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II. Die Glocken von Noträdamm

Akataja

Pirat
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Irgendwie ging plötzlich alles schnell und hecktisch, plötzlich waren sie an diesem merkwürdigen Ort, der anscheinend zu den Narrenpiraten gehörte. Hier waren so viele Leute, dass Aka kaum eine Übersicht gewinnen konnte. Der ganze Ort schien irgendwie Chaotisch und entsprach wohl exakt dem Geschmack, den ein Mann in bunten Kleidern mit Glöckchen haben musste. Akatajas Aufmerksamkeit wurde aber schnell von einer besonderen Dekoration gefangen, ein Schafott. Zudem war dieser Gegenstand auch noch gerade in Benutzung, der Kapitän der Piraten und Ark waren darauf und es schien nicht gut um Ark zu stehen /zu viele Leute hier… da komme ich nie durch, verdammt!/ „Das ist Ark! Patrick, sie wollen Ark aufhängen!“
Kurz darauf konnte Akataja wieder sehen wie Beubo seine besonderen Kräfte einsetzte /ich habe mich doch nicht versehen… Teufelskräfte… tatsächlich…/ er sah beeindruckt wie Beubo seine großen Sprünge machte /das ist unglaublich… Vater… langsam verstehe ich/
*Krachbumm*
Beubo hatte den vermeidlichen Henker verpasst und gleich das ganze Konstrukt unbrauchbar gemacht. Ark war sicher vor dem Strick, aber noch lange nicht gerettet /jetzt aber schnell… Konzentration!/ alle anderen waren erst mal sicher, jetzt galt es auf jeden Fall Ark zu retten.
Akataja konnte durch das dichte Gedränge der Piraten nicht durch, also rannte er außen herum zu einer Treppe, die auf ein Gerüst am Rand führte. Er musste bei seinem Spurt einige Leute zur Seite stoßen. Sein Blick war zum größten Teil auf Ark gerichtet, dieser konnte aus seinen Fesseln herauskommen, sah sich nun aber allein und unbewaffnet mehrere Gegnern gegenüber.
Aka rannte noch schneller, er spurtete die wackelige Treppe hinauf, schnitt dabei die beiden Vorderfüße des Gerüstes ab und rannte auf das noch instabiler gewordene Gerüst. Er musste schnell denken und schnell handeln. Mit einem Hieb seiner extrem langen Klinge durchschnitt der die Sicherheitsseile, welche das Gerüst noch hielten und das Gerüst stürzte... in Richtung Galgen.
Aka sprang von dem Gerüst ab und hielt sich an einem Seil fest, das an der Decke befestigt war und im Normalfall wohl Requisiten oder Bühnenbilder halten sollte.
Unter ihm krachte das Gerüst auf den Galgen und erschlug die fünf großen kräftigen Männer, welche gerade erst gemerkt hatten, das Ark ihnen entkommen war, Ark selbst, Beubo und der Piratenkapitän standen aber zum Glück nicht in der Reichweite. Gleichzeitig wirbelte das einstürzende Gerüst sehr viel Staub auf und machte dabei einen großen Krach. Die Staubwolke schloss auch Akataja ein und niemand sah wie er sich vom Seil aus fallen ließ und zwischen den Trümmern und den erschlagenen Männern landete.
Als das Gerüst aufprallte löste sich auch eines er Bretter und flog davon. Es flog über Ark und Beubo hinweg und landete direkt im Gesicht des Narrenkapitäns. Es war kein harter Treffer, aber durch die Überraschung verlor er das Gleichgewicht und fiel auf den Hindern. Nun kam auch noch eine blutige Nase zu seinen brennenden Augen. Als er aufsah, um zu sehen was passiert war, sah er nur die sich langsam legende Staubwolke.

Aka hatte furchtbaren Hunger und war geschwächt, der Tag war schon viel zu lang, aber er wusste was er tat, unter schwierigen Situation zu kämpfen und körperlichte Lasten ertragen oder verdrängen zu können hatte er gelernt /zumindest dafür war meine Zeit bei der Marine gut… konzentriere dich weiter Aka, nur noch ein kleines Stück./
„Was soll das!?“ rief der Kapitän der Narrenpiraten zornig aus „das hier ist nicht EUER Jahrmarkt!“ er griff nach seiner Henkersaxt und sah auf den Schatten der sich innerhalb der Staubwolke abzeichnete. Der Kapitän stand auf, ohne auf sein Gleichgewicht zu achten oder seine Umgebung, er wollte nur schnell vorstürmen und diesen Schatten zerschlagen, der ihm die Show gestohlen hatte.
/Sternstoß/
Es ging schnell und präzise, so wie Akataja es wollte. Keiner seiner vier aufeinander folgenden Schwertstöße traf Ark oder Beubo, sie gingen um die beiden herum. Der Kapitän sah die lange Klinge noch auf sich zukommen, konnte aber nichts mehr tun. Der erste stoß ging in sein linkes Bein, der zweite ins rechte und noch bevor er zusammensacken konnte waren auch die rechte und die linke Schulter getroffen. Der Kapitän der Narren ging zu Boden, schmerzen in Schenkel und Schultern ließen ihn weder Arme noch Beine rühren und auf seinem linken Hosenbein breitete sich langsam ein roter Fleck aus, die Axt fiel mti einem Klirren zu Boden und von der Tribüne. In zwei drei Stunden sollte er das rechte Bein und die Arme wieder ohne Probleme bewegen können, und in einer oder zwei Wochen auch wieder das linke Bein, Akataja hatte nicht sonderlich viel Kraft in diese Attacke gelegt.
Als der Staub sich legte konnte der Kapitän zu Akataja aufsehen, der Blick des Schwertkämpfers war kalt und emotionslos „Hast du eine Macke? Ich rette dir das Leben und du? Was soll das!?“ der Narr war nach wie vor in Rage, aber jetz wurde er wenigstens durch die Schmerzen zur Ruhe gezwungen /wir beenden das, jetzt./ Aka legte sein Schwert wieder an, die lange Klinge war so gerichtet, das sie an Ark, Beubo und den Kapitän vorbei führte, mit einem Schlag hätte er jetzt wohl alle drei niederstrecken können. Er hatte die Stimme des Richters im Kopf /Kapitän Mojo… welche Chancen rechnen sie sich da selbst aus Mojo? Ich denke ihre Entscheidung ist leicht, nicht wahr? Kapitän?/ „das ist sie…“ sprach er leise. Sein stand war gefestigt, er packte sein Schwert mit beiden Händen, die Schneide nach inne gerichtet, direkt an den drei Männern vor ihm vorbei. Dann schlug er zu, mit aller Kraft.
Akataja zog das Schwert im Bogen herum und ließ seinen Schlag knapp neben dem Kapitän in den Holzboden fahren „Das ist die einzige Chance die ihr habt.“ Sprach er danach „lasst uns gehen und es gibt keine weiteren Verletzten mehr… und keine Toten.“ /man muss den Leuten ihre Würde wiedergeben, damit sie auch ihren Verstand wiedergewinnen./ „Ihr habt mein Wort, das wenn ihr die Waffen sinken lasst, ich das auch tue… und auch dieser Junge hier“ er legt dabei eine Hand auf die Schulter von Ark, der dabei etwas zusammen zuckte, ob vor Schwäche oder vor Schreck oder vielleicht sogar Wut, konnte Aka nicht sagen „ist kein übler Kerl, er wird den Frieden gewiss auch vorziehen.“ Der Kapitän schien unschlüssig „er ist der Handlanger des Richters! Lassen wir ihn gehen holt er den alten Mann hierher und wer dann nicht flieht, wird sterben!“ von den anderen Piraten kamen da einige „ja genau“ und „so ist es“ Rufe. „Ich traue ihm.“ Meinte Aka ruhig „und warum sollten wir dir trauen? Du hast mich angegriffen!“ „Ich bin des Kampfes für heute müde… ich sehne mich nach nichts mehr als Ruhe und Frieden... ihr solltet das auch tun.“ Aka hob dabei die Hand von Arks Schulter und legte sie wieder an den Schwertgriff, er drehte den kleinen Schalter am Griff seiner Waffe und die Klinge zerfiel wieder in ihre Einzelteile „seid vernünftig, wenn nicht um euer selbst… dann wenigstens für eure Crew. Narren…. Barden und Künstler, gute Männer und Frauen, welche den Tot oder die Folter durch die Schergen des Richters nicht verdienen, schaut zu ihm!“ er zeigte auf Patrick, der sich gerade zusammen mit Lala zum Henkersstand vorarbeitete „wollt ihr das eure Leute so enden? Zerfleischen wir uns noch eine Weile gegenseitig und lassen den Richter auf diese Weise gewinnen? Ist allein eure Entscheidung.“
Der Kapitän sah zu Lala und Patrick „hör mal auf das was man dir sagt…“ brachte Lala mit schwacher Stimme hervor „außerdem…“ sie blickte den Kapitän mit etwas schärferen Augen an „wenn du es nicht tust… verrate ich deinen Männern unser kleines Geheimnis.“ Es war schwer zu sagen welche Gefühle sich im gesicht des Kapitän wiederspiegelten als er Lala sprechen hörte, vielleicht erleichterung? Überraschung? Angst? Akataja konnte es nicht genau bestimmen, aber dieser Mann schien zumindest vorerst den Zorn auf die Angreifer udn die Angst vor dem Richter vergessen zu haben „was!? Aber.. du hast gesagt das bleibt unter uns… und... und außerdem… das sowas jedem Mann mal passiert…“ er seufzte „ach verdammt…“

„habt ihr schon was gefunden?“ Frollo saß äußerst entfernt im Versammlungssaal als vor ihm eine seiner Wachen kniete „im Keller… Verhörmeister Vengard und eine andere Wache wurden durch Kugeln verletzt… zudem sind die Gefangenen geflohen… aber niemand hat das Haus verlassen.“ Frollo schlug zornig auf die Lehne seines Stuhl, die Knochigen Finger zur Faust geballt und das sonst so kultivierte Gesicht zur Fratze der Wut verzogen. Er durchdachte alles was er wusste, alles was er erfahren hatte. Dieses Kind hatte doch etwas aus seiner Truhe gestohlen… wie kam es ins Gebäude und in die Zelle der Gefangenen? „Durchsucht den Keller noch einmal… und vor allem die Zelle in der wir die Gefangenen festgesetzt hatten… und findet endlich Ark! Sagt Vengard das“ „aber der Verhörmeister ist gerade beim Arzt… er holt die Kugel aus seinem Knie.“ „Sagt Vengard… das wenn er kein unschönes Wiedersehen mit Kapitän Sterling will, er mir dieses Pack bis Sonnenuntergang herbringen soll!“
 
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Es war ein unglaublich gutes Gefühl die last Sound endlich wieder in Händen zu halten, Tanith war kurz versucht Yukiko dankbar zu umarmen, eine seltene Reaktion wenn jemand Hand an seine Waffe legte, aber dies war nur ein kurzer Impuls den der Schütze leicht nieder ringen konnte. Nur Sekunden nachdem er sein Gewehr wieder in Händen hielt nahm er es genauestens unter die Lupe. Er musste prüfen ob alles noch funktionierte oder ob sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte und genau das tat er, auch während sich die Gruppe bereits durch den Tunnel bewegte.
Als sie den Ausgang erreichten ging plötzlich alles ganz schnell. Akataja brüllte etwas von einem gewissen Ark der aufgehängt werden sollte und nur Sekunden später übergab Beubo ihre rothaarige Beute an Yukiko und sprintete so schnell er konnte, sogar unter Zuhilfenahme seiner Teufelskräfte, zum Schauplatz der Geschehens. Wie schnell und weit er springen konnte war beeindruckend und erwischte alle beteiligten auf dem falschen Fuß, allerdings lies die Zielgenauigkeit Strubbelkopfes sehr zu wünschen übrig. In dem Augenblick als er den Henker verfehlte und stattdessen mit voller Wucht in den Galgen krachte schüttelte Tanith enttäuscht den Kopf. "Oh man, es wäre ja eine ziemlich coole Show gewesen, wenn er wenigstens nicht selber K.O. gegangen wäre." Über die Frage die Yukiko in die Runde warf musste Tanith beinahe grinsen, sie kannte Beubo eben noch nicht so genau. "Ich vermute das liegt daran dass sein herz deutlich größer ist als sein Hirn. Ehrlich gesagt kann ich es mir nicht vorstellen dass er irgendwen hängen lässt, vermutlich würde Beubo sogar den Richter persönlich retten wenn der da unten aufgehängt werden sollte." Er seufzte deutlich hörbar. "Uns bleibt wohl keine Wahl..."
Akataja und Yukiko stürzten sich ebenfalls in die Menge, allerdings kämpfte jeder für sich, von Taktik oder zusammenwirken war nichts zu sehen, Tanith war der einzige der versuchen konnte die anderen zu unterstützen. Er ging auf ein Knie herunter, legte das Gewehr an und presste den Schaft fest in seine Schulter. Der Schütze lies sich für jeden Schuss viel Zeit und feuerte vorrangig auf Männer die versuchten Ordnung in die Piratenstreitkräfte zu bringen, ihre einzige Chance war zu verhindern dass die Piraten sich organisierten. Wenn dies gelang war es im Großen und Ganzen ein Kampf zwischen Einzelpersonen und nur dann hatten sie echte Chancen.
Irgendwann hatte Akataja es geschafft sich zu Beubo und dem blonden Kerl, um den es wohl ging, durchzuschlagen und versuchte beinahe sofort den Kampf zu beenden. Er hielt eine recht seltsame Ansprache, die beinahe wirkte als hätte er sie aus einem billigen Roman auswendig gelernt. Patrick und Lala nutzen die Ruhe und arbeiteten sich durch die Menge, die rothaarige Frau brachte den Kapitän der Piratenbande recht schnell zur Besinnung. Anscheinend hatte sie irgendetwas gegen ihn in der Hand, sie wusste etwas über den Kerl dass er offensichtlich geheim halten wollte. In der Zwischenzeit hatte Tanith sich ebenfalls auf den Weg gemacht und als der Kapitän sich murrend zu dem äußerte was Lala gerade angedroht hatte musste Tanith laut lachen. Es war ein seltener Anblick den Schützen aus vollem Hals lachen zu sehen und offensichtlich verstanden viele der Anwesenden nicht weshalb er überhaupt lachte.
Die Piraten machten dem bewaffneten, lachenden Mann instinktiv Platz und schauten ihn mit teilweise skeptischen, teilweise ängstlichen Blicken an. Als Tanith bei den Anderen angekommen war schaute er den Kapitän, noch immer breit grinsend, an. "Wenn ich raten sollte würde ich tippen dass du versucht hast den Rotschopf hier eine Nacht zu beglücken, aber dann wehte die Flagge nur auf Halbmast." Er brach erneut in schallendes Gelächter aus und schüttelte energisch den Kopf. "Ein Pirat der mit seinem Säbel nicht zustechen kann, das gefällt mir."
Als er sich wieder beruhigt hatte schaute Tanith zu Ark und legte den Kopf schief. "Du gehörst doch zu diesem komischen Richter? Könntest du dafür sorgen dass wir hier mit heiler Haut wegkommen?"

In der Zwischenzeit sammelten sich die Soldaten des Richters zwischen den Häusern und in den Gassen welche in unmittelbarer Nähe des Hafens lagen. Sie hatten den Hafen schon längst als Rückzugspunkt der Piratenbande ausgemacht und begannen jetzt damit ihn zu umstellen. Da Richter Frollo, vorrangig aufgrund seines fortgeschrittenen Alters, fast immer in seinem Palast blieb und Vengard noch von einem Arzt zusammengeflickt werden musste waren die Soldaten noch ohne Kommandanten und handelten daher ohne einheitliche Befehle. Aber sobald jemand diese kleine Armee unter seine Kontrolle brachte und organisiert angreifen lies hatten alle die hier waren ein erhebliches Problem. Allerdings hielten sich die Männer bisher versteckt und niemand im Hafen konnte ahnen dass da überhaupt jemand war.
 
B

Beubo

Guest
Frollo saß an seinem besonders großen und einschüchternen Richterpult. Ihm gegenüber kauerten misstrauisch und sichtlich ratlos 7 kräftige Männer und mussten Hochwürden Rede und Antwort stehen. Jeder einzelne der Kameraden hätte noch vor knapp einem Tag niemals im Leben damit gerechnet, dass sie heute und vor allem zu dieser frühen Morgenstunde im angesehenen und als ruchlos hart gerechtem Gerichtsgebäude Noträdamms praktisch auf der Anklagebank landen würden…. “Nun.”, führte Frollo seine Befragung geduldig weiter und blickte dabei immer einmal wieder von einem der Kerle zum anderen hinüber, “Wie ich Ihnen jetzt schon zum fünften Male erklärt habe, ist ein Mitglied ihres Unternehmens allen Anscheines nach eigenbrötlerischer Verbrecher. Das heißt, eine Verbrecherin, wir sprechen hier schließlich von einer Frau.” Einer der sieben Männer verschränkte trotzig die dicken Arme vor der breiten Brust und erwiderte mit zusammengekniffenen Augen forsch: “Und ich sage dir jetzt zum fünften Mal, dass ich dir den Scheiß nicht abkaufe, Meister.” Frollos Augenbrauen zuckten daraufhin gereizt, was nicht nur von der offenkundigen Abwehrhaltung und dem frechen Ton des Cheffes der Männertruppe her rührte - nein, der Kerl duzte ihn, Claude Frollo, dem wichtigsten Manne des Landes, wenn nicht so gar einem der wichtigsten Männer im gesamten South Blue, als wäre er nichts weiter als ein gewöhnlicher Kollege oder sonst was!? “Wir haben hier unseren Job erledigt und das außerdem auch noch gut, wenn ich das mal in den Raum stellen darf. Dass bei der Megafeier dann aber stattdessen alles mega schief ging, kannst du uns doch nicht so einfach in die Schuhe schieben, Meister. Soweit kommt’s noch - ich glaube, du weißt nicht wen du vor dir hast!?”
Natürlich wusste Frollo ganz genau, mit wem er es zu tun hatte. Immerhin heuerte er Dai Benzuna höchst persönlich auf Empfehlung Gringoires an. Und das teilte der Richter dem Bau- und Handwerksmeister auch mit: “Ich weiß sehr wohl, wer Sie sind und das ihre Freunde mit den roten Hemdchen und den roten Kopftüchern ihre Angestellten Zimmermänner sind, weiß ich ebenso, Herr Benzuna. Und stellen sie sich vor, ich weiß außerdem, dass diese Männer dort neben ihnen so gekleidet sind, weil es sich dabei um ihre Arbeitsuniform handelt, wenn man so will… wie erklären Sie sich also bitte, dass eine Gefangene, die gestern Nacht aus meinem Verließ geflohen und mich bestohlen und bedroht hat, das selbe Outfit trug? Wenn nicht sogar ein identisches?” Dai wollte vielleicht tatsächlich eine Erklärung abgeben, doch Frollo ließ es gar nicht erst soweit kommen und nahm dem Zimmermannsmeister den Wind aus den Segeln: “Sparen Sie sich Ihre billigen Ausreden, ich habe gesehen, wie diese Kriminelle mit ihren Männern zusammen die Buden für Topsy Turvy aufgebaut hat. Dieses Mädchen ist eine ihrer Angestellten und somit stehen Sie auch für das Kind in der Verantwortung!” Frollo schlug wütend mit der Faust auf den Tisch - er war es schon mindestens beim dritten Anlauf leid geworden, nett und freundlich zu bleiben. Jetzt würde er diese dummfrechen Arbeitnehmer stattdessen gehörig unter Druck setzen: “Entweder sie helfen mir, dieses Subjekt wieder einzufangen, oder ich werde dafür sorgen, dass Sie ihre Werft schließen können, dass verspreche ich Ihnen…!” Dai Benzuna blieb scheinbar unbeeindruckt, sagte allerdings nichts auf Frollos Drohungen. Als der Richter das bemerkte wollte er noch weiter gehen, allerdings kam er nicht mehr dazu, denn ein Soldat unterbrach das Verhör: “Herr, Vengard wurde versorgt. Er ist jetzt einer heißen Spur nachgegangen… äh, ich meine, er prüft in diesem Augenblick ein eindeutiges Indiz auf den Aufenthaltsort der gesuchten Personen und gestohlenen Gegenstände - sowie Kirchengut als auch den Privatbesitz der aus der Kiste - !?” “Ist ja schon gut, Soldat, verschwinde, ich bin beschäftigt!”, krächzte Frollo. Die Zimmermänner brauchten nicht zu viel zu wissen… aber es freute den Richter, dass Vengard scheinbar an der Sache dran war und blieb. Schon bald würde der Erfolg wie immer ihm Frollo, gehören und der Gerechtigkeit wäre erneut genüge getan worden.

Mit der Zeit zeigten Arks ambitionierte Backpfeifen und Wachrüttleaktionen ihre Wirkung doch noch und Beubo kam wieder zu sich! Es war noch niemals vorgekommen, dass Beauregard so doll eine gepfeffert bekam, dass er davon aufgewacht war - allerdings hatte er bisher auch noch niemals so stark eine übergezogen bekommen, dass er auf der Stelle das Bewusstsein verlor… Der Spiralenspringer ordnete in nur wenigen Sekunden seine durch den harten Kopfstoß wie durcheinander gewürfelten Gedanken und ärgerte sich schließlich im Nachhinein, dass er den Henker verfehlt hatte. Aber, oh Gott, hieß das denn nun, dass der Junge, Ark, nun hingerichtet wurden war? Am strammen Strick aufgehängt und erstickt? “Oh nein! … … … äh, was?”, Beubo orientierte sich aufgeregt und guckte Ark zuletzt ins Gesicht. Zwar hatte der Junge noch immer einen Strick um den Hals gelegt, aber er schien durch und durch lebendig - ein Tatbestand, der Beubo sehr glücklich stimmte. Das bedeute nämlich, dass er trotz seiner Zielungenauigkeit, ja man könnte eigentlich schon sagen, trotz seiner Tollpatschigkeit das Leben Akatajas Bekannten hatte retten können. Aber halt: War Beubo diesem Blondschopf nicht schon einmal irgendwo begegnet? “Aber ja, du bist der Typ vom Tupsy Turvy! Der mit der Scherpe.”
"Du gehörst doch zu diesem komischen Richter? Könntest du dafür sorgen dass wir hier mit heiler Haut wegkommen?", mischte Tantih sich darauf hin ein. Jetzt erinnerte sich Beubo erst wieder, wo er eigentlich war und er bemerkte auch nun erst, dass der Henker, der in Wirklichkeit kein anderer als der Harlekin aus dem Gefängsnisgeheimgang war und dass Akataja ein monströses Schwert gerade einfach mal so zerschückelt hat! „A-ach du Donner!“, entfleuchte es da dem Spiralenfan und er rappelte sich sofort auf. Dabei hielt er sich jedoch den schmerzenden Kopf, ohne Frage würde Beubo eine dicke Beule am Schädel nicht erspart bleiben, soviel war sicher. „Lebend kriegt ihr uns nicht, ihr... ihr Tunichtgute!“ Beubo forderte den am Boden niedergestreckt Harlekin, sowie alle anderen Leute in seiner Reichweite mit schlotternden Knien heraus, in dem er eine merkwürdige an einen Boxer erinnernde Pose einnahm und mit den Armen ruderte. Lala lachte laut auf: „Alles schon in Sack und Tüten, du Knaller. Kommt, seit unsere Gäste für heute, als Wiedergutmachung und zum Dank [SUB]~[/SUB] auch das ist die Art der Piraten!“ Mit einem geschwollenen HURRA bejahten die Crewmitglieder der Harlekinpiraten Lalas Ausruf und ehe sich Beubo und die anderen versahen, war eine mehr oder weniger gemütliche Feierabendstimmung ausgebrochen und jeder ging wieder seinem üblichen Tagewerk nach, ohne die Gruppe irgendwie weiter besonders zu beachten. Scheinbar nahmen es Piraten nicht so ernst, wenn sich mal gerauft wurde? Wie dem auch sei, dem Piratenkapitän wurde geholfen, und Ark der Strick abgenommen - man versicherte dem Jungen noch, dass das alles doch nur Spaß gewesen sei… und dann bot man den Kameraden, etwas zu Essen und zu Trinken und an einem Feuerchen Platz zu nehmen an…
 

Ark

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Da stand er, Akataja der wie ein Richter sein Schwert hob. Ark spannte die Beinmuskeln an, während er fieberhaft nachdachte: Wenn ich jetzt ihn loslasse… „Ihn“ bezeichnete seinen Retter: …und mich auf Akataja stürze, dann kann ich vielleicht einen Mord verhindern. Aber was ist, wenn er nicht auf den Maskierten, sondern auf denjenigen zielt, den ich dann loslassen würde? Eine schwere Entscheidung, Ark sah sich mit seinem Optimismus in der Lage, selbst eine Waffe dieser Länge waffenlos auszukontern, solange er wusste, wer das Ziel war.
Scheinbar war der gesamte Schaden gerade eben auf diesen Mann zurückzuführen. Jener Mann der das Schwert in hohen Bogen schlug… Der Kapitän! Ark wollte eigentlich aufspringen und nun den Silberhaarigen zur Seite treten, solange er sich durch den Angriff eine Blöße gab, aber… „Urgh…“ Als er gerade aufspringen, den am Hemd gehaltenen Mann gerade loslassen wollte, um die nötige Mobilität zu bekommen, hielt ihn etwas zurück… Er hatte den Strick vollkommen vergessen, kaum spürte er Druck am Hals, brach er alles ab. NEIN! Der Henkersschlag ging nach unten… und traf den Holzboden. Der Langhaarige hatte neben dem Harlekin gezielt.
Als Ark die Rede des pseudoselbsternannten Richters hörte und jener ihm dann die Hand auf die Schulter legte, zuckte Ark nicht aufgrund von Schwäche, Schrecken oder Wut zurück, es war Scham. Scham darüber, dass er wirklich gedacht hatte, dass Akataja tatsächlich jemanden umbringen würde… Moment mal, hatte er nicht gesagt, er hätte schon jemanden ermordet? Also, das wurde nun alles etwas kompliziert, denn zuerst war Akataja böse gewesen… ne, das war eine Fehleinschätzung gewesen, also war er gut! Doch dann wurde er (wieder) böse und jetzt wieder gut? Vermaledeit, entscheide dich mal!
„Ich traue ihm.“ Das waren genau die Worte, die wie ein Stich in den Oberkörper trafen! Da hatte der Mönch Zweifel und dachte über den Krieger das Schlimmste und er… er vertraute Ark immer noch, nichtsdestotrotz! Die Scham wurde noch einmal ein gutes Stück größer!
Auf jeden Fall wurde es schnell ruhiger, als sich noch Lala eingemischt hatte… sollte sie nicht eigentlich im Gefängnis sitzen? Akataja nicht ebenfalls? Was machten sie dann draußen? Bestimmt wurden sie freigelassen, da sie beide… Halt, halt, Lala war definitiv schuldig gewesen, auch wenn vielleicht Akataja gelogen hatte… Halt, wenn er gelogen hat wegen einem Mord, dann war das etwa eine Art Scherz? Wieso sollte man sonst die Unwahrheit sagen?!
In diesem Zustand hochgradiger Verwirrung betrat ein weiterer Mann das Geschehen. Und er lachte. "Wenn ich raten sollte würde ich tippen dass du versucht hast den Rotschopf hier eine Nacht zu beglücken, aber dann wehte die Flagge nur auf Halbmast. Ein Pirat der mit seinem Säbel nicht zustechen kann, das gefällt mir."
… Stimmt! Es ist für einen Piraten schon eine Schande, wenn er nicht kämpfen kann, zumindest erschien das logisch, was den Jungen betraf. Immerhin mussten sie sich ja gegen die Marine und die Soldaten der einzelnen Inseln durchsetzen können, um ihren verwerflichen Geschäften nachzugehen, weswegen eine gewisse Kampfstärke vonnöten war.
Aber da Ark sich mit der Seemannsprache nicht auskannte, wusste er nicht, was „Halbmast“ bedeutete. Und wie das mit dem Glück eines Menschen zu tun haben sollte… Ah! Endlich ging dem Jugendlichen ein Licht auf: Natürlich! Die beiden haben einen Übungskampf gemacht, Halbmast ist irgendein Jargon und im Grunde war der Harlekin so schwach gewesen, dass Lala vollkommen unzufrieden aus dem Kampf als Sieger hervorging… Aber wenn Lala so stark war… gut dass sie sich damals freiwillig ergeben hatte, sie müsste stärker als Ark und Akataja zusammen sein, wenn der Pirat ihr nicht einmal ein wenig Herausforderung bescherte.
Dann trat jener Mann etwas näher und Ark besah ihn sich genauer. Er hatte braunes Haar und rote Augen, welche kalt und berechnend wirkten. Irgendwie schien etwas darin zu fehlen und der Mönch würde sich wahrscheinlich fragen, ob er denn lachen könnte, hätte er es nicht erst gerade eben gehört. Drahtiger Körperbau, ansonsten nichts was es sich noch zu beschreiben lohnte. Dennoch kam er Ark irgendwie bekannt vor, auch wenn er gerade nicht wusste warum.
Langsam gewann der Bewusstlose und immer noch hochgehaltene Mann das Bewusstsein wieder und begann etwas zu murren: “Aber ja, du bist der Typ vom Tupsy Turvy! Der mit der Schärpe.”
Fast gleichzeitig begann aber auch der andere seine Fragen zu stellen. "Du gehörst doch zu diesem komischen Richter? Könntest du dafür sorgen dass wir hier mit heiler Haut wegkommen?"
Deswegen antwortete der Gefragte auf beide: „Hm? Ich? Ja, ich helfe ihm hier und da, zumindest bis zum Ende des Turvys. Mein Name ist Ark und bin ein Mönch aus dem Terrakloster.“ Er verbeugte sich vor den beiden jeweils einmal: „Das mit der Schärpe war auch nur für die Soldaten, damit sie sehen konnten, dass ich vorübergehend das Kommando hatte. Ansonsten helfe ich als Bote, als Leibwächter und noch ein paar anderen Sachen aus…“
Doch gab es eine gewisse Unterbrechung, nämlich der Moment den sein Retter brauchte um wieder sich an etwas zu erinnern: „A-ach du Donner! Lebend kriegt ihr uns nicht, ihr... ihr Tunichtgute!“ Er nahm – Kampfhaltung? – an. Abgesehen davon, dass ihn selbst ein Kind hätte verprügeln können (zumindest die Kinder die Ark kannte, also jene die sobald sie alt genug waren um etwas zu greifen auch schon mit den ersten Training beginnen konnten).
„Alles schon in Sack und Tüten, du Knaller. Kommt, seit unsere Gäste für heute, als Wiedergutmachung und zum Dank [SUB]~[/SUB] auch das ist die Art der Piraten!“, meinte Lala daraufhin und die Piraten fielen ein…
Interessant, also morden, rauben und plündern Piraten nicht nur, sondern sie scheinen auch gerne zu feiern. Nur war die Frage, ob es sich jetzt um ein richtiges Fest (mit Gemüsebrei, verdünnten Säften, Kämpfen, Wettbewerben und hemmungslosen Meditationen) oder um so etwas wie dem, was beim Tupsy Turvy geschehen war handelte. Oder eher geschehen sollte…
Aber es herrschte schnell das erste Treiben und Ark wurde vom Strick befreit. Auch wenn alles aber irgendwie nun besser lief, war es doch vollkommen falsch. Immerhin waren das hier mindestens Diebe und sie haben auch Zivilisten angegriffen und Frollo suchte nach ihnen, um über sie zu richten und für Ark gab es keinen Zweifel, dass diese Menschen schuldig waren.
Jetzt musste er erst einmal Ordnung reinbringen… Als erstes hatte er noch nicht die zweite Frage des größeren Mannes beantwortet, weswegen er sich wieder diesem zuwandte: „Wir wurden unterbrochen… was meinst du mit „mit heiler Haut davonkommen“? Ich meine, ihr seid doch keine Verbrecher, oder?“ Zumindest gehörten sie nicht zu den Piraten, das war klar. Aber wenn die Gefangenen Akataja und Lala hier waren… „Seid ihr etwa auch aus dem Gefängnis ausgebrochen? Dann solltet ihr doch lieber zurück, wenn ihr schuldig wart, dann müsst ihr Buße tun und wenn ihr unschuldig wart, dann seid ihr bestimmt erst heute verhaftet worden und die meisten der Leute werden wieder freigesetzt, Frollo hat es mir selbst gesagt. Er braucht nur etwas Zeit um die Piraten zwischen all den Bürgern zu finden und möchte keinen entkommen lassen.“ Er nickte aufgrund seiner eigenen Worte, die alle schlüssig waren, zumindest für ihn.
„Kommt, setzt euch zu uns, wir haben Eintopf, Wein und Feuer!“ Ein beleibter Harlekin lud Ark und dessen Gesprächspartner ein.
GRUMMEL!!! Das war der Mönch oder eher dessen Bauch. „Eintopf und Feuer klingt gut, Wein aber nicht.“ Er folgte sogleich und ließ sich vor den Flammen im Schneidersitz nieder, während er eine Holzschüssel mit Eintopf bekam, er hatte eine braune Soße und roch stark nach Gewürzen, während Fleischbrocken darin schwammen. Vorsichtig nippte Ark daran… Dann begann er zu schmecken: „Ihr solltet lieber mehlig kochende Kartoffeln verwenden, das Rinderfleisch wurde nicht richtig gekühlt und ist leicht sauer und…“ Er schmeckte noch einmal: „Zu viele Zwiebeln und der Geschmack kann sich aufgrund des ganzen Pfeffers nicht entfalten… Dazu fehlt Lorbeer und ihr habt zu wenig Petersilie drin. Dazu ist es besser, das Fleisch vorher leicht anzubraten, damit sich die Poren leicht schließen, es kann dann mit dem Bratöl einfach in den Topf hinein, so bekommt ihr nicht nur den Fleischsaft, sondern das Fleisch bleibt auch saftig. Selbst nach dem dritten Mal aufwärmen, wobei ihr generell dabei beachten solltet, es nicht zu schnell zu machen!“ So viel zum ersten Mal Anschmecken…
 

Yukiko

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Yukiko hatte sich tatsächlich dafür entschieden zum Ausgang zu rennen, warum sollte sie sich denn von den anderen immer tiefer in den Schlamassel rein reiten lassen. Sie war ihnen nichts Schuldig und das Ganze hier war nicht ein Teil der Abmachung. Sie hatte ihr soll doch erfüllt, sie hat mit Akataja die Waffen und die Pläne geholt, was vermutlich schon ein großer Fehler gewesen war und wollte eigentlich nur noch hier weg. Als Unschuldig würde sie hier sowieso nicht mehr heraus kommen, warum musste auch immer ausgerechnet ihr so etwas passieren? “komm schon Yuki…. Reiß dich zusammen…..“ jetzt war beim besten Willen nicht die Zeit um sich selbst zu bemitleiden. Die Shinin musste einmal tief durchatmen und dann wieder zurück zu den anderen, sie war doch sonst nicht die Person die andere im Stich lassen würde.
Bis sich die Kopftuchträgerin durch die Menge durchgearbeitet hatte und bei den anderen Ankam war das meiste schon wieder vorbei. Beubo kam gerade wieder zu Bewusstsein und Yuki blieb einfach zwischen ein paar der Harlekin stehen und beobachtete wie es weiter ging. Wie konnte man denn, wirklich jedes Mal, Handeln ohne zu denken? Sie musste einfach mit dem Kopf schütteln, sie konnte diesen Kerl einfach nicht in seinem Handeln verstehen. Ganz anscheinend war schon alles geklärt, nun ja der Blondschopf sagte der Gruppe noch, dass wenn sie doch aus dem Gefängnis ausgebrochen wären sie wieder dorthin sollten, wären sie unschuldig würde man sie sicher bald raus lassen und wären sie es nicht sollten sie Buße tun. Keine 10 Pferde würden Yuki momentan zurück in den Kerker bringen, sie war unschuldig drin gewesen und es war ihr gutes Recht sich wieder raus zu arbeiten, auch wenn die Art wie sie das vollbracht hat ihr im Endeffekt genug ärger einhandelte um wieder als schuldig zu gelten. Aber das war der Frau egal.
Doch bevor etwas erwidert werden konnte auf das Gesagte kam auch schon einer der bunten Gesellen und forderte die Gruppe auf sich ans Feuer zu setzen und Wein zu trinken und Eintopf zu essen. Einen kurzen Augenblick verkrampfte sich der Magen der Frau, beim besten Willen nicht weil sie solch einen schrecklichen Hunger hatte, ihr gefiel eine ganz andere Sache nicht. Am liebsten wäre sie im Gegensatz zu den anderen an Ort und Stelle stehen geblieben, aber Lala legte eine Hand auf ihre Schulter und führte sie mit einem Lächeln Richtung Feuer.
Jedoch blieb sie gute 3 Meter davon entfernt stehen und antwortete auf das Fragende Gesicht von Lala nur mit einem „mir ist jetzt schon zu warm“ woraufhin sie es auf sich beruhen ließ. Jeder der Yuki kannte hätte wohl gewusst, dass sie aus anderem Grund gern etwas Abstand zwischen sich und dem Feuer hatte, aber hier kannte ja sowieso niemand die Frau und ihre Eigenheiten. Nur eine Gänsehaut an den Armen entlang könnte sie verraten, aber wer war schon so kleinkariert und achtete auf solche Nebensächlichkeiten.
Man reichte ihr wie jedem anderen Auch eine Schüssel voll mit Eintopf und etwas zu trinken und obwohl sie etwas weiter weg saß als die anderen konnte sie das Gemecker des Blondschopfes verstehen. Sie ließ ihn fürs erste fertig meckern, man wurde ja schließlich beim Meckern nicht gerne unterbrochen. In der Zeit wo er sich beschwerte konnte sie ihre Schüssel aufessen, es war riskant etwas zu essen von Leuten die man nicht kannte, aber es war ihr gerade herzlich egal, so viel mehr konnte ja nicht mehr schief gehen und so schluckte sie gerade das letzte Bisschen ihres Eintopfes hinunter als der Blonde fertig war. Ihre Essmanieren ließen wirklich zu wünschen übrig.
„Als ob der Geschmack des Essens gerade unser größtes Problem wäre….“ Sagte die Shinin während sie genervt mit den Augen rollte, warum hatte sie ihm eigentlich auf der Bühne noch mal einen der Harlekin vom Hals gehalten? Sie hätten jetzt sonst ein Problem weniger hier sitzen <.< . „Ist eigentlich irgendjemandem außer mir die Situation klar?“ sie erwartete nicht wirklich eine Antwort auf die Frage, weshalb sie auch niemandem die Chance geben wollte zu antworten. „Die stellen wahrscheinlich gerade alles auf den Kopf um uns zu finden und wir machen eine gemütliche Feier hier, wo es nur eine Frage der Zeit ist bis man uns findet und dann haben wir auch noch den Schoßhund des Richters bei uns, der uns am liebsten alle sofort wieder zurückbringen würde, damit wir verurteilt werden obwohl wir ….. oder zumindest ich bei euch hab ich nämlich keine Ahnung …. Unschuldig in das ganze rein geraten sind, was aber ja niemanden interessiert, da man Sündenböcke braucht…?“ Yuki fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht um ihre Gedanken noch einmal zu Ordnen und meinte dann lachend „Jetzt fehlt nur noch, dass irgendjemand wieder etwas tut ohne dabei nachzudenken und hier dadurch noch die restlichen Handlanger des Richters auftauchen, dann wär das alles perfekt.“ Sie würde nicht darauf wetten, dass alle verstanden hatten auf welchen ‚irgendjemand‘ sie gerade ansprechen wollte, aber bei Tanith war sie sich fast sicher, dass er verstehen würde wen sie meinte.

Dai Benzuna und der Richter hatten noch eine länger führende Unterhaltung. Am Ende wurde vereinbart, dass die Handwerker tatkräftig unterstützen würden und sich im Kerker umsehen würden mit den Wachen. War es aus dem Grund, dass der Chef der Werft wirklich Angst hatte, dass der Richter ihm die Werft schließen konnte oder weil er einfach keine Lust hatte weiter zu diskutieren war nicht ganz klar. Auf jeden Fall würden sie ein paar Stunden beim Suchen helfen und dann wäre die Sache gegen die Werft vom Tisch auch wenn sie die besagte Verbrecherin dann nicht hatten, es war wohl auch dem Richter klar, dass er nicht zwingend die Werft schließen konnte, da man das Verbrechen eines Angestellten nicht zwingend auf den Arbeitgeber zurück führen konnte, aber man konnte ja ehreblich den Ruf schädigen und das wollte vor allem Benzuna nicht. Nun waren die Zimmermänner also in zweier Gruppen unterwegs, jeweils mit einem Soldaten zusammen, damit sie auch ja nichts Falsches zu Gesicht bekamen, was nicht zwingend an die Öffentlichkeit kommen sollte aus dem Kerker.
 

Akataja

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Irgendwie war doch wieder Ruhe hinein gekommen /nur die Ruhe vor dem Sturm/. Das Wichtigste war erst mal das Ark vor dem Strick gerettet war und auch Beubo war wie durch ein Wunder nichts passiert /er hätte sich mit der Aktion genauso gut den Schädel spalten können/.
Akataja sammelte als erstes wieder seine Masamune ein, verstaute die einzelnen Stücke wieder in seinem Mantel und steckte das Griffstück zurück an seine Hüfte. Er sah immer mal wieder zu Beubo /er hat ohne zu zögern sein Leben aufs Spiel gesetzt um ein anderes zu Retten… ein Junge den er zuvor einmal gesehen hat. Ist das Mut oder Dummheit? Vielleicht beides? Vielleicht ist zwischen beiden ja gar kein so großer Unterschied./ Er musste das belächeln, zumindest für den Moment ging es allen gut. Beubo würde eine große Beule bekommen, aber sein Kopf war noch in einem Stück und er hatte keine Gehirnerschütterung /oder schlimmeres/.
Akataja spürte jedoch etwas, irgendwas stimmte nicht. Der Richter lebte noch und seine Truppen würden die ganze Stadt durchsuchen und noch schlimmer war dass sie auch die Zelle durchsuchen würden. /Im Roman ist das immer die Stelle an der die Piraten fliehen… auf ihre Schatzinsel oder ihre Lagune oder sonst was… aber an der Stelle haben Piraten auch normalerweise ein Schiff Aka./
Aka musste weiter nachdenken, dennoch nahm auch er sich eine Schale Eintopf, denn sein Magen war ziemlich leer. Er musste anfangs Arks Bemerkungen zum Essen belächeln, ihm wurde aber schnell klar, dass der Junge damit Recht hatte /egal, du brauchst Kraft Aka… und das denken ist jetzt auch wieder etwas einfacher. Was nun? Aufstehe und ausschreien das wir lieber alle verschwinden sollten? Selbst wenn sie auf dich hören, du könntest eine Massenpanik auslösen, die dem Feind nur in die Hände spielt./ er sah sich um, seine Blicke wanderten zu Ark und den Leuten mit denen er in einer Zelle war, Yukiko, Tanith und natürlich dieser Beubo /Teufelskräfte…/. Er schüttelte den Kopf /allein kommst du hier vielleicht nicht raus/.
Aka brauchte Hilfe und er musste nicht lange nachdenken um herauszufinden wer ihm hier am besten helfen könnte. Als erstes suchte er sich wieder seinen Koffer, dann unterhielt er sich noch einmal mit Lala und Patrick. Seine grünen Augen durchsuchten danach den Raum nach einer bestimmten Person.
Er hatte die Schüssel mit Eintopf noch nicht leer als er Tanith fand. Der Schütze hatte ihn vor kurzem erst richtig überrascht als er tatsächlich anfing zu lachen. Jetzt war davon nichts mehr zu sehen, sein Gesicht glich eher dem misstrauischen Gesicht, das auch Akataja gerade trug. „Ihr denkt auch dass es noch lange nicht aus ist?“ „was ist mit dem Jungen?“ „Ich denke er ist auch ein Opfer des Richters. Wir sollten machen dass wir hier wegkommen, was denkt ihr? Ich weiß nicht wie viel ich noch kämpfen kann bevor mich die Müdigkeit überfällt.“
Aka hörte Yukikos Worte derweil nicht, seine eigenen Gedanken beschäftigten ihn zu sehr, die Handwerkerin fiel ihm aber auf als sie plötzlich bei ihm und Tanith stand „Macht ihr das eigentlich mit Absicht!? Davon spreche ich doch die ganze Zeit!“ Akataja fiel vor Schreck beinahe um. „Wir sollten jetzt wirklich von hier verschwinden!„Dann… holt ihr beide Beubo und ich hole Ark… der Gedanke ihn bei diesem Richter zu lassen missfällt mir.“ „und dann schwimmen wir von dieser Insel weg?“ „wir finden schon einen Weg.“

Ark sprach so begeistert über das Essen, wie es wohl nur ein Koch konnte, er wollte zuerst gar nicht aufhören, bis Lala ihm ins Wort fiel „Junge, in einer Speise kann niemals zu viel Zwiebel sein.“ Dabei setzte sie sich ihm gegenüber „du bist doch“ „Ja, ja, tut mir leid das ich euch beide damals erschießen wollte und so.“ schnitt sie ihm gleich das Wort ab „aber jetzt muss ich das ganze wieder gut machen. Sieh mich an Junge.“ Sie drehte sich um und ließ die Decke, die sie um sich trug, soweit sinken das man die vielen Reitgerten Schläge auf ihrem Aufgerissenen Rücken gut sehen konnte, sowie weitere Male von der Behandlung Vengards. Sie zog die Decke wieder hoch und zeigte zu Patrick, der inzwischen die Maske wieder abgenommen hatte, er nahm auch die Bandagen ab, so dass man das blutunterlaufende halb zerquetschte Auge sah, mit dem er wohl nie wieder richtig sehen können würde. Er zeigte Ark auch den dreifach gebrochenen Arm „Du erinnerst dich von unserem ersten Treffen nicht an diese Male? Das kannst du auch nicht, weil sie ein kleines Andenken vom Richter sind.“ Sie hielt kurz inne und Ark wollte etwas sagen, doch sie fiel ihm wieder ins Wort „Ja, wir sind Diebe, ja ein paar von uns haben sogar die Glocken gestohlen, aber denkst du wirklich, dass es so etwas rechtfertigt? Dir sollte etwas klar werden Junge… du bist nicht mehr unter Mönchen! das rief sie laut aus, fast zornig „Die Menschen hier draußen sind größtenteils schlecht! Das ist die Realität und daran solltest du dich gewöhnen. Frauen und Kinder hungern und frieren… und sterben. Wichtige Männer in hohen Positionen lügen und betrügen und Menschen wie wir kommen nur durch indem wir Diebe und Piraten werden. Aber während wir Stehlen und Schabernack treiben um zu überleben, zusammen mit unseren Freunden und Familien, tötet und foltert der Richter Menschen, egal ob schuldig oder nicht.“ Sie hielt wieder kurz inne und rief sich ins Gedächtnis zurück was Akataja ihr vorher noch erzählt hatte „du suchst doch ein Mädchen… läufst herum mit einem Bild von ihr und befragst die Leute. Hat der alte Mann dich damit in der Hand? Die Menschen interessieren ihn nicht und wenn du noch tausend Jahre für ihn das Hündchen spielst, wird er dir nichts über sie sagen können… und auch nicht wollen.“ Sie lehnte sich weit vor, so dass dem jungen Koch ein schwacher künstlicher Erdbeergeruch in die Nase stieg „Hier draußen muss man sich gut überlegen mit wem man sich abgibt… ich an deiner Stelle würde die Insel verlassen… und wenn du wirklich erst etwas über dieses Mädchen wissen willst“ sie lächelt nun auf einmal, fast schon sanft, freundlich oder sogar mütterlich „solltest du einfach mich fragen… nicht vergessen, Informationen, sind mein Geschäft.“

„Sie sollten jetzt wirklich nicht hier sein… ihr… ihr Bein.“ Aber Vengard stieß die Stadtwache einfach bei Seite während er auf seine Gehilfe gestützt weiter humpelte. Die anderen Stadtwachen sahen mit einer Mischung aus Respekt und Angst zu dem stämmigen Mann der immer noch lief, obwohl ihn das sein Bein kosten würde. Eine der anderen Wachen kam zu ihm gelaufen „wir… wir haben den Geheimgang gefunden… die Handwerker sagen, das man ihn nur von innen öffnen kann. Und… und eine Blutspur hat uns zu ihrem Versteckt geführt… sie… sie ahnen gerade nichts.“
Vengard hatte alle ihm verfügbaren Wachen zusammen gerufen und gerade jetzt gingen sie alle auf Position „sehr gut…“ er knirschte mit den Zähnen, die Operation war noch keine halbe Stunde her und sein Bein Schmerzte noch immer stark. Er steckte sich zwei geladenen Pistolen in den Gürtel und sah dann auf „dieser Struppige… und der Kerl… mit dem großen Gewehr… gehören mir, ich will sie lebend, vorerst. Den Rest könnt ihr abschlachten, alles gesuchte Verbrecher.“ Er humpelte weiter an den Wachen vorbei „Wenn ihr das Zeichen hört, richtet ihr darin ein Blutbad an. Ich will Eure Musketen knallen hören und danach blanken Stahl sehen.“ Er dachte noch einmal nach „Schlag Mitternacht, wenn die Glocken von Noträdamm erklingen.“
Es war zehn vor zwölf als Vengard in Position humpelte.
 
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Es war schon ziemlich seltsam wie schnell sie von einem kleinen Geplänkel, dass sich eigentlich zu einer ausgewachsenen Schlacht hätte entwickeln sollen, zu einer großen Feier kamen. Entweder waren diese Typen alle ziemlich durchgeknallt oder aber sie planten etwas. Aber so oder so, Tanith würde hier nichts essen oder trinken bei dem er sich nicht sicher war dass es ungefährlich war. Zwar wusste er nicht ob das übliche Arsenal einer Piratenbande Gift und Betäubungsmittel umfasste, aber Vorsicht war auch hier die Mutter der Porzellankiste.
Der kleine Handlanger des Richters stellte sich als Ark vor und erzählte dass er ein Mönch aus dem Terrakloster war, er kam also auch aus dem North Blue. Das war gut zu wissen und vielleicht konnte man das ja noch irgendwie Vorteilhaft nutzen. Als der Junge aber wenig später meinte dass sie ins Gefängnis zurück gehen sollten wenn sie ausgebrochen waren und dass alles schon wieder gut werden würde wenn sie wirklich unschuldig waren. Der Nachwuchsmönch war mindestens genauso naiv und Gutgläubig wie Beubo. Glaubte er wirklich dass der Richter sie vom Haken lassen würde?
Während ein fetter Typ in einem Kostüm Ark ablenkte schüttelte Tanith den Kopf und überlegte ob er seine eigene Meinung dazu verkünden sollte. Aber wenn man die Worte des jungen Mönches bedachte würde er vermutlich sowieso nicht nachvollziehen können dass der Schütze der Meinung war dass der Richter sie alle hinrichten würde wenn er die Chance dazu bekam.
Während Ark dem Piraten erklärte wie sie den Eintopf verbessern konnten stellte Tanith sich hinter ihn und räusperte sich leise. "Ich heiße übrigens Tanith Sagitar, ich bin auch aus dem North Blue, von der Insel der Schützen. Und eins kann ich dir sagen: Ich werde garantiert nicht freiwillig in den Knast und die Reichweite des Richters zurück gehen, niemals." Anschließend zog sich der Schütze langsam vom Feuer zurück und wollte sich gerade ein stilles Plätzchen suchen als er eine vertraute Stimme meckern hörte.
Er ließ Yukiko erstmal in aller Ruhe ihren Frust loswerden, dann stellte er sich neben sie und ließ seinen Blick über die Szene vor ihnen schweifen. "Ich kann nicht für Beubo sprechen, aber ich denke du hast Recht. Es ist schon ein wenig seltsam dass wir hier plötzlich feiern. Am liebsten würde ich hier sofort verschwinden, aber glaubst du wirklich dass einer der anderen da mitmachen würde." Tanith schaute die Zimmerfrau ernst an und zuckte dann mit den Schultern. "Unschuldig ist Definitionssache und für den Richter ist garantiert keiner von uns unschuldig, egal was jeder von uns getan oder nicht getan hat. Und mach dir mal keine Sorgen wegen den Wachen des Richters. Ich bin absolut sicher das er einen effektiven Weg findet uns alle in die Scheiße zu reiten und das vermutlich schneller und effektiver als wir uns überhaupt vorstellen können." Tanith wollte sich gerade wieder etwas weiter vom Feuer zurück ziehen, beschloss dann aber der Handwerkerin noch einen Rat mitzugeben, also stellte er sich neben sie und flüsterte. "Iss und trink lieber nichts mehr, ich trau diesen Leuten nicht, keinen Meter weit."
Gerade als der Schütze sich verdrücken wollte stand der Schwertkämpfer, Akataja wenn er sich richtig erinnerte, da und redete scheinbar zusammenhangslos vor sich hin. Er erzählte etwas von Müdigkeit und davon dass sie verschwinden sollten, wobei Tanith zumindest Letzteres unterstützen konnte. Als der Schwertkämpfer weg war schaute der Schütze zu Yukiko und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Glaubst du nicht auch wir sollten uns vielleicht lieber einen anderen Schwertkämpfer suchen? Mir gefällt der Gedanke nicht dass er mitten im Kampf wegpennen könnte." Tanith schüttelte den Kopf und schaute zu Beubo. "Komm schon, holen wir unseren irgendjemand bevor er was Dummes anstellt."
Langsam ging der Schütze zu Beubo, der ziemlich nah am Feuer saß und vermied dabei so gut er konnte direkt in die Flammen zu sehen. Es mochte vielleicht seltsam aussehen, aber als Scharfschütze wusste er wie sehr grelles Licht die Augen beeinflusste und wie schwer es dann war noch einen gezielten Schuss zu setzen. Ein einziger Blick reichte und man konnte, je nach Tageszeit und umgebenden Lichtverhältnissen, bis zu mehreren Stunden nicht mehr 100%ig sehen. Und da es bereits mitten in der Nacht war konnten die Auswirkungen eines Blickes in die Flammen kaum als im Moment. Schließlich blieb er neben Beubo stehen und versetzte ihm einen leichten Stoß mit dem Fuß. "Komm auf die Füße, wir müssen was besprechen." Er deutete auf eine Schattige Ecke etwas abseits der eigentlichen Feier. "Los, Bewegung!"
Wenige Augenblicke nachdem er sich umgedreht hatte und sich wieder vom Feuer entfernte schlug die Glocke Mitternacht und aus den Gassen rund um den Hafen war das klappern von Metall zu hören.
 
B

Beubo

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Die Glocken Noträdamms läuteten zur Mitternacht und zwangen Richter Frollo damit unweigerlich das betäubende Gefühl hämmernder Kopfschmerzen auf - lag es nur an ihm, oder klangen die regelmäßigen Musikspiele ohne das sanfte Klirren der kleineren Glocken gleich viel unerbittlicher? “Dämm…!”, zischte der alte Mann gereizt und starrte böse zum Fenster in die Nacht hinaus, “Was muss ich mir heute denn noch alles gefallen lassen? Herr im Himmel, womit habe ich das alles nur verdient?” Es war eine rhetorische Frage, denn der Richter war sich natürlich gänzlich darüber im klaren, dass er sich keiner Schuld bewusst zu sein brauchte…
“Dämm, könnte es aber dann doch daran liegen, dass ich meiner Pflicht nicht nachkommen konnte, diese Strolche und Wagabunden festzunehmen?” Der Nachthimmel blieb stumm. Und selbst wenn dieser Frollo würde Antwort geben können, so meinte der ehrenwerte Richter doch, dass jener keine zufriedenstellende Weisung parat gehabt hätte. “…”, verträumte Frollo den Augenblick und nahm einen tiefen Zug der klaren Nachtluft. Das Glockengeläute hatte nun endlich wieder aufgehört und mit dessen Verstummen sank auch gleichsam die Intensität des alten Mannes Kopfschmerzen auf ein erträglicheres Maß herab. Seit dem mehr schlecht als recht abgelaufenen Tupsy Turvy hatte Frollo nicht mehr geschlafen und wurde von unangenehmen Nachrichten geradezu überhäuft. Mal ganz abgesehen davon, dass das diesjährige Volksfest, gelinde ausgedrückt, einen gerade zu katastrophalen Ausgang fand, entkamen aus dem steinernen Verließen gleich mehrere höchst verdächtige Gefangene auf einmal! Und als wäre das alles noch nicht genug gewesen, drangen eben jene Verbrecher in Frollos privates Arbeitszimmer ein, um sich dort an seinen beschlagnahmten, teils sogar geheimen Schätzen gut zu tun! “Und nicht nur das. Sie besaßen auch noch die anmaßende Frechheit, mir eine… Standpauke halten zu wollen…”. Frollo grinste in sich hinein, ein kaltes, nichts gutes verheißendes Verziehen seiner dünnen Lippen. Der Richter freute sich darüber, wie er schließlich den Spieß umgedreht und Akataja Mojo, den Abtrünnigen Marinesoldaten aus Lohen, ganz und gar erfolgreich um dessen Freiheit erpresst hatte. Es war schon beinahe peinlich gewesen, wie schnell und leicht sich der Schwertkämpfer von Frollos Argumenten und Angeboten einlullen ließ. Entweder, Mojo war noch gutgläubiger, als es den Anschein machte, oder seine Furcht vor Kapitän Sterling war mindestens genau so ausgeprägt, wie bei Vengard. Aber egal wie es nun auch letzten Endes um das Gemüht des flüchtigen Marinesoldaten stehen mochte, Fakt ist und würde bleiben, dass Frollo dem jungen Mann so oder so an Lohen ausliefern lassen würde, sobald die Dinge hier in Noträdmmm wieder ihren gewohnten Lauf nahmen. Der Richter wollte Sterling sowieso die Waffe Mojos zum Geschenk machen, denn Frollo wusste, dass der Kapitän ein Febel für solcherlei ausgefallene Waffen hegte - da traf es sich doch ausgezeichnet gut, dass er ihm nun auch gleich noch Akataja “mitliefern” konnte.
Frollo seufzte. Leider waren da ja nun auch noch die anderen Ausbrecher und selbst, da er inzwischen die Namen von ihnen allen kannte, blieben ihm zwei der drei Halunken noch immer ein Dorn im Auge: Tanith Sagitar und Beubo. Vor ein paar Stunden meldete man im Justizpalast, dass man sich mit der kleinen Marinebasis am Hafen in Kontakt gesetzt hatte und die Leute dort konnten tatsächlich Auskunft zu den aktuellen Geschehnissen geben. Das heißt, nutzvolle Informationen wiedergeben: Am gestrigen Tag ankerten nämlich zwei Stadtfremde Personen, beide männlich und jungen Alters, in Noträdamm und gaben bei der routinemäßigem Dockbefragung lediglich ihre Namen preis - jedoch nicht ihren Aufenthaltszweck. Ein wunderbarer Umstand, der es Frollo zu gegebener Stunde sehr leicht machen würde, diese beiden Tunichtgute zu verurteilen, da er ihnen ja praktisch jedes nur erdenkliche kriminelle Motiv in den Mund legen konnte, dass ihm passen würde. “Als wenn ich das überhaupt tun müsste. Der eine war dem Bericht nach sogar schwer bewaffnet. Es liegt ja wohl auf der Hand, dass Tanith Sagitar und Beubo von krimineller Energie getrieben an Land gingen…” Der Richter schüttelte missbilligend seinen schweren, müden Kopf - wie um alles in der Welt konnte man sein Kind nur Beubo nennen? …
Yukiko Shinin hingegen war, allen Anschein nach, wirklich unschuldig. Mehr oder weniger. Die Handwerkerin kam mit ihren Kollegen und dessen Chef auf die Insel, weil Frollo es so wollte und im großen und ganzen hat die junge Frau nichts unrechtes getan - was das Tupsy Turvy betraf, wohlgemerkt! Denn den Fakt, dass Shinin den anderen dreien beim Ausbruch half und sich zudem auch noch an Frollos Schatzkiste vergangen, ihn also bestohlen hat, kann nicht einfach so ignoriert werden, egal wie engstirnig und dummfrech der Boss der Handwerker ihm, Frollo, gekommen war. Das hieß also, dass das Mädchen so oder so eine Strafe zu erwarten hatte, wenn auch nicht gleich den Tod. “Was kümmert es mich…?”, nuschelte der Richter und ließ sich in seinen Arbeitssessel sinken. Er kam nicht drum herum, sich einzugestehen, dass er Yukiko Shinins Handelns nicht bedauerte, hatte Frollo doch auf Tupsy Turvy den Eindruck gehabt, dass sie seine persönlichen Ansichten auf irgendeine geheime Art und Weise teilen würde. “Mal schauen… jetzt liegt es erst einmal an Vengard… und Ark… und Gringoire… nein, eher noch bei mir… … natürlich…” langsam schlief Frollo schließlich ein träumte unruhig von allen Eventualitäten, die da noch so kommen mochten.

Beubo saß mit Ark, Lala, dem Harlekinkapitän und noch einigen wenigen anderen Piraten nahe dem Feuer und schlang dabei gierig seine Portion Eintopf herunter. Seit er auf Noträdamms angekommen, ach, seit er zusammen mit Tanith in See gestochen war, hatte er im Prinzip nichts ordentliches mehr gegessen! Von der kleinen gemobsten Mahlzeit während der Überfahrt einmal abgesehen… “Ich weiß gar nicht, was du hast, mir schmeckt es wirklich ganz ausgezeichnet!”, unterbrach Beubo euphorisch Arks kleine Speisenanalyse, “Vielen Dank für das leckere Essen, äh, Lala, ja?” “Kein Problem, Süßer.”, gab die rothaarige Frau mit einem Zwinkern wieder, "So einen Teufelskerl bedient man doch gerne!" Beubo errötete bei ihrem Kommentar sogleich merklich. Das brachte den Harlekinkapitän zum Lachen und auch einige der anderen Piraten. Tanith seufzte angespannt und meinte, man solle das Essen lieber nicht anrühren. Schließlich seien sie alle bis eben noch Feinde gewesen und es könnte vergiftet worden sei… ”Hach,” murrte Beubo abwinkend und fand an dem scheinbar angeborenen Misstrauen Taniths mal wieder gar nichts finden, “Wenn du nicht willst, dann esse ich für dich gerne mit, kein Problem! Unser Freund hier hat ja schließlich nicht gesagt, dass es nach Gift oder so schmeckt und ich denke, ein so grandioser Feinschmäcker wie er hätte das sicherlich spitz bekommen!” Beubo kicherte Ark zu und bewunderte ihn für seinen ausgeprägten Geschmack.
So offen und bestimmt hatte Beubo sich bisher dem Schützen Sagitar noch überhaupt nicht gegeben. Das er sich jetzt sogar traute, Tanith zu provozieren, mochte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit daran liegen, dass sich Beauregard schließlich an seinen Wegkumpanen, man könnte sagen, gewöhnt hatte. Im Grunde war Sagitar nämlich lange kein so übler Kerl, wie es den Anschein erregen mochte - das zumindest sah Beubo inzwischen so, nach all’ dem Stress, den die beiden zusammen bewältigt haben. Tanith ignorierte Beubo Stichelei und stellte sich stattdessen Ark vor, dem jungen Mönch, der noch vor wenigen Augenblicken am Strick baumelte. “Hm, ja, und ich heiße Beauregard Null. Meine Freunde nennen mich Beubo.”, Beubo schaufelte sich rasch einen weiteren Löffel mit Suppe in den Mund und schluckte hastig herunter, ehe er weiter sprach, “Tanith und ich haben Lala aus dem Gefängnis geholt - ich kann euch sagen das war was!” Beubo deute mit seinem sauber abgeleckten Suppenlöffel auf die rote Lala, welche nahe bei Ark saß, “Und Akataja und, äh, Yukiko haben geholfen. Zusammen haben Tanith und ich zwar ganz schön knapp gegen so einen großen Fleischberg kämpfen müssen, ehe wir wirklich aus dem Keller raus waren, doch am Ende haben wir dank Teamwork auch diesen Gegner geschlagen!” “Fleischberg?”, hackte einer der umsitzenden Piraten nach. “Ja genau, ein Typ, stark wie ein Riese, kann ich euch sagen, Donnerwetter! Wenndann, oder so ähnlich…” “Vengard.”, erklärte Lala den anderen und vor allem Ark, “Sie haben den Verhörmeister geplättet.” Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Reihen der Piraten und Lala nutzte die Gelegenheit, da sie schon einmal vom Kerker sprachen, den kleinen Ark über Frollos grausame Natur und seine Ich-Politik aufzuklären. “Genau! Ich so Pau! und Vengard Argh! und ich dann Zack! Und da lag er dann auch schon am Boden!“ Anschaulich und begeistert gestikulierte Beubo auf seinem Platz wild herum und stellte die Szenerie so überzeugend nach, dass Gringoire wohl stolz auf ihn gewesen wäre… Als Beauregard Erzählung an ihrem dramatischen Höhepunkt angekommen war und er gerade schildern wollte, wie Lala den Verhörmeister mutig attackierte und Tanith somit wichtige Zeit verschaffte, den alles entscheiden Schuss anzusetzen, platzte plötzlich Yukiko dazwischen: “Ist eigentlich irgendjemandem außer mir die Situation klar?“ Prompt brach Beauregard mit seiner Geschichte ab und die Leute ums Feuer hörten auf zu staunen. Die Zimmerfrau war offenkundig frustriert genervt ob ihrer und der Allgemeinsituation. Aber anders als bei Tanith, wagte Beubo an dieser Stelle nicht, auf irgendeine Weise neckisch zu antworten - er fürchtete sich ein Bisschen vor dem Mädchen. Und er wollte es um jeden Preis vermeiden, dass sie ihre Drohung war machen würde und eine Handtasche aus ihm, Beubo, falten würde!
"Da fällt mir was ein,“ kündigte der Harlekinkapitän an und ließ Akataja und Beubo ihre privaten Sachen aushändigen, welche noch zuvor von Yukiko aus Frollos Schatzkiste geholt worden waren, „Wie versprochen eure Sachen.“ Beubo nahm seinen Seesack entgegen und freute sich: „Hay, guck mal, der Flicken an meiner Tasche sieht genau so aus, wie der Smily auf deinem Shirt, Aka‘.“ Beubo suchte das Gespräch mit dem langhaarigen Erdenker des Rettungsplans, der Lala aus dem Kellerverließ befreite. Zum einen, weil Beubo es für angebracht hielt, sich mit so einem rechtschaffenen Mann gut zu verstehen und zum anderen vielleicht auch einfach nur, weil der Schwertkämpfer erneut mindestens so niedergeschlagen drein guckte, wie Yukiko aufgebracht zu sein schien - die Zimmerfrau argumentierte lautstark mit Patrick, Lala und Ark. Akataja bemerkte zuerst gar nicht, dass er gemeint war, zumindest schien es Beubo so, als sei er auf etwas völlig anderes konzentriert. „Aka‘, das steht für Akataja.“, Beubo lächelte und jetzt schien Akataja es verstanden zu haben. Er nickte freundlich, dennoch wortlos und noch immer leicht abwesend zurück… plötzlich packte jemand Beubo am Kragen! Es war Tanith. Er bestand darauf, mit dem Spiralmenschen ein Wort unter vier Augen wechseln zu wollen und Beauregard Null willigte ein. Tanith hatte da so einen Unterton in seiner Stimme, der verheißen ließ, dass es um etwas ernstes ging - und um etwas, dass nicht jeder unbedingt mitzuhören brauchte…

 
 
 
 

Ark

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Der Mann namens Tanith Sagitar kam ebenfalls aus dem North Blue? Endlich jemand der vielleicht verstehen konnte, wie sich Ark hier unter Fremden fühlte, in einem Ozean bei dem das Wasser zu kochen schien und die Menschen alle so komisch waren. Jedoch wollte auch er nicht freiwillig ins Gefängnis zurück, so langsam bekam der Mönch das Gefühl, dass er vielleicht etwas zu steif war… andererseits konnte es auch daran liegen, dass er hier unter Piraten war.
Jedoch fuhr er fort, es wäre unhöflich gewesen, deswegen zu unterbrechen, aber er wollte auf jeden Fall mit Tanith noch einmal sprechen… nicht nur wegen der Sache mit dem Gefängnis, es ging um Schnee! Um schönen Schnee! Und anderes! Wie komisch der South Blue doch war und… und… Tatsächlich hatte er etwas Heimweh. Aber wirklich nur ein bisschen, es war mehr ein kleines Flattern im Herzen, immerhin war er nun eine gute Zeit weg vom Kloster, jedoch war die Welt sooooooo interessant und er wollte auf jeden Fall eine ganze Menge mehr sehen!
„Ich weiß gar nicht, was du hast, mir schmeckt es wirklich ganz ausgezeichnet!” Der bisher unbekannte Retter meldete sich zu Wort und unterbrach Ark, in seiner Rede. Er stellte sich als Beauregard Null vor, schien aber viel lieber Beubo genannt zu werden. Ist auch verständlich, Beubo war ja auch ein Name! Und er nannte den Goldhaarigen seinen Freund… Ark war den Tränen nahe, endlich mal jemand hier, der ihn nicht anschaute, als wäre er zu hart auf den Kopf gefallen!
Er schien mit Tanith irgendwie befreundet zu sein… Das bedeutete er kam auch aus den Gefängnis? Wurde er da auch festgenommen, als die Bürger festgenommen wurden? Aber etwas war da…
„Verhörmeister? Vengard? Nie von ihm gehört.“ Scheinbar war das wie ein Stichwort für Lala: Sie begann ihn ein paar Takte zu sagen, zeigte ihm schnell ihre Wunden und bevor sie dazu kam, sie zu erklären, schoss dem Jungen kurz ein Gedanke durch den Kopf: Der Arm sieht so aus wie damals, als Kas beim Tiefsprung das Seil nicht erwischt hatte. Im Terrakloster trainierte man ohne Netz, weswegen Trainingsunfälle nicht selten waren, jedoch sollen auch sie den Charakter schulen. Deswegen hatte er ein ein merkwürdiges Verhältnis zu Wunden.
Was ihren Vortrag anbelangte: Wieso konnten Menschen wie sie nur so leben? Ark kannte vielleicht nicht jeden in der Stadt, aber es gab den Bäcker, die Frau am Lebensmittelstand, es gab Gringoire, es gab die Wachen und so viele andere Menschen und sie alle konnten doch auch so überleben… Er verstand es nicht, er verstand es einfach nicht und er weigerte sich, Menschen generell als schlecht anzusehen! Vielleicht hat jeder seine Probleme, aber es ist doch nicht so, dass sie Spaß daran hätten, andere Leiden zu sehen.
Jedoch… zum Ende hin sagte sie etwas, was all diese Gedanken fortblies: Sie wollte ihm wegen Eru helfen! „Du kannst sie finden?!“ Er stand schlagartig auf und griff sie hart am Kragen, jedoch merkte er, was er gerade tat und ließ die Hand locker, zog sie zurück: „Tut mir Leid.“ Er verbeugte sich: „Warte kurz, ich hole es kurz heraus!“ Damit kramte der Mönch unter seinem Panzer in eine Tasche und holte ein gefaltetes Stück Papier heraus, welches er entfaltete und ihr gab. Die Ränder waren sehr abgenutzt, es war eine Zeichnung, die er selbst angefertigt hatte. „Ihr Name ist Eru, sie kommt wie ich aus dem Terrakloster und ist vor zwei Jahren in den South Blue gekommen. Ich habe ihre Spur bis Viktor verfolgt, aber Frollo meinte da, dass er mir helfen würde, diese zwei Jahre Abstand zu überbrücken, da er ja mit der Weltregierung ist und somit Dinge aus der ganzen Welt erfährt. Wenn du aber etwas weiß, wäre ich sehr dankbar, bisher gab es nur solche Kommentare wie ‚So etwas habe ich in meinen gesamten Leben nicht gesehen.’ oder ‚Ich bin mir sicher, dass ich das erkannt hätte.’ oder aber auch ‚Hätte ich nie übersehen können.’!“ Ark betonte die Worte so, wie sie ihm gesagt worden sind, aber er wusste nicht, dass die Befragten die Qualität seiner Zeichnung infrage stellten, Ark wiederum hielt sie für ein echtes Meisterwerk und konnte darauf Eru in ihrer gesamten Pracht erkennen.
Lala legte das Gesicht in Falten und schaute sich das Bild mit verengten Augen an: „Könnte schwerer werden als gedacht… Eru? Kein Nachname?“
„Wieso haben hier alle Nachnamen?“, fragte Ark verwundert zurück.
„Verstehe… Ich schaue was sich machen lässt.“ Damit reichte sie ihm das Bild zurück, welches er sanft faltete und zurücksteckte.
“Ist eigentlich irgendjemandem außer mir die Situation klar?“ Sie fuhr ihre Tirade weiter und sprach von Sündenböcken… Sind das Ziegen oder Schafe? Und wieso „Sünden“? Auf jeden Fall würde ich das Tier mal gerne sehen, vielleicht bringt es geschlachtet eine ganz neue Note ins Essen… und vielleicht… vielleicht… das stärkste Gericht der Welt! Jeder der genau hinschaute, konnte erkennen dass beim Wort „Sündenböcke“ Arks Augen zu leuchten anfingen, nicht unähnlich einem Lichtstrahler.

Ark wippte leicht auf seinen Fersen, als er zusah, wie die ehemals Gefangenen ihre Sachen wiederbekamen. Irgendetwas war hier unklar, irgendetwas lief hier falsch und er wollte es endlich lösen. Jedoch wusste er nicht genau, wo er anfangen sollte, weswegen er diese Ungewissheit hatte.
Aber einige Sachen waren klar, deswegen schritt der Mönch nun zu Beubo und verbeugte sich vor ihm: „Noch einmal: Ich bin Ark aus dem Terrakloster! Und du hast mein Leben gerettet oder eher: Du hast deines riskiert um meines zu retten! Ich habe viele Schulden schon gemacht, aber dies ist die Größte! Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es mir und wenn es nicht zu viel verlangt ist… darf ich mitkommen? Ich kann nicht nach Eru oder dem stärksten Gericht der Welt suchen, solange diese Schuld noch aussteht!!!“ Er verbeugte sich noch mehr.
Ja, er hatte eine ganze Menge gutzumachen und das hier wog tausendmal schwerer als alles was sonst passiert war… sich in eine Horde von Piraten zu stürzen, fast sich den Schädel zu spalten… auch wenn die anderen geholfen haben sollen, war es in Arks Augen nichts im Vergleich zu dem, was Beubo getan hat. Und deswegen wollte er ihm helfen.
 

Yukiko

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Die Frau hatte ein klein wenig das Gefühl, dass ihr niemand zu hörte. Als dann auch noch Akataja anfing das gleiche in gekürzter Version Tanith gegenüber zu sagen, wurde sie in ihrer Vermutung noch einmal bestätigt. Nachdem sie sich dann kurz eingemischt hatte schlug der Schwertkämpfer vor, dass er Ark holen würde und Tanith und Yukiko Beubo holen sollten. Nun kamen sie wenigstens einmal ganz langsam weiter in die richtige Richtung. "die Einsicht kommt besser spät als nie.... wobei ich eher auf Nie gewettet hätte...." zum Glück konnte sie sich dieses Kommentar noch verkneifen, wobei ihr vermutlich sowieso niemand zugehört hätte. Jetzt stand sie nur noch mit Tanith da, mit welchem sie schon kurz vor Akatajas auftreten gesprochen hatte. Irgendwie war er zum einen der einzige welcher ihr anscheinend zuhörte und zum anderen war er der einzige bei dem sie das Gefühl hatte weder gegen eine Wand zu sprechen noch nicht verstanden zu werden. Man konnte sagen er war der angenehmste aus dieser Gruppe bisher, wobei man auch sagen musste das es keine Kunst war, dass zu erreichen. Einer war leichtgläubiger und unvorsichtiger als der andere, in einer rosaroten Welt, was jetzt aber nicht direkt hieß, dass sie die anderen nicht leiden konnte.
Er meinte ob sie sich wohl einen neuen Schwertkämpfer suchen sollten, er hätte die bedenken, dass dieser mitten im nächsten Kampf einschlafen würde. Die Frau konnte sich bei dieser Vorstellung ein Lachen einfach nicht verkneifen. Dann sagte der Schütze noch, dass sie jetzt wohl am besten ihren Irgendjemand holen sollten bevor er etwas Dummes anstellt und dann holte sie Luft zum Antworten. "Wenn das mit dem Einschlafen des Schwertkämpfers das einzige Problem ist was noch auf uns zu kommt haben wir ausnahmsweise einmal Glück" Während sie das aussprach, flog ihr Blick kurz in die Richtung von Beubo, welcher ziemlich direkt neben dem Lagerfeuer saß und sie wusste gleich, da wollte sie nicht hin. "Hol du Beubo ich schau mal wie wir hier am besten raus und dann weg kommen." Und nach diesen Worten drehte sich Tanith in die eine Richtung und Yukiko in die andere Richtung. Wen könnte sie am besten Fragen um an Informationen zu kommen?
Patrick sollte sich doch eigentlich in diesen Gängen auskennen und außerdem hatte er doch gesagt, dass er Beziehungen hatte die er spielen lassen konnte, sollte die Gruppe ihm helfen an die Unterlagen zu kommen und seine Tante zu holen. Also machte sie sich auf den Weg zu Patrick. „Patrick?! Können wir kurz reden?“ fragte sie als sie bei ihm ankam und eine Hand leicht auf seine Schulter gelegt hatte. Der junge nickte nur kurz und entschuldigte sich bei der Person mit der er bis gerade eben gesprochen hatte, bevor er seine volle Aufmerksamkeit auf Yuki lenkte. „Wie kommen wir hier raus und gibt es mehr als einen Ausgang?“ fragte sie ohne Umschweife, das war nicht die feine englische Art, aber unhöflich konnte man es ja auch nicht zwingend nennen. „Naja entweder der direkte Weg, Richtung Hafen oder einen der verworreneren Wege, von denen der ein und der andere in ……“ plötzlich unterbrach er seine Erklärung und schien konzentriert nach etwas zu hören und dabei schien er nicht der einzige zu sein, denn es wurde verdächtig Still in der Halle.
Erst jetzt hörte Yuki das bedrohlich näher kommende klappern von Metallrüstungen und das schien genau aus den zwei großen Wegen zur Halle zu kommen, das Problem war es kam aus beiden Seiten, saßen sie jetzt in der Falle? „ZEBRAMATSCH“ brüllte plötzlich jemand durch die Halle, die Zimmerfrau hätte die Stimme dem Harlekinkapitän zugeordnet aber eine Garantie darauf geben konnte sie nicht. So wie es den Anschein hatte war das ein Codewort, denn plötzlich schien sich alles in Bewegung zu setzen. Die Frau konnte am Rand der Halle gerade noch sehen wie ein Stein von einer Person gedreht wurde und an der Decke über dem Eingang fielen große Steinbrocken herunter, welche den Eingang verschütteten, auf der anderen Seite passierte das gleiche. “Wer auch immer diese Gänge entwickelt hat, er hat an alles gedacht oO“ schoss es ihr durch den Kopf bevor ihr Gedankengang von Patrick unterbrochen wurde. „Hol die anderen, wir müssen aus den Gängen raus.“ Das nächste murmelte er eher zu sich selbst „wo war nur diese Falltür?“. Yukis Blick wanderte in der zwischen Zeit zu der Stelle wo Tantith und Beubo standen und ein Stück daneben fand sie auch Ark und Akataja. „TANITH, BEUBO, AKATAJA, ARK!“ Schrie sie in ihre Richtung und winkte sie parallel mit einer Hand zu sich her, das war ihre Art die anderen zu holen. Doch sie sollte Unterstützung bekommen Lala, welche in ungefähr der gleichen Richtung stand entdeckte Yuki und Patrick und ging auf die Jungs zu und packte Beubo und Akataja und zog sie ein Stück mit. Die Frau mit dem Kopftuch warf noch einmal ein Blick in die restliche Meute, welche immer weniger wurde, überall öffneten sich Falltüren oder neue Geheimgänge in dem Geheimgang wo langsam aber sicher alle Leute aus der Halle verschwanden.
Und im nächsten Moment verschwand der Boden unter ihren Füßen und mit einem „AAAAH“ flog sie kurz bevor ihre Füße wieder einen harten Untergrund unter sich bekam. Hustend, wegen dem ganzen Staub, wedelte sie in der Hocke mit ihrer Hand um halbwegs atmen und etwas sehen zu können, Patrick hatte wohl den Mechanismus für die Falltür gefunden und Yuki hatte die Falltür entdeckt. „Achtung wir kommen runter!“ dröhnte Patricks Stimme ein wenig höher und die Frau drückte sich mit dem Rücken an die unebene Wand und tastete sich an eben dieser entlang um aus dem Weg zu kommen. “das meinte er mit einem der anderen Wege?!“ So beeindruckend, diese mechanismen und weiteren Geheimgänge für die Handwerkerin waren, so sehr hätte sie darauf verzichten können diesen Geheimgang von innen zu betrachten. Er schien schon lange nicht mehr benutzt worden zu sein, überall hingen Spinnnudeln.
 

Akataja

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/was ist passiert?/ Eher Akataja sich versehen konnte wurde er gepackt und dann fiel er. „Sind alle hier?“ das war die Stimme des Narrenkapitäns „so nahe sind sie noch nie gekommen.“ „wo sollen wir jetzt hin?“ „bleibt ruhig, bleibt ruhig… das musste ja irgendwann passieren.“ Akatajas Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit in diesem Gang. Er spürte einen kühlen Zug im Gesicht, er nahm einen vertrauten Geruch war, Meerwasser. Der Narrenkapitän zündete eine Fackel an und sprach zu allen „Bleibt ganz ruhig… wir gehen zum Notfallsammelpunkt, dann warten wir… und im Notfall wissen ja alle: der Hafen der Wunder ist reine Herzenssache.“ Er nickte sich selbst zu „Also los, kommt.“ Dann ging der Narrenkapitän vor. Beubo und die anderen wollten ihm wohl auch gleich folgen, doch Patrick und Lala stellten sich ihnen in den Weg „ihr nicht… ihr kommt lieber hier mit.“ Sagte Lala, sie hatte auch eine Fackel dabei. „Es wird Zeit meine Schuld ein zu lösen.“ Sagte Patrick, er hielt seinen verletzten Arm „Ich bring euch von der Insel… Lala, Ich und meine Mutter verschwinden heute auch. Wir müssen erst Mal untertauchen, naja, unsere Wunden lecken... Mama wartet schon auf uns.“ „Und Wohin?“ Fragte Yukiko etwas misstrauisch „und wie?“ kam es von Tanith „erst mal müssen wir zum Hafen… da sollte alles vorbereitet sein.“ Sagte Patrick ruhig „Möglich das wir weiter draußen noch einen Handwerker brauchen… und jemanden der Navigieren kann.“ Das war Lala. Sie zeigte dann mit der Fackel in einen der Gänge „aber auf jeden Fall sollten wir hier erst mal wegkommen.“

„Keiner hier… eh… Sir?“
sagte die vor Angst wimmernde Stadtwache, die vor Vengard stand „die… die müssen uns… irgendwie gehört haben… wir haben eine halbe Stunde gebraucht um durch die verschütteten Eingänge zu kommen.“ Vengard packte den Mann am Kragen und stieß ihn zu Boden „Wie kann jeder von euch mit klappernden Rüstungen herumlaufen!? Ihr solltet euch anschleichen und Positionieren!“ die Wache keucht auf als Vengard seine Krücke auf ihre Brust setzte und zudrückte. Vengard musste an der Krücke laufen, dank vieler Schmerzmittel konnte er sich einigermaßen fortbewegen, auch wenn sein Bein immer mal wieder steif wurde.
Die Stadtwache keuchte vor Schmerz auf „Ihr seid alle totale Versager!“ bei jedem Wort stampfte er mit der Krücke auf die Brust der Wache. „Jetzt hört mir zu… ihr teilt euch auf! Durchsucht alle Häfen! Alle Spielunken und alle Verstecke von diesen Bastarden die wir kennen!“ er stampfte wieder zu, die Stadtwache spuckte dabei Blut. „Ich will diese Typen… wenn ich sie bis Sonnenaufgang nicht habe…“ er stampfte wieder auf, man hörte ein Knacken, die Stadtwache bäumte sich noch einmal auf und blieb dann reglos liegen „beeilt euch… du da hinten! Eine Stadtwache zuckte zusammen „schnapp dir ein paar andere Männer und sorgt dafür dass niemand diese Insel verlässt!“
 
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Es war ziemlich seltsam wie schnell alles plötzlich ging. Zuerst tauchten Soldaten auf, dann rief irgendjemand ein Codewort und plötzlich war der ganze Platz in hellem Aufruhr. Überall waren Geheimgänge und Fluchtwege die anscheinend für genau diesen Fall vorgesehen waren. Es dauerte nur Sekunden bis locker die Hälfte der verkleideten Piraten im Untergrund verschwunden waren und auch Beubo, Yukiko, Tanith, Ark und Akataja wurde zu einem dieser Gänge gebracht.
Instinktiv wollten die meisten ihrer kleinen Gruppe dam Kapitän der Narrenpiraten folgen, aber schnell mischte sich Lala ein und erklärte dass sie wohl besser ihr folgen sollten. Auf die Frage was sie vor hatte erzählte sie nur dass sie erstmal zum Hafen gehen würden und dass dort alles nötige Vorbereitet wäre.
Ohne Widerrede nahm Tanith das hin, es war natürlich auch nicht so dass er eine echte Wahl hatte. Seiner Meinung nach waren sie, so lange sie in der Höhle waren, dem guten Willen dieser Leute ausgeliefert. Wenn man bedachte dass sie Lala aus dem Knast geholt hatten war es zwar recht unwahrscheinlich dass die rothaarige Frau sie verriet, aber ganz wohl war im trotzdem nicht. Vielleicht lag es auch daran dass er hier unten nicht kämpfen konnte, es war eigentlich stockfinster, eng und das Licht der Fackel blendete wenn man versehentlich hinein schaute. Für einen Scharfschützen ein denkbar ungünstiger Ort.

Es dauerte einige Zeit und geschätzte drei Kilometer bis Lala ihnen endlich bedeutete stehen zu bleiben. Sie sah sich skeptisch um, ging in einen kleinen Nebengang und rief die Anderen wenig später hinter sich her. Sie stand vor einer Leiter und deutete nach oben. "Hier sind wir richtig. Die Tür dort oben kommt in einer dunkeln Seitengasse im Hafen heraus." Sie stieß Patrick an und deutete noch mal nach oben. "Du gehst zuerst, du erregst das wenigste aufsehen." Der Junge nickte nur und fing an die Leiter, so gut er mit seinem verbundenen Arm konnte, hochzuklettern.
Der Junge drückte die Falltür auf, schaute sich um und kletterte dann hinaus. Einige Sekunden wartete sie bis er die Tür von oben öffnete und ihnen signalisierte dass sie ihm folgen sollten. Tanith lies den Nahkämpfern den Vortritt, immerhin bestand die Möglichkeit dass der Jungs sich irrte und irgendwo Wachen auf sie warteten und er hatte keine Lust unvorbereitet in ein Schwert zu rennen. Das wäre eine Situation gewesen in der Akataja oder Beubo deutlich bessere Karten hatten als er selbst.
Als alle oben angekommen waren schauten sie sich um und versuchten eine kleine Sicherheitszone einzurichten. Dann wandten sie sich an Lala und schaute sie skeptisch an, sie war die einzige die wusste was als nächste passieren sollte. Während die anderen sich also den Plan erklären ließen beschloss Tanith sich eine etwas erhöhte Stellung zu suchen und sich erstmal einen weiträumigeren Überblick zu verschaffen. Er ging zu einem alten verkrüppelten Baum und begann darin hoch zu klettern.
Etwa eine halbe Minuten später hatte er es weit genug nach oben schafft um sich mit einem kleinen Sprung an die Dachkante es nächstgelegenen Hauses zu hängen und sich daran hochzuziehen. schließend nahm er sein Gewehr von der Schulter, versteckt sich hinter dem Schornstein, der glücklicherweise nicht qualmte, und schaute sich im Hafen um. Aus einer Kneipe kam gerade eine Truppe bewaffneter Wachen heraus, zu viele als dass man glauben konnte sie wären privat dort gewesen, außerdem waren sie bewaffnet. Wer ging schon schwer bewaffnet in die Kneipe?
Tanith legte sich flach auf den Bauch und kroch langsam bis zurück an die Kante des Daches um den andern zu sagen was er gesehen hatte. Er schaute zu ihnen runter und versuchte durch leises Zischen auf sich aufmerksam zu machen. "Hey, Leute! Da hinten sind grade locker ein dutzend Wachmänner aus einer Kneipe gekommen, die Sehen nicht aus als wäre sie hier um sich zu besaufen. War das eingeplant?"
 
B

Beubo

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“Also eins kann ich dir versprechen: Wenn wir hier ungeschoren raus kommen… sollten, dann kannst du mich meinetwegen bis ans Ende der Welt begleiten!”, erklärte Beubo mit gepresster Stimme Ark - er war dem Mönch noch immer eine Antwort schuldig. Ganz plötzlich hatte sich nämlich der junge Geschmacksprofi an ihn, Beubo, gewand und mit einigen tiefen Verbeugungen und anderen Floskeln darum bemüht, seine ausnahmslose Dankbarkeit darüber Kund zu tun, dass Beubo ihm, Ark, das Leben hatte gerettet. Beauregard selbst hatte sich darüber im Grunde keine weiteren Gedanken gemacht, was unter Umständen aber auch daran liegen mochte, dass er sich der ernsten Lage nicht zu einhundert Prozent bewusst war…
Zuerst wusste Beubo also überhaupt nicht, was er auf Arks plötzliche Anfrage, ihn und somit auch Tanith begleiten zu dürfen antworten sollte - schließlich kannte er den Jungen ja überhaupt nicht. Und außerdem konnte sich Beubo nicht vorstellen, dass ein so junger Mensch, scheinbar noch um vieles jünger sogar als er selbst, wirklich gut bei zwei sich auf der Flucht befindenden Typen aufgehoben sei. Zu Beubo Glück oder auch Unglück, je nach dem, musste sich der Retter in Spe jedoch nicht sofort rechtfertigen, denn von einem Moment auf den anderen gerieten alle Piraten in kontrollierte Panik und wuselten wie vom wilden Affen gebissen und mit mindestens genau so einem Zahn durch die großen Hallen des unterirdischen Hafens - ein geheimes Codewort alarmierte die Freibeuter, dass ihr Versteck aufgeflogen war!
Es ging alles sehr schnell: Patrick, Lala und der Harlekinkapitän bereiteten in Windeseile einen Fluchtweg für die Gruppe vor und ehe sich Yukiko, Akataja, Ark, Beubo und Tanith versahen, schlichen sie auch schon wieder durch einen engen unterirdischen Tunnel, um, wie könnte es auch anders sein, eine erfolgreiche Flucht abzuliefern. So hatte sich Beubo seinen Aufenthalt in Noträdamm ganz sicher nicht vorgestellt, als er mit Tanith hier vor Anker ging…
“Das nennt man dann wohl vom Regen in die Traufe!”, meckerte Yukiko immer wieder auf dem gemeinsamen Weg durch den Fluchtunnel und Beubo fragte sich, ob dieses Mädchen wohl immer so zynisch drauf sein mochte. “Proagressiv.”, flüsterte Beubo erklärend mit geschürzten Lippen an Akataja, der direkt hinter ihm schlich und nickte in Richtung Zimmernsfrau. Yukiko, die wiederum unmittelbar vor Beubo trottete, zischte sogleich ein gereiztes “Klappe dahinten!” und trat Beauregard auf den linken großen Zeh! Es tat nicht sonderlich weh, aber Beubo verstand die Botschaft, so oder so, und unterließ es für den Augenblick, die Situation durch Smalltalk auflockern zu wollen.
Schließlich erreichte die Gruppe nach kurzem hastigen Marsch den Ausgang des unterirdischen Ganges und nach kurzer Beratung zwängten sich Beubo und Akataja, gefolgt von Ark und Tanith als erste aus dem engen Loch im Straßenboden, das den eigentlichen Aus- und Eingang des geheimen Korridors markierte. Tanith zögerte nicht lange und erklomm kühn einen alten, knochigen, scheinbar schon abgestorbenen Baum und bezog auf diese Weise schließlich eine Art entfremdetes Krähennest - zweifellos, um sich einen Überblick von der näheren Umgebung verschaffen zu können. “Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass es in der ganzen Stadt kaum Bäume gibt? Was ein Glück, dass gerade hier einer steht!”, stellte Beubo nachdenklich fest aber lediglich Akataja antworte mit einem knappen “ja”. Dann erklärte Patrick auch schon gleich folgendes: “Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Hafen. Euer Bot liegt doch dort, oder? Beubo?” Beauregard, der Tanith aufmerksam beobachtet hatte, ließ von seinem Freund ab und bestätigte schnell : ”Ja. Ja, ich meine, es ist nicht wirklich groß, aber, ja, immerhin.” Sehr gut. Mama und ich werden hier zurecht kommen, aber euch Bande werden wir noch am Hafen verabschieden. Ihr also alle aufs Boot und ab dafür!” Ark war einverstanden, Beubo auch und Akataja schwieg, schien allerdings auch nichts an dem Plan auszusetzen zu haben. Jedoch protestierte Yukiko über alle Maßen - verständlich, sie war die einzige der Gruppe, mal ganz abgesehen von Ark, die nichts angestellt hatte und somit wirklich unschuldig war!
"Hey, Leute! Da hinten sind grade locker ein dutzend Wachmänner aus einer Kneipe gekommen, die Sehen nicht aus als wäre sie hier um sich zu besaufen. War das eingeplant?", das war Tanith, der unverhofft von seinem Ausguck herab rief. Beubo zuckte bei dem dringlichen Tonfall seines Kameraden zusammen und starrte in die Dunkelheit der Nacht hinaus: „A-ach du Donner. Und was jetzt?“ Akataja zögerte nicht lange und zückte den merkwürdigen Griff seiner Waffe : “Wir kämpfen.“ Die pure Überzeugung in der Stimme des Schwertkämpfers, dass es jetzt einfach keinen anderen Weg mehr gab, außer sich zu wehren um davon zu kommen, beeindruckte Beubo sehr. Er wünschte sich in diesem Augenblick, er wäre sofort so cool an Taniths Warnung herangegangen - wäre souveräner gewesen! „Okay… lasst uns so schnell wie möglich an der Bande vorbeikommen!“, bestätigte Beubo ehe er es sich anders überlegen konnte und auch so lautstark, dass Tanith ihn zu hören vermochte, „Aber wehe einer murkst die Typen ab, dann bekommt er es mit mir zu tun! … Sorry Yuki‘, heute ist wohl einfach nicht unser Glückstag…“ In Beubos zittriger Stimme schwang sowohl seine aufkommende, adrenalingepeitschte Abenteuerlust mit, als auch sein echtes Bedauern, dass es für die unschuldige Zimmerfrau so beschissen lief bisher.

Gary hatte schlechte Laune, eigendlich hatte er sich heute vorgenommen, mit seiner kleinen Tochter etwas vorzulesen... Doch jetzt musste er statdessen Arbeiten und er hatte auch ein kleines Bisschen Angst - allerdings weniger vor den gesuchten Ausbrechern, als vor Vengard. Unter keinen Umständen wollte er den Verhörmeister noch weiter erzürnen, in dem gerade seine Truppe ebenfalls nicht mit Sucherfolgen aufwarten konnte… Schon seit wie es ihm vorkam Stunden durchkämmte der kleine Trupp von Soldaten, zu denen auch Gary gehörte, die Straßenläden Noträdamms oder besser gesagt, eben all jene Geschäfte, die zu so später Stunde noch geöffnet hielten. Mit anderen Worten: Garys Trupp durchkämmte die Kneipen und Pubs, ob sich die gesuchten Verbrecher dort eventuell verstecken mochten. Und auch wenn die Leute in besagten Läden auch sehr kooperativ und freundlich waren, hatten die richterlichen Wachen keinen Erfolg verzeichnen können. Immerhin ein paar Hinweise hatte der Trupp um Gary sammeln können, doch scheinbar ging keiner von diesen über das Aussehen der gesuchten hinaus. Allen voran ein Junge namens Beubo und seinen Kumpel Tanith Sagitar schienen ein Paar der Marinesoldaten besonders im Verdacht zu haben, doch bisher hatte man diese beiden Gestalten nicht wieder zu Gesicht bekommen…
Gary schmunzelte. Kichernd stupste er seinen Marschpartner an, während der gesamte Trupp erneut erfolglos einen ruhig gelegenen Pub verließ: „Mann, hast du schon mal von einer Mama gehört, die ihr Kind Beubo nennt? Stell‘ dir vor "Beubo, Essen ist fertig!" "Beubo, mach auch schön dein Beuerchen!“ Garys Kompane schenkte ihm einen herzhaften Lacher und winkte ab: „Der kann doch nichts dafür, wie er heißt. Ist doch auch egal, wir müssen ihn finden und Dingfest machen, sonst können unsere Bürger nicht mehr ruhig schlafen.“ Gary nickte und fasste sich gleich wieder - Richter Frollo hatte die Soldaten der Suchtrupps darüber aufgeklärt, wie bösartig und gefährlich die Feinde seien. Da war es doch gut zu wissen, dass er, Gary, auf der Seite der Beschützer stand, auf der Seite der guten.
„Vorsicht!?“ stieß plötzlich jemand an vorderster Position des Truppenzuges hervor und ächzte völlig außer Atem, als er zu Boden ging! Gary stockte der Atem, denn er konnte überhaupt nichts erkennen - aus irgend einem Grund waren auf einmal beinahe alle Straßenlaternen gelöscht worden. „Uargh!“, stöhnte es links von Gary und ein weiterer seiner Kameraden wurde mit roher Kraft zu Boden gedrückt, nein, es hörte sich so an, als spanne man seinen Freund regelrecht in einen riesigen quietschenden Schraubstock ein. Squiiiik! Sprrrrroing!
Gary und die anderen überlegten nicht länger sondern stießen auseinander. Irgendjemand oder irgendetwas attackierte die Soldaten, Garys Kameraden und sie mussten etwas unternehmen - und das schnell! „Schnell, zu dem Licht!“, befahl der Truppenführer und Gary konnte selbst in der Dunkelheit der Nacht erkennen, wie sein Anführer auf die einzige noch funktionierende Straßenlaterne zeigte. Kaum hatten die Soldaten den Befehl verarbeitet und verstanden, dass sie im hellen eine bessere Chance haben würden, sich zu wehren, ja, ihren Feind überhaupt erst einmal auszumachen, rannten sie auch schon los!
Gary erreichte das scheinbar rettende Licht als einer der ersten und zückte sein kurzes Breitschwert, bereit, sich zu verteidigen und dem mysteriösen Angreifer zu zeigen, wozu die Soldaten Noträdamms im Stande waren, wenn es darauf ankam. Doch plötzlich Peng! Über den Köpfen der überrumpelten Männer knallte die Straßenlampe durch und Glassplitter und heißes Wax rieselten auf die Köpfe Garys und seiner Kameraden. Jemand hatte all die Laternen also zerstört, sie praktisch kaputt geschossen!
„Vormation A!“, befahl der Kapitän des Trupps und die übriggebliebenen Soldaten, so auch Gary, stellten sich koordiniert aneinander auf und bildeten auf diese Weise den Buchstaben A. Ihnen allen war unwohl zu mute, denn sie waren offensichtlich in einen Hinterhalt geraten und mussten sich nun wider hinauskämpfen.
Gary zitterte vor Aufregung und er hatte jetzt wirklich Angst! Zwei seiner Kollegen, seiner Freunde, hatten diese Bastarde - wer immer der oder die Angreifer auch sein mochten - schon besiegt und Gary würde dem Feind dieses schon heimzahlen, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekommen würde! „Uff!“, genau neben Gary stöhnte ein weiterer Soldat schnaufend auf und seine Siluette sah aus, als würde der Mann der Länge nach in den weichen Sandboden gedrückt werden! „U-u-u-unmöglich!“, fluchten die anderen und auch Gary blieb der Mund offen stehen, er schnappte nach Luft! Selbst in der Dunkelheit konnte der Soldat erkennen, dass auf den Schultern seines Kameraden eine gekrümmte Gestalt hockte und die seltsamen Geräusche, die an einen Schraubstock erinnerten, gingen von diesem Wesen aus! „Dämm!“, schrie Gary und wollte das entsetzliche Ungetüm mit seiner Klinge erschlagen doch bevor der kalte Stahl die schreckliche Kreatur erreichte, sprang das fürchterlich nach verfaultem Obst stinkende Wesen einfach so gleich mehrere Meter hoch in die dunkle Nachtluft und verschwand somit aus dem Blickbereich Garys!
„Naaaaeeeiin!“, kreischte ein weiterer der Soldaten und Gary drehte sich sofort zur einem Freund herum, um ihm zur Seite zu stehen aber er war zu spät: Der Soldat hatte den Zweikampf verloren und lag nun zu Füßen einer hünenhaften Gestalt, deren unmöglich langen Haare bedrohlich im Nachwind wehten. Gary erkannte auch hier wieder nur die schwarze Siluette des Angreifers, doch selbst Im fahlen Mondlicht konnte er das blitzen einer metallenen Schneide ausmachen, die unmöglich von Menschenhand geschaffen sein worden konnte - geschweige denn geführt! „Dämm!“, entfuhr es Garys Kapitän, „Was ist das nur für eine Waffe! Du Monster!“ jetzt setzte der Kapitän zum Angriff an, doch im selben Augenblick huschte aus den Schatten eine weitere der Kreaturen hervor und zauberte seinen einen Arm so fantastisch schnell so unglaublich lang, dass sie mit Leichtigkeit den Truppenführer auszubremsen vermochte, indem die Alptraumgestalt ihm ihren stabähnlichen Finger genau auf das Brustbein schleuderten!
Jetzt waren nur noch Gary und ein weiterer seiner Freunde übrig, alle anderen Soldaten hatten die Nachtdämonen ausnahmslos besiegt. „Wer… was seit ihr!“, wollten die beiden Soldaten wissen und richteten ihre Schwerter auf die beiden Monster vor ihnen. Zur Antwort packten sie starke Hände an den Köpfen, zerrte an ihren Haaren und eine Hexe schrie sie an: „Wir sind genervt!“
Klong!
Die Kreatur, welche sich von hinten an die Soldaten herangeschlichen hatte, stieß die Köpfe von Gary und Partner zusammen und das so fest, dass sie beide ihr Bewusstsein verloren.

 
 

Ark

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Ark betrachtete Yukiko, als sie Beubo auf den Fuß trat und fragte sich, ob sie immer ihre Launen offen zeigte. Im Grunde war das kein schlechter Zug, aber irgendwie war sie anders… anders als die Frauen im Kloster und auch anders als die Frauen, die er da draußen bisher gesehen hat. Vielleicht ist das eine Sache, die sie auf ihrer Heimatinsel gelernt hatte? In seinem Blick lag reine Verwunderung, auch war ihm die gesamte Lage etwas… Dann trat er aus dem Loch heraus und schaute sich um.
Aber schnell zum Boot… Im Grunde fühlte er sich etwas schuldig, so hatte doch Frollo ihn unter seine Fittiche genommen… „Ja, gehen wir… Aber bevor wir ablegen, brauche ich noch etwas zum Schreiben!“ Zumindest das konnte er tun, oder? Frollo Bescheid geben und um Verzeihung bitten! „Nebenbei…“, wisperte er zu Beubo: „Wo soll es eigentlich hingehen?“ In Der Beziehung war er ziemlich ahnungslos und auch wenn das Ziel direkt keinen Unterschied machte…
„Hey, Leute! Da hinten sind grade locker ein dutzend Wachmänner aus einer Kneipe gekommen, die Sehen nicht aus als wäre sie hier um sich zu besaufen. War das eingeplant?" Das war Tanith mit dem Gewehr.
Während Beubo zögerte, war Akataja vollkommen überzeugt, doch dann gab der Braunhaarige ein… Einverständnis? Keinem wehtun… halt, halt, halt, da lief etwas falsch!
Irgendwie hatte Ark gerade das Gefühl die Seite gewechselt zu haben. Das hatte er irgendwie nicht bedacht, als er Beubo bat, ihn in ihre Gruppe aufzunehmen und dieser Umstand fühlte sich leicht… ekelhaft an. Wieso musste er nun gegen die Leute vorgehen, mit denen er vor kurzem zusammengearbeitet hatte?! „Irgendwie läuft hier etwas schief…“, murmelte er in sich hinein.

Ark war hinter einer Häuserwand und erklomm diese gerade… der Speer auf dem Rücken, die Rüstung an und den Kopf in den Wolken… Wie kann das nur passieren…? Ich will doch eigentlich nicht, ich meine, sie machen doch nur ihren Job, oder? Das war es eigentlich auch schon. Sie machten ihre Arbeit und der Mönch… wollte Beubo helfen und es würde ihm nicht helfen, wenn er wieder gefangen genommen wird. Er ist kein schlechter Kerl… Akataja hatte behauptet, er hätte ermordet, Tanith sieht auch nicht zimperlich aus… Yukiko dagegen scheint… Kratzbürstig? Widerspenstig? Eigen? Irgendetwas in der Richtung. Aber sie war nicht gefährlich… naja, schon, aber irgendwie anders gefährlich als Tanith.
Mit diesen wirren Gedanken stand er auf dem Dach und sah, wie gerade Beubo seinen Zug machte. Dann musste er mehrfach blinzeln… wurden gerade Beubos Schritte größer? Er trat an die Dachkante und verengte die Augen um es genauer zu sehen… Manche Dinge konnte man nicht wirklich kommentieren. Aber… Was… ist das?! Vollkommen ungläubig starrte der Junge auf Beubo, der irgendwie… anders war… Etwas war mit ihm… Ich sehe nur seinen Schatten, dass muss ein Streich sein! Er selbst positionierte sich so, dass er von der anderen Seite unbemerkt abspringen konnte und somit seinem Ziel auflauern würde… Er war wie eine Dschungelschlange. Nicht daran denken, nicht daran denken, nicht daran denken… Ohne eine Ahnung, was genau mit Beubo los war und wieso nun diese unheimlichen Geräusche von ihm kamen, versuchte er sich im Schatten zu halten und zu warten. Aber er atmete ungewohnt schwer, wartete bis die Lichter ausgingen und… verpasste sein Timing.
„Dämm! Was ist das nur für eine Waffe! Du Monster!“, jetzt waren nur noch zwei bei Bewusstsein, Ark hatte das meiste verpasst, aber jetzt reagierte er, sprang aus seinem Versteck und stieß die stumpfe Seite seiner Waffe dem Sprecher unters Brustbein, direkt auf dem Solar Plexus. Yukiko erledigte den Rest.
„Hfff… Hfff…“ Ark atmete schwer, teils wegen der Aufregung, teils wegen seiner Verwirrung und teils wegen der Schuldgefühle. „Tut mir echt Leid!“, raunte er den Besinnungslosen zu, während er sich mit einem Arm die Stirn abwischte. Dann wandte er sich an Beubo: „Was…“ er besah sich ihn genauer und… er blinzelte mehrfach und schaute genauer hin… „Woah!“ Ein Aufschrei war nicht zu unterdrücken. Der Mann hatte… Springfedern! Wie konnte er das vorher übersehen haben? „Sind das Prothesen?!“ Er wusste nichts von den Geheimnissen des Meeres, aber das war doch etwas seltsam…

Gringoire verließ ebenfalls die geheimen Gängen und trug ein Bündel bei sich. Er hatte es an sich gerissen, als die Narrenkönige beschäftigt waren… Es war der ganze Stolz der Stadt und sie durften nicht gestohlen werden… Komm du bloß heil daraus, Ark! Dachte er sich, als er durch die dunklen Gassen eilte… Dummerweise erkannte er sie nicht, wahrscheinlich war er gerade nachts in einer der wenigen erlesenen Teilen der Stadt, wo er doch immer vermeiden wollte, diese um die Uhrzeit noch aufzusuchen… Zumindest diese Orte. Andere Orte schmutziger Gegenden waren ihm leicht bekannter. Dämm, wo geht es hier raus?!
 

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Die Gruppe hatte es doch tatsächlich nach einem schier endlosen Marsch wieder an das Tageslicht geschafft wobei sollte man lieber sagen unter den Nachthimmel. Doch das nächste Problem ließ nicht lange auf sich warten, die Stadtwachen durchkämmten anscheinend den Hafen um nach der Gruppe zu suchen. Die Entscheidung war recht schnell getroffen, die Chaosgruppe, wie Yuki ihr Häufchen begann im Kopf zu nennen mussten die Wachen wohl oder übel ausschalten was sie auch taten.
Völlig überrumpelt von der Gruppe erlag einer der Wachen nach der anderen dem Angriff der Gruppe und Yuki haute dann den Kopf der letzten zwei noch stehenden Wachen aneinander nachdem jeder einen Teil dazu beigetragen hatte. Natürlich hatte sie ebenso wie Ark bemerkt, dass etwas mit Beubo nicht stimmte, auch in der Zelle und in der Halle hatte sie es gesehen, aber erst jetzt schien ihr das ganze wirklich bewusst zu werden. Doch deswegen gleich einen Aufschrei loslassen wie der kleine Blonde war zu viel, sie zuckte zusammen und schaute Ark kurzzeitig irritiert an. So schlimm konnte die Gruppe in der sie gerade unterwegs war irgendwie nicht sein. Natürlich war Beubo, was auch immer er sein mochte mit den Federn, seltsam und gutgläubig und ja ein ganz klein wenig war er ein Tollpatsch. Ebenso Akataja und Ark, alle ein wenig zu gutgläubig aber im Grunde waren sie doch ganz witzige Gesellschaft und schienen wenn es drauf ankam zu wissen was sie tun mussten. Und Tanith, was sollte man dazu schon großartig sagen, er war irgendwie eine art Ruhepol und jemand der auch mal kurz wartete bevor er handelte um Nachzudenken.
Ark stellte natürlich gleich die Frage noch ob das eine Prothese wäre und Yuki lachte kurz auf und behielt dann ein Grinsen im Gesicht während sie sprach auch wenn das wohl niemand sehen konnte.
„Ich bin dafür, wir gehen zum Boot und du erklärst uns dann was es mit den Dingern auf sich hat Beubo oder?“ Er schien damit einverstanden zu sein denn es kam ein „alles klar“ zurück und dann führte er und Tanith die Gruppe im Dunkeln zu dem Boot. Als sie jedoch davor standen und Yuki erkannte wie ‚groß‘ es war schüttelte sie nur ungläubig den Kopf. „Und du glaubst dass wir alle 5 in diese Nussschale rein passen? Ich mein ohne dass sie in 3 oder 4 hundert Metern sinkt“ es war ein klein wenig ein belustigter Unterton zu hören, doch meinte die Frau diese Frage ernst.
Es war bisher nur pures Glück, dass sie noch nicht auf neue Wachen getroffen sind und noch niemand die anderen Wachen gefunden hatte, zumindest dem Anschein nach. “Ok, auch wenn unser Flummi meint, dass das ganze wirklich gut gehen würde, das Boot ist langsam…. Zu langsam….. wenn ihnen….uns….. jemand folgt hätte er uns sofort eingeholt und auch versenkt ….. das wird sowieso noch so ein Problem für sich werden, am besten wäre es wenn uns niemand folgt @.@ dass man auf einer Flucht so viel bedenken muss….. irgendwie ätzend“ dachte sich die schwarzhaarige bei sich und rieb sich Gedankenversunken mit der Hand am Hals.
Es dauerte zwar ein paar Sekunden aber dann dämmerte ihr eine neue Idee. Sie war doch selbst mit einem Schiff auf die Insel gekommen, klar nicht mit ihrem Schiff aber indirekt schon, es war das Zimmermannschiff ihrer Arbeit. Naja und es wurde zwar für die Handwerker zum Reisen genommen, aber eigentlich gehörte es ja mehr ihrem Vater als ihrem Chef. Ihr Vater würde sie schon nicht anschwärzen wenn sie sich das Schiff nahm. Immerhin wäre es auf jeden Fall groß genug um alle sicher zu transportieren und außerdem war es top in Schuss. Was hätte man auch anderes erwarten können von einem Schiff, auf dem Zimmermänner und eine Zimmerfrau segelten.
Auch wenn es nicht riesig war für fünf müsste es gut reichen, immerhin kamen sie zu 8 hier an, wenn sie richtig mit gezählt hatte.
„Wie wäre es wenn wir das Zimmermannsschiff nehmen?“ fragte sie ohne Vorwarnung in die Runde, ohne darauf zu achten welche Unterhaltungen oder sonst was sie gerade unterbrach. Wie hätte sie auch darauf achten sollen, sie hatte nicht beobachtet bzw. realisiert, was die anderen taten während sie ihren Gedanken nachgehangen hatte. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir trockene Füße behalten würden, wäre auf jeden Fall größer….. sofern niemand hinterher kommt um uns zu versenken <.<…..“ Die Frau blickte mit einem etwas schiefen Grinsen in die Runde. „Oder bin ich die einzige die eine Abneigung gegen die Vorstellung hat zu fünft auf der Nussschale zu reisen in der Hoffnung dass sie hält?“ nun ja es war nicht ihre Entscheidung und wenn die anderen sagen würden Nussschale würde sie wohl auch nichts mehr einwenden….. immerhin konnte sie ja schwimmen….. aber da war immer noch das Problem mit dem folgen. Man müsste die anderen Schiffe irgendwie blockieren, das Steuer so manipulieren, dass sie nur im Kreis fahren konnten, aber wie sollte das gehen ohne dass nicht gleich ein Zimmermann merkte was faul an der Sache war und es einfach in wenigen Minuten wieder behob?
 

Akataja

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Auch wenn kein Blut an seiner Klinge hing, reinigte Akataja sein Schwert mit einem Tuch, nachdem sie diese Wachen besiegt hatten. /Das Ganze war nicht in Ordnung… wir hätten sie nicht im Dunkeln von hinten angreifen dürfen…/ er sah zurück zu den Wachen. /Das war definitiv ein Suchtrupp… und wenn sie sich nicht zurück melden wird man sie suchen./ er steckte das letzte Stück seiner Klinge zurück in seinen Mantel „wir benötigen mehr Zeit…“ seine Stimme klang ruhig und berechnend. Er zog die bewusstlosen Körper in eine dunkle Gasse hinter einige Mülleimer /das bringt uns vielleicht einige Minuten… und jetzt?/ Er sah zurück zu den Anderen.


Der immer noch als Narr verkleidete Gringoire irrte schon fast panisch durch die Straßen, sein geschnürtes Bündel hatte er fest an sich gedrückt, seine Finger umklammerten es, als ginge es um sein Leben.
Nach dem die Aufregung der Flucht und der ganzen Kämpfe abgeebbt war merkte der Barde erst wie kalt es war. Er zweifelte an seinem Verstand, was wollte er hier? Wollte er nicht einfach nur sein lange vorbereitetes Theaterstück über die Bühne bringen? Zudem war es dunkel und nur wenige Leute waren unterwegs und wie durch ein Wunder hatte er noch nicht mal eine der Stadtwachetruppen getroffen. Er sehnte sich nach seiner Harfe und seinem kleinen Büro und während ihm kalte Schauer über den Rücken jagten vermisste er auch das kleine Feuer in seinem Kamin.
Als er um eine Ecke bog stieß er mit jemanden zusammen, wäre beinahe sogar umgekippt „lern erst Mal gehen zu Trottel!“ wurde er unhöflich angeschnauzt. Als die Gestalt einfach weiter ging hing ein schwerer Rauchgeruch in der Luft, ein wenig fruchtig, vielleicht teurer Tabak? Jemand aus dem Wohnviertel des Richters? Jemand den er kannte und der ihn verpfeifen wird?
So viele Fragen.
„Einfach schnell zur Kirche.. die Glocken abgeben und nach Hause…“ ermutigte er sich selbst. Durch diesen simplen Plan wieder etwas gefestigt rappelte er sich schnell wieder auf und lief schnell weiter. Er konnte ein Licht sehen, vielleicht endlich die Hauptstraße?
Nein, es war nur eine weitere Gasse, in dieser Gasse sah er jedoch mehrere vertraute Gesichter. Zuerst Carmen, die junge Frau mit der Ziege, sie musste einen Ausweg aus der Kirche gefunden haben und wollte wohl zum Hafen der Wunder. Das zweite bekannte Gesicht ließ Gringoire das Blut in den Adern gefrieren, es war Vengard. Und er sah nicht nur schlecht gelaunt aus, sondern auch noch irgendwie krank. Er war blass und seine Augen blutunterlaufen, seien Zähne waren gefletscht und Schweiß rann über seine Stirn. Er hatte Carmen am Kragen gepackt und im Licht der Fackeln der Stadtwachen drückte er sie an eine Mauer und griff nach einer kleinen Axt an seinem Gürtel „erwische ich also wenigstens einen von euch…“ murrte er gerade. Aber Gringoire trat dazwischen „hey, halt! Lass sie runter, sie gehört zu mir… sie ist meine… Cousine!“ Vengard zögerte nicht lange, er packte auch gleich Gringoire am Kragen „und dann noch ein Verräter… Narrenkleidung, so wie die Piraten…“ „Ich bin Schauspieler… das… das sind unsere Kostüme, ich schwöre, bitte lassen sie uns runter.“ „Kostüme? Soll ich lachen? Mir ist gar nicht nach Lachen Gringoire... und was haben wir hier?“ er ließ Carmen einfach fallen und entriss dem Barden sein Bündel „Hätte ein Schauspieler sowas dabei?“ er riss das Bündel auf und ein Haufen Orangen kam ihm entgegen gerollt und fiel auf den Boden „Was zur…?“

„Ihr könnt die Nussschale vermutlich gut als Beiboot behalten.“ bemerkte Patrick als er zu der kleinen Gruppe trat. Beubo schien etwas enttäuscht zu sein wegen dem Boot.
Patrick hatte einen großen Sack bei sich „hier… das sollte euch ein wenig helfen.“ Er stellte den Sack seufzend ab. Als er den Sack los ließ, sah man das er bis obenhin voll mit Orangen war „Nur für den Fall, das keine Vorräte an Bord sind.“ Akataja trat kurz darauf mit zu ihnen, er war verwundert weil er Lala nicht mehr sehen konnte, sie musste verschwunden sein bevor sie sich um die Wachen gekümmert hatten. Er sah sich das Schiff an, über das geredet wurde /mit diesem Ruderboot würden wir nicht weit kommen… vielleicht einer allein, aber fünf Leute? Unwahrscheinlich./ Aka wirkte jedoch wesentlich optimistischer als er das Schiff der Handwerker sah. Er war schon lange zur See gefahren und kannte sich mit Schiffen aus, zumindest soweit ein Soldat der Marine das brauchte. /In einem guten Zustand… groß genug ist es auch, aber vielleicht etwas zu auffällig für eine Flucht/ er schüttelte den Kopf /aber wir haben wohl keine große Wahl… aber da ist noch etwas anderes./ er drehte sich zu den anderen um „Bei dunkler Nacht zu navigieren ist schwierig und die Seefahrt durchaus gefährlich, zudem sitzen uns bald die Schergen des Richters im Nacken.“ „Ihr braucht auch nicht weit kommen.“ Sagte Patrick da gleich „weiter im Süden ist ein altes Schmuggler versteck, nur ein Riff mit einer kleinen Höhle, leicht zu übersehen und ein gutes Versteck. Hier diese Karte führt euch hin, dort seid ihr erst mal sicher.“ Er reichte die Karte gleich Beubo, irgendwie schien er der vertrauenswürdigste und irgendwas sagte dem Jungen, das dieser Mann hier vermutlich am besten wäre um den Weg anzugeben. Patrick sah jedoch nur in fragende Augen, auch die anderen schienen eher überfordert damit „ihr… ihr könnt doch navigieren und Seekarten lesen, oder?“ „Ich mache das lieber.“ Saget Akataja und nahm den Jungen gleichzeitig die Karte ab „trotzdem kommen wir wohl nicht weit.“ „Macht euch darüber keine Sorgen… ich sagte doch, ich schaffe euch hier sicher raus. Meine Tante Lala kümmert sich gerade um alles, und morgen Abend treffen wir uns in dem Schmugglerversteck um den Rest zu regeln, ihr wisst schon, Vorräte, Seekarten, Trinkwasser, was man eben so braucht wenn man auf der Flucht ist.“


Viele Touristen, die in die Stadt kamen, fragten sich wie die Leute, die in der Nähe der Kirche wohnten Nachts schlafen konnten. So schön die Glocken von Noträdamm auch klangen, sie würden den Bewohnern wohl den Schlaf rauben. Es war einfach, zum einen waren die Leute an das Gebimmel gewöhnt und zum zweiten wurde die Glocke ab Mitternacht nur noch einmal geschlagen und nur die große Glocke. An diesem Tag jedoch, um 0:45 erklangen alle Glocken der Kirche und sie waren sehr laut. Der Richter wurde davon aus dem Bett gerüttelt. Verärgert riss er sich die Schlafmaske von den Augen und blickte hinaus zur Kirche. Er hörte den Klang der Glocken, den Klang aller Glocken von Noträdamm.


Der Ohrenbetäubende Lärm der Glocken schallte durch die Straßen, Vengard ließ von Carmen und Gringoire ab und sah zu seinen Wachen „Los, alle zur Kirche!“ der Klang der Glocken verursachte Hämmernde Schmerzen in seinem Kopf, der von den Schmerzmitteln ganz benebelt war. Bei der Kirche war irgendwas los? Riefen die Mönche um Hilfe? Waren die Piraten dort?

Lala klopfte ihre Pfeife an der Gartenmauer der Kirche ab „Rauchen ist ungesund, aber in Nächten wie diesen muss das einfach sein… außerdem habe ich noch ganz andere Sorgen.“ „Trotzdem… bin ich immer noch verwirrt.“ Erklärte der junge verschlafene Mönch, der bei ihr stand. „Hey, ihr habt doch eure bescheuerten Glocken wieder.“ Lala klang nicht gerade begeistert, vielleicht dachte sie an die vielen Berry, die die Glocken ihr gebracht hätten „Also läutet die verflixten Dinger so laut wie möglich.“ Sie seufzte und machte sich wieder auf zum Eingang. Dabei schulterte sie einen Seesack „Und hier ist alles drin, was zu dem Kid gehört?“ „Du solltest lieber hier bleiben.“ Ermahnte sie die warme alte Stimme des Obermönches „ich glaube dir tatsächlich dass du unserem jungen Bruder Ark helfen willst, aber ich befürchte du befindest dich auf dem falschen Weg und du siehst gar nicht gut aus.“ Lala fühlte sich auch nicht gut, zwar hatte sie ihre Kanonen wieder und konnte auch etwas essen, aber trotzdem war sie erschöpft. „Keine Sorge Väterchen, ich kriege das schon hin.“ Dann lief sie wieder in die Schatten, nur wenige Minuten bevor die ersten Stadtwachen eintrafen.
 
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Beubo war eindeutig zu weichherzig. Er wollte diese dämlichen Wachen wirklich ausschalten ohne sie zu verletzen oder zu töten, dass er sie damit alle in Gefahr brachte weil die Typen die er schonen wollte sicherlich keine solchen Bedenken hatten sie zu töten schien er völlig zu vergessen bzw. zu ignorieren. Da Tanith aber, wenn er niemanden erschießen oder verletzen durfte nicht viel machen konnte beschloss er für bessere Bedingungen zu sorgen, und wenn de Wachen sie nicht sahen waren das deutlich bessere Bedingungen für sie. Er legte sich die Patronen zurecht, zielte und fing an zu feuern. Er lud die last Sound so schnell er konnte und hielt sich nicht damit auf das Pulver anständig zu stopfen oder dergleichen. Natürlich war die Präzision dadurch alles andere als zufriedenstellend, aber um die Straßenlaternen zu zerschießen reichte es trotzdem locker aus, immerhin war er kein blutiger Anfänger.
Als sie wenige Augenblicke später mit den armen Schweinen fertig waren blieb nichts weiter zu erledigen als die Flucht. Als sie dann aber bei ihrem Boot ankamen fiel Yukiko direkt auf dass sie nicht alle in dem kleinen Mistding platz hatten oder dass es zumindest verdammt eng wurde. Zu seiner Schande musste Tanith zugeben dass er nicht daran gedacht hatte dass sie nur eine solche Nussschale hatten. Für eine Flucht reichte die vorn und hinten nicht, zumindest nicht wenn einer von ihnen gern überleben wollte. Aber die Frau mit dem roten Kopftuch war nicht auf den Kopf gefallen, sie erwähnte das Schiff mit dem die Zimmerleute auf die Insel gekommen waren und dass sie ja auch damit fliehen konnten, was nebenbei auch noch ihre Überlebenschancen drastisch erhöhte. Als sie fragte ob die anderen unbedingt in dem kleinen Teil fahren wollten ging Tanith etwas durch den Kopf, er hatte zwar gesehen was Yukiko mit den Wachen gemacht hatte, aber er beschloss trotzdem sie ein wenig zu ärgern. Außerdem konnte eine ein wenig entspanntere Stimmung nicht schaden, immerhin lagen bei ihnen allen die Nerven recht blank. Also schaute er die Zimmerfrau an, verzog keine Miene und versuchte völlig gleichgültig zu klingen, was eigentlich kaum etwas änderte, wenn man davon absah dass er es diesmal absichtlich tat. "Ich könnte mir schlimmeres Vorstellen als mit einer Frau wie dir lange eng zusammengepresst in einem kleinen Boot zu reisen." Mehr sagte er dazu erstmal nicht.
Als sie wenig später das Schiff der Handwerker erreichten zeigte sich das Yukikos Plan eigentlich ziemlich gut war, das Schiff war sicher nicht das schnellste und größte hier, aber es würde seinen Dienst tun. Während Patrick und Akataja darüber diskutierten wohin sie fahren sollten überlegte Tanith wie man ihre Chancen verbessern konnte. Als irgendwann plötzlich die Glocken der Kirche anfingen zu läuten kam ihm eine Idee. Sie waren weit weg von der Kirche und trotzdem waren die Glocken fast laut genug dass sie eine normale Unterhaltung übertönten. Aber diese Ablenkung war genau das was der Schütze brauchte um seinen Plan umzusetzen, also distanzierte er sich ein wenig von der Gruppe und begann Kisten in der Nähe zu durchwühlen.
Es dauerte nicht lange bis er eine Kiste voller dreckiger Klamotten, einen Stapel trockene Bretter und zwei Fässer voller Waltran gefunden hatte. Die Klamotten stammten vermutlich von den Seeleuten eines der Schiffe die hier angelegt hatten, sie waren dreckig, fettig und eigentlich ziemlich ekelhaft, aber sie würden ihren Zweck erfüllen. Die Bretter dagegen waren absolut gerade, gut durchgetrocknet und vermutlich für Reparaturen an den Schiffen gedacht. Der Waltran war aber einfach nur Waltran, ein stinkendes, dickflüssiges und Öl. Tanith suchte sich ein paar kleine Bretter heraus, wickelte jeweils eins der dreckigen Hemden darum und tränkte das ganze dann in dem Tran. So hatte er binnen kürzester Zeit ein gutes Dutzend fackeln gebastelt und war bereit.
Als er sich der Gruppe wieder näherte griff er direkt und ohne Vorwarnung nach Yukikos Arm und zog sie ein kleines Stück zu sich. "Komm mit, ich brauch mal deine Fachkenntnisse." Ohne weitere Erklärungen ging er von der Gruppe weg und näherte sich dem Schiff das am nächsten zu ihrem ausgewählten Fluchtfahrzeug stand. Er schaute sich um und konnte, ihres mitgezählt, acht Schiffe sehen die hier im Hafen vor Anker lagen. Er gab Yukiko fünf seiner zwölf fackeln und behielt somit sieben Stück, genau so viele wie er maximal brauchte, bei sich. Dann zog er ein Feuerzeug aus der Hosentasche und schaute die Frau mit dem roten Kopftuch ruhig an. "Pass auf, es geht um folgendes: Ich will verhindern dass die anderen Schiffe hier im Hafen uns folgen. Allerdings will ich nicht das ganze Viertel anzünden, sondern nur die Schiffe die uns einholen könnten und selbst bei denen würde ich den Schaden gern so gering wie möglich halten. Schon allein damit Beubo mir nicht wieder Wochenlang auf den Sender geht was ich hier verbockt hätte." Der Schütze atmete ein Mal tief durch bevor er fortfuhr. "Auf jeden Fall möchte ich das du mir sagst welche Schiffe vermutlich schneller sind als das mit dem wir verschwinden wollen und ob es reicht wenn ich einfach nur die Segel abfackele. Wie gesagt, es geht ja nur darum dass wir unbehelligt hier wegkommen, ich hatte nicht vor hier alles niederzubrennen." Yukiko schien ein wenig Sauer dass er sie einfach aus der Gruppe gezogen hatte, aber er war sich ziemlich sicher dass sie seine Beweggründe verstand um ihm helfen würde.
 

Yukiko

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Nachdem die Frau Tanith mit einer hochgezogenen Augenbraue, auf Grund von seinem Kommentar zur Nussschale gemustert hatte, ging es auch schon weiter zu dem Schiff der Handwerker, welches eindeutig besser aussah als die Nussschale. Klar jetzt hatten sie immer noch das Problem der Verfolger, aber immerhin war es Momentan ihr einziges Problem. Akataja konnte nämlich ganz anscheinend Navigieren und somit mussten sie wenn sie Patrick richtig verstanden hatte nur bis zu einer Bucht kommen oder so etwas in der Art ohne erwischt zu werden. Während das ganze besprochen wurde überlegte sich Yuki wie sie die Verfolger los werden könnten und langsam aber sicher bildete sich ein Plan in ihrem Kopf.
Doch bevor sie dazu kam diesen zu vervollständigen packte sie plötzlich eine Hand am Arm und zog sie von der Gruppe weg. Tanith wollte ihre Fachkenntnisse und nachdem sie bei dem daneben liegenden Schiff ankamen drückte er ihr auch schon 5 seltsame Eigenkonstruktionen in die Hand. Der Schütze hatte sich ganz anscheinend auch so seine Gedanken darüber gemacht, wie sie die Verfolger verhindern sollten. Doch je länger er sprach umso unglaubwürdiger wurde der Ausdruck auf Yukikos Gesicht, er wollte von der Schwarzhaarigen wissen welche Schiffe schneller wären als das ihre, damit er die Segel von den Schiffen abfackeln konnte und er wollte wissen ob dies reichen würde und hatte schon das Feuerzeug in der Hand. Jetzt bemerkte sie auch, dass die seltsamen Eigenkonstruktionen in ihrer Hand Fackeln waren. Ihr Gesicht verfinsterte sich Augenblicklich und sie warf die Fackeln aus der Hand auf den Boden.
„Feuer! Spinnst du?!“ fuhr sie den Kerl ihr Gegenüber an, zwar in normaler Lautstärke aber ihre Stimme war höher als sonst und überschlug sich schon beinahe beim Sprechen. „Du kannst nicht sagen du willst nur die Segel abfackeln! Feuer ist nicht kontrollierbar, was wenn es auf das Holz von einem der Schiffe übergreift und dann auf ein Haus und nicht beteiligte um kommen!“ fuhr sie auch gleich weiter ohne sich eine große Verschnaufpause zu gönnen. „Außerdem würde es nur die Aufmerksamkeit auf uns lenken und alle zum Hafen führen, ein Feuer mitten in der Nacht ist ja nicht gerade unauffällig.“ Erst jetzt atmete sie einmal ruhig durch, der Schütze hatte einen nerv getroffen mit dem Feuer, das konnte der arme Kerl leider nicht wissen. Die Zimmerfrau schaute sich die Schiffe an welche da standen. Besonders Hell war es nicht, aber um eine grob Schätzung machen zu können reichte es. Zwei der Schiffe wären Definitive schneller als das ihre und bei einem dritten war sie sich nicht sicher. Aber drei Schiffe sollten machbar sein. „Ich sorg dafür dass uns nichts verfolgen kann was schneller ist als wir“
Sie packte Tanith am Arm und zog ihn zurück zu den anderen, kaum war sie dort angekommen erhob sie auch gleich wieder die Stimme und ließ den Schützen los. „Wir sollten los ….. macht ihr doch schon mal das Schiff abfahrbereit, ich bin gleich wieder da…“.
Als sie zu Ende gesprochen hatte, erntete sie zwar ein paar verwirrte Blicke, weil ja niemand wusste was sie vor hatte, sie ließ aber keinerlei Zeit für Einspruch sondern ging sofort an Board von dem Schiff, hob drei kleinere Eisenstangen auf, welche auf dem Schiff herum lagen, wie so viel anderes Material, sprang auf die Reling und sofort darauf mit einem Köpfer ins Wasser.
Es hatte einen ganz klaren Vorteil, die drei Schiffe die ihnen gefährlich werden könnten, standen direkt neben dem ihren, so war wenigstens der Weg nicht so weit. Sie tauchte zum ersten der Schiffe und auch gleich hinunter zum Ruder, sie sah im Wasser fast nichts was ihr die Arbeit ein wenig erschwerte, aber sie schaffte es trotzdem nach kurzer Zeit mit der ersten Eisenstange und ein bisschen roher Gewalt das erste Ruder zu blockieren. Ihre Idee war recht simple, wer nicht steuern konnte, könnte sie auch nicht verfolgen und wenn es geklappt hatte wie sie wollte, würde das Schiff bis einer die Sabotage wieder aufhob nur im Kreis fahren. Natürlich würden sie früher oder später darauf kommen, was los war aber es könnte ihnen genug Zeit verschaffen um außer Sichtweite zu sein. Sie tauchte wieder auf und holte Luft nur um das gleiche bei den anderen zwei Schiffen zu machen.
Als sie dann nach kurzer Zeit fertig war schwamm sie zurück, zog sich an Land und schüttelte sich kurz, ihre Klamotten waren schwer geworden, weil sie sich mit Wasser voll gesaugt hatten aber damit hatte sie schon gerechnet. Yuki betrat das Schiff, die Shinin war soweit, dass sie aufbrechen konnten „starten wir?“ fragte sie in die Runde und schaute wie weit die anderen waren.
 
B

Beubo

Guest
“Das sind keine Prothesen. Cool , was?” Beubo strahlte übers ganze Gesicht, “Nein, ob du es glaubst oder nicht, ich habe von einer Teufelsfrucht gegessen! Ich kann von mir selbst behaupten, ich bin fortan ein Spiralenmensch - ich kann meinen Körper in Spiralen verwandeln und spannen und federn und eben all‘ den Kram, den Sprungfedern eben so können!” Beubo demonstrierte Ark anschaulich, wie er seine Schienenbeine zurückverwandelte und umgekehrt. Das wiederholte Beauregard einige Male und mit jedem weiteren Morph quietschte der junge Mönch mindestens genau so erfreut auf, wie es Beubo auch selbst ohne Zweifel war.
Kaum hatten die beiden zu Ende gespielt, belehrte Yukiko die Gruppe, dass es wohl keine so gute Idee sein würde, mit einer solch großen Gruppe das vergleichsweise winzige Boot Taniths und Beubos zu besteigen. Das stimmte Beauregard natürlich sehr traurig, denn ihm bedeutete das hölzerne Gefährt schon etwas - immerhin gehörte es seinem guten Freund und Lehrmeister Maurice Mysik aus von Korallendorf. Allerdings verstand er auch, dass die Schiffzimmerfrau Recht hatte. Mit einer solchen Nussschale würden sie es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht einmal aus dem Hafen hinaus schaffen, ohne zu kentern. “Also gut, Yukiko? Ich finde deinen Vorschlag, äh, dein Angebot, uns mit deinem Schiff aus der Patsche zu helfen echt… na ja, nett!? Ich bin dafür! Äh, Yukiko?” Die junge Frau war aus Beubos Sichtfeld verschwunden und hatte sich scheinbar ganz von der kleinen Versammlung um Beubo und Ark entfernt. Ehe Beauregard mündlich danach fragen konnte, wo sie denn nur abgeblieben sei, drängte sich Patrick in den Mittelpunkt und wollte Beubo eine Seekarte in die Handdrücken. Diese nahm zum Glück jedoch sofort Akataja an sich und erklärte sich bereit, die Navigation an Bord zu übernehmen. Beubo verschränkte die Arme vor der Brust, atmete jedoch erleichtert aus: “Puh, danke. Vielleicht kann ich ein Fischerbötchen steuern, aber von Seefahrt habe ich eigentlich keine Ahnung. Auf Noträdamm kamen wir wohl nur heil an, weil wir abgeschleppt wurden.” Ark, Akataja und Patrick glotzten Beubo gleichermaßen nicht verstehend an, weil er so aus dem Zusammenhang gerissen erklärte. Darauf hin errötete Beubo etwas und gab hastig noch hinzu: “Was ich damit sagen will: es ist echt cool, dass du uns noch ein Bisschen zur Seite stehst, Aka. Mit dir als amtlichen Navigator kann ja dann überhaupt nichts mehr schiefgehen, oder?” Beubo lachte. Ein ehrliches Lachen, wenn es auch viel mehr an eine art mittleren Hustenanfall erinnern mochte.
Jetzt drängte Yukiko, die plötzlich wieder bei der Gruppe stand zum Aufbruch. Alle drehten sich sofort aufmerksam zu ihr um. Wahrscheinlich hatte jeder von ihnen inzwischen schon begriffen, dass man die Zimmerfrau besser nicht gegen sich aufbringen sollte… “Mensch, Tanith, wo hast du gesteckt? Toll, wie du die Lampen zerschossen hast! Ein Schuss, ein kill, sozusagen.” Beubo zielte mit seinen Zeigefingern wie mit Pistolen auf Taniths Bauch und zwinkerte ihm zu. Außerdem imitierte er das Durchziehen eines Stechers, indem er seine Daumen in rascher Folge zucken ließ. Ark gluckste wieder doch von Taniths Mimik ließ sich seine Freude ob Beubos spaßigen Kompliment nicht wirklich ablesen - sollte er dieses überhaupt so aufgenommen haben.
PLATSCH!!
Oh Scheiße, Yukiko ist ins Wasser gefallen!?”, Beubo erschrak auf das heftigste und klammerte sich ängstlich den Kopf, “Großer Gott sie wird ertrinken!? Es ist so dunkel und kalt und überhaupt! Los! Los! LOS!?” Beubo war drauf und dran ihr hinterher zu springen aber zum Glück schritt Akataja im letzten Moment ein. Der Schertkämpfer grabschte Beauregard und schrie in an: “Bis du irre, mit deinen Teufelskräften machst du keinen einzigen Schwimmzug!” Ark half Akataja den beinahe schon abgetauchten Spiralenmann wieder auf den Steck hinaufzuwuchten während Tanith einfach nur kopf schüttelnder Weise daneben stand.
“Starten wir?”
Es war Yukiko. Sie war wohl auf und stand nun vor Beubo, der zusammen mit Ark und Akataja auf ausgestreckt und auf dem Bauch am Boden lag - sie waren alle drei bei dem Hochwuchten Beauregards schließlich umgekippt. Die Zimmerfrau blickte peinlich berührt auf sie hinab und seufzte. Dann wandte sie sich an Tanith und zeigte dem Schützen, wo das Schiff am Pier angeschlagen war. Dass ihr Kleidung von oben bis unten durchnässt war, schien sie knallhart, wie sie nun einmal war, erst einmal zu ignorieren. “Jawohl.", antwortete Beubo viel zu spät und auch Akataja meldete artig, dass er bereit war abzureisen. Jedoch erst, als Beubo ihn sanft in die Seite stieß, wahrscheinlich war der weißhaarige genauso überrascht und verwirrt gewesen, bzw. abgelenkt wie er selbst im entscheidenden Augenblick. “Scheiß Männlein-Weiblein-Kiste, was?”, flüsterte Beubo und Akataja schien zu verstehen - dieses Mal grinste er sogar ein Bisschen. Nur Ark stand ein wenig auf dem Schlauch, doch Beubo versicherte ihm schnell, dass schon alles in Ordnung sei und bedankte sich auch gleich noch einmal bei seinen beiden Rettern für ihr schnelles Handeln.
“Los jetzt!”, keifte Yukiko gereizt vom Schiffsdeck aus und sofort sprangen die drei Jungs auf, um Tanith beim Abbinden der Taue zu helfen.
Es dauerte nicht lange und das Schiff war tatsächlich ablegebereit.
Tanith hatte den drei anderen außerdem inzwischen erklärt, was Yukiko dazu veranlasst hatte, ins Hafenwasser zu springen. Bei dieser Gelegenheit berichtete Akataja zudem, dass er die besiegten Wachmänner in einer dunklen Ecke verstaut hatte und wieder einmal bewunderte Beubo seine beiden Kameraden für ihre Weitsicht: “Sehr gut, ihr Jungs seit spitze!” Und dann war es soweit: Zuerst kletterte Ark an Deck, mit einer grazilen Einfachkeit, wie Beubo es noch nie zuvor bei jemanden gesehen hatte. Vermutlich war der kleine Mönch sehr fit, wenn es um solcherlei Dinge ging? Beubo würde ihn ganz bestimmt schon bald einmal aushorchen, was dies betraf… Dann erklomm Tanith das Schiff und schließlich Akataja. Dieser hatte sich noch einmal höflichst und scheinbar zutiefst betroffen von Patrick verabschiedet.
Dann war Beubo an der Reihe. Er warf seinen Seesack hinauf und bat gleichzeitig darum, jemand möge diesen doch auffangen. Dann überlegte er noch kurz, ob er Yukiko vielleicht überreden sollte, Maurices Nussschale mit zu nehmen… irgendwie. Doch er kam zu dem Entschluss, dass das Wohl aller, also die Flucht vor der Gefahr viel wichtiger war, als ein einfach kleines Bötchen. Also entschuldigte sich Beubo im Geiste bei seinem Lehrmeister und versprach gleichzeitig, eines Tages für Ersatz zu sorgen. “So,”, kündigte Beauregard mit gemischten Gefühlen an und drehte sich noch einmal zu dem alleine zurück gebliebenen Patrick um. Auch der freundliche Spiralenmensch wollte sich ebenfalls noch persönlich von dem Jungen verabschieden, immerhin hatten sie für ihn und Lala alle ihr Leben riskiert. Doch plötzlich Zosch! Erfuhr Beubo einen kräftigen Stoß gegen seinen Hals! Eine riesige Hand umklammerte seine Kehle, dass es weh tat und eine raue Stimme zischte “Hab. Ich. Dich!” Vengard drückte noch einmal besonders fest zu und schleuderte Beubo dann mit aller Kraft hinaus in das dunkel der Nacht.
PLATTSCH!!
 

Ark

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„Teufels… was?“ Hier als Erklärung: Teufelsfrüchte waren absulte Gerüchte, Seemannsgarn würden die meisten sagen, die ihr Leben lang auf einer Insel gewohnt haben. Die Chance in einem Blue jemanden mit Teufelskraft zu begegnen war sehr, sehr gering. Nun stellt euch vor, ihr wärt nicht nur die meiste Zeit auf einer Insel gewesen, sondern selbst dort von dem, was man Zivilisation nennen könnte, abgekapselt gewesen… an einem Ort wo Körper und Geist gestählt wird… wird man sich da Seemannsgeschichten erzählen? Manchmal schon, aber eher die haarsträubensten mit Gestalten wie Davy Jones. Also hatte Ark sein ganzes Leben lang noch nie von Teufelsfrüchten überhaupt gehört.
Aber mal ehrlich: Beubo machte Spiralen aus seinen Beinen, Sprungfedern! War es da verwunderlich, dass er einfach mit strahlenden Augen darauf starrte und erfreut quietschte, wenn wieder so eine Verwandlung kam? Teufelsfrüchte… wo kann man sie kaufen… wenn sie dir erlauben so etwas zu machen, müssen sie echt stark schmecken, also vielleicht zum Ansüßen geriebene Teufelsfrucht statt Zucker nehmen? Man konnte bei vielen Gerichten etwas rote Apfelschale anstatt Zucker nehmen, um eine gewisse Note reinzubekommen, bestimmt ging das auch mit Teufelsfrucht. Echte Kenner würden natürlich erkennen, dass es eine saudumme Idee wäre, weder schmecken Teufelsfrüchte, noch sollte man sie kochen, aber für Ark war es wie ein großer Schritt zum stärksten Gericht der Welt! Belassen wir ihn dabei… vorerst.
Während der Mönch, vollkommen in die Welt der Kochkunst versunken, sich gerade ausmalte, wie genau es wäre… PLATSCH! Beubo regte sich auf, wollte hinterherspringen, aber Akataja hielt ihn auf… “Bist du irre, mit deinen Teufelskräften machst du keinen einzigen Schwimmzug!”, etwas ahnungslos, half er aber dem Silberhaar, Beubo wieder hochzuhieven. Wahrscheinlich können Spiralenmenschen nicht schwimmen… zumindest war es schwer vorzustellen, wie die Spiralen alleine dabei irgendwie was anderes als im Weg sein sollen.
„Hauruck!“ mit einem Ruck, zogen die beiden Beubo wieder aus dem Wasser und stürzten dabei um: „Hihihi.“ Ark kicherte etwas, weil es sich irgendwie gut anfühlte… nicht das auf dem Boden sein, eher etwas anderes… nicht wirklich Greifbares.
Als Yukiko das Startsignal gab, benahmen sich aber Beubo und auch Akataja merkwürdig… Nun, sie war durchnässt und das war nicht gut, sie konnte sich erkälten… aber wieso dann… „Keine Sorge, ist gut so!“, versicherte ihm der Braunhaarige schnell, während Ark sich aber immer noch fragte, warum sie so… komisch gerade drauf waren.
Dann folgte die Erklärung… Ruder festgeklemmt… Ark nickte, als würde er es verstehen, aber sein Wissen um die Schiffsfahrt war bestenfalls grottig, er wusste vom Steuerrad und dachte sich einfach, sie müsste das festgeklemmt haben. Hört sich nach einen gelungenen Streich an: „Ich gehe dann mal vor.“ Ark rannte zum Schiff hin, auf dem sie fliehen wollten, sprang ab und hielt sich an der Rehling fest, hob sich mit beiden Händen dann hoch und landete damit auf dem Deck: „Alles sicher hier… sehe keinen.“ Auch war hier kein Licht. Dann kletterte er am Mast hoch, das wollte er schon immer tun, das durfte aber nur der Ausguck: „Ich bin der Ausguck!“ Wie ein Kind und bevor jemand etwas anderes behaupten konnte, kraxelte er immer weiter nach oben.
Für ihn war das einfach, er ist schon viele Felswände und Bäume hochgeklettert, deswegen sah es auch natürlich aus, während er sich selbst darauf nichts einbildete. Und als er oben war… schaute er zur Stadt… Er hatte oft auf den Dächern des Klosters oder auf einem Balkon des Palastes Noträdamm bei Nacht gesehen, selten sah es aber so schön aus… irgendwie hat er sich hier sehr wohl gefühlt.
„Hm?“ Was ging da unten vor… jemand hielt Beubo am Hals gepackt… „Wer ist der Kerl?“, fragte Ark sich selbst, während er nach unten stierte… kannte er nicht. Und Beubo sah gerade etwas… Und da flog er auch schon, mitten ins Wasser, mehrere Meter vom Hafenrand entfernt. „Was für ein Wurfarm!“ Der Fremde rieb sich die Schläfen, während er etwas murmelte… Ark dagegen schaute sich nach Beubo um… „Müsste er nicht…“ Halt… Spiralenmenschen konnten nicht schwimmen, also…
Ohne mit der Wimper zu zucken, rannte Ark auf dem Quermast in die Richtung und sprang dann ab… um mit einem Köpper im Wasser zu landen, die Kälte des Wassers biss stark in seine Haut, Blasen waren überall und während er mit Hamsterbacken voller Luft mindestens drei Meter unter Wasser war, suchten seine Augen in der Trübe Beubo… Ein Fisch müsste man sein. Er tauchte tiefer, aber jemanden hier zu finden war fast unmöglich… er war sich sicher, die Stelle gleich erreicht zu haben, wo Beubo untergegangen war, aber er wird doch wohl nicht einfach senkrecht nach unt… „Grbbllll…“ Scheinbar doch, zumindest den Blasen nach. Holerö, das ist praktisch!
Ark packte seinen Lebensretter am Kragen, um ihn erst einmal festzuhalten, dann legte er einen Arm unter dessen Schultern… Und ich dachte, der Mensch kann auf dem Wasser gleiten… Tatsächlich schien Beubo schwerer als das Wasser zu sein, da er wie ein Stein unterging… Langsam arbeiteten sich die beiden nach oben vor oder eher, Ark arbeitete, während Beubo Blasen abließ. Vermaledeit, ich sehe oben kein Licht… War es, weil es dunkel war? So konnte der Mönch nicht den Abstand zur Oberfläche schätzen… langsam keimte leichte Panik in ihm aus, aber Beubo war hier am Ertrinken, weswegen er nicht anders konnte als… „Wroaaaaa!!!“ Blasen stiegen auf, Endspurt und zwar solange, bis sie oben waren!
Langsam wurde es im Kopf trübe… und leicht… leicht… und dunkel… dann durchfuhr es ihn wie ein Speerstoß, die kalte Luft und der süße, süße Sauerstoff… „Haaaa!“ Ark keuchte erleichtert auf und er hatte Kopfschmerzen aufgrund des Luftschocks, aber selten war Atmen so wunderlich kostbar… Er schaute Beubo ins Gesicht, welcher aber einfach reglos war… seine Augen bewegten sich, er begann zu atmen, aber anstatt das Wasser auszuspucken, rann es langsam aus seinem Mund… Als ob er keine Kraft hätte: „So einen miesen Schwimmer habe ich nie erlebt… Bei Gelegenheit… huah… bringe ich dir das bei!“ Er war vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und hatte sogar den Fremden vergessen, er schwamm einfach so gut wie es ging mit Beubo zum Hafenrand und kletterte mit diesem Gewichtspaket die Seeleiter herauf… „Also wirklich… gleich sind wir wieder an Land.“ und sah dann einige Soldaten, die die Farben der Stadt trugen und den Fremden, welcher mit hasserfüllten Blick zum Schiff starrte… sie alle trugen Fackeln und Ölflaschen bei sich. „Bei genauerer Überlegung…“
 
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