Gratstil
Gratstil
Kampfart: aggressiver Kampfstil mit einem Degen
Waffenart: (schmaler Hau-)Degen
Klassen: Kämpfer
Verfügbarkeit: öffentlich
Beschreibung:
Dieser Stil ist weit verbreitet und wird vor allem von Piratenromantikern verwendet, welche den eleganten Mantel-und-Degen-Zeiten nacheifern. Hier gilt: Angriff ist die beste Verteidigung. Zu beachten ist, dass die Degenwaffe eine zweischneidige Klinge besitzen muss und vorrangig als Hiebwaffe verwendet wird, sodass die häufige Verwendungsmethode des Degens als Stoßwaffe zugunsten eines kraftvolleren, aggressiveren Angriffsverhaltens in den Hintergrund gerückt wird. Somit ist die Verwendung eines zweischneidigen Degens oder auch eines zweischneidigen, schmalen Haudegens empfohlen. Vorwiegend dient der Gratstil (dessen Namensgebung von einem Resultat des aggressiven Kampfverhaltens herrührt, während des Kampfes 'auf schmalem Grat zu wandern') dazu, mehrere Gegner durch schnelle, gut gezielte Hiebe in Schach zu halten. Dies rührt daher, dass es schwierig wäre, mit einem defensiven Kampfstil gegen gleich mehrere Gegner zu bestehen, deren Attacken vorherzusehen und entsprechend zu parieren. Aus diesem Grund ist es essentiell wichtig, vor allem im Kampf mit mehreren Gegnern viele Finten zu schlagen und sich nicht aus der Reserve locken zu lassen. Attacken, welche tatsächlich gedacht sind, um dem Gegner zu schaden, sind entsprechend schwer vorauszusehen und werden vom Kämpfer bedacht eingesetzt.
Zur wirklichen Entfaltung dieses Stils ist ein hohes Potenzial an Kampfgeschick und Schnelligkeit erforderlich.
Stufe 1: "Anfänger"
Hier liegt der Fokus des Stils noch auf dem Einzelkampf. Das Vermögen, Finten zu beherrschen, ist noch sehr unausgeprägt; in erster Linie teilt der Kämpfer schnell Hiebe aus, um sein Gegenüber in die Defensive zu drängen und aus der Reserve zu locken. Dies geschieht bereits flüssig, während die Gelegenheiten, Stöße zu benutzen, um den Gegner zusätzlich in die Enge zu treiben, noch missachtet werden, da es an Sicherheit mangelt. Durch die Aggressivität werden ausgeglichene Schlagwechsel hier vermieden. Der Nutzer geht offensiv vor, sodass sein Gegenüber sich zunächst entsprechnend defensiv verhalten muss, um einer Flut von Schlägen beizukommen. Da der Kämpfer hier früh im Kampf beherzt die Initiative ergreift und als Angreifer hervortritt, ermüdet er schnell.
Stufe 2: "Lehrling"
Weiterhin präferiert der Kämpfer das Duell, hat hier außerdem bereits Fortschritte zu verzeichnen. Durch die erlangte praktische Erfahrung im Umgang mit dem Degen ermüdet er weit weniger und kann seinen Stil lange konstant durchhalten, solange der Gegner ebenbürtig ist und sich mit seiner defensiven Rolle abfindet. Hiebe werden weit flüssiger ausgeteilt, um den Gegner vollauf damit zu beschäftigen, sein kämpferisches Kalkül aufzubringen, die jeweils nächsten vorauszusehen. Da der Nutzer inzwischen aber auch den Umgang mit Finten in seinen Kampfstil integriert hat, klappt dies auch nicht immer. Ausfallschritte und kalkulierte Fehlschläge, welche dazu dienen, die Verteidigung des Gegenübers offenzulegen, können in den Schlagabtausch eingebunden werden, aufgrund der Unsicherheit ist die Fehlschlagsrate allerdings noch hoch. Der Kämpfer beginnt in dieser Stufe, sich mit Stößen als Unterstützungsmittel zu beschäftigen, nutzt diese allerdings im Regelfall nicht aus, da die Erfahrung für den geschickten Umgang in der Hinsicht fehlt.
Stufe 3: "Fortgeschrittener"
Die grundlegenden Techniken des Gratstils in Bezug auf das Duell beherrscht der Nutzer inzwischen gut. Um ihn auch langfristig stark zu erschöpfen, bedarf es eines starken Gegners, da die Kondition, die Stärke so wie das Geschick im Umgang mit seinem Degen sichtbar zugenommen haben. Aggressive Finten und Versuche, die Initiative dauerhaft zu gewinnen, welche vom Gegner unternommen werden, können vom Kämpfer inzwischen durchschaut und im Regelfall vereitelt werden. Hiebe folgen Schlag auf Schlag, sodass ein Durchbrechen der Verteidigung des Nutzers seitens eines Gegners unwahrscheinlich ist. Finten beherrscht er inzwischen und auch ist er in der Lage, während des Kampfes so weit zu kalkulieren, dass er diese entsprechend vollführen kann, was dem Gratstilisten die Möglichkeit gibt, im Umkehrschluss die gegnerische Verteidigung entscheidend zu durchbrechen. Der Umgang mit Stößen ist inzwischen sicher geworden, so gelingt es, zwischendurch Stöße zu vollziehen, um durch den Wechsel von Hieb zu Stich die Verteidigung des Gegners auf eine Probe zu stellen und gegebenenfalls zu schwächen. Erstmals beschäftigt sich der Nutzer in dieser Stufe mit dem Charakteristikum des Gratstils, mehrere Fronten gegen mehrere Gegner zu eröffnen. Dies gelingt ihm relativ unsicher, sodass es für ihn im Regelfall noch vorteilhaft ist, sich mit einem Gegner zu beschäftigen.
Stufe 4: "Experte"
Inzwischen ist der Nutzer in der Lage, alle Charakteristika seines Stils in einer angemessenen Weise zu erfüllen. Er schafft es nun, die nötige Kraft in jeden Hieb zu stecken und verschwendet dabei nicht zu viel Energie, sodass nur sehr langsam eine Erschöpfung bzw. Ermüdung eintritt. Jegliche Versuche eines Gegners, die Initiative zu sichern oder ebenfalls aggressiv zu kämpfen, werden vom Gratstilnutzer im Nu durch gezielte Ausfälle und Hiebhagel unterbunden. Somit wird das Prinzip des Gratstils, den Angriff zur wahren Verteidigung zu machen, nun vollendet zumindest im Zweikampf befolgt, was die Pforten für eine Öffnung mehrerer Fronten öffnet. Ein einschneidenes Durchbrechen der Verteidigung kann nur einem sehr starken Gegner in angemessener Weise gelingen. Finten beherrscht der Nutzer nun glanzvoll, sodass das kämpferische Kalkül stark ausgeprägt ist, wie es der Gratstil verlangt: Auch anspruchsvolle Finten des Gegners werden inzwischen erkannt und meistens entsprechend vereitelt. Weiterhin gelingt es dem Kämpfer inzwischen, Stöße und Finten zu kombinieren, was taktische Neuerungen erlaubt. Erstmals schafft es der Nutzer hier sicher, mehrere Fronten gegen mehrere Gegner zu öffnen. Er vermag, diese bis zur Erschöpfung in Schach zu halten, durch die zusätzliche Belastung durch die Konzentration auf mehrere Gegner erschöpft er dabei jedoch recht schnell. Hiebe können hier bereits sicher und im schnellen Ablauf vollführt werden, während sich der Nutzer mit Stößen und Finten noch zurückhält.
Stufe 5: "Meister"
Da der Nutzer seinen Stil im Duell inzwischen zu seiner eigenen Zufriedenheit beherrscht, konzentrieren sich weitere technische Neuerungen allein auf den Kampf an mehreren Fronten. So ist es dem Nutzer möglich, auf engem Raum gegen eine kleine Gruppe von starken Gegnern zu bestehen, wenn diese herkömmliche Kämpfer sind und nicht in der Lage, aus ihrer defensiven Rolle auszubrechen. Hier beginnt der Gratstilnutzer tatsächlich, sprichwörtlich, 'auf schmalem Grat zu wandern'. Fehler können hier horrende Folgen haben, und auch wenn es den Anschein hat, als würde sich der Kämpfer während des Kampfes unbedarft bewegen, ist er hochkonzentriert. Stöße werden hier kaum noch verwendet, da den übrigen Gegnern im Umkehrschluss zu viel Angriffsfläche geboten wird, der Kampf mit Finten hingegen ist unabdingbar. Man täuscht hier seine Gegner, um zu verhindern, dass einer von ihnen die Initiative ergreift. Es werden Angriffe also angetäuscht und ausgeführt, um den Gegenüberstehenden nie die Chance zu geben, über einen längeren Zeitraum den Kampf zu dominieren, da dies das Ende des Gratstilnutzers bedeuten würde.
Stufe 6: "Legende"
Der Kampf an mehreren Fronten gelingt inzwischen außerordentlich flüssig und kann gegen eine Gruppe ausgeführt werden, deren Anzahl abhängig von der Stärke der Gegner ist. Er besteht gegen eine Gruppe aus mehreren sehr starken Gegnern und in nahezu allen Fällen gelingt es ihm, ein Durchbrechen der eigenen Verteidigung zu verhindern, im Umkehrschluss aber geschickt durch Finten und rasend schnelle Hiebhagel die Verteidigung der Gegner offenzulegen und dies auszunutzen. Hier beschränkt sich der Nutzer also nicht darauf, seine Gegenüberstehenden in Schach zu halten, sondern ist darüberhinaus in der Lage, diese effektiv zu bekämpfen.