Aktuelles

Das Gasthaus zum „Stinkendem Eber“

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
In Lohen gab es kaum besondere Orte in denen die Menschen sich entspannen konnten. Wozu auch, waren ja nur einfältige Bauern die da lebten. Am Hafen von Lohen gab es ein Lokal, na ja eigentlich ist es ehr ein herunter gekommenes Pub, in dem sich die geschundenen Bauern nach der Arbeit etwas entspannen konnten. Oder kurz gesagt – eine Kneipe wo man sich nach der Arbeit voll laufen lassen konnte.
Dementsprechend sah es darin auch aus. Diese Bar hatte schon wesentlich bessere Tage gesehen. Die Wände waren beschmiert von den Piraten und Wachen die hier ein und aus zogen. Sachen wie: „Ich war hier“ oder „In Winkeln ist gut pinkeln“, kann man in der reizenden Bar an der dreckigen und verschmierten Wand entziffern. Selbst die Barhocker, Tische und Stühle sind total kaputt und zerfetzt. Der Barkeeper ist auch nicht das schönste Gesicht, was man sich am Abend wünscht. Er ist ein fetter alter Mann mit Glatze und einem gekringeltem Schnurrbart. Bis heute fragen sich die beiden Gäste wie er Drinks mischt mit nur einer Hand. Was Piraten angeht, hat er echt Erfahrung. Er ist selbst mal einer gewesen was man ihm auch ansieht. Baldoon, so ist sein Name, erfüllt so ziemlich jedes Piratenklischee. Ein Holzbein rechts, eine Augenklappe links, und eine Hand fehlt ihm auch noch. Zu allem Überfluss hat er einen Papagei auf der Schulter, der nicht wirklich reden kann, sondern ehr wie eine unheimliche Blechdose klingt. Dazu fliegt er gern durch das Pub und penetriert die Gäste…
Die Gäste sind übrigens meist kranke, verletzte oder von der Ehefrau angenervte Bauern. Immer mal verirren sich die Wachen von Lohen dorthin oder jämmerliche Marinesoldaten. Ganz selten schlagen sogar Piraten auf… Was sich hinter den Cocktails wirklich verbirgt, hinterfragt man am besten gar nicht. Das einzig schöne ist die Kellnerin, allerdings ist es doch etwas verstörend wenn die attraktive Dame den Mund auf macht und eine tiefe männliche Stimme dabei herauskommt... unheimlich.
Kurz gesagt: Das Gasthaus zum „Stinkendem Eber“ ist …
Alles andere als ein „Gasthaus“ und man sollte dort lieber keinen Fuß hinsetzen, wenn man die Wahl hat.
(Was für ein Marketing.)
 

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Wieder ein langer harter Tag überstanden. Elisa war heute tatsächlich um vier Uhr in der Früh aufgestanden, weil es einen Notfall gab. Ein Mann hatte es wirklich geschafft sich mitten in der Nacht von einer schwangeren Kuh halb zertrampeln zu lassen. Verdammt noch mal. Wie oft hatte sie denen erklärt, dass sie nicht im Dunkeln zu den Kühen gehen sollten… Na ja. Der Kerl hatte es zum Glück noch rechtzeitig aus dem Weg geschafft. Eigentlich hatte sie ja Mitleid mit den teilweise ungebildeten Bauern. Die meisten waren tatsächlich so ungebildet, dass sie einfach nur Mist bauen und sich halb verstümmeln. Der Tag war ebenso. Den ganzen Tag über musste sie sich um die kranken und verletzten Bauern kümmern, wie jeden Tag. Davon gab es ja schließlich mehr als genug in Lohen. Während sie unterwegs war, hatte sie des Öfteren die Gerüchte der Bauern aufgeschnappt. Sie sprachen über eine Widerstandsbewegung in Lohen gegen den König und seine Macht kämpfte. Wie gern Elisa das auch getan hätte… Allerdings war sie noch immer in der Zwickmühle… Wenn sie sich dem anschloss, hatte sie wohl das Problem, dass sie ihren Job aufgeben musste… und wenn nicht würde sie wohl immer auf dieser Drecksinsel fest sitzen und immer der Arzt dieser Bauern sein…
Nach wie vor war Elisa auf dem Heimweg. Völlig in Gedanken versunken saß sie auf ihrem Fahrrad und das Rad wackelte hin und her. Der Wind kitzelte in ihren Haaren … und auch in der Nase. „Hatschoo!“ Genau das war die Sache auf die Luca gewartet hatte. Elisas Körper veränderte sich und Luca war wieder dran.
Das erste was er tat war natürlich: Kippe an. Einmal zog er gelassen an der Zigarette und begann das Fahrrad in die andere Richtung. Sofort raste er los in Richtung seiner geliebten Bar. Der Weg war zum Glück nicht so weit und Luca befestigte das Fahrrad an seiner Laterne.
„Hatschoo!“ Wieder veränderte sich der Körper des Mädchens. Na ja, nun war sie hier. Sie öffnete die Tür. Die Spielunke sah genauso aus wie immer. Besoffene und sogar teilweise verletzte Menschen saßen dort. Elisa war das ja gewohnt. Gestresst und müde wie sie war, setzte sie sich an den Tresen und klopfte auf ihn.
Zu ihrem überraschen tauchte Baldoon sofort auf und brachte ihr ein Bier. „Heut mal nicht Luca?“ Elisa schüttelte den Kopf und nippte an ihrem Bierkrug. Die Blechbüchse… Pardon, der Vogel begrüßte Elisa mit einem blechern klingendem „Hallo.“ Sie winkte dem Vogel zu und stellte das Bier ab. „Und was gibt’s so neues?“ Baldoon blickte sich um und beugte sich zu ihr vor. „Siehst du die faulen Kerle dahinten am Tisch? Das sind die von der ach so tollen Widerstandsbewegung…“ Elisa folgte seinen Andeutungen. Wie sie erwartet hatte. Die die sich als die große „Widerstandsbewegung“ ausgaben, waren nichts als reiche Schnösel. „Sind nicht die Richtigen schätz ich.“, sagte sie und nippte am Bier. Na ja, zumindest hoffte sie das. Sie wollte nicht, dass die Widerstandsbewegung daraus bestand, denn ganz heimlich glaubte sie wirklich daran. Im Gegensatz zu vielen Bewohnern. Die Meinungen waren da geteilt, dass wusste Elisa besonders, da sie so viel mit den Bewohnern zu tun hatte. Baldoon begann zu lachen und deutete auf andere Gäste. „Weißt du was erst richtig lustig wird? Wenn die da bemerken wer hier wer ist.“ Elisa kicherte. Der alte Barkeeper hatte ja so Recht, denn dort in der Ecke, saßen die „Polizisten“ von Lohen. Das würde sicher noch ein spannender Abend werden. „Ich bereite mich auf spaß vor.“, sagte sie und ging kurz aus der Tür. „Warte, warte. Bleib so, wer weiß was passiert.“ Er hatte Recht. Sie setzte sich wieder an ihren Platz und trank in Ruhe ihr Bier weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Beubo

Guest
Obgleich es stickig und feucht in dem kleinen Raum war, dachte Tubalcaine Alhambra nicht daran, sich sein Sakko auszuziehen.
Schon den ganzen Nachmittag über hockte der ‚Dandy’ in dem muffigen Hinterzimmer einer seiner Stammhafenkneipen, dem ‚Stinkenden Eber’, und war damit beschäftigt gewesen, seinen Gegenüber im Black-Jack zu schlagen. Immer wieder wieselte der Blick von Tubalcaine’s Mitspieler mal hier hin, mal dort hin, während er sich mit einem schmutzigen Lappen dicke Schweißtropfen vom fast kahlen Schädel wischte.
Alhambra vermutete, dass es sich bei besagtem Stofffetzen wohl um ein Taschentuch oder ähnlichen handeln musste, doch so genau wollte er es auch gar nicht wissen…
Widerlich…
„Ich…ich nehm’ noch eine…!“, schnaubte der dicke Mann plötzlich und traktierte mit seinen tiefliegenden Schweinsäuglein beschwörend den Kartenstapel zu Tubalcaine’s linken.
„Ja, Sir, wie sie wünschen…“, antwortet Alhambra mit lässiger Stimme. Alsgleich hob Tubalcaine die oberste Karte vom Stapel und legte diese aufgedeckt in die Nähe der anderen, bereits auf dem Tisch ausgebreiteten Spielkarten.
„Es sieht so aus, als könnten sie dieses Mal gewinnen, Sir“, stellte Tubalcaine fest und ließ es absichtlich zu, dass sich ein aufmunternder Ton unter seine Stimme legte, „Schauen Sie nur, jetzt haben wir beide achtundzwanzig – noch eine Karte, ja?“
Alhambra’s Spielpartner freute sich anscheinend sehr über seine Glücksträhne und zeigte ein zittriges Lächeln.
Auch Tubalcaine legte ein Grinsen auf, jedoch freute er sich nicht über sein Kartenblatt. Vielmehr amüsierte es Alhambra, mit anzusehen, wie sich ein Mann, der bereits so gut wie alles verloren hatte, Hoffnungen machte.
Wie schon gesagt: Es war stickig und heiß in diesem kleinen Kämmerchen. Außerdem
Hatte Tubalcaine’s Spielpartner nicht gerade den Blümchenduft erfunden – er stank mindestens zehn Meilen gegen den Wind.
Aber zu sehen, wie sich dieser müffelnde, nervöse Klumpen Mensch an seine Letzte Hoffnung klammerte, nicht doch noch seine letzten Berry in einem Black-Jack Spiel zu verlieren, machte das alles mehr als wett.
„Haben sie sich entschieden, Sir? Noch ist unentschieden…? Möchten sie noch eine Karte, Sir? Sir…?“, hakte Tubalcaine nach, bis sein Mitspieler schließlich einbrach und mit ‚ja’ antwortete.
Auf diesen Moment hatte Alhambra gewartet. So ruhig und gelassen wie immer hob er die oberste Karte vom Stapel ab…und wie erwartet deckte Alhambra eine Karo-zehn auf – wie so oft hatte er zuvor einfach eine spezielle Mischtechnik angewandt und somit effektiv die Kartenreihenfolge beeinflusst…
Zugegeben, ein simpler Trick, ein einfacher Streich vielmehr, aber dennoch ausreichend, um einen Amateur wie diese Qualle zu schlagen…
Tubalcaine schnappte sich seinen Stapel Spielkarten und ließ ihn, zusammen mit dem Säckchen voller Berry und anderer Wertgegenstände, in seiner linken Sakkotasche verschwinden. „Hat mich gefreut, Sir, ich wünsche noch einen schönen Aufenthalt.“, grinste Tubalcaine und wollte gerade seinen Hut vom Tisch nehmen und sich aus seinem unbequemen Stuhl erheben, als der dicke Mann eine Pistole zog!
„Nicht so hastig, du Betrüger…!“, grunzte Tubalcaine’s Gegenüber […]

Plötzlich wurde mit einem lauten Knall die marode Tür nahe dem westlichen Tresenkante aufgestoßen! Ein fetter, verschwitzter Mann purzelte, samt eines alten Holzstuhls, mit einer unbeholfenen Rückwärtsrolle aus dem kleinen Raum heraus, welchen die aufgestoßene Tür bis eben noch verborgen gehalten hatte. Noch ehe der der Gestürzte auf die Beine gekommen war, fluchte und schrie er wie am Spieß: „Betrüger, elender!? Du Scheißkerl, ich mach dich alle! Alle, hörst du?!“ Mit diesen Worten auf den Lippen und vor Anstrengung schnaufend stützte sich der dicke Mann auf einem seiner Knie ab und drückte seinen vor Schweiß triefenden Körper, scheinbar mit all’ seiner Kraft, in einen mehr oder weniger stabilen Stand.
Viele der Anwesenden kümmerten sich gar nicht um den wütenden Fleischberg und seine Schimpfe – Stattdessen tranken Sie weiter ihre zimmerwarmen Spirituosen.
„Pardon, Mister, es sieht so aus, als seien Sie … hingefallen?“, klang eine seidige Männerstimme, auf eine mysteriöse Art und Weise gleichzeitig penetrant aber dennoch höflich, aus dem beinahe völlig im Dunkeln liegen Kämmerchen, aus welchem der fluchende Mann gepurzelt war.
Anscheinend befand sich noch jemand dort drinnen – doch bevor dieser Jemand auch nur einen Fuß in das matte Licht der Ladenbeleuchtung setzten konnte, brüllte der dicke Mann erneut wilde Beschimpfungen und richtete eine Kanone auf die Person im Türrahmen!
Nun reagierten die anwesenden Polizeistreifen: Alle vier schnappten sich den kreischenden Fleischklops auf einmal und entwaffneten ihn spielend! Zwar tobte der so eben gefangen genommene noch eine ganze Weile, doch in dem Augenblick, in welchem zwei der Wachleute ihn nach draußen geschleppt hatten, wurde es wieder vergleichsweise still in dem Lokal. Tatsächlich war es für einen kurzen Augenblick beinahe totenstill und man konnte genau hören, wie sich die mysteriöse Person, welche so arg von dem vor Wut tobenden Mann beschimpft worden war, in Bewegung setzte: Das Holz der Bodendielen knarrte leicht unter den festen Schritten des Unbekannten und als dieser dann endlich in das Zwielicht der kleinen Kammer verlassen hatte, räusperte sich Baldoon und schüttelte ärgerlich mit dem Kopf: „Hay, hay, Dandy, lass’ in Zukunft meine Einrichtung ganz! Unten bei den Seefahrerkneipen am Hafen kannst du solche Nummer abziehen, aber nicht bei mir! …bitte…?“ Das ‚bitte’ drückte sich Baldoon noch rasch heraus, als er bemerkte, dass ihn die zwei zurückgebliebenen Polizeistreifen für einen Moment lang argwöhnisch ansahen.
Der pickfein gekleidete Fremde schnalzte mit seiner Zunge, ehe er sich sein hellbraunes Sakko zurechtrückte. Dazu griff er sich geübt ans Revers und zog ein, zwei Mal daran – kaum hatte der ominöse Fremde diesen Handgriff erledigt zog er sich noch seine schneeweißen Glacèhandschuhe zu Recht. Zu guter letzt wanderte sein Griff gen Kopf, auf welchem er einen schicken Panamahut tief in das eigene Gesicht gezogen trug. Dieser schien exakt dieselbe Farbe zu haben, wie auch das Sakko oder aber die elegante, fein geschnittene Hose des adretten Mannes.
All dies geschah in nur wenigen Augenblicken und wirkte geübt und kontrolliert […]

Baldoon stupste Elisa leicht mit seinem Arm an, als er bemerkte, dass diese nicht den Blick von dem Fremden lassen konnte. Der bärtige Barbesitzer flüsterte dem Mädchen zu, während er emsig ein Glas zu polieren begang: „Tubalcaine Alhambra – Ein schmieriger Typ, kann ich dir sagen. Halt dich lieber fern von ihm, wenn du weist was gut für dich ist! Im Hafenviertel ist er bekannt wie ein bunter Hund und man munkelt, er würde auf du-und-du mit dem König sein…und seit ein Paar Tagen schon kommt er regelmäßig hier her, und vergrault mir alle meine Kunden von außerhalb. Also…du weist schon, Seefahrer und so. Er betrügt sie beim Spiel, irgendwie, keine Ahnung, ich konnte jedenfalls noch nie erkennen, wie er das macht – na ja, kann mir auch egal sein, würden seine ‚Freunde’ nicht immer im Wutanfall meinen Laden zerlegen!? … Jedenfalls kommt er regelmäßig hier her und hat immer eine Hand voll der Königlichen Ordnungshüter da im Schlepptau…“
Missmutig wanderte Baldoons Blick zu dem Tisch der Polizeistreife, an welchen sich Tubalcaine inzwischenebenfalls gesetzt hatte – der Mann im Anzug legte gerade seine Beine auf den runden Tisch. Tubalcaines sauber polierte Schuhe stachen sofort ins Auge, da sie in einem solchen Kontrast zu dem abgenutzten Tisch standen.
Lässig begann Alhambra dann auch noch zu kippeln und zog nach einer kurzen Weile einen abgegriffenen Kartenstapel aus einer Tasche seines vornehmen Sakkos. Er mischte mal auf die eine, mal auf eine andere Weise seine Spielkarten durch und schien auf irgendetwas zu warten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Gelassen saß Elisa an der Theke und nippte ab-und-an an ihrem Glas. Schon lange hatte sie einen Blick auf die Kartenspieler in einer Ecke des Lokals geworfen. Besonders dieser adrett gekleidete Herr passte nicht in das Bild dieser Kneipe. Okay, auch Elisa sah nicht wirklich aus wie eine Dame die öfter her kommen sollte. Doch da sie mit dem Barkeeper mittlerweile gut befreundet war, hatte sie immer wieder Spaß daran her zu kommen. Leider war es in der Kneipe zu laut um genaues raus zu hören, doch sie entdeckte wie dieser Kerl seinen Gegner in die Enge trieb. Der Kerl war wirklich raffiniert. In einem Pub wie diesem tauchten ab und an nur Amateure wie dieser auf die dachten sie könnten sich mit jedem anlegen. Zu Elisas Freude hatten diese auch meist nicht viel Selbstachtung und verfielen schon bei der kleinsten Niederlage ihrem nicht vorhandenen Pokerface. Allerdings würde Elisa die Leute nicht so ausbeuten wie dieser Kerl. Erstens war sie zu anständig, zweitens war das Baldoons Bar, da konnte sie nicht so einen Mist bauen. Auf Lohen gab es zwar viele ähnliche Kneipen, aber keine war so berühmt wie der stinkende Eber. Die meisten in diesem Gewerbe machten nach kurzer Zeit wieder dicht. Niemand konnte gegen den stinkenden Eber anstinken. (Hach welch Wortwitz)
Elisa hatte es tatsächlich geschafft den ganzen Krug Bier zu leeren. Sie wurde immer besser was ihre Trinkfestigkeit anging, das musste man ihr lassen. Sofort tauchte die hübsche Bardame mit den langen Beinen auf. Mit gewohnt maskuliner Stimme fragte sie Luca das übliche: „Darf’s noch was sein Süße?“ Elisa kicherte und kratze sich am Kinn. „Baldoon wird mir schon noch was geben, kümmer’ dich erstmal um unsere hohen Gäste.“ Die beiden „Damen“ kicherten und Luca fügte noch hinzu: „Übrigens, du musst dich mal wieder rasieren Süße.“ Das Wort Süße betonte sie immer besonders gern hierbei... Die Bardame kratzte sich am Kinn, nickte zustimmend und verschwand von der Bildfläche. Elisa hatte grade wirklich den Drang kurz zu verschwinden und als Luca wieder zu kommen. Eine Dame die raucht, wie sah das denn aus? Na ja, sofort rief sie nach Baldoon für ein neues Bier. Ruckzuck war es auch schon bei ihr. Mit dem Bier nagelte Baldoon der hübschen Dame wieder ein Gespräch ans Knie. Sie wusste genau was er wollte, wie immer wollte er Luca, der den Laden aufmischte damit die ganzen Spinner aus dem Lokal verschwinden würden. Luca le Voltaire war bereits in Lohen bekannt dafür, dass er sich gegen die Gesetze des Königs wehrte und dafür einsetzte, dass die Bauern mehr Rechte bekämen. Ein unbeliebter Zeitgenosse. Allerdings hielten ihn viele nur für ein Gerücht und niemand wusste so wirklich wie er aussah. Trotzdem war Vorsicht geboten. Grade deswegen musste Elisa immer besser auf sich aufpassen. In letzter Zeit musste sie oft durchgreifen, wegen dieser beschissenen Widerstandsbewegung.
Elisa rückte ihren Hut zurecht und kicherte. „Lass mich raten, und du willst von mir, dass ich mich um diesen Mister Alhambra kümmere, damit er deine Bar nicht länger zerlegt? Ach, wenn ich dafür wenigstens entlohnt werden würde Baldoon…“ Baldoon schlug mit seiner Faust auf den Tisch. Er schien gereizt zu sein, denn auf seiner Glatze rannen die Schweißperlen hinab. Wie Elisa es wollte. „Hey vergiss nicht, dass du die einzige bist die damit ungestraft davon kommen kann! Und überhaupt, reicht dir das viele Freibier nicht Fräulein?“ Elisa knackste mit den Fingern und kicherte nochmals. Mit einem Zug setzte sie den zweiten Bierkrug an und trank ihn in einem Zug leer. „Noch kann ich damit davon kommen. Hast du ein Glück, dass ich heute nicht mehr trinken wollte…“, sagte sie und verließ das Lokal. Selbst Baldoons beiläufige Bemerkung erschütterte sie nicht mal mehr. „Du trinkst doch eh nie mehr, weil du dann besoffen bist!“
Nur wenige Minuten später öffnete sich die Bartür und der junge Mann schritt, mit samt der Kippe im Mund, in den „Saal“. Luca, mit cooler Sonnenbrille und seinem allgemein überaus coolem auftreten, gewappnet, platzierte sich direkt neben den Polizisten und pustete ihnen den Qualm um die Nase. „Guten Abend die Herren. Was treiben denn so feine Leute wie Sie in einem Rattenloch wie diesem hier?“ Luca grinste breit. Dies war sein übliches Pokerface. Allgemein war er dafür bekannt nie seine Mimik zu verziehen. Selbst beim töten solle er lachen … Die Leute dachten sich da manchmal schon viel Scheiß zusammen … Wieder tauchte irgendein Mann auf, der gegen Mister Alhambra kämpfen wollte. Luca beschloss sich erstmal raus zu halten und zu zusehen. Vielleicht konnte er ja den miesen Trick hinter diesem Spiel erkennen…
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Beubo

Guest
Der von Luca so frech angehauchte Polizist kniff verbissen seine Augen zusammen und pustete den dunstartigen Zigarettenrauch mit nur einem einzigen kräftigen Husten davon: „Sag’ mal, dir juckt wohl das Fell, du Dreikäsehoch!?“
Der Kollege des scheinbar leicht zu reizenden Mannes fasste diesem beruhigend an die Schulter und als der wütende Polizist seinen Partner fragend anblickte, schüttelte dieser lediglich leicht den Kopf und meinte trocken: „Reg’ dich nicht auf, der meint’s nicht so – will nur quatschen. Einfach ignorieren. Das Bürschchen weiß schon, wie weit man gehen kann…?“
Es handelte sich mehr um eine Feststellung, als um eine Frage – keine der königlichen Polizeistreifen hätte ernsthaft damit gerechnet, dass ein Jugendlicher sich derart gegen das Gesetzt benehmen und einen Beamten blöd von der Seite anmachen würde. Zwar rumorten die wildesten Geschichten, dass es immer einmal wieder ‚taffe’ Typen versucht hätten und davon gekommen wären, doch sie alle wurden früher oder später gefangen genommen und schließlich einen Kopf kürzer gemacht.
„Hmpf!“, grummelte der aggressivere der beiden Polizeiwachen und wandte sich, wie ihm empfohlen, von dem jungen Luca ab […]
Tubalcaine Alhambra indes hatte von alle dem nicht wirklich etwas mitbekommen – zu sehr war er damit beschäftigt gewesen, seinem neuem Spielpartner die Regeln des einfachen Poker zu erklären. Wobei er sich so verständlich wie möglich auszudrücken versuchte: „…und wenn man dann schließlich seine Handkarten – das waren die, welche man in den Händen hält – aufdeckt, werden die Zahlen und Symbole darauf verglichen. Je nach dem was man für Karten auf der Hand hält, bekommt man, sozusagen, Punkte – der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Sehen Sie, so einfach ist das. Wie wäre es, ein Spielchen gefällig?“
„Ich denke schon. Ja. Von mir aus kann’s losgehen!“, antwortete Alhambra’s Spielpartner, ein junger Mann in den frühen Zwanzigern, „Aber…nur wir beide? Ich meine, nur wir beide Spielen dieses Kartenspiel?“
„Nun, natürlich macht es mehr Spaß, wenn mehrere Spieler zugleich pokern. Wie wäre es, meine Herren, möchten Sie uns nicht Gesellschaft leisten? Na?“, wandte sich Tubalcaine aufmunternd an die beiden Streifenpolizisten. Diese nickten ohne zu zögern ein und zogen sich ihre Stühle so zurecht, dass sie bequem an dem Runden Tisch platz hatten – gleich darauf teilte Tubalcaine an jeden seine ‚Starthand’ aus.
Den Kartenstapel, welchen die vier Männer für diese Pokerrunde benutzen würden, hatte Alhambra schon die ganze Zeit über gemischt. Es war der Selbe abgegriffene Stapel Karten, welchen er für gewöhnlich immer benutze, um ahnungslosen Leuten das Geld abzuzocken […]
Das Spiel lief nun schon eine ganze Weile und Tubalcaine war die ganze Zeit über am verlieren gewesen. Von Anfang an schien der junge Fremde eine Glückssträhne zu haben und auch die beiden Polizeiwachen schlugen sich gut.
Es dauerte nicht lange, bis Tubalcaine bedrückt zugab, dass er noch nie in seinem Leben einem solch talentierten Kartenspieler begegnet sei und noch viele weitere kleine Heucheleien von sich gab.
Schließlich eröffnete er seinem jungen Spielpartner, dass es ihm, Tubalcaine, wahrscheinlich einfach an Ansporn fehlen würde und er diesen sicherlich bekommen könnte, würde man um Geldbeträge spielen – der Glückstrunkene junge Mann willigte sofort ein: „Okay, wie du es für richtig hältst! Hehehehehe!“
Darauf hatte Tubalcaine nur gewartet…
Gut, gut. Es ist immer leichter, wenn sie intusiastisch sind. Sich freuen und meinen ‚Ich kann doch überhaupt nicht verlieren’ – einfach unbezahlbar…!
Tubalcaine mischte also erneut seinen Kartenstapel durch, jedoch auf eine völlig neue Art und Weise! Viel schneller und in gewisser Weise so, wie sich ungeübte Spieler nicht vorstellen können, dass man überhaupt auf solch eine Weise mischen Kann!
Der junge Mann staunte nicht schlecht, als Alhambra den fertigen Kartenstapel sachte auf den Tisch klatschte und ohne die bisher gezeigte Freundlichkeit die einzelnen Startblätter verteilte.
„Also dann, was setzen Sie, mein junger Freund?“,

fragte Tubalcaine und zeigte ein finsteres Grinsen.

Zwar hatte der junge Mann keinen Blickkontakt zu seinem fein gekleideten Kartengeber, dessen Hutkrempe war dafür schlicht zu tief in sein Gesicht gezogen, fühlte sich aber dennoch unbehaglich und gerade so, als wäre er einem Betrüger in die Falle gegangen – kein untalentierter Amateur konnte so gut und schnell Karten mischen, wie es der Mann im braunen Anzug gerade getan hatte!
„Ich…ich mach’ nicht mehr mit…!“, betonte der junge Mann schließlich und wollte gerade aufstehen, als die beiden Polizeiwachen je eine Hand auf dessen Schultern legten und ihn zurück in den unbequemen Holzstuhl drückten.
„Was setzen Sie, mein Junger Freund?“, hakte der zwielichtige Tubalcaine nach...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Es war genau wie Luca es erwartet hatte. Diese fetten schmalzigen Polizisten, die sich in dieses Dreckloch begaben, hielten sich sogar dann noch für was Besseres. Während der nicht ganz so freundliche Polizist sich grade darüber aufregte, begann Luca nur noch dreister zu werden und leicht zu kichern. „Aber, aber, meine Herren. Wir wollen doch nicht unnötig aus der Haut fahren oder?“ Luca grinste weiter und tat noch einen langen Zug an der Zigarette. Bis hin zum Filter zog er mit einem mal den ganzen Tabak zu Asche und drückte die Zigarette im Aschebecher auf dem Tisch aus. Völlig entspannt legte er den Kopf in den Nacken und pustete den Rauch nach oben. Die Polizisten waren nun gefesselt in ein Pokerspiel mit Mister Alhambra, also wurden diese vorerst ignoriert. Aber irgendwie musste Luca ja für Aufruhr sorgen… Er schaute sich um und entdeckte noch mehr Idioten, die auf die Karten des schmierigen Typen gafften. Gute Chance. Sich als etwas Besseres als andere hinzustellen, war immer ein guter Trick um betrunkene in Aggressionen zu bringen. „Wie weit man gehen kann? Nun mein Herr, dies liegt ganz im Ermessen des Menschen, der sich davon angesprochen fühlt. Es gibt Menschen, die können von null auf hundertachtzig fahren in zwei Sekunden, wo auch nur manchmal ein Wort reicht. Aber es soll auch Menschen geben, die völlig im Gleichgewicht mit sich selbst stehen, verstehen sie meine Herren? Ein cholerischer Mensch ist nur cholerisch, weil er sich selbst dazu treibt.“ Luca gab wieder dieses gehässige Kichern von sich. „Aber lassen sie sich nicht von mir stören, es macht mir spaß die einfach Psyche eines Menschen an verschiedenen Menschen abzuschauen. Sei es nun ein hochintelligenter Mensch, wie sie … oder ein harmloser stinkender Affe, wie diese dort drüben.“ Bei seinen letzten Worten grinste Luca die beiden Idioten von nebenan an. Die Polizisten ließen sich sogar einen Moment ablenken und begannen zu lachen. Scheinbar hatten diese nun gefallen an Luca zu finden. Die Tischnachbarn allerdings ließen dies nicht lang auf sich sitzen. „Was hast du da gesagt du Made?“ Einer der Männer ballte seine Hand zur Faust und wollte sie grade auf den Tisch knallen. „Aber mein Herr, was haben sie denn? Sie wollen doch den Männern nicht das Spiel hier verderben oder?“ Wieder dieses bösartige Kichern. Die beiden Polizisten lachten förmlich über die Männer. Welch überhebliches Pack. Dies schaukelte den ohnehin schon tobenden Mann noch weiter hoch. Seine Faust wollte grade in Richtung Luca schlagen, da rutschte dieser bei Seite und sie landete tatsächlich im Gesicht des Polizisten. Dies war wahrlich ein toller Aufhänger. Ein Mann vom Nebentisch hatte sich nun auch eingemischt und es stand kurz vor einer Schlägerei. Im Lokal wurde es immer lauter und die Stimmung war hitzig. Die Luft war gar so dick geworden, dass man die Angespanntheit richtig fühlen konnte. Das war genau das, was Luca so liebte. Diesen Nervenkitzel kurz bevor’s erst richtig losgeht. Die Leute so gegeneinander auszuspielen wie sie nun mal sind.
Während der Polizist nun wieder wütete und schnaubte, wobei sein Genosse versuchte ihn zu beruhigen, stand Luca einfach auf und schnappte sich einen anderen Stuhl. Nun platzierte er sich direkt neben Alhambra. Luca hatte das Spiel beobachtet und nun mussten sie unterbrechen, weil die Polizisten nun begannen sich herum zu prügeln. Dieser Mann war kein richtiger Betrüger, er wusste nur sein bisschen Hirnmasse gegen einen Gegner einzusetzen. Luca hingegen macht es sich erstmal gemütlich und beobachtete weiter, wie sich die beiden Polizisten mit der Zeit immer mehr mit anderen Leuten anlegten. Dumme stinkende Affen!
Nun wandte Luca sich an Alhambra und verkündete seine Botschaft in einem leisen Ton, den nur er hören sollte, durch den angehobenen Lautstärkepegel. „Mister Alhambra darf ich sie darauf aufmerksam machen, dass dies hier gleich zu einer mittelschweren Schlägerei ausarten wird? Leute unter Druck setzen und sie gegeneinander ausspielen, das tun sie doch gern oder? Dann schauen sie doch da mal rüber, wie die Menschen sich an die Gurgel gehen. Ein feiner Mann wie sie, welcher so gut mit der Polizei und dem König verbandet ist, muss sich doch auf so etwas nicht herablassen, oder sind die Gerüchte falsch die man hört?“ Luca gab wieder dieses schelmische Lachen von sich und beobachtete einen Moment lang, wie sich der „Streit“ schon über fünf Tische hinausgezogen hatte. Nun hatten sich noch die Widerstandsbewegung und eine billige Motorradgang eingemischt. Mehr als Luca eigentlich geplant hatte, aber er konnte ja nichts gegen diese vielen dummen stinkenden Affen tun. „Wissen sie Mister, da sie ein raffinierter junger Mann sind, werde ich ihnen nicht länger die Zeit rauben und einfach auf den Punkt kommen. Es wird Zeit dass sie hier verschwinden.“ Dabei wurde sein grinsen noch viel breiter. Seine Tonlage sagte schon fast aus: „Wenn du nicht freiwillig gehst, helf’ ich eben nach.“ Die Schlägerei war nun endgültig ausgebrochen… Und viel größer als erhofft. Mal sehen, vielleicht würde Mister Alhambra auch zu einem stinkenden Affen mutieren, sich das Shirt von der Brust reißen und wie Godzilla auf die anderen losgehen. Lustige Vorstellung, leider sehr unwahrscheinlich. Baldoon warf einen fast tödlichen Blick auf Luca. Morgen würde er wohl wieder das Lokal reparieren und Luca anbrüllen: „Ich hab dir gesagt, du sollst mein Lokal schützen und es nicht noch mehr zerlegen!“

(Verzeihung nochmals für den mir unterlaufenen Fehler.)
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Beubo

Guest
Und als dann schließlich der vergleichsweise harmlose Streit zweier Männer zu einer einzigen großen Rauferei ausartete, in welcher so gut wie jeder Anwesende in irgendeiner Weise verwickelt zu sein schien, richtete Luca le Voltaire das Wort an Tubalcaine.
Dieser traute seinen Ohren nicht!
Es war viel weniger der Kontext, der Alhambra so empörte, als die Art und Weise, wie ihn der Junge ansprach: Zwar Siezte der Brillenträger Tubalcaine, so wie es sich dessen Meinung nach auch gehörte - allerdings machte sich der junge Mensch zu Tubalcaine’s Linken keinen Hehl daraus, diesen schnippisch mit ‚junger Mann’ von der Seite her anzuflachsen!
Tubalcaine Alhambra war schon immer ein Mann mit viel Geduld gewesen, dies verdank er nicht zu letzt der strengen Erziehung seiner Mutter. Jedoch verstand er keinerlei Spaß, wenn ihn jüngere wie einen Kumpel von nebenan behandelten, oder gar wie einen Idioten.
Dieses Fast-noch-Kind! Ich fasse es nicht…!
Alhambra störte sich nicht weiter daran, dass sein Spielpartner inzwischen eine mit einem vollen Bierkrug übergezogen bekam und bewusstlos auf den Tisch sank. Viel mehr interessierte es ihn, wie der Kerl aussah, der sich dazu erdreistet hatte, ihn so frech anzuquatschen.
Also schob er sich seinen Hut ein Stückchen aus dem Gesicht, indem er diesen mit nur einem Zeigefinger anstupste und langsam nach oben drückte. Sofort danach drehte Tubalcaine seinen Kopf in Richtung Luca und er fragte, unmittelbar nach dem er Luca rasch von oben nach unten und wieder nach oben gemustert hatte: „Und Sie sind…?“
Alhambra spürte, wie seine zuvor angestaute Anspannung sich allmählich wieder abbaute: Der Junge sah gut aus. Gepflegt. Attraktiv.
Tubalcaine hatte etwas übrig für Leute, die es verstanden sich schick zu kleiden.
Nun ja, nicht gerade Ausgehmode aber für solch einen Schuppen immer noch außergewöhnlich styleisch – ohne Frage, der Junge hat Stil.
„Verzeihen Sie, nicht dass Sie ein schlechtes Bild von mir bekommen, jedoch muss ich…“, begann Tubalcaine und unterbrach plötzlich mitten im Satz!
Er kippelte mit seinem Stuhl so stark und mit solch einem mächtigen Ruck, dass er scheinbar blitzschnell fast schon nach hinten überkippte! Nur auf diese Weise war es ihm möglich gewesen, einer herumfliegenden Flasche Rum auszuweichen. Diese knallte, nicht unweit hinter dem in seine ursprüngliche Sitzhaltung zurückkippelnden Tubalcaine, gegen die Zimmerwand und splitterte laut scheppernd in viele klirrende Einzelteile.
Das war knapp…das Glück ist mir heute wieder besonders holt, wie mir scheint?
Tubalcaine freute sich sehr über seinen lässigen Auftritt und aller Ärger ob der beinahe schon als Drohung durchgehenden Anmache Luca’s war gänzlich verflogen.
„Also noch mal … Hach! Es ist einfach zu laut hier drinnen, finden Sie nicht auch?“, seufzte Alhambra und schwenkte mit seinem rechten Arm eine Raumumfassende Geste.
Tatsächlich war der Geräuschpegel in der Kneipe auf ein fast schon unerträgliches Maß angestiegen. Kein Wunder, den inzwischen schlugen, traten, beschimpften und schrien sich viele an! Scheinbar alle Barbesucherwaren involviert!
Alle außer Tubalcaine Alhambra und Luca le Voltaire.
Bei all diesem Lärm drang die Stimme des Wirtes, ein netter, umgänglicher Kerl, Ballun oder so ähnlich?, nur schwer bis zu Tubalcaine und dem bebrillten Jungen heran.
Nichts desto Trotz verstand Tubalcaine, auch ohne den Wirt wirklich gehört zu haben – sein vor Ärger roter Kopf sprach Bände.
„Ich denke … ja, ich denke, Sie haben Recht, Mister!“, freute sich Tubalcaine und klatschte einmal in die Hände, „Ich sollte nun wirklich gehen. Wollen Sie mich nicht vor die Tür begleiten, ich würde mich freuen…“
Ohne eine Antwort Luca's abzuwarten und ohne sich weiter um den Verbleib der beiden Polizeiwachen zu kümmern, stand Tubalcaine auf und schnapte sich seine Spielkarten.
Danach schlängelte er sich rasch Richtung Tresen, immer darauf bedacht, sich keine einzufangen.
Am Tresen angekommen klatschte Alhambra dem Wirt ein dickes Bündel Berry vor die Nase und musste beinahe schon Brüllen, damit dieser ihn auch sicher verstand: „Für die Schäden von heute. Morgen komme ich sicherlich wieder. Es hat mich gefreut!“
Tubalcaine fasste sich kurz an seine Hutkrempe, und deutete einen schwachen Diener an. Danach wandte er auch dem, immer noch auf das fette Geldbündel starrenden, Baldoon den Rücken zu und verschwand aus der Kneipe […]

Einige schnelle Schritte vor dem Eingang „des Stinkenden Eber“ blieb Alhambra schließlich stehen und ließ zu aller erst seinen Kartenstapel mit einem seiner Daumen knattern.
Ich dachte schon...
Als er sich sicher war, genau zweiundfünfzig Karten gezählt zu haben, verstaute Tubalcaine sein Kartendeck in einer Sakkotaschen und untersuchte seine Ärmel anschließlend nach Bierflecken und ähnlichem…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Noch recht entspannt saß Luca neben Mister Alhambra. Was er wohl über den Jungen dachte? Erst nach einer Weile reagierte der Karten spielende Herr auf Luca. Der schmierige Kerl, wie Baldoon ihn genannt hatte, hatte in Lucas Augen eindeutig Stil, obwohl schmierig wohl oder übel zutraf. Der Mann fragte nach Lucas Namen, doch bevor er regieren konnte, wurden die beiden Herren durch den Lärm unterbrochen.
Luca beobachtete einen Moment die Schlägerei. Nebenbei hörte sie den Worten des Mannes zu. Von Baldoons Erzählungen hatte sie wirklich ein sehr schlechtes Bild von ihm bekommen, was wohl gar nicht so stimmte. Während die Leute sich die Barhocker um die Ohren schlugen, saß Luca stumm auf seinem Stuhl und beobachtete was er angerichtet hatte. Durch eine so kleine Sache hatte er die Menschen so sehr beeinflusst, dass sie das gesammte Lokal zerdroschen. War es richtig Menschen so zu benutzen? Die Rangeleien wurden selbst ohne sein eingreifen immer härter und Mister Alhambra wollte die Bar verlassen. Luca schenkte ihm ein kurzes Nicken und schaute noch etwas dabei zu. War er diesmal zu weit gegangen? Wie sollte Baldoon diesen Schaden repariert bekommen? Solche Sachen dachte doch Luca für gewöhnlich gar nicht, sondern Elisa. Erschrocken fasste er sich an die Brust. Nein, zum Glück war alles noch so wie es sein sollte. Wieder warf er einen Blick auf den adretten Mann, welcher grade ein Bündel Bargeld auf die Theke legte. „Vielleicht ist er wirklich nicht so, wie er ihn dargestellt hat.“
Luca beobachtete einen Moment lang, wie ein Mann den Kopf eines anderen auf den Tisch knallte. Das war alles seine Schuld. Sollte er es beenden? Nein er müsste erst einmal zu Mister Alhambra nach draußen. Während er sich durch die Prügelnden schlängelte ging er noch mal zum Tresen. Baldoon stand immer noch relativ ruhig dahinter. „Tut mir Leid Sir.“ Der alte Mann lachte laut und sagte: „Du weißt doch ganz genau, dass das auch so Heute Abend passiert wäre.“ Luca schüttelte lächelnd den Kopf und verlies mit einem letzten Blick auf den freundlichen Barkeeper das Lokal. Irgendwie hatte er ein ungewöhnliches Gefühl in der Magengegend.
Recht gelassen zündete Luca sich eine Kippe an und schloss die Tür hinter sich. „Guten Abend Mister Alhambra.“, sagte er mit einer ungewöhnlich angespannten Stimme. Luca richtete die Mütze auf seinem Kopf und murmelte mit stolzer Stimme: Mein Name lautet übrigens Luca le Voltaire. Es ist doch recht schön sie kennen zu lernen.“ Hingegen seinem Erwarten war er doch sehr freundlich gewesen. Luca zog wie gewohnt genüsslich an der Zigarette und pustete den Rauch in die Luft. Aus der Bar waren Laute knallende Geräusche zu hören und viele aufgebrachte männliche Stimmen. Es war gegen sein Gewissen, dass weiter so ausarten zu lassen. „So gern ich weiter plaudern würde, muss ich wohl oder übel den Tumult da drin unterbrechen gehen… Sonst ist am Ende des Abends nicht mehr viel von meiner Stammkneipe übrig.“ Luca tat eine kleine Verbeugung, drehte sich weg und trat mit voller Wucht die Bartür mit einer menge Kraft auf. Nun machte sich Luca daran die Menschen auseinander zu bringen. Doch nichts half, also war es Zeit für Elisa. Schnell schritt sie durch die Toilettentür und kam als adrette sexy Dame wieder heraus. Ziemlich fix kletterte sie auf den Bartresen und begann eine Predigt zu halten. „Meine Damen und Herren, ich möchte sie doch sehr bitten ihre Schlägereien in diesem Lokal hier zu unterlassen. Auch wenn der stinkende Eber eine verruchte Kneipe ist, möchten wir hier keine Schlägereien sehen. Ich und der Barbesitzer bitten sie doch sehr ihre Ungereimtheiten vor der Tür weiter aus zu üben. Sollten sie den Anweisungen nicht folge leisten, wird sie wohl oder übel jemand nach draußen begleiten müssen. Wir danken für ihren Besuch und wünschen einen schönen Tag.“ Mit einem verruchten sexy Blick und einem zuckersüßem Lächeln verkündete die Dame ihre Botschaft und sofort gingen einige der Barbesucher aus dem Lokal um sich vor der Tür weiter zu rangeln. Es bestand noch eine kleine Prügelei, die anderen Gäste platzierten sich wieder an ihren Tischen und bestellten bei der Bardame neue Getränke. Elisa war erleichtert. Heute schien ein guter Tag zu sein, die Leute mit so einfachen Worten zu besänftigen zu sein. Elisa setzte sich eine Sekunde lang an den Tresen. „Baldoon, die Aktion war umsonst. Alhambra scheint keine Bedrohung zu sein.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
754
Posten
Navigator
Steckbrief
Link
Teufelsfrucht
Link
Die Tür flog auf, als Dorains Fuß gegen sie traft, mit lauten Knall krachte sie gegen die Wand, was wohl die Aufmerksamkeit von jedem in der Kneipe auf die kleine fünf Mann Gruppe lenkte, die da die Bar betrat. Dorain gab einen wink und die Gruppe lies sich am Tresen nieder.
"Hey, Barkeeper, schieb mal fünf von deinem besten Bier rüber, am besten direkt ein ganzes Fass, meine Leute haben Durst..."
Dorains auf den Tresen geknalltes Schwert verlieh seinen Worten einen gewissen Nachdrück, weswegen schon nach kurzer Zeit jeder aus der Gruppe einen riesigen, gut gefüllten Krug in der Hand hielt und die Gruppe ausschwärmte. Kamilla lies sich sofort an einem Tisch mit vier jungen Männern nieder, welche schon nach wenigen Sekunden an ihren Lippen und anderen Körperregionen hingen und ihr, kaum das der Boden des Kruges sichtbar wurde, auch schon neue drinks bestellten. Kamilla lacte viel und man sah ihr deutlich an, dass ihr das alles gefiel.
Thorsten hingegen hatte sich mit seinem Bier an einen Billiardtisch verzogen, wo er jetzt grade mit ein paar anderen Gästen um Geld spielte, es sah gut für ihn aus, aber das Spiel hatte ja grade erst begonnen. Lester saß einfach nur am Thresen und genoss sein Bier.

Dorain hingegen war eine attraktive Frau am Thresen aufgefallen. Ihre schwarzen, nein blauen Haare schmeichelten ihrem Gesicht und ihre Figur war auch sehr einladend. Dorian war sofort hin und weg, diese Frau war wunderschön und sofort war es um ihn geschehen. Er sprang von seinem Stuhl auf und setzte sich neben die fremde Frau, welches jedoch eine Bezeichnung war, die er möglichst bald ablegen wollte.
"Einen schönen guten Tag Mylady. Darf man sich setzen?"
Ohne eine Antwot abzuwartensetzte er sich und sah ihr in die Augen, auch wen er lieber eine Etage tiefer seinen Blick gebetet hätte.
"Darf ich die was bestellen, es wäre mir eine Ehre."
 
Zuletzt bearbeitet:

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Elisa hörte erneut die Bartür gegen die Wand knallen. War der Kerl von eben nun doch wieder zurückgekommen? Nein, stattdessen tauchte eine fremde Bande an. Wohlmöglich Piraten oder sowas. Ziemlich ruhig verteilten sie sich in der Bar. Also bestand kein Grund zur Sorge für Elisa. Sie saß weiterhin ruhig am Tresen und trank ein weiteres Bier. „Och, Elisa du bist ja heut richtig mutig.“ Der Barkeeper schien nun wieder bessere Laune zu haben und lachte sogar etwas. Elisa warf ihm einen bösen Blick zu. „Jaja, räum du mal lieber dein Dreckloch auf.“ Sie machte es sich gemütlich am Tresen und ließ ihren Blick durch die Bar schweifen. Es war ruhig, zu ruhig? Die Leute unterhielten sich und lachten. Ein schönes Gefühl endlich mal keine Sorgen zu haben.
Sie streckte sich etwas und gähnte leise. Als sie wieder aufschaute hatte sich neben ihr ein Mann platziert, sogar ein richtig hübscher. Der Mann hatte zwar einen ziemlich lockeren und ehr faulen Stil, was man an seinen wuschligen Haaren und seiner lockeren Kleidung erkennen konnte, aber irgendwie fand Elisa ihn trotzdem recht hübsch. Was ihr sofort ins Auge fiel, waren seine tief schwarzen Augenringe. War er vielleicht krank? Sie würde ihn später fragen. Seine zerwuschelten schwarzen Haare fand sie total niedlich und schmunzelte etwas. Ja sie empfand ihn zu ihrem eigenem Erschrecken als wirklich sehr hübsch. In dem Moment sprach er sie auch an. Seine Ausdrucksweise war richtig höflich, das hätte sie gar nicht erwartet bei seinem Aussehen. Elisa wurde etwas rot, als er sie so freundlich ansprach. „Guten Abend mein Herr, natürlich dürfen sie sich setzen.“ Ihre Stimme war etwas zittrig, da sie aufgeregt war. Mit Männern umgehen war überhaupt nicht ihre Stärke, besonders nicht wenn sie diese als hübsch oder nett empfand. Was sollte sie nun auf seine zweite Frage antworten? Sie hatte doch bereits etwas. Freundlich lächelte sie ihn an. „Nein, danke. Ich habe schon etwas, aber es würde mich freuen, wenn sie trotzdem hier bleiben würden.“ Nun wurde sie tatsächlich etwas verlegen. Schnell überspielen! „Übrigens, mein Name ist Elisa.“ Der dicke Barkeeper lachte etwas vor sich hin. Er hatte scheinbar bemerkt, dass sie total verlegen wurde. Baldoon hatte immer spaß daran sie zu necken.
 
B

Beubo

Guest
Luca le Volaire…
Tubalcaine lehnte lässig mit seinem Rücken an einer, beinahe schon bis zur Gänze verfallenen, schlecht verputzten Ziegelmauer nahe des ‚Stinkenden Ebers’. Er zündete sich eine sehr dünne Zigarette an und ließ gleich darauf sein kleines Feuerzeug zurück in die Hosentasche gleiten.
Luca le Voltaire – was für junge Menschen doch heut zu Tage in dieserlei Art von Gasthäusern herumhängen.
Stammkneipe sagt er?
Ob er wohl ein Alkoholiker ist? Nein, ich denke nicht. Seine Aussprache: Viel zu verständlich für einen Säufer. Ohne Nuscheln oder so etwas eben.
Als es dann tatsächlich ruhiger in der Kneipe wurde und kurz darauf eine ganze Gruppe von Gästen den 'Stinkenden Eber' betrat, schob Tubalcaine seine Hände tief in seine Hosentaschen und stieß sich sachte von der bröckeligen Wand ab. Als jedoch ein wenig Staub von dieser auf seine Schultern rieselte, zog Alhambra seine rechte Hand sofort wieder hervor und klopfte sich den sandigen Dreck von Sakko.
Och nein, das hätte mir jetzt gerade noch gefehlt…! Das Teil ist brand neu und ich kann mir diesen Monat nicht noch einen Anzug kaufen – mein Sold ist bei weitem noch nicht erfüllt…!
Tubalcaine stieß eine seichte Woge feinen Rauchs aus seinem Mund und seufzte schwer.
Es ist noch gar nicht lange her, da trieb er sich ausschließlich in den Hafenvierteln der Insel herum: Jeden Abend und meistens auch bis in die späte Nacht hinein spielte er dort in den verschiedensten Kneipen und Gasthäusern, Hotels und Unterkünften sonstiger Art mit unzähligen Seeleuten um ihr Erspartes.
Fast täglich griff Alhambra dabei locker weit über zweihunderttausend Berry ab – mehr als genug, um sich schicke Sakkos, Westen und Hüte leisten zu können, dem König zu seinen ‚ihm zustehenden Anteil’ zu verhelfen und darüber hinaus Und das ist doch das aller wichtigste, oder? So gut wie einem drittel der Küstenbewohner die monatlichen Steuern abzunehmen. Nicht einmal ein einziger der unzähligen Fischer und erfolglosen Händler schaffte es auch nur annährend, die immensen monatlichen Steuern regelmäßig zu bezahlen.
Und Tubalcaine hatte bis jetzt auch nicht den Hauch einer Ahnung gehabt, dass es im Innenland fast schon genauso weit schlimm war, wie er es von den Docks her kannte […]
Erneut seufzte Tubalcaine und dieses Mal blickte er gen Himmel.
Tja…und dann hieß es, laut königlichen Erkenntnissen versteht sich, dass die Hafenkneipen eine zu große Gefahrenquelle für das Land und seine Bewohner darstellten – denn, wie könnte es auch anders sein, ist unserem weisen und gerechten König nicht entgangen, dass sich immer mehr Piraten dort herumtrieben und, wie könnte es auch anders sein, intrigante Pläne gegen den Herrscher von Lohen schmiedeten!
Tubalcaine biss von dem aufkommenden Gefühl der Wut fest auf seine Zigarette.
Und dann war es doch auch selbstverständlich, dass der Handel mit Seeleuten untersagt worden wurde und, wie könnte es auch anders sein, zwingend nötig, die Steuern in den Hafenbezirken umgehend zu erhöhen – wie sonst sollte man denn auch sicher gehen, dass immer genügend Geld in der Staatskasse ist?
Pah! Der Untergang der Leute dort, mehr nicht!
Tubalcaine knirschte jetzt richtig mit Zähnen – seine Zigarette hatte der wütende Mann längst durchgekaut.
Dieser Miese Schurke, Mistkerl!?
Mit aller Kraft trat er einen umher liegenden Stein und spuckte den Rest seiner Zigarette in den Dreck.
Ja, Tubalcaine hasste den König von Lohen. Er hasste den Mann, der für so viel Leid und Hunger in diesem Land verantwortlich war!
Einer nach dem anderen wurde abgeführt, weil sie … weil ich einfach unmöglich für jeden von ihnen diese imensen Summen allmonatlich bezahlen konnte!
Es ist nicht zu schaffen, wenn keine Seeleute von Außen ohne die nötigen Ausweise in das Land hinein dürfen, wie soll ich denn dann bitte Geld für meine Leute erspielen?
Und jetzt sitze ich schon beinahe in der Innenstadt und zocke die Bürger Lohens für ihn ab, diesen Mistkerl…!
Das ist nicht fair…
Tubalcaine sammelte sich für einen Augenblick und beruhigte sein aufgewühltes Gemüht schnell wieder.
Er wusste, dass er niemanden helfen, wenn er sich selbst Vorwürfe machen würde – er war immerhin auch nur ein kleines Rad in der Geldmaschine, die als ‚Königreich Lohen’ bekannt ist […]
Eine kühle Briese wehte Alhambra um die Nase und zum ersten mal seitdem der die Stammkneipe des jungen Luca le Voltaire verlassen hatte, fragte sich der Dandy, was wohl aus dem Kerl geworden war, den er heute Abend hatte um sein Geld betrogen.
Zwei der vier Polizeiwachen hatten den dicken, schwitzenden Mann aus dem Lokal gezerrt und waren bisher nicht wieder aufgetaucht.
Tubalcaine wusste es nicht genau, ob sie den armen Kerl einfach kurzerhand ins Meer geworfen hatten. Doch er war sich sicher, dass, egal was man ihm letzten Endes auch angetan haben mochte, der schwitzende Mann sicherlich nicht mehr am Leben war.
Es war Gang und Gebe, dass Menschen ohne Vermögen in diesem Land sehr gefährlich lebten – jedermann wusste das.
Deshalb gründete man sicherlich auch diesen ominösen Widerstand, von dem man ja in letzter Zeit so vieles hört…?
Tubalcaine wusste auch darauf keine wirkliche Antwort und massierte sich seinen Nasenrücken, ehe er in seine eine Sakkotasche griff, um seinen geliebten Kartenstapel herauszuholen.
Plötzlich erschrak Alhambra!
Das kann doch nicht - oh nein!
In dem Kartendeck befanden sich nur noch einundfünfzig Spielkarten! Tubalcaine musste eine Karte aus der Tasche geweht sein, als er den Stein bei Seite gestoßen hatte! Oder aber er hatte sich schon davor verzählt?
Nein, unmöglich, ich kenne meine Karten!?
Wie auch immer: Die Karte war weg […]

Eine einsame, abgegriffene Spielkarte, die Herzdame, wurde in den ‚Stinkenden Eber’ hineingeweht…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beiträge
754
Posten
Navigator
Steckbrief
Link
Teufelsfrucht
Link
"Elisa..."
*Elisa....* Dorian lies das Wort in seinen Gedanken erklingen, es klang gut, wie Gold in seinem Mund, ein Name, der ein Lied wert wäre, passend zu dieser Schönheit.
"Elisa, huh? Ein schöner Name, passt wirklich gut. Aber was macht eine schöne junge Frau wie du, in einer Kneipe, dessen Kundenkreis... na ja..."
Dorian sah sich um. In der Ecke mit dem Billiardtisch hatte Thorsten einen Kerl im Schwitzkasten, der nach einem verlorenen Spiel nicht zahlen wollte, woanders hatte Kamilla einem Mann, wessen Finger wohl etwas tiefer ins unerlaubte Terretorium vorgedrungen waren, als gut für ihn war, denn drei seiner Finger waren gebrochen und standn in einen nahezu unnatürlichen Winkel ab. Kamilla hingegen hatte sich wieder den anderen Männern zugewandt, ein paar sahen zwar etwas verängstigt, aber die meisten waren Kamillas Bann wieder verfallen.
Alles in allem wirkten, mit ausnahme von Kamilla, Elisa und einer Kellnerin, alle Kunden recht grobschlächtig.
"Deiner Anwesenheit im Grunde so unwürdig ist?"
In diesem Moment flog eine Karte an ihnen vorbei und landete zu Elisas Füßen, Dorian beugte sich vor und hob sie auf.
"Eine Herzdame..." Er sah zu Elisa "Wie passend."
 

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Der junge Mann schien sichtlich beeindruckt von ihrem schönen Namen zu sein. Sofort trieb es dem Mädchen die Schamesröte ins Gesicht. Schon immer war sie der Meinung gewesen, dass sie einen wunderschönen Namen hatte, aber dass dies mal jemand genauso sah, kannte sie nicht wirklich. Doch diese Scham konnte noch in die Höhe getrieben werden. Dieser hübsche Mann nannte Elisa tatsächlich eine schöne Frau. Ihr Kopf wurde wirklich ziemlich rot. Wie sollte sie denn damit umgehen? So gut wie niemals kamen in diese Bar hübsche Männer und wenn… sprachen sie doch nicht mit ihr. Der junge Mann fragte sie, was sie denn überhaupt hier suchte. Schließlich war der stinkende Eber eine herunter gekommene Bar. Aber ihrer Anwesenheit unwürdig…
„Ich bin gern hier, da man ja auf Lohen nichts Gutes kennt. Außerdem bin ich mit dem Besitzer gut befreundet. Außerdem gibt es Dinge an mir die weniger Edel sind als du jemals denken würdest.“ Dabei kicherte sie etwas. Ihre Stimme klang doch etwas frech, als wollte sie ihn etwas ärgern… oder eben einfach die Stimmung lockern. Elisa hatte schließlich keinen Schimmer wie zur Hölle man flirtete.
Ein kaltes Lüftchen ging durch das stickige verqualmte Lokal. Vor die beiden wehte es eine Karte. Der Mann hob sie auf und machte ihr noch ein Kompliment. Wieder kicherte sie, doch dieser Luftzug würde ihr noch zum Verhängnis werden.
Ein zweiter Zug wehte durch das Zimmer und kitzelte nur leicht an Elisas Nase. Um sich zu kratzen war es zu wenig… Hätte sie wohl tun sollen. Plötzlich holte sie tief Luft und hielt sich die Hände vor die Nase. „Hatschoo!“ Als sie die Hände wieder wegnahm entdeckte sie große männliche Hände …
„Scheiße…“, murrte Luca. Alle Leute in der Bar starrten ihn plötzlich an. Das war gar nicht gut. Hatte er sich nun tatsächlich vor allen Menschen in einen Jungen verwandelt? An seiner eigenen Stimme hatte er es erkannt. Nun war er nicht mehr Elisa… Sondern Luca. Warum grade jetzt? Bis jetzt hatte er es immer vor der Öffentlichkeit bewahren können. Teufelskräfte waren nun mal ungern gesehen. Wütend bis er sich auf die Lippen. Was sollte er denn jetzt machen? „Was war das den?“, hörte man aus einer Ecke. Die Leute wussten nicht was es war? Vielleicht war das ein Vorteil! Alle gafften ihn an als wäre er ein Irrer. Luca wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wie sollte er gegen diese ganze Bar ankommen? „War das nicht eben noch ein Mädchen?“ Verdammt. Nun war ihnen schon klar was passiert war. Was sollte er nur tun? Den Moment nutzen. Noch dachten sie nach. Sehr schnell richtete er sich auf und wollte los. Luca stand auf und wollte ganz schnell verschwinden, da stand die pöbelnde Menge schon auf. Auf einmal sahen alle so Blutrünstig aus. So als wollten sie ihm am liebsten gleich an den Kragen Von hinten schrie jemand laut: „Das ist eine Teufelsfrucht!“ Mist, nun hatten sie es doch wirklich erkannt. Luca wurde immer wütender. Das durfte doch niemand wissen. Luca gab noch so einen unfreundlichen Ton von sich. „Fuck…“ Nun musste er ganz schnell raus hier. Egal wie, bloß weg. Eh er sich umsehen konnte stürzten die Wachen auf ihn zu. „Nehmt ihn fest!“ Sofort rannten vier große Polizisten auf ihn zu. Luca ballte seine Fäuste und schlug sie den Polizisten mitten ins Gesicht. Seine Schläge waren so hart, dass die fetten Polizisten nach einem Schlag schon zusammensackten. Sie bluteten sogar… Luca hoffte ihnen nichts gebrochen zu haben. Was war er denn für ein Kerl der sich Sorgen um seine Gegner machte?! Wohlmöglich wirklich irgendwie Irre. Zwei hatte er schon erledigt, weiter geht’s. Auch von hinten kamen nun zwei. Mit einer Drehung wandte er sich an sie und trat sie zur Seite. Den einen hatte er sogar direkt mit dem Fuß im Gesicht zur Seite gefegt. Die ersten vier Kerle konnte er locker mit einfachen Schlägen ausknocken doch es wurden immer mehr. Schon wieder kam einer von hinten und tatschte ihn an, doch er musste erstmal den Schlag der von einem von vorn kam abfangen. So schafften sie es tatsächlich Luca fixieren zu können. Sollte dies nun schon sein Ende sein? Das konnte doch nicht sein! Der König von Lohen würde ihn wohl hinrichten lassen, wenn er erfuhr, dass der junge Mann eine Teufelskraft besaß…
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
754
Posten
Navigator
Steckbrief
Link
Teufelsfrucht
Link
Während sich Dorian noch an Elisas schönheit weidete, sah er die Karte an. Es konnte doch kaum Zufall sein, dass grade diese Karte vor ihren Füßen lag. Die Herzdame war schon immer die eine Karte gewesen, welche man in jeder zweiten Liebeserklärung eines Kartenspielers finden konnte... und sie ar nicht aus seinem Set, daher hatte das Schicksal sie wohl hereingeweht.
Ein Nieser, der Dorian erst zum lächeln brachte, sorgte erst bei ihm für eine Überraschung, obwohl er sich sicher war, dass die Stimme, die da "Scheiße" murmelte, direkt von dem Platz der Schönheit kam, war es eindeutig eine männliche Stimme. Dorian sah langsam auf. Sein Kopf bewegte sich wie in Zeitlupe, langsam glitt sein Blick über den veränderten Körper. Die Beine waren stämmiger als zuvor, das Becken schmaler, der Bauchbereich etwas massiver und die Brüste waren komplett verschwunden. Dorian schluckte, bevor er höher guckte und einem Mann ins Gesicht blickte. Die karte wurde ihm aus den Händen geweht, sein Blick veränderte sich, sein linkes Auge kniff sich leicht zusammen, während er den mann vor sich musterte, er erkannte Kleidung und Haare wieder, das war exakt dieselbe Person, nur... als Mann.
"Ähhh.... Elisa?"
Dorians Verwirrung wurde jedoch schnell durch lautes Geschrei übertönt, scheinbar waren die anderen noch weniger erfreut über diese Verwandlung, aber sie übertrieben etwas. Vier Männer versuchten Elisa... oder den Männlichen Elisa besser gesagt, zu überwältigen, als diese versagten, kamen mehr. Festnehmen sollte man sie... sollte man ihn... ach scheiße war das garde alles kompliziert, aber Dorian hatte nicht vor, diese Frau... diesen Mann...nennen wir es für den moment Zwitter, gehen zu lassen, ohne sich genauer über ihn zu informieren. War es eine Teufelskraft, so wollte er zumindest wissen, welches die Wahre Gestalt war.
"HEy, jetzt bleiben wir mal alle ganz locker... und langsam! Noro..."
Er hielt seine Hand hoch, aber dann lies er sie wieder sinken.
*Nein... irgendwas stimmt mit den Leuten nicht, wenn ich jetzt noch meine Teufelskräfte offenbare, dann gibt es nur noch mehr Trubel... zumal.... das ist doch nur ein Pöbel...*
Dorian sprang über die Menschen und landete neben dem Zwitterwesen, so dass die beiden nun Rücken an Rücken standen.
"Wir reden später mal über deine Wandelhaftigkeit, erst mal hol ich dich hier raus..."
Mit seinem, noch in der Scheide steckenden, Schwert stieß er dem ersten Mann vor ihm in den Bauch dieser Keuchte und stolperte zurück, doch die Lücke wurde sofoert geschlossen. Mehrere Hände griffen nach Dorian, hielten ihn fest. Es war zu eng um sich vernünft zu BEwegen, wa kämpfen schwer machte... Zumal waren es zu viele... er riss eine Hand frei, ein leuter Pfiff drang durch den Raum. Kurze Zeit später flog schon der erste Mann durch die Tür heraus, Thorsten stand an der Stelle, wo der Kerl vorher stand. Dann, ein lautes Röcheln, Blut spritzte hoch empor, Kamilla sprang über den blutenden, ihr Dolche war blutverschmiert, als sie neben Dorain und den Zwitter landete. Ein klicken verriet, dass Lester seine Pistolen geladen hatte, ein Schuss durchschlug die Decke und trieb die Gruppe auseinander, LEster ging hindurch. Jetzt standen die beiden nicht alleine da, sondern waren eine fünf Mann starke Truppe, Dorians Schwert steckte nicht länger in der scheide, die Klinge blitzte leicht auf, als Licht auf sie fiel.
"Also was ist, lasst ihr uns freiwillig gehen, oder müssen wir uns den Weg freischlachten?"
 

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Einen Moment lang hatte Luca tatsächlich den Mann vergessen der ihm eben noch gegenüber saß. Nannte er ihn Elisa? Ah natürlich, er hatte sich ja eben so vorgestellt. Doch dann wurde Luca ja festgehalten und viel mit erklären war nicht mehr. Luca versuchte sich mit aller Kraft von den penetranten Polizisten zu befreien. Während er noch versuchte sich zu befreien, hörte er die Stimme des jungen Mannes. „Was er will mich befreien? Nicht schlecht…“ Nun mobilisierte Luca noch mal all seine Kräfte und befreite sich von dem Abschaum. Mit gezielten Schlägen knockte er nach und nach die Wachen und Soldaten aus. Auch wenn Luca nun ziemlich aufpassen musste, ließ er es sich nicht nehmen sich zu bedanken. „Danke, aber für mein Geheimnis will ich wenigstens deinen Namen wissen.“ Die nächsten Sekunden zogen so unglaublich schnell an Luca vorbei. Mehrere Leute kümmerten sich um viele der Soldaten und reihten sich um Luca und den Fremden. Dieser verkündete grade, dass man sich lieber nicht mit ihm anlegen sollte oder er würde den weg frei schlachten. Freischlachten? Luca war nicht der Mensch der gern tötete. Auch wenn es ihm gar nichts ausmachte Leute bis in die Bewusstlosigkeit zu schlagen, hasste er es, wenn Menschen schwere Wunden hatten. Allerdings waren diese Männer hier armselige Ratten! Diener des Königs! Abschaum! In Luca kochte die Wut wieder hoch und völlig sinnlos schlug er einen Mann beiseite. Sein Blick war grade wirklich eiskalt, ganz anders als sonst. „Verschwindet lieber…“, murrte er wütend und war kurz davor sich schon wieder zu prügeln.
Einige der Soldaten schienen wirklich schiss zu haben und wichen sogar zurück. Doch ein bulliger ekliger Kerl lachte nur auf die Aussage des Fremden. Luca schaute geschockt in seine Richtung. „Was zur Hölle lachst du so scheiße?“ Er schien wirklich ziemlich angepisst zu sein, was wohl daran lag, dass er nun wahrscheinlich schnell von dieser Insel verschwinden musste… Da gab es noch so einige Probleme, die sich ihm in den Weg stellten, doch er konnte nichts tun und ganz besonders im Moment nicht. Der bullige Kerl lachte noch immer und hielt sich dabei seine fette Wampe. „Seid ihr bescheuert? Der Offizier wurde längst alarmiert. Ihr kommt hier doch nie im Leben raus.“ Luca starrte erschrocken. Eben hatte er noch einen Hoffnungsschimmer, doch auch dieser war nun erloschen. Was noch schlimmer war, der nette Fremde saß nun auch in der Scheiße und seine Freunde auch.
Plötzlich öffnete sich laut die Toilettentür, welche nur Sekunden später vor die Wand knallte. „FEUER!“, schrie eine recht männliche Stimme. Schon drang der dichte stickige Qualm aus der Toilette und davon nicht grade wenig. Panisch bahnten sich die Marineleute den Weg aus der Kneipe. Alle brachen in völlig übertriebener Panik aus und manche kreischten sogar rum. Von diesen Massen wurde sogar der sonst so große und starke Luca umgerissen. Sofort knallte er auf den Boden, wobei er sich bei seiner Landung am Kopf verletzte. Dadurch passierte es auch mal wieder dass er sich verwandelte. Ein paar Sekunden lag er am Boden. Er war so dreckig und ekelhaft und neben ihm hörte er die Füße der anderen auf das Holz treffen. Ein Glück, dass er nicht zertrampelt wurde. Doch was war das dort? Er streckte seine Hand aus und bei näherer Betrachtung entdeckte er wieder die Herzdame. Schnell schnappte er nach ihr. Seine Reaktion auf den Sturz war recht schnell. Auch wenn ihm schwindlig war, sollte dies keinesfalls sein Ende sein. Sofort rappelte er sich wieder auf und schaute sich um. In dem mittlerweile schon dichten Qualm konnte er kaum noch was erkennen. Sie steckte die Karte in ihre Hosentasche und schaute sich um. Vor ihr war ja wirklich noch der fremde Kerl. Ihn hier raus zu bringen, war sie ihm auf jeden Fall schuldig. Sie schnappte mit ihrer zarten Hand nach seiner und zog ihn in Richtung Eingang. Sich wehren war völlig zwecklos. Als sie vor der Tür durch den Rauch wieder was sehen konnte, schaute sie sich um. Vor sich sah sie nur die Gäste des Lokals. Diese Verwirrung musste sie nutzen und zog den Kerl mit sich um die Ecke. Dort angekommen hielt sie ihm den Mund zu. „Sag keinen Ton… Wir müssen hier schnell weg… Wo sind deine Leute hin?“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie wieder im richtigen Körper steckte, was für ein Glück. Luca hätte bestimmt wieder alles noch schlimmer gemacht. Nun hieß es einen kühlen Kopf bewahren. Langsam nahm sie die Hand von seinem Mund und schaute nochmals in die Mengen. Wo waren sie denn nun? Sie warf noch mal einen musternden Blick über ihn. „Sag… Ist alles Okay bei dir?“ Was ihr im Moment eigentlich viel wichtiger war... Waren alle unbeteiligten auch unverletzt geblieben? Und würde die schäbige Kneipe nun völlig abbrennen?!
 
B

Beubo

Guest
„Mister Alhambra? Mister Alhambra!“
Durch den dunklen Abend donnerte plötzlich die kräftige Stimme eines der Vier Wachmänner. Tubalcaine erschrak, hatte er sich zu diesem Zeitpunkt doch völlig auf den möglichen Verbleib seiner verlorenen Spielkarte konzentriert.
…!? Mann, ich kriege noch einen Herzinfarkt!
„Was…?“, zischte Tubalcaine angespannt und bemühte sich krampfhaft, nicht so erschrocken zu wirken, wie er es tatsächlich war, „Ich bin im Begriff zu gehen. Meine Pflicht habe ich für heute schon erfüllt. Also: Was könnten Sie denn nun bitte noch von mir wollen, meine Herren?“
Die Wachmänner kamen, außer Atem und mit wild schnaufen, beinahe direkt vor Alhambra zum stehen. Sie stützten ihre kräftigen Arme erschöpft auf ihre stämmigen Beine. Scheinbar waren sie allem Anschein nach den ganzen Weg – von woher sie auch immer gekommen sein mögen – gerannt.
„Mister Alhambra….puuuhhhhh….“, gab der Selbe der beiden Männer Antwort, welcher schon zuvor nach Tubalcaine gerufen hatte, "Mister Alhambra, die Kneipe….stinkender Weber, nein, Eber….“, der Wachmann richtete sich aus seiner gebückten Haltung auf, „Dort ist eine große Schlägerei im Gange!“
Ach was … hatte sich die Lage nicht beruhigt, kurz bevor ich ging?
„Und John und Dick hat es schwer erwischt! Dick aber noch schlimmer: Sein Gesicht ist völlig blau und unförmig geschlagen! Wie hatten uns gerade dieses fetten Typs entledigt und wollten zurück zu Ihnen und den Jungs, als wir sahen, dass es in der Kneipe so richtig zur Sache ging! Und – oh Mann – wir schafften es irgendwie, unsere Kollegen aus da rauszuholen aber da sind echt harte Typen am Werk! Wir dachten, es hätte Sie auch erwischt aber wir fanden sie nicht und dann sind wir losgerannt … um Sie zu suchen! Versteht sich! …!“
„Natürlich.“, gab Tubalcaine sarkastisch zurück.
Ja klar. Klingt für mich eher, als hätten die starken Männer tüchtig die Hosen voll gehabt.
„Aber ich verstehe nicht ganz, als ich das Lokal verließ, war es völlig ruhig gewesen und – Moment! Diese Kerle, aber natürlich!“
Man musste kein Einstein sein, um zu schlussfolgern, dass es etwas mit dieser zwilichtigen Gruppe auf sich hatte, die bei Tubalcaine’s Aufbruch den Stinkenden Eber aufsuchten, dass es erneut zu einer Schlägerei gekommen war.
Oder aber, Mister Luca le Voltaire spielte ein neues Spielchen.
Bei diesem Gedanken musste Tubalcaine grinsen und sogar ein wenig kichern. Jedoch verging ihm dieses, als der zweite der beiden Wachmänner weitererzählte: „Keine Ahnung, wer an den Attacken dort die Schuld trägt, Mister Alhambra, aber das ist nicht lustig! Wir haben gehört, wie die Leute geschrien haben, dass dort jemand mit Teufelskräften sei – natürlich haben wir…“, der Wachmann nickte seinem Partner zu, „…sofort den Offizier alarmiert!“
Oha…
Alhambra blickte düster und auch ein wenig wehmütig in die Richtung, aus welcher zuvor er selbst und nun auch die Wachemänner gekommen waren. Tubalcaine wusste, genauso wie jeder andere auf der Insel auch, dass der Offizier der Königlichen Garde nur zu außergewöhnlichen Ausnahmefällen selber in Aktion trat.
Wie etwa einem angeblichen Teufelsfruchtnutzer.
„Das ist denke ich eine Show, die man sich nicht entgehen lassen sollte, oder meine Herren? Und wo wir schon einmal zurückgehen, können Sie sich ja auch gleich einmal um Ihre verwundeten Kameraden kümmern?“
„Haaaaar! Die haben wir ja völlig vergessen!“, schrien sich die zwei Polizeistreifen gegenseitig an und es war nicht zu übersehen, dass sie sich nun ob ihrer Feigheit schämten, „Nichts wie zurück!“
Gesagt getan: Die Wachmänner rannten sofort im schnellen Trapp zurück in Richtung Stinkender Eber. Auch Tubalcaine setzte sich in Bewegung. Er bewegte sich zwar eilig, jedoch rannte er nicht so schnell und mit voller Kraft, wie die beiden Polizisten.
Der Offizier also…ich wünsche dir, dass du nichts mit der Sache zu tun hast, Mister Luca le Voltaire.
Alhambra war dem Offizier der königlichen Garde schon einige Male begegnet – zu meist, wenn er selber vor den König treten musste, warum auch immer. Der große Mann trug zu meist eine Plattenrüstung welche die Uniform der Königlichen Schergen darstellt - bei seinem hohen Rang jedoch, ist die Offiziersrüstung mit einer vielzahl an aufwendigen, schnörkeligen Ornamenten verziert. Dazu trägt der Offizier einen dunkelgrauen Umhang und eine dunkelgraue lederne Rüstung unter seiner Platte.
Zudem hat er einen eisernen aber dennoch höflichen Gesichtsausdruck – sein kurzes braunes Haar trägt er kurz und zerzaust.
Tubalcaine schätzte diesen Mann Anmfang dreizig. Außerdem machte der Offizier auf Alhambra den Eindruck eines beherrschten, kampferfahrenden Mannes.
Muss wohl an seinem Kinbart liegen...
In der Tat pflegt der Offizier Lohens die seltsame Affektiertheit, wie Tubalcaine fand, sich trotz seines scheinbar doch noch recht jungen alters einen Bart stehen zu lassen.
…oder aber, es liegt an dieser Narbe über seinem Auge...
Tubalcaine wusste es nicht.
Was er allerdings wusste, war, dass der Offizier nicht nur der mächtigste Mann nach dem König auf Lohen war, sondern dass er dazu auch noch eine beinahe unglaubliche Kampfkraft besaß!
Tubalcaine war sich nicht sicher, doch würde er es nicht besser wissen, würde er sagen, dass dieser unheimliche Offizier tatsächlich selbst Teufelskräfte besaß […]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beiträge
754
Posten
Navigator
Steckbrief
Link
Teufelsfrucht
Link
Unter großem Troubel hatte Elisa, welche jetzt plötzlich wieder eine Frau war, Dorian aus der brennenden Bar gezogen und ihn hinters Haus gezogen. Es war extrem heiß auch wenn es noch aushaltbar war, und Funken und Rauch störten das Bild, als Dorian sich umsah um den Überblick zu behalten.
"Puh, das war ber ein Chaos... wie kann denn bitte auf einer Toilette ein Feuer ausbrechen?"
Dorian war noch auf das grade geschehene foxiert, so dass er erst langsam erkannte, dass er ja jetzt mit dem schönen jungen Fräulein alleine war. Doch Moment... Frau, Mann, was war es denn.... aber erst einmal war etwas anderes zu tun, so beugte sich Dorians Körper langsam, bis er einen Diener vorführte, sein linker Arm hob sich vor die Brust, bevor er seinen Kopf hob, um Elisa ins Gesicht sehen zu können.
"Nun denn, wo auch immer meine Manieren zum Zeitpunkt unseres Treffens waren, so sind sie mit uns aus der Kneipe gekommen, so werde ich mich jetzt mal vorstellen. Mein Name ist Odoke, Dorain Odoke."
Er richtete sich wieder auf und sah sich um, bevor er lächelte und das Gespräch weiterführen wollte.
"Mir geht es gut, meine werte Dame, so hoffe ich doch zumindest, aber bisher ist mir noch kein Körperteil abgefallen. Aber wenn es denn genehm ist, hätte ich auch ein paar Fragen..."
Dorian stand jetzt grade vor Elisa und sah zu ihr herunter, aber mit einem warmen und freundlichen Blick.
"Zum einen, was ist da garde passiert, warum sind die Leute so ausgerastet sind, ich meine, es ist merkwürdig, dass du einfach so... na ja, du weißt schon was, aber war das nicht etwas übertrieben? Und wenn wir garde dabei sind... mir ist im grunde egal, ob du dich verwandeln kannst, aber eines wüsste ich gerne... Was bist du.. wirklich?"
 

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Der fremde Mann machte Elisa auf eine unglaubliche Sache aufmerksam. Feuer auf der Toilette? Wirklich unwahrscheinlich. Was war da passiert? Plötzlich erinnerte sie sich an die Stimme die das Feuer ausgerufen hatte… War das nicht?! Verwirrt schaute sie noch mal durch die Mengen. Als sie dort Baldoon und die Barlady entdeckte, war sie sichtlich erleichtert. „Ein Glück… Ihnen ist nichts passiert… Ich werd’ das Gefühl nicht los, dass das irgendwie geplant war.“ Nach wie vor beobachtete sie die beiden, als sich die Blicke der Bardame und ihre trafen. Die komische Dame warf ihr einen Blick zu und ein Zwinkern… Ein Zwinkern?! Es war also wirklich geplant gewesen! Warum haben sie den stinkenden Eber verbrennen lassen? Grade wollte sie losrennen, da wurde ihr wieder bewusst, was eben passiert war. Sie konnte da jetzt nicht hin, dann wäre das alles umsonst gewesen. Jetzt war sie erstmal aus dem Schneider. Auf jeden Fall müsste Elisa darauf noch mal zurückkommen.
Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass sie ja gar nicht allein war. Nicht etwa von allein, nein der junge Mann begann wieder zu sprechen. Sie kicherte etwas, denn der eigentlich so locker gekleidete Kerl drückte sich so höflich aus. Dorian Odoke also, doch ein sehr passender Name für ihn. Irgendwie recht edel, aber seinem etwas schludrigen Aussehen entsprechend. Ganz genügsam verbeugte sie sich vor ihm und murmelte leise. „Dann mal schön dich nun doch richtig kennen zu lernen nach diesen ganzen Holprigkeiten…“ Wieder kicherte sie. Das war eine echt nervige Angewohnheit, bei Verlegenheit zu kichern. Seine Ausdrucksweise erschreckte sie dann etwas. Körperteil abgefallen? War das etwa eine Anspielung… Schnell schüttelte sie den Kopf um den Gedanken schnell wieder zu vergessen. So war er sicher nicht, bis jetzt war er so nett gewesen. Seine ganzen Fragen machten die junge Dame etwas verlegen. Ihre Stimme wurde wesentlich leiser und die folgenden Worte flüsterte sie ihm zu. „Yare, Yare… Also gut fangen wir ganz vorn an. In Lohen ist alles was den König in Gefahr bringen könnte verboten. Zumindest fasse ich diese Verbote so auf. Teufelsfrüchte sind sehr ungern gesehen, deswegen sollte man wenn man eine Teufelskraft besitzt genau überlegen ob man sie offenbart… Zu deiner zweiten Frage, ich bin ein Mädchen. Eigentlich ist der Mann den du vorhin gesehen hast so zu sagen meine Teufelskraft.“ Wieder kicherte sie total verlegen. Was für eine ekelhafte Angewohnheit…
 
Beiträge
754
Posten
Navigator
Steckbrief
Link
Teufelsfrucht
Link
Dorian merkte nichts von dem Kontakt von Elia und der Bardame, er sah zwar, dass sie überrascht und verwundert zur Menschenmenge sah, aber das konnte alles bedeuten, schließlich war garde der ganze Laden ohne ersichtlichen Grund in Flammen aufgegangen. Aber Dorian hetzte sie nicht zur Antwort, er stand nur da, stand und wartete. Dann kamen endlich die ersten Worte, welche seine fragen zu beantworten suchten.
*Der König hat also Angst, was? Hmmm... ich wollte doch so oder so etwas radau machen, warum nicht direkt beim großen Oberboss himself? Obwohl... das wöre sicher riskant, aber jetzt weiß ich ja, wie man die Leute hier verunsichern kann.*
Dann kam die Nachricht, auf die er im Grunde am meisten gewartet hat. Sie war ein Mädchen, der Junge nur Produkt der Teufelsfrucht, Dorian musste sich extrem beherschen, um nicht direkt vor Freude einen Luftsprung zu machen, aber ein tiefes erleichtertes ausatmen konnte er sich nicht verkneifen, genausowenig sein Honigkuchenpferdlächeln danach.
"Großer Bruder, du hast es auch raus geschafft!"
Die Stimme kam von oben, wo die Bar ein fenster hatte, aus welchem schon die Rauchschwaden quollen, auf eben dessen Fensterbrett saß Kamilla, die das Feuer im Hintergrund kaum zu stören schien, sie hatte die Augen geschlossen und lächelte mit einem schiefgelegten Kopf zu Elisa und Dorian an. Dann griff sie mit beiden Händen das fensterbrett und hob ihren wundeschönen Körper gegen den Flammenschein in die Höhe, bis sie im Kopfstand auf dem Fensterbrett stand und in den Raum sah.
"Hmm... Da hilft auch kein Wasser mehr, ich hoffe der Besitzer hatte Rücklagen...."
Mit diesen Worten lehnten sich ihre langen Beine immer weiter vor, bis sie nach vorne zu kippen drohte, was sie aber in letzter Sekunde durch ein geschicktes abstoßen verhinderte und sicher zwischen Dorian und Elisa landete, jedoch mit dem Gesicht Elisa zugewandt. Ihre Gesichter näherten sich immer mehr an, während sie Elisa musterte, und als sie anhielt, hätte ein spitzen der Lippen gereicht, um Elisas Gesicht zuberühren, doch sie starte ihr nur in ie Augen, bevor sie ganz lässig zurückschlenderte und hinter Dorian stoppte.
"Sag, Bruderherz, willst du uns deine neue Freundin nicht vorstellen?"
"Uns?"
Dorian drehte sich um, und bemerkte erst jetzt, dass Thorsten und Chris hinter ihnen auf Kisten saßen, wann auch immer sie dort Platz genommen haben mögen.
"Ähhh.. Ja klar würde ich das, aber ich schlage vor, dass wir die Lady entscheiden lassen, ob sie möchte, dass ihr wisst, wer sie ist."
Kamilla strich Dorian über die Wange und lächelte.
"Mal wieder ganz Kavalier, so kennen wir ihn."
Hinter ihnen fing Chris schallend das lachen an, während sich Thorsten nur leise in die Faus kicherte und Kamilla wieder den abstand zwischen sich und Elisa verringerte. Sie ging an ihr vorbei und drängte dann ihren Körper an den ihrigen, ihren Kopf legte sie auf Elisas Schulter, so dass ihr Gesciht neben ihrem lag.
"Nun, "Lady", magst du uns sagen, wer du bist? Ich bin Kamilla, und du?"
 

Emma Flanka

Pirat
Beiträge
514
Alter
31
Posten
Zimmerfrau
Elisa kicherte immer noch total verlegen und schmunzelte leicht vor sich hin. Dorian schien auch amüsiert zu sein, schön anzusehen war es allemal. Plötzlich hörte sie eine unbekannte stimme und schaute umher. An dem Fenster entdeckte sie die Dame von der die Stimme kam. Hatte sie Dorian grade großer Bruder genannt? Das war seine Schwester? Komisch, sie sah gar nicht viel jünger aus. Wieder begann Elisa zu kichern. Dieses Mädchen hatte irgendwas Putziges an sich und je mehr sie diese beobachtete, desto amüsierter wurde sie. Einen Moment musste sie über ihre eigenen Gedanken schmunzeln. Dieses Mädchen würde Luca sicher gefallen. Auch Elisa fragte sich, ob Baldoon sich diesen Brand überhaupt leisten könnte. Wäre dieses Feuer wirklich wegen ihr gelegt worden, würde sie ihm noch die Leviten lesen. Da stand die hübsche Dame schon zwischen Elisa und Dorian. Doch irgendwie war sie Elisa so nah, dass es fast unheimlich war. Und näher und näher… Elisa lief knall rot an und ihr Atem stockte. Was sollte sie denn nun tun? Sie wegstoßen, wäre total unhöflich gewesen, aber was dann? Elisa schluckte und bewegte sich einfach keinen Millimeter. Da ging sie wieder… Zum Glück, denn bald wäre Elisa wohl erstickt. Sie atmete sehr schnell durch und ihr Herz raste. Solche Nähe war sie einfach gar nicht gewohnt. Als Dorian das Wort „Uns“ wiederholte wurde Elisa wieder etwas rot. Eigentlich war sie ja nicht so, aber die Anwesenheit von Männern machte sie total nervös. Da saßen noch zwei Männer vor den bereits drei anwesenden. Wieder kam die Dame ihr näher… unheimlich. Elisas Herz raste wieder unheimlich und ihr Kopf lief erneut total rot an. Langsam begann sie leise zu stottern und schluckte leise. „I…Ich bin… Elisa… D’Angelis…“ Verlegen schaute sie der Dame in die Augen und ihr Blick war nun echt zu viel für Elisa. Ihr Kopf lief in einer noch tomatenähnlicheren Farbe an, sofort hielt sie sich die Hände vor die Augen. Sie wusste genau was geschah…
Die Verwandlung ging ziemlich schnell von statten und schon stand der hübsche muskulöse Kerl vor ihnen. „Nanu? Was glotzen ihr so?“, murrte Luca und schaute über seine Schulter. „Hallooo… du süße Maus, was machst du denn da?“, sagte er mit seinem üblichen Charme und lächelte sie breit an. „Womit verdien ich denn diese Ehre hm?“ Sein blick wanderte umher und er blieb an Dorian kleben. Den grinste er an und hielt den Daumen hoch. „Danke dass du mir geholfen hast Alter, bin die echt was schuldig.“ Er lachte laut und starrte wieder die hübsche Dame an deiner Seite an. Vorhin hatte er ja noch nicht wirklich die Zeit gehabt sich die fremde Schönheit anzuschauen. „Um mich einmal vorzustellen, Ich bin Luca le Voltaire, meine liebe Kamilla…“ Nach einer kurzen Pause sprach er weiter. „Hat sich jemand von euch bei dem Scheißfeuer verbrannt?“ Beim Sprechen zwinkerte er Kamilla zu, wobei er sich schon überlegte ob er nicht seinen Arm um sie legen sollte. Er überlegte noch mal und wendete sich an Dorian. „Das Problem an unserer Teufelskraft ist, dass wir beide sie nicht unter Kontrolle haben und sich die Verwandlung nicht immer erzwingen lässt, oder des Öfteren passiert es, wie da drin, durch Zufälle. So… Genug zu mir, erzählt mir was von euch.“
 
Oben