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Abendessen bei BORIS

Mika Ruko

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Es war ein schöner Tag, der sich langsam dem Ende zuneigte. Die warme Seeluft zog langsam durch Mikas Afro und die Sonne näherte sich gerade langsam dem Horizont, aber noch schien sie auf den Kopf des schlafenden Zimmermanns, der sich gerade in den Früchten seiner Arbeit ein Nickerchen gönnte. Richtig, in den Früchten seiner Arbeit, denn Mika hatte den Ausguck fertig gebaut, nur war er damit zwei Stunden vor dem Zeitplan fertig gewesen, deswegen konnte er sich noch ein kleines Schläfchen erlauben. Eigentlich wäre der Afro-Träger schon in den Wald verschwunden, aber heute war er bei Ivan zum Essen eingeladen. Aber Ivan war noch am arbeiten in der Kapitänskajüte, weil dieser Spinner von einem Auftraggeber noch ein paar plötzliche Änderungen haben wollte. Gerade wollte sich der in seinen Träumen versunkene auf die andere Seite drehen, als von unten der Schrei erklang, auf den er schon geschalgene zwei Stunden gewartet hatte. Mika, komm runter! Ich bin fertig! Hmm..? Wassis los? grummelte der Faulenzer, als er unsanft aus dem Reich der Träume gerissen wurde. Bist du taub? Du sollst runterkommen! Ah ja, Ivan war endlich fertig. Der Mann mit dem Afro stand auf, streckte kurz die Arme in die Luft und brüllte zurück: Bin gleich da! Mit diesen Worten sprang er geschwind aus dem Krähennest und auf den Querbalken, an dem das zurzeit nicht gesetzte Segel befestigt war. Ein letztes Mal drehte er sich um, begutachtete noch ein mal seine Arbeit und sprang dann an die Takelage, an der er schnell wie ein Affe hinunter kletterte. Unten stand bereits Ivan und wartete, mit dem rechten Fuß auf die Schiffsplanken tappend. Na endlich, du wirst immer langsamer, sagte er, grinste Mika kurz an, nur um dann vorzuschlagen: wer zuerst bei mir zu hause ist? Nää, heut nicht, Bro, ich bin doch grade erst wach geworden. antwortete der Afro-Träger, gähnte laut und ausgiebig und machte sich langsam trottend auf den Weg.
Du hasts gut. Kaum einer verlangt noch letzte Änderungen am Krähennest oder an den Masten. Bei der Einrichtung machen die das dauernd. Beklagte sich Ivan und der zukünftige Pirat grinste nur und sagte: selber schuld, wenn du die Einrichtung machen willst. Nach einer etwas längeren Unterhaltung über den neuesten Auftrag, mit dem sie nächste Woche anfangen wollten, kamen die beiden bei Ivans Haus an. Ivan meinte was von wegen, er müsse erst noch sein Werkzeug in den Schuppen legen, doch da Mika sein Werkzeug immer mit sich rumtrug und es eigentlich niemals ablegte ( außer beim Schlafen), betrat er schon mal ohne Ivan das Haus durch die Vordertür.
Der Afro-Träger wäre normalerweise in ein fremdes Haus gegangen und hätte erst mal laut rumgebrüllt, aber das hatte er hier schon ein halbes Dutzend mal gemacht, deswegen lohnte es sich nicht mehr, denn alle Bewohner dieses Hauses kannten ihn schon zur Genüge. Als der 15-jährige die Tür ohne jedes Geräusch öffnete ( sie war wohl frisch geölt worden) guckte er verdutzt in die Runde, als ihn niemand ansah. Die Augen aller Personen, die gerade am Tisch saßen, waren auf das Fenster gerichtet und keiner bewegte sich. Es war totenstill. Worauf warten die denn da alle? fragte sich der leicht verwirrte Schiffszimmermann zunächst in Gedanken selbst und, um dann des Rätsels Lösung näher zu kommen, fragte er einfach ganz laut in den Raum: Ey, warum guckt ihr alle aus dem Fenster?
Die fünf Menschen am Tisch zuckten vor Schreck zusammen und konnten einen lauten Aufschrei nur gerade so noch unterdrücken, aber trotzdem schrie Merin, Ivans Mutter, danach den erwarteten Besucher an. AH! Mika, schleich dich doch nicht so von hinten an! Ich fall noch vor Schreck in Ohnmacht! Ivans Brüder und Schwestern hatten den ersten Schrecken schneller überwunden als ihre Mutter und stimmten bald in das einsetzende Gelächter des Afro-Trägers ein. Wieso bist du nicht durchs Fenster gekommen, Mika? Das machst du doch sonst immer. Darauf haben wir alle gewartet, seit wir eure Stimmen gehört haben. Also, wieso nicht? wollte Karin, Ivans jüngste Schwester, wissen. Mika mochte die 10-jährige, sie redete zwar viel, doch das tat er ja auch. Jo, Sis, eigentlich machen Ivan und ich ja immer ein Wettrennen hier hin und durch das Fenster spare ich ca. 5 Sekunden, fing der Baumakrobat an zu erzählen, aber heute musste ich noch so lange auf Ivan warten, dass ich ein wenig geschlafen habe und dann noch zu müde für ein Wettrennen war. Und außerdem verliert Ivan doch sowieso immer.
Stimmt doch gar nicht! Ivan hatte das Haus betreten. Letzte Woche erst habe ich gegen dich gewonnen! Aber nur, weil mich mitten im Rennen der dicke Tommy abgefangen hat, weil er noch was wegen dem neuen Schiff wissen wollte. Ja, ja, das behaupten sie alle.Aber Ivans Mutter unterbrach den Streit, indem sie einfach schon mal das Essen auf den Tisch stellte.
Mika mochte Ivans Familie. Merin, Grein, Pia, Derweg und Karin waren allesamt vollkommen okay und der Afro-Träger konnte sie alle richtig gut leiden. Momentchen mal...Eins, zwei, drei, vier, fünf und mit Ivan sechs? Da fehlte doch einer! Aber ja, wie konnte er den nur vergessen? Es war schon eine Meisterleistung, Boris zu vergessen, auch wenn er nicht da war. Wo steckt eigentlich Boris? wollte der Tagträumer wissen. Ach, der muss noch was an nem anderen Schiff machen, der sollte gleich da sein, sagte Ivan und da seine Frage damit beantwortet war, langte Mika mit der Gabel nach den Steaks, denn er nach nach seinem Nickerchen war er hungrig und Fleisch war schon immer das beste gewesen, um diesen Hunger zu stillen.
 

Boris

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„Noch ein Stück… Noch ein Stück…“ Boris winkte zu sich heran, teilte dem Kranführer mit, dass er die Balken noch weiter zum Schiff bugsieren konnte, noch war nur der Kiel auf dem Gerüst zu sehen, war erst heute fertig geworden, doch nun mussten die Spanten angebracht werden, dann erst käme die Verkleidung und das Deck. „Noch ein Stück hat BORIS gesagt!“ Er war etwas hektischer als sonst dabei, da er unbedingt noch heute ein wenig früher hinaus wollte, heute war der Tag wo er sich vorgenommen hatte den beträchtlichen Schritt zu tun!
Währenddessen baute Zwerg schon die Werkbalken auf, wo dann Boris mit den anderen aus den Balken die vom Kran gerade vom Lager hierher getragen wurden Spanten machen würden, an Werkzeugen hatte jeder sein eigenes dabei. „Na endlich!“ Boris fasste sich am Kopf und spürte den Arbeitshelm auf der Handfläche. Boris klopfte Zwerg auf die Schulter und holte sich den ersten der Balken raus: „Waren Doppelspanten, oder?“
Will, der Altgeselle, lachte: „Richtig, Kleiner!“ Will selbst war gerade mal zwei Meter groß, doch nannte er jeden „Kleiner“, da er hier nicht nur der Altgeselle, sondern auch der Älteste war. Sein Haar war schon mehr grau als braun und sein Gesicht hatte die eine oder andere Runzel.
Doch Boris mochte es nicht so genannt zu werden, er klopfte sich auf die Brust: „BORIS ist schon neunzehn Jahre Alt, alter Mann! Und BORIS ist in jeder Beziehung ein wahrer Mann!“ Er schaute dem Altgesellen tief in die Augen und in den dunklen Augen von Boris war ein Feuer zu sehen.
„Sicher, sicher.“, grinste Will zurück. „Und du schaffst es nicht einmal, Puc hier fernzuhalten, ein schöner Mann bist du.“ Will deutete auf den kleinen Krieger, der gerade in einen Werkzeugkasten geklettert war, scheinbar hatte Puc gar nicht bemerkt werden wollen, doch Will war ein Genie, wenn es darum geht, seinen Arbeitsplatz einzurichten.
Boris schaute auf Puc und stieß den kleinen sanft gegen die Stirn: „Wie oft hat BORIS dir doch gesagt, dass du nicht hierher kommen solltest, das ist ein Platz für Erwachsene.“ Puc quiekte schuldbewusst als Antwort und setzte etwas hinterher. „Nein, jetzt komm BORIS nicht so, du bist derjenige der hier falsch liegt!“
Der Altgeselle schaute den beiden beim Diskutieren zu, wandte sich mit einem irritierten Gesichtsausdruck ab und murmelte in sich hinein: „Kaum zu glauben, dass man sich daran gewöhnt.“

Karin war neulich zehn Jahre geworden und sehr stolz auf sich, sie hatte da eine neue Puppe bekommen, die scheinbar Mama selbst gemacht hatte, Karin war zwar eigentlich schon zu alt für solche Spielsachen, aber diese Puppe hatte es ihr doch angetan. Wäre damals auf der Geburtstagsfeier nur nicht ihr Bruder gewesen…
Sie war ein viel beschäftigtes Mädchen. Sie hatte viele Freunde, mit denen sie spielte, Mädchen wie Jungen und hatte natürlich sonst auch viele Geschwister und kaum Zeit für sich alleine, doch das war halt so, wenn man ein so beliebtes Mädchen war. Und wenn sie mal nichts zu tun hatte, dann hatte sie doch etwas mit der Familie zu tun, nämlich mit ihrem kaum älteren Bruder Derweg. Denn damit er nicht zu sehr von sich eingebildet wurde, war es ihre Aufgabe und vielleicht Lieblingsbeschäftigung ihn zu knuffen, wenn keiner hinsah… So wie jetzt…
Der Junge mit dem Afro war gerade gekommen und diesmal war es nicht aus dem Fenster, was wiederum komisch war, da der Junge mit dem Afro sonst immer aus dem Fenster kam, doch diesmal nicht. Sie mochte den Jungen mit dem Afro, denn er war lustig. Doch jetzt, wo alle mit dem Jungen mit dem Afro beschäftigt waren, war für Karin die Gelegenheit gekommen. Sie kniff Derweg in die Seite.
„Aua!“ Ihr größerer Bruder schrie auf wie ein kleines Mädchen und hatte leichte Tränen in den Augen. „Mama! Karin hat mich gekniffen!“ Diese Petze!
Karin schrie sofort als Reaktion: „Gar nicht wahr!“
„Sie lügt!“
„Das tust du doch!“ Dann griff Derweg nach ihrem Arm, da er wohl ein wenig wütend war: „Aua! Mama, Mama, Derweg tut mir weh!“ Sie tränte aus den Augen sehr, auch wenn es eher eine kleine Streicheleinheit war, der griff von Derweg, Boris oder Ivan konnten viel stärker zupacken!
„Seid doch mal ruhig!“ Sofort hörte Derweg auf und begann in sich hineinzubrummen, doch gegen Mama wehrte man sich einfach nicht. Karin hätte ihm am liebsten die Zunge herausgestreckt, doch das war gerade nicht so gut… immerhin würde sie ja sonst die Böse sein. Mama wandte sich dagegen an Afro: „Es tut mir Leid, Mika, immer diese Streitereien.“
„Aber Karin hatte angefangen!“
„Gar nicht wahr!“
Grein, der zweitälteste Bruder, der aus irgendwelchen Gründen immer noch zur Schule ging, wo doch Boris schon mit siebzehn schon lange raus wahr und auch Ivan schon arbeitete, hielt sich genervt den Kopf und begann an seinem Tee zu trinken. „Immer diese Kackpratzen.“ Karin wusste nicht, was eine Kackpratze war, aber da war „Kack“ dabei!
„Grein hat ein böses Wort gesagt, Grein hat ein böses Wort gesagt!“ Wenn das bloß Boris gehört hätte, dann hätte Grein bestimmt eines auf den Hinterkopf bekommen! Denn Boris schlug bei bösen Wörtern immer auf den Hinterkopf!
Grein dagegen schien mit seinem Blick töten zu wollen: „Du kleine…“ Ivan wiederum schien sich gerade zu schämen, wirklich, wegen Derweg und Grein musste man sich schämen, eine Heulsuse und jemand der immer noch zur Schule ging!
„Pöh!“ Karin stand auf und schritt nach draußen, kam am Flur vorbei und sah die Tür sich öffnen, was da kam war Boris, na endlich… Sie sah als erstes seine schweren Schuhe, dann kam der Körper mit Kopf hindruch… „…!!!“ Der Schreck ließ sie erstarren…

Nun ging es endlich nach Hause, Boris hatte vorher einen kleinen Abstecher gemacht, hat endlich das getan, was er schon länger machen wollte, spürte die Kälte des Feierabends im und um das Gesicht. Puc war nach dem Vorfall nach draußen zum Spielen gegangen, vielleicht war er auch wieder schon zu Hause? Er kratzte sich am Kopf, das hatte er in den letzten Minuten öfter gemacht und schritt zur Haustür, öffnete sie.
Im Flur stand Karin, die kleine Schwester von Boris, wie sie gerade ihre Puppe in der Hand hielt und… diese dann fallen ließ. „Karin?“ Die Kleine schien nicht zu reagieren. „Karin?“ Eine Hand wedelte vor ihrem Gesicht. „Huhu!“ Doch keine Reaktion. „Hm…“ Boris ließ sie einfach stehen, schloss die Tür hinter sich und ging weiter ins Haus hinein, wahrscheinlich waren alle im Wohnzimmer.
Als Boris dann durch die Tür schritt, wandten sich einige Köpfe um: „Ah!“ Stimmt, Ivan hatte ja seinen Kumpel eingeladen! Doch bevor Boris weiter sprechen konnte, ertönte ein lautes Husten, scheinbar hatte sich Grein gerade sehr heftig verschluckt…
 

Mika Ruko

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Wie schön es doch war, wieder mit Ivans Familie zu essen. Hier hatte sich der Afro-Träger schon immer mehr wie daheim gefühlt als er es in den letzten 10 Jahren jemals bei sich zu Hause gefühlt hatte. Dort war meistens sein Vater damit beschäftigt, ihn anzuschreien, ihm Vorträge zu halten oder ihm neue Vorschriften zu machen.
Dagegen war es schon einfach entspannend, die kleinen Streitereien zu hören, zu denen es in diesem Haus einfach immer wieder kam. Und die beiden Verursacher dieses Streits waren wie oftmals Karin und Derweg. Der Tagträumer hatte zwar keine Ahnung, wer von den beiden angefangen hatte, aber das war ihm ziemlich egal. Er lehnte sich zurück und wartete einfach, wie sich der Streit entwickeln würde. So lange wie er Ivans Mutter schon kannte, war sowieso klar, was jetzt kommen würde.
Seid doch mal ruhig!“Und da war sie, die Stimme, die schon seit Jahren jeglichen Streit in diesem Hause zu unterbinden wusste. „Es tut mir Leid, Mika, immer diese Streitereien.“ Eigentlich wollte Mika dazu sagen, dass eine Entschuldigung eigentlich nicht nötig gewesen wäre, aber diese Worte gingen in dem erneut entflammenden Streit der Geschwister unter. Ein Lächeln tauchte im Gesicht des Afro-Trägers auf, als er zu seinem Kumpel Ivan herüber blickte, denn dieser schämte sich offensichtlich für seine Familie. Und das, obwohl ich ihm so oft geasagt habe, dass mir das überhaupt nichts ausmacht. Mika konnte den Kopf nur schütteln. Wieso sollte man sich wegen solchen Kleinigkeiten schämen? Hmm...was macht denn Karin? Das kleine Mädchen war aufgestanden und verließ das Wohnzimmer. Sie hatte offensichtlich für den Augenblick genug von ihrem älteren Bruder.

Karin hatte den Raum verlassen und nur wenig später hörten die Anwesenden Schritte, die sich dem Wohnzimmer näherten. Für ein kleines Mädchen waren die Schritte eindeutig zu schwer, also war wohl Boris endlich daheim. Und tatsächlich, kurz darauf stand er in der Tür. Boris, Ivans ältester Bruder war endlich zu Hause. Niemand sagte ein Wort und Grein fing an zu husten, da er sich wahrscheinlich verschluckt hatte. Mika blickte den Älteren zunächst ungläubig an und brach anschließend in ein tosendes Gelächter aus. Boris sah wirklich zum Schießen aus! Vor lauter Lachen verlor der vorher mit dem Stuhl kippelnde Baumakrobat das Gleichgewicht und fiel nach hinten um. Der Aufprall, der durch den Afro leicht gebremst wurde, wurde kaum bemerkt, denn dieses Bild von Boris geisterte weiter im Kopf des Tagträumers herum und brachte ihn immer und immer weiter zum Lachen. Dadurch spürte er diesen kleinen Schmerz kaum. Die anderen Mitglieder von Ivans Familie standen anscheinend zu sehr unter Schock um laut loszulachen oder sie fanden das Ganze einfach nicht so wichtig. Grein war offenbar nicht der einzige, der sich verschluckt hatte, denn auch Pia fing auf einmal an zu husten.

Mika hatte sich langsam wieder beruhigt und atmete nun tief durch, während er aufstand und sich den Hinterkopf rieb. Ey, Alter, was hast du denn angestellt? fragte er den ältesten Bruder von Ivan. Als er Boris nun wieder direkt vor sich sah, fiel es ihm wieder schwer, das Lachen zu unterdrücken. Doch mit eiserner Willenskraft gelang es ihm, sein Mundwerk geschlossen zu halten.


Ivans Familie schien sich auch langsam vom ersten Schock zu erholen, aber keiner sagte ein Wort. Dem Schiffszimmermann, dem diese angespannte Stille auf die Nerven ging, musste jetzt einfach was sagen. Irgendetwas musste ihm doch einfallen. Hmm...irgendwas mit Boris. Was hat Boris immer bei sich? Ach ja, Puc! Ey, Boris-Bro, setz doch doch erst mal und iss etwas. Was hat eigentlich Puc dazu gesagt, was du da heute gemacht hast? Mika kannte Boris schon seit fast 8 Jahren und dabei war dem Afro-Träger natürlich die besondere Verbindung zwischen Boris und Puc aufgefallen. Scheinbar konnten die beiden miteinander auf irgendeine Weise kommunizieren. Der Dunkelhäutige hatte aber nach wie vor keine Ahnung, woran das lag. Der ältere Schiffszimmermann behauptete steif und fest, dass Puc ein Riesenhamsterbaby von der Grand Line war, aber wieso konnte ihn dann außer Boris niemand verstehen? Mit Ivan hatte er schon den Gedanken gefasst, dass das an Boris Verstand liegen könnte, der so ungefähr dem eines Hamsters entspräche. Oder Boris ist ein Hamster im Menschenkostüm! Während der Faulenzer diese Idee in seinem Kopf visualisierte, schauten ihn nun alle Teilnehmer dieses Essens an. Wie konnte er nur so plötzlich von Boris ablenken und auf den kleinen Hamster des 19-jährigen zu sprechen kommen? Und nun war er still geworden, hatte den Kopf auf die Seite gelegt und schien, grinste komisch und war irgendwie vollkommen geistesabwesend. Aber sie alle kannten Mikas manchmal etwas wirren Gedankengänge und seine Neigung dazu, plötzlich in irgendwelche merkwürdigen Tagträume abzutauchen, auch wenn man sich mitten im Gespräch mit ihm befand. Als sein bester Freund wusste Ivan natürlich genau, was er zu tun hatte.
Ähh, Mika, bist du noch bei uns? fragte der 14-jährige seinen besten Freund und wedelte mit seiner Hand vor dessen Gesicht herum. Was? Wo? Wie bitte? Mit dieser dreifachen Frage erwachte der Baumakrobat aus seinen Fantasien und guckte kurz in die Runde. Boris hatte inzwischen Platz genommen, aber Mikas Frage noch nicht beantwortet. Vielleicht hatte er sie auch nur nicht wahr genommen? Die anderen wendeten sich nun wieder von Mika ab und Boris zu, denn sie alle wollten wissen, was dieser sich dabei gedacht hatte und waren auch ganz erpicht auf die Meinung des berühmtesten Hamsters von ganz Sharewood zu diesem Thema.
 

Boris

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Also, einen hatte es vom Stuhl gehauen, so viel war klar. Nämlich Afro, der es scheinbar lustig fand, was wiederum Boris nicht wirklich lustig fand, denn immerhin war es die Entscheidung eines Mannes, es zu tun und sollte als solche respektiert werden. Andererseits sah er bestimmt wirklich etwas lächerlich nun aus, das musste bestimmt eingetragen werden, weswegen er seine Wut herunterschluckte und davon etwas Bauchweh bekam.
Während der Rest der Familie sich versuchte vom Schock zu erholen, sammelte sich Ruko wieder… „Ey, Alter, was hast du denn angestellt?“ Und er lachte immer noch, nur hielt er seinen Mund geschlossen, weswegen seine Wangen so angestrengt aussahen, Boris wusste es ganz genau!
Boris war kurz davor, die gleichen Worte zu wiederholen, die er beim ersten Treffen mit Ruko hatte, das war… schon so lange her? Jene ersten Worte waren damals folgende gewesen: „Mutig, mutig, hier so einzudringen!!!“ Damals hatte er sogar die Faust in die Handfläche geschlagen, mehrfach. Doch auch das schluckte er runter, denn er war Gast und Gäste sollte man wie welche behandeln… auch wenn einige Gäste von Boris schon hochkant rausgeworfen worden sind.
Der Jugendliche kratzte sich am Kopf: „BORIS hatte es schon länger vor, denn so ist es einfacher.“ Mehr gab es dazu nicht zu sagen und es folgte… Stille. Doch sie half Boris, Worte wie Wut zu verdauen und die Familie erholte sich ebenfalls etwas.
So langsam wurde aus Ruko wieder Afro und er setzte sich über etwaige Stillen hinweg. „Ey, Boris-Bro, setz doch doch erst mal und iss etwas. Was hat eigentlich Puc dazu gesagt, was du da heute gemacht hast?“
„Hm? Puc weiß davon noch nichts, es ist für den Kleinen noch schwer zu verstehen, denn… nun…“ Wie sollte Puc es denn verstehen, wenn Puc voller kindlicher Naivität es nachahmen würde, wo solle er denn anfangen? Puc war ja kein Mensch, Puc war ein Riesenhamsterbaby, also etwas vollkommen anderes, weswegen eine solche Entscheidung für ihn auch schlecht nachvollziehbar wäre. „Doch BORIS hatte gedacht, dass Puc hier sei, aber scheinbar verspätet er sich.“ Damit nahm nun auch Boris Platz und kratzte sich wieder am Kopf.
Doch Mama begann nun nur, ein Taschentuch zu ziehen und sich Tränen abzutupfen: „Wenn dein Vater dich so sehen könnte, er würde bitterschwere Tränen weinen. Wieso? Wieso? Wieso?
Boris blieb standhaft, denn er war sich sicher, dass Papa das cool finden würde! Papa war nur eine schwache Erinnerung, doch Boris wusste, wie groß, stark und cool Papa war, als er ging und auf dieser Reise würde er bestimmt noch cooler werden und sehen, wie gut Boris auf das Haus aufgepasst hatte bisher. „Er würde es verstehen!“ Da war Boris sich hundertprozentig sicher.
„Aber wieso?“
„Hm… Hm…“ Wieder kratzte sich Boris den Kopf: „Weil es immer gerutscht ist, schnell schwitzig und stickig wurde und weil ständig etwas hängen blieb, selbst wenn BORIS es den Vorschriften gemäß sich zusammengebunden hatte.“ Viele kleine Alltagssorgen, die er einfach nicht mehr erleben wollte, einfach weil es so blöd war. Bestimmt würde Afro… Afro… Der war gar nicht mehr da!
Während Ivan sich um Afro kümmerte, schlich sich Karin wieder hinein und hielt Abstand zu ihrem großen Bruder. As ob Boris irgendwie ansteckend sei. Sie setzte sich hinter Derweg und als Afro wieder zuhörbereit war, fuhr Boris fort: „Also… Puc ist draußen zum Spielen und BORIS hat das hier gemacht“, er zeigte auf die betroffene Stelle: „…weil BORIS es so wollte!“ Er stemmte die Fäuste in die Hüfte, hob den Kopf leicht und begann zu Lachen: „Buahahahahahahaha!“
„Aua! Karin hat mich gekniffen!
 

Mika Ruko

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Puh... noch einmal Glück gehabt. Mika war erleichtert. Anscheinend hatte Boris seine Reaktion auf dessen Veränderung besser hingenommen als erwartet. Er war nicht ausgeflippt und er hatte auch nicht versucht, ihn zu schlagen. Und dass, obwohl der Afro-Träger vor versammelter Familie über den ältesten Bruder Ivans gelacht hatte. Was hatte Boris noch mal gesagt, warum er das getan hatte? Und was war das mit Puc? Der Tagträumer hatte es nicht mitgekriegt, aber das war jetzt erst mal egal. Später würde Boris es garantiert noch mal sagen. Merin schien noch vollkommen durch den Wind und heulte anscheinend ein wenig, aber sie war nun einmal Boris' Mutter und was will man von einer Mutter erwarten, deren Sohn eine so plötzliche Veränderung an sich vornimmt.
Das erste, was Mika wieder mitkriegte, nachdem er aus seinem Tagtraum wieder erwacht war, war, dass Boris sagte: „Also… Puc ist draußen zum Spielen und BORIS hat das hier gemacht ...weil BORIS es so wollte!“ Dabei zeigte er auf jene Stelle und fing danach an zu lachen. Ja, dachte sich der Baumakrobat, das ist unser Boris, wie wir ihn kennen... Boris...so wie wir ihn kennen...Bei diesen Gedanken kam der Afro-Träger einfach nicht darum herum, an das erste Treffen von ihm und Boris zu denken, dass sich eigentlich genau hier abgespielt hatte. Wie lange war das nun her? 6 oder 7 Jahre bestimmt...
Ivan hatte lange damit gewartet, Mika seine Familie vorzustellen. Vielleicht hatte er gewusst, was passieren würde, oder es zumindest geahnt. Der frisch gebackene Afro-Träger und Ivan kannten sich nun ungefähr ein ganzes Jahr und Mika, der seinen besten Kumpel schon oft mit nach Hause genommen hatte, bestand darauf, nun seinerseits Ivans Familie kennen zu lernen.
Nimm dich vor allem vor Boris in Acht, hatte Ivan damals gesagt, er hat einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Besonders seit unser Pa weg is. Ach, keine Angst, wie schlimm kann das schon sein? Hatte der damals noch sehr junge Baumakrobat in einer Weise gefragt, die sich später als unglaublich leichtsinnig herausstellen sollte.
Direkt nach der Schule waren die beiden Freunde zu Ivan gegangen, damit sie einerseits das Mittagessen nicht verpassen würden und andererseits, damit der Gast schon einmal die Familie kennen lernen konnte, bevor der älteste Sohn wieder nach Hause kam. Boris musste mit seinen 12 Jahren schon neben der Schule noch arbeiten gehen, weil der Vater vor drei Jahren abgehauen war und er als ältester Sohn die Rolle des Brötchenverdieners einnehmen musste. Wichtig dabei war vor allem, dass er sich nun als den Mann im Haus ansah und natürlich auch als Beschützer der Familie. Mika hatte Geschichten gehört, nach denen Boris schon andere Freunde seiner Geschwister eigenhändig aus dem Haus geworfen habe, aber nach seiner Meinung war an ihm nichts, was als Bedrohung aufgefasst werden könnte. Also wollte er sich wagemutig der kommenden Konfrontation mit Boris stellen. Dieser würde ihn schon akzeptieren. Warum sollte er mich nicht mögen? Fragte sich der dunkelhäutige Schüler und verlebte so weit einen angenehmen Nachmittag mit Ivans Familie.
Alle in diesem Haus akzeptierten ihn und waren froh, dass Ivan mal wieder einen Freund mit nach Hause gebracht hatte, denn wenn man einen Freund oder eine Freundin mit nach Hause brachte, galt dies hier bereits als großer Schritt, denn jeder von diesen neuen Freunden musste das, was von der Familie liebevoll und scherzhaft zugleich als die „Boris-Prüfung“ bezeichnet wurde, bestehen. Das einzige, was den 8-jährigen den ganzen Nachmittag leicht nervte, waren die Warnungen von Ivans bezüglich dem Verhalten von Boris. Pass bloß auf was du sagst, Mika. Boris ist nicht der Hellste und alles, was du sagst, könnte er falsch auslegen und dann wütend werden, warnte ihn Grein, so was ist einem meiner Freunde passiert. Boris hat etwas falsch verstanden und ihn aus dem Fenster geworfen. Das klang nicht gerade gut. Bleib am besten hier sitzen, bis Boris kommt, denn wenn er dich durch die Zimmer gehen sieht, denkt er sofort, du wärst ein Einbrecher.Diesen Rat hatte ihm Merin gegeben, kurz vor Boris' Rückkehr. Also blieb Mika auf eben jenem Stuhl im Esszimmer sitzen, auf den er sich seither immer setzte, wenn er hier zu Gast war.
Und dann kam Boris nach Hause...
Ob Boris sich wohl auch noch an unser erstes Treffen erinnert? Oder hat er das schon lange wieder vergessen? fragte sich der Afro-Träger, doch er besann sich schnell wieder. Natürlich wird er sich daran erinnern. Er ist zwar nicht der Klügste, aber so etwas würde nicht mal er vergessen.
 

Boris

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Boris machte sich zum Esszimmer auf, das Abendessen würde schon bald angerichtet sein und er war nach dem Tag ziemlich hungrig. Er schaute auf den Hinterkopf von Afro und fühlte sich wieder einmal an das erste Treffen der beiden erinnert.
Er war beim Schuheausziehen, frisch von der Arbeit bei Mill, dem Schuster, wo er als Hilfskraft vieles tragen und einsortieren musste. Es war nur einer der Arbeiten, die Boris angenommen hatte, doch es war an ihm, diese Familie zu ernähren, denn Papa war nicht mehr da. Der Zwölfjährige zog sich die Jacke aus und hing sie auf, griff in die Tasche, wo der schlafende Puc eingerollt war. „Bist einfach noch zu jung.“ Sie kannten sich schon fast ein Jahr, das war eigentlich ein Grund zum Feiern. Naja, zumindest bis das Jahr voll war. Boris strich seinem kleinen Kumpel den Rücken, ganz sanft: „Keine Sorge, es wird schon wieder.“ Noch hatte er Heimweh, ganz normal für ein Kind, Boris war ja schon erwachsen, weswegen er nicht seinen Papa vermisste, auf keinen Fall!
Wahrscheinlich war der Rest der Rasselbande noch draußen, war ja auch kein Wunder, sie wollten natürlich spielen und wenn sie nicht spielen würden, dann wäre es ja merkwürdig, wieso sollte Boris denn dann noch arbeiten, er tat es ja, damit sie spielen konnten. „…Quiek…“ Da hatte Boris wohl Puc aufgeweckt. Der Kleine rieb sich die Augen und streckte sich gähnend herzhaft.
„Hat Boris dich geweckt? Das tut Boris Leid…“, sagte er sanft und leise.
„Quiek… quiek…“ Dieser tapfere Recke, selbst so unsanft geweckt tat er so, als ob es nichts Schlimmes wäre, dabei brauchten doch Kinder ihren Schlaf.
„Na dann… Komm auf meine Schulter.“ Puc krabbelte von der Hand auf die Schulter, es zwickte und stach etwas, da das Riesenhamsterbaby kleine Klauen besaß, daran würde sich aber Boris bestimmt gewöhnen. Als es auf der Schulter war, leckte es Boris am Ohr. „Hey, hey, lass das.“, gluckste er vergnügt. „Gehen wir mal ins Esszimmer, bestimmt liegen da ein paar Snacks.“
Wer Unterschiede in der Sprechweise von Boris bemerkt hat, ist sehr aufmerksam. Nicht immer hatte er in einem lauten BORIS gesprochen und im Alter von zwölf Jahren benutzte er die erste Person Plural noch, es ist eine Entwicklung gewesen, von einer normalen Sprechweise bis dazu, wie Boris heute spricht!
Aber einige Sachen sind geblieben… da war jemand Fremdes im Wohnzimmer. Boris nahm einen angenervten Gesichtsausdruck und schlug immer wieder in seine linke Handfläche: „Mutig, mutig, hier so einzudringen!“ Es war zwar nur ein kleiner Junge, aber wahrscheinlich wollte er irgend so eine dumme Mutprobe machen, sie hatten Angst vor Boris… zu Recht!
Er lief auf den Eindringling zu und rutschte sofort in einen seitlichen Schnapptritt rein: Kiai! Doch der Junge wich aus… Rückfaust! Boris legte den Oberkörper nach Vorne, bevor er sein Bein absetzte, um den Jungen unerwartet eine Rückfaust zu verpassen: Kiai! Wieder daneben, der war schnell oder eher: Klein, hatte kaum Angriffsfläche!
Und dann wagte er es auch noch, aus dem Fenster zu steigen! „Warte du kleiner… Puc! Halt dich gut fest!“ Den würde er nicht weglaufen lassen!​
Hm… war es eigentlich eine gute oder eher eine schlechte Erinnerung? Mehr oder minder war es eigentlich egal, doch manche unwichtige Fragen drängten sich auf, weswegen es so schwer zu bewerten war. Boris nahm im Esszimmer seinen Stammplatz ein, hier hatte alles seine Ordnung, bei so vielen Essern war es auch ein Muss!
 
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Boris hatte sich an den Tisch gesetzt, an seinen Stammplatz. Da hatte Boris immer gesessen, solange Mika zurückdenken konnte. Auch damals wollte er sich dahin setzen, aber dann hat er mich entdeckt, dachte der Afro-Träger und seine Gedanken wurden sofort wieder in die Vergangenheit zurückgezogen.


Boris hatte das Zimmer betreten und wollte zu seinem Platz gehen, als er Mika bemerkt hatte. Auf den damals Achtjährigen war das, was nun folgte, fast wie ein Albtraum. Ivans Familie hatte ihn zwar gewarnt, dass Boris irgendwie leicht ausflippen könnte, aber so etwas hätte er nicht einmal im Traum erwartet. "Mutig, mutig, hier so einzudringen!" hatte Boris nur gesagt und war dann auf Mika losgestürmt.
Als er den Älteren auf sich zukommen sah, packte den Afro-Träger eine Angst, die man von einem Kind seines Alters in einer solchen Situation einfach erwarten kann. Er hörte den lauten
Kiai!-Schrei, der offensichtlich als Kriegsschrei diente und konnte im letzten Moment einem Kick ausweichen. Als nchstes wollte Boris ihm anscheinend einen Schlag mit dem Handrücken verpassen, aber dieser hätte wohl getroffen, wenn Mika nur ein wenig größer wäre. So reichten seine Reflexe, um ihn auch diesen Angriff entgehen zu lassen.
Mit dem ist nicht gut Kirschen essen! Ich mach besser, dass ich Land gewinne! dachte der kleine Tagträumer und suchte den schnellsten Weg für eine überhastete Flucht: das Fenster. Mit einem Sprung war er auf der Fensterbank und sah gerade noch aus den Augenwinkeln, dass Boris, der nun noch eine Spur wütender aussah, ihm dicht auf den Fersen war und ihn offenbar nicht einmal entkommen lassen wollte. Womit habe ich das nur verdient? waren die Gedanken, mit denen er aus dem Fenster sprang und fast die Faust hinter sich durch die Luft zischen hörte. Was hab ich dir getan, dass du mich jagen musst? brüllte Mika, während er, so schnell ihn seine Beine trugen, davon rannte. Der Afro-Träger plante, durch die Stadt abzuhauen, denn Boris hatte seine Verfolgung aufgenommen und er schien einfach nicht locker lassen zu wollen. Folglich musste der Baumakrobat ihn irgendwie abschütteln. In Tuck kannte er viele kleine Gassen und es würde ihm schon irgendwie gelingen... hoffte der angehende Pirat.
In diesem Moment hörte der Faulenzer, dass sich von hinten ein leichtes Schnaufen näherte. Boris kam näher. Was will der nur von mir? fragte sich der langsam verzweifelnde Afro-Träger selbst. Vielleicht ist Boris besessen oder so was und jagt mich deshalb? Aber irgendwie ergab das alles keinen Sinn für den Schüler und er musste zunächst erst mal entkommen. Das war wichtiger. Gedanken über Boris Verhalten konnte er sich später noch genug machen. Es gab nur einen einzigen Weg, ihn abzuhängen, weil der Ältere einfach viel schneller war. Mika musste seine höhere Wendigkeit ausspielen und nahm deshalb direkt Kurs auf das Zentrum von Tuck, wo sich der Markt und damit die meisten Menschen befanden. Außerdem gab es im Stadtzentrum die meisten verwinklten Gassen, in denen er hoffte, Boris abschütteln zu können.
Da vorne, da kann ich entkommen. dachte der fliehende Afro-Träger, als er sich durch eine kleinere Gruppe Passanten drängelte, und floh in eine kleine Gasse rechts von einer Fleischerei. Diese Gasse würde ihn fast direkt beim Marktplatz wieder herausbringen und beim Markt war immer viel los. Allerdings war Mika niemals so spät noch in der Stadt gewesen und konnte daher nicht wissen, dass um diese Uhrzeit fast alle Marktstände geschlossen hatten und sich nur noch wenige Menschen auf den Straßen befanden. Aber das konnte er, wie gesagt, noch nicht wissen. Voller Panik eilte er durch die Gasse und ein wütender Boris saß dem jungen Schüler noch immer im Nacken.


Bei dem Gedanken an die Szene schüttelte es den Schiffszimmermann und er erwachte wieder aus seinem Tagtraum. Er saß immer noch am Tisch, das Essen war serviert worden und offensichtlich hatte er schon seinen halben Teller leer gegessen, ohne es bemerkt zu haben. Wie habe ich das gemacht? fragte sich der zukünftige Pirat und schob sich, ohne es zu bemerken, wieder die Gabel mit einem Stück Steak in den Mund.
 

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Das Essenwurde aufgetischt und verteilt, auch wenn natürlich alle noch darauf warten würden, bis Puc nach Hause käme, doch das sollte jeden Moment der Fall sein. Ein Essen wurde erst begonnen, wenn alle Platz genommen hatten. Boris sah wie Afro in einer Art Schlaf mit offenen Augen verfiel und er selbst hing nun seinen letzten Gedanken weiter nach.
„Was habe ich getan, dass du mich jagen musst!“ Das war eines der Momente, wo viele Nachbarn der Meinung waren, dass sie den lieben, netten Boris nicht wieder erkennen mögen, es war so, als würde das brave Kind der Nachbarschaft ziemlich unberechenbar werden…
Auch in diesem Fall war es so: „Gar nichts, Boris macht es einfach gerne!“ Dann lachte er: „Hahahahahahaha-haaaaaaaaa!!!“ Der Zwölfjährige genoss es, er war einer der besten Läufer in seinem Alter, das lag an den gut trainierten Beinen und dem leichten Oberkörper, viel Kraft dort wo er sie beim Laufen brauchte und wenig Gewicht dort, wo es nichts nütze war.
Der Wind beim Laufen fuhr durch das schwarze Haar und bauschte es zu einer Mähne auf, welches den Jungen etwas wie einen Löwen aussehen lässt… einen ziemlich bösen Löwen: „Ich… ähm, Boris kriegt dich noch!“ Der war vielleicht etwas älter als Ivan, doch weit jünger als Boris selbst. „Schau nur Puc, wir holen auf!“ Ja, ein paar Jahre machen einen großen Unterschied!
Der Marktplatz also, wollte wohl versuchen da eine Abzweigung zu nehmen um Boris in ein Gassenlabyrinth zu führen, doch das würde ihm nicht gelingen! „Puc, fang an, ihn zu orten!“ Denn Puc war, obwohl er noch sehr jung war, mit viel besseren Sinnen ausgestattet. Boris war der Meinung, dass sein kleines Mündel sogar in der Lage sein sollte, das Reiben der Wolken einander zu hören, da würde doch ein kleiner Wicht kein Problem sein!

Puc teilte dagegen die Ansicht nicht, dass er die Wolken hören konnte, wenn sie einander rieben, auch wenn das Geräusch bestimmt sehr beeindruckend wäre. Es war eher für den Kleinen unverständlich, wie Menschen es schaffen konnten zu überleben, obwohl sie so schlecht riechen und hören konnten.
Der Weg wie man dieses Problem aber lösen konnte wäre, als erstes sich das Schrittmuster zu wehren, jedes Lebewesen hatte seine eigene Lauftechnik, wer genau hinhörte konnte jeden Rhythmus auseinander halten. Es war eine Sache der Konzentration.
Dazu sollte hier gesagt werden, dass es ein komisches Geräusch bei diesem Jungen gab, es war so, als ob die Luft bei seiner Frisur es schwer hätte, durchzusausen, ein wenig wie ein Pfeifen hörte es sich an, aber sehr schwach, nur auf gerade mal dreizehn Hanhan zu hören. Wer wissen mag, was ein Hanhan ist: Ein Hanhan besteht aus dreiundvierzig Hanchen und dreiundvierzig Hanhan ergaben einen Großhan. Ein ziemlich einfaches System.
Hm… der Marktplatz war vor ihnen, doch Puc hörte da nicht viele Leute, da würde Boris den Fremden wohl fangen, auch wenn der kleine Krieger sich nicht sicher war, ob es nun gut oder schlecht wäre, wenn sein großer Freund ihn bekäme.
Wenn der Fremde mit der dunklen Haut nun gerade aus lief, würde er an den Zentralbrunnen kommen… doch wo sollte er sonst hin, er war langsamer als Boris. Etwa in den Melonenkarren, welcher gerade vorfuhr und die Fracht nicht ausreichend gesichert hatte? Oder würde er versuchen eines der Markstände als Schanze zu benutzen um auf eines der Dächer zu gelangen? Und den Nadelverkäufer sollte man ganz vergessen, die paar Leute sonst würden auch keinen Unterschied machen. Und Boris sprach Pucs Gedanken laut aus:
„Gleich hat Boris dich!“
Afro schaute ins Leere und Ivan hatte angefangen, das Essen des Gastes Stück für Stück auf seinen eigenen Teller zu holen, auch Karin ist da eingefallen, sie suchten sich die besten Sachen aus und nahmen es sich einfach. Da Afro nicht aufpasste, hielt Boris es für einen gelungenen Streich, und es fiel ihm schwer, nicht laut loszulachen, auch die anderen hatten ihre Probleme damit. Karin konnte sogar von Afros Steak sich etwas abschneiden.
Als der Gast wieder hier war, sah er auf seinen Teller und begann nun sein Steak zu schneiden und in den Mund zu stecken, Boris räusperte sich laut: „Noch hat das Essen nicht angefangen, Puc ist noch nicht da! Ausspucken!“ Er selbst machte ein sehr ernstes Gesicht und sah Afro unerbittlich an, das Beinahlachen vollkommen verschwunden.
 

Mika Ruko

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Gerade wollte Mika ins saftige Fleisch beißen, als er vom Kopf des Tisches die mächtige Stimme von Boris vernahm: „Noch hat das Essen nicht angefangen, Puc ist noch nicht da! Ausspucken!“ Schnell legte der Afro-Träger das Stück zurück auf den Teller, denn er wollte auf gar keinen Fall Streit mit Boris anzetteln. Puc gehörte zu dieser Familie mehr als ein Haustier. Er war eigentlich ein vollwertiges Familienmitglied und durch Boris konnte er sogar seine Meinung deutlich machen. Normalerweise wich er nur bei der Arbeit von der Seite seines großen Freundes. Aber aus irgendeinem Grund war er jetzt immer noch nicht anwesend. Aber er würde sicher bald kommen, denn wenn Mika in den letzten Jahren eines über den Hamster gelernt hatte, dann das, dass er unheimlich intelligent war und immer wusste, was er tat. Ja, Puc war schon ein Original und besaß fast schon unheimliche Fähigkeiten. Die hatte er schon unter Beweis gestellt, seit Boris ihn gefunden hatte. Und der Baumakrobat war mittendrin statt nur dabei, als Puc sie einmal mehr unter Beweis gestellt hatte.
Boris hatte ihn verfolgt, durch die Gassen zum Marktplatz. In den engen Gassen hatte der Achtjährige ein wenig Vorsprung gewonnen, doch schon kurz nach dem Verlassen der Gassen war dieser wieder dahingeschmolzen. Irgendwie hatte Boris es geschafft, den Afro-Träger durch das Labyrinth aus Gassen und kleinen Nebenstraßen zu verfolgen ohne ihn zu verlieren. Das war bisher noch keinem gelungen. Boris hatte zwar gerufen „Puc, fang an, ihn zu orten!“ aber Mika hätte niemals gedacht, dass das tatsächlich funktionieren konnte. Wie zum Teufel soll denn der Hamster mich orten? fragte sich der zukünftige Pirat ....und überhaupt....seit wann kann man mit Hamstern sprechen!? Diese Gedanken jagten durch den Kopf, der unter dem Afro steckte, doch es war einfach keine Antwort in Sicht. Ivan hatte zwar mal erzählt, dass Boris eine enge Bindung zu einem Hamster namens Puc hatte, den er vor ca. einem Jahr gefunden hatte, aber mit ihm sprechen? Der Typ hatte doch einen Vogel!
Trotz alledem war Boris, der offensichtlich leicht geistig verwirrte Bruder von Ivan, immer noch auf der Verfolgung des jungen Baumakrobaten. Nachdem sein erster Plan, den Jugendlichen loszuwerden, nichts geworden war, musste eine neue Idee her. Sie erreichten den Markt mit einigen Ständen. Und hinter sich hörte er eine Stimme, die eine Drohung aussprach und dem noch sehr kleinen Kind ein wenig Angst einjagte:
„Gleich hat Boris dich!“
Was kann ich nur tun, um diesem Irren zu entkommen?
Über die Dächer abzuhauen wäre eine Alternative, aber da sah er gerade keine Möglichkeit, dahin zu kommen. Generell waren die Optionen eher spärlich gesäht. Aber da sah der Flüchtling eine Chance, wieder mehr Abstand zwischen sich und seinen Verfolger zu bringen. Ein offenes Kellerfenster, ungefähr in 10 Metern Entfernung, auf 11 Uhr. Der Wagen des Nadelverkäufers stand im Weg, aber das war das kleinste Problem, das der Baumakrobat auf seiner Flucht zu umgehen hatte. Blitzartig ging Mika in eine Grätsche über und rutschte über das Kopfsteinpflaster - Autsch, das tat weh! erinnerte sich der Afro-Träger - unter dem Karren durch und auf das Fenster zu. Es war recht klein, doch der noch recht kleine Junge wusste, dass er durchpassen würde. Da der Karren fast direkt vor der Wand stand, war der Weg nicht allzu lang und Mika rauschte geradewegs durch das offene "Tor zur Freiheit". Dabei spürte er den hölzernen Rahmen, wie der Afro ihn striff, aber alles ging gut und Mika verschwand im Keller und war erst einmal außerhalb der Reichweite des wütenden Boris. Dieser würde nicht durch das Fenster passen und müsste deswegen außen herum gehen. Das brachte dem Tagträumer wertvolle Sekunden.
Wo bin ich hier eigentlich? Der Achtjährige musste sich nur kurz im Raum umgucken, um zu realisieren, dass er in einem Weinkeller war. An den Wänden stapelten sich die Fässer mit dem alkoholischen Getränk. Super, sagte Mika und grinste. Hier in einer der Bars, die der junge zukünftige Pirat schon einmal mit ein paar Kumpels unter die Lupe genommen hatte - er erkannte diese bestimmte Bar an der besonderen Steinsäule mitten im Zentrum des Kellergeschosses - gab es eine Treppe, die auf das Flachdach führte. Darüber würde er auf die Dächer gelangen und könnte endlich seinem wahnsinnigen Verfolger entkommen. Schnell rappelte sich der Baumakrobat auf, doch er merkte sehr schnell, dass das Rutschen über das Kopfsteinpflaster seinen Preis gehabt hatte. Die Hose hatte ein paar neue Löcher und einigen Stellen an seinen Beinen waren aufgescheuert. Kein angenehmes Gefühl, doch wenn er jetzt nicht weiterrannte, könnte es noch viel unangenehmer werden. Zwei Stufen auf einmal nehmend kletterte der Schüler die Treppe ins Erdgeschoss empor und zu seinem Glück sah er, dass die Tür des Ladens noch geschlossen war. Aber Boris würde bestimmt bald kommen. Also weiter.
Die hölzerne Tür zum Hinterraum der Bar wurde mit der rechten Hand aufgestoßen und nachdem er nach links abgebogen war, befand sich der kleine Einbrecher auf der Treppe aufs Dach. Auch hier nahm er zwei Stufen auf einmal, während er sich dem rettenden Flachdach näherte. Hoffentlich hat Boris zu viel Respekt, um hier einzubrechen, dachte der Afro-Träger, und hoffentlich ist die Ladentür abgeschlossen und dieser alte Idiot von Besitzer hat das nicht wieder vergessen.
Gottfried, der alte Besitzer dieser Bar, die hauptsächlich Wein auf der Karte hatte, war in der Tat schon recht alt und vergesslich gewesen. Er war schon gefühlte 100 Jahre alt und vergaß mindestens die Hälfte der Dinge, die er eigentlich machen wollte. So waren Mika und seine Kumpels auch vor 2 Monaten in die Bar gelangt, als der alte Mann wieder einmal vergessen hatte, sie abzuschließen. Aber die Bewohner Tucks mochten ihn viel zu sehr, um ihn auszurauben. Jeder war der Meinung, dass er das nicht verdient hätte. Er war eine Legende in der Stadt.
Wieder mit der rechten Hand öffnete der kleine Baumakrobat im Lauf die Tür und wieder schlug ihm die frische Abendluft ins Gesicht. Er hatte die Dächer erreicht. Nun stand seiner Flucht nichts mehr im Weg. Und ein ,hoffentlich, letztes Mal setzte der junge Baumakrobat zum Lauf an, um über die Dächer zum Wald zu gelangen...
Als Mika wieder aus seinem Blick in längst vergangene Zeiten erwachte, knurrte sein Magen. Wo bleibt bloß dieser Hamster? fragte er sich, wurde dann aber aus seinen Gedanken gerissen, als Karin ihn in die Seite stubste, um den Afro-Träger darauf aufmerksam zu machen, dass sie jetzt heimlich Barbecue-Sauße auf Greins Hose schütten wollte. Dabei fiel dem Schiffszimmermann auf, dass Karin irgendwie mehr Fleisch auf dem Teller hatte als er selbst. Bei einem kurzen Blick nach links bemerkte der Tagträumer, dass Ivan ebenfalls einen größeren Berg an Fleischbrocken hatte.
Dabei kam er ins Grübeln... Wieso haben die mehr Fleisch als ich? Hier wird doch alles immer fair aufgeteilt. Wenn ich schon etwas gegessen hätte, würde ich mich doch schon ein bisschen satt fühlen, oder? Und hätte Boris mich nicht dann schon angemacht, als ich das erste Mal was gegessen habe? Hmm... Diese Gedankengänge ließen nur einen logischen Schluss zu... Die haben mir mein Fleisch geklaut!
Und direkt war ein Plan zur Hand, der die Wiederbeschaffung der gestohlenen Nahrungsmittel zum Ziel hatte.
Mit ausgestrecktem Zeigefinger zeigte der Tagträumer zum Fenster hinaus und brüllte: JO! Ist das nicht Puc? Genau in dem Moment, als sich alle Gesichter dem Fenster zuwandten, schnappte der Baumakrobat sich Messer und Gabel, stach in die Steaks auf Ivans und Karins Teller und zog seine Beute auf seinen eigenen Teller, bevor er rasch das Besteck wieder zur Seite legte. Und dann entschuldigte er sich: Oh, sorry, war wohl doch nur ein Kaninchen. Ich dachte, dass wäre Puc, weil es auch braun und klein war, aber dann ist es weggehüpft. Da hab ich dann auch gemerkt, dass es nicht Puc war. Dann zuckte er mit den Schultern und sah wieder in die Runde.
Nur weil er diese Familie inzwischen so gut kannte, gelang es dem Plappermaul, noch halbwegs ruhig zu bleiben. In Gegenwart von Fremden hätte er sich wahrscheinlich direkt verraten. Operation erfolgreich abgeschlossen! Sieg für den Afroman! dachte sich Mika und konnte ein Grinsen unter größter Anstrengung gerade noch vermeiden.
 

Boris

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Karin hielt sich die Hand beleidigt vor den Mund, als sie sah, dass ihre Steaks plötzlich weniger geworden waren. Ihr größter Bruder dagegen schaute nun Afro aufgrund dieser dreisten Lüge, Puc sei dort gewesen, wütend auf den Gast und kratzte sich affektiert den Kopf. Dies hat er an diesem Abend schon sehr oft getan.
„Hey!“, begann Ivan, der auf seinen Teller starrte und ebenfalls einen hehren Verlust an Steaks registrierte: „Das kannst du doch nicht machen, das schöne Fleisch!“ Er stieß halb freundschaftlich seinen Kumpel den Ellenbogen in die Seite, die andere Hälfte dieses Schlages war purer Hass, wie er nur wegen Essen oder Frauen entstehen konnte.
„Pff. Und du kannst es machen, nicht wahr?“, Grein hob eine Augenbraue und seufzte anschließend, wobei er auch halb lächelte. „Ihr seid mir echt zu anstrengend.“ Mit diesen Worten faltete er seine Hände zusammen und legte sie so gesammelt auf den Tisch. „Aber wo ist Puc eigentlich?“
Das war eine sehr gute Frage!
„Kch!“, entwich dem jungen Boris, als er sah, wie der Fliehende unter diesen Nadelwagen herunterrutschte. Sofern Boris alles richtig berechnet hatte, würde das Ergebnis so aussehen, sobald er beim Wagen wäre: Als Boris sich seitlich eindrehen wollte, um ebenfalls eine Grätsche zu versuchen, musste er merken, dass er, obwohl er schon seit einiger Zeit kein Stück gewachsen war, immer noch größer war als er glaubte, er verschätzte sich vollkommen und knallte mit seinen Kopf gegen die Unterseite des Wagens, während Puc von seiner Schulter purzelte und der Rücken des Kindes das arme Ding fast zerdrückt hätte.
Die Erschütterung des Aufpralls hatte auf den Wagen aber einen für Boris unangenehmen Nebeneffekt, denn nun fielen alle Nadeln herunter, die vorne ausgelegt waren, zusammen mit ihren Töpfen, ein wahrer Nadelregen würde jeden Moment über Boris hereinbrechen: „Puc! Boris beschützt dich!“ Mit diesen Worten stieß Boris Puc beiseite, damit keine einzelne Nadel sein Fell streifen würde. Und dann ergoss sich der Regen, überall ergossen sich Schmerzen, alles nur kleine Schmerzen, doch die Masse war verheerend, weswegen er vor Schmerzen aufschrie, bis die ersten Nadeln in seine Augen fielen…
Keine gute Vorstellung. Also brauchte Boris einen Ersatzplan, er nickte seiner Schulter und damit Puc zu und warf ihn über den Nadelwagen, wo sein kleiner Geselle erst alleine diese Verfolgung aufnehmen würde. Er selbst dagegen würde versuchen den Weg abzuschneiden, er lief zur Vordertür.
Und er sah den Weinladen. „Verdammt!“ Boris war noch minderjährig und hatte an einem solchen Ort nichts zu suchen, es war eine unüberwindbare Barriere, die er nicht durchschreiten konnte. Was soll er nun tun… Und Puc war auch nun darin, Puc war auch minderjährig und der Junge ebenfalls, da würde eine Menge Ärger auf sie warten.
Er verweilte auf der Türschwelle, während in seinem Kopf ein großer Konflikt stattfand, wenn er nicht reingänge, dann würde er sich durch Nichtstun schuldig machen, denn er wusste, dass die beiden nun drin waren und das durften sie ja nicht. Wenn er aber selbst nun sich in den Laden begäbe, dann würde er ja genauso schuldig sein wie sie…
In solchen Fällen fragte man einfach einen Erwachsenen, wie jenen Schnurrbartträger, der gerade in den Laden gehen wollte: „Entschuldigen Sie: Ich weiß, dass ein Junge und ein Riesenhamsterbaby in dem Laden sind und das dürfen sie ja nicht, können Sie es bitte dem Besitzer sagen?“ Höflichkeit war der Schlüssel dieser Aufgabe.

Puc war nun durch das Kellerfenster geschlüpft und ließ die Gerüche auf sich einwirken… Alkohol! Das war nicht gut, Puc war doch noch zu klein für Alkohol und alleine der Geruch mochte auf ihn einwirken, weswegen er nun schnell agieren musste, die frischeste Spur gepaart mit dem Gehör… er war nach oben gegangen. Menschen waren für solche Aufgaben einfach zu taub und zu geruchsunempfindlich.
Eine Treppe wäre für einen normalen Hamster eine wahre Tortur gewesen, doch Puc war ja ein Riesenhamsterbaby, da war ein großer Unterschied dazwischen, auch wenn Menschen es wohl nicht verstünden.
Und ein Riesenhamster der eine solch leichte Aufgabe nicht bewältigen konnte, dürfte sich nicht Riesenhamster nennen, Puc begann sein Werk. Es war unglaublich, was der kleine Racker so machte, es schien wider der Gesetze der Natur und zeugte von unglaublichen Fähigkeiten, es war elegant wie anmutig, es war schnell wie heimlich, wenn es jemand gesehen hätte, der kein Riesenhamster war, dem würde der Mund offen stehen und der Sabber herunterlaufen, bei so viel vollkommener Schönheit, dann würde Unglaube einsetzen und die Person sich die Auge, Nase, Ohren oder ihre anderen wichtigen Sinnesorgane dazu reiben, schließlich würde dann weiterer Unglaube einsetzen, denn Puc wäre schon verschwunden gewesen und die Frage würde sich auftun: War das ein Traum? Oder eine Sinnestäuschung? Bin ich vielleicht verrückt? Kann das sein? Das vergesse ich lieber… Doch vergessen könnte man es nie.
Schließlich war Puc auf dem Dach und sah den Wegläufer, Puc wusste nicht warum, aber Boris wollte ihn haben und er vertraute Boris so weit. „Quiek!“, schrie er, als er dem viel größeren Lebewesen nachsetzte.
„Hmmm…“, grunzte Boris halb, als er über Pucs Aufenthaltsort sinnierte. „Eigentlich sollte er da sein, BORIS macht sich langsam Sorgen und ohne ihn können wir nicht anfangen… Also bleibt nur eine logische Schlussfolgerung…“ Er hatte keine Ahnung welche, aber wozu waren sie denn nicht alle beisammen, wenn solche Details nicht jemand anderer übernehmen konnte?
 

Mika Ruko

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Schnell hatten Karin und Ivan bemerkt, dass es ihnen der Afro-Träger mit gleicher Münze heimgezahlt hatte, und zumindest von Letzterem ließ eine Reaktion nicht lange auf sich warten. „Hey! Das kannst du doch nicht machen, das schöne Fleisch!“ sagte er, während er Mika seinen Ellenbogen in die Seite stieß. Als Grein sich dann einmischte, konnte der zukünftige Pirat aber nur lachen, denn offensichtlich hatte Grein die ganze Situation beobachtet und Ivan lief nun leicht rot an, da er von seinem älteren Bruder erwischt worden war.
Diese kleinen Neckereien waren das, was ein Essen bei Ivans Familie immer äußerst lustig machte, auch wenn das momentane Familienoberhaupt Boris die ganze Situation auf Grund der fehlerhaften Bemerkung Mikas, er habe Puc gesehen, nicht so amüsant fand. Von Greins Seite kam dann auch die Frage auf, wo eben jener Hamster steckte. Eine gute Frage eigentlich... Dass das Riesenhamsterbaby, als was Mika Puc inzwischen akzeptiert hatte, sich verlaufen hatte und nun nicht mehr nach Hause fand, war unwahrscheinlich, denn das kleine Tier hatte unglaublich gute Sinne und könnte den Weg nach Hause immer finden. Und verdammt intelligent war das Nagetier auch noch. Immerhin war Puc damals der einzige gewesen, der den Baumakrobaten bis auf das Dach des Weinladens verfolgen konnte...
Die frische Abendluft wehte dem Afro-Träger ins Gesicht, als er über das Dach rannte. Noch war Boris nicht mal im Laden selbst, weil man sonst die quietschende Eingangstür gehört hätte. Mika war anscheinend erst einmal sicher, denn er hatte einen komfortablen Vorsprung seinem Verfolger gegenüber gewonnen. Aber ein Geräusch lies den Achtjährigen zusammenfahren.
Hinter dem Flüchtenden ertönte ein lautes „Quiek!“.Mit einem Mal hielt der kleine Junge in seinem Lauf an und sah sich um. Und tatsächlich war er da. Ungefähr 10 Meter hinter ihm war das kleine Tier, das sofort als Puc identifiziert wurde.
Verdammt! Da ist Puc! rief das erschrockene Kind. Und wo der kleine Hamster war, kann auch sein großer Freund Boris nicht weit sein, dachte sich Mika dazu und strengte seine Ohren an, aber er konnte nichts hören. Aber Vorsicht war besser als doch noch in die Fänge des wütenden Boris zu geraten. Also machte der Afro-Träger wieder auf der Stelle kehrt und fing an, auf den Rand des Daches zu zu rennen. Nach nur wenigen Schritten hatte der Fliehende diesen erreicht und setzte, mit dem linken Fuß abspringend, zum Sprung auf das nächstgelegene Dach an. Dieses nächste Dach befand sich ein wenig unterhalb der Ebene von dem des Weinladens und so konnte Mika den "Abgrund" zwischen den beiden Häusern so gerade noch überbrücken. Darüber würde ihn Puc nicht verfolgen können. Endlich war er diesen los. Doch der zukünftige Pirat wusste, dass er sich jetzt noch nicht ausruhen konnte. Schließlich konnte Boris jeden Moment hinter seinem kleinen pelzigen Begleiter auftauchen und die Verfolgung wieder aufnehmen. Mit schnellen und langen Schritten rannte der Afro-Träger nun über die Dächer.
Da die Häuser in der Innenstadt Tucks nahe beieinander standen, war es selbst einem gut trainierten Achtjährigen wie Mika möglich, von Dach zu Dach zu springen, wie Mika es gerade tat. Je weiter er sich aber dem Rand der Hafenstadt näherte, desto größer wurde der Abstand zwischen den einzelnen Gebäuden und hinzu kam die nun weiter eintretende Erschöpfung des kleinen Jungen. Durch diese kamen ihm die Abstände noch größer vor. Irgendwann konnte es so nicht mehr weiter gehen. Also bleib der Kleine stehen und sprang von einem Hausdach zunächst auf einen Schuppen, der direkt an das Haus dran gebaut war, aber niedriger war, und von da aus auf den Boden.
Er hatte nun die äußersten Bereiche Tucks erreicht und war nun sicher. Folglich setzte er seinen Weg nun langsamen Schrittes fort, damit er auch wieder zu Atem kam. Währenddessen wanderten seine Gedanken zu dem, was vorher am Abend passiert war. Boris hat mich gejagt. Kann er mich echt nicht leiden? Aber wieso? Was habe ich falsch gemacht? Naja, er konnte Boris Gedanken einfach nicht nachvollziehen. Ich frage einfach morgen früh Ivan. Der wird schon wissen, was heute Abend mit Boris los war. Ich meine, Boris ist immerhin sein Bruder.
Mit diesem Gedanken machte sich Mika auf den Weg zurück durch den Wald nach Hause.

Doch schon am nächsten Morgen sollte der Afro-Träger merken, dass doch noch nicht alles vorbei war. Er hatte gerade Ivan nach Boris Verhalten gefragt, als die Tür zum Klassenraum aufgestoßen wurde und der Schulleiter den Raum betrat. Mika Ruko, sagte er ruhig, komm mal mit in mein Büro. Häh? Was? Wieso? Was soll ich denn diesmal angestellt haben? war alles, was Mika in diesem Moment über die Lippen kam. Das weißt du schon ganz gut, erwiderte der Direktor und führte den Achtjährigen aus der Klasse.
In seinem Büro wurde Mika erörtert, dass Boris in der vergangenen Nacht gesehen habe, wie er in den Weinladen geklettert sei. Und da das natürlich verboten war, wurde der Kleine jetzt hierher gebracht. Nach einem etwa einstündigen Vortrag über Einbruch und Alkoholkonsum von Minderjährigen erhielt der Afro-Träger noch einen Zettel für seinen Vater und für zwei Wochen Nachsitzen.
Irgendwie konnte der junge Tagträumer vor seinem Auge einen lächelnden Boris mit einem kleinen Hamster auf der Schulter sehen.
Mit dem Hamster erwachte Mika wieder aus der Vergangenheit und sein Blick feil sofort auf seinen Teller, wo zum Glück diesmal kein Stück Fleisch fehlte. Doch dann fing Boris wieder an zu reden und zog die Aufmerksamkeit aller wieder zurück auf Puc, der nach wie vor nicht anwesend war. „Eigentlich sollte er da sein, BORIS macht sich langsam Sorgen und ohne ihn können wir nicht anfangen… Also bleibt nur eine logische Schlussfolgerung…“ Logische Schlussfolgerung? Und das aus Boris Mund? Das gibts doch gar nicht, dachte der Afro-Träger und sein Inneres wollte lachen, aber er wusste ausnahmsweise, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für einen Witz auf Kosten von Boris Intelligenz war. Der Tagträumer wollte lieber versuchen, dem Größeren unter die Arme zu greifen. Wie wärs, wenn wir ihn suchen? fragte Mika einfach mal in die Runde. Wer weiß, was mit Puc los ist. Ich meine, er ist intelligent und würde niemals absichtlich zu spät kommen. Vielleicht ist dem Kleinen irgendetwas zugestoßen. Ich finde, wir sollten uns langsam mal auf die Suche machen. Außerdem wird sonst das Essen kalt. Wir haben jetzt lange genug gewartet. Jetzt ist Zeit zum Handeln. Was meint ihr?
 

Boris

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Boris schnipste mit den Fingern und zeigte auf Mika: „Genau das ist zu tun!“ Er verschränkte die Arme, schloss die Augen und nickte zu seinen eigenen, kaum definierbaren Gedanken. „Dann sollten wir auch gleich damit anfangen. Teilen wir das Ganze in drei Gruppen ein. Erste Gruppe: BORIS, Ivan und Afro bilden eine Gruppe, die nächste Grein, Karin und Derweg bilden die zweite Gruppe und Mama die dritte Gruppe.“
Grein schien dies nicht zu gefallen: „Wieso soll ich mit den beiden Kackpratzen nun gehen?“ Doch einen eindringlichen Blick seines großen Bruders war selbst Grein nicht gewachsen.
„Mama bleibt zu Hause und wartet, falls Puc von alleine wiederkommt. Gruppe zwei beschäftigt sich mit dem Block, da Karin und Derweg um diese Uhrzeit nicht so weit weg von zu Hause sein sollten. Gruppe 1 wird die Suche ausweiten. Es ist eine wichtige Suche und wir müssen auf alles gefasst sein. In einer Stunde spätestens wieder hier. Noch Fragen? Keine? Dann gehen wir los!“ Natürlich war Boris nicht bewusst, dass Fragen schlecht gestellt werden konnten, wenn man keine Sprechpause zwischen „Noch Fragen?“ und „Keine?“ hinterließ.
Damit lief Boris los, er selbst wusste nicht, in welche Richtung er eigentlich laufen wollte: „PUUUUUUUUUUC!!!“, schrie er aus vollen Lungen, während er die Hände zum Trichter hielt. Ohne weitere Gedanken daran zu verschwenden, ob sein Vorgehen gut oder wirtschaftlich war, war Boris sehr bemüht, alle seine Anstrengungen dafür einzusetzen, seinen Freund zu suchen.
Weiter hinten seufzte Grein und bedeutete Karin und Derweg ihm zu folgen, Ivan schaute Mika an und lächelte leicht gequält: „Beginnen wir mal.“

Puc dagegen war in gewisser Weise eine Art gefangener, er war recht weit weg von Zuhause und auch dem Haus von Boris und konnte nicht aus seinem kleinen Gefängnis, denn dieses Gefängnis war eine Art, wie es das Nagetier bisher noch nie erlebt hatte.
Er wollte raus, konnte es aber nicht und das war frustrierend. Hoffentlich würde sein Wärter bald weg sein, sodass er eine Chance hatte… hoffentlich käme bald Boris, um ihm zu helfen… Puc wusste eines: Er wollte nicht hier sein!
 

Mika Ruko

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Es war ja nicht so, dass Mika Puc nicht mochte und ihn nicht suchen wollte, aber ihm fielen viele Dinge ein, die er zu diesem Zeitpunkt lieber getan hätte, als den kleinen pelzigen Freund vom Bruder seines Freundes zu suchen. Vor allem, da es genauso leicht wäre, ein Heu im Nadelhaufen zu finden, wie das Riesenhamsterbaby in der nicht gerade kleinen Stadt Tuck. Eigentlich hatte er keine Lust, das kleine Pelzknäul zu suchen, aber nur bei den ersten Gedanken an die wahrscheinlich ein paar Stunden (wenn nicht mehr) andauernde Suchaktion. Deswegen hatte der Afro_träger das mit der Suche eigentlich nicht vorschlagen wollen, aber sein Mund war mal wieder schneller gewesen. Und nun, da Boris es mitgekriegt hatte und von der Idee begeistert war, führte so oder so kein Weg mehr daran vorbei. Der Hüne, den Ivan als Bruder hatte, war längst aus dem Haus gestürmt und die Nacht war erfüllt von seinem Ruf nach seinem Freund. „Beginnen wir mal.“ war alles, was Ivan, der offenbar auch nicht sonderlich erfreut über diese Suchaktion war, zu sagen hatte, bevor er sich langsam trottend auf seinen Weg machte. Auch der auf dem Kopf stark behaarte Schiffszimmermann setzte sich jetzt in Bewegung und fragte sich, warum er seine Klappe nicht hatte halten können. Puc wäre garantiert früher oder später aufgetaucht. Er ist schließlich hochintelligent. versuchte sich der werdende Pirat einzureden, aber bevor er sonderlich weit kam, schossen ihm andere Gedanken in den Kopf. Eigentlich war es gut, dass er die Suche vorgeschlagen hatte, denn vielleicht war der pelzige Begleiter von Boris wirklich in Gefahr.
Der Baumakrobat hatte einen doch recht großen Teil seines Lebens damit verbracht, den Wald, der den größten Teil der Fläche Sharewoods bedeckte, zu erkunden und war sich sehr wohl bewusst, dass dieser auch einiges an Lebewesen beherbergte, die zu einem kleinen Säugetier-Snack nicht nein sagen würden. Es kam durchaus vor, dass sich eine dieser Kreaturen im Schutze der Nacht aus dem Wald und in die Küstenstadt wagten. Trotzdem kam es nur äußerst selten wor, dass ein Mensch zu Schaden kam, aber kleinere Haustiere wurden von Zeit zu Zeit vermisst und wurden nie wieder gesehen. Zumindest erzählte man es sich so oder so ähnlich. In Sharewood gab es viele Gerüchte und man konnte sich niemals sicher sein, was man glauben konnte und was nicht. Aber Mika wusste wohl, dass es solche Tiere gab. Bisher war er nur immer davon ausgegangen, dass Pucs Sinne so gut waren, dass er diesen Wesen aus dem Weg gehen konnte, aber bisher war Puc seines Wissens auch noch nie so viel zu spät gekommen. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, es bestand einfach die Möglichkeit, dass Boris' Gefährte in einer prekären Situation steckte (oder in einem Magen, aber das wollte der Afro-Träger nicht glauben).
Außerdem würde es so lange kein Abendessen geben, bis das verschollene 'Familienmitglied' nicht wieder aus der Versenkung aufgetaucht und nach Hause zurückgekehrt war. Folglich führte der Weg zum Abendessen zwangsweise über Puc.
Mit ein paar schnellen, langen Schritten schloss Mika zu seinem Freund Ivan auf und flüsterte ihm ins Ohr: Ivan, denk mal so über die Sache. Ohne Puc gibts kein Essen, also gibts desto schneller Essen, je eher wir Puc finden. Also lass mal ein bisschen Gas geben, Bro, ich hab nämlich wirklich Kohldampf. Irgendwie schienen diese Worte eine gewisse Wirkung auf den etwas jüngeren Schiffszimmermann gehabt zu haben, denn nur wenige Sekunden danach ertönte auch seine Stimme über das inzwischen recht dunkle Tuck. Nur einen Augenblick später stimmte auch der Afro-Träger in das laute Gebrüll mit ein.
Das einzige, was die Suchenden dabei übersehen hatten, war, dass es nach dem längeren Warten auf den Hamster schon recht spät war und einige der älteren Bewohner Tucks waren bereits zu Bette gegangen und ins Reich der Träume vorgedrungen, aus welchem sie nun recht unsanft wieder heraus gerissen wurden.
Wo steckt dieser Hamster nur? fragte sich der Baumakrobat, nachdem er in eine Gasse gelinst und PUUUHUUUUC!!! hineingebrüllt hatte. Spielt er vielleicht nur mit uns? Bei dessen teilweise schon unheimlicher Intelligenz war dem Nagetier alles zu zuzutrauen. So langsam aber sicher arbeiteten sich die Drei Schiffszimmermänner weiter ins Innere Sharewoods vor, aber von Puc fehlte nach wie vor jede Spur. Kurz nachdem Ivan ein weiteres Mal gebrüllt hatte, öffnete sich zu Mikas linken ein Fenster und heraus guckte ein äußerst wütender alter Mann und brüllte in das linke Ohr des Baumakrobaten: RUUUUHEEEEE!!!! Ich versuche hier drinnen zu schlafen! Die linke Hand ging sofort zum linken Ohr. Ahh, mein Ohr! Schrei da doch nich direkt rein, du alter Sack! Das war wahrscheinlich nicht das Klügste, was das Plappermaul in dieser Situation hatte tun können. Im Gegenteil, es war wohl mit das Dümmste, was er hätte tun können, denn anstatt aufzuhören zu schreien, fing der Greis nun an, recht lautstark einen Vortrag darüber zu halten, dass man alte Menschen nicht so respektlos behandeln solle oder gar beleidigen. Diesmal suchte Mika sein Heil in der Flucht, während er mit einem kleinen Sprint zu Boris und Ivan aufschloss.
Der Afro-Träger wollte gerade um die nächste Ecke biegen und dort nach Puc Ausschau halten, als er mit einem recht vertrauten Wanst zusammen stieß. Glücklicherweise bremste der prall gefüllte Bierbauch den Aufprall und sowohl Mika als auch sein Gegenüber überstanden ihn ohne Schmerzen. Mika! Pass mal auf, wo du hinrennst! Ein kurzer Blick genügte und der Tagträumer wusste, in wen er gerade hinein gerannt war. Sorry, Thommy, hab grade nicht aufgepasst. Wir suchen Puc. Du hast ihn nicht zufällig gesehen? Thommy, der auf Grund seines Bauchumfangs auch 'der dicke Thommy' genannt wurde, war gemeinsam mit Boris, Ivan und Mika ein Schiffszimmermann im Sharewood-Unternehmen. Er verfügte über einiges an Kraft und war meistens mit den größeren Holzkomponenten der Schiffe beschäftigt. Er verstand, was er da tat und hatte schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel. Sein Gesicht zierte ein schwarzer Schnauzer, aber sein Schädel war kahl. Auch wenn der stämmige, obwohl recht kleine, Mann (1,70m) zunächst leicht verärgert über den Zusammenstoß war, so merkte er soch auf, als ihn die Worte des Kollegen erreichten. Schon hatte er Thommys Interesse geweckt und dessen leichter Ärger war wie verfolgen. Puc? Boris sein Hamster? Nein, den habe ich seit heute morgen nicht mehr gesehen. Seit wann vermisst ihr ihn denn? So weit ich weiß, seit heute morgen, sagte Mika und grinste. Hast du gesehen, wo er hinwollte? Thommy musste kurz überlegen, aber dann kam die ernüchternde Antwort. Nö, ich habe keine Ahnung. Soll ich euch beim Suchen helfen? Naja, nicht die beste Antwort, aber trotzdem gut, dass der dicke Thommy seine Hilfe anbot. Sicher, warum nicht? antwortete Mika, bevor er laut zu Boris und Ivan herüberbrüllte: Hey Leute, Thommy hilft uns bei der Suche. Lasst uns erst mal in Richtung Stadtmitte suchen. Da gibt es immer noch viele interessante Sachen, die sich Puc ansehen könnte und außerdem ist es weit genug vom Wald weg, sodass es da nur äußerst selten wilde, puc-fressende Tiere gibt. Da Puc klug ist, wird er wohl den Wald meiden, also sollten wir dort zuletzt suchen.
Mika wartete einen kurzen Moment, um die Antwort der anderen zu seinem Vorschlag zu hören.
 

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Es war eigentlich etwas ganz Harmloses gewesen. Er war beim Durchstreifen der Stadt auf ein paar Kinder getroffen, die gemeint hatte, er würde ein normaler Hamster sein, auch wenn Puc natürlich in Wahrheit von den Riesenhamstern abstammte. Ein solcher Unterschied ließ sich für Menschen schwer erklären, da es keine passende Analogie gab, aber der Schritt von einer Maus zu einem Menschen war deutlich kleiner als der eines Hamsters zu einem Riesenhamster. Abgesehen von der voraussichtlichen Größe die Puc erreichen wird, wenn er ausgewachsen ist, war es auch eine reine Sache der kognitiven Fähigkeiten und der physischen Voraussetzungen, aber das alles war nun nicht wichtig genug, um weit damit auszuholen, sondern jetzt ging es darum zu erklären, wie Puc in diese Situation kam.
Wie schon erwähnt hatte er ein paar Kinder getroffen, die ein Picknick gemacht haben. Auch wenn sich Puc nicht den Magen vor dem Essen vollschlagen wollte, war gegen einige der Kerne die ihm angeboten wurde nichts einzuwenden. Er ließ es sich gut gehen, er hatte ja noch etwas Zeit bis Boris von der Arbeit wiederkäme, damals als Boris noch die Schule besucht hatte, konnte Puc einfach mit, doch die Werft schien zu gefährlich zu sein und es gab keinen Helm in Pucs Größe.
Bis dahin lief noch alles gut und flüssig, kein Problem sich deswegen zu beschweren oder schlecht zu fühlen. Doch dann kam das unerwartete… Nun, er sah es kommen, doch er durfte sich dagegen nicht wehren. Ein Kind packte ihn von hinten und begann das ganze Spektakel mit den Worten: „Ab heute gehörst du mir! Und ich nenne dich Hickenbicken!“
Was für ein scheußlicher Name, aber es war nicht das erste Mal, dass das hier passierte. Aber eindeutig das erste Mal, dass ein so grausamer Name gewählt worden ist, das musste Puc dem Menschenkind lassen. Es war noch recht klein, aber das Alter von Menschen war so schwierig… Puc schätzte, es müsste irgendwo im Bereich von zwei bis zwölf Jahren alt sein. Nun würde es Puc mit nach Hause nehmen, aber das würde kein Problem sein, das war keine wirkliche Barriere. Bis zum Abendessen wäre Puc wieder da… oder zumindest dachte er so…

Die Menschen in der Stadt waren so… so… Boris wusste, es gab ein Wort dafür, er wusste, er kannte das Wort dafür, doch es fiel ihm nicht ein, es war aber ganz ähnlich wie unkoordiniert… wahrscheinlich. Wie konnte man denn nicht auf einen kleinen Racker wie Puc achten? Er war vielleicht nicht das auffälligste aller Riesenhamsterbabys, aber zumindest das einzige, welches Boris kannte. Wie konnte man den einzigen seiner Art auf der gesamten Insel nicht erkennen? „Und Boris sagt doch, er ist ungefähr so groß“, bei den Worten hielt der Schiffszimmermann die Hände ein Stück voneinander entfernt: „hat ein braunorangenes Fell, eine kleine Nase, schwarze Augen, kleine Hände mit Krallen und hört auf den Namen Puc.“ Wie konnte bei der eindeutigen Beschreibung kein Wiedererkennen stattfinden?!
„Vielleicht habe ich es gesehen, vielleicht auch nicht…“ Boris ballte die Faust. Es? Das war so langsam zu viel des Guten… Doch noch war es nicht an der Zeit, dem Kerl eine runterzuhauen. Puc war zu wichtig, als vielleicht den einzigen Anhaltspunkt hier zu verlieren.
Aber kaum hatte Afro verkündet, dass Thommy nun beim Suchen helfen würde, gab es keinen Grund mehr dafür, sich zurückzuhalten, Boris schlug dem Mann ins Gesicht. „Hm…“ Irgendwie brauchte es noch etwas, eine Art Spezialattacke, die in der Lage war, den Gegner mit 100% Boris gegenüberzutreten… Die könnte er in solchen Situationen dann einsetzen… „Gut dass du da bist, Thommy.“, nickte Boris dem kleinen Mann zu.
Der Vorschlag ins Stadtzentrum zu gehen war bisher die beste Idee und da gab es alles mögliche, Kneipen, Bars, Wirtshäuser… „Wir müssen Puc retten!“ Bestimmt war er, obwohl er noch minderjährig gewesen war, in einen solchen Ort gegangen und hat sich mit den dort ansässigen Schlägern angelegt, das könnt wirklich gefährlich sein… Minderjährig… damals musste Boris es berichten, doch er hatte darum gebeten, die Verantwortung zu tragen. Denn auch wenn Boris in allen Punkten Recht gehabt hatte, war er derjenige, der aufgrund des Alters die Verantwortung tragen musste, er hätte die beiden davon abhalten sollen…
Das Stadtzentrum Tucks war eine Ansammlung von größeren Plätzen, die durch geschäftige Gassen verbunden waren. Seinem Instinkt folgend schritt Boris zur nächsten Bar, trat dessen Tür ein und brüllte: „Wo habt ihr Puc versteckt, er muss zum Abendessen!!!“
 

Mika Ruko

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Er hatte es geahnt, er hatte es doch geahnt. Sicher, sie suchten noch nicht lange und hatten mit dem dicken Thommy noch einen weiteren Helfer dazu bekommen, doch Boris war die Sorge um seinen kleinen, pelzigen Freund schon deutlich anzumerken. Gerade, als Mika das neueste Mitglied des Suchtrupps vorstellte, schlug Boris einem anderen Mann ins Gesicht. Obwohl, vielleicht war das auch Boris' normales Temperament. Der Afro-Träger wusste nie, wo bei dem Hünen die Grenze zwischen normalem Hitzkopf und Hitzkopf voller Sorge war. Naja, egal, Boris war auf jeden Fall nicht ruhig, dass heißt, dass es noch ein aufregender Abend werden würde... zumindest aller Voraussicht nach. Aber noch ehe der Zimmermann sich regen konnte, hatte Boris den nächsten Schritt getan. Mika konnte gerade noch sehen, wie Ivans Bruder die Tür zu einer Bar eintrat und rumbrüllte, wo die Säufer darinnen denn Puc versteckt hätten. Der Baumakrobat wollte gerade laut loslachen, als ihm eben jenes Geräusch aus dem Inneren der Bar entgegen hallte.
Hahahahaha! N'abend Boris! Was'n los, Alter?! grölte die teilweise schon recht erheiterte Menge, die zum größeren Teil aus Arbeitskollegene von Boris, Ivan und Mika bestand und die drei demzufolge kannte. Noch bevor Boris ein Wort sagen konnte, hatte sich der Dunkelhäutige an diesem vorbeigedrängelt und das Wort ergriffen. Hey, Leute! Ihr kennt doch noch Puc, oder? Sicher doch! kam die Antwort der Masse direkt danach. Okay, Leute. Puc...ist verschwunden und wir suchen ihn. Wenn wir ihn nicht finden, könnte er gefressen werden und das können wir doch nicht zulassen, oder?
Nein! brüllte die Masse.
Also, wer hilft und suchen?!
Und aus so gut wie jeder Kehle ertönte ein ICH!!!-Schrei, der die Wände der Bar zum Wackeln brachten. Die erste Runde morgen Abend geht auf mich! Aber nun, auf zur Hamstersuche! Jeder, der die Zimmermänner von Sharewood kannte, wusste, dass sie einem Freund in jeder Situation beistehen würden und wenn es dazu Freibier gab, war sowieso alles geritzt. Langsam erhoben sich die Männer und Frauen, die in dieser Generation jene Gefährte erbauten, die den Kriegern des Meeres, auch Marine und Piraten genannt, ihre Überfahrt über die stürmischsten Gewässer ermöglichen. Wenn man riesige Schiffe bauen kann, wieso sollte es dann ein Problem sein, ein Riesenhamsterbaby zu finden? Insgesamt waren es ca. 30 Andere, die nun die Bar verließen, um Boris bei seiner schwierigen Suche zu unterstützen. Die letzten tranken gerade noch mit einem langen Zug ihre Flasche aus, aber dann machten sie sich auf. Zahlenmäßig so gestärkt konnte doch eigentlich nichts mehr passieren und Puc müsste bald gefunden werden, oder? Falsch.
Eine geschlagene Viertelstunde durchkämmten die Zimmermänner und -frauen noch die Straßen Tucks, aber ergebnislos. Während dieser Suche war die Gruppe um Boris, Mika und Ivan immer weiter gewachsen, weil auch weitere Bars und Kneipen durchkämmt wurden und nach Feierabend waren dort viele Zimmermänner zu finden, die sich dort abends trafen. Da der Schiffsbau Tucks größte Einnahmequelle ist, ist die Zahl der dort ansässigen Arbeiter auch entsprechend groß. Es war Boris', aber auch Mikas Popularität zu verdanken, dass sie bekannt waren wie bunte Hunde. Im ganzen Sharewood-Unternehmen gab es garantiert keinen Einzigen, der noch nie von den beiden gehört hatte. So entstand eine recht stattliche Gruppe von Menschen, die allesamt ein Ziel gemeinsam hatten: Puc, das wohl bekannteste Nagetier Tucks, zu finden... und danach wollten die meisten noch einen trinken gehen.

Langsam, aber sicher, senkte sich nun aber der Schleier der Dunkelheit über die Hafenstadt, welcher die Suche nach einem kleinen Hamster, was Puc für die meisten dann doch war, da sie Boris' Geschichte über die Herkunft seines Gefährten nicht glauben konnten, zu finden. Nach wie vor erfüllten seit einer geraumen Zeit viele PUC!!!-Rufe die Nacht, gemischt mit einigen Beschwerden über das Gegröle zu später Stunde, aber diese wurden größtenteils ignoriert. Gerade lief Mika an einem Fenster vorbei, als dieses schwungartig geöffnet wurde und ein Eimer kaltes Wasser wurde hinausgegossen. Aber das Glück war auf der Seite des Afro-Trägers. Ist das Puc? hatte er in just diesem Moment gerufen und sich gebückt, wodurch er dem kalten Wasser entging, aber beinahe in einen Lehmklumpen gepackt hätte. Ne, doch nich, is nur Lehm. Wie konnte ich nur Lehm für Puc halten? Mika war enttäuscht von sich selbst. Wie schlecht waren eigentlich seine Sinne? Erst jetzt bemerkte der Tagträumer, dass Ivan neben ihm stand und und tropfte. Des Einen Glück ist halt des Anderen Pech. Nachdem Ivan die alte Frau angeschrieen hatte, die das Wasser aus dem Fenster geschüttet hatte, und sich dafür deren Gemecker wegen des Rumbrüllens anhören musste, wurde die Suche fortgesetzt.
Mika?! ertönte auf einmal Thommy Stimme von der anderen Straßenseite. Wir haben alle Straßen durchkämmt! Er ist nirgendwo zu finden! Was sollen wir jetzt machen? Gute frage. Was könnten sie jetzt noch tun? Genau, Boris fragen. Er als Mann wüsste garantiert, was zu tun war. Big Bro!! brüllte Mika, rannte rüber zu Boris, der sich gut zwanzig Meter vor ihm befand, und tippte ihm auf die Schulter. Wo sollen wir jetzt suchen? Alle Straßen sind durchsucht. Sollen wir jetzt den Wald durchsuchen? Wird zwar kompliziert, aber im Notfall stellen wir die ganze Insel auf den Kopf. Man konnte dem Afro-Träger den Eifer ansehen. Er schwitzte vom ganzen Hin- und Herlaufen und er atmete flach und schnell. Man könnte sehen, wie Rauch unter dem Afro hervorqualmte, wenn das möglich wäre, so heftig dachte er nach, wo Puc stecken könnte. Da kam ihm noch eine Idee, was vielleicht helfen könnte zu wissen. Hmm...war Puc schon mal verschwunden? Boris? Gab es so einen Vorfall schon mal? Es war Aufregung in Mikas Stimme zu hören, so sicher war er, dass diese Idee gut war. Schließlich wiederholten sich viele Dinge. Warum nicht auch die Fälle von verschwundenen Riesenhamsterbabys?
 

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„Kommt es nur so vor…“, brummte der junge Zimmermann sein bestes Flüstern, welches an seinen Bruder und Afro gerichtet war: „…oder lachen sie Boris aus…“ Die paar von jenen die mitgekommen waren, zeigten immer auf Boris und begannen untereinander zu kichern. Was könnte nur der Grund sein?, dachte sich die Person, die sich momentan nicht einmal vorstellen konnte, eines Tages Pirat zu werden. Was jedoch Afros Frage betraf: „Öhm…“ Ob es einen solchen Vorfall schon gegeben hatte, als Puc verschwunden war… Sehr gute Frage… „Also… da war einmal der Fall, wo Boris bei einem seiner Jugendjobs war und dort Puc aus lauter Neugier in einen Zirkus gegangen war und es da großes Trara gab… Ich glaube es hatte mit solchen Rüsseltieren und schweren Verletzungen zu tun, aber das sind nur Kleinigkeiten, Puc war danach tagelang deprimiert.“ Das war ein Spektakel, wo die geschminkten Nasen wie Hühner mit abgeschlagenen Köpfen herumliefen… oder war es eher so, dass es eine der Vorstellungen war, die Boris mal vom Zirkus gesehen hatte?
Nun begann der Zimmermann an den Fingern zu zählen: „Dann war noch das im ersten Ausbildungsjahr, als Boris am Mast gearbeitet hatte und runtergefallen war… dann auf ein Brett und auf der anderen Seite stand Puc, der dann wegkatapultiert wurde… Dann hatte Puc scheinbar mal nach Boris gesucht und ist auf das Schiff gelaufen, wo Boris die letzten Tage mitgearbeitet war, dies wurde jedoch fuhr zur Auslieferung dann los… und nicht zu vergessen der Fall, als Puc ein Geschenk für den Geburtstag von Boris holen wollte und dabei von einer Tierschutzorganisation gekpucnappt worden ist…“ Damit wandte er sich zurück an Afro: „Aber ansonsten nichts, also hat Boris keine Ahnung, was passiert sein könnte.“
Was war zu tun… was war zu tun… er war nirgendwo zu finden, also gab es nur eine logische Schlussfolgerung: „Es wird Zeit sich Zugang in die Häuser zu verschaffen!!!“

Draußen war einiges los. Normalerweise hätte Puc schon längst die Flucht ergriffen und wäre wieder bei Boris zu Hause, doch immer noch konnte er nicht hier heraus. Wie lange die Luft hier noch hielt? Natürlich konnte er die Luft viel effektiver einteilen, doch irgendwann würde auch hier nicht mehr geatmet werden können.
Aber eines hielt den kleinen Krieger aufrecht: Hoffnung! Boris würde bestimmt rechtzeitig kommen…
„Quiek…“, erklang es traurig in der kleinen Kammer…
 

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Na Supi...
Keinerlei Anhaltspunkte, wo man suchen könnte. Es war inzwischen doch recht düster und bald könnten auch wieder Tiere in die Stadt kommen. Mika hatte schon ein paar Male einige von ihnen gesehen, wie sie sich aus dem schützenden Wald zum Rand der Stadt wagten, um dort etwas Essbares zu finden. Er selbst hatte nur aufgepasst, dass sie nicht in die Häuser eindrangen. Es war so etwas wie seine Pflicht, die vollkommen schutzlosen Bürger dieses Ortes vor den wilden Tieren des Waldes zu schützen. Aber heute nacht würden alle Tiere einen großen Bogen um die Stadt machen. Es war einfach viel zu laut und es waren viel zu viele Menschen unterwegs. In der Stadt wäre Puc also zumindest vor Fressfeinden sicher. Auf den Straßen ist Puc nicht. Die wurden alle durchsucht. Folglich kann Puc nur noch in den Häusern, auf den Häusern oder im Wald sein, schlussfolgerte der Afro-Träger in einem geflüsterten Selbstgespräch, dass außer Ivan, der nur einen Meter von ihm entfernt stand, keiner mitbekommen hatte. Bo..., wollte Mika ansetzen, um Boris zu fragen, wo Puc wohl am ehesten zu finden sei, als dieser das Problem auch schon gelöst hatte... „Es wird Zeit sich Zugang in die Häuser zu verschaffen!!!“
Aus Erfahrung wusste Mika, dass man mit Boris in solchen Dingen kaum verhandeln konnte. Vor allem waren manche der Kollegen schon ein wenig angeheitert und deswegen von Boris' Vorschlag vollauf begeistert. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe man das erste Holz splittern hörte, weil ein mächtiger Fuß den Riegel zertreten hatte, der die Tür eigentlich verschlossen halten sollte und Einbrecher abhalten sollte. Der Mann, zu dem der Fuß gehörte, war niemand anderes als Andrei, mit seinen 2,40 Metern ein echt großer Kerl. Er gehörte zu den stärksten Zimmermännern und den besten Kampftrinkern in Tuck. Während andere einfach höflich anklopften oder mit den Fäusten gegen die Fenster trommelten, gab es auch solche wie Andrei, die das mit dem "Zugang verschaffen", wahrscheinlich auf Grund ihres Alkoholpegels, ein wenig zu wörtlich nahmen und sich im Stile einer Marinerazzia gewaltsam in die Häuser begaben und dann mit tiefen Stimmen laut PUUHUUC!!! durch das gesamte Haus brüllten, bis garantiert jeder Bewohner wach war, falls er denn schon geschlafen hatte und noch nicht wieder aufgeweckt worden war.
In dieser Nacht wurde garantiert JEDER Einwohner Tucks aufgeweckt.

Natürlich wollte auch der Afro-Träger seinen Spaß haben, und wenn das dann auch noch der Suche nach Puc zu Gute kam, umso besser. Komm, Ivan, wir nehmen das Haus da! rief er seinem besten Freund zu. Du die Tür, ich das Fenster! Und schon ging Mika in einen schnellen Lauf über und setze kurz vorm Erreichen der Hauswand zum Sprung an. Nachdem seine beiden Füße den festen Grund verlassen hatten, ergriffen die zwei geübten Hände den Rand des Daches und mit dem Restschwung aus dem Lauf wurden die Beine wieder nach vorne geschwungen, wo sie zu aller Überraschung auf ein offenes Fenster trafen, das eigentlich eine Glasscheibe hätte sein sollen. Gerade als er durch den Fensterrahmen sauste, wurde die Tür von einer Schulter aufgebrochen und Ivan stürmte ebenfalls ins Haus. Weil Mika sich auf einiges an Widerstand durch die Glasscheibe gefasst gemacht hatte, hatte er noch zu viel Schwung drauf und die Landung fiel leicht holprig aus und er schaffte es so gerade noch, sich mit beiden Armen an der gegenüberliegenden Wand des Wohnzimmers abzustützen und sich so abzufangen, bevor er gegen diese krachte. Alles okay, Mika? erkundigte sich Ivan. Sicher, Bro. Aber warum haben diese Idioten kein Fensterglas? Was für Arschlöcher! Wer kann denn mit so was rechnen?
Mit diesen Worten schüttelte sich der Afro-Träger einmal kurz und ging dann langsam auf die Tür zu, die aller Voraussicht nach ins Schlafzimmer führte. Auf 3, sagte Mika. 1... 2...
Splitter! Haha, verarscht, ich war schneller als du! rief Ivan, der bereits nach der 2 die Tür eingetreten hatte und streckte Mika die Zunge raus. Diese dauerhafte Rivalität zwischen den beiden hatte durchaus einige kindische Züge im Charakter der beiden Schiffszimmermänner hinterlassen und dies waren Momente, wenn sie zum Vorschein kamen. Das Schlafzimmer war leer. Vielleicht war das Kind, das hier offensichtlich lebte, mit einen Eltern bei Freunden oder so. Ein Kind war es wahrscheinlich deswegen, weil das ganze Zimmer voll mit Spielzeug war. Und da in der Ecke war ein Käfig mit einem kleinen Pelzknäuel darin! Voller Vorfreude, dass sie endlich den kleinen Kumpanen von Boris entdeckt hätten, stürmte die zwei Freunde auf das Gefängnis des Tieres zu, als Ivan auf einmal schrie: Das ist nicht Puc! Es ist ein anderer Hamster! Woher weißt du das? Puc hätte uns schon erkannt, als wir ins Haus gekommen sind, und hätte auf sich aufmerksam gemacht. Aber dieses Ding rollt sich nur in seiner Ecke zusammen und tut nicht. Es freut sich nicht, uns zu sehen, also ist es nicht Puc. Es ist nur irgend so ein normaler Hamster. Dieser Logik war nichts entgegen zu setzen. Enttäuscht verließen die zwei mit hängenden Schultern durch die aufgebrochenen Türen das Haus. Aber dann meldete sich Mika's Instinkt zu Wort, der nur eines wollte: Puc finden! Wieso lassen wir uns von einer solchen Sache derartig runtermachen? Das geht doch nicht! Komm, Bro, davon dürfen wir uns nicht unterkriegen lassen! Puc braucht garantiert unsere Hilfe! Und wir werden ihn so lange suchen, bis wir ihn gefunden haben! Und wenn wir ganz Sharewood durchkämmen müssen! Mika hatte neuen Mut geschöpft und voller neu gewonnenem Elan machten er und Ivan sich auf in das nächste Haus...und das danach...und das danach...
Überall in Sharewood wurde Häuser durchsucht und während manche Einwohner das ganze für eine äußerst witzige Aktion hielten, gab es auch solche, die später Schadenersatz fordern sollten.

(Anmerkung: falls ihr euch über das offene Fenster bei verlassenem Haus wundert: Es wurde am Tag zuvor von einer Steinschleuder getroffen und aus Angst vor wilden Tieren hatte die Familie bei Freunden übernachtet, bevor am nächsten Morgen das neue Fenster geliefert wurde.)
 
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Mika Ruko hatte sich des Vergehens schuldig gemacht, dass er Boris, vollkommen seinem Wahn verfallen, nicht aufgehalten hatte. Dies sollte sich später noch mit Konsequenzen abzeichnen, doch wie gesagt: Später.
In diesem Moment jedoch war dieses Später so viel… nun… später. Denn im Jetzt gab es einige an Türen einzutreten und einige der wackeren Zimmermänner der Stadt Tuck und der eine oder andere notorische Trinker drangen mit mehr oder weniger schmeichelhaften Anwandlung in die Häuser ein,
Nehmen wir als Beispiel den guten alten Barti. Barti war vom Beruf her Holzfäller und um seiner Frau zu entkommen, betrank er sich regelmäßig bei der Taverne drei Straßen weiter. Sein Bauch war wie ein Fass, seine Arme wie Baumstämme und seine Beine schienen keine Knie zu haben… oder Oberschenkel. Dafür hatte sein Bart all das, was ein Mann mit kurzen Beinen missen könnte, abgesehen einer Hose, die passt.
Doch auch wenn Barti Sonderanfertigungen von Hosen tragen musste, hatte er eine gesunde Portion Humor und verstand sich sehr gut darauf, anderen die Sorgen zu nehmen. Denn auch wenn er mit ein paar Jungs die Tür eines Wohnhauses einrammte, konnte er die Anwohner gut beruhigen: „Auch wenn sie es nicht vermuten… Wir sind die Guten!“ Ein einfacher Reim, aber es brauchte dadurch es keine langen Erklärungen, denn wie soll man in aller Kürze denn erklären, dass man ein Hamsterrettungskommando ist, ohne dass man für verrückt gehalten wurde?
Und tatsächlich, es half, denn oftmals war die Antwort: „Dann bin ich ja beruhigt!“ Die Leute konnten aufatmen, denn sie wussten, dass dies alles seine Ordnung hatte.
Jedoch gab es auch andere Fälle, nehmen wir mal… genau, nehmen wir mal Boris. Er war vor lauter Sorge in sich aufgelöst und machte sich daran, eine Tür aufzutreten. Sein Tritt jedoch konnte einfach das Hindernis vor sich wegfegen, es war so, als würde die Sorge Boris schwächen… Wieder versuchte er es und eine kleine Träne stahl sich in seinen linken Augenwinkel. Wieder kein Erfolg, diesmal die Schulter… und wieder nichts, seine Fäuste trommelten verbittert immer und immer wieder gegen diese scheinbar so unüberwindliche Barriere und Boris wurde klar, wie schwach und machtlos er momentan war… Zumindest bis… „Boris…“, begann einer seiner gesichtslosen Begleiter: „…das ist eine Wand!“
Boris richtete seinen Blick auf und sah vor sich die massive Steinwand, die er für eine Tür gehalten hatte und wo er die ganze Zeit vorgegangen war… die eigentliche Tür war jedoch ein paar Schritte weiter… „Ups…“ Es wurden leicht beschämt die paar Schritte gegangen und die Tür hatte nichts entgegenzusetzen. Im Gegensatz zur Spur von Scham vorher, war das Bild eines zähnefletschenden Mannes, der wie eine tollwütige Bestie den Kopf herumzuckte ein nicht ganz so ansehnliches Bild: „WO… IST… PUC?!“
Der Anwohner jenes Hauses war weniger begeistert und deutlich verschreckter als diejenigen, die von Barti einen Besuch bekamen. Da wird wieder einmal klar, was ein guter Spruch für eine Macht hat und es sei jeden angeraten, dass er sich gute Sprüche notieren sollte, damit sie später mal verwendet werden können. Davon abgesehen war auch die Reaktion der Anwohner eher ein Stottern und ein unsicheres umherschauen. Das beantwortete nicht nur die Frage schlecht, sondern machte Boris nur wütender.
Wenn sich jetzt die Frage stellt, wo Puc nun war…

Er war ganz in der Nähe von Mika und Ivan, auch wenn die beiden es nicht wissen konnten und Puc momentan etwas abgelenkt war. Es war ein kleines Haus, wo außer den Eltern noch zwei Kinder wohnten.
Puc war wie gesagt in einer Falle… denn er konnte nicht raus. Es war eine kleine Waschküche und er selbst wurde von den Kindern in einen Wäschekorb gelegt, wo er zwischen einigen der frisch gewaschenen Laken ruhte und den schönen Geruch von Blumen einatmete… Das Dumme jedoch war…
Der Mann des Hauses hatte wirkliche Schweißfüße und dessen Socken verpesteten die Luft der gesamten Waschküche und würde Puc den Wäschekorb mit den Laken verlassen, dann würde er durch den brennenden Geruch wahrscheinlich ersticken, bevor er drei Schritte getan hätte. Denn wenn selbst Menschen es nicht schaffen, ohne sich die Nase zuzuhalten durch die Wäschekammer zu gehen, war Puc mit seiner äußerst guten Nase einer Todesfalle ausgesetzt... denn selbst wenn er durch den Mund atmen würde, würde er noch genug des Geruches abbekommen, um gleich ins Koma zu fallen, seiner Einschätzung nach. Und wenn er erst im Koma wäre, dann würde er ohne Pause diesen Geruch immer und immer wieder einatmen, was zu seinem sicheren Tode führen würde.
Doch auch hier im Laken zu bleiben war gefährlich, denn ein so dominanter Duft drang durch alles früher oder später durch… wie lange würde diese Luft, diese gute Luft hier noch halten? Wann würde der Gestank alles durchdringen?
Die Kinder waren ja gegangen, aber dann warfen sie diese Socken rein und versiegelten Pucs Gefängnis effektiver als alles, was sich ein Mensch mit seiner recht bescheidenen Vorstellungskraft ausmalen konnte.
Von Draußen war nur Krach zu hören und es keimte so etwas wie Hoffnung auf: Denn wo Krach war, war auch Boris oft.
 

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Mit einem lauten Krachen und Splittern zerbarst das Holz einer recht alten Tür unter dem harten Tritt Mikas. Schnell schwang sie auf und der Afro-Träger und sein Kumpel stürmten den Raum in Windeseile. Unten war nichts, oben auch nicht. Damn, wieder kein Puc, fluchte der Zimmermann leise vor sich hin, während er sich zu dem nächsten Haus aufmachte und wieder eine verdutzte Frau zurückließ, deren Mann nur Sekunden später am Haus vorbeirennen und ein "T'schuldige, wir suchen Puc!" hinein brüllte, ehe er sich schleunigst aus dem Staub machte, ehe seine Frau auch nur die Chance hatte, etwas zu erwidern. Haus um Haus wurde durchsucht, doch bis jetzt war jede Suche erfolglos geblieben. Wo konnte das kleine Nagetier nur stecken? Es war zum aus der Haut fahren. Keine Spur... nirgends. Aber sein Gefühl sagte dem Baumakrobaten, dass er jetzt auf keinen Fall aufgeben dürfe, nein, eher, dass er NIEMALS aufgeben dürfe. Beim nächsten Haus sah Mika wieder ein offenes Fenster. Da er aus einem ungüstigen Winkel angerannt kam, entschied er sich, lieber nur den Kopf durchs Fenster zu strecken, was er dann auch tat. Mit einem lauten PUC?! -Ruf wurde der vom Afro gekrpnte Schädel in die Wohnstube gesteckt, aber alles, was ihn da erwartete, war....genau, nicht puc, sondern ein Nudelholz, das den Weg nur durch seine Frisur fand, den Kopf aber um Haaresbreite verfehlte. Erschrocken drehte der Eindringling den Kopf zur Seite, um eine genauso erschrockene Hausfrau mit dem Tatwerkzeug in der Hand zu erblicken, die schnell atmete. Doch nun schien sie ihn zu erkennen: Miiiika! Ein lautes AHH! konnte der Tagträumer noch im Raum lassen, ehe er wie eine Schildkröte den Kopf einzog, um ein paar weiteren wilden Schlägen mit dem Küchengerät zu entkommen, und dann schleunigst das Weite suchte. Was warn los? wollte Ivan wissen, der aus einem Haus auf der anderen Straßenseite kam. Das war die Höhle des Drachens, Bro. Hatte ganz vergessen, dass da die alte Schachtel haust. Ivan konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Hat sie dich erwischt? Zum Glück nicht, sonst wäre ich jetzt tot. Es war sooo knapp, erklärte Mika und fuhr zur Untermalung des Ganzen mit der Handfläche durch seine Frisur, um zu zeigen, wo das Nudelholz sich seinen WEg durch die schwarze Haarpracht gebahnt hatte. Aber auch dieser kleine Schreck war schnell verkraftet und die Suche wurde unermüdlich fortgesetzt.
Nachdem sie das nächste Haus durchwühlt hatten, kamen der Baumakrobat und sein bester Freund zu einer Kreuzung, als die beiden etwas Beunruhigendes erblickten. Ist das da hinten nich dein Bro? fragte Mika und schaute kurz zu Ivan, was will'n der mit der Wand? Auch Ivan musste dieses Bild, wie sein Bruder gegen eine Wand anrannte, erst mal auf sich wirken lassen. Hat er jetzt völlig den Verstand verloren? Doch dann sahen sie, wie Boris von einem Kollegen auf die Tür aufmerksam gemacht wurde, die sich ein paar Schritte daneben befand. Alter, wir müssen schneller suchen! sagte Ivan und stupste den Afro-Träger in die Seite. Boris dreht bald völlig durch, wenn der Hamster nicht wieder auftaucht. Riesenhamsterbaby. Was sagst du? Riesenhamsterbaby, du hast Hamster gesagt, aber Puc ist ein Riesenhamsterbaby. Ah! Hör auf mit der Klugscheißerei. Das ist doch grade völlig egal! schrie Ivan und hielt sich den Kopf mit beiden Händen, verdrehte die Augen und guckte gen Himmel. Wie konnte man nur so leichtgläubig sein? Bei Boris hatte er das ja akzeptieren müssen, da er sein Bruder war, aber bei Mika? Der glaubte doch echt jeden Mist. Aber jetzt war nicht die Zeit, um zu versuchen, seinem Kumpel einzureden, dass das gar nicht bewiesen sei, dass Puc einer solchen Spezies angehöre. Boris gegenüber sagte Ivan natürlich nichts von seinen Bedenken, um ihn nicht unnötig auf die Palme zu bringen. Wie auch immer, lass uns erst mal weitersuchen.
Kurz darauf stürmten die beiden Zimmermänner ein Haus in der Seitenstraße. Halloho! Jemand daheim? schallte es durch alle Innenräume, doch es kam keine Antwort. Scheint keiner da zu sein, stellte Mika fest und Ivan hatte schon mal wieder das Bedürfnis, seine Hand gegen seine Strin zu klatschen. So genial Mika auch vom Charakter her war, warum konnte er nicht manchmal den Mund halten? Da keiner im Haus war außer den beiden, suchten sie kurz die Räume ab, aber es war nichts von einem kleinen Tierchen zu sehen. Komm, Mika, hier ist nichts. Lass uns im nächsten Haus suchen. Aber Mika hatte noch eine Tür entdeckt. Moment noch, murmelte er und öffnete die Tür, die scheinbar in einen Waschkeller führte. Boah! Ein beißender Gestank schlug ihm in die Nase. Sind da unten Stinktiere, oder was? Mit der linken Hand hielt der Afro-Träger sich sein Riechorgan zu, mit der rechten wendelte er wild in der Luft herum, um diese von ihm zu vertreiben. Aber für Puc war kein Risiko zu groß und so kämpfte sich der Publikumsmagnet tapfer durch die übelriechenden Schwaden, bis er den Boden des Kellers erreichte und das Knartschen der Holztreppe verstummt war. Auch hier war auf den ersten Blick nichts zu sehen, bis auf einen Wäschekorb, der beinahe in der Mitte des Raumes stand. Die Laken waren sehr weiß, folglich waren sie gerade erst gewaschen worden. Bah, so was stellt man doch nicht in so einen miefenden Raum, sagte der Baumakrobat, ehe er den Korb an den Henkeln an beiden Seiten ergriff, hochhievte und auf einmal ein braunes Pelzknäuel entdeckte, das sich zwischen den Laken verkrochen hatte. Kann es sein, dass... Langsam und vorsichtig hob Mika die obersten 2 Laken hoch und darunter kam ein Hamster zum Vorschein, der bei seinem Anblick ein leises Geräusch von sich gab. Ich hab ihn gefunden! Ich hab Puc gefunden! schrie das Plappermaul, setzte den Korb ab und nahm dann Puc auf seine rechte Hand. Mit einem freudigen Singsang, der eigentlich nur aus etlichen Wiederholungen von Ich hab ihn gefunden! bestand, stürmte Mika die Holztreppe hinauf, am verdutzt glotzenden Ivan vorbei und auf die Straße. Doch auch da hielt es ihn nicht lange. Sofort kletterte er einhänig über einen kleineren Baum auf ein Hausdach, stelte sich an den Rand und brüllte so laut er konnte: ICH HAB PUC GEFUNDEN! IHR KÖNNT AUFHÖREN ZU SUCHEN! Danach sprang der freudige Finder vom Dach wieder auf die Straße und unterzog das Tier einem prüfenden Blick. Ein scheinbar freudiger Unterton in einem ansonsten gequält klingenden Quieken hatte ihn erkennen lassen, dass dies in seiner Hand tatsächlich Puc, Boris kleiner Gefährte, war. Im Moment schien er von seiner Hand aus die kühle frische Abendluft zu genießen, die sie nun alle umgab. Nach einer vielleicht stundenlangen Suche hatten sie nun endlich ihr Ziel erreicht und den Hamster wieder gefunden.

Da konnte Mika auch schon Boris am Ende der Straße sehen, wie er auf ihn zugesprintet kam. Freudestrahlend hielt er den Hamster mit beiden Händen in den Abendhimmel. Ich habe ihn gefunden, Boris!
 

Boris

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Puc wurde aus seinem Gefängnis befreit und begann aus der Seele zu husten. Die Dankbarkeit hielt sich stark in Grenzen, da er nun schutzlos dem Gestank dieser Socken ausgesetzt war und drohte, zu ersticken. Wieso hatte keiner daran gedacht, diese stinkenden Teile schnell wegzubringen? Doch wusste der Kleine genau, woran das lag: Der Unterschied zwischen Mensch und Riesenhamster.
In diesem Moment wünschte sich Puc, ein Mensch zu sein, diesen unterentwickelten Geruchssinn zu haben, die wahrscheinlich nur eine Schicht des Gestankes erkennen konnte, während Puc hinter der obersten Schicht noch viele weitere Schichten unterscheiden konnte. Und da Puc noch ziemlich jung war, war er noch nicht in der Lage, diese Gerüche auszuhalten.
Es war also kein Wunder, dass sich das kleine Wesen in der Hand seines Retters herumwand, sich die Nase so gut wie es ohne Daumen nun geht, zuzuhalten und versuchte, die Luft anzuhalten, da er sonst bald wenig Sauerstoff in den Lüngchen hätte und gezwungen wäre, wieder einzuatmen.
Als er am Rande seiner bewussten Wahrnehmung, die ziemlich abgelenkt war, dann endlich Boris sah, rann Puc eine einzelne Träne seine pelzige Wange herunter.

Die Nerven von Boris lagen blank und seine Augen wurden immer röter und röter. Er wurde immer aggressiver und machte immer mehr Dinge kaputt, damit er das Gefühl hatte, dass alles schneller voranging, auch wenn meistens es eher das Gegenteil bewirkt hatte, denn unverschlossene Türen einzutreten verbrauchte mehr Kraft und Zeit, als sie einfach zu öffnen.
Dann aber sah er seinen jüngeren Bruder zusammen mit Afro… und sie hatten Puc! Einen hustenden Puc, einen gequälten Puc… „Quiek…“ Was? Wie… Nein, das würde Boris nicht zulassen, so viel war sicher… Boris sprintete zielstrebig auf den Mann mit dem Afro zu und sein Gesicht war von grimmiger Entschlossenheit gezeichnet. Die letzten Schritte schien er mehr zu hüpfen und… BORIS Seine Faust holte aus und der Fluss der Energien in seinem Körper verbanden sich ein einen Strom, welcher von der Faust angeführt worden ist, alles bewegte sich in einer großen Übereinstimmigkeit, das war die höchste Kunst eines Schlages und für diesen kurzen Moment war sich Boris sicher, dass dieser Schlag ein Kracher sein würde… also… Krach!!! Die Faust traf das Gesicht des elendigen Rukos, der Puc so gequält zu haben schien und er flog einen Meter nach hinten und landete schmerzhaft auf den Boden, beim Rückflug jedoch fiel Puc aus seiner Hand und wurde behutsam von Boris aufgefangen, der den kleinen nun liebevoll mit dem Zeigefinger streichelte.
Er setzte sich den kleinen Racker, der heute genug durchgemacht hatte, auf die Schulter und wandte sich Ivan zu, während er die rechte Faust in die linke Hand schlug, immer und immer wieder: „Mutig, mutig, das Puc anzutun!“
Ivan schien sehr beunruhigt zu sein und hob die Hände zum Schutz: „Ich kann es erklären!“
„Als ob Boris… BORIS eine Erklärung wollte!“ Das Gesicht des ältesten Bruder wurde wie ein schwarzer Schatten, aus denen nur zwei Lichtpunkte wie Augen herausstrahlten: „BORIS will viel lieber prügeln…“ Und er wiederholte diese unglaubliche Technik: BORIS Krach!!! Und nun lag auch Ivan auf dem Boden, während Puc sich gerade noch so auf der Schulter des Angreifers festhalten konnte.
Es war kaum zu fassen, die neu rasierte Glatze gab seinen Körper die Aerodynamik, die er für die besten Schläge brauchte!!! Wo vorher seine Haare immer ergriffen worden oder einfach zu stark in der Luft umhergesegelt sind, hat er nun so wenig Luftwiderstand und Angriffsfläche, dass er auf ein neues Level gehoben worden ist! Boris stemmte die Hände in die Hüften und begann zu lachen: „Buahahahahahaha!“

Auf der Insel Sharewood nahm das Unternehmen sich mehr oder minder alle Rechtsfragen an und stellte auch eine Miliz. Auch wenn einige Handwerker durchaus bei der Suche mithalfen, gab es noch andere, die gegen diese Ausschreitungen und Verwüstungen eingreifen mussten, was sie auch hart taten.
Sie hatten schnell erfahren, wer hier die Rudelsführer waren: Mika Ruko, Ivan und nicht zuletzt Boris. Da sie wussten, dass da einiges an Kampfstärke drin waren, umstellten sie diese drei zu zwanzig Leuten, aber das… ist eine andere Geschichte.
Merin dagegen beschwerte sich zu Hause, dass das Essen kalt wurde.

Abendessen bei BORIS – Ende
 
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