großen Hautfetzen von ihrer Wange zu reißen. Als er diesen nur durch schütteln von seiner Hand entfernen konnte, Begriff er. Er hatte sich nicht nur eine Möglichkeit geschaffen, grazil über die Dächer der Stadt zu hüpfen und zu klettern, nun hatte er eine weitere grausame Waffe geschaffen, die Furcht unter seinen Feinden schüren würde. Mit Entzücken leckte er sich die Finger ab, an denen das Blut der mittlerweile aus letzten Kräften atmenden Frau klebte.
Ohne sie weiter zu beachten, entspannte er seine Finger und ließ von ihr ab. Töten würde er sie nicht, so hatte sie noch was von ihrem Tod.
"Nun habe ich mich schon wieder zu lange mit unwichtigen Dingen aufgehalten, ich muss diesen Keller finden, bevor ich das Beste verpasse"
Als er sich weiter durch das Haus schlich, musste er sich schnell hinter ein Möbelstück werfen, als zwei Agenten um die Ecke schnellten, von denen einer ein wenig aussah wie er. Flink schnappte er sich einen schweren Gegenstand und schleuderte ihn gezielt in einen der anderen Räume, in dem die Figur krachend auf dem Boden aufschlug. Einer der Agenten, zum Glück der dunkelhaarige, lief sofort durch die Tür und verschwand für einige Minuten, um sich umzusehen und die Quelle für den Lärm zu finden.
Genug Zeit, den anderen zu überwältigen und sich seinen Anzug an zueignen. Mit Brille und Mütze sah er ihm zum Verwechseln ähnlich, sodass sein Kollege keinen Unterschied feststellen sollte.
Dieser kam wieder und meinte, dass eine Figur vom Schrank gefallen sei, also kein Grund sich Gedanken zu machen. Den Rollentausch nicht bemerkend, forderte er seinen blonden Kumpanen dazu auf, ihm endlich zu folgen, schließlich müssten sie zurück zum Treffen. Das ließ sich Tyrael nicht zweimal sagen und ging dem Anzugträger hinter her.
Die Villa war altertümlich eingerichtet und an vielen Stellen von Staub überzogen. Es wirkte, als hätte man kein wirkliches Interesse daran, hier zu wohnen und als würden die typischen Möbel nur eine Tarnung aufrecht erhalten und nicht wirklich benötigt werden.
Schließlich gelangten sie an eine schwere Eisentür, an deren Ende ein Teppich zusammengerollt lag, normalerweise tarnte man diese Luke also vor den Augen Neugieriger. Etwas ungeduldig starrte ihn sein Gegenüber an "Na hol den Schlüssel raus oder willst du warten bis es Morgens wird?"
Dieser Vorwurf kam überraschend und so unauffällig wie möglich durchsuchte der Ertappte seine Kleidung und zum seiner Erleichterung war der schwere Schlüssel in seiner Hosentasche und so kam er noch einmal mit dem Schrecken davon und konnte die schwere Tür aufschließen.
Dahinter ging es auf einer schrägen Treppe nach unten, in einen düsteren Bereich, nur spärlich durch ein paar Lampen beleuchtet. Es war ein düsterer Ort, nicht wegen dem wenigen Licht, dass die Wände illuminierte, sondern wegen der roten Farbe, die an vielen Stellen an den Wänden klebte. Der Eindringling wusste ganz genau, worum es sich dabei handelte: Blut!
Nichtsdestotrotz war er fasziniert, was für ein Komplex sich unter der Villa verbarg. Es war ein richtiges Lager, dass jede Mafia vor Neid erblassen ließ. Die Wände waren alle verstärkt und es schien unmöglich, ohne einen Schlüssel herein zu gelangen. Als würde das noch nicht reichen, ging die Treppe unendlich weit nach unten, bevor sie am Ende ankamen. Dort klaffte ein riesiges Loch im Boden, dass wohl schon vor dem Bau der Villa bestand, doch die fiesen Metalldornen, die sich aus dem Boden heraus wanden, waren offensichtlich erst nachträglich angebracht worden, damit man gezwungen war, über die wacklige Hängebrücke zu gehen. Dahinter war wieder eine schwere Tür, an den Seiten von Schlitzen begleitet, durch die potentielle Angreifer, die die Grube irgendwie überwunden hatten, zusammen geschossen werden konnten.
Einem ersten Impuls folgend, wollte er sich zu erst daran machen, die Tür wieder aufzuschließen, doch zum Glück hielt ihn etwas in seinem Inneren davon ab, denn ohne weitere Worte holte sein Partner einen anderen Schlüssel raus und entriegelte das schwere Eisentor. Hier hatte man wirklich an alles gedacht und traute niemandem.
Und endlich waren sie da und er konnte seinen blauen Augen nicht trauen. Nachdem sie eine weitere Treppe hinunter gewatschelt waren und mit einem einfachen Aufzug weiter nach unten fuhren, eröffnete sich eine gigantische Halle, deren Ausmaße alles übertraf, was Tyrael unter der Erde gesehen hatte.
In der Mitte war eine große Tafel aufgebaut, an jedem Ende saß eine Person, mit vier Leibwachen. Dahinter stand eine kleine Armee von Leuten und er musste sich, nun ebenfalls ein Teil der Leibgarde hinter jene Stellen, die er als Blutfürstin erkannte.
Sie hatte eine außergewöhnliche Präsenz, angefangen von ihren langen gelockten roten Haaren, die aussahen, als wären sie mit frischem rotem Blut getränkt. Ihre Augen blitzen schwarz hervor, doch weiß fand man in ihnen nicht, sondern ein leichtes rot, als wären ihre Augen komplett Blut unterlaufen. Bzw. ihr Auge, denn das andere wurde mit einer roten Augenklappe bedeckt, die ein schwarzer Totenkopf zierte. Ansonsten war sie wie eine Piratin gekleidet und hatte noch, bis über das Knie reichende, Stiefel an, am Spann mit einer großen goldenen Schnalle geschmückt. An der Hüfte prangte ein mit Edelsteinen besetzter Degen, der die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, wenn ihre Haut nicht über und über mit frischen Narben übersät gewesen wäre. Sie sahen alle aus, als wären sie frisch und nicht im Stande, sich zu schließen, weil etwas sie davon abhielt, doch Tyrael erkannte, dass dahinter etwas stecken müsste, denn eigentlich müsste die Frau verbluten, so wie sie aussah. Wahrscheinlich nannte man sie nicht umsonst die Blutfürstin.
Der Mann rechts von ihr sah nicht weniger absonderlich aus. Er hatte eine dunkle Hautfarbe und direkt auf der Haut befindliche Malereien, die aussahen, als hätte man die Haut absichtlich gebleicht, um diese Muster zu erschaffen. Darüber trug er farbenfrohe und lockere Kleidung, doch sein Blick war alles andere als freundlich. Seine Augen hatten einen rot bis orangenem Ton und funkelten in dem leicht schummrigen Licht und Tyrael war überzeugt, dass es nicht nur das rot der Wände war, dass seine Augen funkeln ließ. In seinem Mund steckte eine selbst gedrehte Zigarette, die absonderliche Düfte absonderte. Das besondere an ihm war jedoch der Affe auf seiner Schulter, der ähnlich gekleidet ebenfalls an einer solchen Kippe zog und einen Gesichtsausdruck aufsetzte, als könnte er ganze Scharen von Marinesoldaten auslöschen, ohne das man sich an sie erinnern würde.
Am anderen Ende des Tisches, der Blutfürstin gegenüber saß eine Gestalt, die entfernt an einen Hofnarren erinnerte. Jedoch nicht einen der Sorte, die man feucht fröhlich auf dem Hof von gelangweilten Königen sah, denn an diese konnte man sich nicht erinnern, wenn man diesen Mann, wenn es denn einer war, sah. Er hatte nur eine Weste an, die leicht verwaschen daherkam und seinen Oberkörper und seine Arme frei ließ. Diese Körperteile waren komplett Tätowiert mit diabolischen Mustern, jedoch auch schon leicht verblasst. Den komischen Part bildete das Gesicht, dass von einer ekligen Fratze verdeckt wurde. Eine echt wirkende Maske, die wie Tyrael später erfahren sollte, wöchentlich aus neuen Schädeln gemacht wurde. Am Ende dieser Maske waren die typischen Zipfeln mit den Schellen die den Narren erkennen ließen, alles andere sah nach einem ungemein fiesen Feind aus, mit dem man sich besser nicht anlegte. Außerdem jonglierte er ständig mit Unmengen Messern und Waffen und machte damit viele der Anwesenden unruhig, schließlich hatte jeder hier wen zu beschützen.
Das Quartett komplettierte jemand, der so gar nicht in die Runde zu passen schien. Er war groß gewachsen, dass sah man ihm schon im sitzen an und hatte einen lilanen Mantel über die Schultern geworfen und darunter ein rosanes Hemd. Den Kragen weit aufgestellt, fiel die Aufmerksamkeit auf sein Gesicht, dass wohlige Wärme ausstrahlte und selbst der filigran gefertigte Dolch konnte kaum als Waffe gesehen werden. Von allen anwesenden machte er den unbekümmertesten und schwächsten Eindruck, doch bei seiner Position musste das eine Fassade sein, mit der man sich nicht täuschen lassen sollte.
das waren sie also, die Bosse das Syndikats. Was sie waren und wieso sie sich trafen war Tyrael noch ein Rätsel, doch ihm gefiel, wie der Tag verlief.
Die vier Unterweltbosse begannen schnell eine Diskussion, von dem man nicht alles verstehen konnte. Nicht weil sie so leise sprachen, sondern weil es oft um komplizierte Dinge ging. Was er heraus hören konnte war, dass die Blutfürstin an mahnte, man solle sich unauffälliger verhalten, um nicht die Aufmerksamkeit der Marine auf sich zu ziehen, worauf der Clown nur lachen konnte, was ihm die Marine schon anhaben könnte.
Doch trotz der harschen Antwort schwang eine menge Respekt mit, als er die Rothaarige direkt ansprach, sie schien auch unter diesen Größen der Unterwelt eine führende Position zu besitzen.
Mit der Zeit bekam er langsam ein Bild, was sich hier gerade traf. Sie alle hatten sich zusammen getan, um die Unterwelt besser zu regieren und hatten zusammengearbeitet und viele Dinge kommerzialisiert. Zum Beispiel hatte der Knochenschädel Piraten unter sich versammelt und bot ihnen Schutz an, sofern sie ihm dafür Abgaben zahlten. Ein lukratives Geschäft und auch die anderen hatten sich etwas großes Aufgebaut. Sie kontrollierten zusammen die Unterwelt dreier Inseln und eine Heer von Piraten. Alles Dinge, die sie alleine nicht geschafft hatten und zu viert hatten sie die anderen ausstechen können oder waren noch dabei, immer mehr Gauner aus der Unterwelt zu verdrängen, sofern sie sich nicht Untertan machen wollten.
Der Blauäugige erkannte schnell, dass er sich hier Verbündete machen musste, wenn er selber zu einer großen Nummer werden wollte. Nach einer Stunde war das Treffen beendet und hitzige Diskussionen geführt.
Drei der Bosse machten sich auf den Weg, immer mit gehörigem Abstand. Nur weil sie Verbündete waren, hieß das anscheinend nicht, dass man einander traute.
Als der Raum gelehrt war, blieben nur die Blutfürstin und ihre Männer zurück. Mit einer abfälligen Geste erklärte sie, dass man sie nun alleine lassen sollte.
"Warte", dabei auf Tyrael zeigend, "bleib hier, ich habe etwas mit dir zu besprechen."
Wie vom Blitz getroffen blieb der angesprochene stehen und drehte seiner Herrin den Kopf zu. Sie meinte wirklich ihn, daran war nicht zu zweifeln, also bewegte er sich langsam auf sie zu. Die Stimme seiner Verkleidung nachahmend, jeden Falls versuchte er das, sprach er sie direkt an "Was kann ich für sie tun Blutfürstin", weil auch andere sie so angesprochen hatten, weswegen es wohl die korrekte und erwünschte Art und Weise war und sie schien sich auch nicht an seiner Wortwahl zu stören.
"Glaubst du, ich hätte es nicht bemerkt?"
Bei diesem Worten gefror das Blut des Eingeschlichenen zu Eis und langsam verschränkte er seine Arme hinter dem Rücken, um seine Waffen bereit zu machen und seine Finger mit einer Schicht Metall zu überziehen. Bevor ihm eine Antwort über die Lippen kam, sprach sie weiter, "auch wenn dieser Idiot von Agent nicht bemerkt hat, dass sich jemand als sein Kumpane ausgibt, kannst du mich nicht darüber hinweg täuschen. Wer bist du und was fällt dir ein, ein Treffen des Syndikats zu belauschen?"
"Ich, ich bin nur zufällig hier. Ich wollte die Villa ausrauben und sah den Rollentausch als einzige Möglichkeit, nicht erwischt zu werden."
Diese Antwort war überzeugend herüber gekommen, doch er hatte unterschätzt, wen er vor sich hatte. Sie erkannte seinen Bluff sofort und schrie erbost, "WAS.......du lügst mich an? Ich höre das Blut durch deinen Körper rauschen, es verrät mir immer, ob du die Wahrheit sagst. Mich kann man nicht belügen, also versuch es nicht! Wer bist du und was machst du?"
In seinem Kopf kreisten die Gedanken "Wie kann das sein. Sie kann keine Fähigkeiten haben, die ihr das möglich machen, ich muss es einfach nochmal versuchen" und so sprach er.."Ich lüge nicht. Ich bin ein kleines Licht! Ich habe nichts zu sagen und weiß von nichts, Ich bin in diese Situation geraten, ohne zu wissen, mit welchen Mächten ich mich anlege!"
"Hmm, vielleicht hast du doch die Wahrheit gesprochen..." antwortete sie mit einem süffisanten Lächeln, doch ihr Blick verriet Tyrael sofort, dass sie ihm immer noch nicht glaubte. Ohne Vorwarnung spritze Blut aus den offenen Schnitten an ihrem Körper und eine kleine Welle aus Blut schwappte durch den Raum und Riss den völlig überraschten von den Beinen. Der metallische Geschmack von Blut umspülte seine Lippen und wie ein Stock, den man achtlos ins Wasser geworfen hat, trieb er in den Blutwellen umher, nicht in der Lage, sich irgendwie zu wehren.
 
T

Tyrael

Guest
Durch die Hand eines Riesen gegen die Wand gedrückt, so fühlte es sich zumindest an, als Tyrael schwer atmend zusammen sank, vor der Mauer, an die ihn die Welle geworfen hatte. Mit seinen verschmierten Fingern versuchte er den Blutfilm zu beseitigen, der sich auf seinen Augen gebildet hatte, um seine Umgebung richtig wahrnehmen zu können. Die Blutfürstin, die ihn mit Leichtigkeit bezwungen hatte, stand an einem Tisch und durchsuchte Dokumente.
"Dieses Weibsbild, was war das? Aber nun ist meine Chance, sie glaubt sicher, ihr Schlag hätte mir mehr zugesetzt. Doch ich muss sie sofort töten!"
Die Chance, dass Blatt noch einmal zu wenden vor Augen, atmete der Besiegte etwas ruhiger und konzentrierte sich auf seine Finger. Dämonen hatten Krallen und wenn er dämonische Kräfte hatte, musste man mit ihnen auch solche Werkzeuge erhalten können. Erneut bildete sich ein dünner Film auf seinen Fingern und wie er es sich innerlich vorstellte, zog sich das Metall zusammen, um an den Enden seiner Finger fiese Krallen zu bilden.
"Damit werde ich sie aufschlitzen, bevor sie weiß was ihr geschieht."
Explosionsartig sprang der eben noch zusammen gesackte Tyrael auf die Beine und rannte auf die Unterweltgröße zu, bereit, ihr die Krallen ins Fleisch zu rammen. Ungerührt blieb sein Opfer an Ort und Stelle, als hätte sie nichts zu befürchten. Mit gierigen Schreien schlang der Dämon seine Krallen in die nun wehrlose Frau und fügte ihr unzählige Wunden zu, bis sie unter seinen wütenden unkoordinierten Schlägen zusammen brach. In einer riesigen Pfütze aus frisch funkelndem Blut lag sie nun, keiner Regung mehr fähig.
Lauthals machte sich der vermeintliche Sieger Luft und streifte sich die voll gesogene Verkleidung ab, um sich dem ganzen Blut zu entledigen. Wäre es nicht dieser kellre gewesen und das er sich sicher war, mit der nun toten Frau alleine zu sein, wäre er natürlich niemals so leichtsinnig gewesen, seine Verkleidung abzulegen.
"Interessant....", hörte er eine zarte Frauenstimme und als er sich nach links umdrehte, stand sie vor ihm. Die Tote, etwas lebendiger, als er es für möglich gehalten hatte. Keine Wunde zierte ihren Körper, kein Makel befleckte ihre reine Haut. Wie vom Blitz getroffen drang der Krallen Bewährte erneut auf die junge Frau ein, doch jede Wunde, die er mit seinen Krallen auf riss, schloss sich sofort wieder. Als wäre das noch nicht genug gewesen, öffneten sich im nächsten Moment Wunden am ganzen Körper, ohne das er sie berühren brauchte und das Blut schoss nur so heraus und bildete eine Blase um seinen Kopf. Bevor ihm der letzte Rest Luft ausging, löste sie die hinterhältige Attacke auf, woraufhin der Ertrinkende einen großen Luftzug nahm und schwer atmend zu Boden glitt.
"Du bist wirklich bewundernswert! Ich bin gut, aber ich hätte nie für möglich gehalten, dass das nur eine Verkleidung ist. So etwas habe ich wirklich noch nicht gesehen! dann diese Krallen aus dem Nichts.....wie machst du das?"
"Ich, ich...ich habe Teufelskräfte und...." "LÜGE" brach es aus der Blutbändigerin hervor und ein riesiger Schwall Blut beförderte Tyrael an die Decke, nur um ihn dann im Stich zu lassen, sodass er ungebremst zurück auf den Boden stürzte.
"Verdammt noch mal ok....es sind keine Teufelskräfte es ist ein Trick..." "LÜGE" und erneut warf es den Verbrannten Dämon wie eine Puppe durch die Gegend, keine Chance sich zu wehren.
Tyrael brach innerlich zusammen, er saß in der Falle. Sie war unheimlich mächtig und ließ alle Chancen verblassen, einen Sieg zu erringen. Sie war mindestens so mysteriös, wie er selbst. Egal wie er es sah, er hatte keine andere Wahl. Entweder er gewann sie als Verbündete oder würde in diesem Keller sterben und so begann er zu erzählen....

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