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II. Kapitel: Beyond the Sea!

Vincent Vega

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„So ein Leben auf dem Meer kann schon einige Gefahren beinhalten“, gab Bonnet zu, nachdem Vincent nach einigen weiteren Gläsern Bier sein Interesse bekundet hatte, „ aber es ist auch sehr aufregend. Du lernst neue Kulturen kennen, siehst andere Inseln. Ich würde mich nirgendwo mehr niederlassen wollen – selbst wenn ich könnte.“ Vincent behielt den Kommentar, dass man ohne Schiff nur schwerlich weiter reisen konnte, für sich. Nicht weil er dabei Mitleid empfand, eher weil er es nicht für notwendig hielt ihn auf die harte Realität aufmerksam zu machen, dass für den Moment, seine Geschäfte wohl geplatzt waren. Aber was Bonnet sagte, dass konnte er durchaus nachvollziehen. Er selbst hatte ja immer als kleines Kind geträumt die Welt auf einem Piratenschiff zu erkunden. Und auch wenn mit fortschreitendem Alter dieser Traum immer weiter in Vergessenheit geraten war, er wüsste ehrlich gesagt nicht, wie er sich verhalten sollte, wenn man ihm morgen das Angebot machen würde einer Crew beizutreten. Bonnet sprach indes weiter: „Das ironische allerdings ist, dass ich feststellen musste, dass nicht die Piraten für viele Probleme verantwortlich sind. Um ehrlich zu sein, stellt die Marine manchmal viel größere Probleme da. Wer nicht in ihrer Gunst steht, der wird gerne einmal ignoriert wenn er Hilfe braucht … oder man wird gleich seiner Ware beraubt.“ Der Anflug eines Lächelns huschte über Vincents Lippen. Das war mitunter einer der Gründe, warum Junk niemals die Marine akzeptiert hat. Oder die Weltregierung. Sie mischen sich in die Politik und in die Wirtschaft einer Insel ein – zugegeben, vermutlich geschah es aber auch aus eigenen, egoistischen Gründen. „Ich war noch nie ein großer Freund der Marine Sie predigen Gerechtigkeit, aber letztlich sind ihre Methoden oft nicht weniger schlimm als die von Piraten – ich würde sogar sagen, sie schaden Unschuldigen sogar öfters.“ Bonnet nickte und hob sein Glas. „Darauf trinken wir.“ Es war erfrischend mal wieder mit jemanden so reden zu können, die Reise dauerte zwar noch nicht lange und Vince hatte sich auch mit dem Zimmermann von Emmas Crew angefreundet, aber trotz allem war es für ihn ein ungewohntes Gefühl. Ähnlich wie damals, als er seine Heimatinsel verlassen hatte. Immerhin war der Kontakt zu seinen Zwangsgenossen nicht sonderlich groß und jetzt begegnete er einem Mann, der sogar einige spannende Geschichten auf Lager hatte. Romantische Vorstellungen über das Seefahrerleben kamen dem Vega ins Gedächtnis, aber er versuchte sich bald wieder zusammenzureißen. Immerhin hatte er erst heute gesehen, wie so ein Abenteuer auch enden kann. „Aber weißt du Vincent, ich glaube du wärst ein guter Pirat. Ich kann in deinen Augen das Glänzen sehen, wenn wir darüber reden und du hast die selbe Ausstrahlung. Und das selbe Bedürfnis nach Freiheit.“
Etwas beschämt über diese Enthüllung verschluckte sich Vincent erst einmal an seinem Bier, ehe er hustend den Kopf schüttelte. „Ich … glaube da irrst du dich Bonnet … ich bin ganz zufrieden mit meinem Leben auf Land.“ Es war eine Lüge, vermutlich war er von allen Menschen an Bord mit seinem Leben am unzufriedensten. Er hatte die Langeweile auf Ilrusia gehasst, dass er sich nun so reumütig danach sehnte war wohl eher psychologisch bedingt. Man hätte jetzt zahlreiche Begründungen finden können, aber Vincent gab sich damit zufrieden die Antwort gar nicht wissen zu wollen. Bonnet richtete sich auf und schaute aus dem Fenster. „Wollen wir vielleicht mal raus, schauen ob sich irgendetwas anbahnt?“ Vincent nickte und verließ das innere des Schiffes, wenngleich er wenig begeistert war, denn mittlerweile war der Regen so stark, dass er innerhalb der wenigen Sekunden die sie draußen verbrachten, bereits völlig durchnässt war.
 
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Es war nicht einfach, eine Konversation mit Iljana am Laufen zu halten, um nicht zu sagen beinahe unmöglich. Sicherlich wäre sie die perfekte Gesprächspartnerin für jemanden, der sich am liebsten selbst reden hörte, aber wenn man auch nur ein wenig Feedback erwartete, dann konnte man an ihr verzweifeln. Und dabei gab dieser Isuzu sich wirklich Mühe, das bemerkte sogar die Fischdame. Er versuchte es mit allen möglichen Themen, vom Wetter bis hin zur Bauweise des Schiffes, redete von Stürmen über Schäfchenwolken bis hin zu kleinen Tieren, nur unterbrochen von Pausen, in denen er wohl gerne ihre Meinung gehabt hätte. Diese wurden aber eher sporadisch, wenn überhaupt, ausgefüllt, denn die Feuerfischdame hoffte darauf, dass der Mann irgendwann aufgeben und ihr die geliebte Ruhe zurückgeben würde, die er ihr durch sein unangekündigtes Eindringen geraubt hatte. Sie spielte langsam aber sicher sogar mit dem Gedanken, ihm ins Gesicht zu sagen, dass er die Fliege zu machen hatte, aber noch hatte sie nichts dergleichen umgesetzt, weil sie sich noch nicht über das Wesen dieser Person sicher war. Wenn sie eines gelernt hatte, dann war das, Acht zu geben, mit wem man es sich auf welche Weise verscherzte. Es war oft klar ersichtlich, welche Menschen eine Gefahr darstellten und welche eher nicht, doch der Sonnenbrillenträger ließ sich noch nicht ganz einordnen. Irgendwie hatte die Stimme des Geretteten eine etwas einschläfernde Wirkung auf Iljana, denn ihre Augenlider senken sich immer weiter und sie musste sich zusammen reißen, um nicht aus Versehen am Steuer einzuschlafen. Das wäre inmitten eines Sturmes sicherlich keine allzu gute Idee und außerdem konnte sie sowieso nicht vernünftig schlafen, wenn jemand im Raum war. Mal im Ernst, das war doch viel zu unsicher! Sie konnte sich nicht verletzlich zeigen, wenn Menschen anwesend waren, die sie nicht kannte.
Nach einigen für beide Seiten sicherlich eher qualvollen Minuten schien ihrem Mitfahrer kein besseres Thema mehr einzufallen als der Unfall, den sein Schiff gehabt hatte. Mensch, musste der nach Aufmerksamkeit schreien, wenn er schon von sich aus davon zu erzählen begann, auch wenn man ihn gar nicht gefragt hatte… und auf einmal, schneller, als sie den Fluss seiner Worte verfolgen konnte, war er dabei angelangt, dass es nun einmal Risiken gab, die man auf sich nehmen musste. Dass es zwar Tätigkeiten gab, die man ohne Probleme ausüben konnte, bei denen man nie mit dem Gesetz in Konflikt kommen würde und die ansonsten ganz zuträglich waren, aber dass das auf Dauer auch kein Leben sei. Sein Kapitän sei eine Art Händler *Was auch immer er damit meint…* und habe praktisch eine perfekte Symbiose aus Gefahr und Lohn gefunden, sodass er sogar eine Niederlage wegstecken konnte, wie sie die Crew dieses Mal ereilt habe. Unnötig zu erwähnen, dass Iljana nicht seiner Ansicht war. Wenn man die Fischdame fragte, dann bewegte man sich am besten auf sicherem Boden, zumindest im übertragenen Sinne. Man ging keine Risiken ein, die man nicht kalkulieren oder umschiffen konnte und generell… „An manchen Tagen muss ich sogar sagen, dass ich jeden Piraten verstehen kann, selbst wenn man von ihnen überfallen wird – es muss ein wunderbares Leben sein, frei von Gesetzen, die einen einengen. Gerade in heutigen Tagen, wo die eigentlichen Halsabschneider doch eher die Marinesoldaten sind, die meinen, ihre Gesetze seien gottgegeben und in Stein gemeißelt!“ Das erste Mal in sicherlich einer Viertelstunde zuckte die rechte Ohrflosse Iljanas ein wenig, denn hier wurde es eindeutig interessanter, da sie hier auch zum ersten Mal ein wenig Sympathie für die Ansichten des Mannes empfand. Sicherlich gab es für sie noch genug daran zu meckern, aber in einer Hinsicht war sie seiner Meinung: Es war ungerechtfertigt, das Einhalten von Gesetzen zu erzwingen, die einen nicht schützten. Sie wusste sehr gut, wie schlecht das Gesetz und seine Hüter darin waren, zu helfen und zu beschützen, aber die vielen Nachrichten, die von hingerichteten oder gefangenen Piraten kündigten, sagten doch bereits aus, dass es wenigstens dazu taugte, anderen zu schaden. Dass es da Menschen gab, die sich dachten, dass sie bei solch einem Theater nicht mitmachen wollten, war ihrer Ansicht nach sogar verständlich. Und bitte, wenn nicht sie selbst das Opfer war, konnten diese Leute doch machen, was sie wollten. „Hm…“, war ihre einzige Reaktion darauf, doch sie konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass schon diese kleine Silbe als Erfolg gewertet wurde. Warum waren manche Menschen auch so schrecklich kommunikativ?
 

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Das schwanken des Schiffes machte es Vincent schwer einen festen Stand zu bewahren, aus dem Grund klammerte er sich etwas verzweifelt an der Reling des Schiffes, was allerdings auch keine besonders tolle Lösung war, denn überschwappende Wellen warfen ihn fast um, davon einmal abgesehen, dass es keine trockenen Stellen mehr an seinem Körper gab und er deswegen angefangen hatte zu zittern. Unter normalen Umständen hätte er Bonnet für verrückt erklärt, weshalb bei so einem Wetter nach draußen kommen? Merkwürdigerweise waren aber die anderen Männer des Schiffes nirgendwo zu sehen. Keine Patrouillen wie er es aufgetragen hatte … das ärgerte Vince, er bekam dadurch das Gefühl, als würde man ihn nicht genug respektieren. Seiner Meinung nach waren solche Sicherheitsmaßnahmen völlig normal, auch während eines Sturms und erst recht, wenn man bedachte, dass sie erst eine Crew gerettet hatten. Hätte man ihm erzählt, dass die Brücke derzeit nur von Iljana besetzt wurde, er hätte dem Kapitän aufgrund seiner Nachsichtigkeit vermutlich persönlich über Bord geworfen – nicht, dass er das der Frau nicht zutraute, sie hatte erstaunlich selbstsicher gewirkt, trotzdem konnte man doch eine solch große Crew nicht nur einem Menschen anvertrauen. Er wollte Stede gerade sagen, dass mal nachschauen wollte, was hier los war, als der Ältere ihn plötzlich einen Schlag verpasste, der ihm sämtliche Luft entzog. Das er nicht zu Boden sank war reines Glück, seine Hand war rein aus Instinkt zu den Schwertern geglitten, aber er war eindeutig zu langsam – Bonnet schien keine Probleme mit dem wankenden Schiff zu haben und mit einem Augenschlag stand er wieder vor Vincent, hat die eine Hand fest auf seine rechte gelegt, die gerade das Schwert ziehen wollte, während die andere sich in einer schnellen Bewegung des anderen Schwertes bemächtigte. Schlussendlich trat ihm der alte Mann mit einer fließenden Bewegungen die Füße weg, wodurch der Dunkelhaarige letztlich wirklich auf dem Boden lag und dabei zuschaute, wurde wie seine eigene Klinge ihm an die Kehle gedrückt wurde.
„Tut mir Leid Vincent, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Geschäftspartner einem eher zuhören, wenn man ihn ein Messer an die Kehle hält … oder in diesem Fall ein Schwert.“ Vincent war nicht naiv gewesen, er hatte bereits nach kurzer Zeit erkannt, dass Stede Bonnet kein gewöhnlicher Händler war. Aber er hatte eher erwartet, dass es sich bei ihm um einen Schmuggler handelte. Jetzt beschlichen ihm so langsam Zweifel. Vielleicht hätten sie gar nicht nach Piraten Ausschau halten müssen, es schien fast so, als hätten sie diese selbst aufs Schiff geholt. Das wiederum erklärte auch den Hass, den sie auf die Marine hegten …
„Ich hoffe ich kann das Schwert wegnehmen und wir sind in der Lage eine normale Unterhaltung zu führen, so wie zuvor auch?“ Da der junge Mann nicht nicken konnte ohne sich womöglich selbst umzubringen, stimmte er lediglich grunzend zu und rieb sich den Hals, nachdem das Schwert sich in sicherer Entfernung von ihm befand. „Wie dir jetzt womöglich klar ist, gab es keine Piraten. Keine außer uns.“ Diesmal konnte er nicken. „Und angegriffen wurden wir von der Marine … den selben Mistkerlen, die mir mein Schiff nahmen, haben auch das gestohlene Ersatzschiff zerstört – ich habe allerdings nicht gelogen, als ich davon sprach, dass es sich dabei um einen ehemaligen Geschäftspartner handelte.“ Das war interessant. Sicher, er hatte kein sehr positives Bild von der Marine, verdammt nochmal, er kam von Junk, da wurden die Gesetzeshüter so verpönt wie auf anderen Insel Piraten oder ähnliche Verbrecher. Und jetzt hörte er, dass die Marine sogar schon Verhandlungen mit Piraten aufnahm? Natürlich hatte er von dieser Gruppe gehört, diesen sieben Piraten, die für die Regierung andere Piraten jagen und erledigen sollte. Aber hier schien es um etwas anderes zu gehen. Mit wem auch immer Bonnet Kontakt gehabt hatte, dieser Kerl schien sich nicht zu Schade dafür zu sein, einem Piraten mit seinen Aufgaben zu betrauen. „Wir hatten einen sehr langen und ausführlichen Arbeitsvertrag aus verhandelt, den ich gebrochen habe, als ich aussteigen sollte – selbst ich habe so was wie ein Gewissen, weißt du?“ Er nickte, als wolle er sich selbst bestätigen. Vincent hörte weiterhin schweigend zu, bereit bei dem kleinsten Anzeichen eines Angriffs zuzuschlagen.
„Und lass mich raten … dieser Typ war nicht sehr begeistert, nicht wahr?“
Bonnet gab ein bitteres Lachen von sich. „Ganz und gar nicht. Er meinte wir würden es bereuen … ich, meine Männer und die Männer die ihn wegen mir verließen. Er hatte unser Schiff beschlagnahmt, also mussten wir ein anderes stehlen … wir waren auf dem Weg zu ihm, damit ich mein Schiff zurück holen konnte – aber er war vorbereitet, hat uns abgefangen und uns in dem … Zustand zurückgelassen, indem ihr uns gefunden habt.“ Also waren die Sorgen wegen eines Angriffs völlig unbegründet gewesen. Vincent spürte wie seine Wangen anfingen rot anzulaufen. Er hatte nicht genug drüber nachgedacht, er dachte so ein Angriff wäre nur von Piraten möglich gewesen. Er hätte das nicht ahnen können, trotzdem machte er sich Vorwürfe, dass er zu keinem Moment auch nur an die Möglichkeit gedacht hatte, dass es vielleicht auch genau andersherum sein könnte. Es war ihm Peinlich zuzugeben, dass er sich tatsächlich mal geirrt hatte. „Du hattest mit einer Rettung nicht mehr gerechnet, wolltest deiner Crew einen grausamen Tod ersparen und hast das Schiff angezündet, war es nicht so?“ Bonnet nickte, also führte Vincent seine Überlegungen weiter aus: „Und du hast noch nicht aufgegeben dein Schiff zurück zu bekommen … doch um das zu schaffen brauchst du ein neues Schiff, etwas unauffälliges. Und am Besten neue Crewmitglieder … mich zum Beispiel.“ Er schien dem Rätsel langsam auf der Spur zu sein. Bonnet antwortete nicht, das Lächeln auf seinen Lippen sprach jedoch Bände. Warum aber er? Diese Frage konnte er sich im Moment nicht beantworten. Immerhin war er nicht Teil der Crew, hatte generell keine Erfahrung als Seemann und nicht mal einen richtigen Job konnte er ausführen – er war zwar Musiker, aber eher als Hobby. Er hatte eine gute Stimme, aber niemals hätte er damit die Psyche der Menschen beeinflussen können. Welchen Wert hatte er also für Bonnet … „Es war die Art wie du den anderen Befehle gegeben hast“, beantwortete Bonnet seine Frage, so als hätte er seine Gedanken gelesen. „Meine Crew hat mir davon berichtet, nicht alle waren ohnmächtig. Sie haben es beobachtet. Und sie haben mir auch von deinem inneren Kreis berichtet. Den Menschen die dir scheinbar von allen anderen am nächsten stehen – zumindest dehnen, mit denen du dich beraten hast.“ Sollte das etwas heißen … kein Wunder, dass er die anderen Männer Bonnets seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Er hatte eigentlich erwartet, dass sie sich nur ausruhten oder nach ihren Kameraden schauten. Aber wenn sich seine Vermutung bestätigte, dann waren sie gerade dabei die Anderen auf die selbe Weise zu manipulieren und zu rekrutieren wie es Bonnet bei ihm versuchte. Iljana, Emma und Jet. Es wäre vermutlich vergeblich den Alten davon zu überzeugen, dass er in Wahrheit keine Ahnung hatte, ob die drei wirklich so wertvolle Verbündete wären – sicher, Iljana schien etwas über Navigation zu wissen und Emma war eine Zimmerfrau, aber bei Jet war er sich ziemlich sicher, dass er nur ein Großschnäuziger Angeber war. Vermutlich wäre es ohnehin schon zu spät. „Ich möchte dich also fragen Vincent, willst du dich meiner Crew anschließen und Pirat werden.“ Wenn man drüber nachdachte, dann war das ein großartiges Angebot. Bereits seit seiner Kindheit hatte er davon geträumt und wenngleich er keine romantischen Vorstellungen mehr hegte, im Prinzip hatte er in den letzten vier Jahren mehr illegale Jobs erledigt als die meisten Piraten Schiffe enterten. Er wäre vermutlich ideal dafür gewesen. „Nein.“
Bonnet schien recht verwirrt, offenbar hatte er diese Antwort nicht erwartet. Sicher, Vincent wäre sicherlich ein guter Pirat, aber es gab da ein paar Probleme, bei dem ganzen .. „Insgesamt drei Punkte sprechen dagegen, erstens: Ich bin kein Fan von Lügen. Zweitens: Emma würde nicht wollen, dass ihre Familie zu Piraten wird und ich bin ihr leider was schuldig. Und drittens: Ich hab es nicht so ganz mit Befehle befolgen, ich könnte höchstens der Kapitän werden.“ Sein Gegenüber schien zu gleichen Maßen verärgert wie auch belustigt zu sein. Vincent wusste nicht, dass Bonnet in diesem Moment überlegte, wie er weiter verfahren sollte – der Mann war zwar Pirat, aber kein Brutaler Killer. Er war nicht umsonst als Stede Gentleman Bonnet bekannt. Er wollte niemanden zu diesem Leben zwingen und er hätte bereitwillig jeden gehen lassen, der sich dagegen entschied, solange sich ihm niemanden entgegenstellte, wenn er das Schiff übernahm. Das Problem war nur, dass er Vincent zu der Sorte Mann einordnete, die bei so was nicht einfach zuschauen würden. Nicht weil ihm was an den Menschen lag, sondern weil er sich verpflichtet fühlte. Für Beide kam der Angriff Bonnets nicht überraschend, überraschend war für den Vega lediglich die Tatsache, dass er bei dem Versuch den Piraten zuerst anzugreifen, dieser einfach auswich und ihm den Knauf seines Schwertes in den Nacken rammte. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit, verlor Vincent das Bewusstsein …
 
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Iljana bekam währenddessen nichts davon mit, dass sie sich die Piraten gleich an Bord geholt hatten, denn obgleich sie misstrauisch wie keine Zweite war, hatte sie diesen Zusammenhang doch noch nicht begriffen. Dieser Isuzu ging ihr davon abgesehen aber auch viel zu sehr auf die Nerven, als dass sie objektiv über seine Worte nachgedacht hätte, was ihre Auffassungsgabe noch zusätzlich etwas senkte. Womit er allerdings eindeutig recht hatte, war die nicht ganz klare Rolle der Marine. Sie verstand sich als Hüter der Gerechtigkeit und doch hatte beispielsweise Iljana davon nie etwas mitbekommen. Wenn man schon gegen Piraten und Halsabschneider vorging, dann sollte man das nicht nur da machen, wo es einem Prestige und Machtgewinn zusicherte, sondern eher da, wo es dringend notwendig war. Das tat sie allerdings nicht und für so einen lausigen Service hatte man ihrer Meinung nach nicht zu bezahlen. „Ich kann jeden verstehen, der so etwas nicht mit sich machen lässt!“ Och ja, konnte dieser Kerl sich bitte wieder einkriegen und seine Ansichten, so nachvollziehbar sie auch waren, für sich selbst behalten? Sie mochte es nicht besonders, wenn man sie in einem Stück zu laberte, was ein wenig damit zu tun hatte, dass Menschen unglaublich nervig waren, wenn sie jemanden zum Reden brauchten und sich niemand freiwillig anbot. Sie besaß diese Faustformel, mit der sie das Potenzial eines Menschen einschätzte, ihr gewaltig auf den Geist zu gehen: Wenn sie innerhalb der ersten paar Minuten bereits in Erfahrung gebracht hatte, was die sexuelle Ausrichtung oder politische Überzeugung einer Person war, dann war die Chance geradezu überwältigend, dass sie keine Freunde werden würden. Sie mochte zwar auch kein Fan von Small Talk sein, aber jemandem etwas von weltbewegenden Vorhaben aufzudrängen, obwohl diese Person wirklich kein Interesse daran hatte, war eine ganz andere Klasse von unnötig. Wenigstens schien der Glatzkopf langsam einzusehen, dass er von ihr keine Unterstützung bekommen würde, weswegen er sich offensichtlich schon darauf eingestellt hatte, dass er wohl oder übel einen Monolog halten musste. Es schien ihn allerdings nicht mehr zu stören, denn er bekam den Mund kaum wirklich zu, ehe er fortfuhr: „Hast du jemals daran gedacht, etwas dagegen zu unternehmen? Ich nämlich schon…“ Dafür bekam er immerhin einen Seitenblick, auch wenn dieser vor allem die Frage in sich trug, ob sie wirklich so wirkte, als würde sie auf die Barrikaden gehen, wenn ihr etwas nicht passte. Wäre dem so, dann hätte sie den Sonnenbrillenträger doch schon vor einer Viertelstunde am Kragen gepackt und mit Wucht aus dem Raum geschmissen. Die Tatsache, dass er noch immer dort stand und seine Zunge nutzen konnte, sprach doch Bände, was ihr Rebellentum anging. Sie war schlichtweg zu faul und träge, um etwas gegen Missstände zu tun, wenn sie mit diesen noch einigermaßen gut leben konnte. Nur, wenn es nicht aushaltbar war, unternahm sie etwas dagegen, aber das musste man auch erst einmal schaffen. Sie hatte in dieser Hinsicht schon einiges vorgelegt und das noch zu überbieten, war wahrscheinlich schwer. Sie verkniff sich einen Kommentar und wandte sich wieder dem offenen Meer zu. Es war nachvollziehbar, warum man Seemännern nachsagte, ihre wahre Liebe sei das Meer – das redete nicht zurück und war daher weit weniger nervig als Exemplare wie dieser Isuzu. Die gelbstichigen Augen rollten in ihren Höhlen und sie seufzte schließlich: „Das ist wirklich schön für dich, aber siehst du, es interessiert mich wirklich nicht. Es wäre grandios, wenn du dir einen anderen Zuhörer suchst und mich meinen Job machen lässt.“ Eine Hand vom Steuerrad gelöst, drehte sie sich in seine Richtung und legte die andere Hand an ihre Hüfte – oder vielleicht doch eher neben eines der Hakenschwerter, welche sich dort befanden. „Raus hier oder ich unternehme gleich etwas gegen deinen Redefluss.“ Dass es sich bei diesem Satz um eine Drohung gehandelt hatte, war mehr als eindeutig gewesen. Leider waren die Augen ihres Gegenübers hinter dunklen Gläsern verborgen, also konnte sie nicht erkennen, ob sie sich verengten, doch sie vermutete es stark. Wenigstens hatte ihre Äußerung dazu geführt, dass er endlich den Mund zu gemacht hatte und die Stille wäre ihr sehr gelegen gewesen, wäre sie nicht so elendig aufgeladen gewesen. Einen Moment schien der Mann zu überlegen, ob er noch etwas sagen oder sie gar angreifen sollte, aber dann drehte er sich mit einem „Wenn das so ist…“ um und verschwand in den strömenden Regen hinaus. Eins zu null für die Fischfrau…?
 

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Als Isuzu hinaus in den Regen trat, war er nur gelinde überrascht, dass er so vertrieben worden war. Er hatte recht schnell gemerkt, dass Iljana kein Interesse an einem Gespräch hatte und sich wohl generell um sehr wenig scherte, was nicht mit ihr zu tun hatte. Trotzdem hatte er sein bestes gegeben. Immerhin konnte er nun bestätigen, dass sie eher kein Problem darstellen würde, dafür war sie zu sehr auf ihr eigenes Wohl bedacht – wenngleich die Reaktion auf seine Worte interessant gewesen war. Scheinbar war sie dem Piratenleben nicht von sich aus abgeneigt. Vielleicht würde sie sich noch um entscheiden, sobald sie mit dem Kapitän gesprochen hatte. Immerhin hatte er auch ihn davon überzeugen können. Als er wieder an Deck war, bemerkte er den reglosen Körper des dunkelhaarigen Mannes, mit dem der Käpt'n vorhin geredet hatte. Scheinbar war er nicht der Einzige, dem man heute eine Absage erteilt hatte. Hoffentlich hatten die Anderen mehr Glück. Er erhielt jedoch fast augenblicklich eine gegenteilige Antwort. „Lieutenant, wir haben ein Problem … Afonso … er wurde von dem Mädchen niedergeschlagen“, ein völlig aufgebrachter Mann kam angerannt und wirkte, als hätte er gerade einen Geist gesehen. Er fiel keuchend auf die Knie und Isuzu ließ ihn kurz Luft holen, ehe er nachfragte: „Was soll das heißen, 'Afonso wurde niedergeschlagen'?“ Das Crewmitglied schluckte mehrmals, ehe er hervorbringen konnte, was ihn so belastete. „Afonso konnte das Mädchen nicht überzeugen … sie hat ihn angegriffen und dann … wurde er letztlich besiegt.“ Das konnte der Navigator der Fortunate Son's nur schwer glauben. Der ehemalige Marine Leutnant Afonso de Albuquerque war ein hervorragender Schwertkämpfer, trotz seiner eher schmalen Statur. Er wusste das, immerhin hatten sie damals in der selben Einheit gedient. Es war höchst unwahrscheinlich, dass ein junges Mädchen jemanden wie ihn besiegen konnte. Die schlechten Neuigkeiten hörten jedoch nicht auf. Ein Haufen weiterer Piraten kam angerannt und dem Ausdruck auf ihren Gesichtern zufolge, hatten auch sie etwas ungeheures Gesehen. „Lieutenant, der Blondschopf er … er hat … er hat Sikorsky erledigt.“ Erst Leutnant Afonso und jetzt auch Fähnrich Sikorsky? Was waren das für Kerle? Er warf einen kurzen Blick über seinen Rücken auf den bewusstlosen Vincent. Scheinbar hatten sie ihn und seine „Gehilfen“ unterschätzt. „Wir überlassen das Mädchen dem Käpt'n, ich kümmere mich persönlich um diesen anderen Typen.“ Wo das nun beschlossen war, schienen die Männer wesentlich beruhigter. Das auch Isuzu verlieren würde war unmöglich – immerhin war er die rechte Hand von Bonnet, der zweite Mann nach ihm.

Vincent wurde von etwas feuchtem geweckt – falls man inmitten eines Sturms von so etwas überhaupt geweckt werden konnte. Aber diese Feuchtigkeit war eindeutig was anderes als der Regen und die Wellen. Rauer. Als der Vega mühselig die Augen öffnete, stellte er auch fest, woher dieses raue Gefühl stammte. Denn genau in diesem Moment glitt die große Zunge Ronjas über sein Gesicht und brachte Vincent dazu, sich wieder die Stille der Bewusstlosigkeit herbei zu wünschen. Da fiel ihm ein … wie war es noch mal soweit gekommen? Den Kopfschmerzen zufolge hatte man ihm einen harten Schlag verpasst. Aber wieso? Es brauchte eine Weile bis er darauf kam, doch Stück für Stück fiel ihm wieder ein was geschehen war. Er schob den sabbernden Kopf des Riesenhundes weg und richtete sich auf. Dabei war er sich nicht zu schade laut zu fluchen. Ihm war wieder eingefallen was er herausgefunden hatte und wie ihn Stede Bonnet niedergeschlagen hatte. Das würde dieser miese … bezahlen. Mühsam, und mit einem pochenden Schädel, erhob sich Vincent Vega und versuchte sich erst Mal mit einer Zigarette zu beruhigen – das war quasi ein Kampf gegen das Wetter, welches letztlich auch die Oberhand gewann und Vincent zwang, die durchnässte Zigarette über Bord zu schmeißen. Ok, erst mal keine Zigarette. Was musste als nächstes geregelt werden? Die anderen suchen! Und wo waren sie? Nun, Vince wusste nur von einer Person den genauen Aufenthaltsort. Ironischerweise war diese Person ihm auch nächsten. Also eilte der Dunkelhaarige die Treppe hinauf zur Brücke. Er konnte von Glück sprechen, dass Isuzu bereits seit zehn Minuten weg war. Das hatte Iljana die Zeit gegeben sich zu beruhigen, wenngleich sie nicht begeistert aussah, als der Anzugträger hereingestürmt kam.
Dieser wirkte etwas überrascht, als er niemanden außer der Fischmenschendame sah. Die ihm im Gegenzug nicht mehr Beachtung schenkte als dem Piraten zuvor. Trotzdem. Er musste ihr erzählen was vor sich ging. Auch wenn das wimmern Ronjas lauter war denn je. Scheinbar war etwas mit ihrem Frauchen geschehen und für den Geschmack der Hündin, beeilte sich Vincent nicht genug. Aber natürlich konnte die Hundedame nicht verstehen, wie dringend das ganze war. Das der Vega Iljana die gesamte Geschichte erzählte, geschah nicht aus Nächstenliebe oder weil er sich um sie sorgte. Im Gegenteil, es war viel egoistischer. Er stand im Moment alleine einer Piratencrew gegenüber. Wenn Bonnet ihn einfach so hatte überlisten können, dann gab er den meisten anderen Menschen auf dem Schiff nicht sehr viel Chancen. Gegen die Fischdame hatte er gekämpft. Er hatte ein Unentschieden errungen – nein, für ihn galt es nicht als Niederlage, er weigerte sich so etwas zu akzeptieren – und bereits auf Ilrusia, hatte sie Reynolds rechte Hand erledigt. Er musste sie davon überzeugen ihm zu helfen. Als er schließlich fertig mit seiner Erklärung war, trat er neben sie und ergriff das Steuerrad.
„... und genau deswegen, werde ich diesen Dreckskerlen jetzt den Arsch aufreißen. Dafür müsstest du mir aber mal kurz das Steuer überlassen.“ Er hatte feststellen müssen, dass ihm Bonnet auch das andere Schwert geraubt hatte. Dabei hatte er sie sich redlich verdient, nachdem er Reynolds letztes Mal besiegt und sich die Schwerter somit angeeignet hatte! Nun, dann würde er sich eben anders behelfen müssen. Er musterte kurz das Steuerrad, ehe er mit drei schnellen Tritten das Holz an der Befestigung splittern ließ und das – mehr oder weniger – intakte Steuerrad in Händen hielt. Zufrieden schnappte er sich eines der Seile die hier rumlagen, band es um das Holzstück und stellte fest, dass es eine recht attraktive Notfallwaffe abgab. „Du kannst dich also entscheiden … Ilja … möchtest du lieber hier oben sitzen und aufs Meer starren, oder mischt du lieber ein wenig mit?“ Er streckte ihr bei dem Spitznamen etwas keck die Zunge heraus und versuchte sie absichtlich zu provozieren. Ein wütender Fischmensch musste doch zu etwas nutze sein. Er ließ ihr nicht viel Zeit zum nachdenken, da er bereits hinter Ronja hinterherjagte. „Hm … ich gebe zu, ich hab nicht wirklich über die Konsequenzen nachgedacht“, gestand er sich jedoch im Regen stehend sich selbst zu, als er sich bewusst wurde, dass man das Schiff jetzt nicht mehr lenken konnte.
 
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Ohne Frage war es keine besonders schöne Aussicht, sich mit einem wütenden Fischmenschen beschäftigen zu müssen, doch inwiefern es clever war, sich selbst zur Quelle des Ärgers zu machen, war wohl niemandem klar. Natürlich war nicht ersichtlich, ob Vincent wusste, dass Ilja ein männlicher Name war, aber sie war wohl die letzte, die sich über so etwas Gedanken machte. Was sie allerdings tatsächlich mehr ärgerte, war die Tatsache, dass dieser Mann gerade auf die glorreiche Idee gekommen war, das Steuerrad dieses Schiffes herauszureißen. Das war irgendwie so unglaublich bescheuert, dass sie einen Moment wirklich sprachlos war. Selbst die Offenbarung, dass die Geretteten scheinbar Piraten waren, hatte sie nicht so sehr irritiert, wie diese Aktion. Sie selbst konnte gerne auch mal ein paar Kilometer oder mehr durchs Meer reisen, aber von Vincent konnte man das wohl kaum behaupten. Hoffentlich hatte er einen Plan, denn wenn…
Nein, hatte er nicht. Iljana hatte die Augenbrauen zwar missgelaunt zusammen gezogen, aber sie hatte sich einen Kommentar verkniffen. Fairerweise musste man in Betracht ziehen, dass Vincent sicherlich unter einer Menge Stress stand und sich sicherlich zudem ein wenig unterminiert fühlte, wenn man ihn so einfach niederschlug – würde sie das nicht verstehen, hätte sie ihm sicherlich schon lange die Leviten gelesen. Erst als er mitten im Regen stehen blieb und murmelte, dass er wohl wirklich nicht nachgedacht hatte, rollte sie mit den Augen und das charakteristische Klatschen einer schwimmhautbewehrten Hand auf schuppiger Haut war zu vernehmen. „Das ist mal wieder typisch Mann.“, meckerte sie und zog ihre Schwerter, „Erst handeln, dann denken und das dann nicht einmal bis zum Ende. Und immer diese Selbstüberschätzung.“ Wenn sie näher darüber nachdachte, mochte es Taktik gewesen sein, aber selbst ein Kind hätte bemerkt, dass Vincent alleine gegen die Piraten wohl kaum etwas ausrichten konnte. Viele Mitglieder der Crew von Emmas Familie sahen zwar aus, als könnten sie Bäume ausreißen, aber das Beispiel ihres Bruders hatte ja auch gezeigt, dass das keineswegs etwas heißen musste. Hinter den gewaltigsten Muskelbergen konnten sich die größten Feiglinge verbergen und die waren dann meistens auch keine große Hilfe. Was mit Emma und Jet war, wusste sie nicht, aber da sie sich noch nicht hier eingefunden hatten, mochte das bedeuten, dass sie es nicht geschafft hatten oder sich tatsächlich ihren Zaungästen angeschlossen hatten. Das konnte sie sich bei Emma weniger gut vorstellen, als bei dem Blonden, so oder so war es wohl ein sehr zuversichtliches Unterfangen, sich allein über das Schiff zu bewegen. „Keine Ahnung, wie ihr armen Menschen aus einem Sturm rauskommen wollt, wenn das Schiff im Eimer ist… ich helf‘ euch dabei bestimmt nicht.“, meinte sie mit leicht zickigem Unterton, „Aber diese Kerle mag ich noch weniger. Also mischen wir sie ein wenig auf!“ Wenn die nämlich alle wie dieser Isuzu waren, dann waren sie noch eine Spur nerviger als die Familie von Emma und außerdem hatte sie was gegen Piraten… zumindest gegen gewisse Beschäftigungsfelder. Keine Ahnung, was die taten, aber wenn sie einen Grund hatte, diesem Sonnenbrillenträger eins über die Glatze zu geben, dann würde sie das auch tun. Ihre Ohrenflossen klappten einmal ärgerlich nach vorne und wieder zurück. Es mochte Vincent wie eine gute Idee vorgekommen sein, sich eine Art Morgenstern aus einem Steuerrad zu bauen, aber diese Waffe limitierte ein mögliches Kampffeld wirklich extrem. Sie war groß und unhandlich und wenn keiner der bösen Buben auf dem Deck auftauchen würde, so würde er damit auch nicht anfangen können. Die Gänge und Räume des goldenen Lotus waren zwar nicht unbedingt beengt, aber großzügig würde die Fischdame sie auch nicht nennen. Der Speisesaal war zwar architektonisch ganz hübsch und bei Sonnenschein lichtdurchflutet, aber sie bezweifelte, dass selbst dieser Ort sich für so etwas Sperriges eignen würde… und nach dieser Aktion von vorhin war sie sich sehr sicher, dass Vincent das ebenso nicht bedacht hatte.
 

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Vielleicht lag das daran, dass Vincent im Moment höchst nervös war, womöglich fand er die Reaktion von Iljana aber auch wirklich belustigend. Auf jeden Fall musste der Dunkelhaarige lachen, als sich die Fischdame hinter ihm darüber beschwerte wie Hirnlos Männer waren und das es nicht ihr Problem war, wie sie aus diesem Sturm wieder herausfahren würden. „Entspann dich, im schlimmsten Falle müssen wir uns darüber gar keine Gedanken mehr machen“, meinte der Vega vergnügt, während er mit dem Steuerrad auf der Schulter das Hauptdeck betrat und im Kopf eine Skizze des Schiffes zeichnete. Wenn er sich nicht irrte, dann befanden sie sich jetzt über dem Esssaal. Wenn er ein Schiff entführen würde, dann wäre der beste Schritt alle Passagiere an einem Ort zu versammeln. Die Crewmitglieder die noch am Leben waren ebenfalls, womöglich bereits angeschlagen und blutend, um den restlichen Menschen Angst einzujagen. Das zauberte dem Dunkelhaarigen ein Lächeln auf den Lippen. Er liebte dramatische Szenen und was wäre wohl dramatischer als von oben herab zu fallen? Seine fischige Begleiterin bemerkte wenig von seinen Gedanken, aber seine Mimik war dagegen sehr einfach zu deuten. In demselben Maße, in dem sich Vincents Mundwinkel hoben, senken sich die der Fischfrau, da sie ernsthaft darüber nachdachte, ob dieser Kerl eigentlich den Verstand verloren haben könnte. So etwas passierte von Zeit zu Zeit und wenn man so erpicht darauf zu sein schien, sich in den Tod zu stürzen, dann war eindeutig etwas faul. Es war auch ihrer Meinung gar nicht so witzig darüber nachzudenken, dass sie unter Umständen sterben könnten... vor allem, wenn man bedachte, dass sie nun ohne großartig Verluste zu machen, einfach abhauen könnte.
Zu seinem Bedauern musste Vincent jedoch feststellen, dass das nicht ganz so leicht war wie das Steuerrad zu entfernen. Nachdem er erfolglos versucht hatte einige Planken raus zu reißen, ließ er von diesem Plan wieder ab und überlegte sich was anderes. Die Präsenz von Iljana blendete er völlig aus, während er begann auf und ab zu gehen, seinen Gedankengang laut auszusprechen und die Lage so gut wie möglich zu analysieren: „Achtundvierzig Piraten waren zu dem Zeitpunkt an dem ich niedergeschlagen wurde noch am Leben. Im schlimmsten Falle sind es immer noch achtundvierzig. Wir sind zu zweit.“ Das macht vierundzwanzig für jeden. So gut kann sogar ich rechnen, du Genie, dachte Iljana. Der Braunhaarige versuchte sich einen Plan zu überlegen, aber ohne das nötige Nikotin machte sein Gehirn nur langsam Fortschritte. „Außerdem hat Bonnet gesagt er wolle nur das Schiff, nicht den Menschen schaden. Er wird die verängstigten Menschen aufwiegeln und gegen uns aufhetzen. Die interessieren sich nicht für das Schiff sondern nur für ihre armen Leben.“ Es waren bereits davor zu viele Menschen gewesen um sich mit ihnen anzulegen und das ganze zu überleben. Aber wenn er recht hat, würden die Passagiere allein sie fertig machen. Sie waren eindeutig in der Unterzahl und wenn der junge Mann ehrlich sein sollte, die Überlebenschancen standen bei keinem der Szenarios die er durchging gut. Was sie brauchten war entweder mehr Unterstützung oder sie mussten möglichst viele mit einem Schlag ausschalten. Da ersteres nicht zur Verfügung stand, mussten sie sich um Letzteres kümmern… zumindest war es das, was die Logik ihm gebot. Iljana ging vollkommen anders an die ganze Sache dran, denn das, was Vincent da sagte, mochte vielleicht in seinem Kopf Sinn ergeben, aber nicht in ihrem. Dieser Bonnet hatte gesagt, dass es ihm auf das Schiff ankam... na und? Was hieß das schon, er war ein Pirat! Würde der Dämlack ihr glauben, wenn sie ihm ins Öhrchen flüsterte, dass sie ihn nur wegen seines Charakters und garantiert nicht wegen seines Vermögens scharf fand, hätte er denn eines besessen? Die Fischfrau konnte nicht glauben, dass er wirklich so naiv war, dem Wort eines Mannes zu glauben, der nichts besseres zu tun hatte, als Leute zu überfallen... und doch sagte sie nichts dagegen. Zur Not hatte sie nämlich immer noch die Möglichkeit, sich aus einem Bullauge zu stürzen und um ihr Leben zu schwimmen.

„Wir haben nicht vor euch etwas zu tun, unser Interesse obliegt allein dem Schiff. Verhaltet ihr euch also kooperativ, habt ihr nichts zu befürchten.“ Bonnet hatte sich große Mühe gegeben so beruhigen wie möglich zu sprechen. Wenn ein Mob durchdrehte … es würde seine Pläne nicht durcheinander bringen, aber er wollte nicht mehr Menschen schaden, als er es ohnehin schon tat. Er war ein Gentleman auch wenn es genug Leute gab, die das nicht so sahen. Wenn man unnötige Tote vermeiden konnte, dann sollte man die Chance nutzen. Aber die Menschen wirkten ohnehin nicht mehr sonderlich angriffslustig. Letztlich musste er Vincents Begleitern danken. Zwar haben sie zwei seiner besten Männer ausschalten können, aber die Kraftdemonstration von ihm und Isuzu hatte gereicht um zu zeigen, dass jeglicher Widerstand sinnlos war. Allerdings hatten sie darauf geachtet, die Beiden nicht umzubringen. Zwar atmeten sie nur noch sehr schwach, aber Beide waren noch am Leben.
Nach einem weiteren Blick auf die Menge drehte sich der Kapitän zu seinem Adjutanten und wollte ihm gerade ins Ohr flüstern er solle noch einmal sicher gehen, dass keiner von ihnen eine Waffe bei sich führte, als es plötzlich knallte. Irgendetwas war plötzlich Explodiert und zwar direkt über ihnen. Und dann brach die Decke zusammen und es brach ein Chaos aus, wie es selbst Bonnet noch nie gesehen hatte …

Vincent musste zugeben, es war nicht die beste Idee gewesen und Emma würde davon nicht begeistert sein – aus zwei Gründen: Erstens, es forderte vermutlich einige Leben und zweitens, sie hatten damit das Schiff stark beschädigt. Aber im Enddefekt hatten sie eine brauchbare Lösung gefunden. Er und Iljana hatten die Waffenkammer aufgesucht – zugegeben, sie mussten eine Weile suchen – und hatten dann den gesamten Sprengstoff an Deck getragen und über dem Speisesaal platziert, wo Vincent ihn angezündet hatte. Das Loch war groß und hatte seinen Zweck hervorragend erfüllt. Genug Menschen waren nun nicht mehr in der Lage zu kämpfen und die anderen waren entweder Piraten oder Gäste, die sich von den Piraten verraten vorkamen. „Ich sagte doch, dass es klappen würde“, meinte der Dunkelhaarige gut gelaunt als er in das Loch sprang und auf einem Haufen Schutt landete, während er Bonnet dabei nicht aus dem Auge ließ. Das war auch der einzige Grund, weswegen ihm die Fischdame, die hinter ihm in den Saal gesprungen kam, auf diesen Spruch keine verpasste. Das war so eine typisch männliche Masche, solche Sprüche zu den unpassendsten Zeiten abzulassen. Langsam ließ Vincent das Rad von seiner Schulter gleiten, packte das Seile und begann sich zu drehen um etwas Schwung aufzubauen, ehe den Moment abpasste und das Seil locker ließ um die Reichweite zu vergrößern. Vincent konnte sich vorstellen, dass so ein Steuerrad aus Holz ziemlich hart sein musste, vor allem in Kombination mit Geschwindigkeit, wider Erwartens, mischte sich jedoch der Mann mit der Glatze ein und fing das schwere Holz Projektil mit der bloßen Hand ab. Dabei verzog er nicht mal das Gesicht. „Vincent“, rief ihm Bonnet zu, „wie ich sehe hast du dich wieder erholt. Du weißt schon, dass dieses Manöver recht rabiat war, richtig?“ Lächelnd, und endlich wieder eine Zigarette rauchend, erwiderte der Vega nur: „Kollateralschäden lassen sich selten vermeiden.“ Das Gesicht des alten Mannes verriet nicht was er dachte, er warf dem Vega lediglich eines seiner Schwerter zu, quasi als eine Einladung sich mit ihm zu messen.
 
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Es gab Momente, in denen man den Kopf schütteln oder gegen Wände schlagen würde, ganz bestimmt - wenn man sich damit nicht in reale Gefahr bringen würde. Die anwesenden Piraten waren also der Grund, aus dem sich Iljana nicht zu einer solchen Verzweiflungstat hinreißen ließ, denn es hätte niemandem und erst recht nicht ihr selbst geholfen, wenn sie sich selbst ausgeknockt hätte, ehe sie überhaupt den Versuch machen konnte, sich zur Wehr zu setzen. Noch einmal für das Protokoll war es wichtig zu erwähnen, dass sie weder auf diese Idee gekommen war, noch sie guthieß, noch sich darum kümmerte, was aus all diesen Menschen wurde. Sicher, das war Emmas Familie, aber es war eben auch nur das. Ihre eigene kannte sie nicht und diese Menschen mochten zwar nett sein, aber für sie ihr Leben aufs Spiel zu setzen, war ganz eindeutig etwas für Dumme. Manch einer mochte Menschen, die solchen Verhaltensschemata folgten, als Helden betiteln und sie waren sicherlich auch bewundernswert... nur wenn heroisches Verhalten mit dem Tod der Person einhergingen, kam die Fischdame vollständig ohne aus. Diese Aktion machte sie auch nur mit, weil sie sich in Sicherheit wähnte, zur Not aus irgendeinem Loch zu springen und sich in Sicherheit bringen zu können. Wäre sie sich dessen nicht so sicher, würde sie sicherlich nicht auf die Idee kommen, mit gezückten Schwertern in einem zerstörten Essenssaal zu stehen - und vor allem nicht mit dem Rücken zu Vincent. Im Allgemeinen kehrte man nur Leuten den Rücken zu, denen man entweder vertraute oder denen man nicht zutraute, dass sie eine ernsthafte Gefahr darstellen könnten und der Steuerradschwinger gehörte eigentlich in keine dieser Kategorien. Gerade hatte sie allerdings ganz andere Dinge zu fürchten, als Leute, die ihr auf den Hintern glotzten, also tolerierte sie seine Anwesenheit und konzentrierte sich auf die Piraten, die das Einstürzen der Decke überstanden hatten. Da sich ihr Anführer scheinbar mit Vincent messen wollte, bedeutete das wohl, dass sie sich um den Rest kümmern musste... oder zumindest um den nervigen Glatzkopf, denn als die Schwerter der beiden Männer das erste Mal aufeinander trafen, begannen sich einige der Schiffsbewohner ein Herz zu fassen und den Aufstand gegen ihre Besatzer zu proben. Es war wohl einfach das Feuer des Moments, welches dazu ausreichte, den Mut in ihnen zu entfachen, sich nicht einfach alles von diesen Männern nehmen zu lassen, wenn man schon ihr Schiff halb in Schutt und Asche gelegt hatte. Am Leben zu bleiben war eben eine starke Motivation, auch für die Fischfrau. Manchmal war Angriff allerdings auch die beste Verteidigung und wenn sie es jetzt schon kommen sah, dass sie sich mit dem Glatzkopf beschäftigen musste, war es wahrscheinlich klüger, das gleich hinter sich zu bringen, weil sie ihm so weniger Möglichkeiten zur Vorbereitung gab. Wahrscheinlich hatte sie sowieso keine andere Chance, als ihn zu überraschen... und für einen pseudo-intellektuellen verbalen Schlagaustausch hatte sie weder die Fähigkeiten, noch die Lust, immerhin empfand sie das als albern und überflüssig. Vielleicht hätte Vincent vorher mit seinem Steuerrad was reißen können, hätte er sich nicht so vollmündig angekündigt.
Die Fischfrau stieß sich vom Boden ab und rannte, die Füße in schneller Frequenz auf die Dielen des Speisesaals trappelnd, auf den Glatzkopf mit der Sonnenbrille zu, der ihrem von links kommenden ersten Hieb durch ein geschicktes Abtauchmanöver auswich und es erst gar nicht zum zweiten Schlag kommen ließ, weil er mit einer Hechtrolle an ihr vorbei sprang und ihr dabei einen Fuß ziemlich gezielt in die Seite trat. Durch den Aufprall zu einer Drehung genötigt, rieb Iljana die schmerzende Stelle und beobachtete, wie der Sonnenbrillenträger in die Taschen griff und sich zwei Schlagringe um die Hände legte, denen sie wohl besser ausweichen sollte, wenn sie sie richtig betrachtete. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das alles wohl deutlich schwerer werden würde, als sie anfangs angenommen hatte, denn wenn dieser Mann so weiter machte wie bisher, war er ihr technisch ohne Frage weit überlegen. Blieb nur zu hoffen, dass er entweder ein wenig blöde war oder einen Fehler beging.
 

Vincent Vega

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Von dem Kampf Iljanas, bekam Vincent nicht sehr viel mit. Dafür war er zu sehr damit beschäftigt Bonnet auf Abstand zu halten. Innerhalb der ersten Sekunden des Kampfes, trafen die Schwerter bereits so hart aufeinander, dass Funken stoben. Vincent erkannte sofort, dass Bonnet wie er selbst, keine wirkliche Schwertkampfausbildung abgeschlossen hatte. Beide agierten allein aus Intuition und Instinkt. Trotzdem gaben sie kein schlechtes Bild ab. Es wurde nur ziemlich schnell ersichtlich, dass der Piratenkapitän, deutlich die Oberhand hatte. Der Dunkelhaarige brauchte nicht sonderlich lange um festzustellen, dass Stede Bonnet, trotz seines Alters, erstaunlich schnell und flink war. Bereits innerhalb kürzester Zeit, wurde der Vega in die Defensive gedrängt und er musste feststellen, dass er mit jeder Minute weiter vor Bonnet zurückwich. Irgendwann würde er auf die Wand treffen oder einem anderen, unpassierbaren Hindernis und dann hätte der Pirat ein leichtes, dem Söldner den Gnadenstoß zu verpassen. Aber einen Weg das ganze zu verhindern sah Vincent im Moment nicht. Egal was er tat und wie er versuchte sein Hirn anzustrengen, letztlich war das Ergebnis immer wieder das selbe. Es war schon irgendwie komisch, er hatte ein merkwürdiges Déjà vu, er erinnerte sich nur zu gut an den kleinen Übungskampf mit Iljana. Er hatte ihre Bewegungen zwar vorausahnen können, doch das hatte ihm alles nichts gebracht. Warum? Weil sie zu schnell für ihn gewesen war. Es brachte einem wenig die Bewegungen des Gegners bereits zu ahnen, wenn er bereits dabei war sie auszuführen. "Es ist irgendwie enttäuschend Vincent", begann Bonnet schließlich, während der Schlagabtausch keineswegs nachließ, "ich hätte mir irgendwie mehr von dir erhofft. Was ist, lässt deine Ausdauer bereits nach oder …" Der Kapitän unterbrach sich und ehe sich der Vega versah, klaffte eine Wunde in seiner Schulter auf. Es war nicht tief, aber sobald das Blut begann zu laufen, spürte der junge Mann einen brennenden Schmerz, der ihn veranlasste schnell Abstand von dem alten Mann zu nehmen.
"Oder kannst du nicht mit mir mithalten?" Die Worte des Piraten waren blanker Hohn und Vincent wusste, dass er ihn damit nur zu voreiligen Taten bewegen wollte. Aber es machte das ganze nicht besser. Er verzehrte das Gesicht, als er damit begann die Wunde abzutasten. Wie bereits gesagt, tief war die Verletzung nicht, aber nichtsdestotrotz tat es weh und wenn er nicht darauf achtete, dann würde er mit weiteren solchen Verletzungen trotzdem verbluten können. Er musste vorsichtig sein, auf sich aufpassen. Über diesen Gedanken musste er fast lachen. Nachdem er ein wenig zu Atem gekommen war, festigte er den Griff um sein Schwert und begann diesmal Bonnet mit einer Angriffswelle in die Verteidigung zu drängen. Im Ersten Moment schien diese Taktik Erfolg zu haben, aber je länger das metallische Geräusch von aufeinander schlagende Schwerter im Raum hallte, desto eher erkannte Vince, dass ihn der "Gentleman" lediglich gewähren ließ.
Mit der Zeit schien der Kapitän jedoch des ganzen Spieles Müde zu werden, denn nach einiger Zeit hatte sich das Angriffsmuster des Mannes geändert. Er wich den Angriffen von Vincent aus, wartete auf den richtigen Zeitpunkt um zuzuschlagen, ehe sich in Vincents Verteidigung eine fatale Schwachstelle heraus kristallisierte. "Nemean Claws", rief Bonnet. Was als nächstes kam, konnte Vincent nicht wirklich beobachten. Zu schnell waren die Schläge, die Bonnet ihn verpasste. Der Ältere hatte sich bereits einige Schritte zurückgezogen, als aus Vincents Brust plötzlich Blut schoss und drei schräge Schnittwunden seine Brust zierten. Wie die erste Wunde, waren auch diese nicht sonderlich tief. Aber der Schmerz war trotzdem überwältigend und zwang den Dunkelhaarigen auf die Knie. "Du bist genauso schwach wie das Mädchen", stocherte Bonnet. "Heißt das, du hast sie so zugerichtet?" Vincent merkte, wie er langsam wirklich wütend wurde und das war kein gutes Zeichen. Ach komm schon Vinnie, lass mich das übernehmen, ruhe dich aus und ich werde diesen Kerl in Stück reißen, versuchte die Stimme Samsas ihn zu überzeugen. Und das schlimme war, dass er kurz davor war nachzugeben. "Noch schlimmer war ihr Bruder", machte der Mann weiter, ohne zu wissen was er da heraufbeschwor, "es hat allerdings gereicht ihm die Nase zu brechen." Vincent ballte seine Hände zu Fäusten und hämmerte damit auf dem Boden. Du kriegst deine Chance Samsa, dieses eine Mal … aber dafür machst du diesen Bastard fertig. Lächelnd erhob sich Vincent – oder sollte man jetzt von Samsa reden? – und antwortete: "Liebend gerne." Was als nächstes kam, konnte man den alten Mann nicht mal übel nehmen. Ohne vorher nachzudenken war Samsa dazu übergegangen das Schwert in seinen Händen auf den Älteren zu werfen und die Ablenkung zu nutzen, um ihn nahe zu kommen. "Step, Stamp, Stomp", flüsterte Samsa und ehe sich der Alte versah, bekam er drei Tritte in den Magen. Besonders Schmerzhaft war es, weil Bonnets Verletzungen immer noch Frisch waren. Belustigt erkannte Samsa, wie der Gentleman am Boden stöhnte. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, ihm noch einen Tritt ins Gesicht zu verpassen, der ihn hart zurückwarf. Kichernd betrachtete der Dunkelhaarige das Ergebnis und rief hinterher: "Komm schon alter Mann, der Spaß hat gerade erst angefangen."
 
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Der Kampf war von dem Moment an nervig, in dem Iljana registrierte, dass sie beim besten Willen keine Lust darauf hatte. Manchen mochte es ja Spaß machen, sich zu kloppen und auch wenn die Fischdame diesen Gedanken ab und an durchaus nachvollziehen konnte, so war ihr Spaß genau dann zu Ende, als sie feststellte, dass ihr Gegner ihr ohne jede Frage überlegen war. Die Fischfrau war weder technisch über die Maßen versiert, noch abgehärtet, noch so wahnsinnig stark, wie man das ihrer Rasse gerne nachsagte und so kam es, dass sie sich schon recht bald eher darauf verlegte, wegzulaufen. Ausweichen wäre ein Euphemismus gewesen, denn dafür war die ganze Sache eindeutig zu wenig koordiniert und ihre Motivation zu eindeutig: Ihr Gegner mochte eine deutlich kürzere Reichweite als sie besitzen, aber das änderte wenig daran, dass sie seine Waffen nicht noch einmal abbekommen wollte. Natürlich hielt sie durchaus einiges aus, aber wenn sie die Wahl hatte, würde sie stets den Weg des geringsten Widerstandes und des wenigsten Schmerzes nehmen; kurz: Iljana ließ sich nicht gerne verprügeln – war ja wohl auch mehr als verständlich. In diesem Moment wurde dies aber irgendwie immer unausweichlicher, da es ihr deutlich schwerer fiel, ihren Gegner auf Abstand zu halten, als sie eigentlich erwartet hatte. Zuerst hatte sie gedacht, dass jemand, der mit nichts als Schlagringen kämpfte, allein durch Vorhalten ihrer Hakenschwerter zum Rückzug gezwungen werden konnte, aber es wurde immer offensichtlicher, dass Isuzu so viel Kampferfahrung besaß, dass er ihnen ohne Probleme ausweichen konnte und in sie hineinrennen konnte, wenn sie sich einfach nur darauf verlegte. Von außen betrachtet mochte das Duell zwischen ihnen bisher sogar ein wenig albern wirken, da sie beiden einen recht akrobatischen Kampfstil verfolgten: Es wirkte ein wenig wie eine vorher einstudierte Choreografie, eine Art Tanz, der für einen Beobachter auch relativ harmlos scheinen mochte. Eine gesprungene Schraube des Glatzkopfes wurde mit einem seitlichen Überkreuzschritt und einem geschwungenen Halbkreis zweier Schwerter beantwortet, die darauffolgenden Schnitte zerfetzten allerdings nur dünne Luft, da Isuzu darunter hinweg getaucht war und Iljana zu einem Hohlkreuz nötigte, das sie beinahe fallen ließ. Würde der Schweiß nicht langsam auf ihrer Stirn auftauchen, wäre das hier bestimmt ein Riesenspaß, aber so vergrößerte sich das mulmige Gefühl in ihrem Magen nur zusehends.
Iljana mochte manchmal zu gradlinig und einseitig denken, aber dumm war sie trotz allem nicht. Schlagfertigkeit gehörte zwar nicht in ihr Repertoire, aber es wäre falsch, ihr jedwede Fähigkeit zur Improvisation abzusprechen, auch wenn andere sicherlich viel besser darin waren. Als Pessimist war sie außerdem weit davon entfernt, übermütig zu werden oder sich zu viel von ihren eigenen Taktiken zu versprechen, sodass ihre Einschätzung der Situation wohl eher zu schlecht als zu gut ausfallen würde. Es war daher kein großer Schritt, sich einzugestehen, dass sie wahrscheinlich verlieren würde, wenn sie so weiter machte, was gleichsam eine Entscheidung von ihr verlangte: Sie konnte jetzt weiter nach den ungeschriebenen Regeln kämpfen, wie es ihr Gegner bisher eigentlich auch getan hatte oder sie überschritt die Grenzen ganz bewusst und kämpfte einen Ticken oder zwei dreckiger. Das mochte mehr Risiken bergen, als gerade angeklungen waren, denn es gab immer Menschen, die solange ehrlich kämpften, bis ihr Gegner darauf verzichtete. Gehörte Isuzu zu eben jenen, konnte sie sich damit herrlich ins Fleisch schneiden, denn vielleicht wurde es dann noch unmöglicher, die Oberhand zu gewinnen. Hatte der Glatzkopf allerdings jetzt schon sein ganzes Repertoire gezeigt, konnte sie sich damit vielleicht irgendwie die Oberhand erschummeln. So oder so, eine Sache war klar: Diese Sonnenbrille musste weg. Sie wusste zwar nicht, ob er sie nur trug, um cool zu wirken oder ob er vielleicht besonders lichtempfindliche Augen hatte, aber sie waren ein Schutz, der ihr bei dem Plan, der in ihrem Kopf reifte, im Weg sein würden. Das blöde an der Sache war allerdings, dass sie an diese erst einmal herankommen musste, immerhin würde sie dafür jede Distanz aufgeben müssen…
Iljana riss ihren Körper zurück, als eine Faust angeschnellt kam, duckte sich unter einem weiteren Schlag hindurch und bekam ein Knie mit voller Wucht vors Kinn geknallt. Sterne tanzten vor ihren Augen, als sie kurzzeitig schwarz sah und sich auf einmal auf dem Boden wiederfand. Ehe sie sich aufrappeln konnte, spürte sie einen Druck auf ihren Kehlkopf und sah in dunkle Gläser hinauf, hinter denen man nur ungenau Augen erahnen konnte. Eigentlich, kam ihr in den Sinn, wirkte Isuzu damit ein wenig wie ein übergroßes Insekt, das in diesem Moment eine durchaus reale Gefahr darstellte, da einer seiner Füße immerhin genau über ihrer Kehle schwebte.
 

Vincent Vega

Piratenkapitän
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Der Unterschied zwischen Vincent und Samsa, machte sich neben dem Charakter vor allem durch den unterschiedlichen Gebrauch ihres Kampfstiles aus, das musste Bonnet in diesem Moment am eigenen Leib erfahren. Würde man den Vega kämpfen sehen und dazu Musik auflegen, dann wäre es wohl ein – zugegeben, schwunghafter – Swing Titel. Ein Lied welches Stimmung machte und nicht allzu langsam war, was aber bereits andeutete, dass man mit einer gewissen Logik und Vorsicht an die Sache heranging. Gelegentlich gab es mal ein paar Ausfälle in Richtung des Gegners, aber meistens war man eher darauf bedacht taktisch Klug vorzugehen – wenn man es Vincent auch nicht wirklich zutraute wirklich mal taktisch und vorsichtig handeln zu können. Samsa allerdings war da eine Spur aggressiver. Bei ihm würde ein passendes Kampflied wohl eher in Richtung Rock gehen, wo es einige harte Beats gab und man die brutale Ader dieser zweiten Persönlichkeit eher nachvollziehen konnte. Vermutlich ähnelte der Kampf deswegen nun immer mehr dem zweier Bestien. Es war ein wenig Ruhe eingetreten, aber immer wieder drehten Beide ihre Kreise, ehe sie aufeinander zu stürmten und versuchten einen Treffer zu landen. Wie zwei Raubkatzen. Wie zwei Löwen , wenn man es aus Vincents Blickweise beschreiben wollte. Hin und wieder wurde einer der Beiden erwischt, aber letztlich erlitt keiner der Beiden mehr einen nennenswerten Schaden. Der Körper des Dunkelhaarigen war zwar bereits vorher ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden, aber nachdem Samsa den Älteren an seiner Wunde erwischt hatte, war diese wieder aufgegangen und damit waren sie beide auf dem selben Kampflevel geschrumpft. Bemerkenswert war jedoch die Tatsache, dass ihm Samsa allein mit bloßen Händen und Füßen Konkurrenz machte, was Vincent mit dem Schwert nicht geschafft hatte. Nach einem besonders harten Schlagabtausch, bei denen keiner die Oberhand gewinnen konnte, zogen sich die beiden Männer wieder zurück und betrachteten ihre Wunden. Mehrere kleiner Einschnitte auf Vincents Seite, ein paar Blutergüsse und eine aufgeplatzte Lippe für Bonnet.
"Du bist nicht wirklich Vincent oder?", stellte der Kapitän fest, während sie sich eine weitere Ruhepause gönnten und wieder umkreisten. Die Antwort seiner zweiten Persönlichkeit war erst einmal ein amüsiertes Kichern. "Stimmt, Vinnieboy hat sich erst Mal eine Auszeit gegönnt. Ich bin Samsa." Der Grauhaarige nickte, so als würde er diese verrückte Situation auch nur ansatzweise verstehen können, zückte dann wieder sein Schwert und Samsa ließ breit grinsend die Knöchel knacksen. Scheinbar war das der Startschuss für die nächste Runde. Augenblicklich waren beide wieder damit beschäftigt den jeweils anderen zu treffen. Dank einer neuen Technik Vincents den "Ball Change" erwies sich das jedoch als deutlich schwerer für den alten Mann. Die Basisidee hinter dieser Technik war recht simpel, die Bewegungen wirkten recht abgehackt und man hatte den Eindruck er würde teils auch humpeln, dass machte es allerdings schwerer für den Gegner seinen nächsten Zug vorauszuahnen und Samsa erleichterte es den nächsten Angriff zu starten. "Pull Back!" Er versuchte seinen Gegner mit einem Tritt zu treffen, streifte ihn jedoch nur, dass war jedoch die Falle, denn durch den Schwung konnte er zu einem weiteren Kick ansetzen, der den angreifenden und normalerweise unvorbereiteten Gegner treffen würde. Dieses Mal war das jedoch anders, Stede hatte damit gerechnet. Denn auch er setzte zu seiner nächsten Technik an: "Dandelion." Löwenzahn.
Der Pirat begann mit seinem Schwert in die Luft zu stochern, wobei er immer schneller wurde bis seine Armbewegungen nur noch schemenhaft zu erkennen waren. Der Angriff von Vincent traf zwar sein Ziel, doch der Angriff von Bonnet auch: Ehe sich Samsa versah, wurde er nach hinten geschleudert und krachte in einige Tische und Stühle. Es brauchte eine Weile bis er verstand, was da gerade geschehen war. Und dann hatte er immer noch Probleme damit nachzuvollziehen, wieso er ohne getroffen zu werden, Verletzungen erlitten hatte. "Stoßkraft", erklärte der Grauhaarige dem Jüngeren. "Auf der Grandline soll es sogar Menschen geben, die dadurch in der Lage sind dicke Steinwände mit Leichtigkeit zu zerstören. Ich immerhin hab es geschafft mit ein wenig aufwärmen einen Menschen zu bewegen." In diesem Moment verstand Samsa, dass er keine Chance gegen diesen Kerl hatte – und es hatte schon etwas zu bedeuten, wenn selbst Samsa sich das eingestand, denn jemanden arroganteren konnte man kaum begegnen. "Sorry Vinnie, aber ich habe keine Lust selber zu sterben, kümmere dich selbst darum." Ehe sich Vincent versah, hatte er wieder die Kontrolle über den gemeinsamen Körper zurück und verfluchte diese feige Schlange. Aber er wollte sich noch lange nicht aufgeben. Er würde solange weitermachen, bis ihn Bonnet wirklich getötet hatte oder … den Gedanken konnte er nicht mehr zu ende bringen, denn nachdem sich Vince erhoben hatte, war er bereits das Opfer eines neuen Angriffes geworden. "Lion's Share!" Eine Welle aus blitzschnellen Hieben ging auf den Vega nieder, der gar nicht in der Lage war sich zu wehren. Sein Oberkörper, seine Beine, sogar sein Gesicht wurden getroffen und kurze Zeit später war er völlig von blutenden Wunden bedeckt. Immerhin hatte ihn Bonnet nicht lebensbedrohlich verletzt. Scheinbar wollte der Alte ihn nicht wirklich töten, selbst die Verletzungen im Gesicht könnten vermutlich problemlos und ohne Narben verheilen – vorausgesetzt Vincent erlebte den nächsten Tag noch. Bonnet hatte sich gerade umgewandt zu gehen, als ihn Vincenzo aufhielt: "Wo willst du hin? Der Kampf ist noch nicht vorbei." In diesem Moment stand Vincent vermutlich nur aufgrund seines Dickschädels, der ihm verbat sich einfach so eine Niederlage einzugestehen. Aber er war noch in der Lage zu laufen und auch wenn dieser Kerl ihm vielleicht kämpferisch überlegen war, er war verletzt und wenn Vincent mit Geschick an die Sache heranging, konnte er ihn besiegen. Er hatte gar nicht den Luxus anders darüber zu denken.
"Du wirst es bereuen Vince", sprach Bonnet und hob nun das andere Schwert auf, welches Samsa vorhin auf ihn geworfen hatte. "Ich werde dir die Schrecken meiner letzten und stärksten Technik zeigen: Bestiarius!"
 
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Die Fischdame befand sich ohne Frage in einer ziemlich unvorteilhaften Situation, wie sie da auf dem Boden lag und nur wenige Zentimeter davon entfernt war, die Form ihres Kehlkopfes permanent verändert zu sehen. Dennoch war die Frage berechtigt, wen die nächsten paar Minuten am meisten schmerzen würden, denn Iljana ließ es nicht darauf ankommen, inwiefern Isuzu diese nonverbale Drohung wahr machen würde. Es wäre auch schön blöd, ihm die Möglichkeit dazu zu lassen, denn wenn er es später tun würde, hätte er es auch früher getan. Kaum ein Wimpernschlag verging, ehe eines ihrer Beine mit aller Kraft in die Höhe sauste, sich streckte und den Glatzkopf auf für ihn sehr unangenehme Weise von ihr herunterkatapultierte. Es war sehr wahrscheinlich, dass sie ihn nur getroffen hatte, weil er nicht mit so einer lebensmüden Aktion gerechnet hatte. Das sprach nur von guter Menschenkenntnis, denn normalerweise war Iljana tatsächlich nicht die Person, die unter akuter Drohung sinnvoll handelte – aber diese Situation hatte aufgrund der unangenehm verkehrten Lage das eindeutige Potenzial, sie aufzuregen. Ihr Körper drehte sich in Verlängerung des Trittes in einer rückwärtigen Rolle und sie stemmte die Füße in den Boden, um Isuzu so schnell hinterher zu setzen, dass dieser noch im Aufrappeln von einer schwimmhautbewährten Hand ins Gesicht getroffen wurde. Leicht gebogene, harte Nägel kratzten über seine Wange und verhedderten sich unter dem Band seiner Sonnenbrille, die im Vorbeirauschen der Fischfrau abgerissen wurde, auf dem Boden aufschlug und zersplitterte. Iljana legte eine Drehung hin, indem sie ihre Schwerter an einer der Stützpfosten verhakte, welche die inzwischen schwer beschädigte Decke trugen und den Schwung zu einer eleganten Kurve nutzte. Sie hob den Kopf und blickte ihrem Gegner das erste Mal richtig in die Augen.
Isuzu hatte erstaunlich helle Augen, fiel ihr sofort auf. Sie waren leicht türkis, aber so leuchtend, dass sie einem kleinen Kind aus dem Gesicht gerissen schienen. Ohne Frage waren sie hübsch, aber sicherlich ein Fluch für jemanden, der cool wirken wollte, daher die Sonnenbrille. Iljana schmunzelte bei dem Gedanken und beobachtete, wie der Glatzkopf an seiner Schläfe entlangfuhr und die blutigen Striemen nachzeichnete, die ihre Hand hinterlassen hatte. „Du solltest dir mal die Nägel schneiden…“, murmelte er und wischte seine Hand an der Seite seiner Hose ab, ehe er seinen Nacken knacken ließ und sich wieder in Position begab. Wahrscheinlich dachte er, dass sie nur schlecht getroffen hatte, weil sein Schaden doch eher oberflächlicher Natur war, aber er würde schon noch dahinter kommen. Sicherlich war das nur ein Kratzer, aber dafür auch einer, in den sich schon jetzt das Sekret fraß, das ihre Haut absonderte: Iljana war nicht nur eine verbale Giftspritze, wenn sie schon nicht besonders stark und schnell sein konnte, dann wenigstens das. Außerdem hatte sie noch eine weitere, eher unnötige Spezialität, die er sicherlich noch zu spüren bekommen würde. Sie sprang eher leichten Herzens zur Seite, als Isuzu erneut auf sie zupreschte und hieb nach einem halben Salto nach seinem Kopf, den sie jedoch leider verfehlte. Ein großes Problem stellte das für sie nicht da, denn die nächste Stufe ihres Kampfes – ihren Sieg – konnte sie nur durch Geduld und ein wenig Ausdauer erreichen. Erst, wenn ihr Gegner seinen Schnelligkeits- und Gewandtheitsvorteil eingebüßt hatte, machte es Sinn, wirklich zurückzuschlagen, vorher würde sie sich nur unnötig verletzen. Sie warf einen schnellen Seitenblick auf Vincent und ließ es gleich wieder bleiben, weil dieser ziemlich intensiv eingebunden zu sein schien und es sie sowieso nicht interessierte, was mit ihm war. Es konnte ihr doch egal sein, wenn er sich verletzte oder starb… sie musste dann eben untertauchen, das war zu verkraften.
 

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Bonnet hatte nicht übertrieben, zwar war seine Technik erstaunlich simpel, aber für jemanden der wie Vincent bereits so angeschlagen war, besaß sie tödliches Potenzial. Im Prinzip machte der alte Mann nichts anderes, als sich vom Boden abzustoßen und bis zur nächsten Wand zu gelangen, wo er das selbe wieder machte bis er irgendwann genug Geschwindigkeit aufgenommen hatte und selbst Vincent nicht mehr genau sagen konnte, aus welchem Winkel der Piratenkapitän angreifen würde. Mit einem Seitenblick schaute er in Richtung Iljana, die es wohl ein wenig besser hatte, immerhin hatte sie ihrem Gegner die Brille heruntergerissen und dabei eine heftige Wunde hinterlassen. Leider würde ihr selbst der Sieg über Isuzu nicht viel bringen, wenn der Vega es nicht schaffte Bonnet auszuschalten. Wie auf Stichwort kam er in genau diesem Moment geradezu angeflogen und das einzige, was Vincent davor bewahrte den "Kopf zu verlieren", war einer der Trümmer, durch die er ins straucheln geriet und schließlich in Richtung Erdboden gezogen wurde. Ganz knapp zischte das Schwert des alten Mannes über ihm hinweg, aber für den Moment war er in Sicherheit. Aber er hatte immer noch keine Lösung für sein Problem gefunden. Trotz seines Alters, trotz der Verletzung und dem Chaos hier drinnen, so wie das konstante schwanken des Schiffes, war er einfach schneller als Vince. Wie sollte er gegen so jemanden bestehen?
Er dachte nach und während er nachdachte, war es so, als würde die Zeit in diesem Raum still stehen. Er hatte genug Zeit sich die Menschen um ihn herum anzusehen, sowie festzustellen, dass Bonnet ihn in wenigen Sekunden vermutlich noch mal attackieren würde. Wenn er sich nicht jetzt eine Lösung überlegte, dann wäre sein Abenteuer vorbei, ehe es überhaupt angefangen hatte. "Es gibt immer eine Lösung Vincent, dass habe ich dir persönlich doch beigebracht." Diese Stimme gehörte eindeutig Benjamin. Er lächelte. Scheinbar hatte sein Unterbewusstsein ihm eine Person projiziert, die nicht so destruktiv war wie Samsa. Immerhin wusste Vincent dadurch, dass er wirklich noch nicht sterben wollte. Während er also auf Knien ausharrte – er wusste, sobald er richtig auf dem Boden liegen würde, wäre der Kampf vorbei, er könnte dann niemals genug Kraft aufbringen um sich noch mal zu erheben – starrte er auf das Bild von Benjamin, welches er selbst in genau diesem Moment erschaffen hatte. "Tja", erwiderte er Vincent, "aber ich sehe im Moment keine Möglichkeit das ganze noch zu gewinnen … ich bin fast am Ende und langsamer." Der alte Mann schüttelte seinen Kopf und deutete auf den Piraten. An seinem Hemd hatte sich getrocknetes Blut gesammelt, die Wunde war scheinbar wirklich wieder aufgegangen. "Du hast bereits ohne es zu merken, festgestellt, dass Bonnet auch am Ende ist. Trotzdem nutzt er all seine Kraft." Vincent schnaubte. "Er ist aber auch stärker als ich!" Benjamin seufzte und ließ sich auf einem Trümmerhaufen nieder, ehe er sich durch den Bart ging und schließlich mit seiner Predigt weiter machte: "Du hast dich schon mal wegen etwas ähnlichem beschwert, erinnerst du dich? Es hat dich aufgeregt, dass ich dich immer gegen Ophelia antreten lasse, die deutlich schneller warst als du. Ich habe dir allerdings etwas gesagt – was war es?" Der Dunkelhaarige erinnerte sich zwar an die Situation – diese Erinnerung zauberte tatsächlich ein Lächeln auf seine Lippen – aber nicht mehr genau an das, was sein Lehrmeister ihm damals mitgeteilt hatte. Aber er wusste, ehe er nicht selbst drauf kam, würde Ben ihm nicht weiterhelfen. Selbst wenn er draufgehen würde. Entweder man bewies sein können in genau den Momenten in denen es drauf ankam, oder man ging unter. "Wenn man gegen jemanden kämpft der stärker ist gibt es drei Punkte die man beachten muss. Vorausgesetzt, man weiß worin er besser ist." Lächelnd nickte sein Ziehvater. "Genau, das weißt du natürlich. Bonnet ist dir in Sachen Geschwindigkeit klar überlegen. Welche drei Punkte sind in dem Fall wichtig?"
Während die Zeit wieder richtig verging, hob der Vega ein Messer vom Boden auf, ein gewöhnliches Messer wie es zum Essen verwendet wurde, und richtete sich auf. "Erstens, man muss den Kampfstil seines gegenüber verstanden haben", sagte der Dunkelhaarige zu sich selber. "Diese Bedingung hast du bereits erfüllt", erwiderte Benjamin, während wieder alles anhielt und der junge Mann überlegte, was danach folgte. "Zweitens, muss ich den Schwachpunkt ausmachen – sowohl in seiner Technik, als auch bei ihm selbst." Vincent wusste genau was die Schwächen bei Bonnet waren. Aber der von ihm erschaffene Benjamin fasste sein Wissen dennoch zusammen: "Während er Bestiarius einsetzt, hat er keine Zeit auf die Umgebung zu achten, er ist zu beschäftigt das Tempo zu halten und er verlässt sich darauf, dass der Gegner sich bereits in einem Zustand befindet, wo er sich kaum bewegen kann. Bonnet selbst ist durch die Wunde an seinem Bauch verletzbar, wie es Samsa bereits gezeigt hat." Diesmal begann die Zeit wieder zu verlaufen, allerdings in Zeitlupe. Damit musste sich der Vega etwas beeilen. Der letzte Punkt war am entscheidendsten. "Drittens …", begann er, während er seinen Oberkörper langsam nach hinten bog um dadurch den Schwertern auszuweichen, mit denen der Pirat ihm den Garaus machen wollte, während er die Hand mit dem Messer hob um die Klinge in den Oberkörper des Gegners zu rammen, "man muss wissen wo , wann und wie er zuschlagen wird … bereits bevor der Gegner es weiß. Man muss sein Glück darauf setzen richtig zu raten und alles auf eine Karte zu setzen." Benjamin schien zufrieden, er lächelte während sein eingebildeter Körper sich in Rauch auflöste und die letzten Worte seines Mentors hörte er nur noch in seinem Kopf: Und schon hast du deinen Kampf gewonnen. Der Dunkelhaarige wusste, dass er recht hatte. Denn in diesem Moment begann die Zeit wieder normal zu vergehen und sein Kopf war noch dran, während seine rechte Hand plötzlich auf widerstand stieß. Das Messer hatte sein Ziel getroffen und Blut tropfte auf den Boden. Der alte Mann – Stede Bonnet – hielt inne und starte auf auf den Griff des umfunktionierten Küchengerätes. Das Tempo seines Gegners hatte Vincent noch einen weiteren Vorteil geboten. Er hatte nicht sonderlich viel Kraft einsetzen müssen, um es ihm in den Körper zu stoßen, Bonnet hatte ihm einiges an Arbeit abgenommen. Scheppernd fielen die Schwerter zu Boden und damit wusste Vince, dass der Kampf beendet war. Der alte Mann war vielleicht noch nicht tot, aber er hatte nicht mehr genug Kraft um weiterzukämpfen. Das bisschen Kraft was Vincent hatte, nutzte er, um sich zu dem "Gentleman" runter zu beugen. Im Gegensatz zu Reynolds, tat ihm dieser Kampf leid – sicher, Bonnet hatte Dinge getan die schwer zu verzeihen waren, aber wenn die Umstände anders gewesen wären oder er sich nicht Emma verpflichtet gefühlt hätte … Die Beiden waren sich zu ähnlich, deswegen wollte er in den letzten Minuten des alten wenigstens dabei sein. "Scheinbar gewinnt der jüngere Löwe immer, hm?", meinte Vincent bitter. Bonnet lachte: "Nein, der Tiger gewinnt immer – dich mit einem Löwen zu vergleichen wäre, wie ein Wolf mit einem Hund zu vergleichen."
 
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Iljana verzichtete heute mal auf dramatische Flashbacks und konzentrierte sich stattdessen darauf, jetzt nicht den Kopf zu verlieren. Sie hatte sich bisher gut geschlagen und ein Konzentrationsverlust wäre alles andere als produktiv, denn dann würde Isuzu am Ende doch noch gewinnen und sie hätte sich ganz umsonst in seine Nähe begeben. Sie fragte sich nur, wann ihr Gift Wirkung zeigen würde, denn bisher hatten die Bewegungen ihres Gegners eher noch an Schnelligkeit und Aggressivität zugenommen, anstatt sie einzubüßen. Sie musste sich Mühe geben, beim Blinzeln ihre Augen nicht allzu lange zu schließen, um ihn nicht aus dem Blick zu verlieren, denn diese kurze Zeit reichte ihm schon, um seinen Standort meterweise zu verlegen. Bisher hatte sie sich selbst eigentlich für relativ schnell gehalten, doch dieser Mann war auf dem Gebiet scheinbar eine Koryphäe, während sie selbst wohl eher als guter Durchschnitt zu bezeichnen war. Eine seiner Fäuste streifte ihre Schulter und sie taumelte mehr, als dass sie sich zur Seite drehte, unnötiger Zeitverlust, der ihm gleich darauf einen weiteren Treffer in Nierengegend bescherte. Besonders geschwächt wirkte er wirklich noch nicht, doch es konnte immerhin auch sein, dass er bemerkte, wie ihn etwas schwächte und mit geballter Willenskraft dagegen vorging, sodass er unterm Strich sogar noch eine Leistungssteigerung erwirkte. Menschen, die zu solchen Kraftakten fähig waren, machten die besonders gefährlichen Gegner aus, weil so schwer zu planen war, wann sie ihre Leistungsspitze erreicht hatten und ab wann es dementsprechend wieder bergab ging. Wenn Isuzu diesen Punkt nicht langsam erreichte, würde sie ein echtes Problem bekommen… es war mehr Glück, dass sie seinen nächsten Schlag mit einem ihrer Schwerter abwehren konnte, eine beiläufige Schwenkbewegung, auf die sie einen stechenden Ausfall ihrer zweiten Waffe folgen ließ, der den Glatzkopf am Oberarm erwischte und ihm einen tiefen Kratzer eintrug. Es wunderte sie selbst, dass sie ihn überhaupt getroffen hatte und so nutzte sie den Augenblick nicht optimal, weil sie wieder auf Abstand ging, bevor sie ihn ein weiteres Mal attackieren konnte.
Mit einigen Metern Abstand blieb der Fischfrau kurz Zeit, ihren Gegner zu mustern – und endlich zeigten sich auch bei diesem Spuren ihrer Bemühungen. Er schien schwerer zu atmen, seine Brust hob und senkte sich und wenn er nicht spontan schwimmen gegangen war, dann schwitzte er inzwischen recht heftig, alles Anzeichen dafür, dass ihr sekretiertes Gift inzwischen vernünftig bei ihm angekommen war. Sein Körper schien sich dagegen zu wehren, aber sie glaubte nicht, dass er es sinnvoll unterdrücken konnte, das wäre auf einem Level, das sie ihm nicht zutraute. Sie selbst befand sich zwar auch nicht mehr im allerbesten Zustand, aber wenn sie zurückschlagen wollte, dann war jetzt der richtige Augenblick. Die Fischdame atmete noch einmal tief durch, wobei sich sogar ihre Kiemenspalten kurz aufblähten und sprang danach ab. Drei Schritte und sie war bei Isuzu angekommen, sah seine zum Gegenangriff auf sie zu schnellende Faust kommen. Wenn sie sich nicht irrte, waren seine Bewegungen weniger präzise als zuvor, hastiger und irgendwie unkoordinierter, was sie noch zusätzlich in ihrer Überzeugung bestärkte, dass das hier ihre Chance war. Wenn sie diese nicht verwandelte, würde sie wahrscheinlich verlieren, denn so ein bisschen Gift im System eines tödlichen Gegners machte diesen nicht weniger letal, nur ein wenig schwächer. Sie drehte den Körper ein wenig um die eigene Achse und stieß sich vom Boden ab. Die Schwerter eng am eigenen Körper tauchte sie so unter seinem Schlag hinweg, würgte und spie dem Glatzkopf eine Ladung Wasser ins Gesicht, direkt in die Augen. Unwillkürlich blinzelte er, schloss sie einen Moment ob der plötzlichen Nässe und verpasste daher die akrobatische Einlage der Fischfrau, die ihren Sprung schraubte und ihre Schwerter nach einander gegen ihn schwang, einem tödlichen Jojo gleich. Das erste traf ihn tief in die Seite, das zweite schlug durch Rippen und Iljana landete wackelig auf einem Bein, drehte sich und setzte das zweite auf, um sich den angerichteten Schaden anzusehen. Wahrscheinlich, kam es ihr in den Sinn, hatte sie damit wohl gewonnen.
 

Vincent Vega

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Der Lärm der Kämpfe nahm langsam aber sicher ab, nachdem die beiden stärksten Kämpfer der Crew gefallen waren, hatte die Motivation nachgelassen und entsetzt beobachteten sie die letzten Momente ihres Kapitäns. Vincent selbst war ebenfalls nicht mehr in der Stimmung die Klingen mit jemanden zu kreuzen. "Du wärst ein guter Pirat", meinte Bonnet, wobei das verzehrte Gesicht deutlich machte, wie schmerzhaft es sein musste zu reden. "Du kannst kämpfen, lebst dein Leben wie du es für richtig befindest … dir fehlt nur noch ein Schiff und eine Crew." Erneut innerhalb weniger Tage, erinnerte sich der Vega an seine Kindheitsträume, wie er sich immer vorgestellt hatte als wagemutiger Seeräuber die Weltmeere zu befahren und dabei Abenteuer zu erleben und Schätze anzuhäufen. Vermutlich würde er auch heute noch unter den gegebenen Umständen diesen "Berufsweg" einschlagen. Bedauerlicherweise konnte Vincent jedoch nicht sonderlich gut mit jeglicher Form von Autorität umgehen. In einer Crew wäre er entweder Kapitän oder innerhalb kürzester Zeit Bewohner einer einsamen Insel. Trotzdem nickte er und tat so, als würde er dem Älteren zustimmen. Man brauchte einem sterbenden nicht darauf hinzuweisen, dass zu viel dagegen sprach. Es wäre grausam gewesen. "Kann ich dich um einen gefallen bitten?" Diese Frage traf den Dunkelhaarigen unerwartet. Und es stellte ihn vor ein gewisses Dilemma, einerseits war er kein Fan davon anderen einfach so zu helfen ohne etwas dafür zu bekommen, anderseits wollte er dem Piraten nichts versprechen, was er nicht auch tun würde. Sicher, Vincenzo hatte viele negative Eigenschaften, aber er war immer ehrlich gewesen und hielt sein Wort. Wenn auch oft eher widerstrebend. Letztlich stimmte der Vega jedoch zu. Was auch immer es war, es würde einen Grund haben warum ihm Bonnet damit beauftragte – und als sein Mörder konnte er wenigstens diesen letzten Wunsch erfüllen. "Ich habe es nicht mehr geschafft … mein Schiff der Person zu entwenden, die es mir gestohlen hat … aber du könntest es vielleicht … ich habe mit einem Freund vereinbart, dass wir uns in fünf Tagen treffen würden … auf Cuzco … es gibt dort eine kleine Siedlung namens Woodes Town … such das Ojo auf und frag nach einem Mann namens Hornagold." Die Atmung Bonnets Atmung wurde schwerer und die abgehackten Sätze machten deutlich, dass er nicht mehr lange zu Leben hatte. Eigentlich hätte Vincent lediglich warten können bis der alte Mann tot war, ohne ihm das Versprechen zu geben sich um alles zu kümmern. Aber … bei dem Gedanken ein eigenes Schiff zu besitzen wurde er schwach. Er musste ja nicht zwingend Pirat werden, trotzdem, mit einem eigenen Schiff wäre er nicht mehr so auf andere Menschen angewiesen wie im Moment – natürlich ließ er da völlig außer acht, dass er noch nie ein Schiff gesteuert hatte und auch keine Ahnung vom navigieren hatte. "Ich werde mich darum kümmern", antwortete Vincent also. Und er meinte es sogar ernst. Er ignorierte die Tatsache, dass er mit den anderen dreien eigentlich eine Vereinbarung getroffen hatte. Jet und Iljana traute er ohnehin zu, dass sie sich bei dem kleinsten Anzeichen von Ärger aus dem Staub machen würde – selbst wenn die Fischdame heute das Gegenteil bewiesen hatte – und er suchte sich lieber den Zeitpunkt aus, an dem andere sich von ihm trennten. "Ich bin sicher … du wirst mehr damit anfangen können … als ich." Es vergingen noch ein paar Minuten, dann hob und senkte sich der Brustkorb von Stede Bonnet nicht mehr und selbst ein Laie wie der Vega erkannte, dass der Mann gestorben war. Er wischte mit seiner Hand über dessen Gesicht und schloss die weit aufgerissenen Augen, ehe er mit Mühe und Not aufstand und sich einen der wenigen, noch nicht zertrümmerten Stühle aufsuchte auf denen er sich niederlassen konnte. Lustigerweise erinnerte ihn der Raum an eine riesige Kneipenschlägerei, wie er es schon einmal im Harveye's miterlebt hatte.
"Euer Kapitän ist Tot, ihr solltet also in Erwägung ziehen die Waffen runter zu nehmen und das mit dem Entern sein zu lassen", sagte Vince zu den Piraten, nachdem er sich nach längerer Zeit wieder eine Zigarette gönnte. Auch der tobende Sturm hatte nachgelassen. Die ganze Action war verraucht und im Stande zu Kämpfen war Vincent auch nicht. Er brauchte eine medizinische Behandlung, ihm tat alles weh und schon beim aufstehen hatte es sich angefühlt, als würde er gleich in Ohnmacht fallen.
 
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Vielleicht sollte Iljana ein Teehaus eröffnen, irgendwo in einer abgelegenen Stadt, fernab aller ereignisreichen Taten. Zwar konnte sie keinen vernünftigen Tee brauen und war auch sicherlich nicht gut in der Service-Industrie unterzubringen, aber sie stellte sich vor, dass das ein ungemein geruhsames Leben sein musste. Das schlimmste, was einem da passieren konnte, war die eine oder andere zerstörte Teekanne, aber damit konnte man leben. Vor allem hatte man dort eher selten mit Menschen zu tun, die dem eigenen Sinn für Ernsthaftigkeit ein Schnippchen schlugen und sich verhielten, als kämen sie auf einem alten, besonders kitschigen Buch. Natürlich war die Fischdame durchaus zufrieden damit, ihren Gegner besiegt zu haben, aber neben ihrer Erschöpfung stellte sich kaum ein Hochgefühl ein, das sie wieder in einen so riskanten Plan treiben könnte. Sie hatte heute gewonnen, aber es war ein knapper Kampf gewesen. Isuzu hätte in einem wirklich fairen Schlagabtausch ohne jede Frage die Oberhand behalten und hätte er über ihre kleinen biologischen Extras gewusst, wäre ihr Sieg wohl unmöglich gewesen. War garantiert, dass mögliche weitere Gegner einen ähnlichen Level wie sie haben würden oder dass sie sich automatisch verbessern würde? Die Fischfrau gehörte nicht zu denen, die übermäßig fleißig trainierten, lange oder oft, weil es ihr einfach keinen Spaß machte, also war die Frage gerechtfertigt, ob sie weiterhin so viel Glück haben würde. Allerdings war sie sich auch relativ sicher, dass sie keine wirkliche Wahl hatte, immerhin hatten sie offenbar ein ganzes Verbrechersyndikat auf den Fersen. Da war es wirklich ein Glück, dass Vincent kein Pirat war, immerhin hätte man dann noch zusätzlich die Marine an den Hacken, was in der Kombination sicherlich sehr schnell ziemlich tödlich wurde. Bonnett mochte noch so sehr meinen, dass der Dunkelhaarige einen guten Piraten abgeben würde, Iljana würde es vorziehen, wenn dem nicht so wäre. Ihre bisherigen Begegnungen mit Piraten waren nun wirklich nicht allzu gut verlaufen, also war es besser, wenn ihre einzigen Bekannten auch noch zu solchen wurden. Es war eine sehr traurige Tatsache, aber tatsächlich waren die drei Menschen momentan die einzigen Kontakte, die sie bei näherem Überlegen auf der lieben weiten Welt hatte. Mit Ausnahme von Emma mochte sie diese nicht einmal besonders, aber immerhin hatte sich ihre Kooperation bisher als fruchtbar erwiesen, sodass sie diese eher nicht abbrechen würde, solange ihr die drei nicht allzu sehr auf die Nerven fallen würden.
Was Iljana in jedem Falle nicht nachvollziehen konnte, war die unglaubliche Abhängigkeit der Piraten voneinander. Kaum war ihr Kapitän zu Boden gegangen, verhielten sie sich wie der geköpfte Körper einer Schlange – ohne Steuerzentrum war dieser noch maximal als Gürtel zu gebrauchen. Es fielen tatsächlich einige Waffen zu Boden, obgleich man argumentieren könnte, dass dies wohl eher an Emmas Familie als an Vincent lag, immerhin hatte sich die Bande bärbeißig aussehender Restaurantbetreiber aufgerafft, erbitterten Widerstand zu leisten. Selbst wenn Vincent wohl kaum noch einen Kampf gewinnen würde und auch Iljana sich inzwischen schöneres vorstellen konnte, wäre es vielleicht wirklich eine dumme Idee, sein Glück herauszufordern… Bonnetts ehemalige Crew schien ähnliches zu denken und wo dieser Konsens nicht vorherrschte, kam ein kurzer, den Moment ausnutzender Schlag einer Suppenkelle gerade recht. „Sag mal, Vincent…“, setzte Iljana mit leicht schleppender Stimme an, in der gleichsam Erschöpfung und unverhohlener Spott mitklangen. Die Fischfrau hatte ihre blutverschmierten Hakenschwerter in ihre Halterung zurück gesteckt und überstreckte nun ihre Finger, sodass sich die Schwimmhäute zwischen ihnen spannten. Sie hatte durchaus bemerkt, dass der Braunhaarige nicht mehr ganz auf der Höhe war, aber das würde ihn sicherlich nicht vor ihr retten, immerhin hatte er sie in die momentane Situation geführt. „Wo du doch das Steuerrad zerstört hast, wie kommen wir dann mit diesem inzwischen halben Wrack weiter"?
 
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